[Casa Terentia] Ausweichquartier des Praefectus Alae

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    Christopherus musste lächeln als er die Ernsthaftigkeit sah mit welcher Valentina seine frühere Aufgabe versah. Er war ihr sogar dankbar, daß sie sich darum kümmerte. Er zog einen Stuhl neben den ihren und setzte sich umständlich. Schließlich kannte er sie kaum und wußte daher nicht wie sie derlei Vertraulichkeiten aufnahm.
    Doch seit er Primus kannte hatte er gelernt offen zu den Menschen zu sein, vertrauen zu zeigen und zu geben.
    Er lächelte ein wenig und meinte,
    Es ging uns niemals wirklich schecht,...Primus,...also der Dominus hat sich stets gut um alles gekümmert,...keine Sorge,...das zweite Gestüt wird uns schon nicht ruinieren,...im gegenteil es bietet gelegentlich Anlass nach Mogontiacum zu reiten,...das Leben dort erinnert ein wenig mehr an Roma als diese Civitas hier,...und außerdem hat das Gestütr einen sentimentalen Wert,...du kanntest Tullia doch auch?!

  • Es machte Valentina überhaupt nichts aus, dass Christopherus sich zu ihr setzte. Im Gegenteil, sie kam sogar etwas näher zu ihm. Es klang gut, was er ihr zu sagen hatte. Als er dann aber fragte ob sie Tullia auch kannte nickte Valentina und wurde traurig. "Ja, ich kannte sie sehr gut. Sie war in kürzester Zeit meine beste Freundin geworden. Sie hat mir sogar die Leitung eines ihrer Lokale übertragen gehabt. Eigentlich kann man sagen, dass ich Primus über Tullia kennen gelernt habe. Ich war bei ihr als sie ihr Kind verlor." Valentina hielt inne und griff nach Christopherus´ Hand. Sie wollte jetzt jemanden bei sich haben. "Es tut immer noch so weh, daran zu denken sie verloren zu haben. Dieses Gestüt muss besonders beachtet werden."


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    Seltsam gerührt von der Vertraulichkeit der Domina rückte Christopherus ein wenig von ihr ab. Es geziehmte
    sich nicht derlei Nähe zu einer Domina aufzubauen.
    Er nickte verständnisvoll lächelnd und entgegnete,
    Ich habe Tullia auch gekannt,...sie war ein sehr temperamentvoller Mensch,...alles was sie tat geschah in bedingungsloser Leidenschaft.
    Er sah Valentina kurz an,...sie war so anders als Tullia, nicht nur äußerlich.
    Sie hinterfragte niemals etwas, alles was sie tat, geschah aus Überzeugung...sie hat mir einmal ein Pferd geschenkt.
    Er schüttelte den Kopf, noch immer fassungslos von dieser Gabe.
    ...ein Vermögen,...ich wollte ablehnen,...doch sie meinte nur,...
    Er brachte sich in Positur um Tullias Habitus zu koipieren, was ihm leidlich gelang,...nur den strafenden Blick bekam er einigermaßen zustande.
    ...papperlapapp...Odysseus hat seine Zeit als Deckhengst hinter sich,...ich denke ihr beide habt zuvielgemeinsam als daß ich euch jetzt trennen sollte.
    Er sah Valentina an und scherzte,
    Was sollte man da noch sagen,...ein abgedienter Deckhengst und ein pensionierter Soldat,...was sollte denndagegen einzuwenden sein?Tullias Brachialcharme konnte man einfach nicht entgehen. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hattedann wurde es so gemacht und sie hatte immer Recht dabei...Einzig die Entscheidung Primus´alten Mantel am Tage ihres Todes zu tragen erwies sich als zwar hochgradigsentimental aber auch als fatal falsch.
    Es war dieser Mantel gewesen der die Meuchler zu der Annahme verleitete sie sei ein römischer Legionär und somit die Attacke auf sie richtete.
    Er zuckte die Schultern.
    Es war der Götter Wille, und nun wollen wir ihr Andenken ehren, indem wir ihr Werk fortführen.Ich war seinerzeit Verwalter auf dem Gestüt,...wenn es dir nichts ausmacht werde ich Pri,...werde ich demDominus Terentius anbieten dies wieder zu machen,...das heißt, wenn du mich hier entbehren kannst.

  • Nachdem Christopherus von ihr wegrutsche, zog Valentina die Hand wieder zurück. Es war ein komisches Gefühl den Angestellten so von Tullia schwärmen zu hören. Da mischte sich Zustimmung, Verehrung und Liebe mit dem wohl unangenehmsten Gefühl. Der Eifersucht. Primus hatte auch oft diesen Blick, bei dem Valentina wusste er dachte betimmt wieder an Tullia. Und nun Christopherus ebenfalls so von ihr schwärmen zu hören war nicht ganz einfach. Wie man wohl über sie sprach? Gab es unter den Angestellten schon ein nettes Wort über sie? Oder würde Valentina immer die Frau sein, die in Primus Leben trat und eine Lücke füllte?
    Einen Moment dachte Valentina tatsächlich darüber nach. Sie selber liebte Primus bedingungslos. Aber da war natürlich auch bei ihr die Ungewissheit da, ob er sie nicht nur brauchte weil er nach Tullias Tod nicht alleine sein wollte. Diese Zweifel begleiteten die junge Römerin ständig. Doch sie konnte sie oft hinter sich lassen. Primus wollte sie heiraten! Und dennoch hatten die Worte von Christopherus nun genau das ausgelöst.
    Deswegen klang sie wohl auch etwas abwesend, als Valentina antwortete. "Ja natürlich kannst du wieder die Leitung übernehmen."


