Domus des Tribunus Angusticlavius Faustus Decimus Serapio

  • Arglos lächelte Menas weiterhin. Er mochte den Decimus. Wäre es nicht so, hätte er sein Anliegen nicht erst vorgebracht. Und das Grinsen des Tribuns sagte Menas augenblicklich, dass jener verstanden hatte, was Menas beabsichtigt hatte. Menas grinste ebenfalls. Ihm entging zwar nicht der Blick des Tribunen, doch vollkommen dessen Intention. Enthusiasmus stand dem Artorier auf das junge Gesicht geschrieben. Er malte sich schon aus, wie sie die Pyramiden inspizieren würde, vorgeblich auf der Suche nach den Banditen, insgeheim jedoch, um die Bauwerke zu erkunden, die bereits weit vor ihrer Zeit schon uralt gewesen waren und dennoch nach wie vor Sonne und Sand trotzten. Die verspielte Geste des Decimers nahm Menas als solche wahr, vielleicht malte er sich in jenem Moment ebenso aus, wie eine Inspektion der Gebäude ausfallen würde. Auf welche Geheimnisse sie stoßen würden.


    Doch dann war die Katze aus dem Sack, und Menas wartete gespannt auf eine Reaktion. Sie kam recht bald, auch wenn Menas seinen linken Ringfinger darauf verwettet hätte, dass der Decimer sein Gesuch schlichtweg souverän abnicken und ihm zusagen würde. Allerdings schien er, ganz im Gegenteil, ehrlich überwätigt zu sein, zumindest aber überrascht. Und in Menas keimte die Unsicherheit, ob diese Entscheidung richtig gewesen war, noch bevor Serapio seine Bedenken äußerte. Doch Menas sog nur die Luft tief ein und nickte dann. »Ich habe sehr genau darüber nachgedacht und bin mir dessen bewusst. Allerdings kennen wir uns nun schon seit den Stadtkohorten. Ich achte dich, Tribun. ich empfinde dein Handeln als gerecht. Und wenn ich das alles zusammen nehme, ergibt sich für mich nicht ein Grund, aus dem ich es mir nochmal überlegen sollte.« Menas bedachte den Decimer mit einem aufrichtigen Blick. Sicherlich würde er sich den Rest denken. Serapio war Menas Vorgesetzter, und wenn er nun auch dessen Patron war, würden sich ganz vielleicht auch weitere Vorteile ergeben. Hinzu kam, dass Serapio ihm wegen der Unterkunft für seinen Sklaven geholfen hatte, und er hatte stets ein Wort für ihn übrig. Nein, Menas war sich sicher.

  • Das schmeichelte mir noch mehr, und natürlich stimmte ich zu. Ich, Patron des Neffen des großen Artorius Avitus, nicht schlecht oder? Um das Patronat zu besiegeln holte ich dann noch eine richtige gute Amphore Massiker aus dem Keller. Wir sassen zusammen, tranken und unterhielten uns noch eine Weile, da im Garten. Menas war wirklich angenehme Gesellschaft und es war ein schöner Abend. Einer der letzten vor unserem Aufbruch.


    Wir hatten ja keine Ahnung, dass die ganzen Pläne nur in den Wind geschrieben waren... Weil der Feldzug Menas das Leben kosten würde.

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    In der Nacht nach der Rückkehr träumte ich schon wieder davon, und beflügelt vom Opium war es sehr, sehr real. Nein, noch intensiver als real, die Farben strahlten so kraftvoll wie sie es am Tage niemals tun... Wieder einmal stieg ich den Hang hinauf, in der Hand das Gladius von dessen Klinge das Blut tropfte, roter als rot. Meine Arme waren heil und stark, jeder Schritt ließ den Boden rasch unter mir hinweggleiten. Es ging hinein in die Hügel. Eine felsige Kuppe ragte vor mir auf, da stieg ich bis ganz nach oben, um meinen Weg zu überblicken. Von dort sah ich die Sonne aufgehen, die goldene Sonne, ein göttliches Diadem, ein gleissender Strahlenkranz erhellte den Himmel.
    Unter mir erstreckten sich weite Täler, hoch in den Wolken tanzten die Schwalben, ich bekam Lust etwas in die Tiefe hinabzuwerfen. Da war immer noch das Schwert in meiner Hand. Weit holte ich aus, und schleuderte es von mir. Es flog durch die Luft, drehte sich und blitzte schön im Sonnenlicht, verschwand dann in der Tiefe.
    Die Sonne stieg höher. Meine Rüstung lastete schwer. Ich war auf einem weiten Feld angelangt, das ganz von schwarzer Asche bedeckt war. Zuerst nahm ich den Helm ab. Das ließ mich freier atmen. Dann zog ich die Rüstung aus, lies sie einfach am Rande des Feldes liegen, als ich weiterging. Die Asche federte so weich unter meinen Füßen, da bekam ich Lust, die Flocken unter den nackten Sohlen zu spüren. So streifte ich zuletzt noch die Caligae ab und watete barfuss durch die Asche hindurch. Sanft und flaumig strichen die Flocken um meine bloßen Füße... Ich war so leicht!
    Unter der Asche spross das frische Grün, es wuchs und trieb Knospen, durchbrach das dunkle Grabtuch, reckte sich unbesiegt zur Sonne empor. Statuen lagen rechts und links meines Weges in diesem Feld verstreut. Es waren alles Kriegsherren, wie jedesmal, große Generäle und Schlachtenlenker der Geschichte, die hier, von ihren Sockeln gestürzt und geborsten, nur noch Trümmer waren... Und schon schlangen sich Ranken um diese Überreste, überwucherten die Ruinen, tilgten jede Spur dieser Männer, und auch mir gelang es nie, mir ihre Namen zu merken.
    Ein Wind ließ die Asche aufstieben, feiner Staub streifte meine Wangen. Immer höher wuchsen die Pflanzen um mich. Knospen brachen auf und erblühten. Es war ein Meer von Blumen, durch das ich hindurchschritt, von einer tiefen Glücksseligkeit erfüllt, und so leicht, so unsäglich leicht, dass mich schließlich der Wind fasste und mit sich trug... ganz weit weg, der Welt und ihrem Blutvergießen für immer entrückt.

