Das Julfest im Jahr 860 A.U.C.


  • In sicherer Entfernung von den empfindlichen Dächern der Stadt Mogontiacums, nahe des südlichen Vicus hatte man in einer Senke einen großen Haufen Splitholz aufgeschichtet, der zur Feier des Julfests verbrannt werden würde um die Wintersonnenwende und die längste Nacht des Jahres zu begehen.
    Auch im Schnee der bitterkalten Nacht würde es den Anwesenden an nichts fehlen, diverse Garbräter und Tabernenwirte waren, bezahlt durch die Stadt und private Gönner, hergekommen um auch spätabends noch warme Speisen und Getränke anzubieten. Auch Musiker würden sich einfinden um die Stille der Nacht mit ihrem Spiel zu bekämpfen.


    Die Bürger der Stadt und der umliegenden Vici waren eingeladen und würden ihr sicherlich folgen, schließlich gehörte der Feiertag für die germanische und keltische Bevölkerung zu den wichtigsten des Jahres.


    Sim-Off:

    Eingeladen sind wirklich alle aktiven IDs aus Germania! In der WiSim gibts Speis und Trank!

  • Es war kalt. Es war sogar richtig kalt. Und es hatte geschneit. Abgesehen von den mit Schaufeln und Muskelkraft geräumten Wegen lag sicher überall eine mehrere Hand hohe Schicht weißer Pracht und brachte jeden Vorsatz, etwas zu tun, damit zum erliegen. Was allerdings auch nicht weiter schlimm war, denn nach heute folgten die Rauhenächte, in denen es ohnehin schlimmes Unheil verhieß, etwas zu arbeiten. Es war die Zeit der Toten wie der Lebenden, eine Zeit der Nornen, Disen und Ahnen ebenso wie der Geschenke, der Lichts und der Geburt.


    Elfleda liebte Jul. Heute war die längste Nacht des Jahres, und sie würden sie gemeinsam wachend verbringen, sich Geschichten anhören, lachen. Auch wenn sie nicht der häusliche Typ war, sie hätte nichts gegen ein etwas weniger öffentliches Julfest dieses Jahr gehabt. Andererseits war es eine hervorragende Gelegenheit, sich zu zeigen. Vor allem: Sich der Stadt zu zeigen. Es wurde zunehmend wichtiger, Präsenz zu zeigen und den eigenen Status zu erhalten. Vor allem in Hinblick auf die Zukunft. Ihre Kinder wuchsen, und bald schon würden Elfledas Bemühungen mehr in die Richtung gehen, die den beiden ihre Stellung in der Stadt sicherte, auch wenn sie noch zu klein dafür waren. Doch wenn sie eines von Rodewini gelernt hatte, dann das, dass kein Kind zu klein und zu unschuldig war, um in politische Überlegungen mit einbezogen zu werden – und auch, um angeleitet zu werden, diese zu verstehen.
    Und so war sie hier im Kreise ihrer Familie zum großen Julfeuer gekommen. Zuhause hatten sie schon das Unglück hinausgejagt und das Glück willkommen geheißen, wie es Brauchtum war, nun folgte der spaßigere Teil. Es würde viel gefeiert und erzählt werden – auch wenn es hier unter freiem Himmel etwas wilder war als zuhause im Kaminzimmer.


    Doch kaum waren sie angekommen und gerade, als Elfleda erhaben die eine oder andere Honoration der Stadt begrüßen wollte, flitzte Landulf mit einem “Bin gleich wieder da, Mama“ auf und davon und war zwischen den Menschen verschwunden. War das noch eine ruhige Zeit, als er weder laufen noch sprechen, geschweige denn mit blutenden Knien wieder zurück nach Hause kommen konnte. Elfleda wollte noch etwas sagen, aber er war schon weg. Ganz der Vater! “Naha, kannst du bitte ein bisschen auf deinen Bruder aufpassen, dass der keinen Blödsinn anstellt?“ Naha war zwar auch ganz der Vater – und Elfleda hoffte nur, dass keines ihrer beiden Kinder heute aus Versehen den Marktplatz abfackelte – aber sie war die ältere. Und sie war nicht schnell genug mit ihrem Bruder geflüchtet.

