atrium | Der Tag nach der Hochzeit - Empfang und Festmahl

  • Er sollte öfter egoistisch sein? Cimon grinste immer breiter und konnte dabei kaum mehr verbergen, wie gut ihm die ANwesenheit des Bithyniers tat. Dessen Augen, die von einem angenehmen Schmunzeln unterstrichen wurden, den Nubier in gewisser Weise befreite. Er war frei von Angst und Zwang, frei von Gedanken und Bilder. Was seine Augen ein wenig nach außen zu zeigen begannen.


    Dann hörte er Worte, die ihm aus der Seele sprachen. Ein nachdenkliches Nicken begleitete seinen offenen Blick. Cimon legte kurz den Kopf etwas schräg.


    "Gut, ich werde öfter egoistisch sein. Solange dies nicht gegen meine Überzeugung wäre... ich...ja, auch ich danke allen Mächten, das uns mehr eint als uns trennt. Differenzen? Nein, es wird keine geben, dafür werde ich sorgen... Freund?"


    Nur leise sprach er die letzte Frage aus. Cimon war nicht besonders gut im Umgang mit Menschen. Und viele Freunde konnte er noch nicht vorweisen. So zeigte sich durchaus eine kurze Unsicherheit. Er hätte sich längst sicher sein müssen, doch er hatte dieses Wort...diese eine Bezeichnung nie erfragt. Allerdings dachte er sehr oft darüber nach. Und nun war es die Zeit, es auszusprechen. Zumindest konnte der Nubier dies nicht mehr zurückhalten.

  • Gedämpft schwebte Musik durch die Gänge der Villa Aurelia, drang bis zum stillen Örtchen, umschmeichelte das Ohr und lockte zurück ins Triclinium. Doch Calvena verpasste lieber das Unterhaltungsprogramm, als eine Freundin im Stich zu lassen. Sie fragte sich, was mit Romana los war, diese hatte so unvermittelt die Frauenrunde verlassen, dass sich Calvena sorgen machte. Allein das Verhalten ihrer Freundin zuvor, hatte sie schon stutzen lassen. Irgend etwas war vorgefallen, doch sie wusste nicht was. Und so wartete Calvena nun vor der Latrina darauf, dass Romana ihr entweder die Tür öffnete, oder aber sie davon schickte. Es dauerte einen Moment, ehe eine recht blasse und irgendwie mitgenommen wirkende Vestalin ihr die Tür öffnete. Mit Mühe brachte die Claudia ein tapferes Lächeln zustande, was ihr das Gefühl vermittelte, dass es richtig gewesen war, ihr zu folgen und nach ihr zu sehen.
    „Du bist so plötzlich aufgestanden, dass ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Ist alles in Ordnung?“ fragte sie und suchte den Blick ihrer Freundin. Sie wirkte ein wenig unglücklich. Woran das lag? Zuletzt hatten sie über die bevorstehenden Hochzeiten geredet. Bereute die Claudia etwa ihre Entscheidung Vestalin geworden zu sein? Bisher war diese doch sehr glücklich gewesen mit diesem Lebensweg und hatte ihr immer wieder versichert, dass es ihre Erfüllung war. Doch nun bekam Calvena zweifel. Verbarg ihre Freundin etwa ihren Kummer hinter einer frommen Fassade. Sollte sie Fragen? Sie konnte jedenfalls Romana mit ihrem Kummer nicht allein lassen. „Bist du sicher, dass es dir gut geht? Wir können reden. Uns wird sicher niemand vermissen!“ schlug sie vor und sah die Claudia ernst an. „Egal was es ist. Du kannst es mir anvertrauen. Ich werde es niemandem sagen“, fügte sie dann noch hinzu, um Romana zu versichern, dass sie für sie da war.

  • Noch während die Säbeltänzerinnen ihre Kust vorführten, erschienen Centho und Calliphana in der Öffnung zum Triclinium. Septima hatte die beiden vor Ursus entdeckt, der ganz offensichtlich sehr von der tänzerischen Darbietung beeindruckt war und sich mit dem Germanicer unterhielt. Somit erhob sich Septima und ging strahlend auf die beiden Verlobten zu. „Centho, Calliphana! Wie schön das ihr noch kommen konntet. Bitte, nehmt Platz. Es hat sich so ergeben, dass wir Frauen da und die Männer dort sitzen, aber langsam können wir die Tischordnung ein wenig lockern. Also… bitte nehmt Platz wo es euch beliebt.“

  • “Salve Septima meine besten Wünsche. Du siehst wie immer wie ein Geschenk der Götter aus.”


    Sagte Centho ohne Calli weiter zu beachten als die Braut von gestern auf hin zu kam und sie beide begrüßte. Natürlich war das Kompliment ernst gemeint aber es war auch als Spitze an Calli gedacht die sich eben noch beschert hatte das sie keines bekommen hatte. Und als er hörte das hier eigentlich eine Tischordnung herrschte fand er das so gesehen nicht mal so schlecht nicht das ihm noch etwas heraus rutschte was lieber in seinem Kopf bleiben sollte. Solange sie nicht endlich zu gab das sie wer weis gemacht hatte vor sie viel zu spät begonnen hatte sich endlich fertig zu machen. Würde er sicher nicht klein beigeben. Er konnte sich wirklich nicht vorstellen das es so lange gedauert hatte 3 Stunden hatte er auf sie warten müssen und mehr als eine sogar vor der Casa und Maeve hatte behaute sie hätte schon früh angefangen. Bei allem Ärger würde er jetzt nie zu geben das sie fantastisch aussah.


    “Nein nein ich will hier nicht kommen und die Tischordnung aufbrechen.”

  • Ach je. Calvena war hier, und sie ließ sich nicht abwimmeln. Romana hatte keine Ahnung, was sie jetzt noch tun sollte. Sollte sie die Germanica anfahren, dass sie verschwinden sollte, dass sie alleine zurecht käme mit all ihrem Kummer, ihrem Leid, ihrer Seelenpein? Sollte sie sie höflich bitten, zu gehen? Sollte sie ihr ihr Herz ausschütten?


