Atrium | A.F.P. et C. Aelius Archias

  • »Glaubst du, das weiß ich nicht?« fauchte Caius zurück und blitzte Piso böse an. Aber er war auch nur deswegen so böse, weil er sich eben sorgte, dass dieser blöde Germane seine Drohung auch wahr machen würde.
    »Ja, wie deine Lösung aussieht, kann ich mir schon denken. Aber ich kann nicht einfach irgendwen umbringen lassen, nur weil er mir ans Bein gepinkelt hat.« Das war dann doch eine Spur zu skrupellos für Caius. Und er wusste ja auch noch nicht, was passieren würde. Und wie sich das alles entwickeln würde. Er musste erst noch mal mit Seiana reden, und mit Axilla auch.


    Als Piso dann seine Sichtweise erklärte, wurde Caius etwas ruhiger und hörte mürrisch zu.
    »Du meinst, dass er damit rechnet, dass ich ihn umbringen lass? Nur weil er sauer war und mir gedroht hat?« Caius sah Piso zweifelnd an.
    »Na ich weiß nicht...« Er zuckte mit den Schultern und ließ sie dann hängen.
    »Ich werd einfach erstmal abwarten. Tun kann ja ja eh nichts, und das was du vorschlägst, will ich auch gar nicht tun. Zumindest erstmal nicht.« Man musste sich ja immer alle Wege offen halten. Aber dann kam der Kommentar von Piso, und Caius sah ihn erst überrascht an, dann sauer.
    »Toll, Piso! Danke, echt!« Caius schnaubte verärgert.
    »Ja, versteh ich. Aber ich glaub nicht, dass du's verstehst.« Caius verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte Piso böse an.
    »Ich muss jetzt auch los. Hab noch zu arbeiten«, flunkerte er. Irgendwie wollte er gerade einfach nur weg und das Bild vergessen, dass Piso hatte entstehen lassen.

  • “Jaja, beruhig dich doch!“ Piso ruckelte ein kleines bisschen von Archi weg, voller Furcht, dass ihm dieser an den Hals gehen könnte. “Ans Bein gepinkelt würde ich das jetzt nicht nennen. Er hat mit dem Tod deiner...“ Fast schon so sicher wie fixen Verlobten, wollte er sagen, doch er verbiss es sich. “...er hat mit ihrem Tod gedroht! Das ist das Letzte!“ Piso konnte nicht glauben, dass man so etwas tun könnte. Ja, Piso konnte auch recht gemein sein, wenn er wollte, doch so war er doch nicht. Nein, sicher nicht.
    Er selber musste auch mit den Achseln zucken, als Archi ihn fragte, ob Vala damit rechnete. Nun, die Germanen waren ja so rauhe Gesellen... lagen ständig in irgendeiner Fehde oder so... er war doch kein Ethnologe, dass er da genaue Auskunft geben konnte!
    “Abwarten...“, widerholte er. Ja, abwarten, bis es zu spät war. Das sah Archi ähnlich – aufschieben, und irgendwann dumm aus der Wäsche schauen. Nun ja, ihm selber doch auch.
    Wie schon von Piso vorausgesehen, reagierte Archi, milde gesagt, ungehalten auf den Teufel, den er an die Wand malte. Er hatte ja seine Gedanken nicht ganz so ungeschliffen und ungefiltert hinüberbringen wollen. Aber es ging nicht anders, hie und da musste man ehrlich sein... obwohl die Ehrlichkeit zumeist ein Konzept war, welches Piso nicht ganz recht gefallen wollte, da sie die Welt viel zu... realistisch darstellte. Eine idolisierte Welt, das wäre was Feines.
    Er seufzte nur und blickte Archias an. “Vielleicht versteh ich es wirklich nicht.“ Er zuckte die Achseln.
    “Vale, Archi. Überarbeite dich nicht.“ Eigentlich gut, dass Archias jetzt wegging. Die Konversation war einen Zacken zu unkomfortabel geworden. Und Piso hatte schließlich auch noch zu tun. Arbeit, in die er sich vertiefen konnte, und dabei nicht nachdenken musste über die Sorgen seiner Mitmenschen und seiner selbst.

