Ludi Romani| [THEATRVM MARCELLI] Titi Macci Plavti ~~MOSTELLARIA~~

  • Philolaches steht ein wenig Abseits auf der Bühne, als Philematia und deren Freundin Skapha die Bühne betreten. Beide Frauen haben einen übergroßen Vorbau und wackeln eifrig mit dem Hintern, als die Straße betreten.



    Seit lange hab' ich nicht so gern im Kalten mich gebadet,
    Noch fühlt' ich jemals saubrer mich gewaschen, liebe Skapha.

    In diesem Jahr glückt Alles, wie die Ernte groß gewesen
    Was aber hat die Ernte denn mit meinem Bad zu schaffen?
    Gerade so viel, als dein Bad mit der Ernte
    Aus der Ferne erklingt die Stimme des Jünglings.
    Holde Venus!
    Das ist mein Sturm, der alle Zucht, mit der ich einst bedeckt war,
    Mir abgedeckt, den Amor und Cupido tief in's Herz mir
    Geregnet hat: und nirgends mehr vermag ich zuzudecken.
    Feucht sind des Herzens Wände schon; dies Haus geht völlig unter.

    Betrachte mich, sieh, ob das Kleid mir ansteht, liebe Skapha.
    Ich möchte gern Philolaches gefallen, meinem Liebsten.

    Du bist so schön: was willst du dich durch schönen Anzug schmücken?
    Des Kleides Inhalt lieben nur die Buhler, nicht die Hülle.

    Leise zu sich selbst murmelnd: Die Schelmin ist doch recht gewandt, die Skapha, die versteht es,
    Weiß Alles, was ein Liebender sich wünscht, wie's ihm um's Herz ist.

    Wie nun?
    Was ist es?
    Sieh mich an, und schau, wie das mich kleidet.
    Das dankst du deiner Schönheit, Kind, daß, was du trägst, dir gutsteht.
    Für diese Worte, Skapha, werd' ich heute dich beschenken.
    Die meine Lust ist, sollst du nicht umsonst gepriesen haben.

    Die Frauen scheinen nicht zu ahnen, dass sie belauscht werden.
    Still! Keine Schmeichelei'n!
    Du bist auch gar zu närrisch, Mädchen.
    Willst lieber falschen Tadel wohl, als wie mit Recht gelobt sein!
    Ich will, und wär's auch ohne Grund, mich lieber loben lassen,
    Als daß man über mich mit Grund loszieht und mich verspottet.

    Ich liebe Wahrheit; Wahrheit will ich hören; Lügner hass' ich.
    So wahr du mich, Philolaches dich liebt, du bist gewiß schön!
    Was sagst du, Mensch? Was schwurst du denn: »so wahr als ich sie liebe?«
    Warum nicht auch: »so wahr sie mich?« Nichts wird aus dem Geschenke.
    Du gehst zum Geier! Was ich dir versprochen, ist verloren.

    Mich wundert's, daß ein Mädchen, so gescheidt, so fein erzogen,
    Wie du, so dumme Streiche macht.

    So rathe, wenn ich fehle
    Du fehlst, bei'm Himmel, wenn du nur zu Willen lebst dem Einen,
    Nur ihm dich hingibst, ihm nur dienst, und Andre gar verachtest.
    Nicht Buhlerinnen, Frauen ziemt's, nur Einem Mann zu dienen.

    Gerechter Gott! Welch böser Geist geht um in meinem Hause?
    Die Götter alle sollen mich mit allen Qualen tödten,
    Wenn ich das Weib durch Hunger nicht, durch Durst und Kälte tödte!

    Mit deinen schlechten Lehren sei mir still!
    Wohl bist du thöricht,
    Zu glauben, daß er dein Galan, dein Freund auf ewig bleibe.
    Hat er dich lang, hat er dich satt, so wird er dich verlassen.

    Ich hoff's nicht.
    Ungehofftes kommt viel öfter, als Gehofftes.
    Kurz, kann ich dich durch Worte nicht bestimmen, mir zu glauben,
    Wohlan, so lehre dich die That! Was bin ich, und was war ich?
    Wie du, so ward auch ich geliebt, willfahrte nur dem Einen,
    Der dennoch, als die Haare hier vor Alter grau sich färbten,
    Treulos mich aufgab. Glaube mir: so wird's auch dir ergehen.

    Kaum halt' ich mich, der Hezerin die Augen auszukrazen.
    Er ganz allein hat mich allein befreit mit seinem Gelde.
    Ihm ganz allein bin ich allein, denk' ich, Ergebung schuldig.

    Du großer Gott! Welch holdes Kind, wie sittsam und wie züchtig!
    Wie lob' ich's und wie freut mich's, daß ich ihretwegen arm bin!

    Bei Gott, du bist nicht klug!
    Warum?
    Weil du dich darum kümmerst,
    Daß er dich liebt.

    Wie sollte mich's nicht kümmern?
    Was du wolltest,
    Errangst du ja, du wurdest frei; will er dich nicht mehr lieben,
    Verlor er, was er ausgelegt an Geld, um dich zu lösen.

    Ich will verflucht sein, wenn ich die nicht jämmerlich erwürge,
    Die Kupplerin, die mir das Kind verführt, die Schlangenzunge.

    Nie recht verdanken kann ich ihm, was er um mich verdient hat.
    O rathe mir nicht, Skapha, daß ich ihn geringer schäze.

    Bedenke nur dies Eine, wenn du ihm allein dich hingibst,
    So lang dir noch die Jugend blüht, beklagst du's einst im Alter.