    “Alles in Ordnung...“, flunkerte sie. Calvena würde dies wohl durchschauen. Und ja, sie redete weiter auf sie ein. Romana presste ihre Lippen zusammen. Mit ihrer direkten, offenen und ehrlichen Art war sie bisher immer gut gefahren. Wieso sollte sich dies nun ändern?


    “Calvena, meine Liebe. Du redest von reden, von anvertrauen... ach ihr Götter...“ Die Claudierin klang traurig, eine ungewohnte Gefühlsregung für eine Frau, die, wenn sie nicht schon fröhlich war, sich bemühte, würdevoll zu sein. “Wenn ich es dir erzähle, dann wirst du es ablehnen. Sollten Serrana und Sedulus davon erfahren, werden sie mich dafür hassen. Sollte die Obervestalin und der Kaiser davon erfahren, werden sie mich umbringen. Und... sollte ich es selbst sagen, über meine Lippen bringen, werde ich jeglichen Respekt vor mir selbst verlieren, denn dann ist ausgesprochen, was nicht sein sollte, und was ich auch nicht sagen mag.“ Sie schniefte. “Bitte. Bitte zwing mich nicht dazu. Lassen wir uns gehen, lassen wir uns einen schönen Abend hab... hab... verbr...“ Ihre Schultern und ihr Kopf sackten nach unten. Sie keuchte. In ihren Augen war ein Glitzern zu sehen, wie von Nässe.


    “Es ist alles ein verdammter Mist, wirklich, ein elender Scheißmist! Alles ist eine verfluchte Scheiße, und ich bin eine Scheißvestalin, mich kannst du gleich da die Latrine runterspülen!“ Ihre zittrigen Hände legte sie an ihre Augen und versuchte, sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Romana war beileibe nicht nahe am Wasser gebaut, und es mochte erschütternd wirkend, sie so zu sehen. Vor allem, weil sie niemals solche Worte wie gerade eben in den Mund nehmen würde. Alles wirkte falsch an diesem Abend, und Romana hatte auf einmal das dringende Bedürftnis, wegzugehen, einfach zu gehen, zu fliehen, vor Calvena, vor diesem blöden Gedudele im Atrium, vor dieser Villa, vor... vor Sedulus.


    “Ich muss weg...“ Sie stand auf, ergriff ihre Palla und versuchte, Calvena beiseite zu schieben.

  • Auch wenn Romana es zu verbergen suchte, auf ihrem Gesicht zeichneten sich deren Gefühle ab. Zunächst Verlegenheit, weil sie von Calvena durchschaut worden war und sich sorgen um die Vestalin machte, dann kurz so etwas wie eine Mischung aus Wut und Verzweiflung und dann noch etwas, dass die Germanica nicht zu deuten wusste. Calvena konnte ja nicht ahnen, was die Freundin so sehr beschäftigte. Ob sie recht hatte? Bereute Romana ihre Entscheidung ihr Leben Vesta zu widmen. Eine Glaubenskrise hatte sie eigentlich von der Claudia nicht erwartet. Diese war immer so selbstsicher aufgetreten und hatte ihre Entscheidung mit Stolz getragen. Und nun? Romana war eben auch nur ein Mensch und brauchte sich eigentlich nicht für ihre Gefühle und auch Zweifel schämen. Aber Romana hatte auch eine ganz besondere Stellung innerhalb Roms.
    Zunächst versuchte die Claudia sie wieder davon zu überzeugen, dass alles gut war, dass sie sich keine Sorgen machen brauchte, doch Romana wirkte bei weitem nicht so überzeugend, wie diese es gern wohl wäre in diesem Augenblick. Doch unter der bemühten Fröhlichkeit klang tiefer Kummer mit. Mehr denn je machte sie sich Sorgen um die Freundin.
    Noch ehe sie irgendetwas sagen konnte, brach es dann auch schon aus Romana heraus. Zunächst sah sie die Claudia völlig verwirrt an. Was meinte sie denn? Der Gedanke dass sich ausgerechnet Romana verliebt haben konnte, war für sie erst einmal völlig abwegig. Auch wegen der Gespräche die sie zuvor geführt hatten und der immer überzeugend klingenden Beteuerungen, dass Romana glücklich war. Aber eigentlich war das kein Garant dafür, dass eine junge Frau ihr Herz verlor. Als diese dann anfing zu schniefen, nahm sie diese in den Arm. „Schon gut“, versuchte sie diese zu trösten. Was wohl für einen vorbei eilenden Sklaven merkwürdig aussehen musste, schon allein wegen dem Größenunterschied. „Du musst nicht. Ich wird dich nicht zwingen!“ fügte sie ihren Worten hinzu und war etwas ratlos. Als dann Romana auch noch völlig undamenhaft anfing zu fluchen, war sie sich sicher, dass es etwas ernsthaftes sein musste, dass die Claudia so aufwühlte.
    Kurz seufzte sie und ergriff dann die Hand der größeren jungen Frau. „Komm mit!“ sagte sie schlicht und zog diese dann kurz durch die Gänge, auf der Suche nach einem ungestörten Raum. Romana blieb nichts anderes übrig als ihr zu folgen.
    Verdammt, die Villa war wirklich groß. Mehr oder weniger durch Zufall stolperten sie dann in die Exedra. „Setz dich!“ sagte sie nur und konnte dann sogar einen Sklaven abfangen, der ihnen etwas zu trinken bringen sollte. Kaum war dieser dann aus dem Zimmer verschwunden, setzte sie sich Romana gegenüber. Die Frage nach dem Was ist los verkniff sie sich. Wenn dann sollte Romana nun selbst reden.
    „Ich kann dich nicht zwingen mit dir zu reden. Aber ich verspreche dir, ich werde dich weder verurteilen, noch die Vorwürfe machen!“ Sie konnte ja nicht ahnen, was womöglich auf sie zukam. Kurz zeigte sich auf ihren Zügen ein schiefes Lächeln. „Das hast du ja auch nicht getan, als ich mich dir anvertraut habe!“


  • "Dann werden die nächsten Wahlen ja interessant", stellte Ursus fest und grinste Sedulus breit an. Der Germanicer würde sich schon durchsetzen. Er war ja nicht so auf Krawall gebürstet wie sein Verwandter Avarus.