  • Caius schnaubte frustriert. Er musste wirklich dringend mit den beiden Mädels reden. Mit dem Tod seiner...? Caius sah Piso fragend an. Seiner was? Er wusste es doch selbst nicht, verdammt noch eins! Caius schüttelte nur den Kopf. Und das wegen einer Schüssel Nachtisch. So weit wär er nie gesunken! Aber die Germanen waren eben unberechenbar. Hätte man Caius gefragt, sie hätten alle Legionen in den Norden schicken können, um die plattzumachen. Caius ließ kurz den Kopf hängen.


    »Ja.« Er nickte abgehackt.
    »Ich muss jetzt erstmal mein Leben auf die Reihe kriegen. Mal gucken wann ich wieder Zeit hab. Danke jedenfalls. Und tschau, Pi.« Caius knuffte seinem Freund den Oberarm, seufzte und trollte sich dann. Er hasste solche Moment einfach. Caius nahm sich vor, jetzt erstmal in die Thermen zu gehen und zu versuchen, sich etas zu entspannen.

  • Piso war aus seinem Arbeitszimmer emporgeschreckt worden. Für Archias ließ er alles liegen und stehen, er begab sich wieder ins Atrium, wo ein geistesgegenwärtiger Sklave, schon Wein hingestellt hatte. Gut so. Er stellte sich vorm Impluvium aus, wo er eine durchaus wundervolle Aussicht hatte über das übergrandios verzierte flavische Atrium.
    Er blickte zur Porta zum Vestibulum, wo wohl gleich einmal sein alter Kindheitsfreund erscheinen würde.
    Als sich die Türe öffnete, grinste Piso. “Salve, Archi! Setz dich doch mal hin.“ Er wies auf die Klinen, die nun einen angestammten Platz im Atrium hatten, was, soweit sich Piso erinnern konnte, nicht stets der Fall gewesen war, aber nun gut.

  • Und zack, da war er. Wie einstudiert schwärmte Katander grad nach rechts aus und zur flavischen Küche, und Caius, das Mutterschiff, pflügte gradlinig durch das atrium auf Piso zu. Direkt vor ihm stoppte er ab, umarmte seinen Freund und klopfte ihm dreimal kräftig auf die Schulter. Piso grinste, der war scheinbar bester Laune, und Caius lächelte zurück.
    »Tach Pi, na?« sagte er und ging dann zu den Liegen.
    »Alles klar bei dir? Was macht die Kunst? Und...« Caius lehnte sich verschwörerisch zu Piso hin und sprach leiser weiter.
    »...vor allem: Was macht deine Flamme!« Er grinste.
    »Von dir hört man ja gar nichts mehr, da musste ich einfach mal kommen und nachfragen.«

  • “Die Kunst?“, fragte Piso und grinste noch breiter. “Die geht gut! Ich singe. Ich musiziere. Ich dichte. Alles ganz passabel. Seit wann interessierst du dich denn für Kunst, Archi?“ Möglicherweise hatte sein Freund doch ncoh das wahre Wesen der Kunst erkannt? Juhe, das wäre geradezu dramatisch gut!
    Seine nächsten Worte veranlassten ihn eine Sekunde lang dazu, panisch nach einem Feuer Ausschau zu halten, bevor der Groschen fiel. “Ach, Prisca! Du wirst es nicht glauben, Nigrina hat mit ihr ausgemacht, dass wir uns treffen! Ich und Prisca, morgen, in so einem Theater! Ich kann es schon kaum erwarten – ach, Archi, ich verzehre mich nach ihr!“ Er schlug in einer Handbewegung seine Hände zusammen und wandte mit einem sachten hach seine Augen gen Himmel.
    “Ja, ich weiß. Tut mir Leid. Ich bin zur Zeit hart bei der Arbeit dran... weißt du, ich kandidiere als Quaestor. Stell dir mal vor! Wenn ich diese Stufe geschafft habe, bin ich schon quasi Senator, da muss nur noch der Kaiser oder dieser Salinarius Vesculinator... pardon, Vescularius Salinator sein ok dazu geben. Quaestor Flavius Piso, wie hört sich das an? Rattenscharf, oder? Und schon bald musst du zu mir „Ave, Senator“ sagen! Ne, nur ein Scherz.“ Er grinste noch breiter – doch dieses sackte dann ein. “Nur... nur Vera geht es nicht so gut.“ Piso, vorhin übelst gut gelaunt, presste nun bedrückt seine Lippen zusammen.