  • Auch Witjon liebte Jul. Dieses Fest war für ihn seit jeher ein Fest der Gemeinschaft, der Familie. Ein Fest, das er mit seinen Liebsten im engsten Kreis feiern konnte, wenn es draußen stockfinster war und man sich um das große Feuer scharte, um diese längste Nacht zu feiern. Dass sie Jul diesmal im ganz großen Kreis im Rahmen eines Stadtfestes feierten, entsprach leider nicht ganz dem Bild, das Witjon von Jul hatte. Heute würde er wohl auch einige politische Gespräche führen müssen, zumindest in den frühen Stunden. Später würde er einfach alle abwimmeln und über Saufen, Fressen und...Frauen palavern.
    Da es hieß, duccische Flagge zu zeigen, war die gesamte Sippe erschienen. Der komplette Hausstand war zugegen, sämtliche Duccii und ihre Brut und alles, was noch dazu gehörte. Die Kinder waren bereits irgendwo in der Menge verschwunden, zumindest Landulf war auf und davon. Naha würde wohl bald folgen, sobald sie von ihrer Mutter losgekommen war. Witjons Sohn war ohnehin schon längst auf Erkundungstour. Audaod hatte sich mit der Zeit nämlich sehr gut mit Leifs Söhnen angefreundet, deren Mutter Ida ihn damals als Amme großgezogen hatte. Bodo und Iring waren zwei Prachtburschen, mit denen Audaod des öfteren schon Streiche und Chaos verzapft hatte. Wenn der heutige Abend nicht wenigstens mit blauen Flecken und einem aufgeschürften Knie endete, wäre Witjon schon beinahe enttäuscht.
    Während also die ganze Stadt zusammenkam und der Platz um das Feuer sich füllte - langsam wohl gemerkt, denn die Wege aus der Stadt heraus waren schmaler als sonst vor lauter Schneemassen - hielt Witjon sich erstmal in der Nähe seiner Familie auf, als eine ihm wohl bekannte Stimme seine Aufmerksamkeit einforderte.


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/a-germanen-maenner-jung/08.jpg]


    Ortwini, Sohn des Siguhelm:


    "WITJOOON!" Mit zwei Bechern - gefüllt mit heißem Met - drängelte Witjons Freund sich durch die Menge auf ihn zu. "Du elender Schreibtischtäter! Komm ran hier und trink mit mir!" grölte der Hallodri lautstark lachend. Witjon fiel ausgelassen in das Lachen ein. Er liebte Ortwinis Gabe durch sein bloßes Erscheinen Feierlaune aufkommen zu lassen. "Ortwini, du Taugenichts! Gib her das Zeug. Auf uns! Auf Jul! Auf die Frauen!" Sie stießen miteinander an und tranken - vorsichtig, um sich nicht die Zunge zu verbrühen bei dem heißen Gesöff - einen ordentlichen Schluck, bis Ortwini die beistehende Elfleda bemerkte. "Ah, schau an. Elfleda, sei mir gegrüßt. Der Schnee spiegelt den Glanz deiner Schönheit so sehr, dass ich dich beinah vor Blindheit nicht zu erkennen vermochte..." Witjon musste laut auflachen, als er diese schmierige Schleimerei aus Ortwinis Mund hörte. "Mann, sag doch einfach, dass sie gut aussieht!" kommentierte er gut gelaunt, dem Möchtegerncharmeur einen Schlag auf die Schulter verpassend.

  • Mehr als 2 Stunden später und etlichen Pausen aufgrund der miserablen Strassenlage kam Scarpus etwas erfroren am Schauplatz des Festes an. Er hatte sich vorgenommen der Verwaltung einen Beschwerdebrief zu senden aufgrund der unzulänglichen Räumung der Strassen welche ein grosses Hindernis war um Truppen schnellstmöglich von A nach Y zu verlegen.


    Doch die Szenerie vor Ort ließ ihn den Gedanken vergessen denn was er hier sah lenkte ihn völlig ab.

  • Zitat

    Original von Paullus Atius Scarpus
    Mehr als 2 Stunden später und etlichen Pausen aufgrund der miserablen Strassenlage kam Scarpus etwas erfroren am Schauplatz des Festes an. Er hatte sich vorgenommen der Verwaltung einen Beschwerdebrief zu senden aufgrund der unzulänglichen Räumung der Strassen welche ein grosses Hindernis war um Truppen schnellstmöglich von A nach Y zu verlegen.


    Doch die Szenerie vor Ort ließ ihn den Gedanken vergessen denn was er hier sah lenkte ihn völlig ab.


    Nase und Lippen tief in einem Becher mit gewürztem Wein versteckt (was er eigentlich absolut widerlich fand, aber als neuer Bürger des römischen Reichs eine seltsame Pflicht empfand sich diesem Gesöff auszuliefern) trottete Sönke über den Platz und bewunderte das große und offene Feuer. Was er allerdings noch mehr bewunderte, war die Tatsache, dass so verdammt viele Leute da waren. Das wachsende Feuer verdrängte ließ die Abendämmerung noch viel früher zur Dunkelheit werden, und die Schemen der Menschen gaben ein gespenstisches Bild ab, aber irgendwie schienen so auch alle gleich. Nicht, dass er Gefahr lief gleich dem Statthalter auf die Schulter zu klopfen...