    Die Tanzdarbietung war inzwischen beendet und die Süßspeisen waren zum größten Teil verzehrt. So langsam setzte die übliche Trägheit nach dem Essen ein. "Wenn ich uns alle so angucke, dann sollten wir es vielleicht den Tänzerinnen von eben nachmachen. Das könnte helfen, dieses ausgiebige Mahl zu verdauen." Es war ein Scherz und bestimmt würde ihn niemand ernst nehmen. Er selbst glaubte nämlich nicht, daß er in der nächsten halben Stunde in der Lage war, sich großartig zu bewegen.

  • Gemeinsam grinsten sie über Phaeneas‘ Scherz und der Bithynier sah die kleinen Veränderungen, die in Cimons Augen vor sich gingen. Natürlich mochte er die Vorstellung, dass den gerade das gleiche unbeschwerte Gefühl erfüllte wie ihn selbst.
    Und plötzlich glaubte der Lucian’sche Leibsklave, die ganze Welt würde aus fedrigen, weichen Wolken bestehen, auf denen man locker-leicht dahinwandelte – und die Welt des ewigen Skeptikers Phaeneas war für diesen Augenblick perfekt, alle Risiken und Unschönheiten, die ein Leben auf Erden bot, vergessen. Denn gerade lebte er in einem rein imaginären Himmel, von dem er sich nicht so bald herabbegeben wollte. (Zumindest solange, wie Cimon noch bei ihm sein würde, würde dieser Himmel ihm noch erhalten bleiben.)
    Aufmerksam verfolgte der Bithynier des Nubiers Reaktion auf seine, zum ersten Mal seit sie sich kannten, vollkommen offenen Worte. Das erste Mal, dass er nicht einen guten Teil dessen, was er meinte, verschwieg.
    „Nein, nein“, beschwichtigte er, nachwievor sehr ruhig, „natürlich nur, wenn es der Situation angemessen ist. Und diesmal hat es ja gepasst.“ Wieder ein Lächeln. „Na ja, vollkommen identische Ansichten haben keine zwei Menschen“, wandte er dann ein. „Aber darauf kommt es ja gar nicht an. Genau“, nickte er Cimon bestätigend und sanft zu, „es kommt darauf an, wie man damit umgeht.“ Das war alles, was er dazu sagte, denn inzwischen filterte Phaeneas‘ Gehirn sowieso etwas anders. Dass der aurelische Sklave ihn so ansprach, nahm er als völlig selbstverständlich – hier galt: Entweder man nahm’s sich einfach oder man bekam es nie.
    Der Becher in seiner Hand war wieder komplett vergessen und er bemühte sich kein bisschen, wieder mehr Abstand zwischen sie zu bringen, während er selbst- und weltvergessen zu Cimon hinaufblickte.

  • Calliphana machte einen entsetzten Blick als Centho der Braut so einen Kompliment machte. Das tat er doch nur mit Absicht. Oh na warte, dir zeig ichs, das was du kannst, kann ich schon lange!


    Septima kam auf sie zu während die Vorstellung der Tänzerin noch lief und begrüßte sie beide.


    Zitat

    Original von Tiberia Septima
    „Centho, Calliphana! Wie schön das ihr noch kommen konntet. Bitte, nehmt Platz. Es hat sich so ergeben, dass wir Frauen da und die Männer dort sitzen, aber langsam können wir die Tischordnung ein wenig lockern. Also… bitte nehmt Platz wo es euch beliebt.“


    "Danke dir für die Einladung Septima, du siehst einfach bezaubernd aus! Ich gratuliere euch nochmals, die Hochzeit war grandios, ich hoffe du bist wunschlos Glücklich!" - sprach sie und nahm die Hand ihrer Freundin.


    Centho würdigte sie nicht mal mit einem Blick.


    "Wunderbar, ich setze mich gerne zu euch." - sagte sie und warf einen strafenden Blick zu Centho rüber und folgte ihrer Freundin zu den Klinen.

  • Am Rande standen die beiden Sklaven inzwischen etwas mehr Abseits. Was in Cimons Augen absolut vertretbar, wenn nicht sogar wünschenswert war. Denn andere kümmerten sich nun um das weitere Wohl der Herrschaften und sie würden mit ihrer Unterhaltung auf keinen Fall jemanden stören.


    Je länger sie sich unterhielten, um so gelassener wurde er. Sein offenes Lächeln verschwand ersteinmal nicht von seinen Lippen. Ruhig hörte er Phaeneas zu, was dieser auf so, für Cimon, angenehm leichte Art aussagte. Lächelnd nickte der Nubier langsam dazu und zeigte die Zustimmung bereits mit Mimik und Blick, bevor er sprach.


    "Ja, natürlich nur, wenn sie angemessen ist, Phaeneas."


    Ein Augenzwinkern sollte zeigen, das Cimon dies durchaus so meinte, das es in Beziehung zu Phaeneas immer angemessen sein würde.


    "Uneingeschränkt gleiche Überzeugungen würden auch kaum interessante Gespräche fördern."


    Und der Nubier ging davon aus, das sie beide recht angenehm damit umgingen. Sie schienen manchmal sogar neugierig auf die Meinung des Anderen zu sein. Zumindest meinte Cimon dies zu erkennen. Bei ihm war dies auf jeden Fall so, was sein Grinsen unterstrich. Langsam trank er ein wenig und bemerkte nicht, wie Phaeneas das eigene Trinken vernachlässigte. Dazu war sein Blick zu sehr auf die Augen des Bithyniers gerichtet während sie sprachen.

