Sklavenunterkünfte | Schäfchen zählen

  • Es gefiel Cimon gar nicht wie Marei leidete. Als sie ihre Hand in die seine legte beruhigte er sich ein wenig, denn er wollte ihr nicht zeigen welche Sorgen er sich machte. Ein wenig drückte er diese und griff nach einem Becher Wasser, der bereitstand, damit sie sich erfrischen konnte. Das war besser, als sie alleine zu lassen. In ruhe wartete Cimon bis Marei einige Schluck genommen haben mochte. Denn erneut lies er keine Gegenwehr zu.


    Dann hörte er ihren Worten zu und lächelte. Eine Katze. Er hatte davon gehört und manchmal sogar eine gesehen. Doch als er einmal eine streicheln wollte, hatte sein Herr ihn übel zusammengedroschen. Schließlich hatten seine dreckigen Hände nichts an einem solch wundervollen Tier zu suchen gehabt. Aber nun dachte er mit einem Lächeln daran diese Saba zu suchen und vieleicht doch mal streicheln zu können.


    "Katzen sind wundervolle, heilige Tiere, sagte meine Mutter einmal zu mir. Achte sie und sie werden es dir zurückgeben. Eine wirklich gute Wahl Marei.
    Also gut...dann bin ich also drann.
    ich lege mich schlafen und sehe dabei ein Schaf, Saba und ... einen Adler."


    Der Nubier achtete besonders darauf leise zu reden. Er wusste wie dunkel und durchdringend seine Stimme sein konnte und wollte schließlich niemanden am Schlafen hindern. Auch bei Marei achtete er darauf das sie leise sprach und würde ihr erfrischendes Wasser geben, wann immer sie danach verlangte. Seine Hand ließ die ihre nicht los und er drückte sie leicht an sich, um ihr zu zeigen, das sie beschützt war. Vieleicht würde dies ja helfen.

  • "Ich lege mich schlafend ins Bett, sehe ein Schaf und eine Katze, die Saba heisst und einen Adler." wiederholte Marei leise und fühlte sich ganz wohl bei Cimon. Er konnte schön leise sprechen, fiel ihr auf, aber sie vergaß es wieder. Dafür trank sie aus dem Becher und stellte fest, dass es Wasser war. Nun, sie hätte wirklich gerne 'ihre' Milch getrunken, aber sie wollte nicht, dass Cimon deswegen verschwand. "Ja, diese Katze ist wirklich lieb, aber nur, wenn man sie nicht ärgert. Genau wie ich meine Herrin nicht unbedingt ärgern möchte.... danke." Das Wasser stillte ihren Durst.


    "Ich lege mich schlafend ins Bett, sehe ein Schaf und eine Katze, die Saba heisst und einen Adler. Der fängt meine Schlange." Das kleine Mädchen war schon fast dabei wieder einzuschlafen. Sie verlangte noch einmal nach dem Wasserbecher und kuschelte sich an Cimon. Sie war müde, blinzelnd sah sie zu Cimon auf, versteckte ein Gähnen hinter der zitternden Hand. Nun hielt ihre Hand die von Cimon ganz fest umschlossen, bis der Griff lockerer wurde. Nämlich weil sie dabei war zurück ins Traumland zu wandern. "Ich mag keine Haie.." stellte sie im Halbschlaf murmelnd fest.

  • Zu Mareis Worten drückte Cimon das Mädchen an sich um ihr zu zeigen, wie sicher sie in seinen Armen war. Sie schien zu leiden und der Nubier wollte der Kleinen einfach nur helfen. Wie sie redete, zeigte ihm das sie bald schlafen würde. So bestätigte er ihre Worte mit einem sanften Grummeln das von dem Nicken des Kopfes begleitet wurde. Dann war er drann und er ahnte bereits das sie bald schlafen würde. Auch er schloss nun im Reden die Augen. Da sein Schlaf eh meist sehr kurz war, konnte er immernoch in der Nacht aufstehen und sich dann entweder in die eigene Schlafstätte legen oder aber bereits mit der Arbeit beginnen.