    Ich möchte jezt zur Bräune mich verwandeln, in die Gurgel
    Der Hexe fahren, und den Balg, die Kupplerin, erwürgen.

    Ich muß, nachdem er mir willfahrt, so dankbar mich beweisen,
    Als ehedem, bevor ich mir's errang durch Schmeicheleien.

    Der Himmel soll mich strafen, kauft' ich nicht zum zweiten Male
    Dich wegen dieser Rede los, erwürgte nicht die Skapha!

    Wenn dir's verbürgt ist, daß es dir am Brode nie gebreche,
    Und daß er dein treueigner Freund durch's ganze Leben bleibe,
    Willfahre dann nur ihm allein, und laß die Haare wachsen!

    Nachdem ein Mensch im Rufe steht, erwirbt er sich Vermögen.
    Bewahr' ich mir den guten Ruf, so werd' ich reich genug sein

    Und muß ich was verkaufen, soll mein Vater eher feil geh'n,
    Als daß du mir, so lang ich bin, je darbest oder bettelst.

    Den Andern, die dich lieben, wie soll's diesen geh'n?
    Sie werden,
    Sobald sie meine Dankbarkeit seh'n, um so mehr mich lieben.

    O käme mir die Kunde jezt, mein Vater sei gestorben!
    Ich würde mich enterben und nur sie zur Erbin machen.

    Ihr schmaust, ihr zecht bei Tag, bei Nacht, als wolltet ihr euch mästen;
    An Sparen wird nicht mehr gedacht; bald wird das Gut verthan sein.

    So will ich doch zuerst an dir mit Sparen es versuchen!
    Du sollst bei mir in nächster Zeit nichts essen und nichts trinken.

    Wenn du von ihm was Gutes sagen willst, so kannst du's sagen;
    Doch wenn du Böses sprichst von ihm, bekommst du wahrlich Schläge:
    Damit du siehst, wie herzlich ich ihn liebe.

    Bin doch wacker:
    Den Anwalt hab' ich freigemacht, für mich das Wort zu führen.
    Traun, hätt' ich auch dem höchsten Zeus mein baares Geld geopfert,
    Das ich, sie freizukaufen, gab, wär's nicht so gut verwendet.

    Ich sehe, daß Philolaches dir höher gilt, als Alle.
    Jezt, daß du seinetwegen mich nicht schlägst, bin ich's zufrieden,
    Wenn du gewiß bist, daß er dir auf ewig eigen sein wird.

    Bringe mir geschwind den Spiegel und das Kästchen mit dem Schmuck,
    Skapha, daß ich hübsch geschmückt bin, kommt mein Herz, Philolaches.

    Frauen, die an ihrer Schönheit zweifeln, dient der Spiegel wohl,
    Dir gewiß nicht, die du selbst der Spiegel schönster Spiegel bist.

    Für dies Wort, damit du, Skapha, nicht umsonst was Hübsches sagst,
    Sollst du heut was Hübsches kriegen, – theure Philematium!

    Sieh doch: sind die Locken alle, zierlich, wie sich's ziemt, gelegt?
    Glaube mir, so zierlich, wie du selbst, sind deine Locken auch.
    Saht ihr jemals was Verrucht'res auf der Welt, als dieses Weib?
    Gegnerin noch eben, macht die Arge jezt die Schmeichlerin.

    Gib mir Bleiweiß!
    Wozu Bleiweiß?
    Mich zu schminken im Gesicht.
    Kommt mir vor, als färbtest du das Elfenbein mit Schwärze weiß.
    Gib mir denn die rothe Schminke!
    Nimmermehr! Du bist nicht klug.
    Wie? Mit neuer Schminke fälschen wolltest du das schönste Werk?
    Keine Schminke darf berühren, wer in deinem Alter steht,
    Weder rothe, weder weiße, weder eine Tünche sonst.
    Nimm den Spiegel!

    Philematium nimmt den Spiegel, und nachdem sie ihr Bild wohlgefällig darin beschaut hat, küsst sie ihn.
    Wehe mir! Sie gab dem Spiegel einen Kuß.
    Hätt' ich einen Stein, dem Spiegel schlüg' ich gleich die Augen ein.

    Daß sie nicht nach Silber riechen, weil du da den Spiegel hieltst,
    Und Philolaches nicht argwöhnt, daß du Silber dir verdient.

    Nein, so listig sah ich keine Kupplerin mein Lebenlang!
    Wie gescheidt und schlau der Einfall eben mit dem Spiegel war!

    Nimm das Leintuch, wische dir die Hände mit!
    Wozu denn dies?
    Daß sie nicht nach Silber riechen, weil du da den Spiegel hieltst,
    Und Philolaches nicht argwöhnt, daß du Silber dir verdient.

    Nein, so listig sah ich keine Kupplerin mein Lebenlang!
    Wie gescheidt und schlau der Einfall eben mit dem Spiegel war!

    Meinst du nicht, ich sollte mich mit Salben salben?
    Laß es sein!
    Und warum denn?
    Weil ein Mädchen gut riecht, wenn es gar nicht riecht.
    Denn die Vetteln ohne Zähne, die, versalbt in Salbenduft,
    Aufgepuzt, des Leibes Mängel decken mit der Schminke Dach,
    Riechen gleich, sobald die Salben mit dem Schweiße sich vermählt,
    Eben so, als göß' ein Garkoch viele Brüh'n in Einen Topf.
    Wie sie riechen, weißt du nicht; nur Eines, daß es übel riecht.

