cubiculum TAU | Der Nebenraum

  • Es schien eine Ewigkeit her zu sein, das Cimon Domina Flora hatte begleiten dürfen, doch noch immer dachte er ab und zu daran, wie gelöst er sich gefühlt hatte. Gerade jetzt saß er auf dem Boden im Nebenraum zu Ursus' cubiculum. Rüstungsteile lagen um ihn verteilt und er pollierte grade ein etwas schwierigeres Kleinteil. Schnallen mochte er nicht besonders, da sie schwer zu pflegen waren, dennoch hatte er sie mit ebensolcher Reinlichkeit zu bearbeiten, wie jedes andere Teil auch.


    In seiner Arbeit vertieft war das Klopfen eher Nebensache. Wer würde denn schon anklopfen? Hier? Marei? Nichts ahnend sah Cimon nicht einmal auf.


    "Hmm? Ja, komm doch rein!"


    Seine Stimme war dabei nicht im Geringsten unfreundlich. Die ruhige Art des Nubiers verließ nur selten sein angelebtes Verhalten. Ganz nebenläufig sah er auf und deutete, noch im Glauben, es sei Marei, auf den Boden vor sich. Noch im Reden bemerkte er seinen Fehler und verlor für einen Moment die Stimme...


    "Ja...setz dich doch da hin, aber fass ja nich ... .... oh ...äh ... verzeih, Domina Flora. Ich wusste nicht das du es bist."


    Schuldbewusst senkte sich nun Cimons Kopf und er verharrte in jedem weiterem Handeln. Der Sklave glaubte nun doch die Grenze überschritten zu haben. Weshalb er nun um so deutlicher seine Ergebenheit zeigte.

  • Ein wenige verlegen drehte sie den Stoff in ihren Händen herum. Ob es so eine gute Idee von ihr gewesen war? Sie war sich plötzlich nicht mehr sicher. Aber sie wollte nun auch keinen Rückzieher machen. Es war seltsam... ihre Kontakte mit Sklaven waren bisher immer nur oberflächlich gewesen. Die Ausnahme war Lysandra die eine Vertraute für sie war und ebenso wie Narcissa fast alle ihre Geheimnisse kannte. Doch bei Cimon war es etwas anderes. Er war ihr Freund, glaubte sie jedenfalls, aber irgendwie hatte sie das Gefühl da war mehr. Doch sie konnte es nicht ergründen. Sie schob es darauf, dass ihr Rom immer noch wie ein Traum vor kam und dass alles so unwirklich wirkte.
    Der Nubier bat sie schließlich rein zu kommen und ganz vertraut meinte er dann, sie dürfe sich zu ihm setzen. „Keine Sorge, ich will dir nicht wieder alles durcheinander bringen!“ schmunzelte sie und setzte sich ihm dann kurz entschlossen gegenüber. Seine Verlegenheit überging sie in dem sie ihn anlächelte. Das letzte Mal hatte sie die Hälfte der Rüstungsteile herunter geworfen.
    „Mach dir wegen mir keine Umstände. Ich halte dich doch nicht von der Arbeit ab?“ fragte sie ihn und zögerte es noch ein wenig heraus auf den Grund ihres Besuches zu kommen. Stattdessen zupfte sie ein wenig an ihrer Tunika herum. Das Stück Stoff hatte sie sich in den Schoß gelegt und hob sich schimmernd von ihrer roten Tunika ab. „Wenn ich störe, dann sag es nur. Ich kann auch später wieder kommen!“

  • Den Stoff in ihren Händen sah Cimon zwar, konnte sich aber nicht im Geringsten vorstellen, was sie mit diesem vor hatte. Als sie sich setzte sah er sie ruhig und lächelnd an. Ihre Augen hielten die seinen für einen kleinen Augenblick gefangen und Cimon verstand nicht weshalb. Was sie sagte ließ ihn sich umschauen und langsam die Rüstungsteile zusammensetzen.


