Obwohl Menecrates in sich genügsam war, Protz ablehnte und während seiner Militärzeit vornehmlich die essentiellen Bedürfnisse zu beachten gelernt hatte, vergaß er nie seine Herkunft und die Tatsache, dass er einer der mächtigsten und kaisernahsten Familien Roms vorstand. Wer das nicht wusste, besaß eindeutig eine Bildungslücke.
Da Menecrates vor der geöffneten Tür zum Officium stand, hörte er natürlich das orientierungslose 'Wer? Was?' und das anschließende 'Soll reinkommen.' In dieser Form sprach Menecrates nicht einmal mit Untergebenen und hier besuchte ein Senator einen Magistraten, der erst auf der ersten Stufe seiner politischen Laufbahn stand. Aber Menecrates sah gönnerhaft über das unflätige Verhalten hinweg. Er hatte bereits beim Praefectus Urbi die Erfahrung gemacht, dass es Plebejern oft an guter Erziehung mangelte. Ein viel größerer und wichtigerer Zweifel beherrschte ihn gerade. Hier sollte also der Mann zu finden sein, der angeblich viele Kontakte und Informationen besaß. Nur wenn der nicht einmal auf Anhieb wusste, wer der Besucher war, dann stand es mit dessen Informationsstand nicht zum Besten. Nun ja, einen Versuch war es wert.
Auf die Aufforderung hin trat Menecrates in aufrechter Haltung und mit einer Spur höher erhobenem Kinn als sonst ein. Über die Begrüßung konnte er sich nicht wirklich beklagen. Einzige Einschränkung: Die Nennung des Nomen gentile unter Weglassung der anderen Namen konnte man unter Freunden oder Gleichgestellten machen, nicht aber, wollte man einem ihm unbekannten Senator respektvoll begrüßen. Menecrates‘ Urteil über Duccius wurde nicht besser.
"Salve Duccius", grüßte er distanzierter als sonst und in gleicher Weise knapp zurück. "Mir wurde zugetragen, dass einige Römer die Meinung vertreten, du würdest über nennenswerte Informationen verfügen, die nicht unbedingt jedermann besitzt. Ist an diesen Gerüchten etwas dran?"