    Die versteht doch Alles auch! Nichts geht an Schlauheit über sie.
    Das ist wahr.
    ( Ans Publikum gewandt)
    Gewiß erkennt dies auch der größte Theil von euch,
    Die ihr alte Weiber habt, die durch die Mitgift euch erkauft.

    Skapha, sieh doch, ob Geschmeid' und Mantel mir gehörig läßt
    Dafür brauch' ich nicht zu sorgen.
    Wer denn sonst?
    Das hörst du gleich:
    Nur Philolaches, damit er dir nur kauft, was dir gefällt.
    Denn mit Gold und Purpur kauft sich der Galan des Liebchens Herz.
    Nun, – wofür ihm Etwas zeigen, was er nicht besizen will?
    Nur das Alter birgt der Purpur: Gold und Schmuck steht Mädchen schlecht.
    Schöne Frau'n sind ohne Hülle schöner, als im Purpurkleid.
    Und umsonst ist aller Puz auch, wenn sie schlecht gesittet sind.
    Schlechte Sitte schändet mehr, als Koth, beschmuzt den schönsten Puz.
    Wenn sie schön ist, hat sie Schmuck genug.

    Philolaches kommt aus den Schatten und tritt auf die Beiden zu.
    Was säum' ich lange noch?
    Ihr, was treibt ihr hier?

    Ich schmücke mich für dich.
    Bist schön genug. [Color]
    Er dreht sich zu Skapha
    Geh hinein du, nimm den Schmuck mit! – Theure Philematium,
    Gar zu gerne möcht' ich einmal mit dir zechen, süßes Herz! [Color]
    Wohl, und ich mit dir; denn Alles, was du willst, das will ich auch,
    Mein Geliebter!

    Dieses Wort ist seine zwanzig Minen werth.
    Gib mir zehn, ich bitte; gern erlass' ich dir's um diesen Preis.
    Hast du doch zehn Minen jezt noch; rechne nur ein wenig nach.
    Dich zu lösen, gab ich dreißig aus.

    Was wirfst du das mir vor?
    Daß man mir's vorwürfe, wünsch' ich; keinen Vorwurf mach' ich dir;
    Denn ich habe lange schon kein Geld so trefflich angelegt.

    Und ich fand für meine Liebe nirgends einen schönern Plaz.
    Nun, so gleicht sich Soll und Haben zwischen uns vortrefflich aus.
    Du liebst mich, ich liebe dich, und Jedes glaubt hier recht zu thun.
    Wer darob sich freut, er möge stets sich seines Glückes freu'n.
    Wer's beneidet, dem beneide nimmerdar ein Mensch ein Glück.

    Philematium deutet auf ein Polster, welches durch Zauberhand auf der Bühne erschien.
    [COLOR=deeppink] Seze dich!

    Sie winkt einen Sklaven herbei.
    [COLOR=deeppink] Bursch, Wasser für die Hände! Stell' ein Tischchen her.
    Hole mir die Würfel drinnen!

    Wieder zu ihrem Liebsten:
    [COLOR=deeppink] Willst du Salben, Freund? [/COLOR]
    [COLOR=indigo] Wozu
    Salben? Ruh' ich doch am Myrrhenbaume. – Doch erblick' ich da
    Meinen Freund nicht, der mit seinem Liebchen hier gegangen kommt?
    Ja, er ist's: Kallidamates! Schön, mein Kind! Da kommen, sieh,
    Waffenbrüder; ihren Antheil an der Beute wollen sie.[/COLOR]




  • Nett ist der kleine Bruder von Scheiße, dachte Sermo bei sich und unterdrückte ein Grinsen. Vala war offensichtlich kein Freund von hübschen Sklavinnen. Oder so. Auf der Bühne ging das Palaver weiter, jetzt gab es einen Szenenwechsel. Hätte Sermo dem Geschehen drunten mehr Aufmerksamkeit gezollt, hätte er es wohl für sehenswert gehalten. Oder auch nicht. Wie dem auch war, Vala sprach weiter und der Quintilius hörte Pistazien kauend zu, bevor er etwas verstimmt den Mund verzog. "Mein Bruder war einer dieser Krepierer." Er blickte seinen Nachbarn für einen Moment ziemlich direkt an, runzelte dann aber die Stirn, als er den Kopf wegdrehte und in unverfänglichem Ton weitersprach. "Was aber nichts daran ändert, dass die Arbeit getan werden muss. Und das am besten so emotionslos wie möglich." Bezog er sich damit nun auf die Erbschaften oder auf's Vögeln? "Irgendwie müssen wir Römer ja verhindern, dass wir von Barbarenhorden überschwemmt werden." Das bezog sich nun eindeutig auf's Vögeln. Und stellte eine Spitze gegen Vala dar, die Sermo sich schon einmal auf ähnliche Weise geleistet hatte. Damals jedoch kannten sie sich noch gar nicht richtig und der Duccius hätte ihm beinahe die Kehle rausgerissen. Zumindest hatte Sermo die Angelegenheit so im Gedächtnis behalten. Diesmal spekulierte er auf Valas Beherrschtheit und seinen Sinn für Humor. Er warf dem Decemvir nun wieder einen Blick zu, wobei seine Lippe sich zu einem schmalen Lächeln spannte und eine Augenbraue gen Haaransatz wanderte.

