• Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Das klingt nach einem sehr ambitionierten Programm", stellte Macer anerkennend fest. "Bei den vielen Aufgaben wird dir sicher nicht langweilig werden."


    Mit der Idee mit dem Volkstribunat konnte sich Macer dagegen kurzfristig nicht so recht anfreunden. "Ich weiss nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ansehen und Einfluss des Volkstribunats ist doch schon lange arg beschränkt."


    >Durchaus nicht. Seit ich Quindecemvir und Senator bin, habe ich sowieso keine ruhige Minute mehr. Sogar der Consul Aelius Quarto war schon bei mir zu Besuch.<


    meinte Modestus mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, denn so ganz ernst war es nicht gemeint. Wobei er in letzter Zeit ungewöhnlich viele Gäste in seinem Haus gehabt hatte. Und der Consul zählte tatsächlich dazu.


    >Nun die Volkstribunen sind durchaus nicht mehr so mächtig wie sie es in den Zeiten der Republik waren, doch im Gegensatz zu einem Aedilat würde ein Volkstribunat mir eher Zeit für meine Tätigkeiten im Cultus Deorum lassen. Doch wie gesagt ich bin mir noch nicht sicher was dies angeht. Wahrscheinlich lasse ich auch noch ein weiteres Jahr verstreichen, bevor ich erneut kandidiere. Vielleicht schiebe ich auch noch meine geplante Zeit als Iuridiculus vorher ein.<

  • Mit einem gebührend anerkennenden Nicken nahm Macer zur Kenntnis, dass sein Klient schon den Consul zu Gast hatte. Er nahm zwar nicht an, dass dieser gleich zum Abendessen dort war, aber auch so war es schon beeindruckend genug. Einen Augenblick dachte er darüber nach, welcher Consul zuletzt seine Casa betreten hatte, konnte sich aber wie üblich an nichts konkretes mehr erinnern.


    "Nimm' nicht zu viele Aufgaben nebeneinander an", warnte er dann aber, sowohl mit Blick auf heute als auch auf das mögliche Volkstribunat. "Zumindest keine, von denen du nicht einige sofort wieder ablegen könntest, wenn es zu viel wird. Sonst reibst du dich auf." Macer war da zwar nicht unbedingt das ideale Vorbild, denn mit seinen diversen Posten und Aufgaben gehörte er auch eher zu den fleissigen Aufgabensammlen als zu den umsichtigen Planern, aber er musste ja nicht alles empfehlen, was er selber tat. "Ein weniger einflussreiches oder angesehenes Amt anzunehmen, nur um ein anderes nicht aufgeben zu müssen, ist nicht unbedingt vorteilhaft. Aber wenn du dir ohnehin noch Bedenkzeit nehmen möchtest, dann brauchen wir das ja jetzt nicht vertiefen." Zumal er bei einer Amtszeit als Iuridiculus ohnehin Rom verlassen und Ämter abgeben müsste, so dass danach alle Würfel neu geworfen wurden.

  • >Da muss ich dir zustimmen. Es ist wahrscheinlich wirklich sinnvoller, wenn ich es mit dem Cursus Honorum nicht übereile. Ich hoffe aber auf jeden Fall noch einen prestigeträchtigeren Fall vor Gericht verhandeln zu können, bevor ich mich bei einem Statthalter, um den Posten des Iuridiculus bemühe. Hällst du es für klug als Iuridiculus noch einmal nach Hispania zu gehen, weil ich dorts bereits Erfahrungen gesammelt habe, oder sollte ich zum Beispiel lieber nach Germania oder Gallia gehen, um Erfahrungen in verscheidenen Provinzen zu sammeln ?<

  • Sein Klient stellte keine leichten Planungen an, fand Macer. "Ich würde das vom Bedarf und den Aussichten abhängig machen. Vom Bedarf schon deswegen, weil es sicher nicht leicht sein wird, einen solchen Posten überhaupt zu bekommen. Nicht jeder Statthalter gibt die juristischen Fragen an einen Iuridiculus ab. Vorher einen wichtigen Fall hier in Rom vertreten zu haben, ist dabei sicher keine schlechte Empfehlung." Auf juristischem Gebiet war Macer aber ansonsten selber auch völlig unerfahren, so dass er kaum weitere Empfehlungen geben konnte.