  • Caius wirkte ein kleines bisschen irritiert, und dementsprechend fiel auch sein Lächeln aus (das übrigens das einzige war, was er auf Pisos Rückfrage mit der Kunst erwiderte, auch wenn das etwas aussah, als hätte er Zahnschmerzen, denn Caius erinnerte sic noch sehr gut daran, wie selbst die Krähen reißaus genommen hatten, wenn Piso seine Klampfe gezückt hatte). War ja auch nur so eine Redewendung, das mit der Kunst. Glücklicherweise lenkte Piso gleich drauf selber ab und sprach von Prisca. Caius grinste, wei Piso sich so seltsam verhielt.


    »Oh Mann, Pi... Und ihr geht zusammen ins Theater? Von dem Stück bekommste doch eh nix mit, wie das aussieht.« Caius grinste in seinen Weinbecher. Was ihn allerdings wunderte war, dass Nigrina das eingefädelt hatte. Schien ja doch nicht mehr so ein kaltherziges Ekelpaket zu sein wie früher. Zumindest was Piso anging. Aber Caius hatte mit Pisos Schwestern sowieso noch nie so besonders gut was anfangen können (zumindest nicht mehr als sie zu ärgern).


    »Quästor, echt! Jetzt bei der kommenden Wahl?« Caius riss erstaunt die Augen hoch. Irgendwie schien jeder die Karriereleiter hochzufallen, nur er nicht. Ein bisschen betrübte das ja schon. Vielleicht sollte er sich endlich mal einen Patron suchen. Grüblerisch sah er Piso an. Piso, der bald Senator wurde...
    »Äh was? Achso, ja, total klasse. Aber Senator Piso hört sich viel schärfer an!« Caius grinste ein wenig halbherzig zurück und machte dann ein betroffenes Gesicht, als sein Freund von Vera sprach.
    »Oh. Schon wieder? Aber doch bestimmt nichts Ernstes, oder?« fragte er nach. Piso wäre allerdings wohl nicht so betrübt, wenn es nur eine kleine Erkältung wäre.

  • Was war den das? Wollte Archias gar nicht über Kunst reden? Schade. Piso hätte das gerne gemacht, doch es war unnötig, dies explizit zu erwähnen. So blieb dem Flavier nur die Möglichkeit, das Grinsen zu erwidern und die Sache, leider, leider, nicht zu vertiefen.


    “Wohl nicht!“, grinste Piso breit, verdrehte dann aber seine Augen. “Aber sie bringt so eine Art Anstandswauwau mit. Canis oder so heißt der, irgendein Vieh halt. Also muss ich wohl aufpassen, was ich mit Prisca so anstelle. Natürlich würde ich sie am Liebsten an Ort und Stelle auspacken, wenn ich sie sehe. Aber ich sehe ja selber, dass das nicht geht. Muss schauen, wie das ganze verläuft.“ Er zuckte die Achseln. Dass er direkt ein Liebesgeständnis geradezu ins Gesicht geschleuder bekommen würde, dachte er damals noch nicht, aber hätte er es gewusst, wäre er in extastische Zuckungen verfallen.


    Er nickte. “Ja, bei der kommenden Wahl! Politik ist schon toll, gell? Wenn ich daran zurückdenke, wie ich in der Kanzlei rumgedümpelt bin, ohne Chancen, nach oben zu kommen... ha! Nicht mehr Primicerius, jetzt werde ich Senator! Hohoho!“, lachte er wie der, den sie später den Weihnachtsmann nennen würden, und musste sich erst einkriegen, bevor er fortfuhr.


    “Ja klar, das klingt noch besser! Man muss sich nur vorstellen – ich in diesen schnuckeligen Streifen. Entzückend! Und alle werden in Staunen verfallen, wenn sie mich sehen! Hehe!“ Der Flavier lachte vor sich hin, wieder einmal, in seiner freudigen Erwartung, und hielt inne, als das Thema auf Vera kam.


