Atrium | L. Iulius Antoninus

  • Für Antoninus stand es außerfrage das der Cornelier seinem Patron in Dankbarkeit verbunden war. Hätte Claudius Menecrates ihn nicht unterstützt und eine feindliche Legio hätte wie ein Stachel im Fleisch den revoltierenden Germanien gestanden hatte der Ganze Aufstand einfach zusammenbrechen können. Nun gut die Gründe für die Abberufung des Claudius kannte er nicht er war davon ausgegangen das dieser darum gebeten hatte. „Nun es mag sein das er nicht mehr der Legat der Secunda ist aber die Verbindung einer Legio ist auch nach der Abberufung ihres Legaten stark zu diesem.“ Stellte Antoninus sachlich fest.


    Dann verwundert der Mann ihn dann doch als er vorschlug seinem Patron nicht beim Morgenempfang aufzusuchen sondern um ein privates Gespräch zu bitten. Die Situation war doch der traditionellste Weg. „Nun ich bin mir nicht sicher ob ich einen privaten Termin bekommen hätte.“ Sagte er darum ohne seinen Gedanken direkt aus zu sprechen.


    Dann sah er Sie einer der Gründe warum er sich in diesem Haus oft unwohl fühlte. Sie die ihn daran erinnerte das er seinen Patron nicht nur einmal betrogen hatten. Er hatte sich ohne Erlaubnis eine der Sklavinnen genommen. Zugegeben ein kleines Vergehen im Vergleich zu dem das er die Waffen gegen ihn erhoben hatte. Aber dennoch ein dunkler Fleck auf seiner Seele. Aber schon als er diese Gedanken dachte hatte er sich kurz in ihrem Anblick verloren er starrte sie über die Schulter seines Gesprächspartners hin an. Was diesen sicher verwunderte da dieser mit dem Rücken zu Morrigan stand und nicht sah was Antoninus anstarrte. Einen Augenblick lang ertrank er in ihren dunklen Augen dann musste er sich zusammenreißen. Noch bevor dieser sich umsah fing er sich wieder. „Vergebung ich war in Gedanken. Ein Geist aus der Vergangenheit.“ Sagte er entschuldigend. Doch der Gedanke an Morrigan ließ ihn nicht los. Würde sie ihn wiedersehen wollen? Würden sie sich wieder sehen können?

  • Er war hier? Wieso war er hier? Morrigan war lang genug wieder in Rom um zu wissen, dass er gegen Menecrates die Waffe erhoben hatte. Morrigan war nicht davon ausgegangen ihn hier nochmal zu sehen. Nur langsam löste sie sich aus ihrer Erstarrung. Sie setzte das Tablett erst mal ab, ihre Hände zitterten so sehr, dass sie sich gerade nicht in der Lage sah es ruhig zu halten. Nun da es auf dem kleinen Tisch zu stehen kam, atmete Morrigan tief durch. ‚Bleib ruhig, bleib ruhig….‘ immer wieder hämmerten diese Worte in ihrem Kopf. Sie hatte den Blick von Antoninus aufgefangen, jedoch war er nicht für sie zu deuten. War es Trauer? Wut? Bedauern? Morrigan wusste es nicht. ‚Tisch, Stuhl…Tisch, Stuhl..‘ kamen ihr die Worte von Mansuri in den Sinn. ‚Genau du bist nur eine Sache, also benimm dich auch so.‘ schallte sie sich in Gedanken selber. ‚Also setz ein nichtssagendes Lächeln auf und mach deine Arbeit.‘ gedacht getan. Morrigan setze ein Lächeln auf, welches für jeden noch so Dummen als hole Maske zu erkennen war und ihr selbst einen eher dümmlich grinsenden Ausdruck verlieh. Nahm ihr Tablett wieder in die Hand und machte die Runde um die Erfrischungen anzubieten. Irgendwann kam sie bei Centho und Antoninus zum Stehen und frage monoton. „Etwas mit Wasser verdünnten Wein ?“ Sie war so in Gedanken, dass sie ganz vergass Centho mit seinem Namen anzusprechen.