    "Es wäre nicht so schlimm, Herrin, würdest du sie durcheinanderbringen. Inzwischen kann ich sie recht gut auseinanderhalten. .. Nein, Domina Flora. Ich habe mir diese Arbeit selbst gesucht, in einem Augenblick der Ruhe. Bitte bleib, Herrin. ... Wie kann ich helfen, Domina Flora?"


    Während er sie ansah, arbeiteten seine Hände geschickt weiter. Er kannte jeden Handgriff, sodass es recht fachmännisch wirken mochte. Ergeben senkte der Nubier kurz den Kopf, als er zum Ende seiner Worte kam und wartete ab, was Flora von ihm wollte. Den Stoff, den sie inzwischen auf ihrem Schoß lag, sah er nur kurz etwas neugieriger an. Was hatte sie nur mit diesem vor? Er schien eine ähnliche, wenn nicht gleiche Farbe zu haben, wie jener, den sie erst kürzlich erstanden hatte.

  • Sie lächelte ihm zu. Warum eigentlich? Irgendwie kam sie sich albern vor. Um ihre Unsicherheit zu verbergen strich sie über den blauen Stoff. Sollte sie ihm diesen wirklich geben. Es war doch nichts dabei. Nur ein Geschenk unter Freunden. Titus würde sicherlich nichts dagegen haben.
    „Kümmerst du dich oft um die Rüstung von Titus?“ fragte sie ihn erst einmal und betrachtete die einzelnen Teile neugierig. Schnallen und Bänder, und poliertes Metal. Schließlich fragte er, wie er ihr helfen konnte. „Ich wollte dir das hier geben!“ sagte sie und reichte ihm das Stück blauen Stoffes. Er hat dir doch so gut gefallen und das ist übrig geblieben, nachdem der Schneider mir ein Kleid daraus gemacht hat!“ erklärte sie ihm und hielt es ihm hin. „Ich will dir damit nur eine kleine Freude machen“, fügte sie dann noch hinzu. Warum nur war sie so verlegen? Es war doch nichts Besonderes. Zumindest für sie war es nichts Besonderes.
    "Und so kommst du nicht in Gewissenskonflikte!" meinte sie lächelnd. Ob er sich darüber freuen würde? Sie hoffte es.

  • Ihr Lächeln schien anders als sonst. Und wieder versuchte Cimon sie genau zu betrachten, um Details erkennen zu können. Es gab ihm ein unbekanntes warmes Gefühl, das er nicht wagte zu untersuchen.
    Dann legte er den Kopf leicht zur Seite als sie ihn danach fragte, ob er dies öfter tat. Dabei waren seine Hände bereits soweit fortgeschritten, das nur noch wenig zu tun sein würde, außer die Rüstung aut dem Gestell zu platzieren, welches für eine schonende Lagerung sorgte.


    "Ja, Herrin. Wann immer ich freie Zeit habe und nicht lese, pflege ich die Ausrüstung meines Herren. Dominus Ursus wird sicher in den Dienst zurückkehren. Dann sollte alles perfekt sein."


    Das er dies aus eigenem Antrieb tat sagte er nicht. Cimon ging davon aus, das es seine Aufgabe war. Denn soetwas wie freie Zeit war ihm fremd. Also füllte er sie so gut es ging mit arbeit.
    Dann sah er sie offen verblüfft an. Was für eine wunderbare Arbeit. Was für ein schöner Stoff. Und sie hatte ein Kleid aus dem selben...wieso nur gefiel ihm der Gedanke? Wieso sah er unsicher zu Boden?
    Langsam bewegten sich seine Hände. Zuerst wischte er sie sich aber sauber. Dann erst griff er ergeben nach dem Geschenk, als sei es etwas ganz besonderes.


    "Ich....es ist wunderschön...ich danke dir, Herrin. ..Was...?"