    “Ja... Vera... seit einigen Tagen geht es ihr noch schlechter als vorher.“ Er blickte seinen langjährigen Freund so traurig an, dass an sich fast schon die Toga Pulla um seinem Oberkörper vorstellen konnte. “Ich... ich glaube... ich glaube, sie wird sterben, Archi. Ihr Lebensfaden ist vorbei.“ Er senkte seinen Kopf und starrte zu Boden ob dieses unerquicklichen Gedanken.

  • »Ja, Mann. Wenn die einen Aufpasser dabei hat, solltest du zumindest die Finger von ihr lassen«, fachsimpelte Caius und nickte. Er konnte ja nicht wissen, dass Piso zwar diesen Rat beherzigen, dafür aber eine viel krassere Dummheit machen würde. So lächelte er nur und dachte sich nichts weiter dabei.


    »Rumdümpeln?« wiederholte Caius dann und rümpfte selber die Nase, aber wegen dem Sticheln von Piso.
    »Manche Leute fassen da auch Fuß, du böder Patrizier«, konterte er und grinste, was seiner Beleidigung die Schärfe und die Ernsthaftigkeit nahm.
    »Naja. Dann wünsch ich dir jedenfalls viel Glück und so«, fügte er an und zuckte mit den Schultern. Der Senat, das war für ihn so weit entfernt wie der Olymp, dachte er. Ob Axilla vielleicht lieber einen Kerl mit mehr Einfluss wollte? Caius blinzelte und war dann dankbar für die Ablenkung, auch wenn die aus einem unschönen Anlass kam.


    »Oh. Hm«, machte Caius erst und sah Piso dann mit großen Augen an, als der irgendwas vom Ende des Lebensfadens redete. Caius konnte sich noch gut an das Zöpfeziehen und Steinchen-ans-Fenster-werfen erinnern. Er machte ein betroffenes Gesicht. Wenn er sie auch nicht so sehr gemocht hatte, zum Ärgern war sie immer klasse gewesen. Caius lehnte sich vor und legte Piso eine Hand auf die Schulter.
    »Nicht laut aussprechen, Pi«, sagte er.
    »Hast du Pluto geopfert? Dass er sie noch nicht holt?«

  • Piso blickte perplex drein, und zwar genau einen Moment. Dann lachte er. “Ach Archi, du kennst doch deinen Pi.“ Ja, das tat er wohl, und genau deshalb sollte sich Archias auch Sorgen machen. “Ich werde schon auf mich aufpassen“, versprach er und nickte dabei suggestiv.


    Piso seufzte. “Sicher fassen da manche Leute Fuß, ja! Leute, die ganz zufälligerweise Vettern vom Kaiser sind“, nörgelte er missmutig. Er müsste eigentlich Salinator noch immer sauer sein, weil dieser ihn abgelehnt hatte für den angestrebten Posten. Aber in der Retrospektive war es vielleicht doch nicht eine so schlechte Sache gewesen, dass er den Posten nicht gekriegt hatte. Macer hatte ihn ja schon gesagt, dass ein Mann mit Rittersposten einen schlechtbar denken... halt, denkbar schlechten Stand im Senat hatte. Das Versagen von Decimus Verus hatte es ja vorgezeigt... wo der Alte wohl hinwar? Da er nicht wusste, dass Archias selber mit ihm geredet hatte, und nie etwas von ihm gehört hatte, wusste er es einfach nicht. “Danke auf jeden Fall.“


    Betrübt aber war sein Antlitz, wie gesagt, als Vera ins Spiel kam. Hmm... vielleicht hast du Recht. Und ich es soll es nicht laut aussprechen.“ Er zuckte die Achseln. “Was soll ich Pluto opfern? Der entscheidende Faktor hier sind die Parzen, und das sind ganz, ganz sture Weiber.“ Seine Mundwinkel hingen jetzt schon auf der Höhe seines Kinns.