  • "Achja, da war ja was...", raunte Vala mit einer Stimme, die mehr Desinteresse an den Familientragödien seines Freundes nicht zeigen konnte, "..passiert. Die Nornen haben ihren eigenen Kopf. Mir ist es allerdings lieber, es erwischt deinen Bruder als deine Schwester. Die du mir IMMERNOCH nicht vorgestellt hast, wie ich mal eben nebenbei bemerken darf." Vala konterte den vorwurfsvollen Blick Sermos mit einem eigenen noch viel vorwurfsvolleren. Das vorenthalten von potentiellen Bettgenossinen war für Vala eine Sache, bei der er keinen Spaß verstand, da konnten noch so viele brüderliche Quintilii ins Gras beißen. Als sein Nebenan wieder weniger ernst wurde, glitten die Gesichtszüge des jungen Germanen ein wenig aus: "Emotionslos? Alter, wie bei Baldurs Eiern bist du denn drauf? Emotionslos kannst du sein, wenn du eine Katze ersäufst! Einen Feind erschlägst! Den Fiskus prellst! Aber nicht wenn du eine Frau vögelst, Mann!"
    Vala schüttelte ungläubig den Kopf. Sein Freund hatte definitiv einen Stock von der Größe Yggdrasils im Arsch. Er griff sich noch ein paar Pistazien, kam aus dem Kopfschütteln aber nicht mehr raus.
    "Emotionslos! Wenn alle Römer so sind wie du, dann habt ihr es wahrlich verdient von Barbarenhorden überschwemmt zu werden. Kein Wunder, dass sich die Töchter Roms an uns wilde Kerle halten, wenn sie zuhause nur emotionslos gebürstet werden."

  • Ich gab nicht viel drauf, was der dämliche Kerl neben Sermo über mich sagte. Wenn er mich nett fand, war´s mir doch egal. Der Kerl war doch nur so ´n blöder netter Germanenarsch, dessen Vorfahre irgendwann mal aus seinem Urwald herausgestiegen war und sein Bärenfell mit ´ner Toga getauscht hatte. Mehr nicht! War sowieso interessanter, wenn ich einfach dem da unten zuhörte, damit ich endlich mal raffte, um was es in dem Stück eigentlich ging. Aber die beiden neben mir quatschten einfach die ganze Zeit. Mit Konzentration war da nicht mehr viel. Die laberten zwar nicht übermäßig laut, aber laut genug, damit ich immer mal wieder zu ihnen rüber gucken musste. Die hatten ja echt Themen drauf! Der Germanenarsch arbeitete sich durch Akten von Toten, sagte er. Wie eklig war das denn? Wenn man sich das mal bildlich vorstellte. Verschreckt warf ich ihm mal einen Blick zu, schaute aber schnell wieder nach unten zur Bühne, als ich das Gefühl hatte, er sieht mich. Allerdings hörte ich den beiden jetzt noch ein bisschen aufmerksamer zu.
    Wie gefühllos Sermo doch war. Im ging´s zehn passus am Arsch vorbei, als es um seinen toten Bruder ging. Aber das war ja ein typisch römisches Problem. Die Römer hatten sowieso alle eine an der Klatsche. Machten immer einen auf harten Kerl, aber wenn ich an die Nacht dachte, in der ich Sermo zum ersten Mal getroffen hatte, dann wusste ich, er war gar nicht so hart, wie er tat. Da hatte er nämlich richtig geflennt!
    Auf der Bühne war´s auch weitergegangen, jetzt waren noch zwei Frauen am agieren, die ganz schön ordentlich bestückt waren. Mein lieber Mann, wenn ich so dicke… Was? Was hatte da der Germanenarsch gesagt? Bei seiner letzten Bemerkung mit der Barbarenhorde ging´s einfach nicht mehr, ich musste kichern. Der Typ war echt gut, obwohl er´n Germanenarsch war.

  • Passiert. Nornen? Parzen hieß das. Elender Banause! Manchmal verabscheute Sermo Valas Art, sich einen feuchten Kehricht zu scheren. Egal in welcher Angelegenheit. Und dann kam er auch noch WIEDER EINMAL auf Melina zu sprechen. Sermo runzelte unwillig die Stirn. "Meine Schwester ist mit meinem Vetter und dessen Frau nach Mogontiacum gereist. Die wirst du so schnell nicht kennen lernen." Ha! Selber schuld.


