Officium des Praefectus Legionis Tiberius Octavius Dragonum

  • Dragonum goss nun auch Massa einen Becher voll Wasser und stellte ihn auf die andere Seite des Schreibtisches bevor er auf einen der Korbsessel deutete ...


    "Nimm doch bitte Platz, Optio! Du hast dich bisher als verlässlicher Teil dieser Legio erwiesen und auch mein Adjutant lobt deine Beteiligung bei der Suche nach den "Deserteuren"! Ich möchte dich gern mit einer speziellen Aufgabe betreuen! Was weißt du über die Frumentarii der Legio?"


    Dragonum lehnte sich zurück und sah seinen Gegenüber interessiert an, ohne seinen Helm war dem Kommandanten sein Alter sicher noch besser anzusehen, aber Augen und Körperbau verrieten das in diesem alternden Körper immernoch ein wacher Geist schlummerte ...

  • Das Plätschern des Wassers, es stürzte sich wie ein kleiner Wasserfall aus dem Krug in den Becher. Dankend nahm ich im angebotenen Korbsessel platz. Der Adjutant, das musste der Centurio gewesen sein, der die zwei Deserteure mit uns gesucht und aufgespürt hatte. Es war eine sehr interessante Abwechslung gewesen.
    Die Worte des Praefecten machten mich ein kleines bisschen verlegen, natürlich auch stolz. Die Frumentarii der Legio. So richtig wusste keiner über sie Bescheid. Sie rekrutierten sich aus den Reihen der Legio. Nur, dass sie sich um besondere Angelegenheiten kümmerten, war den meisten bekannt. Öffentlich wurde wenig über sie gesprochen.


    „ Nicht sehr viel Praefect. Es wird wenig über sie gesprochen. Sie übernehmen besondere Aufgaben, sind so was wie eine Spezialtruppe, genießen besonderes Vertrauen. Der Rest fällt unter Hören-Sagen.“


    Das erinnerte mich an den einen Legionär, der mit bei dem Trupp dabei war. Er hatte seine eigenen speziellen Methoden, Leute zum Reden zu bringen. War das einer von ihnen? Der Praefect hatte mich nicht aus den Augen gelassen, als er mich fragte. Ich meine Wissen preis gab. Wenn man es als Wissen bezeichnen konnte. Ich hatte nur eine vage Vorstellung von dem, was diese Männer taten. Diese Suche nach den Deserteuren, ein kleiner Einblick in ihre Arbeit? Hatte dieser spezielle Auftrag mit den Frumentarii zu tun? Anhören was der Praefect weiter zu sagen hatte.


    Mein Grund hier zu sein, war eigentlich ein völlig anderer. Ich musterte den Praefecten. Seinem Äußeren nach zu urteilen, hatte er schon einige Jahre hinter sich gebracht. Vieles gesehen, erlebt und Erfahrungen gesammelt. Er hatte ein gutes Gespür für Menschen entwickelt. Ahnte sicher, dass ich nicht hier war, weil er nach mir hatte schicken lassen. Ich nahm den Becher und trank. Die trockene Luft, Nervosität und die Ungeduld, zu erfahren, was er von mir wollte, verlangte einiges von mir ab. Ich versuchte ruhig und gelassen zu wirken, legte die Hände locker auf meine Oberschenkel, lehnte mich zurück.

  • Mit dieser Antwort hatte Dragonum dann doch nicht gerechnet, sicher gab es einige Gerüchte über die Frumentarii, aber öffentlich waren sie ja eigentlich die Legionäre die sich um Verpflegung und Versorgung kümmerten ... da schien der Decimer also schon einiges mehr gehöhrt zu haben ...


    Dragonum nickte gemächlich und schien sich seine nächste Frage zu überlegen, doch dann stand er auf und hielt auf die Landkarte des Imperiums zu die an der Wand hinter ihm hing ...