    Wem er allerdings auf die Schulter klopfte, war definitiv nicht Hadamar. Das war wer anders.. allerdings fiel Sönke das erst auf, als der Mann sich umdrehte und so sein Gesicht durch die lodernden Flammen erhellt wurden.
    "Hadamar, altes.. oh..", stutzte Sönke, dem die Sache sofort peinlich war. Aber wie war das noch? Ein römisches Soldat wich nicht zurück. Nein, er griff immer an... auch wenn Sönke weit davon entfernt war ein römischer Soldat zu sein, so nahm er diese durch viel jugendliche Fantasie katalysierte Regel sehr ernst.
    "Salve, ich bin Marcus Marius Madarus, Bürger des römischen Reichs und der Civitas Mogontiacum!", stellte er sich mit viel gewolltem Stolz und kaum übersehbarer Naivität selbst vor, "Ein frohes Jul dir, Fremder!"

  • Sein Blick haftete am Feuer. Die Flammen stiegen gen Himmel und die Hitze die davon ausging erwärmte langsam die durchgefrorenen Glieder Scarpus'. Er musste unbedingt herausfinden was dieses Fest zu bedeuten hatte, Zeit hatte er keine um ein wenig darüber in Erfahrung zu bringen, darum blickte er sich mit angestrengten Blick herum.


    Plötzlich wurde ihm auf die Schulter gekkopft und ein Unbekannter nannte einen Name. 3 Möglichkeiten gab es nun wer dies wohl sein würde....1. Eine Patroullie der Legion um nach dem rechten zu sehen und Scarpus kontrollieren wollte.
    2. Jemand Bekannter der Scarpus erkannte.
    3. Ein Betrunkener der Ärger machen wollte und ihn mit jemanden verwechselte.


    Scarpus drehte sich nun zu dem Unbekannten und blickte diesen mit gemischten Gefühlen an. Als jedoch Madarus überschwenglich grüsste und auch noch mit stolzgeschwellter Brust verkündete Römischer Bürger zu sein konnte Scarpus nur mehr grinsen.


    Salve, Marcus Marius Madarus. Bürger Roms. Und dir auch ein frohes Jul. grüsste der Atier nun zurück.

  • Hadamar hatte bereits seinen Becher bereits einmal nachfüllen lassen, während er mit ein paar Freunden über den Festplatz zusammen stand und nach Sönke Ausschau hielt. Der hatte auch kommen wollen, aber aus dem gemeinsam Kommen war dann nichts geworden, weil Hadamars Mutter darauf bestanden hatte, schon früher in die Stadt zu gehen, weil sie einkaufen wollte, und weil sie Hadamar dafür als Packtier gebraucht hatte. Hatte sie behauptet, eigentlich.
    Uneigentlich hatte sich dann herausgestellt, dass sie ihn einfach nur in die Mangel hatte nehmen wollen. Aber wie. Hadamar hatte das Gefühl, dass ihm immer noch die Ohren glühten. Wenn seine Mutter etwas drauf hatte, dann war es das – einem ins Gewissen zu reden, auf eine Art, wo man irgendwann nicht mehr auskam. Du bist alt genug, Hadamar. Alt genug um Verantwortung zu übernehmen. Alt genug um etwas aus deinem Leben zu machen. Und das, während sie die ganze Zeit durch die Straßen von Mogontiacum gelatscht waren, mal hier und mal dort gehalten hatten, und, was das Schrecklichste war, für ihn etwas Gutes zum Anziehen zu kaufen, was sie ihm vorher natürlich auch nicht verraten hätte. Die Rede hätte er ja noch über sich ergehen lassen, schon allein weil er wusste, dass er der eh nicht hätte entgehen können – aber hätte er gewusst, dass sie ihn wie seine kleinen Schwestern ihre Puppen traktieren wollte, hätte er sich schlichtweg geweigert mitzukommen.


