cubiculum TAU | Der Nebenraum

  • "Ausdrücken.. fälschlich.. neigen... erstehen.. freundlicherweise.. wegen einem Wort." Marei rollte mir den Augen, schüttelte den Kopf. "Wieso redest du so komisch? Hat dich eine Biene irgendwo gestochen? So kann ich nicht lernen, wenn du so redest." beschwerte sie sich kopfschüttelnd und rutschte vom Bett.


    "Schön, dass dir Brix's Idee gefällt, dann ist ja alles gut. Ohne den Karren wäre ich sicher den ganzen Tag durch die Villa laufend auf den Beinen." Sie setzte Nina auf den Arm und antwortete für sie mit piepsiger Stimme. "Ja, es gefällt mir gut, mein Herr. Sie übt fleissig, ihn mit Karacho um die Ecken zu ziehen. Die meisten Bewohner hören sie schon und gehen zur Seite."

  • Als Marei so seltsam antwortete stellte Cimon fest, das er tatsächlich sehr...nicht kindgerecht gesprochen hatte. Er musste an Phaeneas denkn und an die Schriften die sie vieleicht noch lesen würden. Ein warmes Lächeln umspielte nun seine Lippen und seine Augen sahen Marei einen Moment fragend an. Vieleicht später...dann würden sie zusammen lesen. Er nahm sich vor ihr auch mal etwas vorzulesen. Etwas über die Griechische Götterwelt vieleicht.


    "Verzeih, Marei. Ich habe es wohl falsch ausgedrückt. Also... Erstehen ist ein anderes Wort für Einkaufen...du kannst beides sagen. Aber Erstehen ...passt besser. Weil wir nur einkaufen können, wofür die Herren uns Geld geben...wir besitzen nichts...wir sind Besitz. Ist das besser? Oder hat mich erneut etwas gestochen?"


    Spielerich auf ihre Worte eingehend, kratzte er sich nur leicht am Arm, als hätte ihn etwas gestochen. Dabei lachte er nur kurz auf. Als sie weiterredete wollte er erneut lachen, doch dann sprach Nina und Cimon sah Marei etwas tadelnd, aber in keinster Weise böse an.


    "Hmmm...das Thema schnelles durch die Gänge rennen hatten wir noch nicht. Also kann ich dir keinen Vorwurf machen. Aber bitte achte darauf, Marei, das wenn du nicht im Sklavenbereich unterwegs bist, auf deinen Weg gut acht gibst. Ich möchte gern, das du die Kurven in der Nähe der Herrschaften mit etwas weniger Geschwindigkeit nimmst... versprichst du mir das Marei?"


    Schließlich wollte Cimon nicht das die Kleine Ärger bekam, nur weil sie etwas tat, was Kinder nun einmal tun. Und nur weil es ihr noch niemand gesagt hatte, glaubte sie sicher, das es völlig in Ordnung war. Daraus machte der Nubier ihr wirklich keinerlei Vorwürfe. Aber er versuchte dennoch sie ein wenig zur sklavischen Ruhe zu erziehen. Diese würde in ihrem späteren Leben noch sehr wichtig werden. Auch wenn er ihr nicht wirklich böse sein konnte. Sie war ja noch ein Kind. Und Kinder lernten, spielten und...sollten doch Kinder sein. Zumindest mehr als er es war. Und hier, mit solch guten Herren würde es ihr sicher möglich sein beides ohne schlimme Erinnerungen zu erleben.

  • "Erstehen ist wie einkaufen? Weil wir nur einkaufen können, wofür die Herren uns Geld geben?!?" wiederholte Marei ziemlich verwirrt dreinschauend seine Worte. "Ich habe noch nie Münzen bekommen." gab sie preis und wunderte sich, wieso Cimon eine andere Erfahrung hatte. Hm, er war auch älter und sie noch klein, redete sie sich ein. "Nein, dich hat jetzt nichts gestochen..."


    Was er jetzt sagte war in etwa so bekannt wie das 'keine Füße auf Sitzflächen stellen dürfen'. "Ja, Cimon. Ich sag es Marei weiter." erwiderte Nina mit piepsiger Stimme. Die Puppe flüsterte Cimons mahnende Worte in Mareis Ohr. Marei lauschte gespannt und nickte. "Ich habs verstanden, Cimon. Ich passe auf, versprochen." gab das Sklavenmädchen kund.