    "Die Frumentarii von denen ich gerade spreche sind ein spezieller Teil der Legion ... sie führen in der Regel Missionen im Verdeckten aus, Aufklärung, das Verfolgen von feindlichen Aktivitäten und der gleichen ... unsere privaten Prätorianer wenn du so willst!"


    Dragonum wandte sich zu Massa und musterte ihn noch einmal kurz bevor er schließlich mit seinen Erläuterungen fortfuhr ...


    "Während des Feldzuges und vor allem anschließend in Syene gab es die ein oder andere seltsame Fügung, eine so große und erfolgreiche Schar von Banditen die absichtlich römische Truppen angreift? Wohl wissend das die einzige Konsequenz in noch mehr römischen Truppen besteht .... meiner Meinung nach höchst unwahrscheinlich! Ich denke jemand hat sie bezahlt und ich glaube diese Sklavenhändler und der Handel mit römischen Sklaven in Parthien könnte eine gute Spur sein! Ich will das du dich der Sache annimmst! ... Allerdings ist das kaum eine Ein-Mann-Mission, du wirst ein paar Legionäre brauchen. Eine andere Gruppe Frumentarii kundschaftet gerade noch die Routen dieser Händler aus und genau solange gebe ich dir Zeit ein Contubernium zusammenzustellen! Such dir Männer denen du vertraust und die auch ein paar Fähigkeiten mitbringen ... solange du nach denen suchst teile ich dich für die Ausbildung der Neulinge ein, das dürfte dir ausreichend Zeit zum beobachten und auswählen geben."


    Nun wandte sich Dragonum wieder der Karte zu auf der kleine Stecknadeln die Standorte verschiedenster Truppenteile markierten, er bewegte zwei, drei davon und wandte sich dann wieder zu Massa ...


    "Keine Fragen, Optio Decimus?"

  • Was der Praefect gerade äußerte, musste ich erst ein Mal schlucken und verdauen. Legionseigene Prätorianer, so weit hatte ich nicht gedacht. Das wich von meinen Vorstellungen doch etwas ab.


    Seine Ausführungen betrafen die Konsequenzen, die er aus der Verschleppung der 2 Legionäre gezogen hatte, an deren auf Auffinden ich beteiligt war. Er setzte hohe Erwartungen in mich. Mit 8 Männern sollte ich der Sache auf den Grund gehen. Den finden, der hinter diesen Übergriffen steckte.


    Aber ich hatte doch ganz andere Pläne. Hier passte nichts, aber auch gar nichts. Was sollte ich dem Praefecten antworten. Einen Befehl verweigern? Das wäre das schlechteste was ich tun könnte. Ich wäre eine herbe Enttäuschung für ihn. Das würde das mir entgegen gebrachte Vertrauen zu Nichte machen. Es würde in Zukunft mein Weiterkommen erschweren, wenn nicht sogar ganz verhindern. Egal wie ich die Münze drehte. Beide Seiten rückten Rom in weite Ferne. Ich musste in den sauren Apfel beißen und meine Bitte um Versetzung fürs Erste ad acta legen. Was sagte ich Serapio? Wie weit durfte ich ihn darüber in Kenntnis setzen?


    Ausbildung der Neulinge, ...geeignete Leute aussuchen...keine konkrete Zeitvorgabe. Hoffentlich reichte sie, was Brauchbares zu finden. Er riss mich aus meinen Gedanken. „ Ähm, Fragen....“ Ich fuhr mir durch den Bart. „ Mir ist die Zusammenstellung überlassen. Altgediente, Neulinge oder gemischt, ist alles erlaubt?" Mehr hatte ich nicht an Fragen. " Es werden sich sicher mit der Zeit noch Fragen ergeben.“ Ich zögerte, sollte ich ihm sagen warum ich eigentlich hier war? Nein, heute nicht. „ Ich habe fürs erste keine weiteren Fragen, Praefect.“

  • Im ersten Moment wirkte der junge Optio etwas verwirrt auf Dragonum, doch scheinbar war er einfach nur im Gedanken bereits mit der der neuen Mission zu gange. Die Fragen waren Dragonum wichtig, nur wer seine Aufgabe vollends verstand würde sie auch vernünftig zu Ende führen ...


