Hauptverhandlung IUD PUB VII/DCCCLX - Faustus Octavius Macer vs. Marcus Decimus Livianus

  • Hauptverhandlung IUD PUB VII/DCCCLX
    Faustus Octavius Macer vs. Marcus Decimus Livianus


    Die Anklage lautet auf Rechtsbeugung in zwei Fällen.


    Iudex Prior ist der Praetor Urbanus Kaeso Annaeus Modestus.
    Die Iudices sind die Senatoren Manius Tiberius Durus und Manius Flavius Gracchus.

  • Macer war an diesem Tag nervöser, als bei seiner ersten Rede vor dem Senat. Er konnte sich noch immer nicht so ganz mit seiner Situation anfreunden, hoffentlich konnte er die ganze Sache schnell über die Bühne bringen.


    Nachdem er die Basilica betreten hatte, ging er kurz zum Praetor, bevor er sich auf seinem Platz niederlies. Salve Praetor Annaeus Modestus, wie es mir scheint, bin ich noch ein wenig früh dran...

  • Ein Gerichtsdiener hatte dem draußen wartenden Mattiacus mitgeteilt, dass die Verhandlung beginnden würde. Er trank noch seinen Wein aus und ging dann in den Sitzungssaal.


    Er ging zum Sella des Prätors:


    "Salve Praetor Annaeus Modestus, hiermit zeige ich die Vertretung des Marcus Decimus Livianus an. Ich werde ihn in dieser Sache verteidigen."


    Er nickte kurz seinem Gegenüber zum Gruß zu und nahm dann den ihm zugeteilten Platz des Verteidigers ein.

  • "Salvete, begebt euch ersteinmal an eure Plätze. Alles weitere werden wir klären sobald die Verhandlung begonnen hat."


    entgegnete Modestus, nachdem Kläger sowie auch der Verteidiger sogleich auf ihn zukamen, noch bevor er überhaupt die Sella Curulis erreicht hatte. Er hatte schon damit gerechnet, dass Decimus Matticus seinen Verwandten verteidigen würde, weshalb es ihn nicht überraschte den Decimer hier zu sehen. Als sich Matticus sich dann an seinen Platz begab, lies Modestus sich auf der der Sella Curulis nieder, während seine Lictoren rundherum Stellung bezogen. Nun mussten nur noch die beiden Iudices eintreffen. Dann konnte die Verhandlung beginnen.

  • Gracchus betrat die Basilica Ulpia gefolgt von einigen, wenigen Klienten, umhüllt von einer toga praetexta, deren purpurfarbener Saum kräftig von dem blütenreinen weißfarbenen Stoffe sich abhob, ganz so als könne nichts jemals aus der Ruhe ihn bringen, den Leib gerade gerichtet, die Schultern straff, in der Brust den Stolz der gesamten flavischen Ahnenlinie tragend, den Kopf empor gehoben, dass seine Nasenspitze nicht zum imaginären Horizont hin wies, sondern gar ein wenig darüber - so dass er beinahe ein wenig überheblich mochte scheinen, was indes keinesfalls in seiner Absicht lag. Doch nichts sollte niemandem Anlass auch nur zu dem geringsten Zweifel an seiner Person bieten, weder an seiner Tauglichkeit, noch seiner Unbefangenheit. Hinter ihm, noch vor den Klienten, flankiert von seinem Lehrer Artaxias und Gracchus' Vilicus Sciurus folgte Gracchus Minor in einer gleichsam weißfarbenen Tunika mit dem purpurnen Saum der Kinder. Der Vater hatte den Lehrer angewiesen, sich mit dem Sohne in den Reihen der Zuschauern einzufinden, schlussendlich konnte für einen Flavius es nie zu früh sein, sich mit Recht und Rechtswesen zu beschäftigen, wiewohl Gracchus jegliches Gespür dafür fehlte, für welche Dinge sein Sohn bereits alt genug und für welche er noch zu jung war. Nachdem sie den Gerichtsraum hatten betreten, trennten sich die Wege der Gracchen - Minor wurde von Artaxias in die Zuschauerreihen geführt, Maior trat, durch seinen Sklaven geleitet, zu Annaeus Modestus hin.
    "Salve, Praetor Urbanus!"
    grüßte er jenen, und wie stets, so ein Amtstitel vorhanden war, hinter welchem der Mensch konnte verborgen werden, bevorzugte Gracchus die unpersönliche Anrede. Hernach nahm er Platz, nickte dem Kläger und der Vertretung des Angeklagten zu, und ließ seinen Blick unbestimmt durch den Raum schweifen.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Der Zuschauerraum in der Basilica platze auch nicht gerade vor Überfüllung, was Macer ein wenig wunderte, denn immerhin wurde hier ein Senator angeklagt. Andererseits ging es um Rechtsbeugung und damit ein Delikt, das wohl eine enorme bürokratische Trockenheit versprach und damit nicht gerade verlockend war. Macer kam trotzdem gerne und aus Interesse, auch um seine juristischen Fähigkeiten weiter zu entwickeln, die er trotz abgeleisteter Praetur auch weiterhin eher als unterdurchschnittlich einschätzte.

