[Balneum] Domus Iulia

  • „Ja das Soldatenleben liegt mir einfach mehr. Auch wenn ich heute nicht mehr marschieren oder wachestehen muss.“ So häufig waren die Gelegenheiten ein Schwert in der Hand am Pfahl zu üben. Mittlerweile war er mehr ein Verwalter und Organisator und Holztafeln waren oft mehr sein Arbeitsgerät als jede werde militärische Ausrüstung. Doch unter Soldaten zu sein das erfüllte ihn immer noch.


    Hm hm das alles klang nicht neu, sondern ehr vertraut. Auch wenn es natürlich ungesetzlich war, aber wenn interessierte das schon am Ende der Welt. Gefährlich war nur das die Britischen Stämme nicht Zimperlich waren wenn es um Revolten ging das hatten man seit Boudicca gelernt. Noch heute bezog man als Soldat eine kräftige Abreibung wenn man einen Milies der neunten Legion nach Boudicca fragte. Nicht um sonst waren heute noch in Britannien im Verhältnis gesehen die meisten Truppen von allen. „Habt ihr euch über Portus Dubris oder Londinium ausgeschifft?“ Fragte er nach war sich aber nicht sicher ob sie den Unterschied kannte. Zumal für ein Mädchen aus einem Dorf mitten im nichts sicher sowohl die eine als auch der andere Hafen einfach nur groß war. Wie sollte sie wissen in welchem Hafen sie auf ein Schiff getrieben worden war. „Gut aber reis dich zusammen du hast schöne sanfte Hände also nutze sie. “ Er stand auf und wies auf einen der Schaber mit dem das Öl wieder vom Köpergeschabt und wieder in das Gefäß gefüllt wurde. Auch wenn sich dadurch unten im Gefäß der Dreck der Vorgänger sammelte. Aber war wollte man von einem Volk erwarten das sich auf einer öffentlichen Toilette den Schwamm zum reinigen des Hinters einfach weiterreichte. Die Römer fanden sich sehr Modern und hygienisch.

  • Auf die Worte des Römers nickte Eireann lediglich. Was sollte sie denn schon großartiges auf seine Worte erwiedern? Mittlerweile wusste sie das er tief in seinem Herzen ein römischer Soldat war. Und an dieser Aussage gab es auch nichts zu rütteln. Zumindest wenn die Silurerin seinen Worten Glauben schenkte. Und dies tat sie such. Denn in ihren Augen glitzerte Neugierde und ihre Miene war höchst aufmerksam. “Du genießt also das Leben als Soldat wenn du dich unter den deinen befindest.“


    Dann schwieg Eireann auch schon und konzentrierte sich wieder auf ihre Hände. Diese verrieben das Öl unter die Haut des Römers. Dabei streichelte sie mit Druck über seine Wirbelsäule. Bevor sie auch schon sanfter wurde und bis hoch zu seinen Schultern wanderte. Knetend und massierend schwieg Eireann. Auch wenn sie die Worte des Römers deutlich in innere Unruhe versetzt hatte. Nein. Sie wollte nicht mehr an dieses schreckliche Ereignis zurück denken.


    Und doch hatte er es geschafft das sich Eireanns Gedanken wieder um dieses schreckliche Ereignis drehten. “Ich weiß nicht mehr welcher Hafen es war. Ich weiß nur das es laut war. Und die Möwen haben gekreischt.“ Ihren Kopf hielt Eireann gesenkt und ließ ihre Finger für einen kurzen Moment auf seinen Schulterblätter ruhen. “Ja Dominus.“ Murmelte die junge Silurerin. Schweigend beobachtete Eireann wie er sich von der steinernen Liege erhob. Dann griff sie nach dem Schaber und begann mit vorsichtigen Bewegungen das Öl von seinem Körper zu schaben. “Dein Körper glänzt so schön.“ Murmelte Eireann mit leiser Stimme.

  • Er zuckte mit den Schultern den vermutlich war es so wie sie gesagt hatte das er sich in der Gegenwart von Soldaten einfach besser fühlte. Nun ja man konnte wohl behaupten das man sich mit den Jahren und Jahrzehnten einfach an gewisse Dinge gewöhnte und Menschen gehörten da wohl mit Sicherheit dazu. Noch dazu wenn diese Menschen jahrelang den gleichen Alltag teilen.


    So eine Massage nach einer Reise war einfach das Beste um sich wieder wie zuhause zu fühlen. Es war durchaus kein Wunder das die Thermen meist gut besucht waren. Die Frauen gingen vormittags die Männer nachmittags.


    Natürlich wusste sie es nicht mehr. Was hatte er den erwartet das sie einen Schwung Tabulae mit sich rumschleppte und dann notierte. Liebe Tabula, Tag drei meiner Versklavung heute waren wir in Londinium und man hat mich auf ein Schiff getrieben. Jetzt sitze ich in einem Laderaum. Der Schaber glitt über seinen Körper und nahm das Öl auf das noch auf seiner Haut stand. „Einen Namen hast nicht behalten oder?“


    Ja ein geölter Körper konnte wirklich etwas animalisches haben, Das konnte er mit Sicherheit bestätigen. Auch wenn man bei ihm davon ausgehen konnte das er damit nicht eingeölte Ringer meinte. Wobei auch daran der eine oder andere Gefallen finden mochte und es sei jedem gegönnt nach seiner Faßon. „Ich finde deine Hände haben gut daran getan. Wenn du jetzt noch lernst nicht zu widersprechen wird eine gute Sklavin aus dir. Und wer weiß vielleicht kommts du dann frei.“ Antoninus war davon überzeugt das jeder Haussklave der sich seinem Dominus gut andiente eine realistische Chance hatte seine Freiheit zu erlangen. Und grade eine Sklavin konnte sich mit Schmeichelei in das Herz ihres Herren bringen. Eine Schwangerschaft einer Sklavin die sicher auf ihn zurückzuführen wäre, wäre für Antoninus ein Grund diese Sklavin freizulassen. Auch wenn es dabei nicht um Liebe gehen würde. Er könnte nur mit Sicherheit nicht seinen eigenes Kind besitzen.