    "Ich lege mich schlafen und sehe dabei ein Schaf, eine Katze namens Saba, einen Adler der deine Schlange schnappt und einen Löwen, der dich beschützt, auch vor diesen Haien,kleine Marei. ... Ich mag sie auch nicht."


    Tief atmete er durch, strich nocheinmal über ihre Stirn und merkte das auch er nun langsam einzudämmern drohte. Dabei gingen seine Gedanken um Marei und darum, wie er sie am besten beschützen konnte. Der Nubier wollte ihr helfen und ihr zeigen, was es bedeutete ein Sklave zu sein. Damit sie nicht ähnlich schlechte erfahrungen wie er machen musste. Aber in diesem hause waren sie beide eh so sicher, wie man nur sein konnte. Dies zauberte ihm ein Lächeln auf das Gesicht, während seine Gedanken immer konfuser wurden und er immer gleichmäßiger zu atmen anfing.

  • Das kurze Drücken von Cimon von Cimon bekam sie kaum noch mit, aber seine Worte. Weil sie wissen wollte, was er als nächstes zur Liste hinzufügen würde. "Ich lege mich schlafen... sehe einen Adler der meine Schlange schnappt.. und einen Löwen, der mich beschützt.. und eine weisse Maus.." Schlaftrunken wie sie war vergaß das kleine Mädchen den Anfang der Liste. Aber das war jetzt wohl egal... oder musste man nun von vorne anfangen, sich was neues ausdenken?


    Erschöpft wie sie war, ruhte Marei sich in Cimons starken Armen aus, auch das Zittern legte sich bald. Hin und wieder wälzte sie sich auf die andere Seite und zurück.. alles war ganz so wie man eben schlief. Manchmal murmelte sie tief im Schlaf liegend undeutliche unverständliche Worte. Wenn man genau hinhörte, erkannte man das Wort 'Mam'. Im Fieber vermisste Marei ihre Mutter und 'ihre' Milch.


    Sie wurde wieder ruhig und blieb lange Zeit still liegen. Irgendwan, es dauerte nicht mehr lange bis zum Sonnenaufgang hörte man sie von Saba reden.. mit leisen lockenden Worten rief sie die Katze zu sich und erlaubte der Traumkatze sich an sich und Cimon zu kuscheln. Die Katze entpuppte sich als wahre Wärmflasche. Uah.. warum wurde ihr wärmer als bisher?? Blöde Bettdecke.. bloß weg damit! Um auch die Traumkatze von der Wärme zu befreien, versuchte sie die Bettdecke wegzustrampeln, traf zugleich unbeabsichtigt Cimons Bauch- und Taillengegend.

  • Er wollte noch antworten doch seine Gedanken ließen sich nicht mehr in sinnvolle Sätze verfassen. So schlief Cimon neben Marei ein und hielt sie immer wieder gut fest. Das sie sich mal drehte oder bewegte störte ihn nicht. Zwar wachte er ab und zu auf, doch esr schlief rasch wieder ein, nachdem er die decke gerichtet haben würde.


    Plötzlich erwachte der Nubier durch Tritte und glaubte sich für einen seltsamen und sehr bizarren Moment an Atonis erinnert. Seine abwehrenden Bewegungen waren eher fahrig und nicht so wirklich hilfreich. Dann erst merkte er wer ihm da in Bauch und Taille trat. Vorsichtig hielt er Marei fest und legte dabei eine Hand an ihren Kopf.


    "Schschschsch....alles gut. Der Löwe hat die Haie doch verscheucht."