    Seine Hände ertasteten etwas...er sah den Stoff genauer an und untersuchte ihn. Dann sah er das eingestickte Zeichen und fasste sich unwillkürlich mit einer Hand nach seinem Nacken. Auf dem Stoff würde er dies um einiges lieber tragen als dort wo es seinem Herzen schmerzte.


    Dann strichen wieder beide Hände über den Stoff. Dabei zitterten sie leicht. Die Lippen wurden ihm zunehmend trockener und Cimon sah Flora direkt in die Augen. Reden konnte er nun nicht mehr. Es wurde ihm aber just in diesem Augenblick klar, das er grade über die Grenze geschritten war. So senkte er den Kopf und murmelte eine heisere Entschuldigung.


    Auch Ursus hatte ihm Geschenke gemacht. Diese hatten den Nubier ebenso überrascht, doch bei weitem weniger vertraut reagieren lassen. Dabei kannte er seinen Herren besser als Flora. Der Sklave verstand sich nicht mehr. Dennoch bemühte er sich darum diese Gedanken nicht zu zeigen, während seine Hände den Stoff nicht mehr hergeben würden.

  • Aufmerksam beobachtete sie jeden seiner geschickten Bewegungen. Schon bei ihrem ersten kennen lernen, hatte er die Rüstung von Titus gepflegt. Cimons Bewegungen waren sparsam und zeugten Erfahrung. Er musste dies anscheinend oft machen. „Du wirst ihn sicherlich begleiten, wenn er einen neuen Posten bekommt“, meinte sie nachdenklich. Irgendwie bedrückte sie die Vorstellung dass Cimon und Titus bald nicht mehr hier leben würden. Septima würde wohl ihren Mann begleiten. Die Villa würde noch ein wenig stiller werden.
    Sie musste zugeben, dass Rom gänzlich anders war, als sie sich vorgestellt hatte: Die Stadt war lärmend und groß, die Villa hingegen meist sehr still und an manchen tagen sogar fast wie ausgestorben. Wieder einmal war sie froh darüber, eine Zwillingsschwester zu haben. Sie würde nie allein sein. Aber es wurde ihr auch deutlich, dass sie eindeutig zu wenige Freunde hatte. Das musste sich ändern.
    Einen Augenblick hingen sie Beide ihren eigenen Gedanken nach. Erst nachdem sie ihm das Stück Stoff gegeben hatte, verschwand die angenehme Stille. Cimon wirkte… sprachlos?!? Anscheinend hatte sie mehr mit ihrem Geschenk bewirkt, als sie hätte ahnen können.
    „Schön, dass es dir gefällt!“
    Er war überwältigt. Sie rutschte ein wenig herum, verlegen. Als er sich entschuldigte wusste sie nicht, wofür.


    „Du brauchst dich nicht entschuldigen…“, meinte sie dann nur.

  • Ihre Frage erst zeigte Cimon das er würde gehen müssen. Das bedeutete nicht nur Bashir wieder zu sehen, nein es bedeutete auch Flora einige Zeit nicht zu sehen. Wieso ihn dies so sehr störte, begriff der Nubier nicht in Gänze. Vieleicht auch, da er nicht genauer darüber nachdenken wollte.


    "Ja, Herrin. Ich werde ihn begleiten."


    ...müssen, setzte er im Gedanken hinzu. Zum Glück sprach sie dann lieber das Geschenk an, so dass seine Augen nun dorthin gelenkt wurden. Cimon besah es sich erneut und seine Finger spielten mit dem Stoff wie auch mit dem Zeichen. Ein Lächeln das aus seinem Herzen zu kommen schien, erhellte sein Gesicht, wie dies nicht heufig geschah. Als sie meinte, das er sich nicht entschuldigen brauchte, sah er sie direkt an. Kurze nicht unangenehme Stille schloss sich an. Stille, die ihm gefiel. Doch er durchbrach diese mit leiser Stimme.


