• Es war schon länger hergewesen, dass sie eine solche Nacht ausgenutzt hatte, und nachdem Gespräch mit dem Praetorianer hatte sie sich wieder daran erinnert, zumal sie ihm diesen ja noch zeigen wollte, sollte es je dazu kommen. Ja man konnte wohl sagen, dass das in den Sternen stand. Philogena hatte sich eine etwas dickere Decke genommen und war hinaus in den Hortus gegangen. Seit dem sie hier war hatte sie sich diesen noch gar nicht richtig angesehen, aber in dem schalen Licht konnte man auch nur erahnen wie schön er am Tag sein musste. Hier draußen war sie nun alleine, sie hatte niemanden gesagt, dass sie sich in den Hortus begeben würde, warum auch? Es war ein sicherer Ort und er gehörte zu dem Haus, passieren konnte also nichts.
    Zusammen mit der Decke, denn diese brauchte man schon wenn die Sonne nicht mehr brannte, legte sie sich auf eine Kline und deckte sich zu. Der Himmel war vollkommen klar und die junge Frau kuschelte sich regelrecht in die Decke ein und machte es sich bequem. Sie erfüllte dieses Bild mit einer innerlichen Wärme die sie nicht beschreiben konnte, denn der Himmel mit den leuchtenden Punkten war schon immer etwas ganz Besonderes für sie gewesen. Es war als würden tausende von Augen auf einen hinabsehen und ergründen wollen was man dachte und was es hier unten zu finden gab. Sie kannte einige der Sternbilder und auch den Stern der am hellsten Leuchtete und der einem immer den richtigen Weg wies sollte man sich einmal verlaufen, wo auch immer. Er brachte einen immer ans Ziel.
    Philogena genoss die Ruhe und die leisen Geräusche die in der Nacht entstanden. Im Gras hörte man die Grillen zirpen und auch das Flattern einiger nachtaktiver Vögel war zu hören und eben war sogar eine kleine Fledermaus am Baum vorbei geflogen. Ja sie wusste warum sie solche Nächte liebte.


    Die letzten Tage gingen ihr nicht aus dem Kopf. Zwei Begegnungen und bei beiden Malen eine wirkliche Rettungsaktion. Etwas musste sie falsch machen. Valerian war der erste gewesen, ein sehr charmanter, junger Mann der sie aus einem Baum gezogen hatte. Der Gedanke allein ließ sie schon wieder lächeln und sie hoffte sich mit ihm darüber noch sehr oft unterhalten zu können. Und dann Crassus, der Chef der Praetorianer der sie vor der schrecklichen Hitze bewahrt hatte. Es war ihr so peinlich gewesen als sie fast auf der Strasse zusammengebrochen war und dann hatte sie von seinen Worten gar nicht mehr genug bekommen können. Zwei Soldaten die unterschiedlicher nicht sein konnten. Seltsame Begegnungen die aber einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatten.


    Während sie weiter in den Himmel schaute und nachdachte sah sie eine Sternschnuppe mit ihrem langen, brennenden Schweif. Automatisch wünschte sie sich etwas, aber was es genau war, das würde immer ihr Geheimnis bleiben mit der Hoffnung, dass dieser Wunsch in Erfüllung ging.


    *****************************************************************


    Schwerfällig öffnete sie ihre Augen und sah alles nur sehr unscharf. Es war hell, das konnte sie sehen und ihr Kopf drohte zu platzen so schmerzte er. So wirklich wach wurde Philogena nicht und ihr Gesicht, ihr Kopf und ihr gesamter Körper glühten nur so. Und auch wenn sie sich heiß anfühlte war ihr schrecklich kalt und sie zog die Decke enger im ihren Körper, aber allein schon diese Bewegung tat schrecklich weh. Es war nicht immer ratsam mitten in der Nacht im Hortus einzuschlafen auch wenn sie das nicht beabsichtigt hatte. Sie hatte hohes Fieber…….
    Cassius der kleine Kater lief durch den Hortus und schnur stracks auf die Kline mit Philogena zu. Schnurrend sprang er auf ihren Bauch und schaute sie an. Sein Köpfchen schmiegte er dann immer wieder an sie und wollte gestreichelt werden, doch das schaffte sie nicht mehr und deswegen schaute er wieder. Etwas stimmte nicht mit ihr das wusste er auch und so setzte er sich einfach nur „bewachend“ neben sie und schnurrte vor sich hin.
    Philogena hingegen schaffte es im Moment wirklich nicht sich groß zu bewegen und wollte am liebsten nur schlafen, doch die Sonne war schon dabei so langsam aber sicher den Horizont immer weiter zu erklimmen.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Liebeshochzeiten schienen wieder in Mode zu kommen, dachte sich Macer, der in letzter Zeit häufiger solche Geschichten gehört hatte. Aber wenn es dann in einer alten Senatorenfamilie einschlug, war ja auch die politische Zukunft gesichtert, dann brauchte man sich also keine Sorgen machen.