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  • Darauf folgten andere wirre Träume, an die ich mich beim Erwachen nicht mehr erinnern konnte. Es war noch sehr früh. Das Erwachen, eine Qual! Die Schmerzen, die ich in den Vortagen während der Schiffsreise reichlich beträubt hatte, waren zurückgekehrt, widerlicher denn je. Mir war übel, meine Zunge klebte am ausgedörrten Gaumen, und die ganze Häßlichkeit des Seins strömte in all ihrer grausamen Macht auf mich ein.
    Pontia machte mir einen Kräutersud, den ich gierig trank. Meine Gedanken kreisten nur um eines: Opium. Doch als ich Ravdushara anwies, mir eine neue Pfeife zu stopfen, zierte er sich und wandte ein:
    "Der Präfekt hat aber doch gesagt..."
    Ja, da war etwas gewesen. Ich tastete mich durch den Nebel meiner verschwommenen Erinnerung – bei Phobos!! Am Mareotishafen! Wie hatte ich mich nur so unverzeihlich danebenbenehmen können?! Ich ächzte, gequält von der Erinnerung an mein beschämendes Fehlverhalten gegenüber dem Kommandanten und befahl widerstrebend:
    "Dann... nur zwanzig Tropfen Mohnsaft."
    Das war die Dosis, die die Medici mir zugestanden, und sie war lachhaft gering. Ich merkte gar nichts davon! Jede Bewegung war mühsam und schmerzhaft. Ich erschrak, als ich mein Gesicht im Spiegel sah, so ausgezehrt war ich geworden. Aber allein beim Gedanken an Essen drehte sich mir schon der Magen um. Das Waschen, das Ankleiden waren eine nervtötende Prozedur, und der Gang zur Latrine auch nicht gerade eine Freude. Das schlimmste war, dass heute ein Verbandswechsel anstand! Aber zuallererst mußte ich in die Principa, zum Präfekten, und irgendwie versuchen, das Desaster vom Vortag abzumildern...


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  • Tribunus Angusticlavus Faustus Decimus Serapio, Legio XXII Deiotariana, Nikopolis, Alexandria et Aegyptus



    Kein Wort mag beschreiben
    die Leere in meinen Sinnen,
    kein Wort die Pein in meinem Herz.
    In mir devastierte Welten,
    in mir ein Feuer aus Schmerz.
    Ein Meer aus Tränen
    umspült meine Seele,
    eine Ödnis aus Reue ist mir Pein,
    und ich wage nicht von dir zu erflehen
    der verzeihenden Liebe Schein.


    [Blockierte Grafik: http://img201.imageshack.us/img201/8210/aton.png]



    In meinem Garten, meiner Oase, zwischen den hochwuchernden Blumenbüschen, dem plätschernden Brunnen, dem duftenden Jasmin, las ich diesen Brief. Der mir bestätigte, was ich schon lange befürchtete: Aton, "mein Aton" hatte sich gegen meine Familie gestellt.
    "Bona Dea!! Dass er es überhaupt noch wagt....."
    Erbittert knüllte ich das Pergament in der Faust zusammen, warf es wütend zu Boden und fluchte.
    "Verräter... mieser scheinheiliger Verräter.....!!"
    Und ich hatte ihm alles abgenommen, wie sehr er den Politikbetrieb verachtete, und die Intrigen verabscheute, und nun hatte er sich selbst an den Machenschaften beteiligt, die meinen Vater aus Amt und Würden gejagt hatten. Zornig sprang ich auf und tigerte durch den Garten. Ein Meer von Tränen?! Ja sollte er doch elendiglich drin ersaufen, in seinem Tränenmeer! Wie in aller Welt kam er darauf, dass ich ihm SOWAS verzeihen könnte?!