    Er verstand selber nicht so recht was genau er da von sich gab, doch es war einfach das erste was ihm in den Sinn kam. Sein Griff war zwar fest aber nicht erdrückend. Dabei richtete er mit der anderen Hand sehr geschickt die Decke und würde warten, bis Marei sich beruhigt haben mochte. Allerdings bemerkte er durchaus, das er selber nicht mehr einschlafen sollte. Der Tag würde nun für ihn beginnen. Doch Marei hatte sicher noch ein wenig Zeit, die sie besser nutzte, um sich weiter auszuruhen und zu erholen.

  • Beruhigende leise gesprochene Worte drangen an ihre vom Fieber geröteten Ohren. Die Wärme aber ging nicht von dannen sondern kam zurück und blieb stetig auf ihr liegen. Marei gab es auf die Wärme wegzustrampeln, das war auch gut so.. sie fühlte sich ganz schön matt.. wie erschlagen.


    Oder eher platt wie eine Flunder, die sie einige Male an einem Fischerei-Stand gesehen hatte. Der Satz den Cimon gesprochen hatte liess sie nicht los (anhand dieser verflixten nicht zu bändige Neugier!) und brachte sie dazu aufzuwachen. "Und wieso kann er den Hai nicht davon jagen? Sind diese Mähnentiere wasserscheu.. besonders unser Löwe?" flüsterte Marei mit herber Stimme fiebergeplagt, drehte sich zu Cimon um. Trotz der argen Hitze unter der Bettdecke, versteckte sie ihre zitternden Hände und versuchte sie einander festhaltend selber nach besten Kräften ruhigzustellen. "Weeeisst du eine Löwengeschichte..." schob sie mit fragendem fragend nach. "..aus deinem Land?.. Die kann ja auch aus Mantua sein.. da es nicht in Afrika liegt...."

  • Die Abwehr hielt sich in Grenzen und Cimon hielt Marei sicher im Arm. Als sie fragte, ob er eine Geschichte über Löwen kennen würde, sah er ein wenig verlohren in die Ferne. Aus seiner Heimat kannte er nichts brauchbares...hatte er überhaupt soetwas wie eine Heimat? Dieses Haus, kam dem Momentan wohl am nähsten. Doch der Nubier entschied sich dazu es Marei nicht so deutlich zu sagen. So versuchte er sich in einer recht beruhigenden Stimme einigermaßen vernünftig zu äußern.


    "Löwen mögen Wasser so wenig wie die meisten Katzen. Nur die Männer haben Mähnen. Ich kenne aber eine Geschichte von einem Löwen, der Wasser sehr wohl mochte. Dieser Löwe hieß... Bora. Er war ein junger sehr kräftiger Löwe. Und er mochte die Menschen. Besonders ein kleines Mädchen, namens ... Mania. Sie war die Tochter des Königs und hatte wie du schreckliche Angst vor Haien. Aber Bora schwor ihr sie immer zu schützen ...."


    Cimon erzählte mit ruhiger Stimme immer mehr von dieser eben erst überlegten Geschichte. Dabei ging es natürlich auch um einen Bauersjungen der sich ebenfalls mit Bora anfreundete, einer Wüste die unberechenbar aber dafür frei von Haien war. Fast wäre er dabei selber eingeschlafen. Doch er musste sich zusammenreißen. Sein Gefühl sagte ihm aber, das er noch ein wenig Ruhe bewahren konnte. Ersteinmal musste er zusehen, ob er Marei zum einschlafen bekommen konnte, oder besser mit ihr zusammen aufstehen müsste. Dann würde er sie natürlich ersteinmal mit sich nehmen und mit ihr den Morgen begehen. Selbstverstendlich wusste er, dass er Marei nach dem Morgendlichen Arbeiten zu ihrer Herrin oder in die Küche würde schicken müssen. Schließlich hatte er selber, genau gesehen, keinerlei Rechte ihr gegenüber. Doch er wollte ihr ein gutes Beispiel sein und somit dem Mädchen sowie den Herrschaften behilflich sein.

