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Und so kam Aetius in der Villa Flavia zu Rom an, wurde ins Tablinum geleitet und dort erst einmal von einem Sklaven mit einem Becher verdünnten Weins versorgt, während ein anderer Sklave in den Tiefen der Villa verschwand, um seine Kinder in Kenntnis zu setzen von seiner Ankunft.
Kurze Zeit später kam Nigrina ins Tablinum, in anständiger Trauerkleidung, die sie sich in der Zwischenzeit besorgt hatte, für einen Betrag, den ihr Vater besser nicht erfuhr. Sie wäre geflogen, wenn sie gekonnt hätte. Sie wäre gerannt, wenn es sich denn geziemt hätte. So aber ging sie nur schnellen, aber doch gemessenen Schritts – als sie ihren Vater dann aber sah, überbrückte sie die letzte Distanz dann doch mit einem Sprung und fiel ihm um den Hals. „Papá! Ich bin so froh, dass du da bist!“ Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und genoss den vertrauten Duft und die feste Umarmung ihres Vaters. „Na na, ist Rom denn so schlimm?“ Nigrina löste ihr Gesicht und sah kurz auf, mit einem kleinen, verschmitzten Grinsen, das seit Veras Tod selten an ihr zu sehen war – was sie ungeheuer nervte, dass sie sich so zusammenreißen musste. „Nein, mir gefällt es. Aber ich hab dich trotzdem vermisst.“ Kein Wunder, immerhin hatte sie bisher – abgesehen von kleineren Ausflügen und Besuchen bei Freundinnen – nahezu ihr gesamtes Leben bei ihm verbracht. Natürlich fehlte er ihr, sie gab es nur nicht gerne zu, nicht vor anderen jedenfalls, und auch nicht vor sich selbst, wenn er nicht da war.