    Und dann machte Vala ihn sprachlos. Nicht sprachlos sprachlos, wie er das häufig durch irgendwelche geschmacklosen Ansichten oder krassen Witzen schaffte. Nein, er machte ihn richtig sprachlos. War seine Aussage etwa SO missverständlich gewesen? Ja, vermutlich. Sermo hielt mitten im Kauvorgang inne und starrte seinen Sitznachbarn an. "Äh..." Sermo war doch nicht emotionslos! Erst recht nicht im Bett! Was dachte der Kerl denn? Er hatte doch von der Arbeit gesprochen. Von der Arbeit!!! Sein Verstand schrie auf, wollte Vala beschimpfen, die Sache richtig stellen. "Arbeit! Emotionslos! Nicht Pimpern! Ich bin das Pimpermonster! Ein Tier im Bett!" Wie gut, dass er nichts von alledem hervorbrachte, sondern von Caelyns Kichern abgelenkt wurde. Die kassierte auch gleich einen kräftigen Ellenbogenstoß in die Rippen.
    "Mach dich nur lustig. Ich rede von deiner Arbeit, du Vollpfosten, nicht vom Ficken!" Er schüttelte den Kopf, auf's tiefste beleidigt. So ein Affe. Starr richtete er jetzt den Blick auf die Bühne, während er fortfuhr. "Nur weil ich nicht schon jede x-beliebige Ische in Rom genagelt hab, bin ich nicht emotionslos." "Frag Caelyn hier, die kann dir ein Liedchen von Emotionslosigkeit singen," hätte er beinahe herausposaunt. Aber er verkniff es sich lieber. Vala war niemand, dem Sermo etwas über seine Gefühlswelt eröffnen würde. Selbst, wenn es nur um Verkehr ging, denn seine Sklavin war irgendwo etwas komplizierter, als irgendeine Frau, die man später herauskomplimentierte und nie wieder sah. "Mit euch wilden Kerlen treiben die Frauen es vielleicht gern. Aber mit ordentlichen Römern werden sie verheiratet. Weil ordentliche Römer Geld haben. Und Macht. Und Ansehen. Und Sklaven. Wilde Kerle als Sklaven, als Leibwächter. Niedere Aufgaben." Er zog die Augenbrauen zusammen, den Blick jetzt wieder auf Vala gerichtet. Wäre er zehn Jahre alt gewesen, er hätte ihm jetzt wohl die Zunge herausgestreckt. Aber diesen Impuls unterdrückte er gewissenhaft. Die Beleidigung wich bereits langsam einem gewissen Spaßfaktor. Welch eine Genugtuung sich einfach gegenseitig Dreck an den Kopf zu werfen.

  • Deutlich schwankend, mit einer Weinflasche in der einen Hand und den anderen Arm um Delphium, betritt Kallidamates die Bühne. Lallend spricht er zu einem der begleitenden Sklaven.


    Ich will, man soll in Zeiten bei Philolaches
    Mich abholen. Hörst du's? Du, laß dir's gesagt sein!
    Denn da, wo ich war, dort entlief ich in Eile;
    So sehr hat das Mahl, das Gespräch mich verdrossen.
    Es geht nun zum Schmaus bei Philolaches. Der wird
    Gewiß uns vergnügt und mit Freuden empfangen.

    Mit trüben Blick wendet er sich an Delphium. Kritisch sieht sie ihn an.
    Mein Kind, wa – was meinst du? Ich sei be – be – betrunken?
    Leicht sarkastisch sagt Delphium:
    In der Weise solltest du stets dich betragen!
    Mein Schaz, soll ich dich und du mich nicht umfangen?
    Wenn es dir Freude macht, immerhin!
    Liebes Herz!
    Bitte dich, führe mich.

    Falle nicht, steh doch fest!
    Ja, ja, du bist mein Augenstern; ich bin dein Säugling, Honigkind!
    Sieh dich vor, daß du nicht auf dem Weg liegen bleibst,
    Eh wir dort angelangt, wo man uns hingedeckt!

    Laß mich nur, laß mich nur fallen.
    Ich lasse dich –
    Kallidamates klammert sich an Delphium.
    Aber das, was mir im Arme ruht, lass' ich nicht.
    Wenn du fällst, fällst du nicht, außer ich falle mit.
    Dann hebt wohl ein Dritter uns auf, wenn wir liegen.
    Der Mensch ist betrunken.
    Ich be – be – betrunken?
    Gib die Hand! Möchte nicht, daß du zur Erde kämst.
    Da, mein Kind!
    Mache nun, komm mit mir!
    Weißt du, wohin es geht?
    Freilich.
    Jezt fällt mir's ein:
    Nach Hause geht's zum Zechgelag.

    Versteht sich.
    Just besann ich mich.
    Philolaches zu Philematium
    Meinst du nicht, liebes Herz, soll ich ihnen nicht
    Näher geh'n? Der ist mein bester Freund. Ich bin
    Bald zurück.

    Auch dein» Bald« währt mir allzulang.
    Jemand hier?
    Ganz gewiß.
    Ei, Philolaches!
    Guten Tag, liebster Freund, der mir auf Erden lebt!

    Guten Tag, Kallidamates! Nimm Plaz bei uns!
    Nun, woher kommst du denn?

    Daher, wo Trunk'ne sind.
    Bravo! Komm, Delphium, seze dich neben uns!
    Einen Trunk schenkt ihr ein; ich will jezt schlafen geh'n.
    Was er da thut, ist nichts Neues. Doch sage mir:
    Was fang' ich später an mit ihm?

    O laß ihn nur!
    Philolaches zu einem Sklaven
    Du füll' indeß den Becher, und laß schnell herum
    Ihn gehen, Bursch; beginne bei der Delphium.


    Es beginnt ein munteres Zechgelage. Der Wein fließt in Strömen. Ende Akt 1.

  • Zitat

    Original von Tilla et Aurelia Flora
    ...


    Die Vorführung nahm ihren Lauf und dieses Mal verfolgte die Aurelia durchaus aufmerksam das Geschehen auf der Bühne. Nur ab und an schweifte ihr Blick über die Zuschauerränge hinweg, auf der Suche nach dem einen oder anderen bekannten Gesicht in der Menge. Es war ja durchaus interessant zu sehen, wer heute alles hier wäre, wer mit wem - oder mit wem auch nicht. … Wie schön wäre es erst mit IHM …, dachte sie dabei insgeheim und seufzte leise. Ganz offiziell und ohne Anstands-Wau Wau, ja das wäre schön …


    Gedankenverloren streckte Prisca den Arm aus und nahm den Becher mit Wein wie selbstverständlich entgegen, den Tilla fürsorglicher weise für sie eingeschenkt hatte. Sklaven waren wirklich ein Segen! Sozusagen wie Luft, die einen unsichtbar umgab, die man nicht wahr nahm und doch zum leben dringend brauchte. Prisca behandelte die meisten Sklaven so - wie Luft - doch gab es auch Ausnahmen, wie in Tillas Fall. "Danke Tilla!", wandte sich die Aurelia deshalb lächelnd zu ihrer Leibsklavin und dann wieder zu ihren beiden Cousinen um, die ebenfalls bestens versorgt schienen.


