Ursus hatte das Versprechen, das er bei seiner Rede gegeben hatte, nicht vergessen. Tatsächlich hatte er vor, ein Legat zum "Anfassen" zu sein. Einer, der sich nicht im Officium verkroch, sondern sich sehen ließ, mit den Männern sprach und sich selbst von der Lage ein Bild machte. Er verzichtete darauf, sich von seinen Stabsoffizieren begleiten zu lassen. Was vielleicht auch besser war, solange er Baldemar bei sich hatte. Wie er den Germanen kannte, würde der seine Verachtung für die römische Armee nur allzu deutlich zeigen. Hoffentlich nicht so deutlich, daß es Ärger mit den Männern gab. Obwohl, so eine kleine Abreibun täte Baldemar vielleicht ganz gut. Damit er aufhörte, auf andere so verachtend herab zu schauen, ohne wirklich zu wissen, was jene konnten.
Nur mit wenigen Worten hatte Ursus seinem derzeitigen Leibwächter erklärt, was er vorhatte und verließ nun mit ihm im Schlepptau die Principia. Sie gingen die Via Praetoria entlang in Richtung der Porta Praetoria. Links und rechts zunächst die Wohnhäuser der Tribune, dann kam rechts das Forum und links die Centurienbaracken. Es war durchaus viel los, obwohl viele Männer beim Training waren und andere auf Wache.