    Ein plötzlicher Impuls trieb mich in mein Cubiculum wo ich, in meiner Reisekiste sicher verschlossen, das Bildnis aufbewahrte, das er mir auf meine Bitte hin gesandt hatte. Einhändig mühte ich mich mit dem Schlüssel ab, bis die Kiste endlich aufging. Ich kramte das Bild hervor und, dort am Boden sitzend, sah ich es mir ganz genau an, mit anderen Augen nun, sah die Falschheit in diesem schiefen Lächeln, das mir so charmant erschienen war, und den Hochmut in den patrizischen Zügen.... - und dann erinnerte ich mich an das Funkeln der hinreißenden braunen Augen, und an das Gedicht, das er für mich geschrieben hatte... und an den Rausch, den schwindelerregenden Rausch in seinen Armen......


    Aber damit war es ein für alle mal vorbei!! Nun war es ja nicht so, dass ich noch unverbrüchlich an diese Liaison geglaubt hätte... die Entfernung, und die Zeit, und meine Schwärmerei für Massa hatten mich schon daran zweifeln lassen. Aber so ein schmutziges Aus... für eine Sache, die einmal so schön und überlebensgroß und voll Versprechen für mich gewesen war... Das tat weh, verdammt weh!! Mal abgesehen von den letzten drei Zeilen, beschrieb Atons Vers sehr genau wie ich mich jetzt fühlte! Am Boden zerstört...
    Erst zerfloß ich in Tränen. Dann betäubte ich meinen Schmerz mit Opium. Danach verfasste ich eine möglichst verletzende Antwort, beziehungsweise, diktierte sie Ravdushara und schickte ihn auf der Stelle los, in die Lachende Hyäne, um die Nachricht sofort auf den Weg zu bringen.

  • "Ab heute ist Schluß damit!!"
    Mit fiebrigem Eifer durchwühlte ich die Truhe in meinem Cubiculum, zog den Beutel mit den Opiumvorräten hervor und warf ihn auf den Boden, wo schon meine tönerne Opiumpfeife lag. "Es reicht... es reicht endgültig..."
    Nicht nur, dass es mein Denken vernebelte, und meine Verdauung lahmlegte, nun war auch noch meine Manneskraft in Mitleidenschaft gezogen. Das heißersehnte Rendezvous mit Massa war mehr als blamabel gewesen! Das brachte das Fass zum Überlaufen.
    "Ab heute ist Schluss. Nie wieder, NIE wieder..."
    Ravdushara stand daneben, er schwieg, doch ich sah ihm an der Nasenspitze an: er glaubte mir nicht.


    "Du wirst schon sehen!" Ab heute begann mein neues Leben. Ich hob den Fuß und trat mit Wucht auf die Tonpfeife, sie zerbrach unter meinem Calceus. "Tu das weg, dieses ganze Zeug! Ich will es nicht mehr sehen. Wirf es fort, auf der Stelle!"
    Ravdushara kniete sich hin und sammelte die Scherben ein, nahm den Beutel an sich und ging. Ich folgte ihm mit den Augen... und spürte, wie mein Mund auf einmal so trocken war, der Boden unter meinen Füßen so vage... Als stünde ich in schwindelerregender Höhe... schwankend, und der einzige feste Punkt, der mir Halt geboten hätte, an dem ich mich festklammern wollte, der war soeben entschwunden...
    Bona Dea... Ich hielt mich an der Wand fest, schloß die Augen und stieß heftig die Luft aus. Reiß dich zusammen Faustus. Du hast es schon mal geschafft.
    Ja. Nie wieder das falsche Traumzeug. Wenn mein Arm schmerzte, dann würde ich eben die Zähne zusammenbeißen wie ein echter Römer, wenn ich schlecht drauf war, dann würde ich... mich eben zusammenreißen wie ein echter Römer.


    Entschlossen stieß ich mich von der Wand ab und stürzte mich in hektische Aktivität: erst einmal meine Arbeit ordnen, damit, wenn es denn hoffentlich mit der Versetzung klappte, ein Nachfolger diese reibungslos übernehmen konnte, dann meine Sachen hier im Haus sichten und aussortieren, was weg konnte und was ich mitnehmen wollte, meinen Sklaven Anweisungen geben, packen, dann umdisponieren, wieder auspacken und neu packen... Ablenkung war jetzt das wichtigste.