  • Je mehr Romana redete, desto verzweifelter wurde sie innerlich. Sie selber sah sich in einer absolut aussichtslosen Lage. Calvena zog sie zu sich hin, doch Romana bemerkte auch dies nur am Rande. Kraftlos baumelten ihre schlanken, langen Arme an ihrer Seite herunter, als Calvena sie an sich zog und ihr wohl mit dieser herzlichen Umarmung Kraft zu schenken gedachte. Doch Romana fühlte sich nicht besser deswegen. Bei den Göttern, diese Frau war die Nichte von ihm! Was sollte sie da empfinden? Schon gut? Gar nichts war gut!


    Und genau diese Einsicht brachte sie auch dazu, zu fluchen wie ein Fuhrknecht. Eigentlich hätte sie sich deswegen in Grund und Boden schämen müssen, wenn sie so darüber nachdachte, aber Scham war nicht, was sie empfand, zumindest primär nicht. Zuallererst empfand sie... ja... Erleichterung. Erleichterung darüber, dass sie endlich ein Ventil gefunden hatte, mit der sie ihrem Frust Ausdruck verleihen konnte; die Gossensprache. Sie hoffte, sie hatte jetzt dadurch Vesta keine zu große Schande bereitet... Calvena würde es sicherlich nicht vertratschen. Aber man wusste nie, sie würde dann noch ein kleines Sühneopfer an Vesta richten.


    Ein leises “Umpf!“ entfuhr ihr dann aber doch, als sie sich am Arm gepackt fühlte. Huch? So resolut kannte sie Calvena gar nicht. Da sie dann doch vermeiden wollte, dass die Germanicerin ihr den Arm ausreißen könnte, erhob sie sich brav, wenn auch nur widerwillig, und ging Calvena nach, in jenem raschen Tempo, welches die Germanica vorschrieb.


    Nach ein paar Schritten gelangten die beiden, nicht sehr elegant gerade, in die Exedra. Ägyptisch war sie eingerichtet, dachte sich Romana, ein wenig abfällig. Diese Ägypter, was man wohl an ihnen fand? Wie es schon Laevina gesagt hatte, ein Volk von hirnlosen Kameltreibern... die Claudierin ließ sich ungelenk nieder, verunsichert umher schauend.


    “Ich...“, begann sie. Doch was sollte sie sagen? Am Liebsten hätte sie lauthals protestiert dagegen, dass man ihr solch eine Behandlung zufügte. Doch Romana wusste selber, dass sie sich da zurückhalten sollte. Wer austeilte, sollte auch einstecken können... oder so ähnlich.


    Was sollte sie nun sagen? Auch wenn Calvena ihr versichert hatte, sie müsste nichts sagen, war sich Romana der Tatsache bewusst, das irgendetwas gesagt werden musste. Sie konnte jetzt nicht einfach nur dasitzen und Calvena anstieren.


    “Ich habe mich in Sedulus verknallt.“ Es war draußen. Es hatte nur zwei oder drei Sekunden gedauert, diesen Satz zu sagen, und trotzdem war es Romana wie eine Ewigkeit vorgekommen. Ihre Mundwinkeln zogen sich nach unten, und mit einem Mal schlug sie ihre Hände vors Gesicht, als ob sie sich bestrafen wollte. Ein ersticktes Schluchzen drang zwischen den Fingerritzen hervor, bevor Romana ihre Hände wieder runter nahm. “Und es ist ein schreckliches Gefühl. Ganz und gar schrecklich.“ Was Calvena nur mit ihrer Liebe hatte! Romana kam da nicht mehr mit. Sie selber wurde durch ihre (post)pubertäre Anwandlung hart mitgenommen.


    “Was soll ich jetzt nur tun?“ Sie zwang sich dazu, tief durchzuatmen und Calvena anzuschauen. Mit einem Blick, der klar machte, dass sie sich Trost erhoffte, und auch einen machbaren Vorschlag.

  • Wie hätte sie auch ahnen können was ihre Freundin so sehr beschäftigte. Eine Glaubenskrise war doch etwas anderes, wie eine junge Frau die unglücklich verliebt war. Nicht nur weil diese eben Vestalin war, sondern auch weil ausgerechnet dieser Mann jetzt eine ihrer Freundin heiraten würde. Calvena verschlug es die Sprache, als Romana ihrer Verzweiflung Luft machte und ihr gestand was in ihr vorging. Schon wieder eines dieser brisanten Geheimnisse von denen sie nicht wusste wie sie damit umgehen sollte. Schweigend saß sie erst einmal da und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Es war ein tiefes Schweigen, in das die Freundin viel hinein lesen konnte, doch eigentlich nichts anderes war, als die Suche nach einer Lösung und nach aufbauenden Worten. Viele Dinge die ihr in den Sinn kamen, klangen selbst in ihren Ohren abgedroschen und unehrlich. Sie konnte Romana ansehen, dass diese alle Hoffnungen in ihre Antwort legte, dass sie glaubte, sie hätte die Lösung. Sie wollte diese Hoffnung nicht enttäuschen, aber sie war ratlos. Die Liebe konnte mitunter äußerst Hinterhältig sein, nicht nur Romana war dafür ein Beispiel, sondern auch Octavius Macer und Tiberia Septima. Wieder zwei Menschen die wohl niemals zueinander finden würden, weil etwas zwischen ihnen stand. Ausgerechnet jetzt befand sie sich eigentlich bei dem Empfang nach Septimas Hochzeit. Es war alles so kompliziert. Liebe konnte viele ins Unglück stürzen und soeben trudelte auch Romana in den Abgrund.
    Natürlich hatte es sie überrascht, hatte sich vieles ausgemalt, aber nicht die Tatsache, dass sich Romana verknallt hatte. Ausgerechnet in ihre Onkel. Das machte alles komplizierter, ausgerechnet vor der Hochzeit. Calvena seufzte kurz. Was sollte sie dazu sagen? Sedulus ahnte nichts davon und Serrana war derzeit überglücklich. Und dann war da eben noch die Tatsache, dass Romana eine Vestalin war. Allein dies sorgte dafür, dass es ihrer Freundin streng verboten war, auch nur daran zu denken mit einem Mann zusammen zu sein.
    „Ich weiß nicht was du tun sollst“, durchbrach sie schließlich das Schweigen. „Es ist alles kompliziert!“ Kompliziert das traf den Nagel auf den Kopf. „Ich weiß, du würdest jetzt so etwas wie: alles wird gut hören, aber das wäre doch eine Lüge. Du bist mir eine wertvolle Freundin und es macht mich traurig, dass du so leidest, aber ich hab keine Ahnung was du nun tun sollst.“ Es waren ehrliche Worte und sie hoffte Romana würde jetzt nicht wütend auf sie sein, weil sie so ratlos war. Sie griff nach deren Hand und drückte sie ganz leicht, aufmunternd, wie sie hoffte. „Das Einzige was ich dir raten kann, ist abzuwarten. Zu sehen, wie sich deine Gefühle entwickeln und dann zu handeln.“ Wieder hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie so glücklich war.