  • Centho gefiel es wie sich sein Gesprächspartner ganz offenbar für Claudius Menecrates einsetzte. Guter Mann, dachte er und entgegnete,
    Nun, ich bin sicher mit etwas Fürsprache von prominenter Seite dürfte sich ein Termin durchaus realisieren lassen,...mittelfristig,...denn Claudius Menecrates ist wie du dir denken kannst im Licht der letzten Ereignisse über die Maßen beschäftigt... Durch irgendetwas wurde der Mann abgelenkt was er schließlich auch zugab.
    Und Centho glaubte den Grund dafür zu erahnen. Denn vor ihm stand Morrigan, Vexillarius mit einer Stimme welche Mauern glatt zum Einsturz bringen konnte,...unentbehrlicher major domus, Koch und hauswirtschaftlicher Organisator. Kurzum, das Mädchen für alles. Doch weshalb grinste sie so aufgesetzt und versuchte gleichzeitig irgendwo auf der Welt nur nicht hier zu sein...? Es kostete nicht allzuviel Phantasie um festzustellen, daß der Geist der Vergangenheit dieses Mannes dessen Namen er immer noch nicht wußte, nur allzu lebendig war. Morrigan vergaß bei dessen Anblick sogar die Etikette und Centho beschloß sich diesem Ganzen hier zu entziehen indem er die sich anstarrenden in ihrer Blase alleine ließ.
    Er klopfte dem Mann auf die Schulter und sagte,
    Oh,...ich bin dran,...ich ähem wünsche dir ... Er sah von ihm zu Morrigan und wieder zurück und schloß lächelnd,
    ...daß du weißt was du hier tust und euer beider Verhalten in höchstem Maße für Aufsehen sorgen könnte...
    Und verschwand in der Menge.

  • Antoninus war mehr als nur Überfahren von der Situation. Als Morrigan dann zu ihnen kam und Getränke anbot schüttelte er nur langsam den Kopf. Aber seine Augen lagen dabei starr auf Morrigan. Was sonst hätte er den auch schon tun können, hier mit ihr zu sprechen war ausgeschlossen. Zumal der auch noch der Unbekannte hier stand.


    „Ich hoffe einfach das Beste und das er meine Lage versteht.“ Sagte er dann an den Mann gerichtet, denn auf mehr konnte er so oder so nicht hoffen. Dann aber verschwand der Mann urplötzlich mit Worten die Antoninus verunsicherten. Hatte der Mann sie durchschaut? Ach nein wie sollte er der Mann war ja kein Hellseher und aus Blicken und dem Bisschen das er gesagt hatte konnte man alles oder auch nichts schließen. Und Gedanken lesen konnte der Mann ja sicher nicht.


    Als der Mann sich aufgemacht hatte und in der Menge verschwunden war. Ließ er sich hinreisen und lächelte Morrigan an nach dem er sich kurz umgesehen hatte. Gern hätte er ihr mit der Hand über die Wange gestrichen, doch das ging hier natürlich nicht. „Die Götter strafen mich mit deiner Schönheit.“ Sagte er leisen. Und das war alles was ihm nach all der Zeit eingefallen war. aber für große Reden war das so oder so nicht der richtige Ort. So griff er doch nach einem Becher denn nun so glaubte er Morrigan noch einen Augenblick länger bei sich halten zu können ohne das es groß auffiel.

  • Morrigan schaute erstaunt zwischen den beiden Männern hin und her. Aufsehen? Was? Wie? Morrigan konnte gerade kaum einen klaren Gedanken fassen.
    Schüchtern, zurückhaltend erwiderte sie sein Lächeln. Mit Komplimenten konnte sie ja noch nie gut umgehen und was hätte sie auch erwidern sollen. „Ich hätte nicht erwartet dich hier zu sehen, nach allem was in Rom so passiert ist.“ Sie fand es schon mutig von ihm hier her zukommen. „Aber ich sehe, du hast wieder Zugang zur Familie gefunden. Ich hoffe dein Gespräch mit Dominus Claudius Centho war fruchtbar?“ Mühsam versuchte Morrigan den nötigen Abstand zu wahren. „Soll es noch etwas anderes sein oder reicht dir der Wein?“