  • Auch Seiana hatte sich rechtzeitig zu der Verhandlung eingefunden. Sie hatte sich kundig gemacht, hatte erfahren, dass ihr Onkel Mattiacus die Verteidigung übernahm, dass der ehemalige Consul Tiberius Durus sowie Flavius Gracchus Richter sein würden. Sie wusste, dass der Octavier die Anklage führte, eben jener Octavier, dessen Kurs sie besucht und den sie neulich in einem Park getroffen hatte, gemeinsam mit dem Duccius Vala. Eine Gelegenheit, im Vorfeld mit ihrem Onkel zu sprechen und von ihm zu erfahren, was er von dieser Klage hielt – oder wie er die Aussichten einschätzte für einen positiven Ausgang dieser Verhandlung –, hatte sie indes nicht mehr gehabt. So blieb ihr nun nicht mehr, als ihm kurz zuzunicken, als sich ihre Blicke trafen, bevor sie sich einen Platz suchte.


    Der Bereich für die Zuschauer war nicht unbedingt überfüllt zu nennen, allerdings zog Seiana es vor, weiter vorne zu sitzen, wo es dann doch nicht mehr allzu viele freie Plätze gab. Als sie dann den Senator Purgitius Macer entdeckte, steuerte sie den Sitz neben ihm an, der noch frei war. Es konnte nicht schaden, neben einem Senatskollegen ihres Onkels zu sitzen und möglicherweise zu erfahren, was er von dieser Sache hielt. Oder von ihrer Gens allgemein, die in letzter Zeit nun doch ein wenig gelitten hatte im öffentlichen Ansehen. „Salve“, grüßte sie ihn, bevor sie, auf den Sitz neben ihm deutend, fragte: „Ist der Platz noch frei?“

  • Macer saß noch nicht lange im Zuschauerraum als das passierte, was ihn in der Öffentlichkeit immer wieder vor kleinere Probleme stellte: Es gesellte sich jemand zu ihm, von dem er nicht sofort wusste, wer das denn war, aber den Eindruck hatte, dass er es wissen sollte. "Salve", entwortete er erst einmal routiniert und lächlte freundlich, während sein Erinnerungsvermögen nah an der Belastungsgrenze zu arbeiten begann. Ein Nicken überbrückte die Bedenkzeit. "Ja, hier ist noch frei." Dass es unhöflich gewesen wäre, ein Gespräch anzufangen, bevor die Dame überhaupt saß, verlängerte die Zeit noch einmal. Dann fiel endlich der Sesterz und er erinnerte sich, die Dame zuletzt im Senat gesehen zu haben, als sie sich als mögliche Auctrix der Acta Diurna vorstellte. Da fiel dann auch ein Gesprächsanfang nicht schwer. "Bist du aus familiären Interessen hier oder wurde der Prozess gleich zur Chefsache in der Berichterstattung der Acta Diurna erklärt?" erkundigte er sich neugierig.