  • Marei sah Cimon fiebergeplagt an, schaffte es ein Lächeln auf ihre Lippen zu zu zaubern. Oh, Cimon konnte wunderschön erzählen. "Saba mag bestimmt auch kein Wasser.. außer sie war früher einmal ein so besonderer Löwe, der einen beschützen kann." meinte sie leise, um nichts von Cimons Worten zu verpassen. Einerseits wollte sie ihm gerne zuhören andererseits war da diese seltsame Übelkeit und das anhaltende Zittern.


    Das Mädchen beschloß die Augen zuzumachen und dafür sorgsam die Ohren zu spitzen.. wie die Geschichte ausging. "Muss der Junge durch die Wüste, um Mania kennenzulernen?" fragte sie interessehalber. Ihr wurde übel, so gut sie konnte, richtete sie sich auf und versuchte den Eimer zu sich zu ziehen, wo sie sich noch einmal übergab. Da ihr Magen ohnehin leer war, gab er auch nichts nennenswertes mehr her als saure Galle. Traurig schniefend rutschte sie zurück in Cimons Arme und versuchte zu ruhigem Atem zu kommen. "Was wird der König sagen?" murmelte sie und meinte eigentlich ihre Herrin. Was war wenn disee erfuhr, dass es ihr nicht gut ging? Celerina hatte ihr auf unmissverständliche Weise verboten sich 'ihre' Milch zu besorgen weder zu trinken.

  • Freundlich aber sehr besorgt sah Cimon Marei an, während sie sprach. Immer wieder tastete er ihre Stirn ab und überlegte sich was er wohl zu tun hatte um ihr zu helfen. Der Nubier hielt sie sicher und korrigierte immer wieder den Sitz der Decke. Als sie ihn nach der Geschichte fragte musste der Nubier grinsen und entschied sich dazu, das es eh keinen Sinn mehr machte großartig einzuschlafen es aber auch zu früh war, um irgendetwas anderes zu machen.


    "Der Junge reitet natürlich auf Bora zu der Königstochter. Nun...der Vater ist natürlich nicht sehr begeistert und verbietet den Umgang mit dem Bauern. Aber wie Kinder so sind machen sie sich auf, Abenteuer zu erleben..."


    So nahm die Geschichte weiter ihren Lauf und Cimon überging mit seiner ruhigen Art ihre Übelkeit. Natürlich gab er ihr den Eimer und gab ihr Wasser zum Spülen und etwas zum trinken. Doch ansonsten blieb er äußerlich gewohnt ruhig und redete nachdem Marei sich beruhigt hatte einfach weiter. Dabei hoffte er das die Geschichte spannend genug war, das sie die Kleine ablenken mochte.

  • "Oh.. der Bauersohn kann reiten. Boah!" erwiderte Marei mit neidvoller Stimme. "Die Tochter des Königs besitzt bestimmt ein Pferd, ne? Und dann büxen sie zusammen aus, wenn der König schläft.. der muss ja auch mal schlafen gehen.. oder nicht?" murmelte Marei mit leiser Stimme und kuschelte die zitternden Arme unter der Decke ein. Sie war dank Cimons ruhiger Stimme schon wieder ziemlich schläfrig und hatte gegen ein paar Stunden mehr Schlaf nicht sehr viel entgegenzusetzen. Eingelullt von Cimons Stimme schlief sie erschöpft erneut in Cimons Armen ein. Das Fieber blieb auf momentan erträglichem Niveau, verursachte bei Marei einen trocken Mund und spröde Lippen. Ihre Pupillen bewegten sich unter den Lidern während sie schlief. Unkontrollierte Strampler mit den Beinen blieben nicht aus.