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    Christopherus merkte, daß etwas in Valentina vorging,...insgeheim schalt er sich einen Narren vor der neuen Frau des terentiers so von der verstorbenen alten Frau zu sprechen.
    Er sah ein wenig nach unten, gerade so, daß es entschuldigend und nicht unterwürfig aussah.
    Verzeih mir, daß ich dich mit meinen Gedanken belästigt habe,...ich wollte dir nur zustimmen das Gestüt zu bewahren.
    Er blickte sie scheu an.
    Der Dominus hat solch ein Glück mit dir,...wenn Tullia ein mächtiger Geist war, stark, kraftvoll und unbändig wie das Meer,...dunkel und zuweilen unheimlich wie die schwarze Nacht,...so bist du sanft und freundlich, warm und schön wie ein Tag im Frühling.
    Er lächelte sie an.
    Verzeih´einem alten Mann, Domina,...ich habe mehr Tage hinter mir als vor mir,...und trotz meiner langen Lebensjahre mache ich zuweilen Fehler...
    Er legte den Kopf leicht zur Seite.
    ...es ist nicht mein Wunsch diese Casa zu verlassen,...ich dachte eben ich täte dir einen Gefallen, weil du so euphorisch von dem Gestüt sprachst,...nein, nein,...Confluentes ist mir an´s Herz gewachsen,...und Confluentes ist auch der Neubeginn von Primus,...ähm,...dem Dominus....
    Er zuckte entschuldigend die Schultern, es rutschte ihm immer wieder heraus.
    Dies ist dein Zuhause Domina,...und wir alle hier fühlen uns unter deiner Obhut wohl,...

  • Anscheinend hatte man Valentina ihre Gedanken zu sehr angesehen, denn Christopherus versuchte sie mit ihren Worten wieder aufzumuntern. Dankbar nickte die junge Römerin ihm zu, als er solch nette Worte für sie fand.
    "Es ist schon in Ordnung Christopherus. Ich möchte auch weiterhin, dass du immer frei heraus sagst, was du dir gerade denkst. Es sind nur meine Gefühle, die mich immer noch zweifeln lassen. Ich hoffe die Götter mögen dies bald beenden." Sie sah ihren Gegenüber an und nickte wieder als Bestätigung. "Und danke, dass du ehrlich mit mir bist." Es tat gut zu hören, dass man sie offensichtlich auch schon akzeptiert hatte.
    "Geh und leite das Gestüt. Meine Euphorie ist ungetrübt. Ich liebe Pferde und wenn es die Pferde meiner besten Freundin waren, dann haben sie nur das Beste verdient. Und das bist in diesem Fall du, Christopherus." Am liebsten hätte Valentina ihm wieder die Hand auf die Seine gelegt, ließ es jedoch bleiben. Allerdings zog sie ihre kleine Nase etwas kraus als sie scherzend meinte. "Du kannst Primus aber auch in meiner Gegenwart so nennen. Wenn er es dir gestattet hat musst du dich bei mir nicht umgewöhnen. Ich weiß, dass du sein treuester Helfer bist. Da muss man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen."

  • Christopherus überlegte wie er der kleinen Römerin den Aufenthalt hier etwas angenehmer gestalten konnte. Sie schien immer so traurig.
    Als draussen auf dem Hof Geräusche eine ankommenden Pferdes erklangen.
    Christopherus entschuldigte sich kurz bei Valentina und verließ den kleinen Raum, der als Officium diente um den Ankömmling zu empfangen.
    Kurz darauf betrat er mit Primus weider das Officium.
    Er entschuldigte sich bei Valentina und ging mit Primus´Helm davon.
    Primus, in voller Rüstung bekleidet sah Valentina mit gemischten Gefühlen an. Es war ihm klar, daß sie hier eingehen würde. Als Römerin war sie Menschen gewohnt, Trubel, Abwechslung.
    Er reichte ihr die Hand und meinte,
    Ich muss zu einem Manöver,...zwei Wochen,...danach werden wir beide uns nach Mogontiacum begeben um uns das Gestüt anzusehen. Ich habe es erworben,...aus sentimentalen gründen,...jedoch glaube ich eher , daß es eine Art des Abschiednehmens war...ich...Valentina,...
    Selten fehlten ihm die Worte, ...er war zerrissen zwischen seinem Pflichtgefühl dem Imperium gegenüber, welches den Kommandeur der Ala im Moment mehr brauchte denn je und dem Seelenheil einer jungen Frau, der er mehr als nur Gefühle gegenüber aufbrachte.
    ...wenn wieder Ruhe einkehrt werden wir beide nach Roma gehen und...
    Er hob sanft ihr Kinn an und sah ihr in die Augen.
    ...dort werde ich deinen Bruder davon überzeugen, daß ich der Richtige für dich bin,...wenn du das noch willst.

