• Seit Macer zurück in Rom war, hatten die Sklaven in seinem Haushalt um ein Vielfaches mehr zu tun als vorher. Selbst wenn er aus dem Haus war, kamen immer wieder Boten, die etwas brachten oder holten oder einfach nur meldeten, wo er sich gerade aufhielt und nach was er verlangte.


    Während Macer in Germania gewesen war, hatte er einige seiner Sklaven an die Haushalte von Freunden oder Klienten verliehen, da sie in seiner Casa gar nicht alle benötigt wurden. Der Haussklave und zwei weitere Sklaven reichten völlig, um ein ansonsten leeres Haus zu verwalten. Jetzt jedoch wurde jede Hand gebraucht, um z.B. Einkäufe zu erledigten und sich um die Wünsche des Senators zu kümmern.


    Macer kam erst am Abend wieder nach Hause und freute sich über das bereit stehende Abendessen. Dann ging er noch einmal die Ereignisse des Tages im Kopf durch und überlegte sich, was er in den nächsten Tagen alles tun könnte.

  • Es war soweit und wie jeder Tag, der einen öffentlichen Auftritt mit sich bringen sollte, begann auch dieser Tag für Macer mit frühem Aufstehen, einem spärlichen Frühstück und viel Geduld beim Anlegen der Toga. Um ein wenig Zeit zu sparen, verband Macer letzters mit dem Empfang einiger Klienten, von denen er sich noch einige Informationen über mögliche Gegenkandidaten erhoffte. Die Ausbeute fiel aber recht spärlich aus, die meisten potanziellen Kandidaten schienen sich Zeit zu lassen.


    Als seine Diener endlich mit dem Faltenwurf der Toga zufrieden waren, verliess Macer nach einem hoffentlich glückbringend Gruß an die Ahnen vor dem Hausaltar die Casa und bewegte sich gemessenen Schrittes zum Forum.

  • Fast den ganzen Tag hatte Macer im Stadtzentrum verbracht, meistens auf dem Forum und einen großen Teil der Zeit in der Nähe der Rostra. Gespräche führen, Rednern zuhören, Wahlkampf machen. Er hatte es so erwartet, aber anstrengend war es dennoch. Kaum im Haus, legte er als erstes die Toga ab. Er hatte sich zwar wieder an sie gewöhnt, aber er hielt sie immernoch für ein unpraktisches Kleidungsstück. Ein Sklave nahm sie ihm sofort ab und trug sie fort, ein anderer reichte dafür eine Schale mit Wasser und ein handtuch, damit Macer sich ein wenig erfrischen konnte.


    Einen Moment lang blickte er vom Atrium aus in den Himmel, dann wandte er sich dem Hausaltar zu und versank in ein kurzes Gebet an die Ahnen. Sein kleiner Bruder kam ihm in den Sinn - schon länger hatte er nichts mehr von ihm gehört. "Gab es während meiner Abwesenheit Nachricht von Largus?", erkundigt er sich bei seinem alten Hausskalven. Dieser berichtet, dass Largus tatsächlich in Rom war, jedoch nicht die Casa bezog und die letzte nachricht nun auch schon wieder einige Wochen her wäre. Macer wunderte das ein wenig, aber da er ohnehin vor hatte, in den nächsten Tagen den Tempel des Mars aufzusuchen, würde er sich dort sicher erkundigen können. Sicherlich war Largus dort zur Ausbildung gewesen.


  • An Spurius Purgitius Macer
    Casa Purgitia - Roma


    Salve Senator,


    lang sind die Tage vergangen, als wir gemeinsam bei einem Schluck Wein über das Wohl unserer Factio Russata entschieden haben. Seit nun mehr einigen Jahren lebe ich in der Provinz Germania und unsere unterschiedlichen Tätigkeiten haben uns in unterschiedliche Richtungen getrieben.
    Dabei blutet mir das Herz anzusehen, was mit unserer einstmaligen Factio, die doch immer bemüht war, ein Heim für Soldaten zu sein, passiert. Die ehemaligen Factiogebäude stehen leer. Schon ist die Factio Russata aus den Köpfen der Menschen verschwunden und beginnt zu verblassen.
    Dagegen müssen wir etwas unternehmen. Lass uns wie in alten Tagen die Factio Russata zu neuem Glanz erstrahlen. Lass uns die Geschicke unserer Factio wieder in die Hand nehmen, auf dass die Gespanne der Russata die Sandbahn der Arenen in Sturm erobern werden. Ich hoffe auf deine Begeisterungsfähigkeit und dein Engagement, alter Freund, damit diese Factio wieder ein Gesicht bekommt.


