SPONSALIA - Lucius Iulius Centho & Furia Calliphana

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus


    "Oh du bist sehr jung, salve auch dir Iunia Serrana. Du hast wohl meinem Neffen den Kopf verdreht... wie habt ihr euch kennen gelernt?"


    Was, um der Götter Willen, war das denn für eine Begrüßung? Im ersten Moment war Serrana völlig fassungslos und ihr Blick ging verwirrt zwischen Sedulus und dessen Onkel hin und her. Dann riss sie sich am Riemen und überlegte fieberhaft, wie sie antworten konnte, ohne dass es allzu peinlich wurde. Ausnahmsweise war sie sogar mal dankbar für Laevinas allgegenwärtige Benimmregeln, denn ihre Großmutter hatte ihr neben sehr sehr vielen anderen Dingen auch eingeschärft, wie man in adäquater Form auf irritierende Gesprächbeiträge zu reagieren hatte. Wie war das noch gleich gewesen? Ach ja, Bedienstete und gesellschaftlich niedriger stehende Personen konnten abgewürgt und gegebenenfalls beschimpft werden, bei Gleichgestellten beschränkte man sich auf einen je nach Situation unterschiedlich konsternierten Gesichtsausdruck, und bei Höhergestellen ließ man sich nichts anmerken und redete man einfach weiter, als wäre nichts geschehen.
    Senator Avarus fiel zweifellos in die letzte Kategorie, und so fasste Serrana sich ein Herz und machte einfach weiter. "Nun, so jung bin ich gar nicht, schließlich bin ich fast sechzehn." sagte sie jetzt wieder mit einem Lächeln und streckte sich automatisch noch ein bisschen, was angesichts ihres hochgewachsenen Gegenübers allerdings wenig Erfolg zeigte. "Und Sedulus und ich haben uns bei den Ludi Romani kennengelernt. Nach den Spielen gab es abends eine Cena im Haus meiner Familie, und da war er auch zu Gast." Auf seine andere Frage würde Avarus wohl kaum ernsthaft eine Antwort erwarten, deshalb ließ Serrana sie einfach unter den Tisch fallen.

  • Er wunderte sich gar, wie freizügig manche Familien mit ihren 'jungen Hühnern' umgingen. Für ein normales Feiern wäre es ebenso normal gewesen, das ein derart heiratsfähiges Mädchen immer unter der Obhut einer Matrone stand, die ihr diese Flausen ausgetrieben hätte. Aber andere Familien, andere Zustände. Avarus war sich mal wieder sicher, das schon ALLES beschlossene Sache war und seine Meinung sowieso völlig egal sei. Er kam sich unheimlich alt darin vor diese verstaubten zwischenmenschlichen Regeln für richtig zu empfinden. Oftmals wollte er desshalb bei diesen Situationen, wie oft sie auch entstanden einfach weg. Doch so einfach war dies eben nicht. Wo zudem eine Szene ebenso der verlässliche Aufhänger in der nächsten Acta sein würde. Man(n) hatte es nicht leicht unter so vielen Romantikern.


    "Kein Fest ist besser dafür geignet als die Ludi Romani... ihr habt euch wie ich sehe auch danach..." im nüchteren Zustand "... wieder getroffen. Was sagen deine Eltern zu diesem,...... ja diesem Bauchgefühl?"

  • Sedulus fand die Begrüßung seines Onkels auch ein klein wenig merkwürdig aber dies kannte er schon von Paulina. So zog er einfach nur seine Augenbraue hoch und verzog ein wenig angesäuert seine Mundwinkel gen Boden. Man hatte es nicht immer leicht mit älteren Menschen. Ob sie nun Laevina oder Avarus hießen konnte man dahingestellt sein lassen.
    Doch bevor Sedulus auch nur ansatzweise etwas sagen konnte, schoss auch schon die nächste Frage wie von einem Kattapult abgeschossen aus des Onkels Mund. Und dann auch noch eine für Serrana wohl recht unangenheme... Sedulus seufze innerlich und bedauerte Serrana. Aber sie hätte früher oder später eh durch diesen brennenden Reifen springen müssen.

  • Ach, eine Claudia war sie also. Ob die Vestalin wohl mit Ofella, Laevinas Thermen-Bekanntschaft näher verwandt war? Eigentlich lag die Vermutung ja nahe, da die beiden gemeinsam bei den Fontinalia aufgetaucht waren. Ähnlich sahen sich die beiden Frauen zwar überhaupt nicht, aber das musste ja nichts bedeuten.


    "Es freut mich immer, die Bekanntschaft einer so wohlerzogenen jungen Dame zu machen, Claudia Romana." nickte Laevina mit huldvoller Geste. Im Grunde machte Romanas gute Erziehung und ihr tadelloses Auftreten sogar noch einen größeren Eindruck auf die alte Germanica als ihre Zugehörigkeit zu den Vestalinnen. Sich in weiße Gewänder zu hüllen und auf eine einsame Flamme aufzupassen, konnte ja schließlich nicht allzu schwierig sein...