    "Es gefällt mir sehr, Domina Flora. Ich werde es an besonderen Tagen tragen. ... Ich danke dir...für alles, Herrin."


    Ja, auch für die Erlaubnis sie ansehen zu dürfen, ihre Augen ansehen zu können, ohne das er zurechtgewiesen wurde. Allerdings würde er dies niemals ausnutzen oder übertreiben. Ebenso wie bei Ursus, den er unter vier Augen direkt ansehen durfte, erkannte Cimon hier eine deutliche Grenze. Eine auf die er zu achten hatte. Aber aus irgendeinem Grund glaubte der Nubier, das die Grenzen zwischen Flora und Cimon durchsichtiger wurden.

  • Langsam nickte sie. Aber noch war es ja nicht soweit. Zumindest hatte sie bisher noch nichts davon gehört, dass Titus einen neuen Posten bekommen hatte. Sie brauchte sich also keine Sorgen wegen einem stillen Haus machen. Im Gegenteil, aber dennoch der Gedanke machte sie traurig. Sie wusste nicht einmal warum. Eigenartig...


    Der Themenwechsel kam ihr da nur gelegen. Es freute sie, dass sie ihm hatte etwas Gutes tun können. Die Mühe hatte sich gelohnt. Sie hatte ja keine Mühe gehabt, im Gegenteil, sie hatte gern dieses Stück Stoff bearbeitet. Ihre Mutter hätte ihre Arbeit als Fingerübung bezeichnet.


    „Gern geschehen“, sagte sie schlicht. Irgendwie gingen ihr die Themen aus...

  • Die wenigen Worte...diese zwei, ließen sein Herz in den Augen erleuchten. Zumindest mochte es so wirken. Es schloss sich erneut Stille an. Denn auch er wusste nicht was er hätte sagen können. Dann fing die Stille an sich gut anzufühlen und er genoß sie sogar ein wenig, während er sie weiterhin ruhig ansah. Langsam räumten seine geschickten Hände den Raum auf, ohne das seine Augen sich von ihr bewegten. Sicher war dies unangemessen...aber so fühlte es sich gar nicht an.


    Irgendwie wuchs ein Wunsch in ihm...der, mit Flora etwas zu unternehmen...etwas zu tun. Aber was? So viel trennte sie. Und sie war schließlich eine Herrin. Was für ein dummer Gedanke das doch war, sich einzubilden, das es ihr ähnlich gehen würde. Dann aber wagte er etwas...was sollte geschehen? Mehr als eine Peitsche, schlimmer als die Schmerzen der Vergangenheit konnte es nicht werden. Aber er konnte alles gewinnen. Vieleicht sogar soetwas wie Freundschaft, solange man überhaupt bei einer Herrin und einem Sklaven davon reden konnte.


    "Domina Flora? Möchtest du etwas unternehmen? Vieleicht zu den Pferden? Ich könnte dich mit Arbo, dem Wallach meines Herren bekannt machen, Herrin."


    Davon ausgehend, das dies eine gute Idee war, beschloss Cimon, das der Raum aufgeräumt genug war und wartete gespannt auf ihre Antwort.

  • Schweigend sah sie ihm zu wie er aufräumte. Dass sein Blick dabei die ganze Zeit auf ihr ruhte, war sie sich gar nicht so bewusst. Auch dass es sich eigentlich nicht gehörte. Würde ihre Mutter davon erfahren, würde diese erst einen Herzanfall bekommen und sie anschließend mit Vorwürfen überschüttet und den Sklaven für sein frevelhaftes Verhalten bestrafen und anschließend aus dem Haus verbannen und dafür sorgen, dass er ihre Tochter niemals wieder so ansehen würde. Aber zum Glück für Cimon war die Mutter Floras weit weg und ahnte nichts von diesen Entwicklungen. Und auch Flora wusste gar nicht, was vor sich ging. Sie mochte Cimon einfach.


