[Villa Rustica] Iuliana Ostiensis

  • [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/politofiu3i.jpgPhilinos - Bote


    Und wieder kam der helvetische Bote zur Villa Iuliana Ostiensis, um eine Nachricht für den Iulier abzugeben.



    Ad
    Duumvir Marcus Iulius Dives
    Villa Iuliana Ostiensis
    Ostia, Italia


    Salve Duumvir Iulius,


    ich danke dir für deinen Brief bezüglich dem Ausgang der Wahl. Gleichzeitig gelten dir meine herzlichsten Glückwunsche zur erfolgreichen Wahl und insbesondere zum Erreichen des besten Ergebnisses der Kandidaten für das Duumvirat.


    Ebenso gilt meine Freude dem Abschneiden unserer Mitkandidaten Cassius Hemina Minor, Asinius Celer und Hortensius Vaticanus. Unser Wahlkampf war erfolgreich und trägt seine Früchte nun bei den Wahlergebnissen. Ich bin davon überzeugt, dass der neue Magistrat der Civitas Ostia in seiner Amtszeit hervorragende Arbeit leisten wird, im Sinne einer erfolgreichen und florierenden Civitas


    Vale bene,


    Titus Helvetius Ocella
    _____________
    Aedilis Ostiensis (in spe)



    Nachdem er die Nachricht abgegeben hatte, verschwand er wieder. Wie immer gab es auch noch anderes Nachrichten zu überbringen.

  • Er hatte die Sache mit dem Decimus geklärt? Vorhin hatte er die Decimi als Freunde bezeichnet. Daher tippte Axilla eher auf einen schuldigen Gefallen, der hierbei ins Spiel gekommen war, und weniger auf Bestechung, so gerne sie diesem schrecklichen Decimer auch Bestechlichkeit vorwerfen würde. Also blieb ihr nur ein etwas unoriginelles “Ah“ beizusteuern. Auch war es jetzt nicht wirklich interessant, ob die Schauspieler nun nach Carthago oder Mauretania aufgebrochen waren. Axilla dachte sich da bei der Rückfrage nicht weiter etwas. “Sehr großmütig, dass sie überhaupt gehen durften. Als infames genießen sie schließlich kaum Rechte und hätten ebenso ihren Kopf verlieren können.“ Nicht umsonst gab es in den Gesetzen immer die Lücke, dass man einen Ehebrecher oder Einbrecher oder Dieb ohne Befürchtung der geringsten strafe auch töten durfte, wenn dieser Mensch bekanntermaßen ein Schauspieler war. Bei allen anderen Personen konnte es moralische Bedenken geben, Schausteller aber rangierten als die wirklich untersten Mitglieder der römischen Gesellschaft.
    Bei dem Einwand, dass andere auch vom Kaiser profitiert hatten, vor allem unter dem impliziten Hinweis auf Imperiosus, musste Axilla grinsen. “Nun, einige Procuratoren sind ja auch seine Klienten, und es wäre außerdem auch sehr dumm von Vescularius, die Männer gänzlich unbeachtet zu lassen, die er zur Verwaltung seines Reiches braucht. Jeder Kaiser wird diesen besondere Aufmerksamkeit schenken.
    Aber dennoch wurde keiner von ihnen zu einem exklusiven Fest auf dem Palatin eingeladen wie die Iulii, obwohl unter diesen soweit ich weiß weniger Klienten von Vescularius zu finden sind. Ich denke schon, dass die Öffentlichkeit solche Gesten durchaus zu deuten weiß. Und dass kaum eine Gens so hoch in der Gunst dieses Mannes steht.“
    Eigentlich meinte Axilla das als Kompliment, auch wenn es aus ihrer Sicht ein zweifelhaftes war. Solange Vescularius Kaiser war, konnten sich die Iulier wirklich etwas darauf einbilden, ihn zum Freund zu haben. Das konnte ganz gewiss nicht jede Gens für sich beanspruchen.
    Nur, wenn Vescularius den Krieg verlieren würde, dann hätten die Iulii fast noch ein größeres Problem als Axilla selbst, oder besser ihr Mann.


    Sim-Off:

    Sorry, in der neuen Wohnung hab ich noch kein Internet, und das Handy ist als Modem nur bedingt tauglich. In einer Woche sollten Antworten wieder etwas regelmäßiger kommen.