  • Unter anderen Umständen hätte Phaeneas in einer solchen Situation vielleicht Bedenken bekommen, ob sie mit ihrer Unterhaltung, während andere arbeiteten, nicht vielleicht ein etwas sehr elitäres Verhalten an den Tag legten. Frei nach dem Motto: Sie beide waren für ihre Herrschaften wichtige Hilfen und standen ihnen somit nahe, sie konnten plaudern, während andere ihren Pflichten nachgehen mussten. Lucianus versuchte seit Ewigkeiten, seinem Leibsklaven in dieser Hinsicht mehr Gelassenheit zu vermitteln (schließlich fand Lucianus, dass Phaeneas als seine rechte Hand absolut ein Anrecht auf Privilegien, die ihn vor anderen Unfreien auszeichneten, hatte). Doch der Bithynier sah sich selbst immer noch als einer von vielen Sklaven und vermied, sich selbst über andere zu stellen und diese damit eventuell neidisch zu machen.
    Aber wie gesagt hatten solche Gedanken im Moment nicht auch nur annähernd die Chance, vor des vincischen Sklaven Geist Aufmerksamkeit zu finden. Alle möglichen Bedenken verstummten in Cimons Anblick.
    Allmählich pendelte sich auch Phaeneas‘ Erleichterung und der dabei entstandene Adrenalin-Schub wieder ein und der Bithynier wurde entspannter. Mit strahlenden Augen lächelte er zu dem Nubier hinauf und fühlte ein weiteres Mal die Ruhe, die von ihm ausging. Als er ihn anzwinkerte, fuhr Phaeneas ein angenehm warmes Gefühl durch den Bauch und er konnte gar nicht anders, als augenblicklich verschmitzt zurückzulächeln.
    Keinen Schritt würde er nun mehr zurückweichen, keinen einzigen!
    „Nein“, musste er lachen, während er sich das mit den gleichen Überzeugungen vorstellte. „Wir würden uns nur gegenseitig in unseren Meinungen bestätigen – na, das wäre spannend. Da könnten wir gleich sagen: ‚Salve, ja, das finde ich auch! Vale!‘“ Auch wenn Phaeneas zugeben musste, dass es für ihn angenehm war, dass Cimon keine so komplett andere Weltanschauung hatte wie viele andere im regulären Umfeld des Bithyniers.

  • Da die Herrschaften gut versorgt waren, kümmerte Cimon sich nun also um einen anderen Gast. Durch seine Gespräche mit Ursus hatte er in diesen Dingen eine gewisse Selbstsicherheit gewonnen. Solange er nicht seine Aufgaben vernachlässigte, wäre wohl nichts an seinem Verhalten auszusetzen gewesen. Seine Augen ginegn ab und zu umher, doch die anderen Sklaven hatten alles sehr gut im Griff, eine winkte ihm sogar beim Vorbeigehen zu, er solle sich beruhigen.


    Sein Grinsen wurde etwas weicher. Denn er sah Phaeneas nicht als einen von vielen an. Für Cimon war er einer der Wenigen, mit denen er sich verstand ohne zu sprechen. Als der Nubier sah, wie Phaeneas sich etwas mehr entspannte, prostete er ihm lächelnd noch einmal stumm zu. Diese strahlenden Augen die Cimon ansahen, sorgten, wie aus einem Reflex heraus, für eine ruhige und warme antwort der seinen.


    Die Antwort auf das Zwinkern gab Cimon grund zu der Annahme, das sie sich verstanden hatten. Erleichterung zeigte sich durchaus in seiner Mimik, denn dem Nubier war es wichtig, das er sich bei Phaeneas keinen Fehler leistete. Aus irgendeinem Grund wollte er das sie sich gut verstanden. Im Grunde war es ihm auch eins, warum dies so war. Freundschaft war etwas, was er erst noch verstehen und erforschen musste.
    Kurz dachte er über Bashir nach, bei dem das Vertrauen ähnlich schnell entstanden war. Auch sie hatten sich gut verstanden. Und Caelyn, die er zu seinem Leidwesen viel zu wenig kennenlernen durfte. Dann aber sah er um so deutlicher Phaeneas in die Augen. Das Lachen ließ den aurelischen Sklaven zuerst breit grinsen, bis er sich gegen ein kurzes Lachen nicht mehr wehren konnte. Wo war nur seine ruhige Maske in diesem Moment hin?


    "Zumindest könnte es dafür sorgen, das die Sitzungen des Senats etwas kürzer ausfallen würden."


    Er sprach leise und verschwörerisch. Zwinkerte dabei allerdings erneut. Ein kurzer Blick in den Becher des Anderen und er grinste schon wieder, diesmal aber etwas schiefer. Phaeneas schien wirklich nicht viel Durst zu haben. Aber es wäre bestimmt unhöflich gewesen weiter darauf einzugehen. Schließlich war es dem Gast überlassen wie schnell oder langsam er trinken wollte. Dennoch machte Cimon sich bereit nachzuschenken, sollte der Bithynier seinen Becher leeren.
    Leider wusste der Nubier nicht mehr viel zu sagen, was ihn aber nicht störte. Er beobachtete Phaeneas einfach und kam auf einen eher hinterhältigen Gedanken, wie er fand. Stumm versuchte er sich nun, mit einem Lächeln auf den Lippen sich mit ihm zu verständigen. Cimon fing mit dem dezenten Hinweis des guten Aussehens der Tänzerinnen an. Auch wenn er sie jetzt nicht mehr unmittelbar sehen konnte, was die Herausforderung es zu vermitteln nur noch steigerte.
    Fragend sah er dem Bithynier in die Augen. Dabei ging er davon aus, das es sicher schwer war ihn zu verstehen. Was seine gute Stimmung nur noch mehr aufhellte.