  • „Danke“, lächelte Seiana zurück, während sie sich niederließ auf dem Platz. Der Prozess selbst hatte noch nicht begonnen, und es schien auch noch ein wenig zu dauern, denn einer der beiden Richter fehlte noch. Dann wandte sie sich zu dem Senator an ihrer Seite, mit beherrschter Miene, aber einem leicht überraschten Aufblitzen in ihren Augen. Sie hätte nicht gedacht, dass er sich tatsächlich an sie erinnerte. Sie selbst hatte sich bereits in ihrer Zeit als Lectrix darum bemüht, sich die wichtigsten Männer Roms mit Namen und Gesicht einzuprägen, so gut es ihr möglich war, und im Gegensatz zu dem Purgitier – oder anderen Senatoren – traf sie sicher weit weniger Menschen, deren Namen sie sich merken musste. „In erster Linie familiäres Interesse, muss ich gestehen, Senator. Mein Onkel wird angeklagt, und in einem der beiden Fälle betrifft es meinen Bruder“, antwortete sie. „Ob die Verhandlung genug Stoff bietet für eine ausführliche Berichterstattung, werden wir erleben. … Das Interesse an meiner Familie scheint zumindest vorhanden zu sein derzeit“, fügte sie nach einem kurzen Zögern und mit einem schwachen Lächeln hinzu.

  • Die exakten familiären Beziehungen zwischen der Auctrix und den Prozessbeteiligten hätte Macer natürlich nie im Leben so genau präsent gehabt, wenn er sie denn überhaupt schon wusste. "Bei einer so engen Verbundenheit mit den Beteiligten ist ein persönliches Interesse wohl unvermeidbar", sagte er daher. Genauso unvermeidbar fand er allerdings auch, dass in diesem Prozess etwas berichtenswertes anfallen würde. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir etwas berichtenswertes erleben werden. Der Praetor würde sicher nicht selber den Vorsitz führen und sich einen Consular als Beisitzer geholt haben, wenn der Prozess nicht wichtig werden könnte. Dein Onkel ist ja schließlich kein Unbekannter." Einen Augenblick dachte Macer darüber nach, ob die Acta Diurna zuletzt nur deswegen so wenig berichtet hatte, weil sie so vieles für nicht berichtenswert hielt. Das hätte er dann sehr befremdlich gefunden, aber er verdrängte den Gedanken rasch wieder, denn dafür war hier nicht der richtige Ort.

  • „Nun…“ Seiana blickte nach vorn und unterdrückte ein Seufzen, atmete stattdessen nur ruhig ein. „Vielleicht war da auch nur der Wunsch Vater des Gedankens. Aus rein persönlichem Interesse würde ich es vorziehen, wenn die Verhandlung schnell und unspektakulär vonstatten geht.“ Natürlich wünschte sie sich das, aber sie glaubte auch selbst nicht so recht daran. Selbst wenn sich die Vorwürfe als haltlos erwiesen – was Seiana nicht einschätzen konnte, dafür hatte sie zu wenig Ahnung –, hieß es doch immerhin eines: irgendjemand hatte es auf ihren Onkel abgesehen. Warum sonst eine derartige Anklage? Ihre Augen suchten kurz nach dem Octavier, der ebenfalls bereits da war. Vielleicht sollte sie im Anschluss an die Verhandlung das Gespräch mit ihm suchen. Vielleicht verriet er ihr ja etwas… nun, die Wahrscheinlichkeit war nicht sonderlich hoch, aber einen Versuch war es womöglich wert. „Ich denke auch, dass du Recht haben wirst. In dem Fall wird es auch eine Berichterstattung geben.“ Sie warf ihm einen Seitenblick zu und verzog ihre Mundwinkel zu einem angedeuteten Lächeln. „Falls dir der Bericht im Anschluss nicht objektiv genug erscheint, würdest du mir einen Gefallen tun, wenn du mir Bescheid geben könntest.“ Die bisherigen Artikel über ihre Familie waren nicht einmal über ihren Tisch gegangen, insofern wäre das hier nicht nur eine ihrer ersten Aufgaben als Auctrix, sondern gleich eine Art Feuerprobe, wie geeignet sie wirklich war für diesen Posten. Ob sie trennen konnte zwischen persönlichem und beruflichem Interesse.