    Dass Romana wegen ihrer Verwandtschaft zu Calvena nachhakte, lag eigentlich nahe, und Laevina hatte in dieser Hinsicht nichts zu verbergen, denn wenn sie auf eines wirklich stolz war, dann auf ihre Gens, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten doch sehr erfolgreich durchgebissen hatte.


    "Natürlich darfst du das fragen. Ich bin die Cousine von Senator Avarus und Calvenas Großvater Trajanus Germanicus Sedulus. Ein echtes Relikt der Vergangenheit, wie du siehst, aber muss ja auch Familienmitglieder geben, die die guten alten Traditionen aufrecht erhalten."


    Bei der Erinnerung an ihr unfreiwilliges Bad im Impluvium verfinsterte sich kurz Laevinas Blick, denn dieses schmachvolle Demütigung vor aller Augen nagte auch heute noch an ihr. Romanas Frage war allerdings frei von jeglicher Gehässigkeit, daher seufzte die alte Germanica schicksalsergeben auf und nickte dann. "Ja, das bin ich, in der Tat. Dank der tatkräftigen Hilfe meines Großneffen Sedulus und dieses engagierten jungen Arztes habe ich jedoch keinerlei bleibende Schäden davon getragen, was fast schon ein Wunder ist in meinem Alter..." Wo sie gerade beim Thema waren, fiel Laevina auf, dass die Jagd und das Erlegen des seinerzeit schuldigen Mietsklaven immer noch ausstanden. Das musste sie jetzt aber dringend nachholen, bevor sie diesen unseligen Wurm nicht mehr wiedererkennen würde oder sich seine Spur endgültig verlor...Übergangslos stieg wieder die alte Mordlust in ihr hoch, und Laevina beschloss, sich ein wenig abzulenken, bevor man ihr diese grimmige Stimmung allzu sehr ansah.


    "Jetzt aber genug von mir alten Frau. Lass uns lieber ein wenig über dich reden, meine Liebe. Ich habe vor einiger Zeit durch Zufall deine Begleitung auf den Fontinalia, Claudia Ofella, kennengelernt. Seid ihr eng miteinander verwandt?"

  • Es blieb ihr kaum Zeit, sich nach ihrer Antwort ein wenig zu entspannen, als Senator Avarus bereits weiter nachhakte. Die Frage nach ihren Eltern erwischte Serrana relativ unvorbereitet, und sie spürte, wie ihr das Lächeln ein wenig im Gesicht fest fror. Aus den Augenwinkeln warf sie einen ziemlich bitteren Blick hinüber zu Laevina, die sich gerade angeregt mit Romana unterhielt. Hatte die es nach all den Monaten denn immer noch nicht für nötig gehalten, ihre Familie darüber zu informieren, dass sie zehn Jahre lang die Tochter ihrer eigenen verstorbenen Tochter großgezogen hatte? Serrana biss sich kurz auf die Unterlippe und wandte sich dann wieder Avarus zu. Das unverbindliche Konversations-Lächeln erschien diesmal nicht auf ihrem Gesicht, aber bei dem jetzigen Thema wäre es wohl auch reichlich unangebracht gewesen.


    "Meine Eltern sind beide schon seit Jahren tot, sie werden wohl nicht mehr zu dieser Sache äussern können." antwortete sie jetzt schon deutlich kühler als zu Beginn des Gesprächs. "Allerdings weiß ich, dass sie seinerzeit auch aus Liebe geheiratet haben und daher sicher mit meiner Entscheidung einverstanden wären." Serrana spürte, wie sich ihre Nervosität und Unsicherheit allmählich in Ärger umwandelten. Im Grunde war es ja logisch, dass sie auf einen gestandenen Senator wie Avarus wenig beeindruckend und aufgrund ihres Alters auch unreif wirken musste. Aber nichtsdestotrotz gab es da bereits eine tiefe Verbundenheit zwischen Sedulus und ihr, und auch dessen Onkel hatte kein Recht, diese einfach als läppisches Bauchgefühl abzuhaken.

