Porta - Der Eingang

  • Königin von ganz Rom traf es wohl nicht ganz, aber so gänzlich falsch lag er wohl nicht mit seiner Einschätzung. Varia war ja auch von einer „normalen“ Sklavin meilenweit entfernt. Entsprechend reagierte sie auch.
    „Ähm du hast an die Tür der Casa Helvetia geklopft. Eine Taberna mit Zimmern findest du weiter unten in der Stadt. Wir nehmen hier keine Fremden auf.“ Woher zum Kuckuck sollte sie denn auch wissen, wer ihr vor ihr stand? Der Kerl hatte sich ja noch nicht vorgestellt. „Wer bist du überhaupt?“ Fragte varia schließlich, als sie seine Unsicherheit bemerkte. Sie hatte ja schon einige Helvetier kennenlernen dürfen. Der letzte der hier an die Tür geklopft hatte war dieser Agrippa gewesen, der eindeutig nicht alle Becher im Regal gehabt hatte. Also wollte sie sich zumindest versichern, dass es nicht vielleicht doch ein Verwandter der Hausherren war. Man bzw. Frau konnte ja nie wissen... So ruhte nun also der fragende Blick der Amazone auf dem Mann vor ihr.

  • Oh Gott, ich habe mich ja nicht mal vorgestellt, was bin ich mal wieder dämlich, dachte sich Appius. Ja natürlich, mein Name lautet Appius Helvetius Tacitus. Ich komme aus Ariccia und möchte wie schon gesagt hier erst einmal wohnen. Man sagte mir in Rom ich solle mich hier melden. Ihm war viel zu warm und wünschte sich endlich das diese Sklavin ihn endlich zu einem kühlen Zimmer bringen würde. Aber erst müsste er sie davon überzeugen, dass er wirklich ein Helvetier ist. Er blickte also er wartungsvoll diese Sklavin an.

  • Ah gut das sie gefragt hatte, denn zumindest Commodus wäre wohl aus der Toga gehüpft, wenn sie einem Helvetier die Tür vor der Nase zugeknallt hätte. Nun ja war ja nichts passiert. Überzeugen, ne das musste er sie nicht. Sie hatte schon den ein oder anderen verrückten Helvetier hier erlebt und so wie sie die Lage einschätze könnte der tatsächlich einer von der Familie sein und wenn nicht würde sie ihn halt achtkantig raus werfen und das Donnerwetter ertragen. „Nun die Hausherren sind nicht anwesend. Aber ein Zimmer sollte wohl nicht das Problem sein.“ Sie machten den Eingang frei, damit der Neuankömmling eintreten konnte. „Nun soll ich dich erst zum Gästezimmer bringen oder möchtest du erst etwas speisen oder vielleicht ein Bad?“ letzteres wäre wohl bitter nötig, den der Besucher schien schön etwas länger unterwegs, was dazu führte, das er nicht gerade nach Veilchen roch. Sie schloss also die Tür, nachdem der Helvetier eingetreten war und schaute ihn fragend an.

  • Noch am selben Tag, an dem er neue Helvetier in Rom angekommen war, stand auch Severus vor der Casa des Helvetius Varus, die im Moment noch so etwas, wie der Stammsitz der Familie in Rom war. In zukunft würde es hoffentlich jene Casa sein, die sein Cousin Commodus gekauft hatte, im Moment noch renovieren und umbauen ließ und wohin der Umzug eigentlich unmittelbar bevorstehen sollte. Da Severus aber noch keine Nachricht erreicht hatte, dass der Umzug vonstatten gegangen war, suchte er nun wieder dieses Haus auf, um seine Rückkehr anzumelden und die nächsten Schritte zu besprechen. Begleitet wurde er von seinem neuen Sklaven, den er von zu Hause mitgenommen hatte und der ihm nun als Faktotum diente. Dieser war es nun auch, der fest an die Tür klopfte.