  • Macer blickte etwas irritiert angesichts der letzten Bemerkung, denn auch wenn er sich damals in der Senatsdebatte zum Vorwurf der Parteilichkeit der Acta Diurna geäußert hatte, hatte er das Thema nun auch wieder nicht so intensiv verfolgt, dass es ihm sofort vollständig präsent war. "Solange überhaupt erstmal berichtet wird, ist das schon gut, denke ich", äußerte er sich dann aber eben in dieselbe Richtung, die er auch im Senat schon angesprochen hatte. "Unparteilichkeit ist schwierig und solange dort niemand einen vorsätzlichen oder groben Missgriff tut, sollte man das auch mal verzeihen können. Aber gar nicht zu berichten, das wäre für die Acta Senatus sicher der schlimmere Schaden." Sie saßen hier zwar nicht im Senat, sondern in der Basilica Ulpia, aber zu nahe hatte sich die Acta Senatus ja bisher nie an die wörtliche Bedeutung ihres Namens geklammert. Manchmal wäre Macer ein bisschen mehr Nähe zu ihren ursprünglichen Aufgaben sogar lieber gewesen, auch wenn er sich natürlich nicht über die zahlreichen Gewinne beschweren wollte, die er bei diversen Preisrätseln der Acta schon gewonnen hatte.

  • "Salve, Pontifex."


    erwiederte Modestus den Gruß des Flaviers, als dieser eintraff. Während er danach noch auf einige weitere wichtige Personen wartete, bemerkte er seinen Patron in der Menge und nickte auch ihm freundlich zu, obwohl er sich nicht sicher war, ob dieser ihn auch bemerkte. Nachdem dann alle für den Prozess notwendigen Personen anwesend waren, begann Modestus mit einer lapidaren Handbewegung. Darauf stießen die Lictoren ihre Rutenbündel auf den Boden, um mit dem lauten Rattern für Ruhe zu sorgen. Erst dann erhob Modestus von seiner Sella Curulis das Wort.


    "Nun die wird die Anklage des Quaestor Principis Faustus Octavius Macer gegen den Senator und ehemaligen Praetor Marcus Decimus Livianus verhandelt. Ich sehe, dass der Kläger anwesend ist. Wie mir mitgeteilt wurde vertritt Marcus Decimus Matticus den Angeklagten und ich stelle fest auch er ist anwesend. Daher eröffne hiermit die Hauptverhandlung des Iudicum Publicum."


    sagte Modestus in einem besonders ehrgebietenden Ton und sprach im Grunde zu allen anwesenden Personen. Dann machte er eine kurze Pause um die Zäsur des Prozessbeginns zu betonen.


    "Möchte einer der beiden Parteien gleich zu Beginn der Verhandlung einen Antrag stellen?"

  • Natürlich hatte auch Tiberius Durus seine Salutatio zeitig beendet und war rechtzeitig in der Basilica eingetroffen. Wie seine Amtskollegen, so trug auch er die Toga Praetexta der Pontifices. Da er ausnahmsweise als Richter und nicht als Anwalt erschienen war, war auch sein Anhang diesmal etwas kleiner als üblich, da weder Beweismittel, noch Notizen zu transportieren waren. Nur ein paar Klienten und Sklaven, sowie der getreue Lukios standen ein wenig abseits des Tribunals.


    Sim-Off:

    So, bin ne gute Woche weg. Zieht mich mit, ich komme dann wieder zum Urteil :D

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus


    "Möchte einer der beiden Parteien gleich zu Beginn der Verhandlung einen Antrag stellen?"


    Mattiacus erhob sich:


    "Verehrter Praetor, ich möchte einen solchen Antrag stellen, der die Formalia dieses Verfahrens betrifft. Dazu muss ich aber etwas länger ausführen:
    Wie allen anwesenden Juristen bekannt sein möge, enthält § 112 II CodIur eine Bestimmung über das Gericht, vor welchem das Delikt, was meinem Mandanten vorgeworfen wird, verhandelt wird."


    Mattiacus blätterte in seinem eigenen Gesetzbuch bis er zur entscheidenden Stelle kam:


    "Es ist laut Absatz II das Iudicium Imperialis. In der vor kurzem reformierten Fassung des Codex Iuridicalis wurde dieses Gericht jedoch bei den Instanzen nicht mehr berücksichitigt und entfiel. Für den Rechtsweg ist es im Im materiellrechtlichen Teil ist es jedoch immernoch erwähnt. Ein Angeschuldigter weiß also gar nicht, vor welchem Gericht er angeklagt wird.
    In unserem Fall hier wäre es in Anbetracht der Umstände also sachgerechter, wenn nocheinmal das Iudicium Imperialis in Form des Iudicium Extraordinarium einberufen wird.


