cubiculum TAU | Der Nebenraum

  • "Áedán"


    Wiederholte Cimon brav und merkt es sich umgehend. Dabei ahmte er die Betonungen sehr genau nach. Für Sprachen und Namen hatte Cimon einfach etwas übrig. Die Frage kam nicht überraschend. War es ihm doch damals nicht anders ergangen, nicht viel anders, als Ursus ihn erstanden hatte. Nun zeigte sich langsam ein Lächeln auf seinen Lippen, doch es blieb nicht so lange, das es sich festigen konnte. Allerdings zeigte es sich weiterhin in Cimons grauen Augen.


    "Ja, es heißt richtig 'Custos Corporis'. Ich bin der 'Custos Corporis' des Senators Aurelius Ursus. Er ist mein Herr."


    Cimon sprach den Titel extra deutlich und zweimal aus, ohne dabei lehrerhaft zu wirken. Denn er wollte Áedán die Möglichkeit geben, sich dies richtig einzuprägen. Dabei zeigte sein grader Rücken und das Leuchten in den Augn durchaus den Stolz des Nubiers über das Vertrauen, das sein Herr ihm gegenüber hatte.


    Dann hörte er überraschende aber durchaus gute Worte. Es zeigte, das der Gallier gutes Wissen um Waffen haben mochte. Das war ein guter Anfang. Allerdings dachte er bereits, das Domina Celerina ihn eher nicht als Leibwächter nehmen würde...oder? Prüfend besah er sich den Körper des Anderen. Cimon konnte die Herrin von Áedán nicht gut einschätzen und gab deswegen seine Gedanken auch wieder auf.


    "Also haben Gallier weniger gute Waffen? Das erklärt doch auch wieso du nicht gesiegt hattest. Das und die exellente Ausbildung der römischen Soldaten."


    Der Nubier sah erneut zwischen dem Anderen und der Klinge hin und her ... dann entchied er, das er es wagen konnte. Langsam reichte er dem Gallier die Klinge achtete aber darauf das dieser ebenfalls die Tücher nutzen würde. Dabei machte er sich innerlich bereits darauf gefasst, einen Angriff abzuwehren. Warum wusste er nicht, aber er wollte für alle Möglichkeiten vorbereitet sein.


    "Du kannst sie kurz nehmen, wenn du möchtest, Áedán. Aber sei gut und ergeben zu dieser erhabenen Klinge."


    Warum sprach er so? Weil er so dachte. Weil er sich selbst oftmals in solcher Art verhielt. Noch während er die Klinge herüberreichte folgten weitere Worte die das Lächeln kurz wiederkommen ließen. Die Veränderungen in den mehr grünen Augen vom Gallier nahm Cimon durchaus wahr, sah es aber als gut an.


    "Weißt du, Áedán. Auch ich stand einmal...nein zweimal...dort oben und ich weiß nicht wie oft ich begutachtet worden bin. Ich hatte vor dir zu helfen und ich bin sehr froh, wenn es seine Wirkung nicht verfehlt hat."


    Dieser Mann kannte also keine Schwarzen? Cimon grinste nun etwas breiter, bevor sein ruhiger Ernst das Gesicht des dunklen Sklaven wieder vollkommen unter Kontrolle hatte. Cimon neigte leicht den Kopf und dachte nach.


    "Ich selber bin im römischen Reich, als Sohn einer....Lupar geboren. Sie aber war eine Freie Nubierin gewesen, bevor ihr schreckliches wiederfahren war. Ihre Heimat liegt sehr weit im Süden. Mann muss ein weites Wasser überquären und karges, weites Land bereisen."


    Cimon erinnerte sich an einfache Worte, mit denen seine Mutter ihm einst die Heimat beschrieben hatte. Nun versuchte er es mit eben diesen, Áedáns Fragen zu beantworten. Es störte ihn nur wenig, wie ehrlich er dabei war und er gewann immer mehr das Gefühl, das es richtig war, so zu reden.
    Kurz sah er sich schließlich um und nickte langsam.


    "Ja, Dominus Ursus gehört alles in diesem Raum, in anderen Räumen und... du bist in eine gute Familie gekommen. Sie strafen nur wenig und nicht hart. Zumindest ...naja... meist. Sie sind Patrizier. Sie sind etwas besonderes. Nicht nur Geld, sie haben auch einen gewissen Stand. Und ihre Sklaven sind auch ein Zeichen dafür."


    Fragend sah er dem Gallier in die Augen, dessen Blau ihm mehr gefiel als das Grün... warum auch immer ihm dies nun einfiel. Hatte er es richtig erklärt? War es wohl ausreichend? Langsam zeigte sich wieder ein Zucken in den Mundwinkeln, während seine Augen die seines Gegenübers untrsuchten, um eine Regung rechtzeitig erkennen zu können.

  • "Custos Corporis. Aha." murmelte Áedán und zeigte dabei wie lernfähig er war. Es war schön, dass Cimon ihm das alles so schön erklärte. "Hab ich schon mal gehört, glaube ich." In den letzten Tagen und Wochen hatte sich so vieles für ihn verändert, dass er nicht mehr genau wusste, wann er was und von wem gehört hatte, aber es war ihm zumindest ein Begriff.


    "Wir haben einfach nicht die Verarbeitungsmöglichkeiten bei uns in der Siedlung wie die Römer in ihren großen Schmieden." erklärte er dem Schwarzen und strich sich eine vorwitzige rotblonde Strähne aus den Augen, in deren Grün nach wie vor ein bläulicher Schimmer lag, der stark an einen tiefen See an einem warmen Sommertag erinnerte.


    "Wie viele Herren gibt es denn hier in diesem Haus? Es scheinen sehr viele Leute hier zu wohnen." meinte er dann, während er die Waffe, die Cimon ihm gerade vertrauensvoll in die Hände gelegt hatte, mit dem Lappen als Zwischenstück, um keine Abdrücke auf dem blanken Stahl zu hinterlassen, fachkundig in der Hand hielt, um herauszufinden, wie gut sie ausbalanciert war.


    "Wirklich eine gute Klinge. Sieht nicht nur gut aus, sondern hat den Schwerpunkt an der richtigen Stelle." urteilte er. "Ich hätte sicherlich nicht verloren, wäre ich nicht angetrunken gewesen. Es war alles eine riesige Dummheit, die mich hierher gebracht hat." stellte er dann noch klar, weil er glaubte, dies tun zu müssen, um nicht als vollkommener Idiot vor Cimon da zu stehen, der ihn aber offensichtlich nicht deswegen verurteilte.