    "An was für eine Anstellung dachtest du?" schwenkte er dann aber doch auf das politische Gespräch um. "Natürlich habe ich nichts dagegen, dass du hier in Rom ein Amt bekleidest, solange es angemessen ist."


    >Ich dachte an den Posten des Curator Viarum. Ich hatte bereits mit dem Straßenbau in Mantua zu tun. Das ist zwar kein Vergleich zu Rom und ganz Italia, aber nachdem ich Hispania verwaltet habe, sollte das auch kein all zu großes Problem darstellen.<


    erklärte Modestus dem Senator und wartete erstmal ab. Macer war selbst Curator Aquarum und vieleicht hatte er ja etwas dagegen, dass sein Klient sein Kollege wurde.

  • Zitat

    Original von Purgitia Philogena
    Ihre Augen leuchteten immer mehr, denn auf diese Ideen die Macer eben nannte wäre sie nicht gekommen. Mit Büchern und Schriften zu Arbeiten wäre wirklich etwas ganz Besonderes, zumal sie ja schon liebend gerne las und sich für vielerlei interessierte. „Kann man einfach Buchhändler werden? Einfach so? Oder muss man etwas beachten? Das klingt wirklich toll und es würde auf jeden Fall zu mir passen. Was macht man bei der Schola Atheniensis genau?“ wollte sie dann noch wissen. Natürlich wollte sie auch das Leben ein wenig genießen und vielleicht auch nicht gleich sich auf etwas stürzen, aber wenn sie die Möglichkeiten bekam sich als Frau ein wenig nützlich zu machen ohne nur für die Casa da zu sein, wäre es doch auch etwas schönes. Etwas was einer steilen Kariere gleich kam wollte sie niemals anstreben, denn spätestens wenn sie einen Mann an der Seite hatte wollte sie eine gute Ehefrau sein und eben für ihren Mann dann da sein.


    "Einfach so aus dem Nichts Buchhändler zu werden ist wohl ein bisschen schwierig", dämpfte Macer den Elan seiner Cousine. "Als Händler musst du ja etwas zu verkaufen haben und eine entsprechende Menge an Büchern für den Anfang zu besorgen ist nicht ganz einfach." Schließlich musste jede einzelne Schriftrolle von Hand geschrieben werden. Wenn man es selber machte, dauerte das ziemlich lange und wenn man es machen ließ, war es nicht unbedingt billig. Zumindest nicht, wenn man gute Bücher in sauberer, gut lesbarer Schrift anbieten wollte. "Einfacher wäre es sicher, dir einen vorhandenen Laden zu suchen, in dem du vielleicht mitarbeiten kannst. Wenn es denn einen Buchändler gibt, der Mitarbeiter sucht." Da kannte sich Macer allerdings überhaupt nicht aus. "Du könntest natürlich auch einen Laden aufmachen, der nur Bücher auf Bestellung herstellt. Dazu bräuchtest du aber gute Kontakte zu vielen Bibliotheken und anderen Buchändlern und Verlegern überall im Reich, um deinen Kunden Kopien seltener Bücher besorgen zu können. Das geht sicher auch nicht ganz so schnell, das nötige Wisssen zusammen zu haben, welche Bücher und Schriften es wo gibt." Vermutlich waren deswegen die meisten Bibliothekare in den großen Bibliotheken schon etwas älter, weil sie lange gebraucht hatten, um das nötige Wissen über existierende Bücher und wenig bekannte Autoren anzusammeln.


    Zur Schola Atheniensis und ihrer Arbeit konnte Macer fast noch weniger sagen. "Bei der Schola Atheniensis müsstest du dich einfach mal erkundigen, denke ich. Ich denke, dass sie dort immer Leute gebrauchen können, die nach Inhalten für Kurse recherchieren oder den Schülern bei der Suche nach den richtigen Büchern helfen, aber was sie dort genau machen, kann ich dir nicht sagen."