  • Neben einer Säule hatte sich Dracon postiert. Er beobachtete den Besucherstrom. Seine bloße Anwesenheit sorgte für Ruhe unter den Klienten. Sein Blick wanderte zu seinem Dominus und dem Fremden. Morrigan stand bei ihnen und bot Getränke an. Der Fremde starrte Morrigan auffällig lange an. Sein Dominus entfernte sich und überließ die beiden sich selbst. Zu gerne wäre Dracon eine Fliege auf Morrigans Schulter. Was hatten die beiden zu bereden? Verdächtig wie der Fremde Morrigan anlächelte und sie lächelte zurück. Da lief was. Der Fremde war im Begriff sich am Eigentum der Claudier zu vergreifen oder hatte er bereits? Das musste Dracon im Auge behalten. Morrigan konnte nicht so dumm sein und sich auf den einlassen.

  • Um ganz ehrlich zu seine hatte er auch kaum erwartet noch mal hier zu sein. Es war wirklich viel geschehen das das hätte verhindern können. „Und ich hätte nicht erwartet dich wieder zu sehen. Aber die Götter meinen es scheinbar gut mit uns.“ Was sagte sie da? Er hatte doch noch mit niemanden aus der Familie gesprochen. Oder etwa doch? Dominus Claudius Centho hatte sie gesagt das sagte ihm aber nichts. Dann viel es ihm ein der Mann von eben hatte seinen Namen nicht genannt. Der musste dieser Claudius Centho sein. „Du meinst ihn hier.“ Sagte er und wies in die Richtung in die der man verschwunden war. Was für Außenstehende so aussehen musste als erkundige er sich als Klient einfach nur nach dem Claudius. Was das Gespräch dann doch gleich wieder etwas legitimierte. Aber das er nicht gewusste hatte mit wem er da sprach ärgerte ihn schon.


    „Nichts das wir hier besprechen können.“ Setzte er leise hinzu. „Die kleine Schnecke in der wir uns sagten was wir einander bedeuten. Kannst du heute zur *hora decima dort sein?“ Sprach er leise weiter, aber er war aufgeregt und glaubte so zu brüllen das es jeder hören konnte. Nur sein Herz schien noch lauter zu trommeln. Was hatte ihn nur wieder veranlasst sie so etwas zu fragen? Es wär besser sie würden sich nicht mehr sehen. Aber das konnte er nicht, nicht jetzt wo er wusste dass sie wieder da war. Solange sie mit ihrem Herren weg was war es einfach nicht an sie zu denken aber so schien es ihm fast unmöglich.


    Sim-Off:

    *Etwa 15 uhr

  • Klar meinte sie den, er hatte sich doch nur mit Centho unterhalten, als sie den Raum betrat.
    „Ja natürlich, Marcus Claudius Centho, den mein ich. Er ist ein Enkel von Menecrates.“
    Morrigans Herz setzte einen Schlag aus. Er wollte sich mit ihr treffen? Allein? Also nicht das sie das nicht früher schon gemacht hätten, aber das war früher in einem anderen Leben, so zumindest kam es Morrigan vor.
    Sie wusste, dass es weder für sie noch für ihn gut war, wenn sie sich trafen.
    „Du weißt genau so gut wie ich, dass es nicht gut ist wenn wir dort treffen.“ Flüsterte Morrigan zurück, sie legte ihren Kopf leicht schief, dass man förmlich sehen konnte wie sie grübelte. „Zur hora decima werde ich da sein.“ Morrigan bemächtigte sich des Bechers den er immer noch in der Hand hielt, nickte ihm zu und machte sich auf auch die anderen Gäste zu bewirten.

  • Der Enkel des Hausherren also, na toll und er hatte es nicht gewusst, dass sagte ja mal wieder alles. Antoninus fragte sich warum er nicht mehr über die Familie seines Patrons wusste? Wie sollte man den im Sinne der Familie seines Patrons handel wenn man nicht wusste wer das alles war. Aber gut es war nun mal so und er würde sich wohl mal besser informieren.