  • Schweigend musterte die Dunkelhaarige den Römer. Das er das Leben als Soldat genoss sah man Antoninus deutlich an. Denn da veränderte sich etwas in seiner Mimik und in seiner Körpersprache. Darauf ansprechen würde sie ihn aber nicht. Schließlich stand ihr dies als Sklavin nicht zu. Obwohl sie bereits Worte preisgegeben hatte, die eigentlich nicht für das Gehör des Römers bestimmt waren.


    Ein letztes mal ließ Eireann ihre Finger über die Wirbelsäule des Römers gleiten. Bevor sie ihre Hände vorsichtig zurück zog. Denn Antoninus hatte sich bewegt. Ein deutliches Zeichen dafür das er sich zu erheben gedachte. Somit trat Eireann einen Schritt zurück und verharrte mit gesenktem Kopf. Denn anstarren wollte sie den Römer unter keinen Umständen.


    Als er sie dann auf ihren Namen ansprach, nickte die Dunkelhaarige hastig. Natürlich hatte sie einen Namen. “Meine Mutter gab mir den Namen Eireann.“ Dabei richtete sie sich unwillkürlich auf. Wie um das Andenken an ihre Mutter empor zu halten. “Der Maiordomus gab mir den römischen Namen Livia.“ Dabei knirschte die junge Silurerin mit den Zähnen und ballte unwillkürlich ihre Hände zu Fäusten. “Du kannst mich aber nennen wie es dir beliebt Dominus.“ Was war schon ein Name wert? Waren Namen denn nicht nur Schall und Rauch?


    Mit vorsichtigen Bewegungen schabte Eireann das Öl von seinem Körper und beobachtete ihn unter gesenkten Wimpern. Bewundernde Blicke waren es die Eireann dem Iulier zukommen ließ. Doch in erster Linie säuberte sie seinen Körper und befreite diesen von den Ölrückständen. Als er davon sprach das sie vielleicht freigelassen werden würde, weiteten sich Eireanns Augen sichtlich. “F...freigelassen? Keine... keine Sklavin mehr sein?“ Stammelte die junge Silurerin und spürte zugleich wie ihr das Herz hastiger in der Brust pochte.

  • Wie alle Römer die es sich leisten konnten genoss er den Luxus sich von Sklaven bedien und umwerben zu lassen. Was wohl auch zu einem nicht geringen Teil Darauf zurück zu führen war das er eben nicht mit dem obligatorischen goldenen Löffel im Mund geboren wurde.


    Dann musste er wieder lachen. Nicht nach ihrem Namen hatte er gefragt sondern, ob sie sich einen der Namen der Männer die sie versklavt hatten gemerkt hatte. Das kam dabei heraus wenn die Sklaven nicht gut Latein sprachen. Was sollte man aber auch erwarten nach höchstens ein paar Monaten. Aber gut jetzt wusste er wie sie hieß auch wenn er nicht so recht wusste was er damit anfangen sollte. Wahrscheinlich würde ihr Dominus sie in ein paar Tagen abholen. Er würde aber wenn dann ihren Namen benutzen. Andere Namen gab man Sklaven nur wenn ihre eigenen nur ein unaussprechliches krächzten war und das war hier offenkundig nicht der Fall. „Gut dann also Eireann. Aber hast du den Namen eines der Männer behalten die dich versklavt haben.“


    Auf seine Argumentation angesprochen schien sie etwas ungläubig. „Warum nicht wenn du deinem Meister gut dienst was spräche dagegen?“ Aber etwas graderücken musste er dann aber doch noch. „Keine Sklavin mehr. Freie Eireann, ja aber doch kannst du dann trotzdem nur mit der Erlaubnis deines Freilasers nach Britannien zurück. Du musst wissen die Freigelassen eines Römers sind seine Klienten und müssen ihn Unterstützen.“ Ganz frei war man dann doch nicht den Klienten mussten schon noch ab und an für ihren ehemaligen Herren arbeiten. Meist aber war das in der Form das sie Betriebe für ihre Freilaser führten. Oder wie im Fall einiger Senatoren führten diese genau die Art Betrieb die der Senator nicht führen durfte. Wie Handwerksbetriebe oder Handelshäuser die den Senatoren ja verboten waren.

  • Das Lachen des Römers klang für einen kurzen Augenblick befremdlich in den Ohren der Dunkelhaarigen. Was gab es denn bitteschön zu lachen? Machte sich der Römer etwa über sie lustig? Fragend neigte Eireann ihren Kopf auf die Seite, während sich zugleich eine steile Falte zwischen ihren Augenbrauen bildete. Es war nicht richtig das sich Antoninus über sie lustig machte. Das dies jedoch überhaupt nicht der Fall war, ahnte Eireann nicht im geringsten. Und so musterte sie den Römer mit noch immer jenem fragenden Gesichtsausdruck.


    Das seine Frage nicht wirklich ihrem Namen gegolten hatte, hatte Eireann einfach falsch verstanden. Und dies obwohl sie des lateinischen mächtig war. Jedoch offensichtlich nicht so gut, wie um diese einfache Frage richtig zu verstehen. Somit schwieg die Dunkelhaarige weiterhin, während sie den Schaber über seinen Körper gleiten ließ. Um auch den letzten Rest des Öls von seinem Körper zu waschen. Wie ein junger Gott, geisterte es der Dunkelhaarigen durch den Kopf. Gedanken die sie sich niemals getraute laut auszusprechen. Schließlich wusste sie nicht wie der Ältere auf solche Worte reagieren würde. Und obendrein war er noch nicht einmal ihr Dominus.