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    >Ich dachte an den Posten des Curator Viarum. Ich hatte bereits mit dem Straßenbau in Mantua zu tun. Das ist zwar kein Vergleich zu Rom und ganz Italia, aber nachdem ich Hispania verwaltet habe, sollte das auch kein all zu großes Problem darstellen.<


    erklärte Modestus dem Senator und wartete erstmal ab. Macer war selbst Curator Aquarum und vieleicht hatte er ja etwas dagegen, dass sein Klient sein Kollege wurde.


    Macer lächelte anerkennend. "Curator Viarum, kein schlechtes Ziel. Du weißt, dass der vergöttlichte Kaiser Augustus dieses Amt einst persönlich bekleidet hat?" Die Frage war eher rhetorisch gemeint, denn Macer nahm an, dass sich sein Klient tatsächlich vorab informiert hatte. "Jedenfalls ein sehr gutes Ziel und ich denken, dass ich dich auf dem Weg dorthin unterstützen werden. Deine Erfahrungen scheinen ja für dich zu sprechen."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Beiläufig überlegte Macer, ob und wann er Florus einmal dort besucht hatte, kam aber wie fast immer in solchen Fällen zu keinem schlüssigen Ergebnis. "So habe ich es auch gemacht, als ich bei der Legio I und dann auch in Germania war. Ein Haus gibt man dafür nicht ganz weg, aber zu viele Bedienstete, die nichts zu tun haben, braucht man auch nicht. Eben gerade so, dass das Haus nicht verkommt, sich alle selber versorgen können und Nachricht schicken, wenn in Rom etwas wichtiges passiert. Außerdem war der eine oder andere Klient ganz dankbar, wenn er auch in meiner Abwesenheit eine offene Tür findet." Den tieferen Sinn davon hatte Macer zwar nie ganz verstanden, aber einige hegten offenbar heimatliche Gefühle für die Casa ihres Herrn.


    "Wo wohnt deine Frau eigentlich derzeit? Auch in Misenum?" fragte er dann aus einem plötzlichen Einfall heraus.


    Und nun waren wir offenbar ganz beiläufig bei denjenigen Themen angekommen, welche unter meiner Arbeit am meisten litten.Iulia wohnt noch immer in Mantua. Dort unterhält sie den Stammsitz und den Hauptsitz der Factio. Ich hoffe, es geht ihr gut. Es wird Zeit, dass ich auch wieder mehr mit ihr unternehmen kann.

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Einfach so aus dem Nichts Buchhändler zu werden ist wohl ein bisschen schwierig", dämpfte Macer den Elan seiner Cousine. "Als Händler musst du ja etwas zu verkaufen haben und eine entsprechende Menge an Büchern für den Anfang zu besorgen ist nicht ganz einfach." Schließlich musste jede einzelne Schriftrolle von Hand geschrieben werden. Wenn man es selber machte, dauerte das ziemlich lange und wenn man es machen ließ, war es nicht unbedingt billig. Zumindest nicht, wenn man gute Bücher in sauberer, gut lesbarer Schrift anbieten wollte. "Einfacher wäre es sicher, dir einen vorhandenen Laden zu suchen, in dem du vielleicht mitarbeiten kannst. Wenn es denn einen Buchändler gibt, der Mitarbeiter sucht." Da kannte sich Macer allerdings überhaupt nicht aus. "Du könntest natürlich auch einen Laden aufmachen, der nur Bücher auf Bestellung herstellt. Dazu bräuchtest du aber gute Kontakte zu vielen Bibliotheken und anderen Buchändlern und Verlegern überall im Reich, um deinen Kunden Kopien seltener Bücher besorgen zu können. Das geht sicher auch nicht ganz so schnell, das nötige Wisssen zusammen zu haben, welche Bücher und Schriften es wo gibt." Vermutlich waren deswegen die meisten Bibliothekare in den großen Bibliotheken schon etwas älter, weil sie lange gebraucht hatten, um das nötige Wissen über existierende Bücher und wenig bekannte Autoren anzusammeln.


    Zur Schola Atheniensis und ihrer Arbeit konnte Macer fast noch weniger sagen. "Bei der Schola Atheniensis müsstest du dich einfach mal erkundigen, denke ich. Ich denke, dass sie dort immer Leute gebrauchen können, die nach Inhalten für Kurse recherchieren oder den Schülern bei der Suche nach den richtigen Büchern helfen, aber was sie dort genau machen, kann ich dir nicht sagen."



