ZitatOriginal von Manius Flavius Gracchus
Gracchus zuckte mit den Schultern, wovon indes nur das Heben der linken Schulter zu sehen war, und schüttelte langsam den Kopf.
"Im Senat ist er mir sicher..lich schon einmal begegnet, jedoch nicht weiter in Erinnerung geblieben. Darüber hinaus hatte ich noch keinen persönli'hen Kontakt zu ihm, nein. "
Er war nicht gewillt, sich in Spekulationen zu verlieren oder Gerüchten nachzuhängen, gar zu deren Verbreitung beizutragen, hatte Gracchus sich doch der Wahrheit verschrieben und war ob dessen stets darauf bedacht, sich sein eigenes Urteil zu bilden, ehedem er ein solches abgab - zumindest in gewichtigen Angelegenheiten, und das Wohl des Imperium Romanum war unbezweifelt ein solches, auch wenn er es in den letzten Jahren zugunsten seiner eigenen kleinen Familie auf den zweiten Platz in der Rangfolge seiner Prinzipien hatte verschoben. Seinem Gesprächspartner gleich ließ auch Gracchus seinen Blick von der Seefläche anziehen, für keine der beiden Parteien sah es sonderlich gut aus.
"Vermutli'h ist dies der Grund, weshalb wir die Welt lieber zu Lande erobern denn zu Wasser. Auch für den Sieger bieten Neptuns Tiefen nur Verlust, und letztli'h bleibt selbst von einer geschlagenen Armee zumeist mehr noch übrig als von einer siegrei'hen Flotte."
Nach Gracchus' Ansicht war der Mensch nicht dazu geschaffen, das Meer zu übersegeln, nicht in kleinen, nicht in großen und auch nicht in sehr großen Booten, denn sobald das Holz unter ihren Füßen in die Tiefe des Wassers sich verabschiedete, blieb auch den zugehörigen Menschen wenig mehr übrig als ihm zu folgen.
"Mir geht es ebenso. Zwar habe ich ihn schon ein paar Mal von Weitem gesehen, aber gesprochen habe ich noch nie mit ihm. Doch es gibt wohl kaum einen Menschen in Rom, über den mehr geredet wird." Dabei ließ er völlig offen, was er gehört hatte oder gar selbst dachte. Zumal er wirklich noch nicht wußte, was er denken sollte. Ein liebenswerter Mann war der Vescularier ganz sicher nicht. Aber was genau war er eigentlich?
Das Gespräch wandte sich wieder harmloseren Dingen zu, wie der Schlacht, die unten auf dem Wasser weiterging. "Wasser hat keine Balken. Du hast vollkommen Recht, der Verlust ist selbst für den Sieger immens hoch. Schiffe waren noch nie meine Welt, ich habe lieber festen Boden unter den Füßen. Zumal schwankende Schiffsplanken mit meinem Magen merkwürdige Dinge anzustellen pflegen. Aber trotzdem muß ich gestehen, daß dieses Spektakel großartig ist. Modestus hat neue Maßstäbe gesetzt, was es für künftige Aedile nicht gerade leichter macht." Zu denen er hoffentlich eines Tages gehörte. Oder sollte man in diesem Zusammenhang besser leider sagen?