    KLOPF KLOPF KLOPF

  • Ja bei den Götter was war den heute hier los? Hier herrschte ja mehr Verkehr als zum Feierabend in den römischen Gassen. Erst Wochen lang nichts und dann klopfte hier einer nach dem anderen? Und der Türsteher war mal wieder nirgends zu sehen. "Na warte wenn ich dich erwische zieh ich dir die Hammelbeine aber mal so was von lang.“ schimpfte die Amazone vor sich hin und war entsprechend geladen als sie nun die Tür öffnete.
    „JA???“ brüllte sie also erst mal völlig genervt. „Du klopfst an der Casa Helvetia was kann ich für DICH tun?“ War sie genervt? Ja war sie. Versteckte sie das? Nein tat sie nicht.

  • Severus musste ein bisschen warten. Offenbar war der Ianitor grade anderweitig beschäftigt, und nach kurzer Wartezeit wurde ihm dann auch die Tür nicht von dem Ianitor, sondern von der seltsamen muskulösen Frau aufgemacht, die ihm schon bei seinem ersten Besuch aufgefallen war. Der Ton, mit dem er aber begrüßt wurde, ließ nicht nur zu wünschen übrig, sondern eine Respektlosigkeit erkennen, die ihres Gleichen suchte. Sein Sklave trat dabei auch gleich einen Schritt zurück, während er die Frau ungerührt musterte. Marcus Helvetius Severus möchte seinen Vetter Marcus Helvetius Commodus besuchen. sagte er dann und bedachte die Sklavin mit einem Stirnrunzeln. Gäbe es noch weitere Widerworte, Widerstand oder weitere Respektlosigkeiten, wäre er wohl gezwungen, seinem Vetter davon zu erzählen, wie seine Sklaven hier die eintretenden Gäste begrüßten. Der würde dann schon wissen, was zu tun war.

  • Endlich mal jemand der wusste, dass man sich vorstellte. Gut noch ein Helvetier heute war wohl irgendwo ein Fass aufgegangen, aus dem die jetzt alle hervorkamen.
    Aber vielleicht konnte sie den hier ja abwimmeln.
    „Nun weder dein Vetter noch der Hausherr selbst sind anwesend. Und bevor du fragst. Ich weiß nicht wann sie gedenken zurückzukehren.“ Hörte man da Frust raus? Ja ganz eindeutig. Die Amazone war hier ja nun schon seit gefühlten Wochen eingesperrt und hatte nichts zu tun, ein Umstand der sie mehr als nur nerve, was wohl auch ihre Laune erkälte. „Soll ich was ausrichten?“ Ja genau er konnte ja einen Nachricht dalassen – oder so was...

  • Nicht da? Und auch keine Informationen, wann sie zurückkehren? Was war das denn bitte für eine Art? Offenbar ging nicht nur bei ihm zu Hause auf dem Landgut alles drunter und drüber, jetzt gab sich auch die Familie in Rom dem Chaos hin. Severus schürzte die Lippen, denn der Ton der Sklavin wurde auch nicht wirklich besser. Werden wenigstens der Haushalt und die Geschäfte geführt? Langsam war es ihm Leid, vor der Tür zu stehen, doch machte die Sklavin keinerlei Anstalten ihn einzulassen. Im Zweifel müsste er wohl den Ton nutzen, den er zu Hause immer den Sklaven gegenüber genutzt hatte und selbst die Leitung des Haushalts zu übernehmen. Wenigstens das, denn die wirtschaftlichen Betriebe würde er ohne Überschreibung eh nicht führen können. Aber wenigstens der Haushalt sollte laufen, damit hier nicht alles in Scherben fiel.

