»Fein«, sagte Caius.
»Dann ess ich eben mit deiner Familie zu abend.«
Das klang nicht nur resigniert, sondern auch irgendwie ablehnend. Caius hatte Seiana immer vorher gefragt, ob sie mitkommen wollte. Und er wurde jetzt gar nicht gefragt, sondern musste einfach kommen, weil Seiana davon ausging, dass er damit irgendwelche Wogen glättete. Das war schon nicht mehr zum Rumpfen, das war zum Haare ausreißen! Und dann der Kommentar. Caius musste echt aufpassen, dass er nicht irgendwas Blödes sagte. Irgendwas, das er später bereuen würde. Sowas wie »Vielleicht seid ihr das nicht.« oder sowas. Er presste nur die Lippen aufeinander und starrte zu Seiana hoch, die immer noch im Zimmer stand.
Er studierte genaustens ihr Gesicht. Den Schwung der Augenbrauen, die Grübchen, die gerade so gut wie nicht zu sehen waren, die Linie ihrer Lippen und die Züge um die Augen herum. Er kannte sie, aber irgendwie erkannte er sie nicht so recht wieder. Wo war die schlammbespritzte Frau hin, der er im Dreck den Antrag gemacht hatte? Irgendwie hatten sie sich selbst verloren bei den ganzen Veranstaltungen in den letzten Monaten. Caius wirkte nicht mehr genervt. Er seufzte jetzt, sah weg und ließ die Schulter hängen. Das war auf einmal alles eine Tunika zu groß für ihn. Am liebsten hätte er sich auf der Stelle umgezogen.