  • Der Quintilius überging selbstverfreilich das nicht ganz so vorbildlich damenhafte Verhalten der Iunia, die offenbar nicht so häufig auf Feiern zu solcherlei Anlässen auftrat. Vermutlich war sie für eine nicht genügend umfassende Erziehung zu bemitleiden, oder aber sie war schlichtweg tollpatschig. Jedenfalls hakte sie sich bereitwillig bei ihm unter und schien geradezu vor dem Iulius zu flüchten. Diesen ließ Sermo mit einem knappen Nicken stehen und führte seine frisch geangelte Begleiterin dann sicheren Schritts in eine willkürliche Richtung mitten durch die Gäste. Er hatte die Verlobten nämlich noch immer nicht entdeckt und hielt daher nebenbei Ausschau, während er mit einem schmalen Lächeln wieder das Wort an die Iunia richtete. "Du kennst also deine heutigen Gastgeber gar nicht? Mit wem bist du dann hier?" Der Hintergedanke war natürlich, den Bogen zu Iunia Serrana zu schlagen. Denn die kannte Sermo ja und so eröffnete er einen leichten Einstieg ins Gespräch, während sie über den Steinboden der Casa Iulia spazierten. Es gefiel Sermo, die junge Frau an seiner Seite zu haben. Er schätzte sie auf etwa zwanzig Sommer, plus minus ein oder zwei Jahre. Vermutlich war sie etwas jünger als er selbst, der ja immerhin schon dreiundzwanzig war.
    Und hübsch war sie. Er wollte Valerians Gesicht sehen, wenn er ihm gleich mit einer ansehnlichen Begleitung am Arm antraf. Was Calvena wohl denken mochte? Sie hatte Sermo immerhin bei den Ludi Romani mit einer völlig anderen Frau herumschwirren sehen. Bei dem Gedanken musste er ein spitzbübisches Grinsen unterdrücken. Statt dessen setzte er einen interessierten Gesichtsausdruck auf, als Iunia Axilla zur Antwort ansetzte.

  • Zum Glück hielt sich ihre neue Bekanntschaft gar nicht lange damit auf, sich richtig von dem Iulier zu verabschieden, sondern schlenderte mit ihr schon los, bevor es peinlich hätte werden können. Es war ja nicht so, als ob sie Libo nicht hätte ausstehen können, aber... er war ihr einfach suspekt. Und im Vergleich zu Sermo erschien er fast wie ein Kind, was vermutlich auch einfach am Alter lag. Sermo war definitiv älter.
    Sie gingen also in eine Richtung – Axilla hatte keine Ahnung, ob das künftige Brautpaar denn auch da irgendwo war - und Sermo fragte sie, mit wem sie hier war. Instinktiv drehte sich Axilla nochmal leicht an sienem Arm, um sich umzusehen, aber sie konnte Serrana nirgends ausmachen. Dafür waren hier vielleicht zu viele Leute schon unterwegs. Wenn sie gewusst hätte, dass diese just in diesem Moment von Germanicus Avarus in frage gestellt wurde, hätte sie Sermo wohl einfach mitgezogen, um ihr beizustehen. Im Gegensatz zu ihrer Cousine hatte sich bei Axilla noch nie jemand darüber beschwert, dass ihr Mundwerk vielleicht zu zögerlich mit Worten umging.
    “Ich bin mit meiner Cousine hier, Iunia Serrana. Auch wenn ich sie irgendwie aus den Augen verloren hab. Sie kennt die beiden wohl. Auf jeden Fall hat sie eine Einladung gekriegt und hat mich gefragt, ob ich sie begleiten mag. Damit ich mal ein paar Leute kennenlerne, wenn ich schon mal in Rom bin.“
    Axilla zuckte lächelnd mit den Schultern und wandte sich wieder ganz ihrem Retter zu. Sie vergaß bei ihrer Ausführung mal wieder so Kleinigkeiten, wie dass Sermo gar nicht wissen konnte, woher sie war, und dass sie nur auf Besuch war. Aber das störte sie auch nicht, wenn er fragen würde, würde sie schon antworten. Im Moment wollte sie einfach nur die Feier genießen und vielleicht das eine oder andere interessante Gespräch führen. “Und du kennst das baldige Brautpaar gut?“

  • "Das ist ja ein Zufall," gab er sich überrascht, als Axilla sich als Serranas Cousine offenbarte. "Dann wundert es mich, dass wir uns nicht schon zuvor kennen gelernt haben. Ich durfte nämlich die Gastfreundschaft der Casa Iunia in Anspruch nehmen, als deine Cousine eine kleine Feier zum Anlass der Ludi Romani abhielt." Sermo wartete kurz ihre Reaktion ab und hakte dann tatsächlich nach: "Was meinst du mit 'schon mal' in Rom? Du kommst also nicht von hier, oder aus der Nähe?" Ihr Lächeln war entzückend und der Quintilius erfreute sich an der Unbekümmertheit der Iunia. Erfrischend, wenn man daran dachte was für Stress er sich oft genug selbst machte. Und da kam jetzt dieses Persönchen an und brachte ihn zu einem ehrlichen Lächeln. Wie ungewohnt.
    "Nunja, ich habe die beiden auch auf den Ludi Romani kennen gelernt und konnte mich mit Furia später bei jener Cena im Haus deiner Gens auch näher unterhalten. Aber ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass ich das Paar gut kenne." Er zuckte mit den Schultern und wich einem Sklaven mit einem Tablett voller Gläser aus, der hektisch an ihnen vorbeistürmte. Schade, die Gläser waren allesamt leer.