    "Lupar... nicht gerade die tollste Herkunft." murmelte er. "Hat man es sicherlich auch nicht leicht damit. - Dein Herr muss dir sehr vertrauen, wenn er dir das alles hier anvertraut. Bist du schon länger hier?"


    Er bewegte die Klinge leicht, um zu hören, wie sich die Luft anhörte, wenn sie hindurchschnitt. "Gut verarbeitet." kommentierte er schließlich und gab sie Cimon zurück. "Wenn ich jemals versuche abzuhauen, weiß ich, wo ich mich bedienen müsste. - Mir scheint es aber wirklich so, als hätte ich es schlimmer treffen können."


    Damit wollte er dem Nubier vermitteln, dass er im Augenblick keine Flucht geplant hatte und erst einmal hier ausharren wollte. Er harrte quasi der Dinge, die da auf ihn zukommen würden. Er hob den Blick und sah direkt in die grauen Augen des etwas größeren Schwarzen. In seinen Iriden konnte man Entschlossenheit und Mut sehen, aber auch eine gewisse Feinfühligkeit, die er nicht zu zeigen wagte. Hinter der ganzen Kriegerfassade steckte tatsächlich etwas, das zu sensiblen Gefühlen fähig war, auch wenn er es selten zeigte.

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  • Áedán wiederholte die Worte und schien zu verstehen. Cimon nickte zufrieden und lächelte erneut. Sie hatten also keine großen Schmieden, bei sich. Der Nubier konnte sich das Leben eines Galliers kaum vorstellen, aber es musste doch recht einfach sein. Die Augen von Cimon beobachteten die Bewegung von Áedán, als dieser sein Haar zu bändigen versuchte. Kurz grinste er. Der Ernst kam aber umgehend zurück, als er sich an die mahnenden Worte von Phaeneas erinnerte. Nicht zu schnell vertrauen. Was ihm momentan sehr schwer fiel.


    Cimon beobachtete genauestens den blauen Schimmer und bmerkte durchaus, das sein Gegenüber wohl an etwas anderes dachte. Wohl an etwas gutes, wie der Nubier vermutete.


    "Du hast in einer Siedlung gelebt? In einer gallischen Siedlung? Hast du viel von deinem Vater lrnen können?"


    Dann folgte eine verständliche Frage, die aber nicht so leicht zu beantworten war. Wer war zur Zeit alles anwesend und wer weilte woanders? Cimon überlegte angestrengt, wollte er doch nichts falsches erzählen. Dabei beobachtete er wie Áedán das Schwert entgegen nahm und damit kurz aber gekonnt hantierte. Cimon erkannte mit seinem aufmerksamn Auge, das aus dem Gallier viel würde werden können. Wenn er sich entsprechend zeigen und verhalten mochte.


    "Ja, hier wohnen viele Herrschaften. Ich will dir nichts falsches sagen. Aber du wirst sie an Kleidung und Verhalten erkennen. Einige hast du bereits auf dem Markt gesehen."


    Der Gallier sprach über die Klinge und machte deutlich wieviel er davon verstand. Cimon winkte mit einer leichten Bewegung ab, als Áedán begann sich zu entschuldigen. Es war passiert und an sich war der Nubier ein wenig dankbar, denn sonst hätten sie sich niemals getroffen. Und wieder erinnerte er sich an Phaeneas. Wenn dieser ihn jetzt sehen würde... sicher hätte er einige mahnende Worte für Cimon ... aber noch ignorierte der Nubier alle leisen Warnungen in seinem Unterbewustsein.
    Während er sprach legte Cimon kurz beruhigend eine Hand auf den Unterarm des Galliers.


    "Ja, Áedán. Es ist eine sehr gute Klinge. Soetwas passiert... ich danke den Göttern, das du hier her gefunden hast und dir nichts schlimmres wiederfahren ist."


    Denn irgendwie konnte der Nubier nicht verhindern, das er ihm vertraute und ihm helfen wollte. Warum sah er so schnell einen guten Mann in Áedán? Allerdings wurde der dunkle Sklave wieder sehr ernst. Lupar... nein, keine tolle Herkunft. Cimon senkte den Blick. Er musste schwer schlucken bevor er antworten konnte. Dabei strich seine Hand leicht über dem Stoff der Tunika am Arm, unter dem sich einige Narben verbargen.


    "Nein, es war nicht leicht. Ja, er vertraut mir so wie ich ihm vertraue. Schon über ein Jahr hier in Rom. Davor war ich kurze Zeit in Mantua, wo Dominus Ursus mich erstanden hatte."


    Cimon folgte den Bewegungen der Klinge und beobachtete dann genau Áedáns Gesicht. Dan aber weiteten sich Cimons Augen. Ohn auf Abdrücke zu achten nahm er die Klinge entgegen, legte sie neben sich und zog den Anderen unsanft an der Klidung zu sich heran. Die grauen Augen des Nubiers durchbohrten durchdringend die des Anderen.


    "Niemals, hörst du? Niemals wirst du versuchen zu fliehen! Es wäre dein Tot am Kreuz oder nur eine Auspeitschung die dich an den Rand des Todes bringen würde. Nein, wenn du frei sein willst, dann zeig deiner Herrin wie ergeben du bist, sei ein guter Sklave und vieleicht wird sie dich eines Tages frei lasen. Niemals darfst du fliehen!"


    Cimon sprach eindringlich, er mochte den Anderen und wollte nicht das dieser einen solchen Fehler begehen würde. Langsam ließ er ihn los und glättete mit geschickten Fingern den zusammengerafften Stoff, vor der Brust des Galliers. Ja, es hätte ihn schlimmer treffen können, das musste er auch einsehen. Cimon wusste nicht einzuschätzen, ob es ein Scherz gewesen war oder nicht. Damit hatte er eh seine Probleme. Also beruhigten ihn diese letzten Worte nur so weit, das er sich nun wieder ruhig an die Reinigung des Schwertes machen würde. Schließlich waren nun neue Abdrücke darauf.

  • Der junge Gallier blickte dem Nubier tief in die Augen. "Ja, eine gallische Siedlung. Nicht weit weg vom alten Biberacte, falls dir das etwas sagt. - Mein Vater hat mir schon recht viel beigebracht. Ich habe alledings meistens eher Messer oder so geschmiedet. Schwerter macht man in kleinen Siedlungen nicht so oft. Der Bedarf ist eher gering. Man schärft höchstens die Klingen wieder." erzählte er Cimon. "Wenn hier sehr viele Herrschaften leben, werde ich wohl eine Weile brauchen, bis ich sie alle kenne. Nun ja, die werden wenigstens wissen, dass ich Sklave bin."


