Bericht des Quaestor Classis

  • Schon kurze Zeit nachdem die neuen Magistrate vereidigt worden waren, erhob sich Modestus bei einer Sitzung des Senats aus den Reihen der Praetorier und sah zum amtierenden Consul, seinem Patron, damit dieser ihm das Wort erteilte. Modestus hatte aus diversen Quellen nicht zuletzt der Acta Diurna selbst über die Tätigkeiten des letztjährigen Quaestor Classis in Aegyptus erfahren und was er gehört hatte, gefiel ihm nicht. Der Iulier war seinem guten Freund und Mitklienten Appius Terentius Cyprianus gegenüber doch recht unverschämt gewesen. Deshalb war Modestus sehr an dem ausführlichen Bericht des Quaestor Classis, den dieser dem Gesetz nach dem Senat zu erstatten hatte, interessiert. Und er würde ihn nur ungern seines neuen Postens wegen verpassen. Und so wartete er darauf, dass Spurius Purgitius Macer ihm das Wort erteilte.

  • Es war eine der ersten Sitzungen, die Macer als Consul leiten durfte. Die Zahl der angemeldeten Redner für diesen Tag war kurz und Macer arbeitete sie nach der Rangfolge der Senatoren ab.


    "Das Wort hat nun Annaeus Modestus", verkündete er, als sein Klient an der Reihe war.

  • "Ich danke dir, Consul. Verehrte Patres conscripti, wie ihr alle wohl wisst, wurde im letzten Jahr ein Quaestor Classis ernannt und mit einer besonderen Aufgabe betraut."


    sagte Modestus und nickte seinem Patron dankend zu. Dann wandte er sich an alle Senatoren. Bewusst vermied er dabei zu nennen, wer den Quaestor Classis ernannt hatte, denn diese Frage war wohl immernoch strittig und hatte eigentlich auch nichts mit seinem Antrag zu tun.


    "Nun ist es nicht nur Brauch, sondern auch gesetzliche Grundlage für das Amt des Quaestor Classis, dass dieser dem Senat ausfühlich Bericht über seine Tätigkeiten erstattet. Doch Lucius Iulius Centho, der besagte letztjährige Quaestor Classis, ist aber kein Angehöriger dieser Curie und hat damit kein Rederecht im Senat. Daher stelle ich den Antrag ihn zur nächsten Sitzung des Senats vorzuladen, damit er den gesetzlichen Notwendigkeiten nachkommen kann.


    erklärte Modestus mit einer freundlichen Miene und setzte sich wieder. Es war nicht so, als ob dieser Antrag wirklich notwendig war, damit der Iulier vor dem Senat sprechen durfte, aber so musste er es auf jeden Fall tun und zwar schon sehr bald.

  • Menecrates nickte beifällig, denn einer Wortmeldung bedurfte das Anliegen Modestus' nicht. Es konnte nur im Interesse aller sein, die Ergebnisse der Quaestorentätigkeit zu erfahren.
    Er erwartete daher die Zustimmung des Consuls und wandte sich seinem Skizzenblock zu. Gerade für den Quaestor Classis fehlte ihm das Bild vor Augen, deswegen blätterte er, bis er dessen Karikatur fand. In diesem Moment leuchtete die Erkenntnis auf, dass es sich bei diesem mann um keinen anderen als den Auguren handelte, der vor Tagen seine Inauguration vorgenommen hatte. Damit prägten sich Aussehen, Zusammenhang und Tätigkeit des Iulius bei ihm bestens ein.

  • Avianus stimmte ebenfalls mit einem beifälligen Nicken zu, denn das Anliegen Modestus' bedurfte keiner Wortmeldung. Es war nun einmal die Pflicht eines Amtshabers im Cursus Honorum, über seine Tätigkeit Bericht zu führen. Dieser Brauch wurde durch eine lange Tradition gepflegt, was seine Bedeutung nur noch verstärkte. Wenn jemand dies versäumte, musste er eben nachträglich kommen!

  • Consul zu sein war gar nicht so schwierig, stellte Macer fest. Man erteilte Leuten das Wort, ließ sie reden, schaute nach Antworten und konnte dann doch im Zweifelsfall selber entscheiden. "Ich sehe keine gegenteiligen Meinungen. Ich werde den gewesenen Quaestor zu einer der nächsten Sitzungen einladen" verkündete er daher. Er hatte ohnehin vorgehabt, so manch einen Amtsträger zu Sitzungen explizit einzuladen.

