Bericht des Quaestor Classis

  • "Du scheinst einer Rüge durch den Senat nicht viel Bedeutung beizumessen, wenn du diese so leichthin zu akzeptieren scheinst", stellte Macer fest. "Über die unnötigen Zweifel des Praefectus Aegypti wird noch zu sprechen sein. Der Senat kann es nicht akzeptieren, wenn seine offiziellen Gesandten offen als Spione bezeichnet werden, wenn deine Aussagen denn wahr sind. Aber du warst eben ein Gesandter des Senates und selbst nicht Mitglied der Curia. Und du tratst einem direkten Statthalter des Kaisers gegenüber. Da kann man wohl zu Recht erwarten, dass du diesem in jedweder Situation respektvoll gegenüber trittst und deinen Unmut im Zaum hältst. Dem Auftraggeber steht offene Kritik zu, nicht dem Gesandten." Es hätte zweifellos noch schärfere Worte gegeben, die Macer hätte wählen können, aber er beließ es bei diesen.


    "Gibt es weitere Wortmeldungen?", fragte er dann in die Runde, da er nicht annahm, dass der Bericht des Quaestors damit schon in allen Einzelheiten erschöpfend besprochen war.

  • Zufrieden sah Modestus zu seinem Patron herüber. Ja, in der Tat er hatte sich zu unrecht Sorgen gemacht. Macer hatte einen weitaus diplomatischeren Ansatz gewählt, was auch nicht verkehrt war. Nun konnte Modestus zufrieden in die Provinzen gehen. Sicher, dass sein Patron im Zweifelsfall zu ihm stehen würde.
    Aber das dem Iulier eine Rüge des Senats unwichtig war, verwunderte ihn. Nun man würde ja sehen, ob das bei seiner nächsten Kandidatur ändern würde

  • Menecrates erhob sich, als er die Rederlaubnis erhielt.


    "Wohin soll uns diese Debatte führen, werte Kollegen? Soll hier darüber entschieden werden, ob ein Angeklagter, in diesem Fall Iulius Centho, des unangemessenen Auftretens schuldig ist? Dann muss ich einwenden, dass zu einer Anhörung stets beide Parteien erscheinen müssen, um sich ein umfassendes Bild der Vorfälle machen zu können. Eine Reihe anderer Voraussetzungen für eine ordentliche Verhandlung zur Schaffung einer umfassenden Meinungsbildung des Senats sind ebenfalls nicht gegeben. Der vorsitzende Richter muss zwingend unbefangen sein, was in diesem Fall mit Consul Purgitius Macer ebenfalls nicht gegeben ist - er ist der Patron der Partei, die die Anschuldigung erhebt. Genau diese Partei, der Praefectus Aegypti, weilt nicht hier. Ohne autorisierten Vertreter, der benannt sein muss, kann diese Seite nicht gehört werden. Und der Consul Purgitius Macer, kann nicht die Position der Vertretung und den Vorsitz der Verhandlung gleichzeitig übernehmen.


    Ich sehe aktuell die Voraussetzungen für eine korrekte Beweisaufnahme, Stellungnahme beider Parteien und den neutralen Vorsitz der Verhandlung nicht gegeben, weswegen es dieser Diskussion an Objektivität und ausgewogener Konstellation derart mangelt, dass sie aus meiner Sicht ohne besonderen Wert ist."


    Er setzte sich wieder, denn für ihn gab es nichts hinzuzufügen.

  • Lucius wusste nicht so recht ob er noch etwas auf die Frage des Consuls sagen sollte. Er wusste dass man ihn Strafen würde und das der Praefectus Aegypti mit sauberer Weste aus der Sache gehen würde. Einer der diesjährige Consuln war Patron des Praefectus. Und er hatte sich hinreißen lassen weil man ihn beschimpft hatte und als Spitzel abstempeln wollte. Und der Artikel hatte den Rest dazu beigetragen. So schwieg er. Das Eigentliche, weswegen man ihn geladen hatte war in den Hintergrund gerückt. Ja dieses Amt hatte ihm wirklich nur Ärger eingebrach. Das er ermittelt hatte und auch ein wenn wach begrenztes Ergebnis präsentiert hatte war unwichtig geworden. Aber was sollte er tun es war wie es war er stand in der Mitte der Curia und warte brav darauf abgestraft und entlassen zu werden.