    Sie strahlte den Nubier an, als er vorschlug, dass sie ja zu den Ställen gehen konnten. „Gern doch. Dann kannst du meine Stute kennen lernen. Sie ist ein liebes Tier!“ berichtete sie begeistert.

  • Cimon erahnte nur, welches Glück er hatte, das Flora derart nachlässig mit ihm umging. Obwohl er eine Strafe von ihr wohl nur als halb so schlimm sehen würde, als von jedem anderen. Was dachte er da eigendlich? Der Sklave vertrieb diese seltsamen Gedanken aus seinem Kopf und machte lieber weiter damit, Ordnung zu schaffen. Was ihm recht schnell gelang.


    Ihr Strahlen erhellte auch seine Mine. Cimon erwiederte es offen und nickte ergeben. Floras Begeisterung für das Tier, den Stall konnte der Nubier nur zu gut verstehen.


    "Wie du wünschst, Herrin. ich freue mich bereits darauf, das Tier kennen zu lernen, Domina Flora."


    Eine einladende und eher untergebene Geste wies hinaus und Cimon würde ihr mit dem zu erwartenden Abstand zum Stall folgen.

  • Nachdem Ursus Cimon an diesem Mittag die Erlaubniss gegeben hatte, den Raum, in dem die Ausrüstung lagerte als Schlafraum nutzen zu dürfen, war Cimon so bald es ging hier her gekommen. Bis Abends hatte es gedauert, das alles einen guten Platz fand und er mit Hilfe von anderen Sklaven ein Schlaflager hergebracht hatte. Sie hatten es recht ruhig und ordentlich hinbekommen.
    Kurz nachdem er sich bedankt hatte, gingen diese lächelnd ihrer Arbeit entgegen. Auch für Cimon hatte dieser Tag alles was er brauchte um sein Lächeln ab und an offen zu zeigen. Etwas was er früher verborgen hätte. Doch heute war ein besonderer Tag.
    Es war noch nicht perfekt aber ersteinmal musste es reichen, denn er wollte nicht zu lange brauchen. Cimon wollte rechtzeitig bereit stehen um seinem Herren am Abend beiseite zu stehen. Rasch schüttelte er den Kopf. Sicher würde er nicht lange brauchen, bis er wieder zurück sein mochte. Denn Domina Septima würde, so vermutete Cimon, mit hoher Wahrscheinlichkeit den Abend mit ihrem Mann, seinem Herren so gestalten wollen, das kein Platz für einen Sklaven war. Und darüber war er nicht besonders traurig. Denn er erinnerte sich nur ungern an diesen einen Morgen ... nein, er würde lieber gehen, um sich dann weiter um sein Zimmer zu kümmern...ja, sein Zimmer... er sah darin die Ausrüstung seines Herren und seine wenigen Sachen ... sein Leben befand sich in diesem Zimmer...
    Lächelnd ging er hinaus und schloss die Tür.

  • Marei war Cimon heute kein einziges Mal begegnet, dafür hatten die anderen Mitsklaven erzählt, dass er eine eigene Ecke bekommen hatte. Und da sie nichts zu tun hatte, wollte sie sich diesen Ort ansehen. Dieser befand sich gleich neben dem Zimmer von dominus Ursus. Marei staunte nicht schlecht, als ihr nach dem Eintreten klar wurde, dass dies kaum eine Ecke war. Dieser Raum besaß sogar ganze vier Ecken. "Pof..." staunte das kleine Sklavenmädchen und schloß die Tür hinter sich. Sie betrachtete das Bett, berührte die Laken und schnupperte am Kopfkissen. "Ja, das riecht nach Cimon! Findest du auch?" erzählte sie ihrer Puppe Nina. Die Puppe nickte mit dem Kopf. Sie näherte sich der Ausrüstung, wagte es nicht diese zu berühren, denn sie konnte auf dem Metall einen vagen Schemen erkennen. Dass sie selber dieser Schemen war, war Marei nicht klar. Denn woher sollte sie Spiegelbilder kennen? Ihre Mam, die Lupa, hatte sich selber immer wieder in seltsamen silbrigen Bilderahmen betrachtet, ihr aber nie gesagt, dass so ein Bilderrahmen 'Spiegel' hiess.