  • Nach dem seine Amtszeit geendet hatte hat hatte es nicht lange gedauert bis man ihn vor den Senat rief. Um zu berichten was er wehrend seiner Amtzeit erreicht hatte. Also hatte er sich gebührend vorbereit und warte nun am Eingang darauf das seine Amtszeit zur Tagesordnung gerufen wurde. Und das ihn ein Liktor herein rufen würden.

  • Der ehemalige Quaestor musste nicht lange warten, bis man ihn herein bat. "Ich erteile dem ehemaligen Quaestor Classis Lucius Iulius Centho das Wort, um den Bericht über seine letzte Amtszeit abzugeben", verkündete Macer diesen Tagesordnungspunkt und war gespannt, was es zu hören geben würde. Sein Amtsvorgänger, der Consul der letzten Amtszeit, hatte sich auch schon als Render zu diesem Thema vormerken lassen, ohne als erstes dazu sprechen zu wollen.

  • Gespannt wartete Modestus nun auf den Bericht des ehemaligen Quaestors. Macer war gegen einen Kampfkurs gewesen, weshalb Modestus sich vorerst zurückhalten würde. Doch er hatte seinen Schwager, den ehemaligen Aedilen Gaius Flaminius Cilo, gebeten den Iulier hart anzupacken, wenn es nötig wurde. Vielleicht trieb es der Iulier zu bunt und Macer selbst hatte vielleicht ein einsehen. Oder würde sogar selbst die Ehre seines Klienten Appius Terentius Cyprianus verteidigen.

  • Es hatte nicht lange gedauert biss ihn einer der Liktoren holte. Also betrat er der Senat nach dem er sich gestraft hatte. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck stand er in der Mitte und räusperte sich kurz um sich dann an den Amtierenden Consul zu wenden.


    „Patres conscripti, ich Lucius Centho von den Iulier. Stehe heute hier um wie es meine Pflicht ist Zeugnis über Mein Amt als Quästor ab zu legen.


    Der Sanat hat mir bei er Wahl sein Vertrauen geschenkt und mir das Amt eines Quästor Classis gegeben. Ich danke diesem hohen Rat für dieses vertrauen.


    Nach meiner Ernennung empfing ich beim damaligen Consul Aemilius meinen Auftrag. Den ihr hohen Herren in eurer Weisheit mit der Zustimmung des Kaisers mir zu gedacht habt.
    Da es mir das logischste war begann ich meine Ermittlungen beim Praefectus Annonae den ich um Auskunft und Hilfe bei der Klärung des Problems der steigenden Preise bat. Leider war der Praefectus nicht zur Mithilfe bereit. Auch Nach mehrmaligen hinweißen das ich mit Mandat des Senates handle. War dieser nicht bereit mir Auskunft zu geben.


    Nein schlimmer noch er maßte sich sogar an zu sagen wenn der Consul ein Problem mit den Preisen hätte dann solle er selbst kommen. Und verwies mich an den Procurator Annonae.


    Dies ist ein Verhalten das man schwerlich von einem Mann diese Amtes erwarten kann.


    Aber nichts des do trotz wollte ich natürlich weiter meiner Aufgabe nachkommen. Doch leider verstarb der Procurator Annonae noch bevor ich mit diesem sprechen konnte. Also verfasste ich einen ersten Bericht an den damaligen Consul und teilt ihm mit das ich mich gezwungen sehe meine Ermittlungen in Ägypten fort zu führen. Ich brach also kurzer Hand nach Ägypten auf. In Alexandria angekommen begann ich natürlich meine Ermittlungen beim Euthenarchos fortzuführen. Dieser war weit weniger unkooperativ als der Praefectus Annonae und ich kann sagen das diese Zusammenarbeit sehr lobenswert war. Was ich wieder pflichtgetreu an den Consul nach Rom berichte. Meine Erkenntnisse die ich in Ägypten gewann lassen keinen Zweifel daran. Das es keine Hinweise gibt das die steigenden Preise mit der Situation in Ägypten zu tun haben. Dort waren die Ernten gut und weder Räuber noch Piraten haben den Handel bedroht. Die Speicher Ägyptens sind ausreichende gefüllt und Rom zu versorgen. Auch die Lieferungen nach Rom selbst haben Alexandria im normalen Maß verlassen.