    Áedán hörte Cimon aufmerksam zu und genoss die freundliche Berührung auf seinem Unterarm. Endlich mal eine Hand, die nicht gegen ihn erhoben wurde. Seit seiner Gefangennahme wurde ihm nicht gerade freundlich mitgespielt. Es schien ihm beinahe so, als hätte er hier so etwas wie einen guten Freund gefunden.


    "Erst ein Jahr, so so... Nun, er scheint dir schon sehr zu vertrauen, aber ich glaube, anderenfalls wärst du auch nicht sein... Custos Corporis..." Ja, er musste das Wort erst wieder aus seinem Gedächtnis hervorkramen. "Ich meine, man kann ja nicht jemanden eine Waffe geben, um Schutz zu bekommen, wenn man Angst haben muss, dass die Waffe gegen einen selbst erhoben wird, oder?"


    Er lächelte gezwungen, da er selbst der Meinung war, dass der Versuch dieses Scherzes sehr schlecht gewesen war. Als Cimon ihn an der Kleidung packte, riss er vor Schreck seine blaugrünen Augen auf. Sein Haar fiel ihm halb ins Gesicht. Vielleicht wäre zusammenbinden langsam einmal eine gute Idee.


    "Ganz ruhig, Cimon!" versuchte er ihn zu beruhigen. "Ich habe es nicht vor! - Kreuz? Nicht dein Ernst, oder?"


    Als Cimon ihn los ließ, den Stoff seiner Kleidung wieder glatt strich und sich erneut der Klinge zuwendete, hob er skeptisch eine Augenbraue. "Cimon, jetzt leg doch mal die Klinge weg! Ich hab sie doch nur mit dem Tuch angefasst. Da ist doch gar nichts schmutzig." wandte er sich an den Schwarzen. "Kannst du mir irgend etwas erzählen, was ich hier im Haus wissen muss? - Die Frauen haben sich gegenseitig überboten als es um mich ging? Mögen die sich irgendwie nicht? Muss ich da auf irgend etwas aufpassen?"


    Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. "Wenn viele Menschen unter einem Dach wohnen, gibt es oft Streit, das weiß ich aus Erfahrung, aber... ich weiß ja nicht wie viele Menschen es hier sind." meinte er überzeugt. "Verschwundene Sachen und Liebeleien sind die häufigsten Ursachen, glaube ich. - Ist das hier auch so?"

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  • Bibracte? Cimon sah ihn fragend an und erwiederte den tiefen Blick in seine Augen in seiner ruhigen Art. Langsam nickte der Nubier und lächelte erneut zunehmend, während Áedán sprach.


    "Ich kenne diesen Ort leider nicht. Dein Wissen wird dir sicher gute Dienste listen. Auch ich brauchte Zeit, um mich hier zurecht zu finden. Du schaffst das ganz sicher."


    Aufmunternd sah er den Gallier an. Hätte er um die Wirkung der Berührung geahnt, so hätte er sicher nicht seine Hand zurückgezogen. Denn er selber kannte dieses Gefühl nur zu gut. Selbst heute noch spürte er dies ab und zu.
    Und wieder zeigte der Gallier das er schnell lernte. Cimon vertraute ihm immer mehr und erkannte, das der andere sich wirklich bemühte.


    "Das siehst du ganz richtig, Áedán. Es ist etwas ganz besonderes der Custos Corporis seines Herren zu sein. Etwas was auch du dir vieleicht irgendwann verdienen kannst. Es bedeutet auch Sicherheit."


    In dieser Beziehung war die Sichtweise des Nubiers sehr von der seines Herren geprägt. Mehr noch als in allen anderen Bereichen.
    Noch beim zurechtstreichen des Stoffes an Áedáns Brust erkannte Cimon wie übertrieben er reagiert hatte. Dabei wollte er dem Anderen doch nur helfen. Ihn schützen.


    "Doch das ist mein ernst. Bitte versprich mir, das du es nicht versuchen wirst."


    Es schien dem Nubier wirklich wichtig zu sein dies von dem Gallier zu hören. Das Schwert auf dem Schoß liegend senkte er den Blick und dachte über seine Beweggründe nach. Mit Áedáns Worten kam er langsam zurück und nickte ein wenig ergeben. Bedacht und vorsichtig legte er schließlich die Klinge beiseite und sah wieder auf. Dem Gallier direkt in die blaugrünen Augen.
    Was musste er wissen? Cimon kümmerte sich kaum um das Gerede. Also wusste er zunächst nichts zu antworten. Erst das eine Wort sorgte für ein merkliches Zucken seiner Muskeln... Liebeleien... Schwer schluckte Cimon bevor er antwortete.


    "Ich... ich weiß kaum etwas über die täglichen Gerede im Haus. Ich nehme nicht daran Teil und glaube auch nicht vieles. ... Bei Septima, Prisca und deiner Herrin solltest du genau darauf achten, was du sagts, glaube ich. Flora und Narcissa sind da unkomplizierter... die Männer... nun, du solltest einfach allen gegenüber respektvoll und ergeben gegenübertreten. Spreche sie richtig an...also Dominus Ursus, oder Dominus Corvinius. Bei den Frauen natürlich Domina Celerina oder Domina Flora...das ist wichtig. Ein guter erster Eindruck ist manchmal schon die Hälfte der Arbeit."


    Cimon musste darauf achten, nicht zu verlegen zu wirken, als er Floras Namen nannte. Ansonsten sah er schon beim Aussprechen der Namen eher unterwürfig aus und brachte deutlich seine Ergebenheit zum Ausdruck. Er musste aufhören so viel an Flora zu denken. Allein der Gedanke an sie zeigte ihm Bilder, die er nicht sehen durfte. Sein Blick suchte den von Áedán um nun seinerseits Halt zu finden.
    Und wieder missachtete er den Rat von Phaeneas... Cimon versuchte wenigstens ein wenig soetwas wie Vorischt in sich zu behalten.

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    CUSTOS CORPORIS - TITUS AURELIUS URSUS

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  • "Bibracte gibt's eigentlich gar nicht mehr. Die Haeduer haben die Stadt vor einigen Jahren aufgegeben. War deren Hauptstadt. Iuilius Caesar hat dort gegen die Helvetier gekämpft. Ist nicht weg vom Fluss Icaunus, wo meine Heimat ist." erklärte der junge Gallier dem Nubier. "Na ja, ein Vertrauter kann einem schon helfen, wenn man in der Fremde ist..."