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  • Mein Elan trug mich schwungvoll in die Höhe und über alle Widrigkeiten hinweg - eineinhalb Tage lang. Dann wurde die Gier immer stärker. Wie ein alter Vertrauter gesellte sie sich zu mir, begleitete mich tagsüber, wenn ich in meinem Officum war und wenn ich durch die Castra ging, stand hinter mir, wenn ich mit anderen sprach, saß abends mit am Tisch, wachte des Nachts auf meiner Bettkante, war mir auf den Fersen, wohin auch immer ich ging. Ohne Unterlass wisperte sie zu mir, von Wärme und Freude, vom Träumen und Seligsein... Ich verschloß meine Ohren, doch die Gier flüsterte in meinen Gedanken... immer lauter, eine eindringliche Stimme: Nur ein bisschen, nur eine Messerspitze voll, und es ginge dir auf der Stelle viel besser.... warum quälst du dich so? Es ist unnötig dich so zu quälen! Nur ein bisschen... es wird dir nicht schaden.
    Ich biss die Zähne zusammen, und stürzte mich wie ein Besessener in die Arbeit – aber ich brachte nichts zustande, verrechnete mich, verwechselte die Namen der Soldaten, konnte mich auf nichts konzentrieren, denn meine Gedanken kreisten immer nur um eines. Opium. Opium. Glückseligkeit. Opium.


    Dann kamen das Zittern, das Schwitzen und die Krämpfe. Ich hatte vergessen wie schlimm das war und wie demütigend. Da war kein Gedanke daran, in diesem erbärmlichen Zustand vor die Türe zu gehen, ich sagte ich sei krank und ließ meine Sklaven jeden Besucher abweisen. Mein Körper widerte mich an, so schwach und jämmerlich. Ich lag in meinem abgedunkelten Cubiculum, zitternd, nass von kaltem Schweiß, wälzte mich auf dem Bett auf der Suche nach einer irgendwie erträglicheren Lage, krümmte mich wie ein Wurm.... Ich war ein Wurm geworden, ein leidendes Ding, kein Mensch mehr.
    Nur ein bisschen kreischte die Gier in meinem Inneren, nur eine Messerspitze voll, und du bist wieder ein Mensch...!

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  • Das konnte nicht sein. Er und krank. Ich hatte einen ganz anderen Verdacht. Nach dem Dienst ging ich ohne Umwege zum Domus Tribunus Angusticlavius und klopfte beherzt und eindringlich an die Tür. Abweisen ließ ich mich auf keinen Fall. Sollte es von Nöten sein, verschaffte ich mir mit etwas Nachdruck Zutritt zum Haus des Tribuns, meines Vetters. Die gemeinsame Nacht in der Wüste hatte mir gezeigt, dass es nicht gut um ihn stand. Er brauchte Hilfe. Ich wartete vor der Tür und klopfte ungeduldig ein weiteres Mal. " Ravdushara mach auf, oder irgendwer. Ich muss zu ihm."

  • An der Porta:
    [Blockierte Grafik: http://img203.imageshack.us/img203/5231/pontia.jpg| Pontia
    "Ich komme ja schon!" Die alte Haushälterin öffnete die Türe, musterte den Besucher reserviert.
    "Salve junger Mann. Warum so eilig? Der Tribun empfängt heute nicht."
    Die sonst so strenge Dame wirkte an diesem Tag ein wenig mitgenommen. Das Haar war nur flüchtig hochgesteckt, und während sie den Besucher im Schach hielt, schien sie mit der Aufmerksamkeit doch eher woanders zu sein... und mit einem Ohr ins Innere des Hauses zu lauschen.



    Im Cubiculum
    Ich hielt es nicht mehr aus. Es war zu schlimm!
    "Besorg mir was!" befahl ich Radushara, er aber weigerte sich.
    "Du hast es mir verboten, Serapio, ausdrücklich verboten." sagte er starrsinnig. Mit einem kühlen Tuch wischte er mir den Schweiß von der Stirn, dann reichte er mir einen Becher mit lauwarmem Kräutersud – den ich nicht wollte, ich wollte, ich brauchte, ich verzehrte mich nach der Messerspitze voll Opium, die mich aus dem Tartaros erlösen konnte.
    "Das... das gilt jetzt nicht mehr... Siehst du denn nicht was mit mir ist?" stammelte ich – wie konnte er so erbarmungslos sein, mich so quälen, er, den ich immer gut behandelt hatte.
    "Ich brauche etwas, ich... habe mich getäuscht, es war falsch vollkommen darauf zu verzichten, irrsinnig und falsch, ich werde es stattdessen... langsam reduzieren... also bitte, geh jetzt und besorg mir was!"
    "Nein, du hast es mir verboten."
    Gab es etwas jämmerlicheres, als seinen eigenen Sklaven anzuflehen? Ich bog mich zusammen, als ein Krampf sich in meine Eingeweide hineinwühlte, dann keuchte ich bis zum Äußersten erbost:
    "Du grober fühlloser Klotz, ich befehle es dir, ich werde dich auspeitschen lassen wenn du mir nicht gehorchst! Geh jetzt! Tu was ich dir sage!"
    Endlich spurte er, floh aus dem Zimmer wie von den Furien gehetzt.