    "Ich glaube, außer Brix und Niki haben mich nur domina Narcissa und domina Flora mit dem Karren gesehen und gehört. Die beiden hatten gerade Besuch von einem Mann, der dauernd zu mir rübergeschaut hat, während ich Laken in die Truhen legte. Kennst du die ollen Truhen im atrium?" erzählte Marei, zog eine Schnute. "Weil sie wollte hat domina Narcissa mir beim reinlegen geholfen. Mit ihr zusammen war ich schnell fertig."

  • "Kennst du denn die verschiedenen Münzen und kannst sie auseinanderhalten und weißt du, wieviel sie wert sind?"


    Es platzte einfach so aus dem Nubier heraus, denn er wollte das Marei dies wusste oder wenn dies nicht der Fall war, möglichst bald lernte. Das war sehr wichtig. Genau wie Lesen und Schreiben. Dabei strich er sich beruhigt über den Arm, dass ihn da doch nichts gestochen hatte.


    Was die Geschwindigkeit um Kurven ging lächelte er sehr zufirden, als er sah, wie Nina es Marei zu sagen schien und diese bestätigte, das sie acht geben würde. Der Nubier empfand es als sehr angenehm, das Marei auf seine Worte hörte und lernen wollte. Er nahm sich vor immer gerecht und ehrlich zu ihr zu sein. Als sie dann die Truen ansprach zuckte kurz seine Augenbraue. Auf diese Art, wie er es sich von seinem Herren eher unbewusst angeeignet hatte.


    "Ich danke dir, Marei, das du darauf achten wirst.
    Die Truhen? Ja, ich kenne sie. Und Narcissa hat dir also geholfen? Sie ist wirklich eine sehr nette Herrin. Sag hast du dich auch ordentlich bedankt?
    Was den Mann angeht, so war er sicher nur verwirrt, das ein so kleines Mädchen wie du schon so viel alleine machen kann."


    Er wollte etwas gutes sehen, dem Herren im Gedanken neutral gegenüber stehen und Marei nicht mit schlechten Gedanken über die Menschen belasten. Aber er nahm sich vor, sehr gut auf die Kleine aufzupassen. Niemals würde er zulassen, das ihr etwas schlechtes wiederfahren mochte.

  • "Neein... wieviel sie wert sind weiß ich nicht. Aber ich weiß wie sie aussehen." lautete Mareis Antwort zu den Münzen. "Die sind mal groß, mal klein, tragen unterschiedliche Farben oder haben einen Männerkopf drauf." Mehr fiel ihr zu diesem Thema nicht ein. Marei hakte das Thema an und lächelte. "Klar habe ich mich für ihre Hilfe bedankt. Ihre Schwester Flora kenne ich noch nicht."


    Sie runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. "Mhm.. meinst du? Vielleicht wollte er auch, dass ich in die Truhe falle und er dann in aller Ruhe mit den Zwillingen sprechen kann." Nein, das Thema gefiel ihr nicht.. überhaupt nicht! Ganz und gar nicht, die Truhendeckel waren wirklich schwer anzuheben. Eine Ablenkung musste her und die war schnell gefunden. Verschmitzt lächelnd setzte sie Puppe Nina auf seinem Schoß und sah ihn aus grünen Augen an. "Also, Löwe, wann gehen wir in die Stadt zu den Puppenspielern?"

  • Ein leichtes, anerkennendes Nicken zeigte, das Cimon zumindest nicht unzufrieden war mit dem was Marei wusste. Doch er nahm sich für die nächsten Tage vor, ihr die Münzen des Herren genau zu zeigen und zu erklären. Dann sah er sie lächelnd an. Nichts anderes hatte er vermutet, natürlich hatte Marei sich bedankt. Schon wollte der Nubier etwas erwiedern, als sie über den Mann sprach. Kurz weiteten sich seine Augen nur um ein kleines Stück. Aber zum Glück wechselte sie von sich aus das Thema. Schließlich sprach man nicht schlecht von den Herren.


    Umgehend setzte sie Nina auf seinem Bein ab und fragte den Nubier nach den Puppenspielern. Kurz strich er Nina und dann Marei über den Kopf und überlegte dabei sehr angestrengt. Es war nicht leicht als Sklave soetwas wie sein eigenes Leben zu planen. Denn das gab es eigendlich nicht wirklich.