    Ich stelle daher den Antrag, dass dieses Verfahren vertagt wird, bis diese Rechtsfrage geklärt ist."


    Mattiacus blickte zuerst zum Ankläger und danach zum Praetor, was er dazu zu sagen hat."

  • Seiana musterte den Senator neben sich einen Augenblick, kam aber nicht mehr zu einer Antwort, weil der Praetor in diesem Moment die Verhandlung eröffnete. Sie nickte nur leicht zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Vorsätzlich würde sie ihre Familie ganz sicher nicht bevorzugen, dennoch war sie nun einmal auch eine Decima – und sich nicht so sicher, ob sie tatsächlich objektiv genug würde berichten können. Aber das war etwas, womit sie sich später an diesem Tag beschäftigen würde, wenn sie an ihrem Tisch saß und schrieb, und nun, es war ja nicht so, als dass sie ihre Artikel nicht noch einmal von jemandem gegenlesen lassen konnte.


    Die Verhandlung hatte unterdessen nicht nur begonnen, ihr Onkel stellte gerade einen Antrag auf Vertagung, und Seiana blickte nach vorne. Mochte sein, dass sie an einem anderen Tag würde wieder kommen müssen.

  • "Das Iudicum Imperialis ist und war nie eine Form des Iudicum Extraordinarium. Es handelt sich sich dabei um eine vollkommen eigenständige Instanz, die im Zuge der letzten Reformen abgeschaft wurde. Da es kein Iudicum Imperialis gibt, kann es auch kein Verfahren vor dem Iudicum Imperialis geben. Dies sieht der Stellvertreter des Kaisers, mit dem ich diese Sache bereits besprochen habe, ebenso. Rechtsbruch ist in die Kategorie der Verbrechen einzuordnen, weshalb diese Anklage also in den Zuständigkeitsbereich eines Iudicum Publicum fällt. Du siehst also, dass diese Rechtsfrage bereits im Vorfeld geklärt worden ist, weshalb eine weitere Vertagung deshalb unnötig ist. Daher wird dein Antrag hiermit abgelehnt. Gibt es weitere Anträge?"


    erklärte Modestus mit Worten, die er sich bereits vor Tagen zurechtgelegt hatte. Natürlich hatte war ihm der zweite Absatz bei seiner Auwahl der Instanz bekannt gewesen, doch wie er schon gesagt hatte: Es gab kein Iudicum Imperialis mehr, also konnte davor auch nichts verhandelt werden.
    Allerdings war Modestus sich nicht vollkommen sicher gewesen, ob der Verteidiger dies auch tatsächlich vorbringen würde. Würde diese Sache vor einem kaiserlichen Gerichtshof verhandelt werden, dann würde auch Potitius Vescularius Salinator auf einem oder dem anderen Weg die Iudices einsetzen. Und geanau dies konnte nach seinen Streiteren mit dem Vescularier sicherlich nicht im Sinne von Marcus Decimus Livianus sein.
    Nachdem er diese Sache geklärt hatte, sah Modestus zum Ankläger Octavius Macer hinüber.

  • Macer verhielt sich zunächst ruhig. Dass der Angeklagte Senator nicht selber erschienen war, verwunderte ihn genau so wenig, wie die Tatsache, dass sein Verteidiger versuchte die Verhandlung in die Länge zu ziehen.


    Zum Glück lies sich der Praetor nicht aus der Ruhe bringen und als dieser zu Macer herüberschaute, zuckte dieser nur mit den Schultern. Ich habe keinen Antrag. Wir können die Verhandlung beginnen...

  • Mattiacus hatte sich schon gedacht, dass sein Antrag abgelehnt wurde. Zwar war seine Auslegung des Gesetzes anders, aber nicht er war der Praetor, sondern Verteidiger. Und einen Versuch war es wert gewesen.


    Mit einer abweisenden Abwegung fuhr er fort.


    "Keine weiteren Anträge."

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