  • Sim-Off:

    Versemmelt :(


    »Ja, genau, ich kenn dich! Deswegen mach ich mir ja Sorgen!« jammerte Caius ein wenig herum. Dass Piso ihm versprach, aufzupassen, änderte daran auch gar nix. Er seufzte. Sogar fast zeitgleich mit Piso. »Das hat damit nichts zu tun«, sagte er und schüttelte den Kopf.
    »Manchmal glaub ich, dem Kaiser ist sowas echt egal, eigentlich. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen.« In seinem Fall vielleicht gut, aber eigentlich war sowas eher schlecht. Caius wirkte nachdenklich.
    »Hm...naja.« Überhaupt kippte gerade die ganze Stimmung.
    »Ich hab keine Ahnung, Pi. Ich vertrau da ganz auf die Priester. Ich denk mir halt nur, dass Pluto da auch ein Wörtchen mitzureden hat und...ach egal, schaden kann's doch nicht. Jedenfalls...wenn du Hilfe brauchst oder so, dann kannst du auf mich zählen. Ja?« Caius ging ganz automatisch vom Schlimmsten aus. Vera war ja noch nie die kerngesundeste Person gewesen...

  • Piso lachte wieder. Das Lachen klang sorglos und selbstsicher, fast schon überheblich, es ließ nichts von seiner imminenten Stimmungsschwankung erkennen. “Ich werde genau das Richtige machen. Und alles wird frohlocken über die geniale Art und Weise, in der ich diese Sache löse!“ Pustekuchen.
    Piso rückte seinen Kopf ein bisschen zurück und blinzelte mit den Augen. “Sag mal, denkst du wirklich, der Kaiser ist so apathisch über die staatlichen Angelegenheiten, wie man es sich sagt? Ich kandidiere nämlich als Quaestor Principis. Und so werde ich natürlich mit dem Kaiser zu tun haben. Wird der sich überhaupt an mich ranlassen, so angewidert, wie er scheint von der Welt?“ Archias konnte ihm da sicher was sagen, so als Vetter des Kaisers.
    Er kratzte sich am Kopf, bedrückt scheinend, ihm ging das Thema nicht mehr aus dem Kopf. “Na ja. Ich sollte vielleicht doch Pluto opfern. Aber ich weiß nicht, was das bringt. Es ist nicht ganz sicher, zu welchem Ausmaß die Götter sich den Parzen zu beugen haben, die religiösen Quellen sind sich uneins.“ Er zuckte die Achseln. “Sei froh, dass du kein priester bist. Du hast dich mit so vielen Sachen herumzuschlagen... soviele Texte, Rituale, und niemand hat eine Ahnung, wie es ausgeht, wenn man opfert.“ Er schüttelte den kopf, wirkte auf einmal etwas desillusioniert. “Die meisten Priester glauben nicht einmal dran. Also an die Götter. Die machen das nur, damit es politisch gut aussieht.“
    Er blcikte auf. "Auf jeden Fall, vielen Dank. Wegen deines Angebotes. Du bist ein wahrer Freund." Denn Piso zweifelte keinen Augenblick dran, dass das Angebot der Hilfe nicht von tiefem Herzen kam.

  • Caius blieb da nicht viel mehr übrig, als Piso etwas verloren anzusehen.
    »Ganu ehrlich? Ich hab keine Ahnung. Ich hab Valerianus erst einmal gesehen. Als ich mit Quarto in Misenum war. Wir haben da zusammen gegessen, und da wirkte er auf mich eigentlich nicht besonders...äh...desinteressiert.« Caius zuckte mit den Schultern.
    »Wenn du wirklich principis wirst, willst du dann mal nach Misenum fahren? Ich mein, wenn nicht, dann hast du vermutlich eher mit der Qualle zu tun als mit Valerianus....« Nicht dass Caius glaubte, dass der Kaiser Piso empfangen würde. Genau genommen war er sich da nicht sicher. Aber ein Kaiser konnte ja eigentlich auch kaum seinen ihm zugeteilten Magistraten einfach abweisen, wenn er schon vor der Tür stand. Oder? Caius schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck Wein.