  • Axilla überlegte kurz, wann denn die Ludi gewesen waren, aber das musste irgendwann im Herbst gewesen sein und damit doch recht lange vor ihrer Ankunft. “Achja, die Feier. Ich hab davon gehört, aber da war ich noch nicht da“, plapperte sie fröhlich als erste Erwiderung, bevor Sermo nachfragte, woher sie denn komme. Erst da merkte Axilla, dass sie dengleichen Fehler nun schon zum zigsten Mal begangen hatte, und ein wenig verlegen schaute sie beiseite, aber nur ganz kurz.
    “Nein, eigentlich bin ich nur hier auf Besuch. Ich komme eigentlich aus Älexandria. Also, ganz eigentlich komme ich aus Tarraco, aber ich habe die letzten Jahre in Alexandria bei meiner Verwandten Urgulania gelebt.“ Ihr Lächeln wurde kurz traurig, als sie an ihre Cousine denken musste. Oh nein, du wolltest dich heute amüsieren. Das hier ist zur Ablenkung, nicht, damit du weiter heulst... Nein, sie wollte kein Trübsaal blasen, also plapperte sie einfach weiter, um von dem Thema abzulenken. “Ich bin Anfang Dezember hier angekommen. Kurz vor den Faunalia, ich weiß nicht mehr, wann genau. Wenn ich gewusst hätte, dass hier so schön gefeiert wird wie bei den Ludi und man da so nette Leute kennenlernt, hätte ich mich vielleicht schon früher nach Rom einladen lassen.“
    Zugegeben, ihre Bemerkung war ein wenig kess, dazu ein kleiner, frecher Blick von der Seite zu ihm hoch, was den Eindruck noch unterstützen mochte, aber bei den Göttern, es lenkte sie selbst verdammt gut ab.


  • "Nun, dann werde ich mich einfach mal überraschen lassen." grinste Celsus und wandte sich auf Chaereas Hinweis dann den beiden "Lockvögeln", einer hübschen Dunkelhaarigen und deren Begleiter zu. "Nein, leider hatten wir bislang nicht das Vergnügen. Freut mich, euch beide kennenzulernen, Germanica Calvena und Quintilius Valerian. Ich bin Tiberius Celsus, und die Dame an meiner Seite ist meine Cousine Septima, aber vielleicht seid ihr ja bereits miteinander bekannt."


    Mittlerweile war es Centho offenbar aufgefallen, dass er ein paar seiner Gäste im Eifer des Gefechts "übersehen hatte und war zu ihnen zurückgekehrt um sich für seinen Fauxpas zu entschuldigen. Celsus klopfte dem Iulier kräftig auf die Schulter und grinste von einem Ohr zum anderen. "Nun mach dir mal keinen Kopf, Centho, ist ja logisch, dass du komplett verpeilt bist, jetzt wo es endgültig ernst für dich wird..." Dann drehte er sich wieder Chaerea zu und bemühte sich, sein Grinsen in ein Lächeln abzumildern, das mit etwas gutem Willen noch als charmant durchgehen konnte.


    "Oh, keine Sorge, ich nehme Centho das nicht übel, er ist schließlich ein feiner Kerl. Allzu lang kennen wir uns noch nicht, wir sind uns bei einem Wagenrennen über die Füße gelaufen. Und selbstverständlich kannst du stolz auf dich sein, so eine große Feier zu organsieren, ohne dass die Ehrengäste was davon mitbekommen, ist schließlich ganz schön viel Arbeit." Ja, Celsus war durchaus bereit, die Arbeit und Mühen anderer Leute anzuerkennen, vor allem dann, wenn keine Gefahr bestand, dass er selbst irgendwie eingebunden wurde. Wobei er in Chaereas Fall vielleicht sogar ein gewisses Maß an Hilfsbereitschaft an den Tag legen würde, schließlich konnte die junge Frau nicht nur auf ihr Organisationstalent stolz sein...

  • Valerian lachte leise. "Wenn Serrana so gerne helfen möchte, wer wäre ich, es ihr zu verwehren? Sie scheint sehr nett zu sein, warum also nicht? Ich bin sicher, ihr macht ein unvergeßliches Fest daraus." Er selbst fühlte sich ja ein klein wenig überfordert damit, aber ihm war schon klar, daß die Frauen damit spielend fertig würden.


    "Sehr gelungen, das Fest, Chaerea", lobte Valerian die Organisatorin lächelnd. "Und nein, ich werde Dir nicht verraten, wie ich das gedeichselt habe. Ein Zauberer verrät niemals seine Tricks." Er lachte und zwinkerte ihr zu. Sie hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, wenn er sich so umblickte. Nur Centho und Calliphana schienen noch völlig erschlagen zu sein von dem Trubel.


    "Sehr erfreut, Dich kennenzulernen, Tiberius Celsus. Ja, Deine Cousine habe ich allerdings schon kennenlernen dürfen. Sie ist sehr mutig, denn sie hat keine Angst, einem wilden Bären entgegenzutreten." Er erwähnte lieber nicht, welche Waffe sie zu dieser Zeit in der Hand gehabt hatte und grinste Septima ein wenig frech an.