    Marei wandte sich ab, liess den Blick schweifen und entdeckte ein kleines Fenster, welches nur spärlich Licht hineinliess. Noch war es draußen hell genug um drinnen alles anschauen zu können. Bald würde es dunkel werden.. und dann musste sie sich waschen und ins Bett gehen. Sie sah seufzend zum Fenster hinüber, welches unerreichbar war. Vielleicht konnte Nina etwas sehen, wenn sie sie über ihren Kopf hielt. Die Idee umzusetzen mochte Marei nicht.


    "Guck mal.. er hat seine dicke Decke nicht." stellte Marei fest und stand wieder vor dem Bett. "Die ist bestimmt unten drunter.. komm gucken wir nach." Das Sklavenmädchen streifte die Schuhe ab und kletterte aufs Lager, um die obere Decke langsam wegzuziehen. "Das ist sie nicht..." stellte Marei fest und probierte auch diese Decke wegzuziehen. "Ha.. da ist sie.. Magst einkuscheln? Die ist bestimmt wärmer als die Ostiadecke." Marei kuschelte sich gemeinsam mit Nina in die gesuchte Decke ein. "Schön warm." stellte Marei fest und sah zum Fenster auf. Ein neues Zimmer erforschen und Decken wegziehen nach einem langen Nichts - zu - tun -Tag.. das war anstrengend. Liebevoll streichelte sie Ninas helle Haare. "Bunte Farbe fehlt... so bunt wie der Bogen am Himmel. Der kommt immer dann wenn es ganz doll geregnet hat... als ob der Himmel sich entschuldigen will, dass es geregnet hat und alle patschenass geworden sind."

  • Der tag war sehr ereignisreich gewesen und er würde an diesem Abend dass erste mal in seinem...seinem raum schlafen. Cimon kam grade aus der Küche und hatte Marei doch nicht gefunden, wollte er ihr doch davon erzählen. Als er eintrat, schloß er umgehend die Tür hinter sich und sah sich entspannt und glücklich um. Da er sehr auf Ordnung und Sauberkeit bedacht war, viel ihm umgehend das Bett ins Auge.
    Langsam kam er näher und begann bereits zu grinsen, ahnte er doch von der Größe der 'Wulst' das es ein kind würde sein Müssen. Fast schlich er an die Bettkante heran um sich dann vorsichtig zu setzen. Dabei ging er sehr geschmeidig und erinnerte sich an den Namen, den sie ihm gegeben hatte. Sicher hatte sie ihn längst gesehen und gehört. Aber es machte ihm spaß mit Marei ein wenig zu spielen. Ernst und Spiel mussten sich schließlich gut abwechseln.


    "Na, wer hat denn da mein Schlaflager so unordentlich gemacht. Na warte, wenn ich dich in die Finger bekomme....kann doch nur ....mein ... WIRBELWIND ...sein"


    In dem Moment als er ihren 'Spitznamen' schon ein wenig rief, griff er zu und versuchte Marei ein wenig zu kitzeln. Dabei lachte er nur wenig, denn noch war die Ruhe in ihm, die er stehts zu bewahren versuchte, recht groß. Nach der ersten Attake hörte er sofort auf und sah sie freundlich, brüderlich an.


    "Ah...Marei, du bist das. Marei und Nina wie ich sehe, Salvete ihr zwei. Gefällt es euch bei mir, meine Damen?"