    Er grinste sie würde kommen, den Rest hatte er abgetan da er sich die Selben Gedanken ja auch schon gemacht hatte. Auch noch einen Moment nach dem Morrigan gegangen war er noch in Gedanken. Aber das hielt dann doch nicht so lange an denn die Reihe der Klienten die vor ihm dran waren nahm deutlich ab. Auch wenn es noch eine Weile dauerte bis er dran war.


    Dann wurde es also erst und er trat vor den Stuhl auf dem sein Patron saß. Dann musste er sich doch räuspern. „Patronus ich komme nicht umhin Dich um Vergebung zu bitten. Ich habe meinen Eid auf dich gebrochen und die Waffen gegen Dich erhoben. Doch Du selbst warst ein Miles und weist das ich auf die Feldzeichen einen anderen Eid geleistet hatte und dieser wog schwerer. Schon als Du mich als Klienten nahmst hatte ich Dir dies aufgezeigt. Darum hoffe ich das Du mir verzeihen wirst und wieder in Freundschaft auf nimmst.“

  • Nach dem täglichen Empfang seiner Klienten fühlte sich Menecrates regelmäßig erschöpft. Zwar fühlte er sich im Laufe der Zeit besser, doch stieg die Zahl derer, die ihn besuchten, je mehr sich das Leben in Rom wieder normalisierte. Auch heute forderte die Schlange an Klienten Konzentration und Durchhaltevermögen. Als Iulius vor ihn trat, wirkte der Claudier bereits abwesend, was sich aber änderte, als er den Mann erkannte.


    Menecrates folgte den Worten und nickte, was aber keineswegs Zustimmung bedeutete, denn plötzlich schüttelte er den Kopf.


    "Salve Iulius, bei aller Treue zu deinem Schwur, ich war weitab von Rom und hätte deswegen dringend deiner Auskunft bezüglich meiner Anfragen bedurft, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich weiß nicht, ob du dir der Tragweite bewusst bist, die wiederum meine Entscheidung mit sich zog. Und genau für diese Entscheidung hatte ich mich auf dich verlassen. Denn wir wussten in Germanien NICHTS!" Menecrates blickte streng. "Und du weißt wie ich, ich wurde verlassenm von dir."
    Wäre Iulius nicht nur treuer Klient, sondern neben seiner dienstlichen Verpflichtung vor allem auch ein vernatwortungsbewusster Sohn Roms gewesen, dann hätte ihm klar sein müssen, dass eine ganze Legion und die damit verbundene Kriegsentscheidung möglicherweise von dem Inhalt seine Auskunft abhängig gewesen waren. Nur eben jene Auskunft erreichte Menecrates nicht.

  • Antoninus verstand die Verärgerung seines Partons sehr gut aber er hatte die Entscheidung Menecrates nicht zu unterrichten ja nicht selbst getroffen. „Patronus ich weiß wie sehr du Informationen gebraucht hättest. Aber Potitus Vescularius selbst hat mich für den Brief den ich Dir geschrieben hatte, schon vor Sich zitiert. Weil Du kurz nach meinem Brief auf die Liste der Verräter gesetzt wurdest. Er wollte mich als Verräter verhaften lassen wegen unserer Korrespondenz. Jeder weitere Brief von mir an Dich wäre zensiert worden und hätte dazu dienen sollen Dich zu einer Dich selbst belastenden Aussage zu verleiten. Damit Potitus Vescularius deinen Namen in Rom in den Dreck hätte ziehen können. In dem Sinne: Seht her Quiriten ich habe den Beweis selbst die alt ehrbaren Claudii sind Verräter. Darum konnte ich nicht schreiben.
    Ich hätte höchsten Selbst meine Feldzeichen verlassen können um zu Dir zu kommen. Aber das konnte ich nicht,
    Antoninus lies den Kopf hägen. ich bin Soldat und könnte niemals meine Standarte verlassen und desertieren. Auch nicht wenn das heißt einem Verbrecher wie Vescularius zu dienen. Ein Eid auf die Feldzeichen vor Jupiter ist ein Eid. Darum habe ich auch dem neuen Kaiser erst den Eid geben als Potitus Vescularius tot war und mich kein Eid mehr an ihn band. Sicher nicht als Liebe zum Dicken sondern aus Pflicht.“