    Hadamar seufzte lautlos und trank, während er sich erneut nach Sönke umsah. Fast genauso schlimm wie die nachmittägliche Tortur war die Tatsache, dass seine Mutter viel zu viel ausgegeben hatte. Für ihn. Damit er etwas Anständiges zum Anziehen hatte. Mehr als gut war, fand er, mehr als sie einfach so hätte erübrigen können, wusste er. Und: sie hatte ihn damit unter Druck gesetzt, unter gewaltigen Druck, um genau zu sein. Jetzt war er ja mehr oder weniger verpflichtet, sich diesem Geschenk als würdig zu erweisen, noch besser, wenn irgend möglich bald irgendwie in die Lage zu kommen, ihr unter die Arme greifen zu können. Es zählte nicht, dass sie Witjon um Hilfe bitten konnte, wenn es eng werden sollte. Es zählte nur, dass er indirekt Schuld war. Und er argwöhnte, dass sie das verdammt genau wusste – was aber nichts daran änderte, dass es einfach so war.
    Noch ein Seufzen, noch ein Schluck. Und dann fing er plötzlich den Blick seiner Mutter auf. Auffordernd war nichts dagegen. Hadamar runzelte erst mal nur die Stirn und hob leicht die Schultern, weil er nicht begriff, was sie wollte, aber daraufhin machte sie nur eine leichte Kopfbewegung, und als Hadamar in die angedeutete Richtung sah, entdeckte er Witjon. Er sah zurück zu seiner Mutter und verdrehte die Augen, aber er konnte selbst auf die Entfernung hin sehen, dass es ihr ernst war. Und bevor er es so weit kommen ließ, dass sie ihn am Schlafittchen packte und zu Witjon zerrte, ging er lieber selbst.
    „Heilsa. Elfleda.“ Er lächelte die Mattiakerin an und fühlte sich unbeholfen, was er hasste. „Witjon, Ortwini. Eh. Schönes Julfest“, fiel ihm zum Glück noch ein, bevor er zur Sache kam und Witjon direkt ansprach: „Kann ich mal kurz mit dir sprechen?“

  • Nachdem ich in der Regia endlich den Schreibgriffel abgelegt hatte, ging ich durch das Stadttor hinaus zum Julfeuer. Der Wachtposten am Tor war derselbe, der mich damals durchgewunken hatte, als ich zum ersten Mal Mogontiacum betrat. Er grinste und sagte: "Scheint, dass Mogontiacum dich fest im Griff hat, ne?"


    "Ist ja auch nicht das Schlechteste, in den Armen von Mama Mogontiacum, oder?"


    Ich ging hinaus in den Schneeregen und zog die Kapuze über den Kopf. Kaltes Germanien! Den Römern gefiel sowas nicht, aber sie hatten ja unbedingt herkommen wollen, dann sollten sie auch bibbern. Aber ich ertappte mich dann doch dabei, dass ich mich auf die Wärme des Julfeuers freute.


    Ich sah schon einige bekannte Gesichter im Schein des Feuers und bemerkte, dass sie ziemlich beschäftigt waren, mit anderen zu reden und sich dann und wann einen Happen zu Essen oder einen Becher mit einem Trunk zu holen. Ich nutzte das erst mal und trat gleich so nah wie möglich ans Feuer, um mir die Pfoten zu wärmen.


    Dann ging ich auf Duccius Marsus zu. Weil er gerade mit jemand sprach, ließ ich mir Zeit dafür.

  • Trotz der winterlichen Kälte war es doch schon fast behaglich warm in der Nähe des großen Feuers. Die Nacht war erfüllt von Gelächter, Geschichten und einigen gegrölten Liedern. Nicht nur Kelten und Germanen hatten sich hier versammelt, sondern auch viele Römer wollten an diesem Fest teilnehmen. Auch wenn es nicht ganz den Bräuchen zu Saturnalien entsprach, so war diese Gelegenheit, die verschiedenen Festlichkeiten gemeinsam zu begehen doch recht verlockend. Viele Sklaven aus den römischen Haushalten mischten sich unter die Feiernden, waren sie doch dieser Tage ihren Verpflichtungen entbunden. Die klirrend kalte Luft war erfüllt vom Rauch des Feuers, dem Geruch nach heißem Wein und bratendem Fleisch.


    Lachend und kreischend kamen ihr einige Kinder entgegen, sie lieferten sich im Schein des Feuers eine große Schneeballschlacht. Einer dieser kalten Bälle verirrte sich in ihre Richtung und traf sie an der Brust. Der kleine Übeltäter schien dies gar nicht mitbekommen zu haben. Kurzerhand bückte sich Calvena nun auch, was etwas umständlich war, weil so ein Babybauch eindeutig nicht dazu geeignet war, dass man sich grazil bewegte, und warf dem Kind einen Schneeball an den Hinterkopf. Lachend duckte sie sich leicht und ergriff die Flucht, bevor sie zum Ziel erklärt wurde. Das Kind jedenfalls war zunächst verwundert über diese Attacke, lachte dann aber einfach und mischte dann in dem Gefecht munter mit.
    Elissa war es doch tatsächlich gelungen sie aus dem Bett zu bekommen und sie mit ihrer guten Laune anzustecken.Dennoch drückte es ein wenig die Stimmung, dass ihr Mann nicht da war. Ausgerechnet zum Fest der Familie war er nicht dabei. Ob er schon auf dem Rückweg war?
    Gemeinsam spazierten sie einmal um das Feuer herum, ließen sich Becher mit heißem Met in die klammen Finger drücken und suchten sich dann ein Plätzchen am Feuer.
    Obwohl es so kalt war, dass der Atem sofort zu kleinen Wolken sich bildete, war sie froh, dass sie sich hatte überreden lassen. Mit warmen dicken Mantel und Winterstiefel war es sogar erträglich. Außerdem wärmten das Feuer und der Met auch noch zusätzlich. „Hast du schon ein bekanntes Gesicht entdeckt?“ fragt sie Elissa.