    Erneut kam er auf ihre Entführer zu sprechen. Wenn man die Männer denn als solche bezeichnen konnte. Ob sie sich an einen Namen dieser Männer erinnern konnte? Wenn Eireann darüber nachdachte, wusste sie nur das was sie dem Römer bereits mitgeteilt hatte. “Einer.. einer dieser Männer wurde immer mit Gaius oder Gnaeus angesprochen. Aber ob dies sein wirklicher Name war weiß ich nicht Dominus.“ Murmelte Eireann mit leiser Stimme und blickte mit großen Augen zu dem Römer empor. Dann biss sie sich auch schon auf die Unterlippe und senkte ihren Kopf erneut.


    “Über eine mögliche Freilassung habe ich mir noch nie Gedanken gemacht Dominus.“ Drang Eireanns leises Stimmlein über ihre Lippen. Wieso sollte sie auch? Spinther hätte sie niemals freigelassen und wie es um Marcus Iulius Cascas Gedanken bezüglich einer Freilassung seiner Sklavin stand, wusste Eireann auch nicht. “Ich… ich könnte wieder in meine Heimat zurück, wenn ich.. ich freigelassen werden würde?“ Dabei konnte Antoninus ein helles strahlen in den Augen der Sklavin entdecken. “Aber.. mein Dominus würde mich niemals freilassen.“ Dann verstummte die Dunkelhaarige auch schon und blickte auf den Boden zu ihren Füßen. Schließlich war sie noch immer an Marcus Iulius Casca gebunden. Auch wenn sie nicht wusste wo sich ihr Dominus gegenwärtig aufhielt.

  • Die ganze Badeszenerie war für die meisten Römer in seiner Stellung eher der Normalzustand, trotzdem genoss es Antoninus so umsorgt zu werden. Der Schaber glitt über seine Haut und entfernte Öl, Schutz und auch die restlichen kleinen Harre. Ihre Hände hatten guten Arbeit geleistet, den er fühlte sich wieder Erholt und frisch. Ganz so hatte er sich das vorgestellt.


    Als sie dann einen Namen nannte war der nicht schwer zu merken. Ob er ihm etwas bringen würde war fraglich den Gaius war wie Lucius und Marcus einer der verbreitetesten Namen im Imperium. Doch immer hin besser als nichts den damit konnte er zumindest mal nachfragen ob es einen Publicani diesen namens gab der dieses Jahr Anteile für das Steuereinkommen für Britannien gekauft hatte und der für ein zwei Monaten zurück gekommen war. Ihre Antwort aber bedurfte keiner weiteren Antwort von ihm er machte sich nur geistig Notizen.


    Was nun ihrer Freiheit anging war das nicht seine Angelegenheit, er sah sich aber verpflichtet darauf zu antworten den er hatte das Thema angeschnitten. „Nun du bist noch sehr jung die meisten werden freigelassen wenn sie über dreißig sind.
    Was deine Heimat angeht, was wenn du in zehn bis fünfzehn Jahren freikommen würdest, würde dich da erwarten?“
    Denn was würde sie da erwarten? Ihre Familie ja sogar ihr ganzes Dorf war tot, was sollte sie also in Britannien. Bis dahin hätte sie ein Leben hier, mit Kindern einem Mann und einer Arbeit. Wenn auch wahrscheinlich in der Subura wo sich abertausende der Ärmsten tummelten. Er überlegte und fand nun wieder das der Gedanke an ein britannisches Dorf da doch verlockend sein konnte. Was aber ihren Dominus anging kannte er diesen nicht und wusste nicht wie er war. Aber das war doch gleich eine Gelegenheit etwas über den Mann zu erfahren. „Warum nicht wenn du ihm gut dienst, war er kein guter Herr? “

  • Als Eireann an die empfindlichen Körperstellen des Römers kam, dort an der die Haut besonders dünn ist, setzte soe den Schaber vorsichtig und dennoch mit Präzision ein. Dies erfolgte über seinen gesamten Körper. Bis die Haut des Römers wahrlich von sämtlichen Ölrückständen und störenden Haaren befreit war. Bewundernd ließ die Dunkelhaarige ihren Blick über Antoninus Körper wandern. Natürlich aus dem Augenwinkel. Damit er nicht bemerkte das sie ihn gerne offensichtlicher anstarren wollte.


    Schließlich trat Eireann zurück und versuchte sich an den Namen zu erinnern. Es war ein gewöhnlicher römischer Name. Nichts besonderes. Ob es dadurch schwieriger sein würde etwas über diesen Römer herauszufinden? Darüber sollte sich Antoninus Gedanken machen. Schließlich konnte sie als einfache Sklavin keine Fragen stellen. Zumindest nicht in dieser wichtigen Angelegenheit.


    Dss er tatsächlich auf ihre Frage antwortete überraschte die Silurerin dann doch. Genau wie ihr Dominus, durchzuckte es Eireanns Gedanken. “Also habe ich keine Chance jemals freigelassen zu werden?“ Bei diesen Worten spannte sich ihr Körper unbewusst an und ihre Finger presste sie gegen ihre Oberschenkel. “Ich... ich wäre alleine. Keiner aus meiner Sippschaft ist noch am Leben.“ Erneut war es Trauer. Gepaart mit Wut die aus Eireanns Stimme sprachen.