  • Bei dem Gedanken daran, was alles noch vorbereitet werden musste, was ihre eigene Hochzeit anging, wurde sie doch ziemlich nervös. Ebenso wie Valerian, war auch sie etwas überfordert. Wie gut, dass sie einen kleinen Plan in Petto hatte, wie sie Laevina dazu bringen würde, ihr bei der Organisation der Hochzeit zu helfen. „Naja vielleicht hilft uns auch Laevina...“, sagte sie geheimnisvoll und grinste ihn dann frech an. Noch würde sie ihn nicht einweihen. Sie zwinkerte ihm nur kokett zu und dann waren sie auch schon mitten bei dem Paar und den Gästen drum herum.


    Sie lächelte Calliphana zu. „Die Überraschung ist dir durchaus gelungen.“ Nach dem Blick von Calliphana und Centho zu urteilen konnten die Beiden es immer noch nicht fassen. Sie wirkten ziemlich durcheinander.
    „Ich werd doch nicht verraten, wie ich Calliphana her bekommen hab“, sagte sie und stimmte da mit Valerian über ein. Liebevoll lächelte sie ihren Begleiter an. Ehe sie sich dann an Septima und Celsus wandte.


    „Es freut mich dich kennen zu lernen, Tiberius Celsus. Septima kenn ich bereits. Wir sind Freundinnen. Sie war auch bei den Fontinalien!“ erzählte sie dann. Manchmal war Rom ein Dorf. Irgendwie begegnete man den Leuten immer wieder. „Oh, du kennst Centho bereits?“ fragte sie dann nach. Na das war wirklich eine Überraschung. Die Welt war klein.

  • "Ich bin beeindruckt. Dann bist du wahrlich schon weit gereist." Er schmunzelte, weil Axilla verlegen wirkte, was er sich nicht recht erklären konnte. Doch er überging das einfach und wurde vielmehr aufmerksam, als sich kurzzeitig ein Schatten über ihr Gesicht legte. Offenbar war irgendetwas vorgefallen, das ihr Sorgen oder Trauer bereitete. Darauf würde er selbstverständlich nicht eingehen. Ganz im Gegenteil, er hörte weiter zu, während sie das Thema wechselte und ihm gleich ein Kompliment machte. Ein Grinsen huschte über seine Züge, als er nicht minder flott entgegnete: "Ai, ich kann auch nicht klagen. Insbesondere die Gens Iunia besticht mit ihren grazilen junge Damen." Da hatte er sich ja eine durchaus selbstsichere und mutige Frau gefangen. Nicht schlecht, dafür dass er erst wenige Minuten hier war.


    Suchend ließ Sermo indes seinen Blick umherschweifen, während sie so daherschlenderten. "Verflixt, ich kann die Gastgeber immer noch nicht sehen. Dann müssen wir wohl erstmal etwas Zeit totschlagen, bis wir ihnen über den Weg laufen." Er stoppte einen Sklaven mit Tablett - diesmal mit gefüllten Gläsern! - im Vorübergehen und reichte erst Axilla eins davon, egal ob sie wollte oder nicht. Dann nehm er selbst ein solches an sich und prostete der Iunia zu. "Auf einen schönen Abend. Und auf die reizenden iunischen Damen!" Er lächelte breit und nippte daraufhin an seinem Glas.

  • So beeindruckend fand Axilla ihre Reise nun wieder nicht. Sie war ja nur aus Notwendigkeit geschehen, zumindest die nach Alexandria. Die nach Rom war ja eigentlich nur eine Einladung, die sie nun aber ein wenig ausdehnte und mit ein paar anderen Sachen gleich verband.
    “Na, so beeindruckend finde ich das gar nicht. Ich meine, hätte Senator Decimus mich nicht eingeladen, hätte ich für die Hochzeit von Aelius Archias und Decima Seiana ja sowieso kommen müssen. So besonders find ich das gar nicht.“
    Dass sie ihm ein weiteres Bröckchen an Information zugeworfen hatte, das für sie unerheblich war, für ihn aber vielleicht nicht, merkte sie noch nicht einmal. Viel mehr war sie damit beschäftigt, nicht zu kess zu ihm hinüberzulächeln, als er auf die iunische Weiblichkeit zu sprechen kam. Ja, hübsche Frauen hatte die Gens noch immer hervorgebracht, auch wenn Axilla nicht alle kennengelernt hatte. Aber Urgulania allein war trotz ihres höheren Alters für Axilla ein Inbegriff an Schönheit und Noblesse gewesen. Dass er sie auch in dieser Gesellschaft sah, schmeichelte ihr schon ein wenig, wenngleich es wieder einen leichten Schatten auf ihr Gemüt bei der Erinnerung warf.


