Abrax
[Blockierte Grafik: http://farm1.static.flickr.com/205/508241821_9f37f94a95_m.jpg]
Leicht würde dieser Kampf nicht. Abrax hatte das auch nicht erwartet. Doch bereits, wie Lobo seinen Angriffen begegnete, zeigte ihm deutlich, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde. Auch wenn der Dimachaerus nur leicht gewappnet war, er bot keine Angriffsfläche. Und seine Technik hatte nur wenig Ästhetisches an sich, war rein aufs Überwältigen seines Gegners ausgelegt und dadurch umso gefährlicher.
Abrax' Attacken waren kurz und präzise. Die gebogene Form der Sica zwang ihn dazu, seine Angriffe mehr seitlich zu setzen. Wenn er die geraden Schneiden seines Gegners umgehen konnte, hatte er die Chance, ihn zu verletzen oder aber ihm die Waffen zu entreißen. Letzteres allerdings nur mit sehr viel Glück, denn Lobo war kein Anfänger. Und so tat er sein Bestes, eben jenes zu bewerkstelligen, und tatsächlich verhakte sich einen Moment seine Waffe mit einem der Schwerter. Allerdings reichte seine Kraft nicht, dem Dimachaerus die Klinge zu entwinden.
Stattdessen sprang jener geschickt zurück, machte sich damit frei und ging zum Gegenangriff über. Seine Parma war nicht groß genug, um beide Schneiden zu blockieren, aber auch Abrax war kein blutiger Anfänger mehr. Er fing die untere Klinge mit der Parma ab, so dass sie nur dumpf auf das verstärkte Holz auftraf. Die obere blockte er gleichzeitig mit seiner Sica. Allerdings beließ er es nicht dabei, den Angriff nur abzuwehren. Wie gesagt, um zu siegen, musste er angreifen. Also führte er die Bewegung weiter, drehte seinen Schild so, dass die untere Klinge nach unten rutschen musste. Sein Schwert war zwar blockiert, aber ein Kämpfer bestand ja nicht nur aus jenem. Sein von der Manica geschützter und verstärkter Ellbogen traf den Dimachaerus an seiner ebenfalls so geschützten Schulter. Leider tat Lobo ihm nicht den Gefallen, durch diesen heftigen Stoß das Gleichgewicht zu verlieren. Auch nicht, als Abrax mit Druck auf Schild und sein Schwert nachhalf und seinen Kontrahenten mehr in eine Richtung drängte. So dicht beieinander hatte der Kampf mehr etwas von einem Ringwettbewerb. Lange konnte das nicht gehen, und als Abrax merkte, dass er hier keinen Erfolg hatte, stieß er seinen Gegner mit einem kräftigen Schubser von sich.
Das hatte Kraft gekostet, und dennoch glaubte Abrax nicht, dass es umsonst war. Er nickte einmal leicht seinem Gegner zu, hoffte, ihn zu provozieren. Seine größte Chance war, dass der Dimachaerus wütend werden würde und dann einen Fehler beging. Jeder machte Fehler, wenn er nur wütend genug war. Und um seinem Zorn noch weitere Nahrung zu geben, ließ er auch gleich einen weiteren Angriff auf Lobos linke Hüfte folgen.