    "Nun, Marei. Das müssen wir sehr kurzfristig entscheiden. Ich kann es dir nicht versprechen, doch sobald wir die Möglichkeit erhalten, werden wir uns ein wenig in Roma umschauen."


    Es gab einiges, was er dabei zu beachten hatte. Die Zeit, das nötige Geld, und selbstverständlich die Erlaubniss. Aber Cimon würde es nicht vergessen. Ganz sicher nicht.

  • Cimon gefiel es, dass sie etwas über die Münzen wusste. Sie musste doch noch einmal auf das unangenehme Thema zurück kommen, dass sie vorhin abgehakt hatte. "Und dann hat domina Flora gesagt, domina Narcissa soll aufhören mir zu helfen. domina Narcissa hat mich an der Hand mit zu ihrer Schwester genommen. Der Mann hat mich gefragt wie Nina und ich heißen und dann... dann hab ich ihn gefragt, ob er mein Papa ist. Ganz plötzlich hat er mich auf seinen Arm hoch genommen und getragen. Er hat gesagt, er ist nicht mein Papa, würde aber adpopo---portionen (Adoption) machen." Ein schwieriges Wort.


    Sie nickte eifrig zu seinen Worten. "Ganz bestimmt werden wir uns bald in Rom umschauen können." Noch ahnte sie nichts davon, dass ihr zweiter Ausflug auf die Straßen Roms trauriger Natur sein würde. "Brix muss bestimmt zuerst mit Köchin Niki sprechen, ob ich raus gehen darf. Celerina braucht mich nicht oft." Sie rutschte spontan vom Bett und schlenderte gemeinsam mit Nina zur blitzblanken Rüstung rüber. "Sie ist seltsam geworden.... und sie plant etwas, aber ich weiss nicht was."

  • Was hatte Domina Flora gesagt? Er sah zwar verständnisvoll aus, während er zuhörte, glaubte aber fest daran, das Flora ihre guten Gründe dafür hatte. Sie war eine viel zu liebe Person in seinen Augen. Dann sprach sie von ...Adoption? Und was der Mann gesagt hatte. Leicht schüttelte er den Kopf. Sicher war dies nur ein Scherz ... es war weder logisch noch rechtens... wie konnte jemand nur so mit einem unschuldigen Mädchen und ihren Träumen spielen?


    Lächelnd sah er ihr zu, wie sie zu der Rüstung ging und sie betrachtete. Er selbst blieb wo er war und legte die Hände locker auf die Beine. Seine Stimme war gewohnt ernst aber wer ihn kannte merkte, das er schon sehr gelöst sein musste.


    "Wir werden sicher eine Möglichkeit finden, Marei. Hab gedult und du wirst vom Leben belohnt. Was diesen...Herren angeht...er hatte sicher nur etwas gescherzt. Aber verspich mir etwas Marei. Sollte jemals jemand etwas tun, was du nicht möchtest...dann sag es. Bleib höflich aber bestimmt. Deine Herrin hat das Recht über dich. Hast du das verstanden, Marei?"


    Am Ende wurde er immer ernster und sah sie fragend an. Sicher waren sie Sklaven und hatten zu tun, was ihnen aufgetragen wurde. Doch zusätzlich hatte Marei den Nachteil sich nicht gegen Unrechtmäßigkeiten entsprechend wehren zu können.

  • "Aber.. aber.. ich kann doch vor den Zwillingen nicht sagen was oder wenn ich etwas nicht möchte. Bestimmt haben die anderen Sklaven zugehört und Brix gepetzt, dass ich nicht arbeiten musste, weil Narcissa mich an die Hand und zum Gast mitgenommen hat. Noch haben sie nichts zu mir gesagt oder was aufgebrummt." erwiderte Marei verwirrt.


    "Ja, ich hab schon lange verstanden, dass Celerina meine Herrin ist. Manchmal glaube ich sie braucht mich überhaupt nicht mehr, weil ich so selten zu ihr kommen soll. Ich war eher bei Ursus oder den Zwillingen." Ein unbequemes Thema.. eben weil sie nicht wusste, was sie davon halten sollte oder vielleicht, weil sie Tag für Tag ohne Beschäftigung war. Sie legte den Kopf schief, erkannte ihr Spiegelbild und zog eine Grimasse. "Weisst du was, Cimon? Es gibt noch jemanden hier, den ich nicht kenne. Die Frau heisst so ähnlich wie Brix.. mit a' am Ende. Die soll außerdem die Schwester, dü-weisst-schon-von wem, also dem Geist sein, den ich noch nie gesehen habe."