  • Herrjeh.. da kam jemand rein. Flugs steckte Marei den Kopf unter die Decke und lugte unter einem Spalt zum Eindringling rüber. Näher und näher, imme rnäher kam der dunkle Löwe. Marei stellte sich vor, ein Tier zu sein, auf welches er gerade Appetit hatte und deshalb in ein Versteck getrieben hatte, bis es vor Hunger und Durst geschwächt sich dem Löwen ergeben würde. So bierernst war die Lage nicht, denn er hatte schon erkannt wer unter der Decke lag.


    Marei kicherte in sich hinein, hielt Nina den Mund zu, damit diese sie beide nicht verriet. Das Kichern platzte allerdings schon sehr bald aus Marei heraus, sobald sie an ihren kitzeligen Stellen berührt wurde. "Hihihihihi... hahahaha... hihihi..." kicherte Marei amüsiert. Das Sklavenmädchen wand sich unter seinen Fingern und schaffte es wenigstens das Gesicht aus der Decke zu bugisieren.


    Immer noch hellauf lachend erwiderte sie sein Lächeln, schnappte nach Luft. "Geenau.. wir zwei sind es.. Nein, wir sind keine Damen. Wirbelwind und Nina kamen, sahen... und siegt.. nein.. sie lachten." spaßelte sie zwinkernd. "Es gefällt mir gut hier. Du kannst nicht gut verstecken.. weil diese Decke haben wir schon gefunden. Gell, NIna?" Die Puppe nickte wieder. Marei wackelte vergnügt mit den Zehen. "Du hast mehr Ecken..." Nagut, er war auch älter als sie.

  • Cimon stieg leicht in Mareis Lachen ein, bevor er wieder etwas ruhiger wurde. Sein Lächeln wurde immer freundlicher und er hörte den Worten des Mädchens mit einem Strahlen in den AUgen zu. Langsam nickte der Nubier dann.


    "Ihr beide seit doch die Damen des Löwenhauses, oder? *kurzes Lachen begleitete diese Worte*
    Danke Marei, auch mir gefällt es. Ich kann mich zurückziehen und mich dennoch um die Ausrüstung meines Herren kümmern. Unter diesen decken kann man sich wirklich gut verstecken, was? Mehr Ecken? Was meinst du damit?"


    Leicht verwirrt schaute Cimon sich schließlich um. Es war ein normaler Raum mit 'normalen'...Ecken. Aber er ahnte bereits, das die Gedankengänge des Mädchens etwas anderes meinen würden, als er es verstand.
    Während er sprach strahlte der Nubier immer mehr Ruhe und Gelassenheit aus. Nicht nur, weil er es gerne tat sondern auch und vorallem, weil er Marei ein Vorbild sein wollte.

  • "Die Damen des Löwenhauses? Ohh.. das gefällt mir aber guuutt." rief Marei begeistert aus und schlug die Decke ein bisschen zurück, um sich gemeinsam mit Nina im Bett aufzusetzen. Das war nämlich nicht ihr Bett sondern das ihres Freundes. Eigentlich sollte sie nicht darin liegen, aber Cimon schien es ziemlich egal zu sein. Sie errinnerte sich, er hatte auch in ihrem Bett gelegen als sie krank gewesen war.


    "Wenn ich so alt bin wie du, vielleicht kriege ich dann auch vier Ecken. Damen des Löwenhauses. Das klingt richtig gut... dann müssen meine Haare so lang werden bis ich eine Mähne habe." befand sie, pustete die Stirnhaare mit einem Pusten aus dem Gesicht. "Dazu brauch ich aber etwas, um die da (die Stirnhaare) zur Seite zu stecken. Mit fällt ein, wir wollten zusammen in die Stadt gehen!! Zu den Puppenspielern und dann auf den Töpfermarkt! Noch besser runterlaufen zum Tiber und Steine übers Wasser schleudern oder Vögel füttern."

  • Das es Marei gut gefiel, eine Dame des Löwenhauses zu sein, ließ Cimon breit grinsen. Auch was sie weiter sagte, zeigte ihre Begeisterung. Ruhig hörte er ihr zu, während er etwas vermutete. Also schlug er leicht die Decken zu ihren Füßen hoch. Dann erst sah er die Schuhe vor dem Bett und nickte erleichtert. Das Mädchen wieder ordentlich zudenkend hörte er weiter zu und zeigte mit Augen und Gestik das er recht zufrieden war.