  • Cimon ließ Marei die Geschichte nun etwas bestimmen und bejate all ihre Fragen. So würde sie sicher besser schlafen und träumen können. Beruhigt stellte er fest, das die Kleine wieder einschlummerte. Er blieb und wartete ab, ob sie wirklich schlief. Ihr Strampeln störte ihn kaum. Er hielt sie fest und gab ihr Sicherheit. Die Decke richtete er immer wieder. Als der Nubier ihre Stirn prüfte, stellte er fest das ihr Fiber gesunken war. Es schien ihr also ein wenig besser zu gehen. Cimon nahm sich vor sie genauer zu beobachten und gegebenenfalls ihrer Herrin zu sagen, wie es Marei ging.


    Als es später wurde, wand er sich aus ihren Armen und deckte sie ordentlich zu. Dann wand er sich einer der Sklavinen zu, die bereits aufgestenden war und meinte leise zu ihr, das sie bitte auf Marei acht geben mochte. Diese willigte lächelnd ein und bestätigte, das sie sich auch darum kümmern würde, das die Kleine etwas trinken und essen mochte, wenn sie aufstehen würde. Dies beruhigte Cimon soweit, das er sich nun auf seine Aufgaben konzentrieren konnte. Schließlich musste er am Morgen mit seinem Herren eine Stunde trainieren um sich dann weiter um die Wünsche seines Dominus zu kümmern.

  • Stunden später.. Marei lag immer noch in ihrer Lagerstatt und blickte, sich ganz erscclagen fühlend an die weißgekalkte Zimmerdecke. Muah.. warum musste es ihr schlecht gehen? Alle anderen waren wohlauf nur sie nicht... was die domina wohl dazu sagen würde? Besser, sie machte sich keine Gedanken darum und versuchte lieber wieder gesund zu werden. Aber scheinbar hatte sie auf letzteres keinen Einfluss. Leise seufzend und die Nase hochziehend rollte sie sich mit dem Rücken zum Zimmer zusammen und versuchte den Weg zum Traumland alleine zurück zu finden. Dies aber war vergebliche Mühe.. obwohl sie müde war.


    Tief seufzend betrachtete sie ihre Hände, die wieder angefangen hatten zu zittern, klemmte sie zwischen den Beinen ein. Hm.. das war nicht so gut. Sie zitterten stetig weiter. Marei zog sie ziemlich entnervt wieder unter der Decke hervor und schlug beide Hände, zu Fäusten geballt, gegen die Wand. Vielleicht hörte dann das Zittern auf? Autsch.. sie musste eine unebene Delle in der Wand getroffen haben. Leise jammernd über ihre Doofheit hielt sie sich die zitternde Hand und trat mit dem Fuß gegen die Wand. So was dummes auch... nun schmerzte auch der Fuß und fühlte sich noch erschöpfter als zuvor.

  • Am selben Tag abends


    Cimon war den ganzen Tag recht beschäftigt gewesen und hatte kaum Zeit mal nach Marei zu sehen. Auch wenn es ihm schwer viel, doch sie hatte nun einmal eine andere Herrin. Damit würden sie beide sich abfinden müssen. Dennoch begab er sich abends mit einer warmen Milch mit Honig in die Sklavenunterkünfte und fragte eine Sklavin, die den gleichen Weg zu haben schien, ob er eintreten durfte. Diese zuckte mit den Schultern, sah kurz hinein und gab dann eine positive Antwort.


    Langsam ging Cimon auf die Schlafstätte von Marei zu. Falls sie schlief wollte er sie nicht wecken. Er wusste nicht, wie es ihr den tag über gegangen war. Doch sollte es heute nicht besser sein, würde er umgehend zu ihrer Herrin gehen müssen, um dieser zu sagen, wie schlecht es um Marei stand. Vieleicht war es ja nur ein leicht verdorbener Magen und es würde ihr bereits besser gehen.

  • Sie wusste, dass sie alleine in dem Sklavenfrauenschlafzimmer war und zwei der Sklavinnen sich abwechselten nach ihr zu schauen und zu fragen, ob sie etwas brauchte. Jedesmal schüttelte Marei den Kopf und kämpfte für sich gegen die Übelkeit weiter. Irgendwann musste sie, während sie über die angeschlagene Hand und Fuss jammerte, erschöpft eingeschlafen sein.