    An Verpflegung mangelte es ihnen zumindest nicht, bei all den Köstlichkeiten die Tilla, sowie die andere Sklavin aus der aurelischen Speisekammer mitgebracht hatten. Prisca nahm sich zwei von den kandierten Früchten und konzentrierte sich wieder auf das amüsante Theaterstück, welches mit einem munteren Zechgelage, auf das Ende des ersten Aktes zusteuerte.


  • "Ich habe keine Ahnung, Sedulus. Ich hätte mich vielleicht im Vorfeld informieren sollen, was uns erwartet," sagte er als er sich setzte und nebenbei Varenas Hand stützte. Ein kurzer Blick zu ihr, ein Lächeln und sein Herz erfreute sich. "Hoffen wir einfach auf eine Komödie. Mir ist heute nicht nach Trauer," offerierte Verus dem Schicksal, in der tatsächlichen Hoffnung, eine Komödie zu sehen. "Varena, möchtest du eine Kleinigkeit essen? Ich habe dort hinten einen Stand gesehen. Wenn ich schon dabei bin, möchte sonst noch jemand etwas?" Er deutete in die Richtung des Standes, der kleine Oliven, kleine Weinkaraffen und Sonstiges verkaufte.

  • Varena folgte aufmerksam dem Stück, denn das Mädchen die Frau neben sich schienen eher miteinander beschäftigt zu sein. Sie wollte sich nicht aufdrängen und einfach das Theater genießen. Anscheinend beging nun ein munteres Gelage das Ende des ersten Aktes und sie schmunzelte leicht. Als Verus sie etwas fragte, konnte sie es im ersten Moment nicht verstehen, doch dann schloss sie, dass er Getränke und einen Imbiss besorgen wollte. Sie nickte nur und rief dann "Ich hätte gerne verdünnten Wein und Oliven, Verus" und hoffte, dass er es entziffern konnte. Da gerade eine kleine Pause einsetzte nach dem Ende des ersten Aktes, wollten viele die Gelegenheit nutzen und plaudern oder sich Erfrischungen besorgen.

  • "Natürlich, was sonst? Die Arbeit.", äzte Vala und äffte seinen Freund in Mimik und Gestik nach, "Das ist auch alles, woran ihr Römer denken könnt.. entspann dich mal. Außerdem hör auf dich selbst mit Schmutz zu bewerfen. Du bist nicht emotionslos, weil du nicht schon jede x-beliebige Ische in Rom bestiegen hast, sondern du hast noch nicht jede x-beliebige Ische in Rom bestiegen, weil du emotionslos bist. Aber, lieber Freund, ich kann dir da Abhilfe leisten... es gibt einen Weg aus deiner Misere, und ich werde dir gerne am uralten Wissen meines Volkes teilhaben lassen, damit auch dein Gladius nicht mehr ungebraucht vor sich hinrostet."
    Er rückte mit verschwörerischer Miene an Sermo heran, wischte deren wehleidiges Dozieren über Macht und Einfluss mit einer lockeren Handbewegung und einem "Papperlapapp!!!" beiseite, und legte den Arm auf dessen Schulter, um ihn mit gewichtigem Ausdruck im Gesicht flüsternd zu erklären, wie er sich denn wohl den Frauen nähern könne: "Also, Sermo, hör mir ganz genau zu... das Geheimnis zum Schoß der schönsten Frauen von Stand ist, und glaub mir, der Stand ist wichtig, man will sich ja nicht irgendwas auf die Lanze pflanzen, wer will sich schon mit einer kleinen Bäckerstochter abgeben oder gar mit einer Sklavin, also, wo war ich? Achja... das Geheimnis zum Schoß der schönsten aller Frauen ist:


    ...


    ...


    sei ein Barbar."



    Mit zufriedenem Grinsen nickte Vala, die Arme nun vor der Brust verschränkt und die Last der Welt scheinbar von sich geworfen. Dann machte er ein nachdenkliches Gesicht... zog die Stirn kraus, warf einen Seitenblick auf seinen Freund. Blickte wieder nach vorne. Zog die Stirn noch krauser. Blickte wieder auf Sermo, und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: "Oh... oooooooooooh... oh... das tut mir jetzt leid. Also, wirklich, Sermo... das... das hab ich nicht gewusst. Oh mann. Das mir das jetzt erst auffällt. Du... du bist ja garkein Barbar. Okay... ehm... das bedeutet nichts. Nicht anfangen zu weinen, bitte, fang nicht an. Das kriegen wir hin... ehrlich."
    Verzweifelt blickte er seinen Nebenmann an, mit viel Mitleid im Blick, legte die Hand auf dessen Schulter und nickte ihm dann Mut machend zu: "Glaub mir... ich mach aus dir einen richtigen Barbaren, und dann wird alles gut."