    Das er ihr ein Leben mit Kindern und einem Mann andichtete ahnte die Dunkelhaarige nicht. Wen sollte sie auch zum Gemahl nehmen? Einen anderen, ebenfalls freigelassenen Sklaven? Eine andere Möglichkeit gibt es schließlich nicht. Und so senkte Eireann abermals ihren Blick und starrte zu Boden. Als er dann wieder das Wort ergriff und sie auf ihren Dominus ansprach, zuckte sie leicht zusammen. “Ich war ihm eine gute Sklavin. Was aber... wenn mein Dominus nicht wieder zu finden ist. Was passiert dann mit mir?“ Würde sie dann weiterverkauft werden? Den römischen Sklavenmarkt zum ersten mal von Angesicht zu Angesicht erblicken?

  • Als Antoninus dann soweit wieder hergestellt war sagte er. „Ich brauche eine neue Tunika.“ Denn anders als sie hatte er nicht vor den Rest des Tages seiner Kleidung ledig zu bleiben. Er war es mittlerweile Gewohnt das sich die Haussklaven darum kümmerten. So war es auch dieses Mal den der gute Phocylides hatte dafür gesorgt das ein anderer Sklave eine neue Tunika und seine Hausschuhe gebracht hatte. Eine Blaue leinen Tunika mit Goldsaum wie sie nur die Reichen sich leisten konnten. Auf diese wies er nun damit die Sklavin sie ihm reichte.


    Sie schien das Thema Freiheit wirklich zu interessieren. Die meisten Sklaven fügten sich in ihr Schicksal aber diese hier schien das noch nicht so recht getan zu haben. „Wie gesagt das entscheidet dein Herr.“ Als sie erkannte das es kein Zurück in ihr altes Leben gab war sie angespannt. Vielleicht war ihr das jetzt grade erst so richtig bewusst geworden. „Also was solltest du in Britannien? Die meisten die Freikommen bleiben hier in Rom oder in der Stadt in der sie freikommen.“


    Was sollte er ihr sonst an dichten sie war jung und das Leben wenn auch in Sklaverei lag noch vor ihr, niemand blieb am Ende allein. Aber diese Gedanken hatte er am Ende nicht den es wurde ja nicht Thema. Dann berichtetet sie das sie ihm eine Gute Sklavin gewesen sein. Was stimmen mochte oder auch nicht denn er kannte weder sie noch ihren Herren. „Nun wenn er stirbt wirst du wie alles andere vererbt werden. Wenn er einfach nicht wieder auftaucht wirst du wenn du weiter in diesem Haus bist durch Ersitzung nach einem Jahr Eigentum des Senators dem dieses Hausgehört.“ Die Formalie waren ihm selbst nicht immer ganz klar den er war kein Jurist wie der Senator. Vielleicht sollte er sich mal damit beschäftigen damit er mehr wusste als das was man für den Alltag brauchte.

  • “Ja Dominus.“ Antwortete die Dunkelhaarige und ließ ihren Blick ein letztes mal über seinen entblößten Körper gleiten. Dann wandte sie ihren Blick auch schon ab und erkannte den Maiordomus aus dem Augenwinkel. Seine kaum wahrnehmbare Handbewegung registrierte Eireann und setzte sich langsam in Bewegung.


    Die hübsche Tunika und die Hausschuhe konnten nur dem Antoninus gehören, durchzuckte es Eireanns Gedanken. Die Deutung des Römers erkannte Eireann und beeilte sich ihm die Tunika und die Hausschuhe zu reichen. Die Hausschuhe stellte sie direkt vor den Römer. Während sie die Tunika so hielt, dass er diese bequem anziehen könnte. Natürlich würde sie ihm dabei behilflich sein, wenn er dies wünschte.


    Mit großen Augen blickte sie schließlich zu Antoninus empor, als er von der F r e i h e i t zu sprechen begann. “Wenn ich meinen Dominus jemals wiedersehen.“ Murmelte die junge Silurerin und biss sich kaum merklich auf die Unterlippe. Ihren Dominus würde sie nie wieder sehen, dessen war sich die junge Frau istinktiv sicher. “Britannien ist das Land meiner Vorfahren.“ Und wieso sollte sie nicht mehr dorthin zurück kehren? Dabei bildete sich eine steile Falte zwischen Eireanns Augenbrauen.


    “Ein letztes mal meine Heimat sehen.“ Dabei beobachtete sie den Römer und versuchte eine Reaktion in seinen Gesichtszügen auszumachen. “Ich würde als Eigentum an dieses Haus gehen.“ Wiederholte die junge Silurerin und presste anschließend ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen. “Was aber wenn es einen Römer gibt der sich für mich interessiert?“ Ob es jemals einen solchen moment geben würde, stand definitiv in den Sternen.

  • Seine Tunika anziehen das schaffte er auch noch allein aber er bemerkte wohl das die kleine Sklavin jetzt sehr Aufmerksam war und ihn umsorgte. Was er sich wenn er ehrlich war gern gefallen ließ. Doch er zog sich die Tunika über den Kopf und schlüpft durch die Arme und so glitt der feine Seidenstoff über seine nun wieder saubere und glatte Haut nach unten.