    Simplex war irgendwo in der Menge verschwunden, vermutlich auf der Suche nach einem kleinen Abenteuer und Romaeus hatte sie aus den Augen verloren. Der Junge würde sich schon zu Recht finden. Catiena war auch mitgekommen, aber irgendwie hatte sie die Octavia zwischen den vielen Leuten verloren. Den weg nach Hause kannten aber zum Glück alle.

  • Zitat

    Original von Germanica Calvena
    „Hast du schon ein bekanntes Gesicht entdeckt?“


    Elissa ging mit Calvena am Arm um das Feuer. Calvena hatte sich einen Becher Met geben lassen und Elissa tat es ihr gleich. Simplex war irgendwo hin verschwunden und der kleine Romaeus war ebenfalls verschwunden. Verträumt sah sie in Richtung des großen Feuers und dachte daran wie ihr Vater früher wie toll sich bei Wettkämpfen hervor getan hatte. Und es dann öfter mit steigendem Met Genuss. Es auch immer mal in einer Rauferei geendet hatte. Zum Schluss hatten aber dann doch wieder alle singend auf einer Bank gesessen. Calvenas Frage bekam sie nur unbewusst mit. Grinste aber verlegen als sie aus der Erinnerung gerissen wurde. „Was? Nein .. ah?“ Anders als sonst bereite ihr komischer weise die Erinnerung an diese Zeit keinen Kummer.

  • Germächlich war ich an dem Stand von Laubasnius, dem Wirt der Taberna Barbarorum vorbeigekommen, wo ich mir einen Becher heißen Met griff. Meinen Gruß erwiderte Laubasnius nur kurz, weil er gerade damit beschäftigt war, auf den Weinhändler aus unserer Straße einzureden, der ihn mit entsetzt aufgerissenen Augen anschaute. Wahrscheinlich bombardierte er den armen Kerl jetzt gerade mit seiner neuesten Version des bevorstehenden Weltuntergangs. Ich beschloss, demnächst wieder mal seine Kneipe aufzusuchen, denn Laubasnius, ein eingefleischter Pessimist, war im Erfinden von Weltuntergängen einsame Spitze im ganzen Imperium.


    Ich schaute mich um, wo ich vielleicht einen guten Happen zu essen finden konnte, da sah ich Germanica Calvena auf mich zu kommen.


    "Salve, Germanica Calvena, es freut mich, dass auch die Römer - oder noch besser, die Römerinnen - das Julfest mitfeiern. Dann wird es ja wohl ein gutes Jahr werden, dieses Mal".

  • Elissa schien in Gedanken ganz wo anders zu sein, ihre Antwort kam verspätet und sie wirkte, als hätte man sie gerade unsanft aus ihren Tagträumen gerissen. „Schon gut“, schmunzelte sie, als sie die verwirrte Miene der Keltin sah. „Du musst nicht bei mir bleiben. Geh und amüsier dich“, forderte sie dann diese auf. Sie würde schon zu Recht kommen, trotz dickem Bauch. Sie machte eine kleine Handbewegung, als wolle sie Elissa weg scheuchen. Letztendlich lag es bei der Keltin zu entscheiden.


    Da auch Calvena ihren Blick auf das Feuer geheftet hatte, bekam sie nicht sofort mit, dass sich ein bekanntes Gesicht näherte. In der Dunkelheit konnte man nur schemenhaft die Menschen erkennen und die Gesichter erst erkennen, wenn sie vom Feuer erhellt wurden oder aber sich Gegenüber stand.
    Etwas überrascht sah sie Vagiso an und lächelte. „Salve Valgiso. So ein Fest kann ich mir doch nicht entgehen lassen“, schmunzelte sie. „Ich bin mir sicher, dass es ein gutes Jahr werden wird!“ Sie war zuversichtlich, auch wenn es in Roma derzeit brodelte und es wohl nur eine Frage der Zeit war, bis es überkochte.Zwar vermisste sie ihre Freundinnen und auch ihren Mann gerade ganz besonders, aber sie konnte die Umstände nicht ändern. Dafür würde sie ja bald Mutter werden.