    Vale


    T Didius Gordianus
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium

  • Macer nahm sich Zeit, den Brief in Ruhe zu lesen. Er fand, dass Gordianus Recht hatte und die Factio Russata etwas mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Jetzt, wo er in Rom war, würde er sich etwas mehr darum kümmern können. Er nahm sich für die nächsten Tage vor, mal ein paar Gespräche disbezüglich zu führen.

  • An Senator Spurius Purgitius Macer
    Casa Purgitia
    Rom


    Salve Patron,


    ich möchte dir herzlich zu deinem furiosen Wahlsieg gratulieren und wünsche dir viel Glück und Erfolg als zukünftiger Aedil! Ich bin mir sicher du wirst diese Aufgabe so wie alle anderen meistern und Rom gewissenhaft dienen.
    Hier in Germanien ist alles ruhig und der Kommandowechsel scheint ruhig verlaufen zu sein. Zwar hat Legat Meridius einiges umgestellt in der Legion, aber naja ein neuer Legat eine neue Vorschrift.
    Also Patron nochmals viel Erfolg bei deiner Aufgabe und vielleicht schaffe ich es ja sogar zu deinen Spielen zu kommen.
    Vale bene
    Appius Teretius Cyprianus

  • Macer freute sich über den Brief und die Glückwünsche seines Klienten. Er nahm sich vor, ihm auch einen Brief zu schreiben, wenn er sowieso Post zu Gordianus nach Germania schicken musste. Vielleicht wäre ja auch Cyprianus für die Factio Russata zu begeistern, dachte er sich, bevor er die Papyrusrolle zunächst beiseite legte.

  • Am Abend, als er alle Pflichten des Tages erledigt hat und sein Abendessen zu sich genommen hat, zieht sich Macer in sein kleines Büro in der Casa zurück, um einige Briefe zu schreiben und seine Vorhaben für die nächsten Tage zu ordnen. Die Arbeit als Aedil würde wohl viel Einarbeitung verlangen, dafür würde die meiste Zeit benötigt werden, entschied er. Diese Zeit wollte er sich auch gerne nehmen. Dann die Factio, für die er sich zu seiner eigenen Überraschung plötzlich wieder sehr interessierte. Vielleicht würde sich da ja etwas miteinander verbinden lassen, wenn er ohnehin dienstlich unterwegs war und dann zufällig mit dem einen oder anderen Factiovertreter sprechen konnte. Und dann war da noch die Hochzeit, von der Commodus ihm schon erzählt hatte und für die tatsächlich eine Einladung vorlag.


    Er schrieb ein paar Zeilen für die Briefe vor, war nicht recht zufrieden damit, korrigierte die Notizen und legte sie dann beiseite und ging ins Bett. Am nächsten Morgen schienen die Ideen besser zu fliessen, rasch hatte er die Sätze ausformuliert und in Reinschrift niedergeschrieben. Zufrieden erhob er sich und rief nach seinem Sklaven. Er hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass das Anlegen der Toga einige Zeit in Anspruch nahm und nutzt diese, um seinen Skalven Anweisungen für den Tag zu geben und um über dies und jenes nachzudenken. Ein Geschenk sollte er vielleicht zur Hochzeit mitbringen, fiel ihm ein. Da würde sich hoffentlich auf den Märkten etwas hübsches finden lassen.


    Mit einem Gruß an die Ahnen im Lararium und dem Empfang einiger weniger Klienten im Atrium endete das morgentliche Ritual und er Aedil verließ das Haus.

  • Eine Sklavin der Gens Octavia fand den Weg zur Casa Purgitia und gab dort diesen Brief ab:



    An: Spurius Purgitius Macer
    Casa Purgitia


    Salve Senator,


    es wird dich freuen zu erfahren, dass ich unsere neuen Stallungen gefunden habe. Alles befindet sich soweit in bestem Zustand, die Lenker trainieren und die Pferde werden gepflegt. Die Funktion des Rennstalls ist also in diesem Bereich noch absolut intakt. Des Weiteren habe ich für die Einrichtung eines Versammlungsortes gesorgt, der uns ab sofort zur Verfügung steht. Ich würde vorschlagen, dass wir schon bald eine Besprechung einberufen mit allen derzeit aktiven Factio-Mitgliedern. Dann können wir die weitere Zukunft der Russata ausführlich und in aller Ruhe planen.