    Er spürte ihre Unsicherheit was ihren Dominus anging. Was nichts anderes bedeutet das sie sich um ihre Zukunft sorgte. Denn wie sie schon selbst gesagt hatte war es ein großer Vorteil für sie in so einem großen Haus zu sein. In der Insula war es sicher nicht so gut gewesen. Auch wenn sie hier ebenfalls mit den anderen Sklaven in der Sklavenunterkunft schlief. So war es doch sauber und es war auch meist was zu Essen für die Sklaven da. Zumal bei den Gastmählern auch immer was übrig blieb das dann in der Culina von den Sklaven verputz wurde. Allerdings gab es schon lange kein solches Fest mehr hier wie er sich selbst eingestehen musste. Aber gut hin oder her hier war es auf jeden Fall besser als in dem Caupona Flora. Was nun das Land ihrer Vorfahren anging das war wie es war. Jetzt war sie hier. „Meine Vorfahren so heißt es lebten erst in Pytho in der Provinz Achaia, dann in Phokaia in der Provinz Asia, dann in Massilia in der Porvinz Gallia Narbonensis und seit fast 150 Jahren lebt meine Familie in Rom und wir sind Römer.“


    Gut sie wollte ihre Heimat sehen aber das war für ihn eine befremdliche Vorstellung den er hatte es leicht davon nicht berührt zu sein den seine Heimat war überall da wo es ein römisches Lager gab. „Und was dann, ohne Geld und ohne Schutz? Was würdest du dann tun in deinem Britannien?“ Hakte er nach den das ganze schien ihm eine romantische Träumerei zu sein die nicht bis zu Ende gedacht war.
    „An seine Erben wenn er stirbt. Oder wenn er einfach nicht wieder auftaucht an den der dich ein Jahr lang besessen hat ohne das dein Herr Anspruch auf dich erhoben hat ja.“ Dabei fiel ihm auf das das nicht zwingend der Senator sein musste. „Du meinst wenn dich jemand kaufen will?“ So hatte er die Frage doch richtig verstanden.



    Sim-Off:

    [SIZE=7] Die nächste lebende Verwandte ist Iulia Triaria, dann Graecina, Varena, Stella und Phoebe dann kommen die beiden Senatoren und Caesonius dann Proximus und dann erst irgend wann ich.
    Das ist der Grund warum Antoninus sim-On so reagiert wie er reagiert. Eine Erbschaft ist ehr unwahrscheinlich also eher Ersitzung.
    [/SIZE]

  • Für einen kurzen Augenblick herrschte vollkommene Stille im Balneum der Domus Iulia. Bis das leise rascheln des Stoffes die Dunkelhaarige aus ihren Träumereien riss. Mit einem bewundernden Glanz in ihren Augen ließ Eireann ihren Blick über Antoninus Gestalt gleiten. Und wenn sie ehrlich war dann musste sie sich eingestehen das ihm diese Farbe der Tunika besonders gut zu Gesicht stand. Diese Gedanken jedoch behielt sie natürlich wohlweißlich für sich.


    Und erneut drehten sich ihre Gedanken um ihren Dominus. Diese Ungewissheit war kaum auszuhalten. Und manchmal ertappte sie sich dabei wie sie sich sehnlichst wünschte das ihr Dominus über die Schwelle trat und sie mitnahm. Doch kein Lebenszeichen hatte bis dato das Gehör der jungen Silurerin erreicht. So dass Eireann ihre Lippen erneut zu einem blutleeren Strich zusammen presste. War es üblich das eine Sklavin derart um ihren Dominus t r a u e r t e? Wahrscheinlich nicht. Und doch war es bei Eireann der Fall. Schließlich wusste sie nicht ob nicht doch Spinther sie eines Tages wieder zurück holte. Bei diesem Gedanken rieselte ein eisiger Schauer über ihren Rücken und ließ sie unbewusst verspannen.


    “Du... du bist nicht in Rom geboren Dominus?“ Aber.. warum nicht? Werden nicht alle Römer in Rom geboren? Nachdenklich wiegte sie bei diesen Worten ihren Kopf von einer Seite auf die andere. “Deine Heimat. Möchtest du sie nicht wieder sehen? Oder wurde auch deine Heimat durch Kriege zerstört Dominus?“ Dabei blitzte es fragend im blau ihrer Seelenspiegel.
    Dann sprach er sie abermals auf ihre Heimat an und ihr strahlen erhielt einen deutlichen Dämpfer. “Benötige ich denn Schutz?“ Hart musste sie bei diesen Worten schlucken und verkrallte ihre Finger ineinander. “Ich.. ich hätte nur gerne meiner Familie ein ordentliches Begräbnis geschenkt.“ Dann schwieg Eireann und starrte zu Boden.


    “Du meinst Spinther könnte mich wieder zurück fordern?“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie den Römer an und spürte wie ihr das Herz viel zu hastig in der Brust pochte. Nein! Nicht zurück zu Spinther. “Kann ich nicht einfach hier bleiben. Obwohl ich nicht dir oder dem Senator gehöre?“ Mit bebender Unterlippe blickte sie den Römer an und streckte gar bittend ihre schlanken Finger nach ihm aus.

  • Wieder musste er unwillkürlich grinsen. „Oh doch das bin ich. Was ich damit sagen wollte war das meine Familie schon an so vielen Orten beheimatet war das man vom Land der Väter wohl nicht mehr sprechen kann.“ Natürlich war man in der Familie jetzt Stolz darauf römer zu sein und man sah die Stadt als Heimat an. Aber wenn die Familie laut der Legende ein mal um das Mittelmeer getingelt war konnte man wohl kaum noch sagen das Delphi ihre Heimat war.