  • Sabina hatte deutlich ihren Spaß bei dem Stück und kicherte meistens sogar an den richtigen Stellen. Hin und wieder entging ihr aber der Sinn der Worte, sie war eben ein Kind und so manchen Anzüglichkeit des Stückes konnte sie einfach nicht einordnen oder aber stellte sich in ihrer Naivität etwas gänzlich anderes vor. Aber an sich hatte sie ihren Spaß.
    Der erste Akt ging zu Ende und das Getuschel um sie herum wurde etwas lauter. Es gab eine kleine Pause in der sich die Schauspieler kurz erfrischten und wohl noch einmal auf die Schnelle den Text lernten. Nun wo es eine Pause gab, sah sich das Mädchen viel Aufmerksamer um, winkte Noch noch einmal Romana zu, ehe sie dann Varena aus großen Augen musterte. „Salve!“ grüßte sie mit einem bezauberndem Lächeln. Man mochte gar nicht glauben das dieses Mädchen mitunter ein furchtbarer Dämon sein konnte und nur Unfug im Kopf hatte. Leicht legte Sabina den Kopf schief und sah Varena fragend an. „Ich bin Germanica Sabina und wer bist du?“ fragte sie direkt. Noch brauchte sie sich keine Sorgen um rhetorische Feinheiten zu machen.

  • Varena wartete gerade darauf, dass Verus Erfrischungen besorgte und da sie ihm mit den Augen folgte, merkte sie erst einen Moment später, dass das Mädchen neben ihr das Wort an sie gerichtet hatte. Sie überlegte kurz und antwortete dem Kind dann sehr ernst, aber mit einem freundlichen Lächeln. Sie erinnerte sich noch, wie sie es als Kind immer gehasst hatte, wenn die Erwachsenen mit ihr sprachen, als wäre sie geistig zurückgeblieben. Deshalb beschloss sie mit den kleinen Mädchen normal zu sprechen, wie mit einer Erwachsenen. "Salve, Germanica Sabina. Ich bin Octavia Varena. Es freut mich dich kennenzulernen und ich nehme an das sind deine Eltern. Wie ich sehe, hast du Spaß an dem Theaterstück?"

  • Varena schien im ersten Moment reichlich abwesend mit dem Gedanken. Bei dem leeren Blick der Octavia entschlüpfte ihr ein kurzes Kichern. Sie sah aus wie ein Fisch mit diesem Ausdruck im Gesicht. Aber das würde sie ihr nicht sagen, dass würde nur wieder strafende Blicke auf sie lenken. Aber dann schien die Frau doch noch gewillt zu sein, sich mit ihr zu unterhalten. „Das ist mein Papa“, sie deutete einmal auf Sedulus und danach direkt neben sich. „Und das ist Iunia Serrana.“ Die Iunia war eben nur ihre Stiefmutter und sah diese noch nicht wirklich als ein Elternteil an. Aber sie war zumindest langsam gewillt zuzugeben, dass sie Serrana mochte und sah diese nicht mehr nur als Eindringling an. So langsam kamen sie aufeinander zu, aber noch war das Verhältnis zwischen ihnen ein wenig unterkühlt. Sie tasteten sich langsam an einander heran. Pluspunkte hatte Serrana sammeln können, als diese sich dafür eingesetzt hatte, dass sie ins Theater mit kam. „Es ist lustig!“ bestätigte sie.

  • An Verus gewandt als dieser in der Pause aufbrach um etwas zu Essen organisieren meinte Sedulus zu ihm.


    Also ich möchte nichts, danke.


    Als Sedulus bei Sabina nachfragen wolle, wie ihr es gegfiel, bemerkte er, dass sich Sabina mit der neuen Flamme von Verus unterhielt und beschloss von daher die Frage auf später zu verschieben. Indessen sah er sich ein wenig um und gähnte kurz.


    Das Theater ist recht gut gefüllt. Hätte ich jetzt gar nicht gedacht.


    Meinte er zu niemanden bestimmten...

  • "Gut, gut. Dann mache ich mich mal auf den Weg." Verus entfernte sich, zog im Gehen seinen Geldbeutel, zählte einige Münzen ab und legte diese, als er beim Stand ankam, auf den Tisch. "Ich nehme zwei Karaffen verdünnten Wein, ein Schälchen Oliven und vier Honigkuchen." Der Händler blickte auf das Geld, während er die Lebensmittel zusammenstellte. "Das ist zu viel, mein Herr. Für das Geld erhaltet ihr noch ein wenig Brot von mir." Verus nickte bestätigend und machte sich dann mit einer recht großen Menge an Essen sowie Trinken auf. Nach wenigen Momenten des mühsamen Transports, setzte er sich wieder neben Varena. "So," murmelte er als er die Lebensmittel vor seiner Brust sortierte. Ér gab Varena ihre kleine Karaffe und das Schälchen mit Oliven. "Falls du noch mehr Hunger hast. Ich habe ein wenig mehr eingekauft. Ich hoffe, dass du Honigkuchen magst." Er lächelte.