    Im leichten Schlaf erschnupperte ihre Nase den Geruch von Milch mit Honig. Hmhm das roch gut.. wer war bei ihr? Mit verschlafenem Blick drehte sie sich um und entdeckte einen dunkelhäutigen Menschen vor ihr. Sie realisierte nicht sofort, dass es lediglich Cimon war, der nach ihr schauen kam. "Huschhusch, geh weg.. ich brauche nichts..." wehrte sie die vermeintlich unbekannte Gestalt ab und drehte sich zurück zur Wand. "Alles was ich will ist 'meine' Milch..." jammerte sie leise in sich hinein und versuchte den fieberverschwitzten Kopf unter die Decke zu stecken. "Geh wehheg..."

  • Kurz verharrte Cimon, betrachtete dabei Marei und setzte sich dann auf die Kante ihrer Schlafstätte. Die Milch stellte er ersteinmal neben sich auf einem Hocker ab. Dann griff er ohne zu zögern nach der Kleinen und nahm sie in den Arm. Er kannte sich mit Kindern nicht aus, aber so einfach kam Marei nicht davon. Sie fühlte sich noch immer ein wenig fibrig an und der Nubier wusste nicht so recht was zu tun war.


    "Schschsch..... Hier ist doch nur der Löwe, der den Hai vertreibt."


    In der Hoffnung sie würde sich an die Geschichte erinnern, richtete er ihre Decke, während er versuchte sie leicht aufsetzend auf den Rücken zu legen. So würde sie die Milch besser trinken können. Viel Gegenwehr ließ er nicht zu, dafür hatte er viel zu viel Geduld. Denn seine Kraft setzte er nur in Maßen ein. Er wollte Marei auf keinen Fall weh tun. Aber wie er ihr würde helfen können erkannte er noch immer nicht so recht.


    "Ich habe etwas gute, nubische Milch für dich. Die ist viel besser."


    Mehr oder besseres wusste Cimon nicht zu sagen. Abwartend, wie die Kleine sich entscheiden würde, sah er sie fragend an. Seine kleine Notlüge, ob der 'nubischen' Milch würde sie ihm doch sicher verzeihen, sollte sie dahinter kommen.

  • Marei fühlte sich von jemandem aus dem zerwühlten Bett gehoben und in starke Arme genommen, letztendlich getröstet. Jetzt endlich erkannte sie Cimons Stimme und legte den schweren Kopf auf seine Schulter ab, während er irgendetwas am Bett richtete. "Hallo dunkler Löwe..." begrüßte sie den Mann und verpasste ihm damit einen Spitznamen, der wohl unter ihnen bleiben würde. Der Aufenthalt in Cimons Armen dauerte nicht lange, sie wurde wieder in ihr Lager gelegt. "Bessere Milch? Aber immer doch..." gab sie mit matter Stimme zurück und griff nach dem vollen Becher, um beide Hände darum zu legen, diesen aber nicht wirklich festzuhalten.


    Das kleine Mädchen trank Schluck für Schluck, wartete auch mal mit dem nächsten Schluck um Luft holen zu können. Trinken und Atmen gleichzeitig passte nicht zusammen oder konnte nicht gleichzeitig geschehen. Egal.. hauptsache ihr Bauch war gefüllt und warm. "In Nubien gibt es Kühe?" fragte sie nach dem letzten Schluck Milch eine Frage, die ihr eingefallen war. "Kannst du Kühe melken?" schob sie hinterher und legte den Kopf ins Kissen. Der nächste Traum würde hoffentlich von friedlichen muhenden Kühen handeln.. die waren ihr lieber als böse beissende Haie. Danahc tauchte ein wichtiger Gedanke auf. "Ich hab nichts von domina Celerina gehört oder gesehen... bestimmt bringt sie mich zurück... zum Sklavenhändler." fürchtete Marei mit banger Stimme.