    Schutz natürlich brauchte sie Schutz, mochte sie auch behütet im Kreise ihres Dorfes in ihrem Stamm aufgewachsen sein aber dieser war ihr Schutz gewesen. Er lachte deshalb wegen der Frage nach dem Schutz auf. „Natürlich!!! Dich halbe Portion fressen ja sonst schon die Ratten auf, von Wölfen oder gar Räubern oder einem feindlichen Stamm reden wir da gar nicht erst.“ Ha ha dachte sie wirklich sie könne alleine durch die Welt ziehen. Der Grand dafür das sie hier hergekommen war statt wegg zu laufen, nach dem ihr Herr nicht wieder aufgetaucht war, war der Selbe. Alleine hätte sie in dieser Welt keine Chance. Unzählige Gefahren warteten da draußen auf eine junge Frau und denen hatte sie nicht viel entgegen zu setzten. Von Straßenräubern gefangen und erneut versklavt zu werden war nicht nur wahrscheinlich sondern vermutlich noch das Geringste. Er hatte beim Ausheben von Räuberbanden schon völlig verwahrloste nackte Frauen gefunden die von den Räubern über Monate gefangen gehalten und für ihr Lust missbraucht worden waren. Ein mal hatten sie eine junge Römerin befreit die vor zwei Monaten gefangen worden war. Als man ihre Fesseln gelöst hatte, hatte sie sich aus Verzweiflung und Scham augenblicklich in das Schwer des jungen Soldaten gestürzt der sie befreit hatte. Antoninus erinnerte sich noch gut daran.
    Das mit dem Begräbnis war nun wieder etwas das er als Römer nur zu gut verstand. Es musste furchtbar sein zu wissen das die Familie kein ordentliches Grab hatte. Keinen Ort an dem man Opfern oder auch nur Gedenken konnte. Grade zu ein Albtraum für einen Römer. Er nickte verständig aber konnte daran auch nichts ändern.


    Er hob die rechte Augenbraue, wer den nun? „Ich denke du bist das Eigentum von diesem Iulius Casca?“ Wenn sie von diesem Spinther an Iulius Casca verkauft worden war hatte der keine Ansprüche mehr, dann würde sie an die Erben des Iulius gehen. „Nein du must wieder zu deinem Besitzer wenn der kommt und dich holt.“ In Rom hatte alles seine Ordnung ,eine fremde Sklavin zurückzuhalten und ihrem Herren nicht wieder auszuliefern war eine schwerwiegenden Angelegenheit.

  • Schweigend hatte Eireann ihren Kopf auf die Seite geneigt, als die Worte des Römers an ihr Ohr drangen. Seine Familie war bereits an so vielen Ort beheimatet? Konnte das wirklich möglich sein? Wieso war er denn nicht an einem Ort geblieben? “Also bist du so etwas wie ein Nomade Dominus? Ein Nomade der jetzt sesshaft in Rom geworden ist.“ Dabei kicherte die Dunkelhaarige leise. Bevor sie ihre schlanke Hand gegen ihre Lippen presste und entschuldigend zu dem Römer empor blickte. Unter keinen Umständen wollte sie ihn durch dieses Geräusch beleidigen.


    Als er dann davon sprach, dass sie bereits von den Ratten aufgefressen werden würde, plusterte sich die Dunkelhaarige auf und stemmte ihre schmalen Hände in die Hüften. “Innerhalb meines Stammes genoss ein jedes Mitglied Schutz.“ Erklärte Eireann und blickte dem Römer direkt entgegen. “Deswegen vermisse ich meinen Stamm. Meine … Familie.“ Hart schluckte sie dabei und senkte auch schon ihren Kopf. Nein, unter keinen Umständen sollte der Ältere die Tränen sehen, die auf ihren Wangen glitzerten. Unbemerkt wischte sie sich die Tränen fort und schluckte vernehmlich. Dann erst hob sie ihren Kopf an und erwiederte den Blick des Älteren.


    “Die Seelen meiner Eltern werden niemals in das selige Land hinüber gleiten können. Ihre Seelen werden auf immer gefangen sein. Gefangen. So wie ich gefangen bin.“ Erneut musste Eireann hart schlucken und ballte dabei unbewusst ihre Finger zu Fäusten. Ihre geballten Fäuste presste sie gegen ihre Oberschenkel. Schließlich war sie noch immer gänzlich unbekleidet; im Gegensatz zu dem Römer. “Wünschen Dominus noch etwas? Kann ich Dominus zu Diensten sein?“ Mit leiser Stimme stellte die junge Silurerin diese Frage und blickte mit großen Augen zu dem Römer empor.


    “Es ist .. etwas kompliziert. Ich gehörte Spinther. Marcus Iulius Casca kannte Spinther. Spinther hat während der Abwesenheit meines Dominus dessen Gebäude verwaltet. Und dabei hat er sich in Misswirtschaft gestürzt. Diese Schulden musste Spinther bei Marcus Iulius Casca bezahlen und als Bezahlung diente unter anderem ich. Ohne Kaufurkunde oder ähnlichem wurde ich an Marcus Iulius Casca übergeben.“ Ob Antoninus verstand? Oder würde er weitere Fragen stellen? Vielleicht aber war es ihm auch völlig gleichgültig.

  • Nun wenn man so wollte konnte man ihn schon als Nomaden bezeichnen aber das traf auf viele Soldaten zu. Bei ihm waren es die Stationen Rom, Mantua, Rom, Mogontiacum und wieder Rom. „Nun wenn man so will, wobei nicht klar ist ob ich in Rom bleibe.“ Denn auch wenn Rom immer der Ausgangspunkt war und er es bis jetzt geschafft hatte hierher zurück zu kehren war das ja nun nicht sicher. Wenn er weiter Kariere machen wollte dann würde er wohl in Kaufnehmen müssen wieder in die Provinzen zu müssen.


