"Áedán"
Wiederholte Cimon brav und merkt es sich umgehend. Dabei ahmte er die Betonungen sehr genau nach. Für Sprachen und Namen hatte Cimon einfach etwas übrig. Die Frage kam nicht überraschend. War es ihm doch damals nicht anders ergangen, nicht viel anders, als Ursus ihn erstanden hatte. Nun zeigte sich langsam ein Lächeln auf seinen Lippen, doch es blieb nicht so lange, das es sich festigen konnte. Allerdings zeigte es sich weiterhin in Cimons grauen Augen.
"Ja, es heißt richtig 'Custos Corporis'. Ich bin der 'Custos Corporis' des Senators Aurelius Ursus. Er ist mein Herr."
Cimon sprach den Titel extra deutlich und zweimal aus, ohne dabei lehrerhaft zu wirken. Denn er wollte Áedán die Möglichkeit geben, sich dies richtig einzuprägen. Dabei zeigte sein grader Rücken und das Leuchten in den Augn durchaus den Stolz des Nubiers über das Vertrauen, das sein Herr ihm gegenüber hatte.
Dann hörte er überraschende aber durchaus gute Worte. Es zeigte, das der Gallier gutes Wissen um Waffen haben mochte. Das war ein guter Anfang. Allerdings dachte er bereits, das Domina Celerina ihn eher nicht als Leibwächter nehmen würde...oder? Prüfend besah er sich den Körper des Anderen. Cimon konnte die Herrin von Áedán nicht gut einschätzen und gab deswegen seine Gedanken auch wieder auf.
"Also haben Gallier weniger gute Waffen? Das erklärt doch auch wieso du nicht gesiegt hattest. Das und die exellente Ausbildung der römischen Soldaten."
Der Nubier sah erneut zwischen dem Anderen und der Klinge hin und her ... dann entchied er, das er es wagen konnte. Langsam reichte er dem Gallier die Klinge achtete aber darauf das dieser ebenfalls die Tücher nutzen würde. Dabei machte er sich innerlich bereits darauf gefasst, einen Angriff abzuwehren. Warum wusste er nicht, aber er wollte für alle Möglichkeiten vorbereitet sein.
"Du kannst sie kurz nehmen, wenn du möchtest, Áedán. Aber sei gut und ergeben zu dieser erhabenen Klinge."
Warum sprach er so? Weil er so dachte. Weil er sich selbst oftmals in solcher Art verhielt. Noch während er die Klinge herüberreichte folgten weitere Worte die das Lächeln kurz wiederkommen ließen. Die Veränderungen in den mehr grünen Augen vom Gallier nahm Cimon durchaus wahr, sah es aber als gut an.
"Weißt du, Áedán. Auch ich stand einmal...nein zweimal...dort oben und ich weiß nicht wie oft ich begutachtet worden bin. Ich hatte vor dir zu helfen und ich bin sehr froh, wenn es seine Wirkung nicht verfehlt hat."
Dieser Mann kannte also keine Schwarzen? Cimon grinste nun etwas breiter, bevor sein ruhiger Ernst das Gesicht des dunklen Sklaven wieder vollkommen unter Kontrolle hatte. Cimon neigte leicht den Kopf und dachte nach.
"Ich selber bin im römischen Reich, als Sohn einer....Lupar geboren. Sie aber war eine Freie Nubierin gewesen, bevor ihr schreckliches wiederfahren war. Ihre Heimat liegt sehr weit im Süden. Mann muss ein weites Wasser überquären und karges, weites Land bereisen."
Cimon erinnerte sich an einfache Worte, mit denen seine Mutter ihm einst die Heimat beschrieben hatte. Nun versuchte er es mit eben diesen, Áedáns Fragen zu beantworten. Es störte ihn nur wenig, wie ehrlich er dabei war und er gewann immer mehr das Gefühl, das es richtig war, so zu reden.
Kurz sah er sich schließlich um und nickte langsam.
"Ja, Dominus Ursus gehört alles in diesem Raum, in anderen Räumen und... du bist in eine gute Familie gekommen. Sie strafen nur wenig und nicht hart. Zumindest ...naja... meist. Sie sind Patrizier. Sie sind etwas besonderes. Nicht nur Geld, sie haben auch einen gewissen Stand. Und ihre Sklaven sind auch ein Zeichen dafür."
Fragend sah er dem Gallier in die Augen, dessen Blau ihm mehr gefiel als das Grün... warum auch immer ihm dies nun einfiel. Hatte er es richtig erklärt? War es wohl ausreichend? Langsam zeigte sich wieder ein Zucken in den Mundwinkeln, während seine Augen die seines Gegenübers untrsuchten, um eine Regung rechtzeitig erkennen zu können.