    Sie schlenderten langsam durch den Raum, aber keine Spur, weder von Serrana, noch von den Brautleuten. Dafür aber von einem Sklaven mit Weingläsern, von denen sie auch schon prompt eines in die Hand gedrückt bekam. Axilla sah nur auf die Flüssigkeit und wollte sich schon herausreden, als Sermo schneller war und mit ihr anstieß. Es wäre ja wirklich sehr unhöflich, nicht wenigstens einen Schluck zu nehmen. Aber nur einen klitzekleinen! Sie wollte sich nie wieder betrinken, ihre letzten Erfahrungen reichten ihr da.
    “Auf einen schönen Abend, und die charmante Gesellschaft“, stieß sie mit ihm an und nippte einmal an dem Wein, dass er kaum die Lippen benetzte. Kurz sah sie sich um – doch nicht etwa nach den Verlobten oder Serrana, sondern nach einer schönen Pflanze, der sie heimlich den Wein zuführen konnte, ohne dass es auffallen würde. Die nächste stand allerdings ein ganzes Stück weiter an der Wand.
    “Ach, ich bin sicher, wir finden schon etwas, worüber wir uns unterhalten können. Zum Beispiel über dich haben wir noch gar nicht gesprochen. Du kommst aus Rom?“
    Ganz dezent machte Axilla einen Schritt in die Richtung, in der sie die Pflanze erspäht hatte und hoffte, dass Sermo dieser Bewegung insofern folgen würde, dass sie in die Richtung schlenderten. Sie konnte ihn ja wohl schlecht mit sich ziehen.

  • Nach dem Celsus Centho auf die Schulter geklopft hatte drehte sich Centho zu ihm. Was er darauf sagen sollte wusste er nicht so richtig. Eigentlich fand er es ja lustig das Celsus versuchte ihm mit der Verlobung auf zu ziehen. So entlockte die Worte ihm ein gewisses Grinsen.


    „Es freut mich dass dich mein Missgeschick und die Tatsache das ich und Calli unter die Haube kommen so amüsiert. Aber du weist wie es ist die die am wenigsten wolle bei denen geht es am schnellsten. Und so wie es aus sieht bist grade du da ein grade zu ein hervorragender Kandidat für eine Hauruckaktion in dieser Richtung.“


    Stichelt er so gleich in Celsus Richtung.


    Er fand es Amüsant das Valerian und Calvena, Chaerea nicht verraten wollten wie sie ihn und Calli abgelenkt hatten. Und er für seinen Teil würde es auch nicht verraten wenn Chaerea ihn schon in eine solche missliche Lage gebracht hatte das er nicht wüsste was in seinem Hause vor sich ging.


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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

  • Zitat

    Original von Germanica Laevina


    Wohlerzogen! Jetzt hätte Romana eigentlich schallend loslachen müssen, aber, ganz ladylike, schmunzelte sie nur. Sie hielt sich eigentlich für ganz normal erzogen – was wohl bezeugte, wie idealistisch Romana ihre Umwelt sah. Aber die alte Dame war so nett, zumindest empfand sie dies, und sie wollte ihr Empfinden keineswegs in Frage stellen. Was die Alten zu sagen hatten, das musste man respektieren – denn nur so würde dieses Prinzip sich weitertragen von Generation zu Generation. Einmal würde Romana eine alte Schachtel werden, und dann würde sie auch ihre Weisheiten von sich geben. Doch diese würde sie selber nur bekommen, indem sie jene von den Alten erhielt. So war das in einer organischen, lebenden Gemeinschaft.


    Jetzt, wo Romana nachgefragt hatte wegen ihrer Verwandtschaft mit Calvena, konnte sie sich wieder erinnern, dass ja Calvena etwas davon gesagt hatte. Irgendeine Tante wäre Laevina, was diese auch bestätigte. „Relikt der Vergangenheit?“ Sie lächelte amüsiert, doch ohne Argwohn. „Ohne Relikte der Vergangenheit, wie du es nennst, wäre unsere Gesellschaft am Abgrund. Die Traditionen sind sowieso ohne Zweifel das Wichtigste, es ist das, was unser Reich aufrecht erhält“, meinte sie ganz überzeugt. Traditionsbewusst war Romana, manche würden sicherlich sagen, sie war reaktionär. Laevina aber wusste, wo die Prioritäten zu liegen hatten, dachte sich die Claudierin.


    Sie schaute noch um einiges besorgter drein, als Laevina sich so bekümmert gab über ihr Unglück. Die arme, liebe Frau, was hatte sie doch erleiden müssen. Romana seuftze mitleidig. „Es tut gut, zu hören, dass du dich wieder wohl fühlst!“ Sie dachte an ihre Großmutter. Diese war freilich schon ein wenig älter als Laevina, und sie hatte auch einige Leiden.