    Das war dann alles doch nicht so einfach wie sie eben noch gedacht hatte, aber irgendwie würde sie das schon hinbekommen. Ja aber je mehr ihr Cousin da erzählte desto unwahrscheinlicher wurde es dann doch, denn wenn sie alt und grau war brauchte sie das alles auch nicht und irgendwie hörte es sich schwer danach an, dass sie bis sie alles hatte alt sein würde. „Das das alles ein solch großer Aufwand sein würde habe ich nicht gewusst. Vielleicht werde ich aber wirklich in einem Buchladen fragen ob sie jemanden als Hilfe brauchen, damit ich einfach mal sehen kann wie es ist. Ich habe ja nicht einmal eine Ahnung wie es überhaupt wäre in einem solchen Geschäft zu arbeiten. Aber das mit Büchern und Schriften klingt einfach verlockend da ich sowieso gerne lese und es einfach interessant ist.“ Sie griff nach ihrem Becher und drehte ihn ein wenig zwischen ihren Händen. „Aber ich denke es würde alles schwer sein zumindest was das alleine etwas machen betrifft da hast du Recht. Ich werde einfach versuchen mich zu erkundigen.“


    Vielleicht hatte sie ja wirklich Glück, vielleicht auch nicht, aber das konnte sie nur herausfinden wenn sie es versuchte. „Hmm dann werde ich auch bei der Schola einfach nachfragen und mich etwas beraten lassen,“ sagte sie ganz zuversichtlich. Da hätte sie in Zukunft ja einiges zu tun. „Gibt es ansonsten noch etwas was ich in diese Richtung beachten sollte?“ fragte sie ihn. Philogena lehnte sich wieder ein wenig an die Lehne der Kline an und beobachtete ihren Cousin. Sie hoffte, dass sie ihm mit ihren Fragen nicht auf den Nerv ging, das war etwas wovor sie immer wieder Angst hatte, da sie ja wusste, dass sie immer gern dazu neigte eine Frage nach der anderen zu stellen.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Macer lächelte anerkennend. "Curator Viarum, kein schlechtes Ziel. Du weißt, dass der vergöttlichte Kaiser Augustus dieses Amt einst persönlich bekleidet hat?" Die Frage war eher rhetorisch gemeint, denn Macer nahm an, dass sich sein Klient tatsächlich vorab informiert hatte. "Jedenfalls ein sehr gutes Ziel und ich denken, dass ich dich auf dem Weg dorthin unterstützen werden. Deine Erfahrungen scheinen ja für dich zu sprechen."


    >Er hat es ja auch in dieser Form eingeführt.<


    ergänzte Modestus, denn er hatte sich durchaus schon informiert.


    >Natürlich muss ich dafür erst in den Senat aufgenommen werden. Bis es soweit ist, wollte ich mich im Cultus Deorum engagieren.<

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Und nun waren wir offenbar ganz beiläufig bei denjenigen Themen angekommen, welche unter meiner Arbeit am meisten litten.Iulia wohnt noch immer in Mantua. Dort unterhält sie den Stammsitz und den Hauptsitz der Factio. Ich hoffe, es geht ihr gut. Es wird Zeit, dass ich auch wieder mehr mit ihr unternehmen kann.


    "Ich muss zugeben, dass ich in meiner Zeit bei den Truppen durchaus ganz froh war, nicht verheiratet zu sein", gestand Macer. "Das macht es einem in manchen Belangen durchaus leichter. Deine Frau verwaltet also die Factio mit? Das finde ich toll! Bei der Russata scheinen sich Frauen nicht einmal in die Nähe der Verantwortung zu wagen."

  • Ein Sklave brachte folgenden Brief eines lauen Sommertages in die Casa Purgitia.



    An den
    Senator Purgitius Macer
    Casa Purgitia
    Roma


    Salve Senator Purgitius!


    Ich hoffe dieser Brief erreicht dich nicht in einem ungünstigen Moment, sodass du ihm die nötige Aufmerksamkeit und Sorgfalt schenken kannst. Außerdem möchte ich gleich vorneweg betonen, dass dieser Brief rein privater Natur ist und nichts mit meinem Amt zu tun hat.