    Antoninus war sonst nicht der Monologredner aber er wollte erklären warum er damals nicht weiter hatte schreiben können. Das ganze war ihm damals schon nicht leicht gefallen. Aber heute im Rückblick war es natürlich leicht zu sagen das Potitus Vescularius ein Verräter und Kaiser Mörder war. Aber was wenn es anderes ausgegangen wäre? Antoninuns war nur ein kleines Licht wie hätte er da große Zusammenhänge herstellen sollen. „Mir bleibt nur Dich um Vergebung zu bitten und zu hoffen das Du mich wieder in Wohlwollen aufnimmst.“

  • Natürlich war es nach seiner Rückkehr auch wieder an der Zeit seinen Pflichten nach zukommen. Und dazu gehörte es das Ansehen seines Patrons zu steigern (soweit das Möglich war) in dem er der Welt Zeigte das Claudius Menecrates einen weiteren Eques unter seinen Klienten hatte. Für die heutige Salutatio hatte er sich schon morgens aufgemacht. Er trug sowohl eine Tunika als auch eine Toga mit angusus clavus und einen golden Ring die nun das Zeichen seines Standes waren. So war er in der Scharr der Klienten zu denen natürlich auch Senatoren gehörten als Eques deutlich zu erkennen. Und natürlich war er nun auch nicht mehr einer der letzten die an die Reihe kamen denn auch hier ging es nach Rang und Stellung. So wartete er heute nicht mehr so lange bis ihn einer der Sklaven nach vorne winkten. „Salve Patronus. Zu nächst las mich dir Danken das du dich für mich verwendet hast. Wie du nun siehst hat sich der Aufwand und die Tatsache das du mich vor so vielen Jahren als Klienten genommen hast gelohnt. Ich hoffe das mein neuer Rang auch dein Ansehen mehrt.“ Und das sollte es durchaus den auch wenn der Claudius zu einer der ältesten Familien Roms gehörte, waren Klienten die den Ritterring trugen etwas das immer das Ansehen der Partone erhellte.

  • Sim-Off:

    So sorry, das habe ich heute nur durch Zufall entdeckt. 8o


    Menecrates zeigte sich erfreut, den Iulier zu sehen.
    "Salve Antoninus! Er freut mich, wenn du dich freust", erwiderte er freundlich. "Natürlich beweist mir dein Äußeres auch, dass die Mühen sich lohnen, beim Kaiser vorzusprechen. Einen Garat für das Gelingen gibt es ja nie, umso mehr freue ich mich, dass du dort angekommen bist, wo ich dich gerne sehen wollte. Und natürlich wirft deine Stellung in der Gesellschaft ein gutes Licht auf mich zurück."


    Er nickte zur Bestätigung, wies in Richtung eines Stehtisches und lud zu einem Happen zwischendurch ein.
    "Da du jetzt wieder in Rom stationiert bist, würde ich natürlich gerne auf deine Anwesenheit bei Prozessionen zurückgreifen. Ich lasse es dich stets wissen, wenn ich dich gern im Zug meiner Klienten ganz vorne sehen möchte."
    Er griff nach einem Stückchen Brot, das ihm den am heutigen Tag säuerlichen Geschmack aus der Magengegend mildern sollte. Im Laufe des Lebens kamen doch die einen oder anderen körperlichen Unleidlichkeiten hinzu, auch wenn er das offiziell weitgehend leugnen würde.


    "Aber erzähl, wie gefällt dir dein neuer Posten. Hast du dich schon gut in der privaten Casa und das Lagerleben eingelebt?"

  • Nach dem sein Patron ihn angesprochen und begrüßt hatte, erwiderte er den Gruß natürlich. Er war nicht wenige stolz darauf das er es so weit gebracht hatte. Er der Sohn eines Schreibers war der Klient eines der angesehensten Senatoren und hatte es zu einem Ritter gebracht. Natürlich nicht ohne die Wirkung der Fürsprache vieler Männer aber natürlich hatten die Worte seines Patrons sicher ein Großes Gewicht gehabt. „Ich danke dir für deine Worte.“


    Natürlich folgte er zu dem kleine Tisch und lies sich gern einladen. „Und ich werde gern kommen. Ich bin tief in deiner Schuld. Deine Ansehen zu mehren ist das mindeste das ich tun kann und auch alles andere will ich gern tun.“ Er brauchte nicht mal anzusetzten das er alles tun würde wo er seine Pflichten nicht verletzte. Denn das war etwas das er bei seinem Patron wohl nicht befürchten musste. Und nach dem sein Patron sich an dem Tisch bedient hatte griff auch er nach einem Stück Brot und tauchte es in Öl das bereit stand.