  • Auch die junge Römerin hob den Kopf als sie die Pferdehufe hörte. Sie erwartete keinen Besuch. Deswegen erhob auch sie sich von ihrem Platz. Wenn Primus nicht da war, dann war es ihre Aufgabe evtl. Gäste oder ähnliches zu begrüßen. Allerdings staunte sie nicht schlecht, als Primus plötzlich in der Türe stand. Schnell überwand Valentina die wenigen Schritte zwischen ihnen beiden und nahm mit Freude seine Hand entgegen.
    Leider waren die Worte nicht schön, die er ihr sagte. Valentinas Lächeln gefror etwas, als Primus von einem Manöver sprach. Die Tatsache mit dem Gestüt rückte dabei fast etwas in den Hintergrund. Sie verstand, warum er es gekauft hatte. Sie würde es immer verstehen.
    Allerdings sollte sie nun zwei Wochen lang auf ihren Primus warten. Und dieser begab sich noch dazu in ein Manöver. Da sie hier ungesehen waren schlang die junge Römerin ihre dünnen Arme um ihren hoffentlich zukünftigen Mann. Die Rüstung war so kalt und unangenehm. Und dennoch wollte Valentina ihm nun ganz nahe sein. Sie durfte nicht widersprechen. Das stand einer Frau nicht zu. Deswegen nickte sie nur als Zeichen, dass sie verstanden hatte. Dann löste sie sich wieder von ihm und Primus zwang sie sachte sie anzusehen. Valentina schenkte ihrem gegenüber ein Lächeln.
    "Natürlich will ich das noch immer."

  • Primus sah sie traurig an, ihre Melancholie schien sich auf ihn zu übertragen.
    Er küßte sie leicht auf die Stirn und meinte dann,
    ...ich werde mich waschen und dannnoch ein,...zwei Stunden bei dir verbringen,...du kannst mir ja mal erzählen was du hier so alles tust,...ob du schon Freunde gefunden hast,...immerhin leben hier einige römische Familien...

  • Anstecken wollte Valentina ihn wirklich nicht. Und doch schien es ihr ungewollt gelungen zu sein. Primus wollte sich waschen und als er gegangen war, bat Valentina Christopherus, dass man doch bitte ein klein wenig Gebäck und verdünnten Wein auftischen sollte.
    Valentina wollte ihrem Primus den Aufenhalt noch so süß und angenehm wie möglich gestalten.
    Jetzt war es der jungen Römerin fast unangenehm, dass sie nicht schön angezogen war. So wirkte sie natürlicher. Aber ob das ihrem zukünftigen Mann gefallen würde? Sie nahm an der gedeckten Tafel Platz und wartete gespannt darauf, dass Primus wieder zu ihr kam. Er wollte, dass sie ihm erzählte. Nun... sie wollte ihm nur Gutes erzählen.

  • Ad
    Quintilia Valentina
    Casa Terentia
    Confluentes – Germania



    Salve liebste Schwägerin!


    Du kannst dir sicherlich vorstellen wie überrascht wir waren, als Appius Terentius Cyprianus, ein Verwandter deines Terentius Primus, verkündet hat, dass du und er ihr euch verloben wollt. Warum müssen wir eine solche Neuigkeit von einem Verwandten hören? Es wäre schön gewesen, hättest du uns geschrieben.
    Außerdem müsstest du doch wissen, wie viel Wert dein Bruder auf Anstand legt. Wenigstens Primus hätte sich bereits dazu verpflichtet fühlen müssen, ihm zu schreiben und anständig, so wie es sich gehört zu freien. Solange Primus nicht höchstpersönlich um deine Hand angehalten hat, wird es leider zu keiner Verlobung kommen. Dabei wünschen wir uns für dich nur das Beste. Wir wollen, dass du Glücklich bist! Ich hoffe du nimmst dir diesen Brief zu Herzen und erinnerst deinen Primus daran, was sich gehört.


    Es wird dich sicherlich freuen zu erfahren, dass es Rufus prächtig geht. Er wird so schnell groß. Er läuft, zerschmettert Vasen dabei und plappert ohne Unterlass. Rufus ist ein kleiner Wirbelwind den wir ständig im Auge behalten müssen. Erst kürzlich hat er eine Wand im Atrium umgestaltet. Zum Glück nur mit Kohle. Uns geht es soweit gut. Wir waren zur Hochzeit von Terentius Cyprianus und Decima Seiana eingeladen. Wirklich ein wunderbares Fest.


    Wie geht es dir in Confluentes? Wir hören so wenig von dir und machen uns ein wenig Sorgen! Schreib uns!


    Viele Grüße aus Rom,
    Calvena

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