    Durch einen unvorhersehbaren Zufall habe ich vor einigen Tage deine Cousine Philogena aus einer misslichen und gefahrenträchtigen Lage befreien können. Ich nehme an sie hat dir schon davon erzählt, weshalb ich es dabei belassen möchte. Ich würde gerne diesen Anlaß nutzen um die Beziehungen zwischen unseren Familien zu vertiefen und zu stärken. Ich denke, dass eine solche Stärkung Vorteile für unserer beider Familien haben könnte.
    Um alle Für und Wider ausgiebig besprechen zu können würde ich dich dazu gerne an einem Tag deiner Wahl in meine Casa einladen.


    Ich freue mich auf deine Antwort und verbleibe derweil mit den besten Grüßen



  • Zitat

    Original von Purgitia Philogena
    Das war dann alles doch nicht so einfach wie sie eben noch gedacht hatte, aber irgendwie würde sie das schon hinbekommen. Ja aber je mehr ihr Cousin da erzählte desto unwahrscheinlicher wurde es dann doch, denn wenn sie alt und grau war brauchte sie das alles auch nicht und irgendwie hörte es sich schwer danach an, dass sie bis sie alles hatte alt sein würde. „Das das alles ein solch großer Aufwand sein würde habe ich nicht gewusst. Vielleicht werde ich aber wirklich in einem Buchladen fragen ob sie jemanden als Hilfe brauchen, damit ich einfach mal sehen kann wie es ist. Ich habe ja nicht einmal eine Ahnung wie es überhaupt wäre in einem solchen Geschäft zu arbeiten. Aber das mit Büchern und Schriften klingt einfach verlockend da ich sowieso gerne lese und es einfach interessant ist.“ Sie griff nach ihrem Becher und drehte ihn ein wenig zwischen ihren Händen. „Aber ich denke es würde alles schwer sein zumindest was das alleine etwas machen betrifft da hast du Recht. Ich werde einfach versuchen mich zu erkundigen.“


    Vielleicht hatte sie ja wirklich Glück, vielleicht auch nicht, aber das konnte sie nur herausfinden wenn sie es versuchte. „Hmm dann werde ich auch bei der Schola einfach nachfragen und mich etwas beraten lassen,“ sagte sie ganz zuversichtlich. Da hätte sie in Zukunft ja einiges zu tun. „Gibt es ansonsten noch etwas was ich in diese Richtung beachten sollte?“ fragte sie ihn. Philogena lehnte sich wieder ein wenig an die Lehne der Kline an und beobachtete ihren Cousin. Sie hoffte, dass sie ihm mit ihren Fragen nicht auf den Nerv ging, das war etwas wovor sie immer wieder Angst hatte, da sie ja wusste, dass sie immer gern dazu neigte eine Frage nach der anderen zu stellen.


    Viel mehr Ratschläge als sich bei anderen beraten zu lassen, die es besser wussten als er selbst konnte Macer kaum geben. "Dass es schwer ist, aus dem Nichts anzufangen ist sicher unbestreitbar, aber das verlangt ja auch keiner. Zumindest nicht, solange du es nicht von dir selber verlangst." Für so ehrgeizig hielt Macer seine Cousine dann aber definitiv nicht.


    "An der Schola wird man dich sicher beraten können. Bei einem Buchladen kommt es sicher auf ein wenig Glück an, an wen man gerät, aber die Schola sollte wohl solche Anfragen gewohnt sein", vermutete Macer auf gut Glück. "Der Rector der Schola ist ein Aelier, meine ich, aber ich habe schon länger nicht mehr von ihm gehört und wahrscheinlich wäre er auch gar nicht persönlich für dein Anliegen zuständig. Vielleicht kann dir mein Sekretär noch ein wenig weiterhelfen, mit den passenden Ansprechpartnern." Wenn in diesem Haus etwas darüber bekannt war, wer der richtige Ansprechpartner war, dann wusste es der Sekretär. Auf Macers löchriges Gedächtnis in Sachen Personen und Positionen sollte sich jedenfalls niemand verlassen.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    >Er hat es ja auch in dieser Form eingeführt.<


    ergänzte Modestus, denn er hatte sich durchaus schon informiert.


    >Natürlich muss ich dafür erst in den Senat aufgenommen werden. Bis es soweit ist, wollte ich mich im Cultus Deorum engagieren.<


    "Auch das ist ein löbliches Ziel. Du kennst Flavius Aquilius, nehme ich an? Er ist auch einer meiner Klienten und ein sehr eifriger Mann im Dienste der Götter. Falls du Hilfe brauchst, kannst du dich sicher an ihn wenden", bot Macer die Dienste seines Klienten an, ohne diesen vorher zu fragen. Dafür war er schließlich Patron. "Aber sei vorsichtig, nicht dass er dich zu einem langfristigen Einsatz dort überredet", scherzte er dann noch, auch wenn er keine ernsthaften Befürchtungen auf diesem Gebiet hatte. "Um deine Ernennung zum Senator werde ich mich bemühen."