    "Wie deine Truppe aussieht ist mir beinahe egal, aber bedenke das eure Aufgabe vermutlich sehr belastend und gefährlich werden wird, du solltest also sowohl bei den Altgedienten als auch bei den Neulingen darauf achten diejenigen auszuwählen die den Strapazen auch gewachsen sind! Nutze die Zeit die du vorerst bekommst, meine Tür steht dir von nun an immer offen! ... Nun wenn das alle Fragen waren, darfst du wegtreten Optio!"


    Dragonum deutete einen Salut an und nahm dann wieder hinter seinem Schreibtisch platz, er war gespannt wen der junge Decimer alles mit ins Boot holte ... wenn der Junge nach seinen Vorfahren kam, sollte das wohl noch eine interessante Karriere beim Exercitus werden ...

  • Das es kein Ausflug mit Erholungscharakter wird, hatte ich mir fast gedacht. Die Bemerkungen belastend und gefährlich hatten dennoch einen merkwürdigen Beigeschmack. Strapazen, der Marsch durch die Wüste war sofort wieder vor meinen Augen. So sicher war ich mir nicht mehr das alles bewältigen zu können. Die Richtigen Leute zu finden. „ Ich werde mein bestes tun.“


    Die Unterredung war zu Ende. Es waren bei Iuno nicht alle Fragen geklärt. Wo war dein Mut geblieben, Massa. Wäre es mutig, sich unüberlegt die Zukunft zu verbauen? Was waren meine Gefühle gegen, den Stand der Familie und das Wohl Roms. Nichts, ein aufflammender Strohhalm, mit einer Schnelligkeit vergangen. Im Vergleich nur ein Wimpernschlag im Bestand Roms. Der Praefect deutete einen Gruß an.


    Ich erhob mich aus dem Sessel. Salutierte. „Vale Praefect.“ Und verließ das Officium.
    Meine Türe steht dir von nun an immer offen. Hallte es immer noch in meinem Kopf. Ich, holte tief Luft. Meinen Cassis aufsetzend, hatte ich in Gedanken die ersten Anwärter auf meiner Liste.

  • Auf Befehl des Präfekten hin, trat ich in seiner Amtsstube an. Ich hatte mich ordentlich zurechtgemacht, meine geröteten Augen gekühlt, und extra noch schnell die Tunika gewechselt, um nicht nach Rauch zu riechen. Natürlich hatte ich ein bisschen was intus, aber ich dachte mir, wenn ich nicht zu viel sagte, würde es vielleicht gar nicht auffallen. Der Vorzimmersoldat ließ mich rein, ich trat mit ernster Miene ein und nahm Haltung an.
    "Ave Präfekt Octavius, Tribun Decimus meldet sich wie befohlen."

  • Dragonum stand wie so oft in letzter Zeit vor der großen Wandkarte der Provinz und betrachtete die verschieden farbigen Stecknadeln die dort Truppenbewegungen und andere Informationen repräsentierten. Als Serapio eintrat wand der Legionskommandant sich schließlich um und lächelte, der Tribun hatte sich in letzter Zeit Mühe gegeben vom Opium und den anderen Schmerzmitteln wegzukommen, soweit Dragonum berichtet worden war, und das war in Dragonums Augen eine deutliche Verbesserung ...


    "Ah Serapio, sehr schön ... wie geht es dir? Nimm nur Platz, etwas zu trinken?"