    Der Grund für die steigenden Preise und sinkenden Lieferungen müssen ihre Uhrsache also entweder auf dem Weg von Ägypten nach Italia haben oder im Verantwortungsbereich des Praefectus Annonae.


    Das ist das Ergebnis zu dem ich komme wehrte Seantoren. Ich danke euch das ihr mir Gehör gecheckt habt.”


    Er hatte überlegt das Thema mit dem Praefectus Aegypti anzuschneiden aber da die Sache ja nichts zu dem Fall beigetragen hatte. Und er ja zu seiner Arbeit als Quästor sprechen sollte hatte er es weggelassen. Außerdem sollte man Schlafende Hunde nicht wecken. Auch wenn nicht glaubte das sich einige Senatoren an das Wesentlichen halten würden. Sonder lieber einen Nebendebatte lostreten wollten.

  • Der Bericht fiel etwas kürzer aus, als Macer erwartet hatte. Insbesondere deswegen, da sein Amtsvorgänger ihn auf bestimmte Dinge vorbereitet hatte, die nun aber gar nicht zur Sprache kamen. Macer hielt sich aber dennoch an das, was er zuvor abgesprochen hatte und wandte sich an Consular Aemilius. "Da er in dem Bericht explizit mein Amtsvorgänger Aemilius genannt wurde, der federführend bei der Erteilung des Ermittlungsauftrags war, erteile ich ich Consular Aemilius hiermit das Wort zur ersten Antwort."

  • Der Consular erhob sich gewichtig und da er in der ersten Reihe saß, konnte er einige Schritte nach vorne machen, bevor er sich den Senatoren zuwandte und zu sprechen begann.


    "Ihr werdet euch noch erinnern, dass es zu Beginn der Amtszeit dieses jungen Mannes einige Diskussionen hier in der Curia gab, die den Auftrag des Quaestors betrafen. Ihr verlangtet Rechenschaft von mir, warum ihm dieser Auftrag erteilt wurde. Ich habe diesen Auftrag damals verteidigt und ich tue es heute noch immer. Ferner bin ich der Ansicht, dass das eben vorgetragene Ergebnis uns Recht gibt, diesen Auftrag zu erteilen. Von uns hätte nämlich niemand nach Aegyptus fahren können, um dort nach der Lage zu schauen."


    Er machte eine kurze Pause, bevor er zum komplizierteren Teil der Rede kam.


    "Ihr werdet euch aber auch erinnern, dass vor kurzem wenig erbauliches über den Verlauf des Auftrags in der Acta Diurna zu erfahren war. Jener Acta Diurna, deren Auctor vom Senat eingesetzt wird. Dass diese Acta Diurna über Dinge berichtet, über die wir als Senat noch nicht informiert wurden, ist schon eine Ungeheuerlichkeit, aber das nur nebenbei. Das was sie berichtete, ist eine noch größere Ungeheuerlichkeit. Nun habe ich mein Amt als Consul erst vor weniger Tagen niedergelegt, aber Iulius Centho weilt schon etwas länger wieder in der Stadt. Ich habe ihn also noch im Rahmen meiner Amtszeit zu den Vorgängen befragt. Was ich dabei erfuhr, macht die Sache nicht weniger ungeheuerlich."


    Der Consular begann sich langsam in Rage zu reden, war aber eigentlich auch schon kurz vor dem Ende seiner Ausführungen.


    "Iulius Centho, schildere uns doch bitte noch einmal, welche Gespräche du in Aegyptus mit dem Praefectus Aegypti geführt hast."

  • Menecrates bemühte sich seit längerem, den zeitweise uninteressanten Diskussionen dennoch zu folgen. Es hatte sich in letzter Zeit als zweckmäßig erwiesen, allseits informiert zu sein, trotzdem gehörte ein Teil seiner Aufmerksamkeit weiterhin dem Skizzenblock, auf dem er Karikaturen und Stichpunkte festhielt. Die Rede des Consuls bewirkte allerdings, dass er mit Zeichnen innehielt und aufblickte. Er fragte sich, von was hier die Rede war. Ohja, nicht einmal die Zeitung las er regelmäßig. Er legte die Schreibsachen auf seinem Schoß ab, verschränkte die Arme vor der Brust und hörte nunmehr gespannt zu.