    Eine Wegbeschreibung, sowohl zu den Stallungen, als auch zum Domus liegt bei. Ich freue mich dich dort demnächst in Empfang nehmen zu können, auf dass du dir auch selbst ein Bild von der Lage machen kannst.


    Vale
    Marcus Octavius Maximus

  • Macer findet den brief am Abend nach einem langen Tag vor, freut sich wie vom Verfasser vermutet tatsächlich und legt ihn dennoch zunächst beiseite. Sosehr er auch darauf brennt, sich um die Angelegenheit zu kümmern, gehen andere Pflichten doch erst vor. Eine davon ist, seinem Körper etwas Schlaf zu gönnen.

  • IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    An Spurius Purgitius Macer, Aedilis Plebeii
    Casa Purgitia, Roma



    Hiemit werden alle neugewählten Magistrate des Cursus Honorum zu ihrem Amtsantritt in den Palatium Augusti zur Amtsantrittsaudienz geladen.



    Gaius Decimus Maior
    Magister Officiorum – Officium Imperatoris


  • Zum dritten Mal innerhalb kürzerer Zeit musste sich Macer nun also wieder auf eine Audienz beim Kaiser vorbereiten. Vor seiner rückkher in rom hatte er zwar durchaus damit gerechnet, dass er ihm häufiger begegen würde, aber so viele Terminen hatte er dann doch nicht erwartet.


    Wieder einmal stand er also zeitig auf, nahm ein kurzes Frühstück zu sich und sprach ein kurzes Gebet vor dem Hausaltar. Das Anlegen der Toga verlegte er wieder ins Atrium, um einige Klienten empfangen zu können, während seine beiden Ankleideskalven um ihn herum sprangen, um den Stoff zu bändigen. Gut gekleidet und gut informiert über alle allerletzten Neuigkeiten aus den verschiedenen Vierteln Roms verliess er dann fast schon mit ein wenig Routine das Haus in Richtung Palatin.

  • IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    An Spurius Purgitius Macer
    Casa Purgitia, Roma


    Der Kasier hat ein Consilum Principes einberufen und Ihr seid wie immer geladen. Bitte findet Euch schnellst möglich in der Aula Regia ein, um den Imperator dort zu treffen.


    Gaius Decimus Maior
    Magister Officiorum – Officium Imperatoris




    Sim-Off:

    Sorry, dass die Einladung erst so spät kommt, ich habe völlig vergessen, dass du ja auch wieder in Rom bist. :(

  • Macer reagierte etwas überrascht auf die kurzfristige, eilige Einladung. Nach einigen Augenblicken beschloß er aber, keine zeit zu verlieren, machte sich bereit für einen weiteren Besuch auf dem Palatin und verließ die Casa. Seinen Sklaven nahm er mit, dieser hatte für ihn noch einen kleinen Umweg zu machen.

  • An Senator Spurius Purgitius Macer
    Casa Purgitia
    Rom


    Salve Patron!
    Zu deinen Fragen: Nun wie du sicherlich, den Aushängen entnehmen kannst, gibt es auch Wagenrennen. Die Russtata, hätte also die Gelegenheit, sich hier zu profilieren.
    Was die Frage an mich angeht: Nun ich muß zugeben mein Herz schlägt nicht wirklich für eine bestimmte Factio, als treuer Klient, würde ich allerdings dr Russata beitreten, sofern nötig. Das Problem ist, das ich halt aufgrund meiner Arbeit bei der Legion nicht allzu viel Zeit hätte um mich um eine Organisation hier in Germanien zu kümmern. Von Vorteil wäre es aber jemanden hier zu haben, der viel Zeit hat für die Organiisation, Gespräche mit den Züchtern und das Training, zumal ja Germanien einige herrvoragende Destüte sein eigen zählt.


    Vale Bene
    Appius Terentius Cyprianus

  • Macer las den brief und freute sich, von seinem Clienten zu hören. In der Tat hatte er von dem Rennen recht kurzfrisitg durch Aushänge erfahren, für weitere Absprachen über Distanz blieb ihm jetzt kaum die nötige Zeit. Also legte er den Brief zu jenen, die er in den nächsten Tagen in Ruhe beantworten würde.

  • Der Hausskalve des Senator schüttelte den Kopf. "Der Senator ist nicht im Haus. Du kannst entweder versuchen, ihn in der Stadt anzutreffen, wenn Du den Brief persönlich abgeben möchtest, oder ihn mir geben."

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