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Ein Sklave brachte folgenden Brief eines lauen Sommertages in die Casa Purgitia.


    Wenig später erreichte der Brief Macers Schreibtisch und damit auch die Aufmerksamkeit des Hausherrn. Interessiert nahm er die Nachrichten auf. Seine Cousine hatte also den Praefectus Praetorio getroffen. Hatte sie ihm davon bisher erzählt? Er konnte sich nicht erinnern und so schlecht war sein Gedächtnis auch wieder nicht.


    "Meine Cousine soll bitte mal zu mir kommen", trug er seinem Laufburschen auf, der im Arbeitszimmer auf Anweisungen wie diese gewartet hatte.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Viel mehr Ratschläge als sich bei anderen beraten zu lassen, die es besser wussten als er selbst konnte Macer kaum geben. "Dass es schwer ist, aus dem Nichts anzufangen ist sicher unbestreitbar, aber das verlangt ja auch keiner. Zumindest nicht, solange du es nicht von dir selber verlangst." Für so ehrgeizig hielt Macer seine Cousine dann aber definitiv nicht.


    "An der Schola wird man dich sicher beraten können. Bei einem Buchladen kommt es sicher auf ein wenig Glück an, an wen man gerät, aber die Schola sollte wohl solche Anfragen gewohnt sein", vermutete Macer auf gut Glück. "Der Rector der Schola ist ein Aelier, meine ich, aber ich habe schon länger nicht mehr von ihm gehört und wahrscheinlich wäre er auch gar nicht persönlich für dein Anliegen zuständig. Vielleicht kann dir mein Sekretär noch ein wenig weiterhelfen, mit den passenden Ansprechpartnern." Wenn in diesem Haus etwas darüber bekannt war, wer der richtige Ansprechpartner war, dann wusste es der Sekretär. Auf Macers löchriges Gedächtnis in Sachen Personen und Positionen sollte sich jedenfalls niemand verlassen.




    Auch wenn er nicht mehr so viel sagen konnte wie die ganze Zeit war sie ihrem Cousin aber auf alle Fälle sehr dankbar dafür, dass er ihr die ganzen Tips gegeben hatte. Ohne ihn wäre sie ja nicht einmal auf die Idee gekommen sich um diese Dinge zu kümmern. Sie lächelte verlegen, denn so ehrgeizig war sie dann wirklich nicht. Das konnte man sowohl positiv wie aber auch negativ sehen, da kam es immer drauf an wie man es auslegte. „Nein, ja ich denke ich werde das alles ganz ruhig angehen damit nichts überstürzt wird. Ich möchte ja nicht auf die Nase fallen,“ sagte sie und griff sich auch kurz an diese.


    „Also wenn er mir eine Hilfe sein kann, nehme ich diese Hilfe natürlich gern an, also die deines Sekretärs. Ich denke ich werde sowie ich mich ein wenig eingelebt habe die Schola aufsuchen und mich dann beraten lassen. Ich freue mich auch irgendwie drauf. Es ist einmal etwas anderes und ich möchte auch gar nicht nach den Sternen greifen. Es klingt verlockend das ganze mal sehen was sich letztendlich ergeben wird. Wann kann ich mit deinem Sekretär sprechen oder fragst du ihn einfach?“ wollte sie dann wissen. Sie fischte sich noch eine Hand voll Trauben, das waren die süßen die sie am meisten liebte.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Wenig später erreichte der Brief Macers Schreibtisch und damit auch die Aufmerksamkeit des Hausherrn. Interessiert nahm er die Nachrichten auf. Seine Cousine hatte also den Praefectus Praetorio getroffen. Hatte sie ihm davon bisher erzählt? Er konnte sich nicht erinnern und so schlecht war sein Gedächtnis auch wieder nicht.


    "Meine Cousine soll bitte mal zu mir kommen", trug er seinem Laufburschen auf, der im Arbeitszimmer auf Anweisungen wie diese gewartet hatte.