  • Philogena war immer noch ziemlich überrascht wegen dem ganzen hier. Geschenke dort, Geschenke da, sie fand das alles ein wenig komisch und es machte sie innerlich etwas nervös. Sie verfluchte sich selber nicht mehr bei ihrem Cousin nachgehakt zu haben was beim letzten Essen zwischen den beiden eigentlich vorgefallen war. Eigentlich hatte er ihr das doch erzählen wollen aber im Grunde hatte er es nicht. Und nun stand sie da und hatte sicher rote Ohren so nervös war sie.
    Crassus schaute wirklich gut aus in seiner Toga und auch sein Lächeln….doch Philogena versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und ließ ihren Blick zu dem Geschenk an Macer gleiten. Er bekam ein wundervolles Mosaik geschenkt, beziehungsweise es würde noch eines werden. Schenkte man so etwas heut zu Tage? Einfach so? Skeptisch blickte sie nun wieder Crassus an aber sie konnte das Leuchten in ihren Augen nicht mehr verbergen. Sie spürte eine Wärme in sich die sie nicht beschreiben konnte und irgendwie wuchs die Aufregung immer mehr. Etwas hatte sie ihren Kopf schräg gelegt und schaute den Praefecten nun an.


    Ihren Kopf machte sie erst dann wieder gerade als Crassus sie nun wieder ansprach. Sie wollte doch keine Geschenke, das machte sie doch immer so schrecklich verlegen und so auch jetzt. Ihre Wangen röteten sich mit einem Mal und sie spürte wie ihre Ohren zu kochen schienen. Sie blinzelte etwas und wusste gar nicht was sie zu Crassus sagen sollte. Irgendwie blieb ihr die Stimme im Halse stecken als er die Sklaven beauftragte ihre Geschenke zu bringen. „Ich….,“ begann sie und blickte Crassus etwas länger in die Augen und dann zu den Truhen die man nun öffnete. Was sie zu sehen bekam hätte wohl all ihre Erwartungen übertroffen, denn man konnte deutlich sehen, dass die Pelze und Schmuckstücke keine Billigware waren und außerdem wirklich wunderschön aussahen. Vorsichtig strich sie mit der Hand über einen der Pelze und blickte Crassus dann wieder an. „Ich weiß gar nicht womit ich das verdient habe,“ sagte sie leise aber mit einem zaghaften Lächeln und leuchtenden Augen die wohl mehr ausdrücken konnten als Worte. „Sie sind wunderschön,“ meinte sie dann und blickte noch einmal in die Truhen. Das Warum blieb ihr dabei im Hinterkopf hängen.

  • Die Wahlen standen an. Aus diesem Grunde waren einige flinke Sklaven und Klienten mit Farbe und Pinseln ausstaffiert worden, um ein wenig Werbung in Rom zu verbreiten. Sie kamen des Nachts, und am Morgen fanden sich in Rom zahlreiche Orte, die mit frischer Farbe verschiedene Botschaften verkündeten.


    Den Dispens vergab der Kaiser gern,
    drum wähl Ursus von den Aureliern!

  • An
    Spurius Purgitius Macer
    Casa Purgitia
    Rom


    Salve Patron!
    Ich entschuldige mich schon mal im voraus dafür, daß ich dir nicht füher und öfter gechrieben habe, aber meine Arbeit hier, lässt mir nicht allzuviel Zeit.
    Ägypten ist eine exotische und doch gleichzeitig seltsame Provinz und das gleiche trifft für Alexandria zu.
    Obwohl Alexandria letztlich auch von römischer Gnade abhängig ist, sind die Bewohner stolz auf ihre Autonomie und versuchen ständig diese zu erweitern und zu Testen, wo ihre Grenzen sind. Vor allem die griechische Oberschicht ist mir suspekt. Sie sieht sich wohl immer noch als die Herren Alexandrias und ich bin mir sicher, sie wären die ersten feiernden auf den Straßen, wenn Rom hier abziehen würde.
    Was meine Arbeit selbst angeht, so war sie für mich am Anfang doch eine ziemliche Umgewöhnung, aber ich denke ich habe mich gut eingewöhnt. Die Hauptaufgabe besteht im Grunde darin den Deckel auf diese Stadt zu halten, so daß ich mich hauptsächlich mit dieser Stadtwache rumschlagen muß und dafür sorgen muß, daß Roms Interessen (in Zusammenarbeit mit dem Statthalter) gewahrt sind. Nicht immer einfach, besonders weil die Stadtwache der Meinung ist, sie wäre für alles und jeden zuständig.
    Ich habe im übrige meinen ersten Klienten. Einen Prudientier. Anscheinend werde ich wohl langsam ein wichtiger Mann.
    Eine Frage habe ich noch an dich Patron. Ich würde gerne in nächster Zeit mein viertes Militärexamen ablegen. Besteht dazu hier in ägypten die Möglichkeit oder muß ich dazu nach Rom kommen?