  • Ihre Worte hatten ein Schweigen verursacht, ein tiefes, unangenehmes Schweigen zwischen der Claudia und der Germanica. Kein Schweigen, welches Romana besonders gut auf ihren Magen schlug. Sie sah um einiges kleiner aus als normal – ihr aufrechte Haltung hatte sie eingebüßt zugunsten eines Buckels, mit Hilfe dessen sie ihren Kopf ein wenig zwischen ihre Schultern zurückgezogen hatte. Mit ihren Händen begann sie, nervös herumzunesteln.S ie kam sich vor wie ein freches kleines Mädchen, welches man bei etwas Bösem erwischt hatte. Und in gewisser Weise mochte dies auch jetzt so stimmen.


    Endlich sagte Calvena etwas. Doch was sie sagte, brachte Romana keinen Schritt weiter. Die Germanica war genau so mit ihrem Latein am Ende wie die Vestalin. Verliebt sein, hatte man ihr gesagt, war etwas Schönes, etwas unglaublich Schönes... es war ihr so lange nicht passiert, und jetzt schlug es zu. Es fühlte sich nicht schön an. Es fühlte sich grässlich an. Verboten und unrein.


    Calvena griff nach ihrer Hand, und Romana widerstand dem Impuls, sie zurückzuziehen. Sie fühlte sich wie Dreck, und wollte Calvena nicht durch eine Berührung beschmutzen. Sich aber ins Gedächtnis rufend, dass dieser Gedanke Unfug war, beließ sie die Hand lethargisch dort, wo sie war.


    “Calvena... du wirst mir jetzt schrecklich böse sein.“ Sie senkte ihren Kopf. “Ich weiß, dass du es bist, ich wäre es an deiner Stelle.“ Sie fände es fast schon übermenschlich von Calvena, würde sie keinen Groll nun hegen, zumindest dachte die niedergedrückte Romana dies.


    Und was kam nun? Abwarten. Und dann handeln. Romana blinzelte. “Abwarten und dann handeln? Du verstehst nicht... ich kann keine Rücksicht darauf nehmen, wie meine blöden Gefühle sich entwickeln. Ich muss es unterdrücken. Ich weiß aber nicht, wie.“ Vielleicht sollte sie warten, bis sie Sedulus dabei erwischte, wie er seinen Ohrenschmalz rauspflückte und in den Mund steckte? Seinen Rotz aß? Das wäre abtörnend, aber Romana konnte sich nicht darauf verlassen, dass so etwas geschah.


    Sie ließ den Kopf noch ein wenig tiefer hängen. “Und, wenn ich daran denke... selbst wenn ich keine Vestalin wäre, und Serrana und Sedulus Patrizier wie ich, dann würde er sie noch immer heiraten. Ich meine, schau mich an, und sie. Sie ist... einfach perfekt, von oben bis unten! Und ich, ich bin ein riesiger, uninteressanter Trampel! Ich...“ Ein Beben durchfuhr sie, als sie wieder aufschluchzte. So weit war es schon mit Romana, dass sie selbstmitleidig wurde. Sie hasste sich selber dafür, dass sie sich so anhörte, aber zu dieser schrecklichen Stunde war dies ihre ehrliche Überzeugung.


    Sie kippte nach vorne, zu Calvena hin, und vergrub ihren Kopf in die Schulter ihrer Freundin, ihre rechte Hand dabei zur Faust ballend und verzweifelt auf die Bank hauend, wobei dies einen dumpfen Laut erzeugte, als die Hand hart aufkam. Ah, wie das weh tat! Doch nicht so weh, wie ihr blutendes Herz. “...ich bin unwürdig... allem unwürdig... ich bin eine Schande für meine Schwesternschaft, meine gens, meine...“, flüsterte sie, abrupt abbrechend, nicht erwähnend, wessen sie sonst noch unwürdig sein sollte.

  • Calvena war eindeutig überfordert, vor ihr saß eine deprimierte Romana, zutiefst traurig, weil deren Welt durch zaghafte Gefühle der Liebe erschüttert worden war. Sie konnte nicht genau ahnen, was in ihrer Freundin los ging, aber sie wollte ihr irgendwie helfen. Sie trösten und aufmuntern. „Ich bin dir nicht böse“, versicherte sie ihr leise. „Selten können wir entscheiden wann und in wen wir uns verlieben“, erklärte sie ihr leise und fragte sich ernsthaft was sich Venus dabei gedacht hatte. Das war schon sehr makaber, wenn die Göttin an Romanas Leid vergnügen fand. Ausgerechnet eine Vestalin so zu quälen war einfach nur ungerecht. Dabei hatte sich die Claudia doch voll und ganz Vesta verschrieben und in dem Dienst an der Göttin ihre Erfüllung gefunden. „Es ist nur ziemlich kompliziert und das weißt du selbst. Wie könnte ich auf dich Böse sein, du bist mir doch so eine gute Freundin. Nur hätte ich ehrlich nie gedacht, dass ausgerechnet du jemals Liebeskummer haben würdest. Du warst dir immer so sicher in deinem handeln. Dafür habe ich dich immer bewundert. Weil du so selbst sicher bist!“