  • "Deine Worte, Herius Claudius Menecrates, lassen den Bezug zu dieser Sache doch vermissen. Dies hier ist keine Gerichtsverhandlung. Wir sind heute nicht hier um von einem unabhängigen Richter einen Urteilsspruch über den ehemaligen Quaestor fällen zu lassen. Und wenn du dies in der von dir aufgeführten Form wünschen solltest, dann steht es dir wie jedem Bürger frei vor dem Praetor Urbanus Klage gegen die Lucius Iulius Centho zu führen. Aber heute sind wir hier um die wir hier um den Bericht über seine Arbeit zu hören und wenn der Praefectus Aegypti eine Eingabe dazu beim Consul über sein Verhalten gemacht hat, gehört das definitiv dazu!"


    erhob sich nun Modestus das Wort, denn die Forderung nach einem gerechten Prozess war doch etwas merkwürdig. Schließlich war dies ganz klar keine Gerichtsverhandlung. Aber sollte der Claudier einen Prozess gegen den Iulier anstregen, wäre ihm das garnichtmal unrecht.

  • Potitus verfolgte die Diskussion, die mehr und mehr zu einer Abstrafung Centhos wurde. Der Fall war aber auch für ihn schwierig! "Vielleicht wäre es einfach schlau, in Zukunft den Kaiser vorher zu fragen, wenn es um seine Provinzen geht." Wobei Salinator feststellen musste, dass er nicht erwartet hätte, dass Centho und Cyprianus so aneinander geraten würden! Wie dumm, dass er das nicht vorher unterbunden hatte! "Aber ich bin ebenfalls der Meinung, dass beide Seiten gehört werden sollten, bevor hier Rügen oder sonstwas verteilt werden. Gibt es also vielleicht einen Brief von Terentius Cyprianus? Oder müssen wir uns hier auf das Hörensagen stützen?" Was natürlich vor allem die Interpretation des Consuls war!

  • Macer blickte etwas irritiert, dass der Praefectus Urbi ihm wohl eben nicht zugehört hatte, obwohl er dabei doch sogar dessen Frage nach dem Feldzug beantwortet hatte. "Ja, es gibt einen Brief von Terentius Cyprianus an mich, wie ich eben sagte", bestätigte er daher nochmal. "Ob er auch an den Kaiser geschrieben hat, entzieht sich meiner Kenntnis", setzte er noch hinzu und spielte den Ball damit wieder zum Praefectus Urbi.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Deine Worte, Herius Claudius Menecrates, lassen den Bezug zu dieser Sache doch vermissen. Dies hier ist keine Gerichtsverhandlung. Wir sind heute nicht hier um von einem unabhängigen Richter einen Urteilsspruch über den ehemaligen Quaestor fällen zu lassen. Und wenn du dies in der von dir aufgeführten Form wünschen solltest, dann steht es dir wie jedem Bürger frei vor dem Praetor Urbanus Klage gegen die Lucius Iulius Centho zu führen. Aber heute sind wir hier um die wir hier um den Bericht über seine Arbeit zu hören und wenn der Praefectus Aegypti eine Eingabe dazu beim Consul über sein Verhalten gemacht hat, gehört das definitiv dazu!"


    erhob sich nun Modestus das Wort, denn die Forderung nach einem gerechten Prozess war doch etwas merkwürdig. Schließlich war dies ganz klar keine Gerichtsverhandlung. Aber sollte der Claudier einen Prozess gegen den Iulier anstregen, wäre ihm das garnichtmal unrecht.


    Menecrates schüttelte den Kopf, bevor er sich noch einmal erhob.


    "So ist es, dies ist keine Gerichtsverhandlung und nein, ich fordere auch keine! Eine solche Forderung betrachte ich - gelinde gesagt - als Blödsinn. Allerdings, es kommt mir so vor, als WÜRDE man hier zu Gericht sitzen! Und weil dem so ist, fordere ich faire Bedingungen, wie es selbst bei einer tatsächlichen Verhandlung nur recht und billig wäre. Ich hoffe, nun ist mein Beitrag richtig verstanden worden."