    Dragonum war ganz offensichtlich erfreut den Tribunen zu sehen, zumal er sich ja auch bereits für dessen Versetzung/Beförderung und Auszeichnung eingesetzt hatte, allerdings missfiel es dem in die Jahre gekommenen Soldaten auch das er auf ein so wichtiges Mitglied seines Stabes bald schon würde verzichten müssen ...

  • Mit einem so freundlichen Empfang hatte ich nicht gerechnet. Ich setzte mich, mit geradem Rücken, auf einen Stuhl, mein Blick wanderte zu der Karte an der Wand. Sie zeigte sehr anschaulich den langen und exponierten Grenzverlauf im Süden dieser schönen Provinz.
    "Danke. Es geht mir ganz passabel." Eigentlich war es noch immer ein nervtötendes auf und ab.
    "Ja gern. - Und wie geht es dir, Präfekt?" erkundigte ich mich, mit echtem Interesse. Da er einen so lockeren Tonfall angeschlagen hatte, erschien mir das nicht unpassend. Ich mochte den alten Haudegen wirklich gern... Aber halt – ich lächelte schon wieder so bescheuert vor mich hin... besser ein ernstes Gesicht machen...

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  • Dragonum schmunzelte während er für Serapio etwas Wasser in einen Becher füllte, die Frage des Tribuns schien ihm scheinbar amüsant ...


    "Nun wie du weißt sind wir vor ein paar Wochen in unserem Hinterhof über knapp 5000 feindliche Soldaten gestolpert, die uns in Bewaffnung und Kampfstärke nicht so sehr unterlegen waren wie man es eigentlich hätte annehmen sollen! Entsprechend versuche ich nun herauszufinden wer dafür verantwortlich ist das dieser riesige Haufen Abschaum erst so heimlich angehäuft wurde um dann so übereilt unsere Bekanntschaft machen zu wollen ... irgendwas ist da faul ich kann es fast schon riechen ... aber das sind meine Sorgen, dich habe ich aus einem anderen Grund herbestellt!"


    Dragonum reichte dem Sohn seines Patrons den Becher und setzte sich dann ebenfalls ...


    "Ich habe nach Rom geschrieben und dich sowohl für eine Beförderung als auch für eine Hasta Pura vorgeschlagen! Auch wenn ich selbst kaum glaube das ich den Verlust im Stab wettmachen kann, denke ich doch das es am ehesten im Interesse meines Patrons wäre, wenn sein Sohn in diesen so schwierigen Zeiten dichter bei der übrigen Gens ist! Ich hoffe du bist stärker gewappnet für die Intrigen und die Kabbeleien in Roms oberen Rängen, als ich und dein Vater ... andernfalls können die Decimer sich natürlich immer auf mich verlassen oder eben hier in Aegyptus Zuflucht suchen!"


    Die letzten Worte hatte Dragonum schon mehr als Scherz ausgesprochen, schließlich würde auch Serapio sicher nie einen Rückzug in Betracht ziehen, immerhin war er Römer ...

  • Es entging mir nicht, dass Octavius meine Frage einzig und allein auf den Dienst bezog. Manchmal fragte ich mich, ob er überhaupt so was wie ein Privatleben hatte... Er war mit seiner Pflicht verheiratet, interessierte sich nicht für den Rennsport, und ich hatte ihn noch NIE in einer zivilen Tunika gesehen. Vor meinem inneren Auge malte ich mir aus, wie er morgens aufstand, sich fragte 'was ziehe ich heute an?' und seine Kleidertruhe aufklappte, in der lagen hundert Militärtuniken, die sich alle genau glichen...
    Es lag wohl an diesem Abschweifen meiner Gedanken, dass ich dem Präfekten nicht mehr ganz folgen konnte. Barbaren waren halt.... Barbaren, gierig zu rauben und zu plündern..... und wir hatten halt zu wenig Kavallerie dabeigehabt... Wenn da mehr dahintersteckte wäre das äußerst beunruhigend.