  • Dunkler Löwe? Cimon lächelte breit und musste zugeben, das ihm dieser Spitzname gut gefiel. Gerne würde er sich von Marei so nennen lassen. Doch viel lieber hätte er etwas gutes erwiedert. Allerdings wollte ihm einfach kein guter Name für die Kleine einfallen. Dafür mochte er sich nicht besonders und senkte leicht seinen Blick.


    Das sie begeistert die Milch trank, gefiel dem Nubier ausgesprochen. Das bedeutete doch, das es ihr besser ging. Natürlich hielt er den Becher mit, sodass sie sich nicht würde anstrengen müssen. Leise bedeutete er ihr langsam zu trinken und hielt auch mal den Becher länger etwas fester in der Hand, damit sie nicht zu hektisch werden würde.


    Als es um Kühe in Nubien ging musste Cimon leicht überfordert mit den Schultern zucken. Aber die Vorstellung, er würde eine Kuh melken müssen, amüsierte ihn schon ein wenig.


    "Ich...ich bin mir nicht sicher, ob es in Nubien Kühe gibt. Ich... ich kenne die Heimat meiner Mutter nicht wirklich gut. Und über Kühe haben wir nur selten gesprochen. Noch nie habe ich versucht eine zu melken. Aber wenn ich es herausgefunden habe, sage ich dir sofort, ob ich es kann."


    Mareis befürchtungen ließen Cimon stutzen. Er nahm sie umgehend fester in den Arm und versuchte beruhigende Worte zu finden. Er verstand wieso sie so dachte, doch er glaubte fest daran, das es unbegründet war. Das er dabei völlig unbewusst einen Namen für sie fand, bemerkte er nur am Rande und dafür mit einem leichten Schmunzeln.


    "Mach dir keine sorgen, Wirbelwind. Sie wird ein so liebes Mädchen wie dich nicht verkaufen. Verhalte dich, wie ich es dir geraten habe und bemühe dich so gut du kannst deiner Herrin zu dienen und es wird niemals etwas Schlechtes dich ereilen. Dieses Haus ist ein Heim und unsere Herren sind gute Menschen."


    DDaran glaubte Cimon fest und wollte es somit gerne Marei vermitteln, dass auch sie Kraft aus diesen Gedanken ziehen mochte.

  • "Mhm.. das ist gute Milch." bedankte Marei sich bei ihrem dunklen Freund und leckte mit der Zunge den über gebliebenen Milchschnurrbart ab. Abwechselnd atmend und trinkend schaffte sie den ganzen Becher."Vielleicht bleibt sie jetzt drin?!? Hörst du, Magen von Marei, die Milch ist nämlich von Cimon und seinen Kühen aus der Heimat seiner Mama!" fügte sie mit leicht skeptischem Stimmenklang hinzu, rieb mit flachen Händen vorsichtig den unter der Decke versteckten Bauch. Sie kicherte, als er meinte, er würde ihr sofort Bescheid sagen, wenn er Kühe melken konnte. "Auja.. und dann zeigst du mir das bis ich das auch kann! Also das Kühe melken! Oder wir sparen Münzen und stellen eine Kuh zu den Pferden dazu. Dann gibts jeden Morgen frische Milch von der Kuh im Stall." redete sie über dieses Thema, sprach über alles was ihr dazu einfiel.


    Hoppla, sie wurde erneut aus dem Bett und in Cimons Arme gehoben? Warum denn das? Egal, ihr Kopf fand den Platz auf Cimons breiter Schulter wieder und blieb da liegen. "Nun, ich versuche mir keine Sorgen zu machen." gab sie als Antwort auf seine Worte und fühlte sich ein klein wenig getröstet. "Meinst du, ich bleibe ganz hier?? Gerade jetzt kann ich mich nicht gut verhalten und bemühen ihr zu dienen, Cimon. ich fühle mich immer noch nicht gut." baute sie seine Worte aus ihrer Sicht um. "Gute Menschen sind sie wahrlich.. aber ein Heim?! Die Möbel sind hoch und lang. Mit meinem Lager habe ich Glück, es ist niedrig und kurz." Vorsichtig streichelte sie Cimons Kopf, berührte seine Glatze. "Ein Löwe hat viele Haare."