    Áedán sah Cimon ganz tief in die grauen Augen. "Ich verspreche es dir, Cimon. Ich werde es nicht versuchen." schwor er sogar und musterte dann jeden Zoll seines Körpers. "Ich werde mir deine Tipps zu Gemüte führen, wenn eine Dame oder ein Herr in meiner Gegenwart sind. Den ersten Eindruck korrigiert man nur schwer. - Du hast von Anfang an sehr beruhigend auf mich gewirkt."


    Wieder sah er ihm tief in die Augen und in seinen blaugrünen Augen schimmerte ein wenig Belustigung gepaart mit etwas Geheimnissvollem. Es war sogar fast darin, dass mit Lust zu tun hatte. Der Lust an Leben und Freiheit und noch vielem mehr. Der junge Gallier liebte seine Freiheit und hatte vor, sich zumindest einen Teil seines Stolzes zu bewahren, um niemals sagen zu müssen, er hätte sich von den Römern brechen lassen.


    "Also bist du als Sklave aufgewachsen, ja? Nicht frei geboren?" wollte er dann noch von Cimon wissen.


    Natürlich war ihm nicht entgangen, dass der Schwarze so merkwürdig auf das Wort Liebeleien reagiert hatte, aber er hatte nicht den Eindruck, dass Cimon darüber sprechen wollte. Sonst hätte er immerhin etwas dazu gesagt. Allerdings war sein Gesichtsausdruck ab diesem Moment ein wenig freundlicher, um nicht zu sagen einfühlsam.

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  • Aufmerksam hörte Cimon zu und versuchte sich so viel wie möglich zu merken. Die Eigennamen sprach er leutlos mit den Lippen nach und nickte zum Zeichen, das er verstand. Ein Vertrauter kann helfen...ja, hier wurde Cimons Lächeln direkter und seine Augen etwas wärmer. Den Blick erwiederte er und sah nur gutes in dieser Begegnung. Auch wenn er damit ein Versprechen brach...das würde er später Phaeneas beichten müssen.
    Erleichtert atmete der Nubier durch. Die Musterung kam Cimon nicht komisch vor. Fast genoß er die positieve Aufmerksamkeit.


    "Ich danke dir, für dein Wort, Áedán. Ich... ich hatte das Gefühl, dir helfen zu können und zu müssen. Ich selbst hatte niemanden, der mir Halt gab, bis ich meinen Herren traf. Es ist ein gutes Gefühl, das es dir geholfen hat."


    Nun sah er leicht verlegen nieder. Er wusste nicht, wie sehr er geholfen hatte. Cimon hatte es vermutet, konnte sich aber nicht sicher sein. Was er dann in den Augen des Anderen sah, verstand er nicht. So legte er den Kopf leicht schräg. Dem Vertrauen aber schadete es in keinster Weise. Cimon merkte nur das es angenehm war, ihm so in die Augen zu schauen.
    Die folgenden Fragen machten ihm nichts aus. Sein Leben war wie es war. Nur die Narben schmerzten oft noch nach ebenso wie die Erinnerung daran, wie sie entstanden waren.


    "Ja, das ist richtig, Áedán. Ich bin Unfrei geboren."


    Dabei bemrkte Cimon wie es ihm gefiel den Namen des Anderen auszusprechen, ebenso wie bei Phaeneas. Das war sicher ein gutes Zeichen und unterstützte seine Gedanken, das er dem Gallier vertrauen konnte.
    Der Gesichtsausdruck von Áedán brachte den Nubier dazu diesen stärkr anzulächeln. Seine ernste, distanzierte Maske konnte er nun nicht mehr gut halten.

  • Áedán lächelte gewinnend und legte dem Schwarzen eine Hand freundschaftlich auf die kräftige Schulter. "Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr du mir geholfen hast, Cimon. Du hast mir Sicherheit gegeben in einer Situation, in der ich vor Angst beinahe gestorben wäre! Du gabst mir Halt, als ich Angst hatte zu ertrinken." drückte er es etwas arg blumig aus, obwohl dies nun wirklich nicht seine Art war. An und für sich war er kein Mensch, der alles übertrieben poetisch ausdrückte, aber ihm fiel gerade nichts besseres ein, um es zu erklären.


    Er sah dem Dunklen tief in die grauen Augen und lächelte ihn dann freundlich an. Das Lächeln erreichte sogar seine blaugrünen Augen und brachte sie regelrecht zum Strahlen. "Dann kannst du mir ja alles erzählen, was man über das Leben als Sklave wissen muss, nicht wahr? Du kennst dich ja damit bestens aus." meinte er zuversichtlich.


    Der junge Gallier fuhr sich mit den Händen durch sein rotblondes Haar und seufzte. "Also, entweder ich schneide sie mir endlich einmal oder ich besorge mir ein Lederband, um sie zusammen zu fassen." murmelte er mehr zu sich selbst. "Lange genug wären sie jetzt ja immerhin."


    Dann wechselte er mit einem Mal das Thema, weil es ihm gerade so einfiel. "Sag mal, was macht Mann hier eigentlich, wenn man gewisse... Bedürfnisse hat?" fragte er etwas zurückhaltend. Immerhin wusste er nicht wie der Nubier darauf reagierte und ob er ihm wirklich so gut vertrauen konnte. Ihm war klar, dass er bei den Damen des Hauses auf nichts zu hoffen brauchte, da sie für ihn unerreichbar waren, aber das musste ja nicht zwingend für die Sklavinnen im Haus gelten. Wobei sein Augenmerk dabei nicht unbedingt bei den Frauen lag, sondern das Interesse eher allgemeiner Natur war.

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  • Als Áedán seine Hand auf Cimons Schulter legte sah der Nubier sein Gegenüber offen in die Augen. Nun wurde er ein wenig verlegen, bei dem was der Gallier sagte und sah zu Boden. Die Worte klangen so ehrlich und tiefgehend das Cimon einen Moment sprachlos war.
    Der Blickkontackt war sehr angenehm und Cimon nahm die nächsten Worte als willkommende Ablenkung von seiner eigenen Nervösität. Leicht legte er den Kopf schief und überlegte, bevor er zustimmend nickte.


    "Ich will gerne versuchen, dir zu helfen, Áedán. Es gibt verschiedene Regeln. Wie das Ansprechen der Herrschaften oder der Blick, der immer gesenkt sein muss, es sei denn es wird anders gewünscht. Sei immer bedacht in dem was du tust und was du sagst."