  • Und woher bei der Göttin sollte sie das wissen? Varia schaute den Besucher nun wirklich an, als hätte er irgendwas an den Kopf bekommen. Gut zumindest über den Haushalt konnte sie etwas sagen, weil der wahr ja eingespielt, so dass es kaum ein Eingreifen von außen bedurfte.
    „Hier läuft alles.“ beinahe wäre ihr herausgerutscht, dass es sogar besser lief, wenn nur die Sklaven da waren und den Laden am laufen hielten. „Shani hat das sehr gut im Griff.“ Ob jetzt natürlich noch genug Geld für die laufenden Verbindlichkeiten vorhanden waren, dazu konnte die Amazone nicht sagen, war ja auch nicht ihre Baustelle. „Was die Geschäfte angeht. Da kann ich dir keine Auskunft geben. Zu dem Lupanar, da könntest du diese Morrigan, die der Bau... Varus freigelassen hat fragen.“ Varia überlegte... hm ja gut das könnte den hier vielleicht... „Heute ist noch ein gewisser Appius Helvetius Tacitus hier angekommen. Da er sagte er sei mit den Hausherren verwandt wurde er in der Casa untergebracht.“ Zumindest könnte sie jetzt herausbekommen, ob der andere Kerl die Wahrheit gesagt hatte. So schaute sie nun also fragen, ob er den anderen kannte und oder ob er sonst noch etwas wissen wollte. Und nein sie machte immer noch keine Anstalten ihn einzulassen. Es war ja keiner den er zu sprechen wünschte da, als warum sollte sie? Varia sah keine Veranlassung, die Tür freizugeben.

  • Hier läuft alles... Ins Hochlateinische übersetzt bedeutete das wahrscheinlich, dass die Sklaven auf den Tischen tanzten. Und immer noch machte die Sklavin keinen Platz, um ihn einzulassen. Dann erwähnte sie aber einen neuen Helvetier, der eingetroffen sei. Wenn das mal nicht seine Eintrittskarte in die Casa war. So wischte er mit den Fingern etwas Staub von seiner Tunika und trat dann wie selbstverständlich einen weiteren Schritt auf die Sklavin zu, sodass er nun schon praktisch im Türrahmen stand.


    Dann werde ich mir den Neuen mal anschauen. folgte seine Entscheidung, denn wenn niemand anders hier war und die Sklavin den neuen auch nicht kannte, war hier womöglich noch ein Wildfremder im Haus. Und wer, wenn nicht Severus, sollte dem entgegenwirken? Schließlich war er offensichtlich im Moment noch der letzte Posten.

  • Da lag ihr doch glatt ein 'Du kummst hier net rein' auf der Zunge, doch das verkniff sie sich und trat einen Schritt beiseite. „Natürlich, wenn du dass denn willst.“
    Sie wartete nun also bis beide durch die Tür getreten waren, bevor sie diese sorgsam verschloss. „Wo möchtest du das Anschauen den durchführen?“ Wenn er sich hier schon wie der Hausherr persönlich aufführte, dann sollte er auch sagen wo und wie.

  • Na also, es ging doch. Zwar hatte er kurz das Gefühl, dass sie ihn doch noch abweisen würde, das hätte er allerdings nicht auf sich sitzen lassen. So trat er ein und wurde auch gleich - ja so wünschte er sich, der Haushalt war also noch nicht gänzlich verloren - gefragt, wo er den anderen Helvetier anschauen, das heißt empfangen wollte. Er dachte kurz nach. Im Cenatio. Am besten bereiten die Küchensklaven auch gleich einen kleinen Snack für uns zu. ordnete er an. Gleichzeitig könnte sie, oder auch jemand anders das war ihm eigentlich egal, ihn auch gleich dorthin führen. Schließlich war er nur einmal hiergewesen und wusste nur, dass es ein solches Zimmer gab.