    "Ja, Damen des Löwenhauses. Und deine Haare werden sicher eine wunderbare Mähnenpracht werden. Wir werden auf dem Markt etwas für dich und deine Haare suchen, sobald ich etwas erstehen kann."


    Schließlich hatte er als Sklave keinen Besitz, würde aber sicher von seinem Herren etwas bekommen. Ja, er wusste, das er etwas erhielt, solange er gute Dienste leisten würde. Und der Nubier wusste, das er Ursus immer und überall beste Dienste leisten würde. Allein aus Dankbarkeit wegen der mehr als nur guten Behandlung.

  • Wieso deckte er sie nun zu? "Ich bin noch nicht müde.. und Schlafenszeit ist es auch noch nicht..." beschwerte sie sich kurzerhand. Marei strampelte die Decke zurück und setzte sich auf, diesmal die Beine und bloßen Füße über der Bettkante baumelnd lassend. "Und was für eine Mähnepracht sie werden... dann kann ich dich mit meinen Haaren kitzeln." nahm sie den unterbrochenen Faden fröhlich plappernd wieder auf. "Wieso sagst du erstehen? Einkaufen heisst das, Cimon." Sie hatte keine Ahnung davon, dass man/frau/kind für seine Dienste Münzen bekommen konnte. Bisher hatte sie sich auch nicht mit der Welt der Finanzen beschäftigt. Die Dinge waren einfach ganz plötzlich zur Benutzung da... genau wie der zweirädrige Karren. "Hast du schon meinen Karren mit den Rädern gesehen?!? Brix hat ihn mir gegeben, wenn ich etwas nicht alleine und lange tragen kann. Dann fahre ich Nina durchs Haus spazieren." Marei lächelte fröhlich.

  • Grinsend nickte Cimon ob Mareis Wiederstand. Er hatte nicht vor sie zu zwingen zu schlafen, auch wenn er selbst recht müde und erschlagen vom Tag war. Aber dies ließ er sich bsser nicht anmerken. Wie das Mädchen dann gleich wieder zurück fand, zu dem 'Löwenthema' war nicht weiter überraschend. Der Nubier blieb gewohnt still und wartete mit ruhigem Wesen ab, bis Marei ausgesprochen hatte. Hier und da musste er das Lachen unterdrücken, was ihm nur halb gelang.


    "Ich bin sehr gespannt auf deine kitzelnde Mähne. Wieso ich erstehen sage? Nun es ist eine andere Art es auszudrücken das man etwas kauft. Und da wir als Sklaven nicht wirklich etwas besitzen, denn alles was wir fälschlich unser Eigen nennen gehört unserem Herren, neige ich dazu ein etwas passerendes Wort zu nutzen, denn einzukaufen. Wir erstehen etwas mit dem Geld unseres Herren, das dieser uns freundlicherweise, wenn wir gute Dienste geleistet haben, zur Verfügung stellt. ... Aber das wirst du noch lernen, Marei.


    Das war sehr nett von Brix und eine ausgezeichnete Idee. Den Wagen habe ich bereits gesehen, ja. Weißt du es ist wichtig das man immer mit offenen Augen durch die Welt geht. Schau dich immer gut um und versuche dir vieles zu merken. Es kann spaß machen, aber vor allem hilft es dir später.
    Nina gefällt es sicher auf dem Wagen, nicht war meine Dame?"


    Bei seinen letzten Worten sah er Nina fragend an und lächlte beide mehr als nur freundlich an. Er wünschte sich immer mehr, ein großer Bruder zu sein und nahm sich vor, zumindest für Marei und ihre kleine Nina einen adequaten Ersatz darzustellen.

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