  • Langsam trat Cimon zu Marei, kniete sich zu ihr und strich dem Mädchen dabei kurz beruhigend über den Kopf. Sein Lächeln zeigte, wie gelöst er schien und das sie sich keine Sorgen zu machen brauchte.


    "Mach dir keine Gedanken. Du machst deine Arbeit gut und sicher wird es niemand anders sehen. Und du sollst nur etwas sagen, wenn dir unrecht angetan wird."


    Der Nubier sah in das Gleiche Spiegelbild und grinste diesem offen entgegen. Marei erweichte einfach sein herz derart, das er nur schwer seine ruhige Maske der Distanz wahren konnte. Er verstand wie sie es meinte, erhob aber leicht tadelnd die Stimme.


    "Er ist kein Geist, Marei. Du weißt das er Dominus Corvinus heißt. Also nenne ihn bitte auch so. Hmm...Ich glaube du meinst Domina Prisca. Sicher wird es noch eine Gelegenheit geben. Vieleicht bei einer Feier oder einem Essen, da werde ich sie dir zeigen. Wäre das gut, Marei?"


    Cimon wollte zumindest beim letzten Teil seiner Worte dem Mädchen die Freiheit lassen auch nein sagen zu können. Dann würde sie Domina Prisca anders zu sehen bekommen. Der Nubier sah es als notwendig an das Marei jeden Herren oder Herrin des Hauses kennen würde.

  • Sie genoß das Streicheln über ihre inzwischen etwas längeren Haare. Wann wurden endlich Haarspangen für Kinder erfunden? "Na gut... ich sage was, wenn es Unrecht ist." erwiderte Marei zaghaft. Vieleicht nicht den Herren und Herrinnen, vielleicht eher den Menschen, die sie in der Sklavengemeinschaft am ehesten kannte und ihnen vertraute.


    "dominus Corvinus.. dominus Prisca.. ja, das wäre gut. Langsam habe ich die Nase voll von den Geistern, die ich nicht kenne und nicht
    unnötig rufen möchte."
    Hm, eigentlich war es umgekehrt... die Geister durften sie rufen und kannten sie noch nicht einmal. Marei schnitt eine weitere Grimasse, drehte eine lange Nase für Cimons Spiegelbild. "Sonst noch was zu sagen oder war es das für heute, Cimon?" fragte sie ihn neckend und hüpfte spontan von ihm weg, um sich auf sein Lager und die vielen Decken zu werfen. Sie war immer noch barfuß.. also rasch mit den Füßen unter die Decke. "Wie findest du die Zwillinge? Die kann man nur durch ihre Armbänder unterscheiden..."

  • Zufrieden nickte Cimon, als Marei ihm versicherte, das sie etwas sagen würde, sollte etwas unrechtes geschehen. Seine Sorge wurde so besänftigt und der Nubier lächelte leicht. Fast hätte er dann gelacht, als Marei Dominus Prisca sagte. Doch er wusste das man so kleine Fehler...Fehler allgemein nicht mit Belustigung bestrafen durfte. So nckte er nur leicht und wartete darauf, das er sie mit ruhiger Stimme leicht verbessern würde können.


    "Domina Prisca. Marei. Nicht Dominus. Keine Sorge du wirst diese Geister nicht rufen müssen oder dürfen. Aber sei beruhigt, du wirst sie noch kennen lernen."


    Dann sah er ihr verblüfft nach. Noch immer dachte er über ihre Worte nach, während er ihr zum Bett folgte und sich auf die Kante setzte. Der Gedanke an die Zwillinge ließ ihn kurz inne halten und träumen. Nun leuchteten seine Augen sogar ein wenig.


    "Ich habe doch immer was zu sagen, das solltest du inzwischen wissen, Marei. ... Die Zwillinge? Also ... ich kann sie recht gut erkennen. Das Armband hilft natürlich. Aber im Grunde sind sie...schon verschieden und ihre Mimik ist...anders."