    Ja und genau das war der Punkt sie hatte ihren Stamm nicht mehr und genoss deswegen auch nicht mehr seinen Schutz. „Richtig dein Stamm hat dich beschütz. Wenn du jetzt frei wärst. Wer würde Dich dann beschützen?“


    Ja das ihre Eltern in der Zwischenwelt gefangen waren das ließ sich nicht von der Handweisen. . „Vielleicht haben Leute aus einem Nachbardorf sie begraben und haben euer Totenritual vollzogen.“ Versuchte er sie zu trösten den auch wenn die Nachbarn sicher erst ein zwei Tage später gekommen waren so hatten sie doch hoffentlich die Toten begraben. In solch dörflichen Gegenden waren die Sippen ja oft von Dorf zu Dorf verwand. Man heiratet ja schon wegen der Inzestgefahr meist im Nachbardorf oder zwei Dörfer weiter. Ja auch wenn diese Menschen für Römer Barbaren waren die Grundzüge des Zusammenlebens kannten Sie und da heiratet man keine nahe Verwandte. So das die Hoffnung blieb das Verwandte das Totenritual wie auch immer das bei diesen Kelten aussehen mochte vollzogen hatten. „Nein geh deiner Arbeit nach was auch immer du noch tun musst.“ Er würde mit der Familie essen und wenn sie seinen Sohn ernsthaft kennenlernen wollte, dann sollte dieser sie nicht beim ersten Mal bestraft sehen, weil sie Aufsässig war. Diese Demütigung vor seinem Sohn wollte er ihr dann doch ersparen.


    Na ja so kompliziert klang das selbst für ihn als juristischen Leihen nicht. Eine formale Übergabe reichte vor dem Gesetzt aus um Besitz zu übertragen. „Dieser Spinther hat mit dir also seine Schulden bei Iulius Casca bezahlt richtig?“ Das war ein normaler Vorgang. Dann aber viel ihm doch noch ein Detail ein. „Hat Iulius Casca dich vor Zeugen mit der Hand angefasst und gesagt. *Ich behaupte das dieser Mensch nach quiritischem Recht mein Eigentum ist.* Und dann hat keiner Einspruch erhoben?“ Denn das war formal die Formel mit der Eigentum übertragen wurde wenn es sich nur um eine Übergabe ohne Vertrag handelte. Es musste dann auch kein Vertrag aufgesetzt werden oder Geld übertragen werden. Im Regelfall gab es ja keinen Vertrag und es wurde auch nicht richterlich abgetreten. Das römische Rechtswesen brauchte das eigentlich nicht sondern nur Zeugen in der Öffentlichkeit.

  • Es war so anders sich mit diesem Römer zu unterhalten. Antoninus beantwortete ihre Fragen als wären sie beide gleich gestellt. Er behandelte sie nicht als Sklavin. Nun, zumindest nicht mehr. Diese Gedanken verscheuchte die Dunkelhaarige sofort.


    An ihre Schmach dem Römer gegenüber wollte sie sich nicht mehr erinnern. Obwohl sie ihren Fehler noch immer büßen musste. Schließlich hatte er ihr verboten Kleidung zu tragen. Zumindest diesen Tag lang. Eine Demütigung die Eireann am liebsten in Grund und Boden versinken lassen würde. Dazu jedoch war die Silurerin zu stolz. Und so hielt sie ihren Kopf dann doch empor gereckt.


    “Du meinst, du könntest Rom auch wieder verlassen und zurück in die Provinzen reisen?“
    Aber wieso? Gefiel es ihm hier in der Hauptstadt nicht? Weitere Fragen verbiss sie sich jedoch. Er hatte ihr ohnehin bereits viel zu viel ihrer neugierigen Fragen beantwortet. Da musste sie sich eigentlich glücklich schätzen.


    Als er sie dann fragte wer sie jetzt beschützen würde, knetete Eireann nervös ihre Hände. Normalerweise ihr Dominus. Doch da dieser als verschollen galt ... n i e m a n d? “Kann ich mich dann sozusagen als Waise bezeichnen? Als eine Sklavin ohne Dominus?“ Schließlich war Casca nicht zugegen. Und ob er jemals wieder auffindbar war, wussten wohl nur die Götter.


    Seine tröstenden Worte schienen ihren Schmerz tatsächlich zu lindern. Zumindest den oberflächlichen Schmerz. Wie es tief in ihrem Innersten aussah wusste niemand. “Ich hoffe das an meinen Eltern das Totenritual der alten Götter vollzogen wurde.“ Woher er nur so viel über die Zeremonien der Stämme Bescheid wusste? Und diese Frage platzte auch schon über Eireanns Lippen. “Woher weißt du so viel über das Leben und die Riten der Stämme?“


    Mal sehen ob er ihre Frage beantworten würde. Denn momentan schien er wunschlos glücklich zu sein. Und so konnte sie sich als verabschiedet betrachten. Mit einem Lächeln auf ihren Lippen nickte Eireann und lenkre ihre Schritte, rückwärts gehend in Richtung des Eingangs des Balneum.
    Dann hielt sie jedoch noch einmal in ihren Schritten inne und nickte auf Antoninus Worte. “Spinther hat durch mich seine Schulden bei Marcus Iulius Casca bezahlt.“


    Als er dann dieses merkwürdige Ritual ansprach, schüttelte Eireann ihren Kopf. “N.. nein. Dieses Ritual wurde nicht zelebriert. Was bedeutet dies denn jetzt?“ Hastig pochte ihr das Herz auf einmal bis zum Hals und ließ ihre Handinnenflächen schweißfeucht anmuten.

  • Er nickte bei der Frage ob er Rom wieder verlassen könnte. „Sollte es im meiner Kariere weiter gehen dann kann das passieren.“ Für einen der es ad Calliga geschafft hatte war er schon weit gekommen. Ein Posten bei den städtischen Tribunen war sehr angesehen und auf der zweiten Stufe der Kariere und für die allermeisten war das, dass Ende der Geschichte. Und auch wenn das bei ihm der Fall sein sollte, könnte er mächtig stolz auf sich sein, den sein Sohn würde es bei seinem Weg deutlich einfacher haben. Aber sein Parton war sehr angesehen und hatte Einfluss beim Augustus vielleicht war da noch was zu machen.