    Vale bene
    Appius Terentius Cyprianus

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Mariamamara war ebenfalls der Meinung, dass es besser sei, aufzustehen. Zwar war der Boden im Atrium der Casa Purgitia weitgehend sauber, aber trotzdem gab es wesentlich bequemere Plätze, um sich länger dort aufzuhalten. Vor allem, wenn man ein bisschen Wärme und Nähe brauchte, denn so eine Säule war auch hier weder warm noch kuschelig. Den Hausherrn würde Mariamamara wohl holen können, aber die Herrin mit zu ihm zu begleiten kam ihr nicht so angenehm vor. Allerdings schien der Hausherr auch gar nicht anwesend zu sein, denn sonst wäre er mit ziemlicher Sicherheit in einem der Räume direkt am Atrium gewesen und hätte das Gespräch schon längst mitbekommen.


    "Hier im Haus ist niemand alleine", stellte sie schließlich fest und hielt der Herrin einladend die Hand hin, um ihr vom Boden auf zu helfen, da sie bisher keine Bemühung zeigte, von selber aufzustehen.



    Philogena war wirklich froh nicht alleine zu sein. Zwar hatte sie das nicht für möglich gehalten und zu Anfang gedacht es wäre besser einfach alleine irgendwo zu sitzen und sich den Schmerzen hinzugeben, aber diese Sklavin hatte einfach zu viel Herzlichkeit an sich um ihre Gegenwart nicht zu genießen. Sie erinnerte sie irgendwie an einen Teil der Familie den sie vermisste, an so etwas wie eine Mutter oder Großmutter von denen niemand mehr am leben war. Man merkte immer erst sehr viel später wie einem jemand doch fehlen konnte wenn er nämlich gar nicht mehr da war.
    Vorsichtig legte die junge Frau das Kissen auf die Seite und nahm dann die Hand an, die die Sklavin ihr entgegenreichte. Vorsichtig umschloss sie die Hand mit ihrer eigenen und ließ sich aufhelfen, das Gesicht immer noch feucht von den vielen Tränen die sie geweint hatte.


    Dann tat sie etwas womit die Sklavin sicher auch nicht gerechnet hatte, denn Philogena umarmte sie einfach. Ihr war der Stand vollkommen egal, das war ihr fast schon immer egal gewesen, denn auch Sklaven waren in ihren Augen Menschen auch wenn viele anders dachten. Herzlich war ihre Umarmung und wieder drang ein Schluchzen über ihre Lippen. "Wenn ich ihn wenigstens noch einmal gesehen hätte," flüsterte sie heiser.

  • Ein gewisses thriumphierendes Gefühl schlich sich in den Hinterkopf von Mariamamara, als Philogena ihre Hand ergriff und sich aufhelfen ließ. Es bereitete ihr immer wieder Freude, wenn die Herrschaften sich tatsächlich dazu überreden ließen, das zu tun, was sie vorgeschlagen hatte. Sie wusste nur zu gut, dass das in ihrer Stellung keine Selbstverständlichkeit war, auch wenn sie im Haus des Senators einen gewissen Einfluss hatte.


    Eigentlich wollte sie schon etwas sagen, als die überraschende Umarmung sie zum Schweigen brachte. Auch wenn sie gerne redete, waren hier wohl Worte überflüssig. Langsam legte sie einen Arm um die Herrin, um ihr ein Gefühl von Halt und Sicherheit zu geben und blieb dann einfach schweigend stehen.

  • Zitat

    Original von Purgitia Philogena
    „Ich weiß gar nicht womit ich das verdient habe,“ sagte sie leise aber mit einem zaghaften Lächeln und leuchtenden Augen die wohl mehr ausdrücken konnten als Worte. „Sie sind wunderschön,“ meinte sie dann und blickte noch einmal in die Truhen. Das Warum blieb ihr dabei im Hinterkopf hängen.


    Macer konnte gar nicht anders, als beeindruckt zu sein von dem, was Caecilius Crassus alles an Geschenken aufbot. Zwar hielt er die Menge nun doch für etwas übertrieben und fand, dass eine Truhe auch völlig gereicht hätte, aber eine entsprechende Bemerkung verkniff er sich. Caecilius Crassus hatte vermutlich in diesem Augenblick ohnehin nur Augen und Ohren für Philogena.