    Leise seuzfte sie, wie sollte es nur weiter gehen? Sie fand nicht die richtigen Worte für ihre Freundin, wusste nicht wie sie ihr helfen konnte. Abwarten und handeln war jedenfalls nicht das gewesen, was Romana hören wollte. Stattdessen schien sie für sich selbst die beste Lösung zu finden. Aber glücklich wirkte sie nicht, sondern nur traurig und erschüttert. Zu dem Kummer gesellt sich nun auch noch so etwas wie Selbstmitleid. Zumindest ließ Romana an sich selbst kein gutes Haar. „Nicht doch“, versuchte sie deren Wortschwall zu unterbrechen. „Das stimmt doch gar nicht! Wer erzählt denn so einen Mist?“ fragte sie und schüttelte vehement den Kopf. Es galt nun auch das Selbstbewusstsein der Claudia aufzubauen. „Du bist kein Trampel“, widersprach sie ihr. Anscheinend brauchte ihre Freundin doch eine Romanze um sich als Frau zu fühlen, aber das war ausgeschlossen. Dann kam ihr zumindest der kurze Geistesblitz. „Der Tänzer bei dem Abendessen zu den Ludi hat das nicht gedacht“, erinnerte sie ihre Freundin. Es war ein zaghafter Versuch die alte Romana wieder zum Vorschein zu bringen. In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie erwachsen geworden waren, oder zumindest etwas reifer.


    Romana lehnte sich gegen sie und beschimpfte sich selbst. „Schh“, versuchte sie wieder die Worte aufzuhalten. „Das stimmt doch nicht. Sag doch so etwas nicht. Romana das ist alles nicht wahr und das weißt du!“ Calvena war Angesichts der Verzweiflung ihrer Freundin erschüttert.

  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    “Salve Septima meine besten Wünsche. Du siehst wie immer wie ein Geschenk der Götter aus.”


    Sagte Centho ohne Calli weiter zu beachten als die Braut von gestern auf hin zu kam und sie beide begrüßte. Natürlich war das Kompliment ernst gemeint aber es war auch als Spitze an Calli gedacht die sich eben noch beschert hatte das sie keines bekommen hatte. Und als er hörte das hier eigentlich eine Tischordnung herrschte fand er das so gesehen nicht mal so schlecht nicht das ihm noch etwas heraus rutschte was lieber in seinem Kopf bleiben sollte.


    “Nein nein ich will hier nicht kommen und die Tischordnung aufbrechen.”


    Zitat

    Original von Furia Calliphana
    "Danke dir für die Einladung Septima, du siehst einfach bezaubernd aus! Ich gratuliere euch nochmals, die Hochzeit war grandios, ich hoffe du bist wunschlos Glücklich!" - sprach sie und nahm die Hand ihrer Freundin.


    Centho würdigte sie nicht mal mit einem Blick.


    "Wunderbar, ich setze mich gerne zu euch." - sagte sie und warf einen strafenden Blick zu Centho rüber und folgte ihrer Freundin zu den Klinen.


    Beide neu hinzugekommenen Gäste überschütteten Septima mit Komplimenten, welche die Tiberia galant und durchaus geschmeichelt entgegen nahm. „Ich danke euch beiden. Aber bitte, kommt und esst mit uns.“ Schnell war ein Sklave herbei gewunken und die bereits abgeräumten Speißen vom Vor- und Hauptgang wurden, auf zwei Platten zusammen angerichtet, wieder herein getragen. Die Vorstellung der Säbeltänzerinnen ging zu Ende und es folgte nur noch musikalische Untermalung für den Rest des Abends.


    Sim-Off:

    Ich sehe ein, dass diese 'Massen-Threads' immer recht langwierig sind und wollte es nicht glauben, aber ich denke wir sollten hier einen Schußstrich für die Gäste ziehen. Die Sklaven und die Freundinnen dürfen selbstverständlich weiter posten, aber alle übrigen Gäste sind hiermit von einer Postverpflichtung entbunden. :D

  • “Nicht böse?“ Romana erhob ihren Kopf aus der Schulterbeuge Calvenas und schaute ihre Freundin ungläubig an, man sah, dass sie ihren Kopf wieder ein wenig aufrichtete und ihren Rücken nun gerader hielt. Bei ihren nächsten Worten zeigte sich, trotz all des Elends und des Kummers, den Romana verspürte, ein Lächeln auf ihrem Gesicht. “Ach, Calvena. Womit habe ich nur eine Freundin wie dich verdient.“ Sie schüttelte ihren Kopf leicht. “Kompliziert, jaja... es ist alles kompliziert. Wirklich alles. Da hast du Recht...“, murmelte sie und seufzte. “Schau, Calvena... ich bin mir noch immer sicher in meinem Handeln. Ich verfolge noch immer meinen Weg... denke nicht, ich würde ihn nun am Liebsten abbrechen und mich an Sedulus oder sonstwen ranschmeißen. Das mache ich nicht. Dieses Gefühl ist für mich eine elende Ablenkung. Sie stört. Sie schmerzt. Ich will sie loswerden. Wie kann man so ein Gefühl totschlagen?“, fragte sie noch einmal, obwohl Calvena ihr schon gesagt hatte, dass sie es nicht wüsste. Es war eher eine rhetorische Frage, dessen Antwort nur gar nicht lauten konnte.


    Sie musste wieder lächeln, als Calvena die Anekdote mit dem Tänzer hervorkramte. “Ach der. Dieser Knilch. Stimmt, der hat es auf mich abgesehen gehabt... vielleicht hätte ich ihn doch nicht so schnell wegstoßen sollen.“ Trotz ihrer geballten Ladung an sexueller Frustration musste sie ganz leise und kurz lachen.


    Als Calvena ihr versicherte, sie wäre nicht unwürdig, seufzte sie wieder. Immerhin heulte sie nicht mehr, das hatten die Worte ihrer Freundin bewirkt. “Eine Vestalin, die sich verliebt. Das ist ein neuer Tiefpunkt in meiner langen Geschichte an Tiefpunkten. Denkst du nicht?“ Sie schnaubte aus und senkte ihren Kopf ein wenig. “Ich werde geprüft von den Göttern, ich spüre es. Ich muss durchhalten. Vielleicht bin ich doch nicht unwürdig, naja, wenn du es sagst... wenn ich durchhalte und den Mist unterdrücken kann.“ Für eine dezidiert unromantische, pragmatische junge Frau wie Romana schien es ziemlich wünschenswert, diese lächerlichen Gefühle aus ihrem Kopf zu verbannen. Aber immerhin konnte sie nun nachvollziehen, warum es Calvena bei Valerian hielt, obwohl dieser Mensch unmöglich war.