    An der Porta
    Durch das Vestibulum drang undeutlich der Schall einer Stimme, dann Türenschlagen, Schritte, dann erschien Ravdushara. Er sah ausgesprochen verstört aus, wechselte einen besorgten Blick mit der Haushälterin, erblickte dann Massa, und zum ersten Mal in der Geschichte der Bekanntschaft dieser beiden, schien er positiv überrascht ihn zu sehen.


    [Blockierte Grafik: http://img337.imageshack.us/img337/1619/ravdushara.jpg] | Ravdushara
    "Edler Herr Decimus Massa, bitte komm doch herein!" Er komplimentierte ihn an Pontia vorbei ins Haus, in das Atrium, in dem einige Reisekisten standen, und die Statue eines athletischen Speerwerfers, der zur Hälfte in dicken Strohbündeln verpackt war.
    "Mein Dominus hat ganz den Verstand verloren!" vertraute Ravdushara Massa mit gedämpfter Stimme an, "bitte, er hört doch auf dich, kannst du ihn wieder zur Vernunft bringen bevor noch ein Unglück geschieht!?"

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  • Ein flüchtiger Blick. Ravdushara hatte sich aber.....Nein, er war es nicht. Eine ältere sehr couragierte Dame, etwas aus der fasson geraten, verstellte mir den Weg. „ Ich bin...“ Weiter kam ich nicht. Im Haus tat sich was. Stimmen, Schritte. Ravdushara erschien an der Tür, nicht in der besten Verfassung. Erstaunt nahm ich zur Kenntnis, dass er mich überaus freundlich ins Haus bat. War er sonst über meinen Anblick nie begeistert, wenn wir uns begegneten, heute schien ich seine Rettung zu sein. Was ich in der Kürze erfuhr bestärkte mich in meinem Verdacht. Er war dem Opium ganz verfallen. Wollte er sich umbringen? „ Und wenn ich ihn windelweich prügeln muss, damit er wieder zu Verstand kommt.“ Sagte ich mehr zu mir selber, als ich Ravdushara zum cubiculum Serapio’s folgte.



    Anklopfen war nicht nötig. Ohne Umschweife betrat ich das cubiculum. Es hätte mich nicht so getroffen, wenn es ein Fremder gewesen wäre. So wie er dalag, zusammengekrümmt, deutlich unter Schmerzen leidend. Die feinen Härchen im Nacken stellten sich auf. Ich hatte mich vollkommen geirrt. Er war nicht im Rausch, er versuchte die Sucht los zu werden. An seinem Bett stehend, sah ich das ganze Elend. Kalter Schweiß, Zittern, blass, Augenringe, keuchend, ich setzte mich zu ihm. Tücher lagen da, ein Becher stand daneben. Ich nickte Ravdushara zu und bedeutete ihm zu gehen. Mit einem Tuch wischte ich ihm den Schweiß vom Gesicht. „ Serapio, ich bin’s Massa. Du hast dich also entschlossen dazu, vom Opium wegzukommen. Wie wär‘s mit einem Bad und einem guten Schluck.“ Der Inhalt des Bechers sah nicht einladend aus, aber das Zeug musste er trinken.


    Mir fielen die gepackten Sachen im Atrium ein, Er hatte nicht mehr viel Zeit. Es ging bald nach Rom. Ravdushara und ich, wie das klang, aber hier waren wir beide gefordert. „ Wer ist überhaupt diese resolute Frau, die deine Porta bewacht.“

  • Doch als Ravdushara wiederkam, brachte der treulose Sklave mir nicht die ersehnte Erlösung. Sondern Massa. Ich wollte das nicht... niemand durfte mich so sehen... aber er kam, ohne zurückzuschrecken an mein Bett, setzte sich zu mir mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit.
    "Lass mich... geh weg." Ich schloß die Augen, als er mir mit dem Tuch über das Gesicht fuhr, so führsorglich. Ich wollte das nicht.... aber auf mich hörte niemand mehr, nicht mal meine Sklaven. "Offenbar... bewacht sie sie nicht gut genug... "
    Ein Zittern durchlief mich, ich biss meine Zähne aufeinander, alles drehte sich um mich, der Raum wirbelte im Kreis und mir war so elend, so unerträglich elend, als müßte ich sterben, Tränen liefen mir über das Gesicht, Rotz aus der Nase, verzweifelt krallte ich meine Hand in Massas Tunika hinein, zog ihn mit aller mir noch verbliebenen Kraft halb zu mir herunter, halb stemmte ich mich zu ihm herauf und flehte: "Nein... bleib, bitte, du mußt mir helfen... Appius bitte, du mußt mir etwas besorgen... ich habe es... furchtbar unterschätzt, ich dachte es geht so, aber ich halte das nicht mehr aus, es bringt mich um.... nur ein bisschen Opium und... und es hört auf... - Hilf mir, Appius, bitte, ich flehe dich an, wenn dir nur irgendwas an mir liegt... hilf mir...!!"

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  • Dragonum hatte erst vor wenigen Stunden mit dem Packen seiner Sachen begonnen und war nicht überrascht auch das Haus von Serapio in geschäftigem Treiben vorzufinden ... also klopfte er sporadisch an die Tür, war er es doch kaum noch gewohnt irgendwo warten zu müssen ...