    Philogena lag immer noch angeschlagen in ihrem Bett und versuchte sich auszukurieren. Das Fieber war einigermaßen gesunken weil Elenna sich so rührend um sie kümmerte. Sie gab ihr schon die letzten beiden Tage Suppen und all das Zeugs zu trinken was sie wieder gesund machen sollte. Philogena konnte das alles nicht mehr sehen, denn auf Dauer schmeckte es einfach nur noch scheußlich. So blieb zu hoffen, dass sie das alles noch schneller weg bekommen würde als es schon ging. Philogena hatte nicht einmal die letzten Tage sich durch den Kopf weiter gehen lassen können, denn der hatte nur gebrummt und sie hatte es bereut im Garten eingeschlafen zu sein. Das war wirklich ein dummer Zufall gewesen und die Worte von Elenna gingen ihr wahrscheinlich ein halbes Leben lang nicht aus dem Kopf.


    Als es an der Tür klopfte hob sie ihren Kopf an und flüsterte ein Herein. Endlich Ablenkung dachte sie sich noch und bekam dann gesagt, dass Macer sie sprechen wollte. Natürlich dachte sie sich nichts Schlimmes dabei, aber es war auf jeden Fall eine Ablenkung denn länger liegen bleiben wollte sie nicht, deswegen stand sie auch gegen den Protest von Elenna einfach auf und zog sich an. Natürlich sah sie nicht wirklich gesund aus, aber das spielte nun keine Rolle. Ihre Stimme war ein wenig angeschlagen, aber sonst war es ja schon besser geworden.


    Langsam trat sie zu Macer. "Du wolltest mich sprechen?" fragte sie mit heiserer Stimme.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Ich muss zugeben, dass ich in meiner Zeit bei den Truppen durchaus ganz froh war, nicht verheiratet zu sein", gestand Macer. "Das macht es einem in manchen Belangen durchaus leichter. Deine Frau verwaltet also die Factio mit? Das finde ich toll! Bei der Russata scheinen sich Frauen nicht einmal in die Nähe der Verantwortung zu wagen."


    Naja, wenn du es so formulierst, dann tönt es sicherlich schrecklich abgehoben. Sie kümmert sich um die Fahrer und die Gebäude, respektive darum, dass dort alles in Ordnung ist. Ich kann mir Iulia nicht vorstellen, wie sie über Papyri brütet und Rennstrategien entwirft. Dafür hat sie nun wirklich noch zu wenig Interesse gezeigt. Aber sie wird sicherlich am Rennen in Misenum dabei sein.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    "Auch das ist ein löbliches Ziel. Du kennst Flavius Aquilius, nehme ich an? Er ist auch einer meiner Klienten und ein sehr eifriger Mann im Dienste der Götter. Falls du Hilfe brauchst, kannst du dich sicher an ihn wenden", bot Macer die Dienste seines Klienten an, ohne diesen vorher zu fragen. Dafür war er schließlich Patron. "Aber sei vorsichtig, nicht dass er dich zu einem langfristigen Einsatz dort überredet", scherzte er dann noch, auch wenn er keine ernsthaften Befürchtungen auf diesem Gebiet hatte. "Um deine Ernennung zum Senator werde ich mich bemühen."


    >Das wäre natürlich sehr gut. Doch ich wollte auch noch dich fragen, ob du mich unterstützen würdest, wenn ich mich um eine Position in einem der Kollegien bemühen würde?<


    fragte Modestus. Natürlich kannte er Aquilius und er würde das Angebot sicher annehmen. Der Flavier würde ihm sicher die eine oder andere Frage beantworten können.

  • Zitat

    Original von Purgitia Philogena
    „Nein, ja ich denke ich werde das alles ganz ruhig angehen damit nichts überstürzt wird. Ich möchte ja nicht auf die Nase fallen,“ sagte sie und griff sich auch kurz an diese.


    „Also wenn er mir eine Hilfe sein kann, nehme ich diese Hilfe natürlich gern an, also die deines Sekretärs. Ich denke ich werde sowie ich mich ein wenig eingelebt habe die Schola aufsuchen und mich dann beraten lassen. Ich freue mich auch irgendwie drauf. Es ist einmal etwas anderes und ich möchte auch gar nicht nach den Sternen greifen. Es klingt verlockend das ganze mal sehen was sich letztendlich ergeben wird. Wann kann ich mit deinem Sekretär sprechen oder fragst du ihn einfach?“ wollte sie dann wissen. Sie fischte sich noch eine Hand voll Trauben, das waren die süßen die sie am meisten liebte.