    Dankend nahm ich den Becher entgegen und trank einen Schluck. Für eine Hasta Pura vorgeschlagen?! Meine Augen leuchteten auf, und mein Herz klopfte heftig. Eine Hasta Pura! Onkel Meridius "der Triumphator" nannte eine Hasta Pura sein eigen. Oh hoffentlich, HOFFENTLICH bekam ich die Lanze!! Und hoffentlich klappte das mit der Versetzung...
    "Ich möchte dir meinen TIEFEMPFUNDENEN Dank aussprechen, Präfekt! Für deine Empfehlungen und für ALL DAS, was ich unter deinem Kommando lernen durfte. Und nicht zuletzt für dieses großzügige Angebot, auch wenn ich, mit Verlaub, hoffe davon keinen Gebrauch machen zu müssen."
    Ich konnte von hier aus überhaupt nicht einschätzen, wie ernst die Lage für meine Gens war, aber falls es in Rom zu gefährlich für uns würde, würde ich auf jeden Fall darauf zurückkommen – ich würde meine Schwester schnappen, den kleinen Cousin und die kleine Cousine, und sofort das nächste Schiff nehmen...
    "Gibt es... denn IRGENDETWAS, was ich für dich tun kann, Präfekt, um meiner Dankbarkeit Ausdruck zu geben?!"

  • Dragonum genoss die entgegengebrachte Dankbarkeit sichtlich, man freute sich eben wenn das eigene Handeln wertgeschätzt wurde. Das Serapio auch was gelernt zu haben schien freute ihn natürlich noch zusätzlich, Rom konnte Männer seines Schlages gut gebrauchen und das nicht nur für die militärischen Ämter ... Als Serapio schließlich einen Gefallen seinerseits anbot lächelte Dragonum dankbar ...


    "Du könntest deinem Vater und deinen anderen Verwandten meine besten Wünsche ausrichten und ab und an mal schreiben was es denn in Rom so neues gibt! Mein Klient hält sich leider immer noch sehr bedeckt! Und falls dir fähige Soldaten in die Hände fallen schick ab und an mal einen in meine Richtung!"


    Denn abgesehen von Decimus Massa, war die Legion im Moment nicht sehr ausgiebig mit bemerkenswerten Talenten bestückt.

  • "Das werde ich!" beteuerte ich eifrig, "Hmm... falls es..." Ich sah mich um, die Türe zum Vorzimmer war geschlossen, auch draußen vor dem Fenster war keine Menschenseele. Trotzdem dämpfte ich die Stimme, als ich verschwörerisch fortfuhr. "Falls es, mögen die Götter bewahren, Dinge sein sollten, die man zur Zeit besser nicht offen sagt... dann werde ich sie mit Zwiebelsaft auf den Rand des Briefes schreiben, so dass sie erst über einer Flamme wieder sichtbar werden. Und eine Verschlüsselung benutzen, und zwar den Theokleia-Code." Konnte keiner behaupten, wir Soldaten wären nicht lernfähig. "Mit dem Schlüssel..." Ich überlegte, erinnerte mich dann an den denkwürdigen Tag, als ich Octavius kennengelernt hatte, als es so entsetzlich gewittert hatte und den Tiberiern die halbe Bude abgebrannt war. "...Summanus. In Ordnung?"

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  • Nun schmunzelte auch Dragonum, bei dem Gedanken an die erste Begegnung mit dem Sohn seines Patrons, obwohl er es damals noch nicht gewusst hatte ...


    "Ich verstehe, wir werden sehen was die Zukunft bringt und ich hoffe das sie für dich nur das Beste bereit hält .. Serapio! Ich bin sicher du hast noch viel vorzubereiten für die wohl bald bevorstehende Reise und ich will dich nicht länger aufhalten, Vale bene!"


    Dragonum grüßte militärisch, der junge Decimer hatte sich den Respekt des alten Octaviers redlich verdient und wer Dragonum kannte wusste das das nicht so leicht war wie es manchmal den Anschein hatte ...