    Cimon wusste nicht wie er es beschreiben sollte, mann musste es leben und erleben. Áedán würde vieles herausfinden müssen. Doch der Nubier würde ihm gerne helfen wo er nur konnte.
    Mit den Augen verfolgte er wiederholt die Bewegung des Anderen und beobachtete die Hand, die durch das Harr fuhr. Dabei überlegte er kurz, griff zu seinem Kasten unter dem Bett und kramte in der Ordnung herum. Dann fand er was er suchte und reichte Áedán ein Lederband. Es war einfach und wäre sicher nur eine Zwischenlösung. Aber es konnte vieleicht helfen.


    Der Themenwechsel verwirrte Cimon zunehmend. gewisse Bedürfnisse? Wieso betonte er es so und sicher kannte er den Ort bereits an dem er sein... plötzlich wurde Cimon rot und war froh um seine dunkle Haut, die dies vieleicht verbergen mochte. Sein Blick sank und er wusste ersteinmal nichts zu sagen.


    "Es....nun.... ich weiß nicht. Du bist der Besitz deiner Herrin. Jede.... Innigkeit musst du erfragen. Sie muss es erlauben. Und... du darfst nur die Sklavinnen anschauen und... nun... ich bin mir nicht sicher...ob es das ist was du meinst."


    Langsam sah er wieder auf und Áedán in die blaugrünen Augen. Dabei dachte er auch an Flora und wusste, das dies niemals jemand erfahren durfte. Und niemals durfte der Gallier eine solche Erfahrung machen... es war gefährlich und es war...falsch. Besser er hielt sich von anfang an nur an die Sklavinnen des Hauses.
    Die weiteren Gedanken des Anderen ahnte Cimon nicht. Vieleicht hätte es ihn nur zunehmend verwirrt, doch sicher nicht über die Maße abgeschreckt. Er sah sich selber nicht als Objekt der Begierde an. Er wusste nicht einmal was Flora an ihm fand... sie war so hübsch und er so... rasch verbot er sich diese Gedanken wieder und konzentrierte sich lieber auf den Gallier.

  • Der junge Gallier nahm das Lederband nur zu gerne entgegen und band sich damit geschickt die rotblonden Haare zusammen. In seiner Heimat hatte er es ähnlich gemacht, bevor er mit der Arbeit begonnen hatte. Versengtes Haar stank einfach ekelhaft, deshalb hatte er nicht gerade oft den Fehler gemacht, sie in der Schmiede offen zu lasen.


    "Ich muss meine Herrin vorher fragen? Ihr Götter..." murrte Áedán und seufzte dann. "Ich meinte das schon, keine Sorge. Du hast mich nicht falsch verstanden."


    Er sah Cimon ernst an. "Sag mal, gilt das nur für Sklavinnen oder würde das auch.. äh... anders gelten? Also, allgemein..." fragte er dann doch ein wenig verlegen und zögerlich nach. - Seine Stimme war sehr leise, schwer verständlich. "Ist das... eine allgemeingültige Regel?"


    Für einen Augenblick schien der Schwarze mit seinen Gedanken wo anders zu sein, aber der junge Gallier konnte sich nicht vorstellen, wo er da gerade war. Er wartete einfach, bis er wieder dessen volle Aufmerksamkeit genoss. Seine blaugrünen Augen suchten die Grauen des anderen Sklaven, als er sich seiner Konzentration wieder sicher fühlte.


    "Was darf man hier eigentlich, ohne zu fragen, Cimon? Muss man hier wegen jeder Kleinigkeit seine Herren oder Herrinnen fragen? Darf ich denn gar nichts mehr selbst entscheiden?" fragte er und man hörte ihm an, dass dieser Gedanke ihn nicht besonders erfreute, ja sogar ernsthaft traurig stimmte. Eine gewisse Verzweiflung war sogar herauszuhören, als würde er gerade erst vollständig begriffen haben, welchen grauenvollen Stand er nun als Sklave hatte. "Ich meine, wenn ich jetzt... nur so zum Beispiel... mit... naja, dir zum Beispiel.. die Nacht verbringen wollte, ... also nur so als Beispiel! - Müsste ich dann wirklich meine Herrin fragen, ob ich das darf? Was will sie mit mir tun, wenn ich es ungefragt tue?"


    Seine Worte waren unsicher, vorsichtig, immer wieder schob er schnell ein, dass es sich nur um ein Beispiel handelte. Er wollte bei seinem Mitsklaven keinen zweifelhaften Eindruck hinterlassen oder ihn gar verschrecken.

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  • Ruhig abwartend beobachtete Cimon die Handbewegungen von Áedán. Er war geschickt und schien gut alleine zurecht zu kommen. Ansonsten hätte der Nubier sicher seine Hilfe angeboten. Was er dann hörte ließ ihn zuerst grinsen, aber dann sah er sehr ernst aus und sprach eher eindringlich. Noch bewahrte Cimon seine Ruhe und konnte somit verbergen, was er dabei dachte...oder an wen.


    "Ja, Áedán, du musst deine Herrin fragen. ... Du meintest also...das... gut. Ich meine...
    WAS? Es gilt nur für Sklavinnen, denn Herrschaften wirst du nicht einmal annähernd mit solchen Gedanken ansehen! Daran musst du dich unbedingt halten.
    Was ... Innigkeit angeht, so haben unsere Herrschaften das Recht über uns."


    Cimon wurde immer unsicherer und dachte immer mehr an Flora und an den Fehler den sie gemacht hatten. Wieder brauchte er einige Augenblicke um sich zu fassen. Zu seinem Glück ließ sich der Gallier nun etwas Zeit und wartete auf die Aufmerksamkeit von Cimon. Als der Nubier aufschaute, bakam sein Gegenüber diese auch uneingeschränkt. Auf den Gesichtszügen von Cimon zuckte es öffter und er überlegte ernsthaft über die Fragen. Er entschied, das der Gallier nur ein Beispiel nannte und blieb recht ruhig. Warum sollte er auch etwas anderes denken?