    Dass eine Frage nach ihr kommen würde, war nicht unerwartet, und trotzdem war die Frage selber überraschend. „Du kennst Ofella?“ Sie blinzelte verblüfft. „Ja... und nein...“ Die Antwort mochte ein wenig unzulänglich erscheinen, und so fügte sie rasch hinzu: „Sie ist meine Schwiegermutter.“ Sie versuchte, zu lächeln, doch sah es ein wenig unecht aus. Claudia Ofella. Diese Frau war genauso Claudierin wie sie eine Blutwurst. Lucretierin war sie, und nutzte ihren Vater aus. Hatte sich in die Familie hineingeschwindelt, in die Familie der Claudier, deren Ursprünge bis vor die Gründung Roms zurückzuführen waren, die zu den edelsten und hervorragensten Gentes gehörte, in denen das Blut von Helden und Halbgöttern floss. Es war ein Elend.

  • Tugendhaft? Sie? Nun ja, Celsus hatte nicht ganz unrecht. Sie war nach außen hin tugendhaft und um ihre Jungfräulichkeit sehr bemüht, allerdings sah es im Inneren von Septima ganz anders aus. Wie oft hatte sie schon mit Octavius Macer an ihrer Seite in ihrem, oder seinem, Bett gelegen und lauter schöne Dinge mit ihm getan? Unzählige Male. Aber all das war ihr nicht anzusehen und es befleckte ihre Tugendhaftigkeit in keinster Weise.. „Sicher, lieber Vetter, sicher.“ erwiderte sie nur hochmütig.


    Nach seiner Begrüßungsrede an die versammelten Gäste, kehrte Centho mit Calliphana zusammen wieder zu ihnen zurück. Sein Versuch, den Kopf wieder aus der Schlinge zu bekommen, war mühevoll, aber voller Ehrlichkeit, so dass Septima sich beflissen sah, dem Iulia zu vergeben. „Ach Centho, dass ist einem solchen Tag schon verständlich. Du hattest halt eine feste Aufgabe vor Augen und nahmst nichts anderes mehr wahr, außer dieser Aufgabe. Ich will nur hoffen, dass dir das niemals mit der lieben Calliphana passieren wird. Calliphana, versprich mir, dass du sofort einen Stein hinter ihm her werfen wirst, wenn er dich jemals so stehen lassen sollte wie Celsus und mich.“ scherzte sie mit einem Lachen an die Umstehenden gerichtet.


    Direkt nach dem Ehrenpaar, trat auch Calvena an die kleine Gruppe heran und begrüßte Septima freudig. „Calvena! Wie schön dich hier zu sehen. Was höre ich da? Du warst in die geheimnisvollen Machenschaften dieser Verlobungsfeier verstrickt? Ach ja, dies hier ist mein Vetter Tiberius Celsus. Er ist vor ein paar Wochen von der schönen Insel Sicilia zu uns nach Rom gekommen. Celsus, dies ist Germanica Calvena, eine hervorragende Sängerin.“ Diesen Kommentar konnte sich Septima nicht verkneifen, denn der Gesang der Germanica hatte sie schlicht aus den Sandalen gehauen. Den genauen Ort hatte Septima gerade nicht mehr im Kopf, aber das konnte nach Aufforderung Celsus auch selbst erzählen. „Oh, und dies ist Quintilius Valerian ein Praetorianer, der einer der Helden auf den Ludi Romani war, als ein frei gelassener Bär die Gegend unsicher machte.“


    Die ganze Vorstellerei geschah zeitgleich und Septima zuckte nur kurz mit den Schultern. Gut, wenn sich nun alle kannten, konnte es mit dem Fest weiter gehen. „Ja, ich bin ebenfalls sehr gespannt was du noch geplant hast, Chaerea.“ Das Lächeln des Quintiliers erwiderte Septima recht zurück haltend, denn irgendwie hatte sie den Eindruck, dass Calvena sonst sauer auf sie sein könnte, allerdings war ihr nicht sein anerkennender Blick entgangen und genau das schmeichelte ihr viel mehr.

  • Zitat

    Original von Sergia Chaerea
    "Das ist aber schade, aber Verpflichtungen haben immer Vorrang. Fühlst du dich in Misenum wohler als in Rom? Hast du dich dort schon gut eingelebt? Ich habe gehört die Landschaft soll da wundervoll sein." - zwitscherte sie im fröhlichen Klang weiter.


    "Danke für das Kompliment" sagte sie ganz verlegen "ich habe mir wirklich mühe gegeben. Nun muss ich noch abwarten, was unsere Ehrengäste davon halten. Ich hoffe ich habe mit der Dekoration nicht übertrieben. Womit ich dies eventuell ausgleichen könnte wird die Unterhaltung und das Essen sein. Die Köchin Locusta hat sich mal wieder selbst übertroffen! Sie ist eine sehr nette Person." Das war sie in der Tat. Im Gegensatz dazu, was der Verwalter Serapio gesagt hat, besser gesagt, sie vor den Launen der Köchin gewarnt hat, hat sich das genau das Gegenteil davon raus gestellt. Sie ist zuvorkommend und bemutternd. Das kommt wahrscheinlich von ihrem Alter.