  • <<


    Ein Mann muß tun was ein Mann tun muß, nicht wahr?
    In Begleitung meiner Leibwächter Akadios und Pelias erschien ich also an jenem heißen Sommernachmittag vor der Casa Helvetia. Um ehrlich zu sein, war ich nicht sonderlich enthusiastisch bei dem Gedanken an das Bevorstehende, denn mein lodernder hispanischer Zorn, den ich beim Lesen des Schandbriefes verspürte hatte, war mittlerweile deutlich abgeflaut. Zwar fand ich es noch immer höchst infam was der Helvetier meiner Verlobten alles für dummes Zeug unterstellt hatte... aber ich erinnerte mich selbst eben auch noch deutlich daran, wie es einem das Hirn in einen roten Nebel der Raserei verquirlen kann... zu lieben und verschmäht zu werden.
    Aber darauf kam es nicht an. Ich hatte die Ehre meiner Verlobten zu verteidigen, nicht den Mann zu verstehen, der sie beleidigt hatte.
    Der, wenn ich mich recht erinnerte, große schwielige Winzerfäuste sein eigen nannte. (Verdammt, ich hatte so viel zu tun in der Castra, ich konnte es mir eigentlich so überhaupt nicht leisten, jetzt irgendwie verletzt zu werden...)
    Ruhig Blut, Faustus. Ich war Prätorianer, ich war ein Veteran dreier Kriege, der sollte nur kommen, der Winzer. Mit den großen verhornten Fäusten...
    Hoheitsvoll straffte ich mich, und sprach zu meinen freigelassenen Leibwächtern:
    "Ihr haltet euch raus, es ist allein meine Sache, verstanden?"
    Sie blickten etwas kritisch drein, bestätigten aber dass sie sich daran halten würden.
    Ich atmete tief durch, stellte mich schulterbreit fest hin, ballte meine Faust, und hämmerte entschlossen gegen die Türe.
    "Helvetius!" schmetterte ich dazu, "Komm raus, du feiger Hund! Es gibt etwas zu klären!"

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • In seiner Wut hatte der Tribun der Prätorianer nicht bemerkt das er vor einem zwar sehr großen aber einem Haus stand was nur wenig bewohnt aussah. Oder es lag daran das er, trotz seiner Stellung, bisher keinen Bedarf hatte sich mit der Immobilienlage der Gens Helvetia auseinander zu setzen.


    Nach relativ langer Zeit öffnete dem erbostem Decimer jedenfalls ein nahezu gesichtsloser Sklave oder Angestellter und sah ihn aus einer Mischung aus Fragen und Unglauben an. Vielleicht noch mit Angst je nachdem ob sein gegenüber wie ein Privatmensch gekleidet war oder wie ein Tribun der Prätorianer.


    "Salve Herr...verzeih das es so lange dauerte."


    Ein kurze Pause entstand bevor er fortfuhr


    "Dies ist das ehemalige Haus von Senator Helvetius Geminus der vor Jahren verstorben ist. Zur Zeit wird es lediglich von Helvetius Severus bewohnt!"


    Das das momentane Gensoberhaupt Helvetius Commodus vor hatte das Haus zu verkaufen bisher aber noch nicht dazu gekommen war spielte ja jetzt keine Rolle.


    "Falls du diesen Helvetius nicht meinst Herr ist mir noch bekannt wo Helvetius Varus sein Heim hat!
    Sicherlich möchtest du aber mit dem Oberhaupt und Nachfolger von Helvetius Geminus sprechen. Seinem Enkel Helvetius Commodus. Dieser baut sich gerade ein neues Haus irgendwo in der Stadt wo ist mir leider nicht bekannt. Eine seiner Sklavinnen weilt aber zum Schutz momentan hier in diesem Haus. Soll ich sie holen?"

  • "...Was?" Das fing ja bestens an. Der Wind wich aus meinen Segeln, und die Drohgebärde aus meiner Haltung, so wie die Luft aus einer angestochenen Schweinsblase zischt. Ich machte ein langes Gesicht und kratzte mich leidig am Kopf. Vielleicht ließ der Helvetier sich ja bloß verleugnen, weil mein imposanter Auftritt ihn verschreckt hatte? Oder vielleicht auch nicht. So wie das Haus bei genauerer Betrachtung aussah, wohl eher nicht.
    "Nein. Nein, danke." wehrte ich das höfliche Angebot des beflissenen Türhüters ab. "Varus. Helvetius Varus. Wo wohnt er?"
    Ich ließ mir den Weg weisen und zog mit finsterer Miene ab...

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