    Dabei dachte er an das wundervolle Gesicht, das Lächeln und dieses Grübchen von Flora. Natürlich sah Narcissa ebenso hübsch aus und hatte ein gleich nettes Wesen. Flora aber...sie war etwas besonderes. Zumindest in Cimons Augen.

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    CUSTOS CORPORIS - TITUS AURELIUS URSUS

    Einmal editiert, zuletzt von Cimon ()

  • "Hmm.. hoffentlich ist das bald, dieses Kennenlernen von domina Prisca und ihren Bruder." murmelte Marei. Sie spitzte die Ohren, da Cimon noch etwas zu sagen hatte. "Aha... warum guckst du auf ihre Mimik? Wer wer ist.. hm.. das sehe ich am glänzenden Armband und manchmal an ihrer Kleidung. Deren serva kenne ich auch noch nicht... aber Köchin Niki und Oberaufseher Brix sagen, sie heisst Lysandra. Ich mag den Namen. Und hm.. und manchmal träume ich davon ein abgelegtes Kleid von den Zwillingen anziehen zu dürfen... aber ich bin noch nicht genauso groß wie Flora und Narcissa." Sie setzte sich auf und betrachtete Cimons Profil. Mit dem rechten großen Zeh stupste sie ganz sachte Cimons Taille an. "Sag maall... was ist mit dir? Träumst du mit offenen Augen? Sitzend auf dem Bett?? Soll ich dich ins Bett bringen?"

  • Bestätigend lächelte Cimon Marei an und strich ihr kurz über den Kopf. Dann kamen diese Bilder und er bakam nur noch die Hälfte von dem mit, was Marei sagte. Als sie ihn anstieß sah der Nubier sie verblüfft an.


    "Wie? Was?...Ähm...Nein, schon gut...bitte entschuldige...ich hab wohl ... geträumt."


    Ja, das hatte er. Aber niemals würde er sagen was er gesehen hatte und an wen er dachte. Schnell lächelte er verlegen und hoffte damit das Thema 'Träumen' abgehandelt zu haben. Was war da noch? Die Mimik und...wieder dachte er an Flora. Leicht schüttelte er den Kopf um diese Gedanken los zu werden.


    "Vieleicht ist es wirklich besser, wenn ich schlafen gehe. Du solltest aber auch bald zur Ruhe kommen, Marei."


    Freundlich tadelnt sah er sie an. Wusste er doch wie schwer der Kleinen es fallen mochte, schlafen zu gehen. Aber eine Geschichte würde Cimon sicher nur erzählen wenn sie danach fragen mochte. Denn es sollte nicht zur Gewohnheit werden. Soetwas sollte etwas besonderes sein. Auch wenn Cimon es sehr mochte ihr etwas zu erzählen, er glaubte, das es negatieve Folgen haben mochte, würde er Marei zu viel nachgeben und durchgehen lassen.

  • "Tztztz.. mit offenen Augen träumt man nicht.. sagt Köchin Niki immer wieder." schimpfte Marei gepielt empört, stemmte die Arme in die Taille und schüttelte den Kopf. Sie ahmte Köchin Niki spielerisch nach, versuchte sogar deren Stimme zu imitieren. Lachend beendete Marei das spontane Theater. "Dann geh du zu Bett.. ich troll mich von dannen. Ich hol mir ein Butterbrot von Niki."


    Marei rutschte von der Bettkante, sammelte Puppe Nina sowie ihre Schuhe ein. Auf dem Boden sitzend zog sie ihre Schuhe an, stopfte die Senkel unter die innere Schuhsohle. "Keine Lust zum zubinden..." Viel eher hatte sie das Schleifen binden immer noch nicht erfasst. Im Aufstehen setzte sie Nina auf ihre Taille und ging zur Tür. "Gute Nacht, Cimon. Liegend darfst du auf jeden Fall träumen." Mit sachtem Klick fiel die Tür hinter Marei zu. Cimon war wieder alleine.

  • Lächelnd hörte Cimon Marei zu und lachte kurz. Er nahm sich vor später, am besten in den folgenden Tagen das Schleifebinden weiter zu üben. Denn er erkannte durchaus den wahren Grund. Oder zumindest erahnte er diesen.


    "Guten Nacht, Marei. Träum von Prinzessinen und Tigern. Ja, das werde ich."