    "Da bleibt mir die Einlaufstour durch die Stadt mit dir ja wohl erspart", scherzte er und wartete ab, ob die beiden noch ein paar nette Worte wechseln wollten, bevor er sie ins Speisezimmer hinüber bat.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Sein Klient stellte keine leichten Planungen an, fand Macer. "Ich würde das vom Bedarf und den Aussichten abhängig machen. Vom Bedarf schon deswegen, weil es sicher nicht leicht sein wird, einen solchen Posten überhaupt zu bekommen. Nicht jeder Statthalter gibt die juristischen Fragen an einen Iuridiculus ab. Vorher einen wichtigen Fall hier in Rom vertreten zu haben, ist dabei sicher keine schlechte Empfehlung." Auf juristischem Gebiet war Macer aber ansonsten selber auch völlig unerfahren, so dass er kaum weitere Empfehlungen geben konnte.


    >Sicherlich. Dann möchte ich dich nicht weiter stören und mich von dir verabschieden, Patron.<


    sagte Modestus zu Macer und wartete aber noch auf eine Entgegnung von ihm, bevor er sich zurückzog und die Casa verlassen würde.


    Sim-Off:

    Tut mir leid, ich habe den Thread vergessen.

  • Ein wenig hatte Macer das Gefühl, dass sein Klient lieber eine andere Antwort gehört hätte, so schnell wie er das Gespräch nun beendete. Aber zumindest kurzfristig hatte Macer keine andere Meinung zur Hand, mit der er seinem Klienten hätte Freude machen können. Weitere Anliegen hatte er auch keine.


    "Danke für deinen Besuch", erwiderte er daher auf die Verabschiedung und wünschte ihm alles Gute bis zu ihrem nächsten Treffen.

  • Dir gefällt also meine äh Crassus stockte kurz und überdachte seine Wortwahl. 'Kleinigkeiten' klang etwas arg untertrieben, sogar für Crassus Verhältnisse. 'Aufmerksamkeiten' klang schon besser aber mehr nach einer freundlichen Geste als einem Geschenk im höheren vierstelligen Sesterzbereich. also das, was ich für dich ausgesucht habe? Habe mir gedacht, das würde dir ganz gut stehen und ganz besonders jetzt im Winter kann es ja gar nicht warm genug sein - ganz im Gegensatz zum Sommer. scherzte Crassus und spielte damit auf die Umstände bei Philogenas und Crassus ersten Treffen an. Er lachte kurz und nickte dann Macer zu als Zeichen, dass zumindest er soweit mal fertig war.

  • Da Mithridates sowieso im Auftrag seines Herren in Rom war, gab er den brief für Macer persönlich bei der Casa Purgitia ab.


    Ad
    Sp. Purgitius Macer
    Casa Purgitia
    Roma


    Salve Patron,


    wie angekündigt schreibe ich dir diesen Brief um dich über den genauen Termin des Turniers zu informieren. Das Turnier wird KAL IAN DCCCLIX A.U.C. (1.1.2009/106 n.Chr.) im Amphitheater von Mantua stattfinden. Ohne unverschämt klingen zu wollen, käme es der Stadt Mantua sicherlich zu Gute, wenn du einige einflussreiche Personen auf die Veranstaltung aufmerksam machen würdest. Falls du in Mantua anderweitige Angelegenheiten zu erledigen hast und du bereits vor dem genannten Termin anreisen willst, wird dir selbstverständlich eine Unterkunft zur Verfügung gestellt. Ich würde mich über deine Anwesenheit sehr freuen.



    Tiberivs Decimvus Crassvs

  • Philogena konnte das alles immer noch nicht fassen und schaute gebannt auf die vielen Pelze und Schmuckstücke. Sie musste gestehen, dass es das erste Mal war, dass sie von diesen Dingen so viel auf einmal bekommen hatte. Noch nie hatte sie auf Glamour so viel Wert gelegt und dennoch schaute sie immer bezaubernd aus. Das Kommentar von Macer ließ ihre Wangen rot glühen und etwas peinlich berührt schaute sie ihn an und blickte dann wieder kurz zu Boden. Ihr war schrecklich warm und ein letztes Mal ließ sie ihre Finger über das Fell streichen und war dann wieder gefangen von Crassus. Seine Worte entlockten ihr ein sanftes Lächeln, denn es erinnerte sie natürlich sogleich wieder an ihr Kennenlernen und wahrscheinlich war das alles auch beabsichtigt gewesen.
    „Sie gefallen mir sehr gut. Ich danke dir wirklich, sie sind sehr schön und ich werde sie liebend gerne tragen,“ sagte sie leise und sanft und versank einen Moment in seinen Augen, wobei ihre Wangen weiter fröhlich leuchteten.
    „Ja,“ sagte sie verlegen und blickte zu Macer. Sie wusste nicht was sie noch sagen sollte und fühlte sich im Augenblick etwas unbeholfen vor allem weil sie das Gefühl nicht los wurde, dass etwas im Busch war. Den Blick dem sie ihren Cousin nun zuwarf war leicht fragend und bittend zugleich als würde sie wollen, dass er sie endlich von etwas erlöste.