    “Du, Calvena...? Ich glaube, ich sollte jetzt gehen. Erstens, damit ich nicht noch mehr Schaden kann als bisher und noch die ganze Villa Aurelia in einen zweiten Tartarus verwandle. Und zweitens, weil ich im Atrium Vestae erwartet werde. Ich muss lernen für meine Prüfung, und kann nich einfach bis spät in die Nacht fortbleiben. Ich hoffe, du bist mir nicht sauer.“

  • Sie konnte Romana einfach nicht Böse sein. Diese war ihre älteste Freundin, ihr hatte sie sich als erstes anvertraut und sie war dankbar für diese Freundschaft. Deshalb wollte sie ihr auch helfen, doch wusste sie nicht wie. Liebe konnte ein grausames Monster sein und ausgerechnet Romana musste nun leiden. Während sie selbst glücklich werden würde, litt die Claudia unter ihren Gefühlen. Ihre Worte bauten aber ihre Freundin etwas auf und sie zeigte sogar kurz ein aufrichtiges Lächeln, ehe sich ihre Miene wieder verfinsterte. „Ach Romana“, sagte sie und strich ihr tröstend über den Arm. „Wenn ich eine Lösung wüsste, hätte ich sie dir schon längst mitgeteilt.“ Wieder seufzte sie, ratlos.


    Sie stimmte in das lachen ihrer Freundin ein. Die Erwähnung des Tänzers hatte genau das bewirkt, was es bewirken sollte. Romana hatte für einen kurzen Augenblick ihren Kummer vergessen. „Siehst du, es gibt durchaus Männer, die dich attraktiv finden. Nur solltest du nicht gleich dem erst Besten hinter her rennen!“ zwinkerte sie ihr zu.


    „Es gibt jede Menge Tiefpunkte in unserem Leben. Ich finde, nur weil du dich verliebt hast, solltest du dich jetzt nicht seelisch zerfleischen. Du hast es weder darauf angelegt, noch hast du dich meinem Onkel einfach an den Hals geworfen. Du hast diesen Gefühlen nicht nachgegeben und auch wenn es eine Prüfung von Vesta ist, so hast du doch bewiesen, dass du zu deinen Entscheidungen stehst und es nicht bereut diesen Weg eingeschlagen zu haben. Es ist schwer für dich und ich wünschte ich könnte dir helfen, aber ich bin auch der Meinung, dass du das Recht hast, verliebt zu sein. Eigentlich ist es ein schönes Gefühl, nur die Umstände sorgen dafür, dass es nicht das ist, was du vielleicht erwartet hast“, ganz leicht drückte sie Romanas Hände. „Du hast nur bewiesen, wie Stolz du bist und auch wie sicher du dir bist.“ Ob sie die richtigen Worte gefunden hatte? Das würde sich wohl in den nächsten Augenblicken zeigen.


    Sanft und tröstend lächelte sie. „Du würdest niemals irgend was dummes tun“, versicherte sie ihr. „Aber du hast Recht, wir haben das Fest fast vollständig verpasst. Ich werde zu Septima gehen und dich entschuldigen. Geh nur. Ich kann das verstehen“, sie umarmte sie liebevoll. „Kopf hoch!“

  • Romana seufzte wieder. Die freundschaftliche Berührung tat gut, und sie musste sich eingestehen – es ging ihr schon besser. Calvena war doch ein Schatz, immer wieder. “Das weiß ich, meine Liebe, das weiß ich.“ Sie strich sich fahrig durch die Haare, hätte dabei fast ihr Suffibulum runtergezogen, aber den Göttern sei Dank reichte ihre Tollpatschigkeit heute nicht so weit.


    Der Tänzer, wenn Romana an ihn zurückdachte. Für einen recht seltsamen Augenblick hatte sie fast schon Lust, ihn ausfindig zu machen und dann mit ihm... nein, das war wirklich zu haarsträubend. Sie zuckte die Achseln, und es wirkte irgendwie schon ein wenig amüsiert. “Dem Erstbesten nachrennen? Na ja, ich werde gar niemanden nachrennen. Wieso sagst du das eigentlich? Empfindest du deinen Onkel als einen Erstbesten?“ Ein schiefes Lächeln brachte sie hervor, auch wenn ihr Herz sich wieder zusammenschnürte, als sie an ebendiesen dachte.


    Sie hörte Calvena ganz andächtig zu, dann und wann nickte sie mit dem Kopf. “Da wirst du Recht haben, Calvena. Tja, was beweist uns das? Ich bin ein ganz altmodisches Frauenzimmer. Was aber auch nicht immer schlecht sein muss.“ Sie legte ihren Kopf leicht schief. “Liebe ist gerne einmal ein fürchterliches Gefühl, wenn man den anderen nicht haben kann... ach je, ich rede schon wieder, Calvena, ich muss unbedingt ins Bett gehen. Morgen sieht die Welt bestimmt schon wieder besser aus“, hoffte sie zumindest. Am Rande fragte sie sich, ob Stolz ihr denn stand. Nun, warum denn nicht? Sie war eine Frau von Stand, und zudem eine Vestalin. Trotzdem sträubte sich alles in der bodenständigen Romana, auch nur den Anschein einer Oberklassentussi zu geben.


    “Das hoffe ich auch nicht. Und, es tut mir Leid, dass du meinetwegen alles verpasst hast... ich bin so eine dumme Kuh...“ Sie seufzte und schüttelte den Kopf. “Aber trotzdem. Danke, Calvena. Danke für alles. Finde gut heim. Ich gehe jetzt. Vale.“ Sie umarmte ihre Freundin zum Abschied, und stand dann auf, um zu gehen.

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