    Dabei wusste er genau das seine Tagträume nicht weniger werden würden. Mit etwas nachdenklichem Blick sah der Nubier Marei noch etwas nach, bevor er alles für die Nachtruhe zwar vorbereitete, doch zuvor zu seinem Herren würde gehen müssen.


    Wenig später kam er erfreut wieder zurück und machte sich daran sich zur Nacht zur Ruhe zu legen. Dabei nahm er dann eine Schrift an sich und las noch einige Zeit in dieser.

  • Es war nun einige Tage her, das Domina Celerina Áedán erstanden hatte. Cimon hatte zu ihm gehen wollen, doch es ergab sich bisher keine Gelegenheit dafür. Nun also hatte der Nubier mal etwas Zeit von Ursus erhalten. Wie gewohnt befand sich der Sklave in seinem Raum. Hier befand sich nur ein einfaches Bett, unter dem eine Kiste mit seinen persönlichen Sachen stand und an dessen Kopfende eine kleine True für seine Klidung abgestellt war. Ansonsten hatte dieser raum wenig Persönlichkeit. Aber er war gut gefüllt. Die Rüstung seines Herren war hier aufgestellt und alle militärischen Ausrüstungsgegenstände. Cimon pflegte diese und hielt sie sehr gut in schuß.


    Am Ende des kleinen Raumes war nur die Idee eines Fensters, was dem Nubier aber vollkommen reichte. Alles war von Ordnung und Sauberkeit geprägt. Er selber trug einfache Klidung, denn heute war ein eher arbeitsreicher Tag gewesen, an dem er nicht für seinen Herren irgendwo hin gehen musste. Denn er war nicht nur der Leibwächter, er war Vertrauter, Melder und Leibsklave in einem. Darauf war Cimon sehr stolz. Gerne tat er was er tat für Ursus, der ihn auf dem Markt errettet und das Leben des Nubiers zum Guten verändert hatte.
    Auf dem Boden hockend, die Beine verschränkt, pflegte er erneut die Klinge seines Herren. Cimon trug eine einfache Hose, eine langärmlige Tunika in eher gedeckter Farbe und ein weißes Tuch. Dieses war sehr einfach. Aber es war besonders. Denn Cimon hatte es von Bashir erhalten. Ein Freund aus Mantua, der dem Nubier das Tuch, was aus den Resten eines Turbans gefertigt war, zum Geschenk gemacht hatte. Der Turban wiederrum hatte einst Phraates gehört. Ein guter Mann, den er viel zu wenig hatte kennen lernen dürfen.


    Die Tür war geöffnet, das Fenster zum Lüften nicht verschlossen. So ging die Tür langsam weiter auf. Und diesmal knarrte sie auch nicht, denn Cimon hatte diesen Fehler bereits behoben. Leider bemerkte er es also nicht. Ansonsten hätte er sie sofort geschlossen, um ja nicht ainem Herren negativ aufzufallen, sollte jemand vorrüber gehen. Leise pfiff der Sklave dabei die unbekannte Melodie, die seine Mutter ihm immer wieder vorgesungen hatte... etwas aus der unbekannten Heimat.


    Sim-Off:

    Reserviert für Áedán und Cimon!!

  • Áedán war nun seit einigen Tagen in der Villa der Aurelier und versuchte sich so gut wie nur möglich einzugewöhnen und außerdem auch, sich möglichst in dem großen Haus zurecht zu finden.


    Noch immer kam es vor, dass er sich in und wieder ein wenig verirrte. Vor allem musste er sich immer mühevoll erinnern, wo denn was war, damit er sich nicht gänzlich verlassen irgendwo herumstand, wo er am Ende gar nicht hingehörte.


    So war der Gallier auch jetzt auf einer kleinen Erkundungstour durch das Anwesen seiner neuen Herren oder besser gesagt, dem Wohnort seiner Herrin, die er an diesem Tag noch nicht gesehen hatte. Sie hatte wohl ein Einsehen mit ihm, was die Eingewöhnung anging - oder einfach keine Zeit für ihn oder tat irgend etwas anders. Es war ihm letztlich im Augenblick egal. So konnte er wenigstens in aller Ruhe die Räumlichkeiten kennen lernen und sich einen inneren Lageplan der Villa aufbauen.