  • Ihr schmeckte die Milch und sie trank sie vollkommen aus. Erleichtert sah Cimon Marei an. Als nächtes würde Brot folgen. Das nahm er sich fest vor. Ihre Worte über die kühe aus der Heimat von Cimons Mama ließen ihn Lächeln. Er sah den 'bösen' Bauch auch tadelnd an und nickte zur unterstützung ihrer Worte. Ihre Pläne über eine Kuh in den Ställen zauberte ein Grinsen auf seine Lippen.


    "Ja, Marei. Ich werde es dir zeigen, wenn ich es kann."


    Ihre Befürchtungen schien Cimon ein wenig verstreut zu haben. Das war ein guter Anfang. Langsam ließ er sie sich wieder hinlegen und richtete die Decke. Ihre Hand auf seinem Kopf sorgte für eine Starre in seinem Körper. Seine Augen sahen sie schon fast flehend an. Was hatte er noch gleich alles sagen wollen?


    "Ja, ganz sicher bleibst du hier. Wenn es dir morgen nicht besser geht, werde ich zu deiner Herrin gehen. Aber nur um dich zu entschuldigen. Vieleicht macht sie sich ebensolche Sorgen um dich, wie ich es tuhe.


    Die Möbel werden schon noch passender für dich, du wirst schon sehen. Für mich sind die meisten zu klein.


    Ja....ein Löwe hat viele Haare..... früher war es bei mir nicht anders.... aber heute... Lass gut sein, Wirbelwind, dein dunkler Löwe hat sie halt verlohren."


    Cimon versuchte ein wenig zu lächeln und Leichtigkeit zu vermitteln. Doch es klappte nur bedingt. Zu sehr musste er an die Gründe denken, die hierfür gesorgt haben. Es gab Dinge, die sollte er Marei besser nicht erzählen, vorallem nicht wenn sie eigendlich schlafen sollte.

  • "Vielleicht weiss sie schon warum ich nicht komme.. oder auch nicht! Vieleicht denkt sie, ich bin zu dumm für sie.. oder ich rede zuviel.. Ihr und euch Sorgen machen? Achwo.. ich rolle mich im Bett herum." Und wieder wurde sie hinein ins Bett gelegt. Passende Möbel? Wie denn das? Sie war erschöpft, um weiter danach zu fragen und trotzdem redete sie weiter. "Dann musst du dem Bär sagen, er soll wachsen.. genauso groß wie du werden."


    Cimons Kopf war ganz nahe bei ihrem Kopfkissen. Marei fasste erneut nach Cimons kahlem Kopf und berührte die Haut mit den Fingerkuppen, streichelte vorsichtig Cimons Hinterkopf und rutschten runter zum dicken Nacken. Ihre Augen leuchteten bei dem Klang des Kosenamen vergnügt auf und zeigten dem dunklen Mann, dass ihr der Name gefiel. "Haare verloren? Armer dunkler Löwe.. frierst du denn nicht? Dann brauchst du eine warme Mütze für den Kopf... uuunndd dickke Pusccchhhhel für die Ooohhrrhren." murmelte sie, liess die Hand sinken und gähnte herzhaft hinter vorgehaltener Hand. Langsam drehte Marei sich Cimon entgegen auf die Seite, gähnte noch einmal und konnte die Augen kaum mehr aufhalten. So eine Unterhaltung war doch anstrengend für ein kleines krankes Mädchen, welches ihre Milch nicht bekommen konnte und durfte.

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