    "Solange ich meinen Sekretär nicht gerade selber benötige, kannst du dich jederzeit an ihn wenden", erklärte Macer. Bisher hatte er die Hausangestellten für sich alleine gehabt, aber seit Victors Eintreffen hatte sich das schon geändert und dass es sich weiter ändern würde war auch klar. Einige hatten ohnehin ihre festen Aufgaben, die unabhängig von der Zahl der Personen im Haus waren, zum Beispiel der Türhüter oder der Gärtner. Den Sekretär, der eigentlich auch Hausverwalter war, würde Macers Cousine schon nicht zu sehr beanspruchen, dachte sich Macer. Sonst müsste er eben nochmal etwas dazu sagen.


    "Wieviel Sklaven oder freie Angestellte hast du eigentlich mitgebracht?" fragte er passend zum Thema, da er dadrauf bei ihrem Eintreffen nicht geachtet hatte. Aber als Hausherr wollte er natürlich schon wissen, wie viele Personen sich nun unter seinem Dach einquartierten. Vielleicht waren ja nun auch mehr Sklaven da, als Arbeit vorhanden war oder aber es musste noch nachgelegt werden, weil viele Personen eben auch viel Arbeit machten.

  • Zitat

    Original von Purgitia Philogena
    Langsam trat sie zu Macer. "Du wolltest mich sprechen?" fragte sie mit heiserer Stimme.


    Macer deutete auf einen Sitz auf der anderen Seite des Tisches und betrachtete seine Cousine eine Weile aufmerksam. "Du bist nicht gesund, stimmt's? Wie geht es dir? Sind dir die ersten ungewohnten Tage in Rom nach der ersten Euphorie doch auf die Gesundheit geschlagen?" Von ihrer Krankheit war ihm als Hausherr natürlich berichtet worden, aber er hatte wenig Zeit gehabt, persönlich nach ihr zu schauen, zumal es auch wieder hieß, dass es nicht so schlimm wäre, dass ein Arzt geholt werden müsste.

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Naja, wenn du es so formulierst, dann tönt es sicherlich schrecklich abgehoben. Sie kümmert sich um die Fahrer und die Gebäude, respektive darum, dass dort alles in Ordnung ist. Ich kann mir Iulia nicht vorstellen, wie sie über Papyri brütet und Rennstrategien entwirft. Dafür hat sie nun wirklich noch zu wenig Interesse gezeigt. Aber sie wird sicherlich am Rennen in Misenum dabei sein.


    Macer setzte ein überraschtes Gesicht auf. "Ihr entwerft eure Strategien auf Papyri? Interessant. Bei uns malen die Trainer in der Sand der Rennbahn, wenn es da überhaupt etwas zu malen gibt." An schriftlichem Material stapelten sich eher zahlreiche Wachstafeln, Holzbrettchen und manchmal auch Tonscherben mit abgeschriebenen Rennergebnissen aus allen Teilen des Reiches im Haus der Factio, bis sich mal wieder jemand bemühte, Ordnung dort herein zu bringen und die unwichtigen von den wichtigen Daten zu trennen. "Sich um die Fahrer und Ställe zu kümmern ist doch auch eine große Verantwortung und wie gesagt, bei uns ist da keine Frau in Sicht", beharrte Macer dann auf seinem Standpunkt. "Dann Rennen in Misenum wird sicher ein nettes Treffen. Zu schade, dass ich kaum länger als den eigentlichen Renntag dort bleiben kann."

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    >Das wäre natürlich sehr gut. Doch ich wollte auch noch dich fragen, ob du mich unterstützen würdest, wenn ich mich um eine Position in einem der Kollegien bemühen würde?<


    fragte Modestus. Natürlich kannte er Aquilius und er würde das Angebot sicher annehmen. Der Flavier würde ihm sicher die eine oder andere Frage beantworten können.


    Die Fragen konnte Macer ebenso unzweifelhaft beantworten wie die nach der Unterstützung zur Erhebung zum Senator. "Selbstverständlich. Wenn dies dein Wunsch ist, werde ich mich auch dort für dich einsetzen. An welches Kollegium dachtest du?" Zwar war der gute alte Valerius Victor nicht mehr, den macer vom Rennsport her kannte und der sein bester Kontakt in den Kollegien war, aber dafür gab es jetzt andere, die er ansprechen konnte. Vielleicht konnte er auf diesem Weg sogar bestehende dünne Kontakte etwas intensivieren, was sicher nicht das schlechteste war.

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