    »Ja... Bin ich auch. Das wäre nix für mich. Muss ziemlich anstrengend werden dich dann, wenn du auch noch quaestor wirst, oder?« fiel ihm dann ein. Da konnte Piso von Glück sagen, dass er noch keine Frau hatte, die ihm wegen der wenigen Zeit für sie hinterher vielleicht die Hölle heiß machen würde.
    »Was echt?« fragte er dann entsetzt. Gerade Priester sollten doch an die Götter glauben! Ihre Blick trafen sich, und Caius hob mechanisch seine Mundwinkel zu einem Lächeln, auch wenn das sehr, sehr bedauernd aussah und regelrecht an Mitleid grenzte.
    »Kein Problem«, sagte er einfach und drückte kurz Pisos Schulter. Das war einfach der falsche Zeitpunkt, um jetzt von der geplanten Reise nach Ravenna zu erzählen, also hielt Caius die Klappe und seufzte nur tief. Vielleicht sollte er Piso jetzt allein lassen und später wiederkommen, in ein paar Tagen. Oder nach der Reise. Caius war da etwas unentschlossen.

  • Der Flavier spitzte seine Ohren, doch was in diese Ohren so akustisch hineingefüttert wurde, war nciht so befriedigend. Piso verzerrte sein Gesicht zu einem gezwungenen Grinsen.
    “Aha. Hmm. Joah. Danke.“ Was sollte er denn damit anfangen, bitte? Da hatte Piso ja noch mehr Ahnung vom Kaiser als Archias! Aber er schluckte seinen Frust, dass Archias ihm auch nichts Weiteres sagen konnte, runter, es war ja nicht dessen Schuld!
    “Muss ich wohl. Also nach Misenum meine ich. Aber zuerst werde ich wohl wirklich zum Praefectus Urbi gehen, schließlich muss man da nicht zu weit latschen.“ Archias wusste vielleicht, dass Piso lieber zu Fuß von Ort zu Ort ging als in der Sänfte; es gab Piso etwas zu tun, besonders, wenn er nervös war. “Qualle, hm, auch kein schlechter Spitzname. Vescularius Quallinator.“ Er grinste über den doofen Schmäh.
    Er zuckte seine Schultern. “Wird es vielleicht. Ich habe ja so einige Aufgaben dann. Aber ich werde es schon schaukeln. Niemand kann dir was Nachteiliges sagen über mein Vigintivirat, es wird also schon laufen.“ Sein Vigintivirat war zwar kein wahres Feuerwerk an Genialität gewesen, aber es war ok gewesen. Der eine oder andere erinnerte sich vielleicht auch noch an die große Bücherverbrennung von Piso. Zumindest war es besser gewesen als das, was manch andere in ihrer Amtszeit so verbrachen.
    Er nickte. “Ich sage dir, da gibt es ein paar richtige Hypokriten. Besonders schlimm sind ja die Auguren. Gib denen genug Geld, und sie labern dir allen möglichen Stuss vom Himmel, damit du zufrieden bist. Och, da habe ich ja einen Blitz gesehen links, welch gutes Omen, ja, natürlich steht deinem Consulat nichts im Wege... Eier. Bei den Septemviri gibt es wenigstens nicht soviel Korruption – wir setzen halt einfach irgendwelche Speisen vor die Götterstatuen hin und räumen sie dann wieder ab. Ich würde sagen, die Pontifices, die glauben wirklich noch dran.“ Er machte eine abfällige Handbewegung, nachdem er Archias seine eigene Meinung über den Stand der Dinge erzählt hatte.
    Piso seufzte tief, ganz tief, als er die Hand auf der Schulter verspürte. “Hmm...“, machte er gedankenversunken. “Hmpf. Um ganz ehrlich zu sein, ich möchte nicht mehr drüber nachdenken. Vielleicht wird es ja helfen, wenn ich Pluto ein Opfer spendiere. Also.“ Er räusperte sich und schüttelte seinen Kopf, als wolle er alle negativen Gedanken aus seinem Kopf schütteln. Schließlich würde er am morgigen Tag ja auf Prisca treffen, diese Aussicht ließ das Leben doch wieder ein bisschen rosiger erscheinen. Er wollte nicht mehr dran denken. Anderes Thema suchen... suchen... irgendwas reden... “Hast du was vor in nächster Zeit? Was Nettes oder so? Wie steht e eigentlich mit dem Junggesellenabschied, haben wir noch vor, den nachzuholen?“

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