  • Oh, wie peinlich. Der Kerl stellte sich nicht einmal selbst vor... Sönke zog Luft zwischen den Zähnen ein und überlegte sich, wie er die Situation wohl entschärfen mochte. Auch wenn der Mann ihm ein frohes Julfest wünschte, wirklich begeistert schien er nicht zu sein. Aber was half bei solcherlei Dingen? Richtig. Alkohol!


    "Einen Moment..", sprach Sönke und verzog sich eilends in der Menge, nur um wenige Augenblicke später mit zwei dampfenden Bechern mit heißem Met zurück zu kommen. Volksspeisungen waren echt gefährlich, besonders für einen Menschen wie Sönke, der Überfluss nicht kannte.
    "Der vertreibt die Kälte schneller als den Gliedern als es die Flammen können..", grinste der Junge den Mann an, nur um dann verlegen den Becher zwischen den Händen zu drehen, "..entschuldige, aber du bist nicht von hier, oder? Die Stadt ist nicht unbedingt groß.. man kennt sich. Aber du... nein, du bist nicht von hier. Bist du ein Handelsmann? Hat es dich eingeschneit?"

  • Scarpus blickte Madarus an und lächelte. Es war ein Fest welches ihm unbekannt war und als Gast wollte unbedingt etwas über die Tradition und den rituellen Wert erfahren den die Menschen hier seit langer Zeit folgten.


    Ist auch nicht wirklich möglich dass man mich hier kennt denn ich komme aus Confluentes, eigentlich aus dem Castellum der ALA. Und die Vorschriften sind recht streng da darum sieht man selten einen von uns in Mogontiacum herumirren da grinste er nun der Scarpus
    Mein Name ist übrigens Paullus Atius Scarpus, aus dem Castellum der ALA Numidia II.
    Dann ließ er den Blick schweifen und stellte gleich die erste Frage.


    Um welches Fest handelt es sich hier? Ich hatte nicht die Gelegenheit mich ein wenig darüber zu erkundigen und in meiner Heimat ist es nicht bekannt. Zumindest wurde es da nicht zelebriert. Der junge dürfte leicht nervös sein bemerkte Scarpus und daher fragte er auch noch deswegen Madarus.

  • "Ein Soldat also?", griff Sönke gierig die Information auf, die man ihm gerade zuteil hat werden lassen, "Ein richtiger Soldat? Das ist ja toll... ich will auch Soldat werden! Aber ich habe meinen sechzehnten Winter noch nicht erlebt, und darf deshalb noch nicht... aber bald werde ich zur Legion gehen, und ein richtiger Streiter Roms werden! Genauso wie du!" Dass er vor allem nicht gehen konnte, weil er seinen Eltern noch diesen einen Winter auf dem Hof helfen musste, das wollte er hier nicht erwähnen. Hätte es ihn nicht gehalten, wäre er schnurstracks nach der Bürgerrechtsverleihung zur Castra gelaufen, hätte dem Rekrutierungsmenschen rotzfrech ins Gesicht gelogen, und wäre schon als fünfzehn Jahre alter Junge in die Legion eingetreten. So war das! Wahrscheinlich hätte er vorher noch seinen Flaum wochenlang nicht rasiert um älter auszusehen, und dann wäre er Soldat geworden!


    "Das hier?", fragte er verwundert, denn es wollte ihm beim besten Willen nicht einfallen wie man in Germania leben konnte ohne mitzubekommen was das Julfest war, "Das ist das Jul! Die längste Nacht des Jahres! Die Sonne wird wiedergeboren und mit zunehmender Kraft den Sommer bringen. Man wird Freya opfern um die Nacht zu überstehen und begeht die lange Dunkelheit im Kreis von Freund und Familie. Odin wird im ersten Morgengrauen die Geister der Toten über den Himmel führen, ich hoffe ihr habt im Castellum genug Essen vor die Türe gestellt..."

  • Amüsiert lauschte Scarpus den Worten die aus dem jungen Mann heraussprudelten. Ein leichtes Schmunzeln umspielte die Mundwinkel des Atiers und seine Stimme klang amüsiert.


    SoSo. Zur Legion willst du gehen. Naja ich weiß nicht so recht. Warum gehst du nicht zur ALA? Warum laufen wenn man reiten kann? dabei zwinkerte er freundlich Madarus zu.


    Der Sold ist ein wenig niedriger aber...es macht schon was her wenn man hoch zu Roß irgendwo auftaucht. Ausserdem hat man eher Chancen seinen Hintern heil nachhause zu bringen als die Matschspringer. grinsend hinzufügte. Dann veränderten sich ein wenig seine Gesichtszüge und ernsthafter meinte er nun


    Junge...du wirst noch viel Zeit haben Abenteuer zu erleben. Nutze die Zeit solange es geht und bleibe am Leben. Warum bewirbst du dich nicht bei einen der Stellen in der Verwaltung? In Confluentes ist einiges frei. Und da frierst du dir sicher nicht die Finger ab und musst draussen herumhetzen.