    "Genau genommen musst du alles erfragen. Aber unsere Herrschaften lassen uns meist soetwas wie Freiraum. Aber wie weit dieser bei dir geht, weiß ich nicht. Ursus würde sicher darüber hinweg sehen...dennoch würde ich ihn vorher fragen, sollte ein solcher Moment anstehen. Allerdings hat er mir bereits zugesagt, das er....Innigkeiten zu einer Sklavin unterstützen würde...also wäre es in einem solchen Fall sicher ähnlich. Du solltest bei Gelegenheit eine Sklavin von Domina Celerina fragen, wie sie es sieht.
    Wenn du soetwas ungefragt machst, kommt es darauf an, ob es jemand erfährt und ob jemand Schaden nimmt... Bei ... einem Mann würde dir sicher weniger geschehen, da keine Schwangerschaft zu befürchten wäre...aber...sicher bin ich mir nicht. Vieleicht Stockhiebe... "


    Mit zunehmenden Worten wurde Cimon sicherer und nahm doch dabei immer an, das es nur ein Beispiel war. Denn er selbst war sicher nicht gemeint. Dennoch musterte er immer wieder sein Gegenüber und fragte sich, ohne das er etwas dagegen unternehmen konnte, wie soetwas wohl ...funktionieren könnte... wie soetwas sein würde... aber bis auf eine leichte Wärme, konnte er nichts feststellen. Und diese schob er auf den warmen, kleinen Raum, den sie ja nun zu zweit aufheizten.
    Bei allen Gedanken dachte er sogar an Phaeneas. Wieso eigendlich? Sicher da dieser den Nubier gewarnt hatte und Cimon dies nun nicht beachtete... ja, das musste es sein. Allerdings sah der dunkle Sklave nichts gefährliches an dieser Unterhaltung. Dies zeigte auch seine Haltung sowie auch seine noch immer sehr ruhige Ausstrahlung.

  • Áedán blickte den Nubier ernst an. Anscheinend hatte sein Mitsklave ihn gerade doch etwas missverstanden, aber die Information, die er nun erhielt, war auch nicht gerade die Schlechteste. "Wen ich dich richtig verstehe, könnte... also... nur so zum Beispiel... nicht dass das wirklich passieren müsste, irgendein Herr herkommen und von mir verlangen... dass ich... mit irgendeiner Sklavin... oder gar mit ihm... also... äh? Ja?" fragte er unsicher nach. Diese Vorstellung überforderte ihn nun doch ein wenig.


    Deswegen fiel ihm dieses Mal auch gar nicht auf, dass Cimon wieder seinen Gedanken nachhing. "Alles erfragen... Ich muss mich an ihre Sklavinnen halten... und wenn mir eine andere gefallen würde? Keine Chance?... Du dürftest also... und dann müsste ich meine Herrin fragen? Ganz schön kompliziert... Stockhiebe? Hm..." wiederholte er nun einzelne Dinge murmelnd. Er dachte sichtlich darüber nach, was er damit anfangen sollte.


    Geknickt ließ er den Kopf hängen. Jetzt war er wirklich schwer betrübt. "Das ist ja kein Leben mehr." jammerte er und wischte sich über das Gesicht, um eine Träne abzufangen, bevor sie wirklich sichtbar wurde. Weinen würde jetzt sicherlich nichts bringen. Da würde er ja total verweichlicht wirken. Wenn er schon seine Freiheit verloren hatte, sein Stolz sollte ihm erhalten bleiben.

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  • Der ernste Blick des Galliers verriet Cimon, wie viel dem Anderen an diesem Thema zu liegen schien. Er nickte langsam als Áedán versuchte alles erneut zusammen zu fassen. Die Stimme des Nubier blieb ruhig als er antwortete und er legte beruhigend eine Hand auf Áedáns unterarm.


    "Nicht irgendein Herr. Deine Herrin hat das Recht über dich. Aber ja, das könnte geschehen. Wobei es unglaich schlimmer ist, wenn eine Herrin sich einen Sklaven nimmt. Sie hätte auch schlimmes zu befürchten. Sollte ein anderer Herr es von dir verlangen, bleibt dir nur der Hinweis darauf, das deine Herrin das Recht über dich hat. Später wird sie es dann ....geltend machen können... aber die Herren in dieser Villa sind nicht so. Beruhige dich, Áedán. Es wird dir hier nicht viel schlimmer wiederfahren."


    Während sein Gegenüber langsam Wörter wiederholte und sich dabei offensichtlich seine Gedanken machte, blieb Cimons Hand, beruhigend wie er meinte, auf dem Unterarm liegen. Es war nicht mehr als eine freundschaftliche Geste. Kein gutes Leben? Cimon wusste nicht wie er es erklären sollte...es gab so viel schlimmeres...aber wie sollte er es sagen können? Der Gallier würde es eh nicht glauben. Dann ging ein leichter Ruck durch seinen Körper. Und Cimon zog zunächst nur seine Ärmel hoch. Den Rest würde er später zeigen können, sollte dies nicht helfen.
    Dabei offenbarte der Nubier glatte Narben sowie auch Rissnarben. Dazwischen kleine Brandnarben. Die Arme waren Zeugen von Grausamkeit und ließen erahnen, das der rest des Körpers nicht besser aussehen mochte.


    "Dies sind Zeichen meiner Vergangenheit. Einem Leben vor Dominus Ursus, vor dieser Villa. DAS war kein Leben mehr und doch lebte ich es."


    Mehr konnte Cimon nicht sagen. In ihm wühlte es. Aber er sah die Trauer des Anderen und faste sachte wieder nach dessen Arm. Seine grauen Augen suchte die des Galliers und wollten erneut auf seine ruhige Art Stärke geben.

  • Áedán war immer noch nicht wirklich weniger besorgt. "Wenn sie ja sagen würde, müsste ich aber... Der Gedanke gefällt mir nicht!" sagte Áedán, nahm die Hände von seinem Gesicht und besah sich die Narben an Cimons Armen. "Das sieht wirklich übel aus. Bist du in irgendeinen Kampf geraten? Muss sehr schmerzhaft gewesen sein. Kaum vorzustellen..." murmelte er, während er sie betrachtete und berührte sie dann sachte mit einer Hand, während auf seinem anderen Unterarm lag. Es war ein vorsichtiges Abtasten der Unebenheiten. Sanft fuhr er die Konturen einer Brandnarbe nach und ging über zu einigen verheilten Rissnarben.


    "Mit was ist denn das passiert?" fragte er den Schwarzen neugierig und näherte sich der Narbe leicht, um ihre Ränder zu betrachten, als hoffe er, sie würden ihm die Antwort geben, wenn er nur genau genug hinsah. Seine blaugrünen Augen blickten interessiert, aber die Traurigkeit war noch nicht aus ihnen verschwunden.


    "Weißt du, ich hab vor meinem Kampf nur das hier behalten." erklärte er Cimon und schob eine vorwitzige Haarsträhne zur Seite, um Cimon eine kleine Narbe an der Schläfe zu zeigen, die wohl von einem harten schlag stammte. "Und das hier..." Er zeigte ihm noch eine Narbe am Oberarm, die sehr wahrscheinlich von einer Klinge stammte, die ihn gestreift haben musste.


    "Die haben mich irgendwie niedergeschlagen, die Mistkerle." erklärte der junge Gallier dem anderen Sklaven. "Vielleicht bin ich auch nur wegen dem Alkohol umgekippt. Ich weiß es nicht mehr. Ich erinnere mich nur schemenhaft an den Kampf und das zeigt wohl erst recht, wie betrunken ich gewesen sein muss."


