... steckten doch immer wieder voller Überrschungen. Zuerst diese tagelange Hitzewelle und nun ein sintflutartiger Wolkenbruch, der sich schon in den späten Abendstunden mit heftigen Windböen und Donnergrollen angekündigt hatte. Die geplante Reise ans Meer, nach Antium? - Sie fiel sprichwörtlich ins Wasser. Zumindest fürs Erste. Ganz wie es den Göttern beliebt. Wozu sich also aufregen? Rege ich mich auf? Nein, ich bin die Ruhe selbst … Was bliebe ihr auch anderers übrig. Statt in der Reisekutsche zu s(chw)itzen lag Prisca an diesem Morgen, notgedrungen ob des schlechten Wetters, auf einer Kline im Badebereich der villa Aurelia und gab sich der Körperpflege hin. Das war zwar nicht gerade aufregend, aber naja. Es gab schließlich schlimmeres! … wie beispielsweise ...
"Au..ah..autsch! … Sag mal machst du das mit Absicht, du … du nichtsnutziger Trottel!", fuhr Prisca in dem Moment Alexandros an, der sich gerade abmühte die feinen Härchen, an den Beinen der jungen Patrizierin, so sanft wie möglich, zu entfernen. "Ja mei, jetzt hab di halt net so Herrin, wir sind doch eh schon fertig. Ich wollt ja die Pinzette nehmen, aber des ging dir ja net schnell g´nug. … Und wer schee sei will muss leiden, heißt´s doch so schön oder? ", gab Alexandros, unbeeindruckt von den Worten der Herrin, mit leicht pikierter Stimme und einem schmollendem Gesichtsausdruck zurück. So eine Unverschämtheit! … Aber wo er recht hat. Ach was soll´s Prisca hatte keine Lust sich weiter darüber aufzuregen und bei Alexandros half ohnehin alles reden und schimpfen nichts. "Schon gut!", meinte sie deshalb nur leicht genervt, während sie ich langsam auf den Bauch herum drehte. Sofort eilten zwei namenlose Badesklavinnen herbei und deckten sie mit einem vorgewärmten Tuch von der Schulter bis über den Po zu, um dann mit dem einölen und der Massage der Füße und Beine der Herrin zu beginnen.
Ah! Das war wiederum eine Wohltat! Dabei konnte die Aurelia stets herrlich entspannen, die Augen schließen und einfach ihren Gedanken nachhängen. Die Frage war nur, worüber sie sich Gedandken machen sollte?! … Ach ja richtig! Da gab es ja noch was - beziehungsweise : "Wo ist überhaupt der neue Sklave, den ich gestern gekauft habe? Hatte ich nicht ausdrücklich gesagt, dass er sofort zu mir gebracht werden soll, sobald man ihn abgeliefert hat?", fragte die Aurelia in die Runde der anwesenden Sklaven, ohne dabei aufzusehen.
Die beiden Sklavinnen sahen zuerst einander und dann Alexandros fragend an, so als sei die Frage nur an ihn gestellt worden. Alexandros wiederum tat einen leisen Seufzer und stemmte genervt die Hände in die Hüften: "Mei, … woher soll ich des wissen. Ich kann mich doch net um alles kümmern. … Aber ich glaub, da kommt er eh grad", meinte der Sklave schließlich und mit einem überraschten Blick in die Richtung, aus der plötzlich Schritte erklangen, erhellten sich auch die Gesichtszüge von Alexandros spontan wieder … "Oooh!...der is aber fesch!"