    Dann, als der Junge vom Fest zu sprechen begann blickte Scarpus erstaunt, interessiert und gleichzeitig etwas ungläubig zu den Menschen und dem Feuer.


    Odin, Freya? Meines Wissens nach nordische Götter oder? Odin soll ja auch der Vater sein und Freya seine Frau? Ich stamme aus Hispania...

  • "Die Ala...", sprach Sönke mit offener Bewunderung in seiner Stimme, "..da wollte ich hin. Aber jetzt hat man mir das Bürgerrecht verschafft, und so kann ich zur Legion gehen. Außerdem bin ich nicht so gut zu Pferd, das kann mein Bruder Thorgall besser als ich."


    Nervös nippte Sönke an seinem Met um vor der Kälte zitternden Glieder wieder in Zaum zu bekommen. War dieser Tag die Definition von arschkalt, und hatte der dick in Fell und Wolle eingepackte Mensch beim tatenlosen rumstehen nichts besseres zu tun als sich durch Flüssignahrung aufzuwärmen. Gespannt hörte er dabei dem Mann zu, doch je mehr er sagte, desto mehr musste Sönke schließlich den Kopf schütteln: "Die Legion ist meine Bestimmung, da bin ich mir sicher. Die Nornen haben mir diesen Weg gewiesen, und ich werde ihn gehen. Außerdem... ich bei der Verwaltung? Guter Mann, ich kann nicht einmal lesen und schreiben.. was sollte ich bei der Verwaltung?" Mal ganz davon abgesehen, dass Sönke sich besseres vorstellen konnte als in einer kleinen Kemenate den Schriftstengel zu schwingen und dabei zu versauern.


    "Keine nordischen Götter... UNSERE Götter. DIE Götter, wenn du es so sagen willst. Ich habe mir sagen lassen die Römer nennen sie Iupitter und Ceres.. und Odin, oder Wodan ist der Göttervater, richtig. Aber Freya ist nicht seine Frau, Wodans Frau ist Frigg. Die Römer nennen sie Iuno, glaube ich.", wieder wärmte ein Schluck des goldenen Göttertrunks Sönkes Innenleben, und wieder musste er ob der Worte des Mannes staunen, "Hispania? Das ist doch echt weit weg... sicher eine Woche oder gar mehr zu Fuß! Wie verschlägt es einen dann hier zu uns in die Wälder?"

  • Nachdem Rufo ein Quartier für die Nacht gefunden hatte, ging er zum Julfest. Er hatte in einer kleinen Taverne ein freies Zimmer gefunden. Sicherlich wäre es ihm lieber gewesen wenn ihn jemand in der Casa begrüßt hätte, doch er dachte sich dass es so vielleicht besser wäre. So konnte er die Stadt und deren Menschen genauer betrachten. Rufo hatte, vor seiner Ankunft aus Griechenland, eine Reise durch das Römische Reich unternommen. Auf dieser Reise sah er viele verschiedene Kulturen, Sitten und Bräuche.


    Aber die germanisch geprägte Stadt Mogontiacum, faszinierte ihn auf eine besondere Weise. Er betrachtete die Menschen auf dem Fest, wie sie sich verhalten. Die Gespräche waren laut, fröhlich und pausenlos. Es wurde viel getrunken und viel gelacht. Das Gesamtbild dass sich Rufo machte, ließ ihn zu dem Schluss kommen, dass er wieder mal auf etwas für ihn komplett unbekanntes gestossen war. Doch es war für ihn nicht von Nachteil, er freute sich dass er wieder was kennenlernen durfte.


    Rufo nahm sich einen Becher Met, welchen er schon in anderen Teilen des Reiches getrunken hatte. Aber dieser war anders, er war besser. Mit seinen Gedanken und seinen Blick auf den Met gerichtet, schien Rufo etwas abwesend zu sein, was ihm aber garnicht auffiel. Vielleicht würde ihn ja jemand aus seinen Gedanken reissen...

  • Mürrisch hatte Naha getan, was ihr aufgetragen war, und war ihrem Bruder hinterhergegangen. Elfleda sah ihr noch nach, bis die Menge sie geschluckt hatte. Sie war sicher keine überängstliche Mutter, allerdings beschlich sie doch manchmal ein kleiner Zweifel, wenn die beiden einfach so irgendwo im Getümmel abtauchten. Vornehmlich, weil die beiden meistens mit einer wütend dreinschauenden Begleitung wieder zurückkamen, die mit säuerlichem Gesichtsausdruck zu fragen pflegte, ob das ihre Kinder seien. Und der Hälfte musste dann erstmal ins Gedächtnis gerufen werden, wer sie, Elfleda, war, und ob die Art der Fragestellung daher angemessen sei.