  • „ Sie bewacht sie sehr gut, gewisse besondere Umstände zwangen sie dazu Platz zu machen.“ Das sollte genügen. In seiner Lage war es zwecklos weiter darauf einzugehen. Er hatte den Willen aufgebracht sich von der Sucht zu befreien, dafür sollte er jede Unterstützung und Hilfe bekommen, die ich geben konnte. Dem Widersprach es, ihm Opium zu verschaffen, auch wenn er darum bettelte und flehte. Ich hatte ihn an den Handgelenken, versuchte meine Tunika aus seinem Griff zu lösen. „ Ich helfe dir und du wirst es so schaffen, ohne ein scrupulum Opium. Keiner wird dir Opium bringen. Ich werde es Ravdushara und deiner resolute Dame von der Tür verbieten.“ So sicher auf den Tag die Nacht folgte, so sicher war ich mir, dass keiner der Beiden Opium besorgte. Endlich hatte ich seine Hände gelöst. Er lag wieder auf seinem Bett. Den Becher in der Hand, die andere unter seinen Kopf, beugte ich mich zu ihm. „ Du wirst das hier trinken und wenn ich es dir einflössen muss.“ Der Becher wanderte an seine Lippen, den Kopf gestützt blieb ihm nichts anderes übrig als zu trinken. Nebenbei sagte ich ihm , was ich mit Ravdusharas Hilfe vor hatte. " Ravdushara wird dich waschen. Du ziehst eine frische Tunika an, bekommst frisches Bettzeug. Dann isst du Obst. ich füttere dich, wenn du nicht alleine willst. Du wirst viel trinken. Dir wird es schlecht gehen, sehr schlecht, aber es wird besser. So geht es jetzt jeden Tag, bis du ohne das Zeug auskommst und wieder klar bei Verstand bist." Ich wischte sanft über sein Gesicht. Rutschte näher an ihn heran.



    Ein feuchtes Tuch musste zum Nase putzen herhalten. Ich kam mir vor wie der große Bruder, der seinem kleinen Bruder nach einem Sturz aufhalf. „ Du schaffst das Faustus. Du bist stark. Du hast 5000 Männern gezeigt was in dir steckt. Du hast sie zum Sieg geführt. Kämpfe, kämpfe für dich. Kämpfe, um dir selber wieder in die Augen sehen zu können. Denk an deinen Vater Livianus, an deine Schwester Seiana. Ich helfe dir dabei.“ Er musste da durch. Wie wollte er sonst in Rom bestehen, die Familie unterstützen. Was für eine Aufgabe dort wartete war egal. Nur mit ganzem Einsatz seinerseits war sie zu bewältigen. Ich vertraute ihm, dass er es schaffte. Ich war für ihn da, wollte bleiben so lange es ging. Die nächsten Tage gab es nach Dienst nur einen Weg für mich.

  • Man vertritt sich die Füße im Atrium und was passiert, es klopft an der Porta. Pontia, die resolute Frau, deren Namen ich auf Umwegen in Erfahrung gebracht hatte und Ravdushara waren mit Faustus beschäftigt. Alles war am packen. Was blieb mir, ich ging öffnen. Jemanden von der Porta abweisen, konnte jeder. Mein zurecht gelegtes Konzept, brach wie eine Schilfhütte im Sturm zusammen. Wer stand vor der Tür, der Praefect persönlich.


    Eintreten lassen und einen akzeptablen Grund finden, warum Faustus nicht erscheinen konnte. „ Salve Praefect.“ sagte ich stramm stehend, trat einen Schritt zur Seite und ließ ihn ein. „ Du entschuldigst, du musst mit mir auskommen, der Tribun ist gesundheitlich verhindert und ist zur Zeit nicht ansprechbar. Um die Abreise nicht zu verzögern, helfe ich nach meinem Dienst. Bis dahin ist er wieder auf dem Posten.“ Mit Hilfe der Götter und viel gutem Willen, dachte ich bei mir.


    Im Atrium angekommen, war zu sehen, dass es bald nach Rom ging. Wir standen zwischen Kisten und der halb eingepackten Statue. Es war nicht gerade einladend, aber nicht zu ändern. Um von dem Umstand abzulenken, dass der Tribun verhindert war, kramte ich die neusten Gerüchte heraus. „ Praefect, man spricht davon, dass du abberufen wurdest?“ Ging er darauf ein, war ich fürs erste sicher, dass er nicht weiter nach dem Tribun fragte.

  • Dragonum runzelte zwar kurz die Stirn als ihm der Optio die Tür öffnete, schrieb diesen Umstand dann aber der Verwandschaft von Hausbewohner und dem Unteroffizier zu und wunderte sich nun über die plötzliche Erkrankung Serapios ...