  • Die kleine Anspielung auf die Hitze des Sommers, die Philogena damals offenbar Probleme bereitet hatte, gefiel auch Macer, so dass er sich ein Grinsen nicht verkniff. Dann machte er eine einladende Geste. "Nun, wenn ich dann ins Triclinium hinüber bitten dürfte. Dort verbringt sich der Abend sicher angenehmer als hier im Atrium."


    Kaum hatten sie den Raum betreten, reichten die Sklaven auch schon Würzwein als Apperitif und brachten danach die Vorspeise auf den Tisch. "Was macht der Dienst?" erkundigte sich Macer bei Crassus, denn auch wenn dieser bald schon nicht mehr an der Spitze der Cohortes Praetoriae stehen sollte, so war er jetzt doch noch ihr Präfekt.

  • Zitat

    Original von Mithridates
    Da Mithridates sowieso im Auftrag seines Herren in Rom war, gab er den brief für Macer persönlich bei der Casa Purgitia ab.


    Der Brief mit der Einladung nach Mantua kam nicht unerwartet, so dass Macers Verwalter schon mit den ersten vorausschauenden Planungen begonnen hatte, als er Hausherr in die Casa zurück kehrte und sich über die neuen Nachrichten unterrichten ließ. Die Zusicherung Macers, die Reise tatsächlich antzutreten, war daher kaum mehr als eine Formsache. Auf welche Weise er andere einflussreiche Personen von einer Reise nach Mantua überzeugen konnte, musste er sich allerdings noch überlegen.

  • Für die Saturnalien in diesem Jahr hatte Macer vergleichweise wenig Vorbereitungen getroffen. Philogena und Victor waren im Haus, so dass es eine kleine familiäre Feier zusammen mit den Sklaven geben konnte. Den Rest wollte er dem Zufall, dem Wetter und den Vorlieben der anderen Hausbewohner überlassen. Der erste Tag der Saturnalien begann daher ganz klassische mit einem Bad in dem kleinen, beheizbaren Badezimmer der Casa. Noch mitten in der Nacht war dazu der Ofen angeheizt worden, so dass das Badewasser angenehm warm war. Nicht nur die Herrschaften durften baden, sondern auch die Sklaven, wenn sie wollten. Beim Ankleiden brauchte er sie an diesem Morgen ohnehin nicht, da man ihm weder in die Toga helfen musst, noch geschäftliche Termine oder Briefe vorlesen musste.


    Danach trafen sich alle im Atrium, wo Macer seinen Pflichten als Hausherr nachkam und vor dem Hausaltar ein Ferkel opferte. Sein letztes blutiges Opfer war zwar schon eine Weile her, aber trotzdem gelang es ganz gut. Außerdem war die Zuschauerzahl ja überschaubar und solange das halbtote Ferkel nicht noch vom Opfertisch hüpfte, hätte wohl ohnehin niemand etwas bemerkt. Die Aussicht auf frisches Schweinefleisch und ein paar entspannte Tage ließen ohnehin alle recht gelassen sein.

  • Nicht nur der Dankbarkeit aufgrund der letzten Wahl wegen, hielt es Avianus für richtig, seinen Patronen in diesem Moment zu besuchen. Auch brauchte er erneut einen Rat für seine zukünftige Laufbahn. Obwohl Avianus noch in den Startlöchern einer hoffentlich langen und glücklichen Amtszeit stand, sollte es doch nie schaden, sich rechtzeitig über Zukunftsalterativen zu erkundigen.
    Er ließ sich diesen Mittag in gute Gewänder hüllen, um mit einem guten Äußeren vor den Purgitier treten zu können. Dieses Mal war Avianus bei Weitem nicht zu aufgeregt wie das erste Mal, als er an diesem kleinen Weg stand. Es war sogar ein wunderschönes Gefühl, ihn diesmal ohne Aufregung zu beschreiten!


    Avianus stand nun vor der Porta, klopfte kräftig und selbstsicher an, wartend auf Antwort.

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