Es war schon länger hergewesen, dass sie eine solche Nacht ausgenutzt hatte, und nachdem Gespräch mit dem Praetorianer hatte sie sich wieder daran erinnert, zumal sie ihm diesen ja noch zeigen wollte, sollte es je dazu kommen. Ja man konnte wohl sagen, dass das in den Sternen stand. Philogena hatte sich eine etwas dickere Decke genommen und war hinaus in den Hortus gegangen. Seit dem sie hier war hatte sie sich diesen noch gar nicht richtig angesehen, aber in dem schalen Licht konnte man auch nur erahnen wie schön er am Tag sein musste. Hier draußen war sie nun alleine, sie hatte niemanden gesagt, dass sie sich in den Hortus begeben würde, warum auch? Es war ein sicherer Ort und er gehörte zu dem Haus, passieren konnte also nichts.
Zusammen mit der Decke, denn diese brauchte man schon wenn die Sonne nicht mehr brannte, legte sie sich auf eine Kline und deckte sich zu. Der Himmel war vollkommen klar und die junge Frau kuschelte sich regelrecht in die Decke ein und machte es sich bequem. Sie erfüllte dieses Bild mit einer innerlichen Wärme die sie nicht beschreiben konnte, denn der Himmel mit den leuchtenden Punkten war schon immer etwas ganz Besonderes für sie gewesen. Es war als würden tausende von Augen auf einen hinabsehen und ergründen wollen was man dachte und was es hier unten zu finden gab. Sie kannte einige der Sternbilder und auch den Stern der am hellsten Leuchtete und der einem immer den richtigen Weg wies sollte man sich einmal verlaufen, wo auch immer. Er brachte einen immer ans Ziel.
Philogena genoss die Ruhe und die leisen Geräusche die in der Nacht entstanden. Im Gras hörte man die Grillen zirpen und auch das Flattern einiger nachtaktiver Vögel war zu hören und eben war sogar eine kleine Fledermaus am Baum vorbei geflogen. Ja sie wusste warum sie solche Nächte liebte.
Die letzten Tage gingen ihr nicht aus dem Kopf. Zwei Begegnungen und bei beiden Malen eine wirkliche Rettungsaktion. Etwas musste sie falsch machen. Valerian war der erste gewesen, ein sehr charmanter, junger Mann der sie aus einem Baum gezogen hatte. Der Gedanke allein ließ sie schon wieder lächeln und sie hoffte sich mit ihm darüber noch sehr oft unterhalten zu können. Und dann Crassus, der Chef der Praetorianer der sie vor der schrecklichen Hitze bewahrt hatte. Es war ihr so peinlich gewesen als sie fast auf der Strasse zusammengebrochen war und dann hatte sie von seinen Worten gar nicht mehr genug bekommen können. Zwei Soldaten die unterschiedlicher nicht sein konnten. Seltsame Begegnungen die aber einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatten.
Während sie weiter in den Himmel schaute und nachdachte sah sie eine Sternschnuppe mit ihrem langen, brennenden Schweif. Automatisch wünschte sie sich etwas, aber was es genau war, das würde immer ihr Geheimnis bleiben mit der Hoffnung, dass dieser Wunsch in Erfüllung ging.
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Schwerfällig öffnete sie ihre Augen und sah alles nur sehr unscharf. Es war hell, das konnte sie sehen und ihr Kopf drohte zu platzen so schmerzte er. So wirklich wach wurde Philogena nicht und ihr Gesicht, ihr Kopf und ihr gesamter Körper glühten nur so. Und auch wenn sie sich heiß anfühlte war ihr schrecklich kalt und sie zog die Decke enger im ihren Körper, aber allein schon diese Bewegung tat schrecklich weh. Es war nicht immer ratsam mitten in der Nacht im Hortus einzuschlafen auch wenn sie das nicht beabsichtigt hatte. Sie hatte hohes Fieber…….
Cassius der kleine Kater lief durch den Hortus und schnur stracks auf die Kline mit Philogena zu. Schnurrend sprang er auf ihren Bauch und schaute sie an. Sein Köpfchen schmiegte er dann immer wieder an sie und wollte gestreichelt werden, doch das schaffte sie nicht mehr und deswegen schaute er wieder. Etwas stimmte nicht mit ihr das wusste er auch und so setzte er sich einfach nur „bewachend“ neben sie und schnurrte vor sich hin.
Philogena hingegen schaffte es im Moment wirklich nicht sich groß zu bewegen und wollte am liebsten nur schlafen, doch die Sonne war schon dabei so langsam aber sicher den Horizont immer weiter zu erklimmen.