    Seine gesamte Mimik war im Augenblick ernst und kühl, wenngleich man ihm auch ansehen konnte, dass er betrübt war. Seine Hand fuhr Cimons Arm hinauf. "Du bist ganz schön stark, oder? Die Muskeln sind ja wirklich beeindruckend..." bewunderte er Cimon mit einem Mal. "Wäre echt interessant, nur mal so zum Spaß die Kräfte mit dir zu messen."

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  • Mit besorgten Augen sah der Nubier Áedán an, während dieser sprach. Er wollte etwas gutes sagen, dem Gallier all die Befürchtungen nehmen. Aber was nur....


    "Ja, das müsstest du wohl. Aber, Áedán... du bist in einem guten Haus."


    Er bestätigte seine Worte mit einem entschlossenen Nicken. Auch Cimon würde dieser Gedanke nicht gefallen, doch ihm war dieser nie gekommen. Und wieder dankte er im Gedanken den Göttern, von Ursus gekauft worden zu sein. Der Andere besah sich die Narmen des Nubiers und fragte.... von einem Kampf? Cimon schüttelte leicht den Kopf und grinste etwas verlegen. Die Berührung war nicht unangenehm. Ganz im Gegenteil sorgte sie für ein angenehmes Gefühl. Nur am Rande bemerkte Cimon die Kälte, von der seine leichte Gänsehaut kommen musste.


    "Nein...kein Kampf. Meine Herren...einer vorallem...er erfreute sich an...meinem Schmerz...denke ich. ...Diese? Atonis, mein damaliger Herr, er bestrafte mich für die schlechte Rasur... mit einer Klinge, deren Blatt zerfranst war."


    Cimon erinnerte sich an die Bilder und blieb doch überraschend ruhig dabei. Keine Träne... inzwischen sah er so vieles mit so viel Abstand, das er gut darüber reden konnte. Auch wenn es im Herzen noch immer leicht schmerzte. Die weitere Berührung machte so vieles in diesem Augenblick ungeschehen. Dabei bemerkte er ebenso das Interesse wie auch die Traurigkeit... Dennoch verstand er nicht ganz wieso dies so war.
    Dann hörte Cimon nur zu gerne Áedáns Geschichte zu. Nun besah der Nubier sehr genau die Spuren des Kampfes und berührte sie auch kurz um einen Eindruck davon zu erlangen, was in dem Gallier vorgehen mochte. Dabei war er vorsichtig und schon fast erfürchtig. Denn es waren Kampfspuren...von einem wirklichen Kampf.
    Entschlossen hielt er Áedán kurz an den Armen fest.


    "Sie waren überlegen, gleich wieso. Du hast zu dem Zeitpunkt dein bestes gegeben. Und nun bist du hier. An mehr solltest du nicht denken."


    Nun wurde etwas anders...oder? Er spürte die Hände des Galliers an seinen Oberarmen, dessen Muskeln ein wenig zuckten. Unsicher sah er nun in diese blaugrünen Augen. Die Worte aber entschärften die Situation, wie Cimon fand. Grinsend ließ er die Muskeln sich leicht anspannen.


    "Danke...ich übe jeden Tag. Zum Spaß die Kräfte messen? ...Nun, soetwas habe ich nie getan... Aber wir können ja mal gemeinsam Kampfübungen machen, wenn deine Herrin nichts dagegen hat."


    Cimon besah sich den Gallier abschätzend und dachte darüber nach auch dessen Kraft abzutasten. Aber wäre das nicht unangebracht? Ruhig besah er sich die Situation und entschied, das jegliche Hinterfragung derselbigen übertrieben gewesen wäre.


    So griff nun er seinerseits mit beiden Händen je einen der durchaus starken Oberarme von Áedán und neigte leicht den Kopf. Dabei dachte er wirklich und ernsthaft darüber nach, wer wohl stärker wäre.


    "Im einfachen kräftevergleich würdest du unter Umständen verlieren."

  • Nachdem er erst einmal tief durchgeatmen hatte, sah er Cimon dankbar an. "Ich hoffe, du hast Recht mit dem, was du sagst. Ich hab schon die wüstesten Geschichten gehört. Ich war ja nicht allein bei Titus Tranquillus und da haben mir Leute irgendwas von Bordellen erzählt und lauter so wüstes Zeug." erklärte er dem Nubier, dem er dann zu hörte, wie er zu den Narben gekommen war.


    "Das ist ja unendlich grausam. Du hattest wirklich Glück, dass du verkauft wurdest und dir hier so etwas nicht passiert. Irgendwann hätte der Bastard dich wahrscheinlich umgebracht, wenn er schon so widerlich gemein zu dir war." meinte Áedán und sein Gesicht verzog sich vor Zorn. Seine Augenbrauen berührten einander beinahe, so sehr zog er sie zusammen. "Ich meine, nur weil du ihm gehörst, kann er dich doch nicht behandeln wie einen Gegenstand und dich kaputt machen! Du sollst doch für ihn immerhin auch noch arbeiten, oder nicht? Was hat er denn davon, dass er dir Wunden zufügt, die dir, wenn du Wundbrand bekommst, am Ende das Leben kosten?"


    Als Cimon seine Wunden berührte, ihn an den Armen ergriff und dann mit einem tiefen Blick in die Augen sah und ihn ein wenig zur Vernunft brachte, was die Schmach der Niederlage gegen die Legionäre anging. Natürlich hätte er so oder so verloren, nur würde er sich wenigstens gerne richtig an den Kampf erinnern können, der ihn in diese Misere gebracht hatte. Er wollte dies jedoch nicht zu dem Schwarzen Sagen, der gerade die Muskeln leicht anspannte, um ihm die Stärke zu demonstrieren, die vielleicht in ihnen lag.


    "Na ja, so weit ich mitbekommen habe, liegt ihr doch vielleicht ein wenig daran." feixte er und zwinkerte Cimon verschwörerisch zu. Als dieser dann jedoch meinte, dass er vielleicht unterliegen würde, wenn sie die Kräfte messen würden, gingen doch ein wenig seine jugendlichen Pferde mit ihm durch.


    "Das werden wir ja sehen!" meinte er und funkelte den Nubier angriffslustig an. Dann riss er den Mitsklaven auch schon zu Boden, um zu testen, ob er ihn unten halten konnte.