    Aber heute sollte erst einmal Jul gefeiert werden. Und es wurde auch gefeiert, mit viel heißem Met. Ortwini, ein Freund Witjons, kam herbei und stieß mit diesem an, ehe er Elfleda bemerkte. Fast ein wenig ärgerlich, weil er sie erst so spät wahrgenommen hatte, begegnete sie seinem blumigen Kompliment mit einem Lächeln und klaute ihm frech seinen Becher. “Lass den Mann reden, Witjon, endlich mal jemand, der weiß, wie man mit einer Frau zu sprechen hat.“ Ein kleiner Seitwärtsblick an den Herrn an ihrer Seite, und sie nahm einen Schluck von dem frisch entführten Met. Ein bisschen kräftig für ihren Geschmack, aber er wärmte gut. Und die Nacht heute würde noch lang und wohl auch kalt werden. Gut, dass die Kinder, wenn auch sehr widerwillig, schon vorgeschlafen hatten. Alle drei – Audaod war da keinen Deut besser als Naha und Landulf – hatten erklärt, sie seien zu groß für einen Mittagsschlaf. Geschlafen hatten sie dennoch wie drei kleine Bären, sobald sie eingekuschelt waren und die Läden das Licht aus den Zimmern schlossen.
    “Ortwini Siguhelmssohn, wie kommt es, dass man dich hier ganz allein antrifft. Hat dir noch niemand die Ohren langgezogen und dich dazu gebracht, mal ein schönes Mädel zu heiraten?“ Dass er dem einen oder anderen durchaus nachstieg, hatte Elfleda durchaus gehört. Da war die neckische frage durchaus gestattet.


    Doch ehe das Gespräch so richtig losging, trat noch jemand zu ihrer kleinen Gruppe. Elfleda kannte den Burschen, er war auch aus der Sippe. Das war... der Sohn von... verdammt. Vergessen. Oder, hah, nein, Sigmar! Das war Sigmars Junge. Seine Mutter stand auch gleich einem lauernden Falken einige Schritte weiter und beobachtete ihren Spross. Irgendwas war da im Busch. Was hieß, dass Elfleda jetzt ganz sicher nicht dezent den Abgang machte, um Witjon nun in Ruhe reden zu lassen. Bis sie ihn dann wieder gefragt hatte, das verzögerte die Angelegenheit nur unnötig. Vor allem vergaß Witjon gern nicht unessentielle Kleinigkeiten. Und schließlich sah sie es absolut nicht ein, einfach beiseite zu treten und ihm das Feld zu überlassen. Sie war eine Fürstentochter, sie hatte genug Geld, um halb Mogontiacum zu kaufen. Da konnte sie schon mal ihre Stellung ein wenig festigen. Oder klar machen, welche sie besaß. Auch dem elenden Mannsvolk der eigenen Sippe.
    “Hadamar. Schön, dich zu sehen. Was gibt es denn?“ Die Frage war unschuldig gestellt, wenngleich sie genau das nicht war. Und um noch ein wenig ihre Haltung zu unterstützen, hakte sich ihre Hand wie zufällig in just diesem Moment bei Witjon unter.

  • Zitat

    Original von Germanica Calvena
    „Du musst nicht bei mir bleiben. Geh und amüsier dich.“


    Elissa beäugte Calvena bei der Bemerkung das sie gehen könne. Glaubte sie wirklich das sie sie jetzt alleine lassen würde? Den ganzen Tag passte sie auf sie auf wie ein Schießhund damit sie sich ja nicht übernahm und jetzt sollte sie, sie allein lassen? Elissa war sicher einem Abenteuer nicht abgeneigt. Aber sie würde sicher nicht von Calvena´s Seite weichen um sich mit einem Mann zu vergnügen. Auch wenn ihre letzte Vergnügung dieser Art, führ ihren Geschmack deutlich zu lang her war. Sie zog eine Grimasse. „Damit Du hier nackt ums Feuer tanzen kannst und dir den Tot holst. Ganz sicher nicht.“ Sagte sie obwohl das mit dem Nackt ums Feuer tanzen mehr als abwegig war. Aber Elissa bezog es darauf das Calvena dazu neigte ihre Schwangerschaft herunter zu spielen und sich aus Elissa Sicht übernahm. Da war es ihr egal das sie immer sagte das sie nur schwanger war nicht krank. Sie legte ihr deutlich den Arm um die Hüfte und zog sie an sich. Ihr Gesicht zeigte deutlich das sie nicht von ihrer Seite weichen würde.

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