    "Nicht ansprechbar? Ich hoffe es ist nichts Ernstes, immerhin habe ich gute Nachrichten für euch beide!"


    Nun letztendlich waren die Neuigkeiten sicher vor allem für den jungen Decimus Massa von Vorteil, aber da sich Serapio ebenfalls für seinen Verwandten bei Dragonum stark gemacht hatte, ging der Präfekt ganz einfach davon aus das auch er sich über die Neuigkeiten freuen würde ...


    "Prinzipiell geht es um genau das ... Ich kommandiere von nun an die Classis Misenennsis ... allerdings hatte ich gehofft darüber auch mit Tribunus Decimus sprechen zu können, er hatte mich gebeten auch für dich eine Möglichkeit zu finden wieder zurück nach Italien versetzt zu werden!"


    Dragonum blickte sich kurz um und steuerte ohne Umschweife auf ein paar Klinen zu die scheinbar nicht für die Abreise vorbereitet wurden und lies sich mit einem zufriedenen Seufzer nieder, dann deutete er auf eine der anderen Klinen, es misfiel ihm wenn einer von zwei Männern stand während man sich unterhielt ... Rang hin oder her ...

  • Gute Nachrichten waren genau das, was hier gebraucht wurde. „ Ernstes ? Nein, die Krämpfe lassen nach. Er ist bald wieder der Alte.“ Ich wurde hellhörig. Er sagte für uns Beide. Hatte Faustus ein Wort beim Praefecten für mich eingelegt? Gespannt hing ich an seinen Lippen. Meine Frage, die ablenken sollte, hatte damit zu tun. Ich war überrascht, vergaß darüber ihm eine Platz im Wirrwarr anzubieten. Der Praefect ließ sich nicht beirren, platzierte sich auf einer Kline und bot mir einen Platz an. Ich winkte einen der Sklaven ran, er sollte egal woher, verdünnten Wein und Obst bringen. Danach nahm ich auf der angebotenen Kline Platz. Der verdünnte Wein wurde gebracht, Datteln und Feigen auf den kleinen Tisch in der Mitte gestellt.


    Den Becher in den Händen, den Wein betrachtend, ging mir alles durch den Kopf was er gesagt hatte.Er kommandierte die Classis Misenensis, dass hieße, er ging nach Italien, war nicht weit von Rom entfernt. Das wichtigste, Faustus hatte wirklich ein Wort für mich eingelegt und der Praefect hatte seine Bitte aufgegriffen. „ Herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Kommando Praefect. Misenium ist nicht weit von Rom und du hast die Flotte unter dir. Eine nicht zu unterschätzende militärische Position. Ein sehr verantwortungsvoller Posten. Was den Posten hier bei der XXII. nicht weniger wichtig macht.“ Das um den heißen Brei herum reden, lernte man schnell in Aegypten. Nie wurde direkt angesprochen, um was es ging. Es war auch eine Frage der Höflichkeit, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Bei der Legion eher hinderlich. Präzise, kurz, dann behielt es auch der einfache Legionär. „ Wenn du nur in seiner Gegenwart darüber reden willst, müssen wir ein paar Tage warten, bis er sich wieder fühlt. Andernfalls stehe ich dir als Übermittler zur Verfügung und er meldet sich bei dir, sobald es ihm besser geht.“ Mein Vorschlag, mehr konnte ich nicht anbieten. Faustus jetzt hierher holen, fatal. Er war zu nichts zu gebrauchen, musste erst aus dem Sumpf kommen, dass dauerte noch ein paar Tage. Zum Glück zog sich das Packen hin.


    „ Auf die Götter, auf dein neues Amt Praefect, mögen sie dir immer gewogen bleiben.“ Ich schenkte den Göttern ihren Teil und trank eine Schluck vom verdünnten Wein. Dazu eine Feige. Innerlich nahm meine Nervosität zu. Was hatte er an Neuigkeiten. Ich spekulierte darauf, dass er nicht so viel Zeit hatte und die Angelegenheit keine Aufschub duldete. So wie es aussah wollte er es geklärt haben, bevor er nach Misenium ging.

  • Dragonum nahm den Wein dankend an, auch wenn er dem Alkohol für gewöhnlich fern blieb wenn Veränderungen und Neuerungen anstanden, aber noch war er ja in Aegyptus. Nach dem ersten Schluck wank der Präfekt jedoch ab ...


    "Nein nein wir müssen nicht warten, es geht ja eh mehr um dich als um den Tribunus! Ich will das du dich uns beiden anschließt und mit mir nach Misenum kommst, ich werde einen neuen Adjutanten brauchen, Centurio Sacrativir wird demnächst sein eigenes Tribunat bekommen und ihn hatte ich ja auch aus Germanien mitgebracht! Ich biete dir also eine Stelle als Optio bei der Classis an, selbstverständlich mit der dringenden Option weiter nach oben zu klettern!"


    Dragonum hatte sich bisher immer seine Spezialisten gesucht und dorthin mitgenommen wo er hingegangen war ... Serapio, Sacrativir und nun würde Massa hoffentlich die nächste gute Personalbeschaffung werden ...