  • Ja gut im Grunde war es ja klar gewesen das es sich nicht auf das Wesentliche beschränken würde. Der der Conuslar nun schon den Stein losgetreten hatte musste er es wohl noch mal breitt treten.


    „Ich danke dem Consular Aemilius für sein Vorreden.“


    Sagte er und nickte in die Richtung des Aemilia. Es konnte nicht schaden ein wenig Freude über die Gelegenheit zu sprechen zu heucheln.


    „Wie Ich schon in meinem Bericht erwähnt habe. Hielt ich es nach meinen im Sande verlaufen Ermittlungen in Italia für richtig und gut in Ägypten weiter zu suchen. Ich hatte meinem Ermittlungen bereits begonnen als mich eine Botschaft des Praefectus Aegypti der mich zu ihm rief. Ich bin seiner Anweisung natürlich gefolgt wie es sich gehörte. Ich reiste also nach Diospolis zum Quatier des Statthalters ich kann an dieser Stelle versichern das ich dem Stadthalter mit dem gebührenden Respekt entgegen getreten bin. Ich stellte mich ihm respektvoll vor. Nur war die Freude auf ein ersprießliches Gespräch nicht auf unser beider Seite. Als ich ihm erklärte das ich im Auftrag des Consuls und somit des Senates eine Ermittlung durchführte. Entgegnete er mir das die Provinz Privatbesitz des Kaiser sei und das der Senat hier weder Rechte noch Pflichten habe. Ferner wundere er sich das der Senat einen Quästor und noch dazu einen der Flotte schickt und rumschnüffeln lässt. Dann sagte er wen dies alles wirklich mit dem Einvernehmen des Kaisers geschehe dann müsste ich Quaestor Principis oder einer der Beamten des Präfectus Annonae sein. Seiner Meinung nach müsste der Präfectus Annonae aber mit allem zufrieden sein da er werder Beschwerden aus Rom noch sonst etwas gehört habe. Was ihn wieder dazu brachte das er der Meinung sei das mich der Senat zum rumschnüffeln hergeschickt haben müsse. Und er frage sich nun warum. Dann zetert er das er mir keine Truppen geben könne da er alle für den Feldzug brauche.


    Dann stimmte ich ihm zu das die Zuständigkeit hier wirklich schwierig zu er kennen sei. Aber ich versicherte nochmals dass ich im Auftrag des Senats handelte und dass es mit dem Kaiser so abgestimmt sei. Und das ich ein ganz offizielle Ermittlung wegen der Steigenden Getreidepreise führen würde und eben nicht einfach herumschnüffeln würde. Und das ich eigentlich auf seine Unterstützung gehofft habe.


    Dann bot er mir nun doch zwei Schiffe an und wiederholte dass er über die steigenden Preise nichts wisse. Dann versicherte ich ihm das ich ihm keine Schiffe abspenstig machen wolle die er für den Feldzug dingender brauche. Und das ich doch hoffe das ich für meine Aufgabe in Ägypten keine Soldaten zu brauchen. Da sich meine Bisherigen Ermittlungen mit dem was er sagte denken würde.


    Dann wiederholte er, dass ihm von Engpässen nichts bekannt sei. Und ihm das nach Panikmache aussähe da ja auch in der Acta nichts gestanden habe und die würde doch zur Zeit über jeden Blödsinn berichten. Er meinte vielleicht sei ja dem Consul Aemilius ein Fehler unterlaufen.


    Dann sagte ich ihm, dass es selbst wenn es so wäre wie er glaubte. Doch trotzdem ermitteln müsse da ich ja den Auftrag dazu von Senat erhalten habe. Und man möge es mir nach sehen wenn ich ihm dann in einem Deutlicheren Ton als vorher gefragt habe warum er mich den nun gerufen habe wen er meine Aufgabe als unnütz ansieht die dazu noch vom falschen Mann ausgeführt wird. Aber auch meine Geduld ist nicht unerschöpflich.