    "Und du Antoninus? Warst du schon mal in Misenum?" - fragte sie ihn, es sollte ja nicht so aussehen, als ob sie und Saturninus die Alleinunterhalter in der Gruppe wären. Der Arme, er ließ sich von ihr mit schleppen auf eine Gäste Begrüßungsrunde obwohl er kaum jemanden kannte. Da war sie wahrscheinlich ihm gegenüber doch zu impulsiv gewesen und ließ sich leicht von der Idee mitreißen. Hoffentlich fühlte er sich nicht zu sehr überrumpelt.


    "Hm...", machte Saturninus nachdenklich. "Ehrlich gesagt fühle ich mich schon hier in Rom wohler, immerhin habe ich hier ein paar Verwandter, während in Misenum kein anderer Iulier mehr ist. Gegenüber Rom wirkt Misenum auch ein wenig langweilig." Er machte eine kurze Pause. "Aber gefallen tut es mir dort schon. Die Landschaft um Misenum ist wirklich sehr schön und der misenische Wein ist auch nicht zu verachten." Dazu passend trank er gleich einen Schluck Wein aus seinem Becher.


    "Oh, ich finde gar nicht, dass die Dekoration übertrieben ist", sagte er. Ehrlich gesagt hatte er die Dekoration bisher gar nicht wirklich beachtet. "Also das Essen von Locusta ist wirklich fantastisch", stimmte er der Sergierin zu, immerhin hatte er ihre Kochkünste schon desöfteren bewundern können. "Verrätst du mir denn, was du sonst noch so geplant hast?" Saturninus grinste Charea schelmisch an.

  • "Ich halte besonders den Aufenthalt in Aegyptus für beeindruckend," widersprach Sermo seiner Begleitung. "Und du wurdest von Senator Decimus persönlich eingeladen? Du Glückliche, scheinst ja von einem rauschenden Fest ins nächste zu rutschen." Und ein Mitglied der Kaiserfamilie kannte sie auch noch! Interessant, wirklich. Er schürzte anerkennend die Lippen und lächelte weiterhin breit.


    Auf seine Komplimente folgte dann auch ein solches seitens der Iunia, was er allerdings lediglich mit dem Fortbestehen seines Lächelns quittierte. Sie spazierten gemächlich durch den Raum, wobei Sermo nicht so recht bemerkte, dass sie sich einer Pflanze im Terracottagefäß näherten, das Axilla gerne mit Wein gießen wollte. Auf ihren Wunsch, über ihn zu sprechen, reagierte Sermo gespielt überrascht, als wäre er es nicht wert Gesprächsthema zu sein. "Ich bin hier geboren und aufgewachsen, ja. Studiert habe ich jedoch übersee."

  • Was daran nun so beeindruckend gewesen sein sollte, verstand Axilla nicht. Alle sagten immer, wie beeindruckt sie davon waren, aber für sie war es ganz normal gewesen. Gut, Alexandria war eine schöne und vor allem große Stadt gewesen, noch dazu eine für das Reich sehr wichtige. Aber... sie war da ein niemand gewesen. Naja, gut, sie war der Scriba von jemandem gewesen und die Cousine von jemandem, aber sie selbst war eigentlich ein niemand. Was daran so beeindruckend sein sollte, ein niemand an einem großen Ort gewesen zu sein, konnte sie nicht nachvollziehen.
    “Ja, er hat mich persönlich eingeladen. Weißt du, mein Vetter ist sein Klient, und bei seiner Rettung kam er ja durch Alexandria, aber er kam nicht bei uns vorbei. Weil Senatoren ja gar nicht nach Ägypten dürfen und das alles geheim war. Und ich hab ihm dann einen Brief geschrieben, als er wieder in Rom war... naja, und jetzt bin ich hier.“
    Dass sie sich beschwert hatte, weil er sie nicht besucht hatte, das ließ sie weg. Die meisten reagierten darauf etwas befremdlich. Aber so war es halt nunmal gewesen, sie konnte auch nichts dafür. Nun, eigentlich konnte sie schon was für ihre große Klappe, nur an deren Auswirkungen hatte sie so nicht gedacht.
    “Und ich weiß nicht, ob man das als rauschendes Fest bezeichnen kann. Oder Alexandria, wobei es dort schon... bunter ist als hier. Warst du schonmal da?“
    Endlich kamen sie bei der Topfpflanze an. Leider aber redete Sermo nicht lange und ausschweifend genug über sich, sondern hielt sich da erstaunlich knapp. Verdammt, er sollte doch abgelenkt sein. Sie hoffte nur, er fragte sich nicht, warum sie ausgerechnet hier Halt machten.
    Nun, da half dann nur Plan B: Improvisieren. Axilla also schaute kurz grübelnd, dann interessiert in eine Richtung. “Sag, ist das das künftige Brautpaar da drübern?“ Und just, als Sermo sich umdrehte, bekam die Pflanze einen halben Becher von etwas anderem Düngemittel. “Oh, doch nicht. Naja, egal.
    Wo genau hast du denn studiert? Und was? Die Philosophen?“

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