    "Und wo wir schon dabei sind ... wer ist eigentlich dein Patron, Optio? Ich kann mich nicht errinnern ein Empfehlungsschreiben bezüglich deiner Person bekommen zu haben!"


    Nicht das Dragonum dem auch nur die geringste Aufmerksamkeit geschenkt hatte, als Soldat musste man sich selbst seine Lorbeeren verdienen, vor allem wenn man unter Dragonum Dienst tat ...

  • Die Anwesenheit des Tribun’s war nicht so wichtig. Ein erleichtertes Aufatmen meinerseits. Ich sah den Praefecten, dann doch etwas verblüfft an, als er mich als Grund seines Erscheinens aussprach.
    Faustus hatte demnach Wort gehalten und sich beim Praefecten für mich verwendet. Misenium, sein neues Kommando. Ich als Adjudant des Praefectus Classis. Eine Herausforderung für mich. Gleich mit der Prämisse mich hoch zu arbeiten. Verlegen sah ich auf meinen Becher. Ein Angebot was nicht besser hätte sein können. Misenum, in der Nähe Rom’s, nicht weit von Faustus weg. Was ließ ich hier zurück. Siedenheiß wurde mir, von einem unwohlen Gefühl begleitet, dachte ich an Neriman. Ich wollte es nicht wahr haben, aber sie war immer noch allgegenwärtig. Aber was konnte ich tun? Nichts. Ich wusste nicht wo sie war. Ob ich sie je wieder sehen würde, auch wenn ich hier bliebe. Das wussten nur die Götter. Das wesentliche aber war, ich hatte mich der Legion verschrieben. Das hieß, ich durfte offiziell nicht einmal an eine Beziehung eingehen.


    In Gedanken, hatte ich nur einen Teil seiner Frage registriert. Patron? Ich hatte keinen Patron. Achso! „ Ich habe keinen Patron, Praefect. Was kann ich einem Patron bieten? Außer dem Bestreben, in der Legion voran zu kommen, ihm meine Unterstützung zu zusichern, habe ich nichts vor zu weisen. Da muss ich mich noch gewaltig strecken und so sehr habe ich mich mit dem Gedanken eine Patron zu suchen noch nicht auseinander gesetzt.“


    Meine Kehle war staubtrocken. Den letzen Schluck aus dem Becher. „ Zu deinem Angebot. Ich nehme es hier und jetzt an.“ Was wird Faustus dazu sagen. Es war nicht Rom, aber in der Nähe Rom’s. So ein Angebot bekommt man nicht jeden Tag geboten, hier, weit von Rom entfernt, noch weniger. Ich konnte mich glücklich schätzen.

  • Keinen Patron, Dragonum nickte, er konnte sich selbst noch gut errinnern wie er damals zu Decimus Livianus gekommen war ... aber der junge Massa unterschätzte seinen Wert, wenn man es bereits in ein Tribunat geschafft hatte brauchte man keinen Patron mehr zu suchen ... sicher würde einen dann jeder nehmen aber wozu sollte man dann noch die Hilfe eines Patrons benötigen? Nein, ein kluger Mann suchte sich die Klienten denen man ansehen konnte das sie es mit ein wenig Hilfe nach ganz oben schaffen würden ...


    "Kein Patron ... soso, dann will ich dir vorschlagen mein Klient zu werden! Du hast dich als fleißig, ehrgeizig und zuverlässich erwiesen, was sollte ich mir mehr von einem Klienten wünschen?! Zumal ich den Decimern so vergelten kann was ich von meinem Patron, Decimus Livianus, gelernt und erhalten habe!"

  • So schnell zu einem Patron zu kommen, damit hatte ich am wenigsten gerechnet. Der Praefect wäre eine gute Wahl. Sein Angebot ehrte mich. Mein Wille es weiter zu bringen, sicherte mir seine volle Unterstützung, dessen war ich mir bewusst. Das sollte im Gegenzug genauso sein. Trotzdem wollte ich darüber schlafen. Die Entscheidung war wichtig für meinen weiteren Wertegang.


    „ Praefect, dein Angebot ehrt mich. Es kommt etwas überraschend. Gib mir einen Tag Bedenkzeit. Es ist eine wichtige Entscheidung für dich, wie für mich.“


    Bei der Ausbildung hatte ich zwar keine Zeit mich damit zu befassen. Hier bei Faustus ging es. Ich hatte den heutigen Abend die Möglichkeit darüber nachzudenken. Morgen teilte ich ihm dann meine Entscheidung mit. Am liebsten wäre mir gewesen, wenn ich mich mit Faustus darüber unterhalten könnte. In seinem Zustand keine annehmbare Option. Die endgültige Entscheidung lag so wie so bei mir selbst.


    „ Morgen sage ich dir, wie sie ausgefallen ist. Wenn es dir recht ist.“

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