  • Verdutzt bemerkte Varena, dass Sabina zwar Sedulus als ihren Vater vorstellte aber Serrana mit vollem Namen vorstellte. Ob sie wohl die zweite Frau des Germanicers war? Wahrscheinlich...Aber gerade als sie darauf eingehen wollte, kam Verus vollbeladen mit dem Imbiss zurück. Du meine Güte! Er hatte ja eingekauft, als wäre sie eine Kuh die es zu mästen galt! Wer sollte das denn alles essen? "Ich danke dir Verus, aber vielleicht ist das eine etwas zu große Portion. Du hast bestimmt nichts dagegen, wenn ich den leckeren Honigkuchen hier mit dem Fräulein Sabina teile oder?" Sie schenkte dem Decimer ein strahlendes Lächeln und wartete die Antwort gar nicht ab. Sie nahm den Wein in eine Hand und das Schälchen mit Oliven balancierte sie auf ihrem Schoß. Dann schnappte sie sich noch ein Stück Honigkuchen und hielt ihn Sabina hin. "Hier, möchtest du auch ein Stück Kuchen. Ich kann das alles unmöglich essen...Ich würde mich freuen, wenn du mir dabei hilfst!"

  • Und obwohl auf der Bühne die Schauspieler weiterhin ihr Bestes gaben, ging jetzt ein Großteil davon an Serrana vorbei, denn es geschahen zu viele Dinge nebenbei, die ihre Aufmerksamkeit immer wieder von dem Stück ablenkten.


    "Salve, Germanicus Aculeo. Ja, du hast Recht, wir haben uns wirklich schon lange nicht mehr gesehen. Ich hoffe, es ist dir seit der Hochzeit gut ergangen." begrüßte sie mit einem Lächeln Sedulus jungen Verwandten und stellte dann fest, dass Sabina und die junge Begleiterin von Decimus Verus bereits miteinander ins Gespräch gekommen waren.


    "Octavia Varena, es freut mich, dich kennenzulernen." griff nun auch sie in die Unterhaltung der beiden ein. "Meine Stieftochter war ja schon so nett, mich vorzustellen. Ich bin Iunia Serrana, und das hier neben mir ist mein Mann, Senator Germanicus Sedulus."

  • Zitat

    Original von Iunia Serrana



    "Salve, Germanicus Aculeo. Ja, du hast Recht, wir haben uns wirklich schon lange nicht mehr gesehen. Ich hoffe, es ist dir seit der Hochzeit gut ergangen." begrüßte sie mit einem Lächeln Sedulus jungen Verwandten und stellte dann fest, dass Sabina und die junge Begleiterin von Decimus Verus bereits miteinander ins Gespräch gekommen waren.[/I]


    Ich danke dir für die Nachfrage. In der Tat ist es mir gut ergangen auch wenn es den einen oder anderen Tiefschlag gegeben hatte, aus Fehlern lernt man dabei lächelte er. DIr geht es doch hoffentlich auch gut erkundigte er sich nach Serranas Befinden.

  • Zitat

    Original von Iullus Quintilius Sermo
    ...Wie gut, dass er nichts von alledem hervorbrachte, sondern von Caelyns Kichern abgelenkt wurde. Die kassierte auch gleich einen kräftigen Ellenbogenstoß in die Rippen. ...


    Für mein Kichern erntete ich prompt einen Stoß von Sermos Ellenbogen, volle Kanne in meine Rippen. Mann, tat das weh. "Auaaa!"schrie ich auf. Die Leute, die hinter uns saßen, fingen schon an, rumzumeckern und schüttelten die Köpfe. Das war ja auch echt blöd, hinter einem Schwung Kulturbanausen sitzen zu müssen. Mich interessierte das nicht. Ich hielt nur wand nur meine Seite vor Schmerzen. Wieder ein blauer Fleck. Mistkerl, elender! Ich hatte jetzt echt keine Lust mehr auf Theater! Von dem Stück hatte ich eh nur die Hälfte mitgekriegt. Dann wurde ich dauern von dem Gelaber neben mir abgelenkt und außerdem schmollte ich jetzt. Hoffentlich zog sich das nicht noch ewig hin! Irgendwann leerte sich die Bühne und ich dachte schon, boa endlich geschafft!

  • Zitat

    Original von Octavia Varena
    Verdutzt bemerkte Varena, dass Sabina zwar Sedulus als ihren Vater vorstellte aber Serrana mit vollem Namen vorstellte. Ob sie wohl die zweite Frau des Germanicers war? Wahrscheinlich...Aber gerade als sie darauf eingehen wollte, kam Verus vollbeladen mit dem Imbiss zurück. Du meine Güte! Er hatte ja eingekauft, als wäre sie eine Kuh die es zu mästen galt! Wer sollte das denn alles essen? "Ich danke dir Verus, aber vielleicht ist das eine etwas zu große Portion. Du hast bestimmt nichts dagegen, wenn ich den leckeren Honigkuchen hier mit dem Fräulein Sabina teile oder?" Sie schenkte dem Decimer ein strahlendes Lächeln und wartete die Antwort gar nicht ab. Sie nahm den Wein in eine Hand und das Schälchen mit Oliven balancierte sie auf ihrem Schoß. Dann schnappte sie sich noch ein Stück Honigkuchen und hielt ihn Sabina hin. "Hier, möchtest du auch ein Stück Kuchen. Ich kann das alles unmöglich essen...Ich würde mich freuen, wenn du mir dabei hilfst!"


    Varena war wirklich eine bezaubernde Frau. Wie sollte er ihr diese Bitte abschlagen, zumal diese Bitte durchaus verständlich war. Auch er hätte der Kleinen etwas abgegeben. Wie hieß es doch so schön: Wer von seinem Reichtum gibt, erhält sein Herz. Verus nickte Varena vertrauensvoll zu. "Nein, natürlich nicht. Sie kann ruhig noch mehr bekommen." Er lächelte und fixierte dann kurz Varenas wunderbare Augen, bevor er sich wieder dem Stück zuwandt.

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