    „Oh gut er hat mir auch schon eine neue Narbe eingebracht.“ Antoninus betastet seinen Hals wo man noch die rote Narbe und die Fäden sehen konnte. „Nun das Lagerleben wie ich es einst kannte ist es wohl nicht mehr. Ein eigener Domus ist sicher etwas an das ich mich erst gewöhnen muss.“

  • Obwohl eine Narbe keinen Grund zum Schmunzeln darstellte, musste Menecrates genau dies tun. Es lag an der Formulierung. Antoninus erwähnte seine Zufriedenheit mit der neuen Aufgabe und die Narbe in einem Atemzug. Menecrates' Blick folgte der Handbewegung seines Klienten und blieb an der Wunde haften. Das Schmunzeln verschwand.

    "Das sieht nicht ungefährlich aus. Wie ist es denn dazu gekommen?“ Menecrates hörte auf zu kauen. Sein Appetit verringerte sich schlagartig.
    Nur auf die letzte Bemerkung wollte er noch kurz eingehen, bevor er interessiert zuhörte.
    "Die Verbesserung von Wohnverhältnissen ist sicherlich leichter zu ertragen als eine Verschlechterung. Aber ich will gerne glauben, dass jede Veränderung zunächst eine zeit der Gewöhnung zur Folge hat.
    Jetzt wüsste ich aber gern die näheren Umstände, wie es zur Verletzung kam.
    "

  • Antoninus musste auch etwas grinsen als sein Patron das auf seinen Kommentar hin tat. Unbewusst nicht um zu schmeicheln denn das lang nicht in seiner Absicht. „Oh es war knapp das kannst du mir glauben Partonus.“ Sagte er immer noch im lustigen Tonfall.


    Dann nickt er erneute als es um die Unterkunft ging. Das stimmte wohl. Ob er noch mal in einer einfachen Unterkunft leben konnte mochte mal dahingestellt sein.
    Dann fragte sein Parton nun aber doch noch mal genau nach der Geschichte mit der Narbe.
    „Nun ich war grade hier angekommen, keine paar Tage in Rom. Da wurden wir ausgeschickt um die Aufständischen in der Subura einzukesseln und zu vernichten. Kein guter Ort für einen Kampf wie Du dir denken kannst. Enge Straßen kein Platz zum Manövrieren und ständig wird man von oben mit Ziegeln und anderem beworfen. Wir nahmen Aufstellung hinter zwei Straßenzügen, hinter denen eine Barrikade errichtet worden war. Ich gab grade Befehle an meine Melder weiter und koordinierte die letzten Maßnahmen. Da hörte ich kurz ein bekanntes Sirren und als ich mich leicht eindrehte und nach dem Sirren sah, streifte mich auch schon der Pfeil. Bei Mars und Fortuna wenn ich mich nicht gedrehte hätte, hätte er sich in meinen Hals gebohrt. Es war nur ein einziger Pfeil und ich bin sicher der Schütze hat mich gesehen und an meiner Rüstung als Tribun erkannt. Ein unglaublicher Schuss, sicher fast ein Stadium. Ich kann von Glück reden das ich ihn kurz gehört hab bevor er mich traf.“ Er zählte er von den Ereignissen die ihm die Narbe eingebracht hatte. Sicher war in seiner Erzählung zu hören das er dem Schützen auch wenn er versucht hatte ihn zu töten für diesen Schuss Respekt zollte. Auch das konnte man unter Soldaten verstehen denn so ein Schuss war sicher nicht alltäglich.