  • "Danke Präfekt, das wünsche ich Dir ebenso!" erwiderte ich von Herzen, trank meinen Becher aus, erhob mich und grüßte zurück, wenn auch mit links, aber als ich mich eben beschwingt zum Gehen wenden wollte, fiel mir siedendheiß ein, dass ich da noch was vergessen hatte. Wo hatte ich nur meinen Kopf... das ging mir zur Zeit ständig so..... meine Gedanken waren so flüchtig, verwehten immerzu in alle Richtungen...
    "Ähm, Verzeihung, ich würde gerne noch etwas mit dir besprechen." ergriff ich wieder das Wort. "Ich habe ein Anliegen..." das jetzt, nachdem ich ihm versprochen hatte, fähige Soldaten in seine Richtung zu schicken, denkbar unpassend war... und er hatte schon so viel für mich getan... darum sah ich eher zerknirscht drein. Wenn er zustimmte, stünde ich viele Klafter tief in seiner Schuld.
    "Es geht um meinen Vetter Decimus Massa. Da unsere Gens gerade so schwere Zeiten durchmacht, würde ich ihn sehr gerne in Rom haben. Und das ist auch sein Wunsch. Er sagte mir, dass du ihn zur Zeit mit einer Aufgabe betraut hast" – mit was für einer eigentlich? Ich war zu unaufmerksam gewesen um mich genauer danach zu erkundigen – "und pflichtbewußt wie er ist, hat das für ihn natürlich Vorrang. Aber meine Bitte wäre trotzdem, ob Du ihn wohl nach Rom zu den Stadtkohorten versetzen könntest?"

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  • Dragonum runzelte die Stirn als Serapio plötzlich doch noch ein Anliegen hatte ... als er jedoch gehöhrt hatte worum es ging kräuselte seine Stirn sich gleich noch mehr. Massa nach Italien schicken zu den Stadtkohorten? Nicht nur das er einen fähigen Mann verlieren würde ... er würde ihn auch noch an den PU verlieren und das behagte dem Octavier nun ganz und garnicht zumal er diesem ja ohnehin noch einen Gefallen schuldig war ....


    "Ich denke nicht das das möglich sein wird, Salinator kommandiert die Stadtkohorten und ich würde ihn nur ungern um einen Gefallen bitten wegen der Versetzung eines Optios, zumal ich mir auch nicht sicher bin ob das dem Praefecten zusagen würde wenn zuviele Männer aus meinem Kommando nun nach Rom wechseln ... das er vorsichtig und umsichtig ist brauche ich dir ja nicht zu sagen! Außerdem denke ich das er bei mir ganz gut aufgehoben ist, woanders wird er sicher nicht so gute Aufstiegschancen haben wie unter meinem Kommando!"


    Dragonum mochte beide Decimer, immerhin waren sie fleißige und fähige Soldaten, aber der Aufwand einen Optio zu versetzen war einfach zu groß als das es sich lohnen würde ...

  • [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/LegioXXII/Wachposten_Forum.png]





    Der Legionär hatte mitbekommen, wen er da zum Praefecten brachte. Diensteifrig ging er vornweg, klopfte und betrat das Officium.


    " Der Praefect möchte den Praefecten sprechen." Der scriba konnte weiterhelfen. Der Legionär wartete ab, runzelte die Stirn, Praefect zu Praefect.






    Sim-Off:

    Grafik eingefügt

  • Sacrativir sah verwirrt auf, die Stelle des Praefectus Castrorum war ja schließlich noch garnicht neu vergeben worden ... welcher Praefect kam dann da also???


    Doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, und er sprang auf und nahm Haltung an ...


    "Salve Praefectus Artorius, Ich bin Centurio Sacrativir der Adjutant des bisherigen Kommandanten, bitte tritt doch ein ich bin sicher das der Praefectus dich sogleich sprechen möchte!"