    Dann hat er mich mit einer kleine Schimpftirade überschütte welche ich mich über mich ergehen ließ. Ich kann nicht alle Einzelheiten wiedergeben. Ich weiß nur noch das er sich darüber aufgeregt hat das ihn keiner darüber informiert hat das man einen Quästor nach Ägypten geschickt hat. Oder dass es in Rom zu Engpässen kommt. Er habe keine Soldaten die er mir geben könne da er einen Feldzug zu führen habe. Dann wiederholte er das er sich wundere das ein Quästor Classis diese Aufgabe habe und das er Fehler bei Officium des Consuls oder sonst wem vermutet. Dann bot er mir wieder die Zwei Schiffe an.


    Ich lehnte die Schiffe wieder ab und erklärte das ich ihm keine Schiffe nehme wolle die er dringender brauche. Und bat darum mich entfernen zu dürfen da ich keinen Sinn mehr in dem Gespräch sah.


    Er entließ und ich verabschiedete mich und sagte ihm noch dass ich ihm bei seinem Feldzug das Beste wüsche. Entschied mich aber dann doch den Präfekten zu fragen ob ich noch mit seinem Auguren sprechen könne. Man versteht sicher dass ich mal ein geistreicheres Gespräch führen wollte und da war mir ein Collega das Beste.


    Dann erklärte mir der Präfekt das er keinen dabei habe allenfalls ein paar Priester des Kaiserkultes dabei habe. Griechen aber er wisse es nicht genau.


    Man versteht das ich ihn darauf hingewiesen habe das es gegen jedwede Tradition verstoße auf einem Feldzug keinen Auguren dabei zu haben. Denn das ist es zweifellos. Auch das er keinen sonderlich engen Kontakt zu seinen Priestern zu haben schien verunsicherte mich.


    Dann versichert er mit das er den Göttern geopfert habe und den Traditionen gefolgt sein. Was ich nicht sehr glaubhaft fand. Da er ja nicht mal wusste woher sein Priester waren.


    Dann beschuldigte er mich mit meinem besorgten Nachfragen nach Tradition. Ihn und seine Männer beleidigt zu haben was ich entschieden zurück wies. Denn das war mit Nichten der Fall. Denn Sorge um das Wohl der Menschen und den Frieden mit den Göttern kann schlecht eine Beleidigung sein.


    Er versicherte mir, dass ich mich nicht sorgen müsse. Da ich in Ägypten als stadtrömischer Beamter In Ägypten keinerlei Befugnisse weder weltliche noch außerweltliche hätte. Dann verabschiedete er mich erneut und ich verließ sein Quartier.”


    Erklärte er noch mal so wie er es schon einmal dem damaligen Consul erzählt hatte. Er blickte in die Gesichter der Senatoren und zu sehen was sie Davon hielten.

  • Modestus hörte dem Iulier zwar zu, aber die meiste Zeit sah er zu seinem Patron, dem Consul Spurius Purgitius Macer herüber. Wollte er es wirklich zulassen, dass der Iulier so über einen seiner Klienten herzog? Denn ein objektiver Bericht des Iuliers war es definitiv nicht. Allein schon, dass er Terentius Cyprianus, immerhin der Praefectus Urbi, als zetternd beschrieb, war eine Unverschämtheit! Und wer war dieser schmierige kleine Iulier um die Pietät von Terentius Cyprianus in Frage zu stellen?! Er war doch selbst nur ein paar Tage vor seiner Abreise nach Aegyptus in das Collegium der Auguren berufen worden und spielte sich nun als Rex Sacrorum auf. In einen Sack stecken und in den Tiber werfen sollte man ihn! Vielleicht lies sich da arrangieren...
    Als ob Terentius Cyprianus sich nicht an die Riten hielt. Niemand war so dumm. Während der Iulier so seine Rede hielt, kochte die Wut langsam in Modestus hoch. Er sah nun zu Purgitius Macer. Appius Terentius Cyprianus konnte sich hier im Senat aufgrund seines Postens nicht selbst verteidigen und Macer hatte Modestus ein direktes vorgehen nicht gestattet. Hoffentlich würde Purgitius Macer das so nicht einfach hinnehmen. Wenn doch würde sich Modestus langsam darüber Gedanken machen müssen, ob er noch den richtigen Patron hatte. Denn schließlich könnte es auch einmal er selbst sein, der so im Senat verleumdet wurde. Und wollte er dann einen Patron haben, der diese Beleidigung so hinnahm? Ja, wirklich gespannt sah er zu Macer. Nur einen Moment sah er zu Gaius Flaminius Cilo, der ihm zunickte.