    Er setzte sich wieder und folgte den weiteren Wortmeldungen.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates


    ...es kommt mir so vor, als WÜRDE man hier zu Gericht sitzen...


    "Das sieht nur so aus. Solltest du, Aedil, einmal bei Gericht tätig gewesen sein, wirst du die Unterschiede erkennen."


    erwiederte Modestus mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen. Damit war die Sache für ihn abgehakt. Und ein wenig Spott hatte der Claudier bei seinem komischen Verhalten auch verdient. Erst war er unzufrieden, weil er Purgitius Macer als Fürsprecher des Terentius Cyprianus sah, und jetzt forderte er faire Bedinungen für Terentius Cyprianus, weil kein Vertreter für ihn anwesend war. Welchen anderen Vertreter als seinen Patron, den Consul Spurius Purgitius Macer, würde der Praefectus Aegypti den wählen? Wirklich merkwürdig, was der Claudier da vorbrachte.
    Dann wandte er sich wieder Purgitius Macer und dem Praefectus Urbi zu. Viel interessanter war dabei das Verhalten des Vesculariers gegenüber dem Iulier. Es bestätigte nur seine Meinung über den Iulier. Denn der Vescularier hatte ja schon einen Mann dafür in die Verbannung geschickt, weil dieser sich eingemischte, als Salinator gerade dessen Frau angebaggert hatte. So zumindest hatte er es zumindest gehört und Modestus glaubte jedes Wort.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus zuckte mit den Schultern. "Ich weiß von nichts." Damit war der Ball wieder bei Macer!


    Mit dieser Aussage fing nun wiederum Macer nicht viel an. Andererseits stellte der Praefectus Urbi auch keine Rückfragen zu dem Brief, den Macer nun zum zweiten Mal erwähnt hatte. An dessen Inhalt schien ihm wohl nicht gelegen zu sein. "Sollte dies von Belang sein, wird es sich ermitteln lassen", fasste er damit den Stand im Bezug auf einen möglichen zusätzlichen Brief an den Kaiser zusammen. "Gibt es weitere Wortmeldungen zum Tatenbericht des Quaestors Iulius Centho?", fuhr er dann mit der Frage fort, mit der man eine Sitzung fast immer fortsetzen konnte, wenn gerade keine weiteren offenen Fragen mehr existierten.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Das sieht nur so aus. Solltest du, Aedil, einmal bei Gericht tätig gewesen sein, wirst du die Unterschiede erkennen."


    erwiederte Modestus mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen. Damit war die Sache für ihn abgehakt. Und ein wenig Spott hatte der Claudier bei seinem komischen Verhalten auch verdient. Erst war er unzufrieden, weil er Purgitius Macer als Fürsprecher des Terentius Cyprianus sah, und jetzt forderte er faire Bedinungen für Terentius Cyprianus, weil kein Vertreter für ihn anwesend war. Welchen anderen Vertreter als seinen Patron, den Consul Spurius Purgitius Macer, würde der Praefectus Aegypti den wählen? Wirklich merkwürdig, was der Claudier da vorbrachte.
    Dann wandte er sich wieder Purgitius Macer und dem Praefectus Urbi zu. Viel interessanter war dabei das Verhalten des Vesculariers gegenüber dem Iulier. Es bestätigte nur seine Meinung über den Iulier. Denn der Vescularier hatte ja schon einen Mann dafür in die Verbannung geschickt, weil dieser sich eingemischte, als Salinator gerade dessen Frau angebaggert hatte. So zumindest hatte er es zumindest gehört und Modestus glaubte jedes Wort.


    "Ich würde vor Gericht genau dasselbe tun wie eben, nämlich einen Befangenheitsantrag stellen.", murmelte Menecrates. Logischerweise stellte man den, wenn man FÜR den "Angeklagten" agierte, was Modestus offensichtlich nicht erkannt hatte. Menecrates zuckte mit der Schulter, es war ihm egal. Eine erneute Ansprache sparte er sich.
    "Außerdem hätte diejenige Partei, die nicht vor Gericht erscheint, bei mir sofort die schlechteren Karten", murmelte er weiter. Er nahm sich vor, demnächst tatsächlich mehr in der Gerichtsbarkeit zu engagieren.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!