    Der Centurio öffnete die Zwischentür zum Officium des Kommandeurs und bat den Artorier mit Hilfe einer Geste einzutreten ...




  • Reatinus ließ sich in das Officium des Praefectus Legionis geleiten, welches im Grunde nicht einmal schwer zu finden war. Man musste wie bei jedem Lager einfach die Via Praetoria nach dem Haupttor geradeaus weiter und schon fand man dort die Principia, das Hauptverwaltungsgebäude einer jeden Legion. Obwohl Reatinus sich wohl selbst zurechtgefunden hätte, wollte er keinen Großkotzigen Eindruck hinterlassen, also ließ er den Legionär eben vor sich hermarschieren. Angekommen durfte der Zug des Artoriers zunächst vor der Principia rasten und würde ihm hoffentlich bald in eine dauerhafte Bleibe folgen - doch alles zu seiner Zeit. Jetzt musste er über die Kommandoübernahme im Klaren werden.


    Reatinus trat in das Officium des Adjutanten, der sofort Aufsprang und sich in militärisch-steife Haltung versetzte. Das nannte er doch gebührenden Respekt, so gebührend, dass er sich wunderte! Nicht einmal als Tribun sprangen sie für ihn von den Stühlen! Aber Reatinus ließ sich seine Überraschung nicht anmerken und salutierte gekonnt. "Salve, Centurio! Ich bin sicher, der Kommandant und ich werden viel zu besprechen haben."
    Bauch rein, Brust raus, Schultern fest anliegend und angespannt. So sah er aus, auch als er sich aufmachte, das Officium des Octaviers zu betreten. Er nickte sowohl dem anwesenden Legionär als auch dem Centurio zu, bevor er letzten Endes eintrat und entschlossenem Schrittes Octavius Dragonum entgegenlief. Vor allem jetzt wollte er einen guten Eindruck machen. Zwar hatten sie noch in der Legio II Germanica gemeinsam gedient, aber ob Dragonum sich noch an den Artorier erinnerte, dies war die Frage. Der erste Eindruck nach langer Zeit war ebenso wichtig, fand er. Und deshalb nahm er auch die beste Haltung an, die er beherrschte, die allerdings auch eine Anstrengung für das Kreuz war.


    "Salve, Praefectus Octavius", grüßte er in militärisch-kräftigem Tonfall und mit einem Salut, "Mein Name ist Servius Artorius Reatinus und ich wurde entsandt, das Kommando zu übernehmen!"

  • Dragonum hatte schon vor wenigen Augenblicken das rasche Aufstehen seines Adjutanten gehöhrt und war nun entsprechend gespannt wer denn da kam ... als es jedoch Artorius Reatinus war, der zu Dragonums Zeit bei der Secunda dort Praefectus Castrorum gewesen war, lächelte der in die Jahre kommende Legionskommandat und erhob sich aus seinem Sessel ...


    "Ah .. Artorius Reatinus, lange nicht gesehen ... Ich muss zugeben ich bin freudig überrascht das man dich als meinen Nachfolger ausgewählt hat! So weiß ich die XXII zumindest in guten Händen!"


    Der Artorier war Dragonum gut im Gedächtnis geblieben, nicht nur das er ein Klient von Lucianus war, er war vor allem auch ein fähiger und gewissenhafter Offizier gewesen und sowas hinterlies immer einen guten Eindruck bei Dragonum ...


    "Nimm doch bitte Platz, sicher war die Reise anstregend genug! Etwas Wasser? Ich weiß noh das es das erste war woran ich gedacht hab als ich hier ankam ... nach Germanien war Aegyptus doch reichlich warm!"


    Dragonum stellte zwei Becher vor sich auf den Tisch und schenkte Wasser ein, er war gespannt was der Artorier so aus Italien zu berichten hatte immerhin kannte Dragonum das restliche Imperium fast nur noch aus der Acta ...

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