  • Sedulus hatte die Debatte eher gelangweilt verfolgt, hatte er ja schon im vornhinein nicht viel davon gehalten einen Quaestor Classis wegen der Angelegenheit des hohen Kornpreises zu betrauen. Aber gut. Doch als Iulius Centho dann anfing das Streitgespräch zwischen sich und dem Praefectus der Provinz Aegyptus zu berichten spitzte der Germanicus dann doch die Ohren.


    So meinte er schließlich nachdem er um das Wort gebeten hatte.


    Es war hier von einem Feldzug die Rede... Kommen eventuell daher die hohen Kornpreise? Zumindest würde es mich nicht verwundern. Denn ohne Verpflegung kein Krieg. Sicher wittern die Händler hier ihr Geschäft und treiben dementsprechend die Preise in die Höhe.


    Er selbst als Geschäftsmann würde es wohl nicht anders handhaben. Und die meisten seiner Kollegen hier im Saale wohl auch nicht...

  • Potitus war in dieser Sitzung natürlich ebenfalls anwesend. Entspannt zurückgelehnt verfolgte er den Bericht Centhos, den er im Groben ja schon kannte. Als der Consul dann allerdings plötzlich auf die Amtsführung des Praefectus Aegypti zu sprechen kam, glaubte er seinen Ohren nicht zu trauen. "Die Amtsführung des Praefectus Aegypti ist wirklich nicht eure Aufgabe, Senatoren!" Einen Moment fragte er sich, warum Centho davon nichts erwähnt hatte. Hatte er das für nicht bedeutend gehalten oder wollte er mit diesem kleinen Auftritt irgendjemanden beeindrucken? Auf jeden Fall sollten in Zukunft keine Quaestoren mehr nach Aegyptus gehen! Das gab am Ende doch nur Ärger mit dem Senat! "Wir können uns also ganz auf die Frage konzentrieren, wo das Getreideproblem liegt. Um was für einen Feldzug handelt es sich denn genau?" Er konnte sich auch nicht erinnern, dass Cyprianus von einem Feldzug berichtet hatte! Vielleicht gab es hier noch mehr unangenehme Überraschungen!

  • Na das war doch mal eine frag zum Thema und Lucius sah freundlich in die Richtung von Sedulus.


    „Auch das war eine Sache die sich mir sofort aufdrängte als ich hörte das, das Getreide zwar kein Problem sei aber es durchaus zu Einschnitten bei den Luxusgütern komme. Dies führte bei mir ebenfalls zu der Vermutung das einige Händler Verluste aus anderen Geschäften aus zu gleichen versuchten. Aber der Euthenarchos versicherte mir das die Maße der Händler die im Elfenbein Geschäft sind aus dem Süden kommen und nichts mit dem Getreidehandel zu tun haben. Seine Erläuterungen waren mir durchaus logisch deshalb habe ich diese Möglichkeit weitestgehend ausgeschlossen. Da ein halbes duzend Händler die das betreffen würde sich sicher nicht gegen die Billiganbieter durchsetzten wenn sie Verluste ausgeleichen Müssten.“


    Erklärte er denn das war ja auch seine Vermutung gewesen aber der Euthenarchos musste ja wissen von wem das Getreide gekauft wurde. Und dieser wusste sicher auch welcher Händler mit was handelte.


    Das Salinator dann endlich das leidige Thema mit dem Praefectus Aegypti abwürgte. Kam ihm nicht ungelegen den er hatte die Nase voll davon. Er wollte mit diesem Mann ein Gespräch führen und war als Senatsspion abgestempelt worden. Dann wurde er in der Acta als unverschämter Nichtsnutz denunziert. Er war wirklich froh wen das Thema von Tisch kam. Er warte erst mal ob Salibnator ihn noch zu diesem Feldzug befragen wollte. Viel wusste er ja nicht aber wie es aus sah war das mehr als der Senat wusste.