    Sim-Off:

    Kann er nicht. ;)

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  • Das tiefe Durchatmen von Áedán war ein Vorbote, dessen was kommen mochte. Die Worte des Galliers klangen nicht besonders zuversichtlich. Cimon versuchte es mit einem freundlichen Lächeln beiseite zu schieben. Der Nubier wusste nichts gutes mehr zu sagen. Aber er verstand... was sein Nicken durchaus zum Ausdruck brachte.


    Die Anteilnahme des Anderen tat gut und doch sah Cimon kurz nieder. Er war es nicht gewohnt das man sich derart um ihn sorgte...und wenn doch endete es in sehr unbedachten Handlungen...Flora...Ihr Gesicht in seinen Gedanken ließ ihn ein wenig träumen.


    "Ich danke dir Áedán. Atonis..mein früherer Herr... er hatte einfach spaß daran...glaube ich. Aber das ist jetzt vorbei..."


    Weiter ging der Nubier nicht darauf ein. Damit war es für ihn auch erledigt. Es war ihm wichtiger, Áedán zu zeigen, das er kein Versager war. Es war geschehen wie es kommen musste. Der Gallier war deswegen kein schlechter Mensch in Cimons Augen. Nein, er wollte dem Anderen sogar helfen, er wollte diesem das Leben hier erleichtern. Und vieleicht...irgendwann würde Áedán wieder in die Freiheit kommen können. Was für Cimon selber keinerlei Alternatieve darstellte.


    Kurz wurde Cimon überrascht, als Áedán sich über ihn warf und niederzuringen versuchte. Einen Moment blieb er der Unterlegene. Denn seine Ruhige Haltung und die defensieve Haltung verhinderten etwas anderes. Dann aber drückte er den Anderen von sich und ringte ihn leicht lachend so nieder, das Cimon über ihm zu sitzen kam.


    "Ja, das denke ich schon."


    Die grauen Augen des Nubiers besahen sich genau die blaugrünen von Áedán. Dabei bemerkte er, das ihm diese...freie Art miteinander umzugehen zu gefallen begann. Eine Nähe die er nicht kannte. Keine Kampfübungen, keine ...Innigkeit...nur aus Spaß, aus dem Versuch heraus sich zu messen ... Cimons Lächeln wurde sehr warm und offen.

  • Der junge Gallier war schon überrascht, als er den Nubier, den er doch für ein wenig stärker gehalten hatte, unten halten konnte. Triumphierend grinste er den Schwarzen an, aber dann lag er plötzlich unter dem auf ihm sitzenden Cimon, der auch noch leicht lachte.


    "Ach, von wegen!" murrte der Rotblonde, ohne es wirklich wütend zu meinen. Das Lächeln des Mitsklaven war anstrengend, aber als er sich gegen Cimon stemmte, musste er ganz schön viel Kraft aufwenden, um sich überhaupt irgendwie gegen das Gewicht des Dunklen ankämpfen konnte.


    Blaugrüne Augen blickten angriffslustig in Graue und in ihnen war außer der Angriffslust auch noch etwas anderes, etwas beinahe heimtückisches. Es schien beinahe so, als würde er einen Angriffspunkt an Cimon suchen.


    "Für den Augenblick vielleicht." meinte er schließlich und streckte blitzschnell seine Hände nach dem Halstuch am Hals des Mannes über ihn auf, um ihn daran von sich zu reißen.

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  • Cimon sah sich als Sieger, womit sein Lächeln triumpfierender wirkte. Doch die Worte bedeuteten das der Gallier wohl nicht aufgeben würde. Der Nubier machte sich bereit ihn abzuwehren. Gegen das Stemmen kam er leicht an und lachte erneut. Er lachte ihn in keinster Weise aus. Er mochte einfach die Situation an sich.
    Diese blaugrünen Augen verrieten etwas...Áedán schien etwas im Schilde zu führen, doch Cimon erkannte es zu spät.


    Die Hände waren zu schnell und der Nubier zu überrascht. Er musste sich herumreißen lassen. Dabei griffen seine Hände automatisch zu denen von Áedán. Er hielt ihn fest, damit das Halstuch ihm nicht die Luft nehmen mochte. Seine Beine aber wehrten sich. Er versuchte sich aufzubäumen und den Gallier von sich zu stoßen. Um den Kopf des Anderen in die Zange nehmen zu können, war er grade zu überrascht, doch der Ansatz dazu war durchaus zu erkennen.


    Er würde nicht aufgeben. Zwar war es ernster geworden, doch noch behielt Cimon seine innere Ruhe. Es gefiel ihm sogar einen so unvorhersehbaren Kampf auszutragen. Eine gute Übung, die auch gleichzeitig spaß zu machen schien.
    Die grauen Augen stachen nun in die des Galliers. Er fixierte ihn und begann zu grinsen.


    "Du vergisst deinen Angriffspunkt."


    Und so versuchte Cimon mit einer schnellen Bewegung die Haare des Anderen fest zu greifen. Doch er zerrte nicht. Deutete es nur an. Da man ihm selbst die Haare herausgerissen hatte, so das sie jetzt nicht mehr so recht wachsen wollten, war er vorsichtig im Umgang mit Áedán. Dennoch zeigte er durch den Griff, das es eine Möglichkeit war.
    Dann kam ihm eine weitere Idee... sein Bein ging hoch... doch es stoppte rechtzeitig, bevor es weh tun konnte. Dennoch war es ein deutlicher und plötzlicher Druck gegen eine sehr empfindliche Stelle. Das musste doch den Sieg ausmachen. Zumindest in Cimons Augen.

  • Cimon grinste ihn an und Áedán grinste zurück. So eine Auseinandersetzung konnte schon spaßig sein. Bei ihnen Zuhause lernten die Jungen auf diese Art anfangs das Kämpfen. Balgereien waren immerhin schon einmal eine gute Übung.


    Dass der Schwarze ihn dann allerdings während der Rangelei nicht nur an den Handgelenken packte, sondern auch irgendwie nach einem weiteren Kräftemessen zuzischte, er solle seinen Angriffspunkt vergessen und ihn an den Haaren packte, fand er dann irgendwie nicht mehr so freundlich.


    "Wehe du ziehst dran!" zischte er. Als dann ein Knie zwischen seinen Beinen landete, welches allerdings nicht schmerzhaft, aber spürbar gegen eine doch sehr empfindsame und schmerzempfindliche Stelle Druck ausübte, hob er skeptisch eine Augenbraue.


    "Willst du jetzt kämpfen oder ausprobieren, in wie weit ich für Liebeleien zu haben bin, Cimon? Du musst dich schon entscheiden." meinte er und nutzte die Gunst der Ablenkung, um sich mit seinem vollen Gewicht gegen den Körper des Nubiers zu werfen.

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