  • Da Antoninus seinerseits weitgehend locker mit der Verletzung umging, entspannte sich Menecrates. Sein Bedürfnis nach einem Happen stieg und so landete ein weiterer in seinen Mund. Kauend folgte er der Schilderung.
    "Da waren die Götter offensichtlich mit dir", resümierte er, als Antoninus endete. "Aber sag mal, seid ihr den Aufständischen inzwischen Herr geworden? Wie ist die Lage? Haben wir Weiteres zu befürchten oder nimmt das übliche Leben seinen Fortgang?"
    Ob daraus Konsequenzen, die Sicherheit betreffend, erwachsen würden, stand auf einem anderen Blatt und gehörte in eine Erörterung im Senat. Menecrates ging es nur um die Einschätzung aus Sicht der Stadteinheiten.

  • Antoninus tauchte ein weiteres Stücke Brot in Öl und lies es in seinem Mund verschwinden. Dann nickte er zustimmend. „Ich denke schon. Die paar die vermeintlich übrig geblieben sind werden sicher versuchen unsichtbar zu bleiben.“ Ob und wie viele ihnen entwischt waren konnte letztlich keiner. Aber es waren sicher höchsten eine Hand voll und diese würden wenn sie Schlau waren alles tun um ohne aufzufallen die Stadt zu verlassen. „Die Lage ist mittlerweile wieder ruhig. Aber eben noch angespannt. Die Menschen wissen nicht wie sicher es ist aber ich denke das man wieder ohne größere Gefahr in die Stadt kann. Du wirst ja sicher so oder so von Leibwächtern bewacht. Ich schätze in einer Woche wird sich alles wieder normalisier haben und alle gehen wieder ihren normalen Geschäften nach.“ Er klärte er seine Einschätzung der Lage in der Stadt.

  • Menecrates nickte zwischendurch, wobei ihm die Lage doch nicht so klar vorkam wie er durch das Nicken vorgab.
    "Halte mich bitte auf dem Laufenden, sollte sich die Lage verschlechtern. Alles Weitere bringt die Zeit. Die Götter haben uns ja bislang ihr Wohlwollen signalisiert."


    Aus seiner Sicht hatten sich Patron und Klient auf den neuesten Stand gebracht, aber eine Nachfrage schadete auch nicht.
    "Du hast deinen Dank geäußert, ich meinen Wunsch nach deiner Unterstützung bei Prozessionen. Gibt es noch weitere Themen, die du anreißen möchtest?" Menecrates verstand die Frage als Angebot, nicht als Rausschmiss, obwohl zur Salutatio stets viele Personen zu Wort kommen wollten.

  • „Ja das werde Ich.“ Sicherte Antoninus seinem Patron zu wie es nicht anders zu erwarten war. Denn das verstand sich natürlich von selbst. „Da hast du Recht. Ist vom Senat schon etwas geplant? Eine Opfergabe an Jupiter oder so etwas?“ Früher wurden ja schon mal für die Hilfe der Götter vom Senat teure Geschenke gemacht.


    Nun er wollte nicht gleich wieder etwas fordern, doch brannte ihm etwas unter den Nägeln. Auch wenn er es seinem Patron nicht auftragen wollte. So sah er sich doch verpflichtet wenigstens davon zu berichten. „Nun ja wie soll ich sagen. Die Sache mit meinem Sohn hat sich noch nicht so entwickelt wie ich gehofft hatte. Mein Verwandter der Senator Iulius Centho riet mir die Anerkennung durch den Augustus durch eine Petitio zu erbitten. Leider hat die kaiserliche Kanzlei das Abgelehnt. Der Senator Iulius Centho will mich aber weiter in dieser Sache beraten und vertreten. Er sagt mir das weder adoptieren noch adrogieren rechtlich möglich sind und versteht nicht wie die Kanzlei darauf kommt mir das vorzuschlagen.“ Erklärte er erst mal die Lange, so das sein Patron im Bilde war denn immerhin war dieser zur Zeit Prätor. Hatte aber ausdrücklich noch nicht um ein Intervenieren seines Patrons gebeten. Denn immerhin war ja auch der Senator Iulius Centho ein Jurist und Antoninus hoffte das ihn dieses Mal die Verwandtschaft helfen konnte. Aber vielleicht konnte er ja mal rechtlich seine Meinung dazu sagen.

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