  • Macer hatte sowohl der Rede des Consulars als auch der ausführlichen Antwort des Quaestors ruhig zugehört und die ersten Antwortbeiträge zugelassen. Nun ergriff er als Leiter der Debatte selber das Wort, da er gleich zu mehreren offenen Punkten etwas sagen konnte. "In der Tat steht hier nicht die Amtsführung des Praefectus Aegypti zur Debatte, sondern jene des Quaestor Iulius Centho", bestätigte er die Sichtweise des Praefectus Urbi. "Gleichwohl dürfte dem Senat bekannt sein, dass eben jener Praefectus Aegypti zu meinen Klienten zählt. Er berichtete mir kürzlich in einem Brief. Dieser beantwortet übrigens auch die Frage nach dem Feldzug, denn er erwähnte dort schwere Gefechte mit Nomaden, in die die Legio XXII verwickelt ist. Es scheint sich vor allem um Reitergefechte zu handeln", fasste Macer diesen Punkt kurz zusammen, da er sich dort auf sicherem Boden fühlte. "Aber auch diese Gefechte sind nicht Thema unserer Debatte hier", erinnerte er noch einmal an den Grund der Vorladung des Quaestors. "Die Berichterstattung der Acta Diurna, die sich bisher eher spöttisch über den Feldzug äußerte, hält er in diesem Zusammenhang im übrigen für nicht ernst zu nehmen und beleidigend. Das wiederum ist insofern für uns von Bedeutung, als dass er in Sachen des Quaestors Iulius Centho offenbar die Sichtweise der Acta Diurna bestätigen kann", schlug er schließlich den weiten Bogen zum Kernthema der Debatte. "Ich zitiere: 'Als letztes möchte ich dich als Vertreter des Senates und Consul darum bitten den hiergewesenen Quästor Lucius Iulius Centho zu rügen. Er hat sich mir gegenüber, einem Statthalter des Kaisers, ohne Respekt verhalten.'" Er ließ die Worte kurz wirken, bevor er weiter sprach. "Wie wir eben bereits hörten, ist es zwischen den beiden tatsächlich zu einem Streitgespräch gekommen. Iulius Centho, auch wenn du eben bereits das Gegenteil betontest, möchte ich von dir noch einmal eine explizite Stellungnahme zu dieser Anschuldigung hören."

  • Hin und hier her und hin. Er hatte es ja schon geahnt. Anstatt hier zu debattieren ob er seiner Aufgabe nach gekommen war und versucht hatte den Grund für die steigenden Getreidepreise zu ermitteln. Hielt man sich jetzt mit einer Debatte über sein Gespräch mit dem Praefectus Aegypti auf. Aber er begann ohne Umschweife auf die Frage des Consuls zu antworten. Das der Praefectus Aegypti allerdings der Klient des Consuls war hatte er nicht gewusst. Als sonderlich gut für sich selbst schetzte er es auch nicht ein.


    „Ehrenwerter Consul Purgitius. Wie ich schon eingeräumt habe, mag es sein das ich die Frage die ich dem Praefectus Aegypti stellte. Als ich fragte warum er mich habe rufen lassen. Wenn er meine Aufgabe als unnütz ansehe die noch dazu vom falschen Quästor ausgeführt sieht, hat rufen lassen. Vielleicht nicht den richtigen Ton traf. Und wenn mir dafür eine Rüge gebührt bin ich bereit sie auf zu nehmen. Aber ich versichere das die Aussage der Acta Diurna völlig halt los ist. Und ich kann wen es der Wunsch des Senates ist einen Zeugen benennen. Ich bin dem Praefectus Aegypti respektvoll entgegen getreten. Ich habe mich nur zu einem scharfen Ton verleiten lassen weil mich der Mann mehrfach als Senatsspion bezeichnete. Ferner zweifelte er mehrfach euer Urteile an in dem er behaupte das ich als Quästor Classis der Falsche für den Auftrag sei. Noch dazu behaupte er das der Kaiser von dem Auftrag den mir der Senat erteilt hat keine Kenntnis habe. Wenn man mir dann nicht eingesteht dem Mann gegenüber Unmuht zu zeigen dann, ja dann habe ich Rüge verdient. Aber ich geglaubte das ich mit einem Mandat des Senates ebenfalls Respekt verdiene.“


    Er hatte ruhig gesprochen. Denn die Senatoren zu verärgern lag nicht in seinem Sinne. Immer hin hatten diese Männer ihm diesen ungeliebten Auftrag erteilt. Und wenn sie ihn jetzt strafen weil ihn der Praefectus Aegypti einen Senatssion nannte dann würde er auch das ertragen.

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