    Ihre Unsicherheit konnte er nur zu gut verstehen, sie war eine Sklavin und eine Frau. Das sie sich nach Schutz sehnte war verständlich den wer sollte sie beschützen selbst hier in Rom waren mache Straße gefährlich. „Solange du Sklavin dieses Hauses bist, bist du sicher.“ Versicherte er ihr denn auch auf der Straße würde man sie kaum angehen wenn man wusste mit wem man sich danach ärger einhandelte.


    Als sie schon im Gehen war beantwortet sie seine Frage und erst schien alle so wie er es sich gedacht hatte. Ein normaler Vorgang bei dem die Schuld eines Mannes mit einer Sklavin ausgezahlt wurde. Aber als sie dann erklärte das die Übergabe nicht formal war da horchte er auf den. Wenn niemand dieses Geschäft bezeugen konnte und auch kein Vertrag aufgesetzt worden war gab es im Grunde kein Geschäft. Niemand konnte beweisen das sie die Sklavin des Iulius Casca war und somit war sie Eigentum des Spinther so würde er es interpretieren. „Dann ist dieser Spinther dein Herr und du musst zu ihm zurück.“ Denn wenn sie Sie behielten war das Unterschlagung. Auch wenn er eigentlich zum Essen wollte sah er sich jetzt genötigt doch noch etwas zu unternehmen. Also griff er die Sklavin am Handgelenk und ging mit ihr ins Atrium zurück.

  • Lauschend hatte Eireann ihren Kopf auf die Seite geneigt. Denn instinktiv wusste sie das dieser Römer seinen Weg auf der Karriereleiter beschreiten würde. “Dein Karriereweg ist noch nicht beendet Dominus. Das spüre ich.“ Hoppla. Hatte die junge Silurerin etwa das zweite Gesicht oder wieso wirkten ihre letzten Worte derart philosophisch?


    Auf seine Worte nickte die Dunkelhaarige schweigend. Schließlich wusste sie dass das Leben in Rom als Frau und noch dazu als Sklavin sehr gefährlich sein konnte. Beschützten die Herren aus diesem Grund ihre Sklaven mit dieser besonderen Aufmerksamkeit? Nun ja. Bis auf Spinther. Auch wenn Eireann kein schlechtes Leben bei ihm gehabt hatte. Eine Stange an Vermögen hatte sie ihm gekostet. Wie er nicht müßig wurde immer wieder darüber zu berichten. Direktimport aus Gallia. Dabei hatte Eireann wohlweislich geschwiegen und sich ihre eigenen Gedanken gemacht.


    Das sie mit ihren wahren Worten gerade einen Stein ins Rollen gebracht hatte, war Eireann nicht bewusst. “Aber.. wieso muss ich zu Spinther zurück? Marcus Iulius Casca ist mein Dominus.“ Murmelte die Sklavin verwirrt und taumelte hinter Antoninus her. Als dieser nach ihrem Handgelenk griff und sie zurück in das Atrium führte.~

  • Als Iduna dem Iulier in das Innere der Domus folgte, bemerkte sie erst wie durchweicht sie tatsächlich war. Ihre roten Löckchen würden sich bestimmt stärker kringeln, wenn sie erst einmal trockneten. Doch zuerst einmal würde sie die Anweisung des iulischen Gastes befolgen.
    “Wie Dominus wünschen.“
    Bei diesen Worten lächelte die kleine Germanin zu dem Römer empor.


    Bevor sie sich auf dem Absatz herumdrehte und mit raschen Schritten das Balneum der Domus Iulia aufsuchte. Augenblicklich schlug der Sklavin feuchtwarme Luft entgegen. Sodass sie für einen kurzen Moment den Eindruck hatte, als würde ihr ein Felsbrocken auf die Brust gelegt der ihr das atmen erschwerte. Dann jedoch erinnerte sie sich, wieso sie sich hier im Balneum der Domus Iulia befand und näherte sich dem wohlig temperierten Becken.


    Tatsächlich war das Wasser im inneren des Beckens nicht nur wohlig temperiert, sondern regelrecht heiß. Na ob sich der Römer dann hinein wagte blieb abzuwarten. Dies jedoch würde Iduna nicht mitbekommen. Denn schließlich sollte sie das Balneum lediglich vorbereiten. Während sich nun neben den erwärmten Handtüchern, auch ein kleines Tablett mit Obststücken befand. So wartete Iduna auf den iulischen Gast. Dann erst würde sie ihn alleine lassen, so fern er dies wünschte.

  • Labeo hatte sich nur schnell eine frische Tunika besorgt und war dann ins Balneum gekommen. Die heiße Luft die auch ihm entgegenschwallte ließ ihn sofort entspannen.


    Nach den vielen Jahren in der Ferne, war er es nicht mehr gewohnt, dass Sklaven ihm das Bad erleichterten, so dass er gar nicht daran dachte, dass Iduna ihm helfen könnte. Er zog die leicht feuchte und vom Gehen durch die pfützengepflasterten Straßen schmutzige Kleidung aus (von Iduna abgewandt natürlich), legte sie ab, nahm sich ein Obsttück und stieg ins Wasser hinab. „ah, das tut gut“, sagte er und dann zur Germanierin: Du kannst jetzt gehen, ich schaffe das hier,schon allein - nimm aber meine schmutzige Tunika mit und Sorge dafür, dass sie gewaschen wird. Und ein letztes, ich muss morgen eine Stunde vor dem Sonnenaufgang das Haus verlassen, stell sicher, dass mich jemand weckt, im Notfall.

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