    Sein rotblondes Haar war inzwischen ordentlich und vor allem gewaschen und gekämmt. Mittler Weile trug er auch mehr als nur so einen dämlichen Lendenschurz, der nicht wirklich viel bedeckt hatte.


    Als er jemanden pfeifen hörte, wandte er seine Schritte in die Richtung, aus der die ihm unbekannte Melodie kam. So kam er zu einer Tür, die einen Spalt offen stand. Er lugte in den kleinen Raum und entdeckte den Schwarzen, der gerade anscheinend irgend etwas auf dem Boden sitzend zu machen. Als er genauer hinsah, erkannte er ein Schwert, dass gerade gepflegt wurde.


    "Schöne Waffe." meinte er leise und wartete auf eine Reaktion. Er wollte nicht ungefragt in einen Raum eintreten, von dem er nicht einmal wusste, wer ihn bewohnte.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Das allzu Schreckhafte hatte Cimon inzwischen gut abgelegt, sodass er sich zur Ruhe zwang und langsam seinen Kopf der Tür zuwandt. Er hatte die Stimmer erkannt und doch zuckte seine Augenbraue vor Überraschung. Der Gallier trug bessere, wenn auch einfache Kleidung und war gewaschen. Und dennoch mochte man die Kraft erahnen, die unter dem Stoff schlummerte.
    Kurz überlegte Cimon, ob er dem Neuen vertrauen konnte. Wäre es nicht bereits Tage her, das dieser hier her gebracht worden war, so hätte Cimon sicher etwas eindrucksvolles gesagt, um ihm zu zeigen woran er war. So aber zuckten seine Mundwinkel minimal.
    Die Augen begutachteten Áedán für einen Augenblick. Cimon sah dann vom Schwert auf den Sklaven und zurück. Dann nickte er, sah dem Anderen direkt in die Augen, bevor er mit der ihm eigenen tiefen und durchaus ruhigen Stimme sprach.


    "Salve, *Edahrn*? Bitte korrigiere meine fehlerhafte Aussprache. Mein Name ist Cimon. Und...Ja, das ist sie. Sie soll meinen Herren schützen, wenn ich es gerade nicht vermag."


    Zur Begrüßung winkte er Áedán herein. Besser sie unterhielten sich bei geschlossener Tür, um ja niemanden zu stören. Dann nahm er die Klinge prüfend in die Hand und besah sie sich...sie war perfekt. Dabei nutzte er ein Tuch für jede Hand um ja keine Spuren zu hinterlassen.
    Betont neigte er den Kopf auf eine Stelle zeigend, die vor ihm war. Sie würden so seitlich zum Bett sitzen. Viel mehr Platz war eh nicht in dieser Kammer.


    "Bitte komm herein und setz dich. Du verstehst etwas von Waffen?"


    Während Cimon sprach sah er den Gallier durchdringend, erforschend aber nicht angriffslustig an. Er wollte den anderen verstehen, wollte ihn einschätzen, wollte herausfinden, ob sein Vertrauen begründet gewesen war. Der Nubier wollte diesem Sklaven einfach helfen. Aber würde der andere es sehen, würde er es ebenso wollen?

  • Der junge Gallier trat ein und schloss die Tür hinter sich. "Man spricht es Áedán aus." erklärte er dem Schwarzen und legte den Kopf schief. "Du bist also Leibwache von jemandem, ja?"


    Er setzte sich zu Cimon und begutachtete die Klinge. "Mein Vater war Waffenschmied und hat mich angelernt. - Die Römer haben einfach den besseren Stahl." Letzteres sagte er mit einem Blick auf die Klinge, die gerade in Cimons Händen lag.


    "Du hast mir da auf dem Sklavenmarkt echt geholfen, als du mit mir Blickkontakt gehalten hast." meinte er schließlich leise. "Dabei kenn ich niemanden der so dunkel ist wie du. Wo kommst du her? Wo ist man so schwarz? Es gab bei uns Geschichten über Schwarze, aber... ich hätte nie geglaubt, dass es sie tatsächlich gibt."


    Er wirkte gerade wie ein kleiner junge. Seine bläulichgrünen Augen verfärbten sich noch ein wenig mehr ins Grüne hinein, als er die Klinge ansah. "Dein Herr muss echt viel Gold besitzen, wenn er so eine schöne Waffe hat."

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