  • Sim-Off:

    Hey, kein Ding. ^^


    Was solte er ihr darauf nun wieder antworten? Sie hätten ihren Kopf verlieren können... Natürlich hätten sie das. Aber Serapio war eben.. er hatte ein gutes Herz, argumentierte Dives gedanklich dagegen. Letztlich hätte das alles mit einer oder gar mehreren Exekutionen sicherlich auch nur noch größere Wellen geschlagen. Ob der Decimer das damals vielleicht auch ein kleines, klitzekleines bisschen auch für Dives gemacht hatte? Wer hätte ihn schließlich gewählt, wenn er mit ganz offiziellen Verbrechern zusammengearbeitet hätte? Bei diesem Gedanken musste er kurz etwas in sich hinein grinsen, bevor das Thema wieder ernster wurde.
    Ihm war es nämlich herzlich egal, wie Axilla ihre Worte meinte. Ihm persönlich reichte es schon mehr als genug, dass er seine eigene Standeserhebung diesem Fettsack zu einem nicht ganz geringen Teil zu verdanken hatte. Aber das erzählte er so natürlich niemandem. In seiner Version der Geschichte war Centho der Held, nicht dieser crassissimus ohne auch nur den kleinsten Funken Anstand. Aber vielleicht hatte die Iunia den Fettwanst ja auch einfach noch nicht so kennengelernt, wie Dives ihn gesehen hatte. Es konnte ja niemand hier ahnen, welche 'Erfahrungen' Axilla mit dem Vescularius schon gemacht hatte.


    "Naja, Moment...", beschwichtigte der Iulier mit einer von sich abweisenden Geste seiner Hände. "Ich selbst kann dir leider nur berichten, was mir selbst zugetragen wurde, da auch ich nicht zu dem Kreise der Eingeladenen zählte. Doch mit Sicherheit stand an diesem Abend kein Iulier so im Mittelpunkt wie ein anderer Gast, der irgendwo aus dem Norden stammt, wenn ich mich recht erinnere." Kurz dachte er nochmal an das zurück, was sein Cousin ihm erzählt hatte. Dann nickte er kurz.
    "Wie dem auch sei. Dessen Gens steht in weit höherer Gunst bei dem Vescularier als die Iulier. Irgendeine Flavia Na.. Ne... Jedenfalls eine Flavia aus patrizischem Hause wurde ihm damals wohl versprochen.", erklärte er und eine leichte Verbitterung schwang in seiner Stimme mit. Da fiel ihm ein: Wollte nicht Sabinus heute eigentlich dieser Cena beiwohnen? Der könnte schließlich aus erster Hand erzählen, wie viel die Iulii dem Vescularius wert waren, wenngleich Sabinus das wohl leicht geschönt darstellen würde. Mit einem deutlich aufgesetzten Lächeln fuhr Dives fort:


    "Vielleicht hat man in Roma ja von der Hochzeit gehört? Da kannst du jedenfalls sehen, wieviel dem Mann an den Iuliern liegt, wie hoch ich ganz persönlich in seinem Ansehen stehe und was er von uns hält..." Ja, was hielt er von den Iuliern? Offenbar waren die noch nichtmal gut genug für eine Flavia, eine Patrizierin - und das, wo der Fettsack mehr als bekannt dafür war, dass Patrizier bei ihm alles andere als in seiner Gunst standen.
    "Jedenfalls freue ich mich schon auf den Tag..." - "... da du wieder nach Roma kommst und deinen Cousin Centho besuchen kannst! Natürlich. Wie geht es ihm derzeit überhaupt? Du erzähltest, dass die Ärzte meinen, dass er vielleicht bald wieder auf dem Damm sei? Ist das richtig?", intervenierte Hemina mit ernstem Blick zum Iulier, bevor er entschuldigend zu Axilla lächelte. Er folgte ein kurzer Augenblick der Stille.


    "Ja... ja, Entschuldigung.", bemühte sich nun auch Dives wieder um ein ehrliches Lächeln.
    "Möchte vielleicht noch jemand etwas Fleisch... äh... Damhirsch?", bot er entschuldigend an.

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Eigentlich wollte der Kelte das Angebot gerade ablehnen, doch da war Dives schon aus dem Raum und so begab er sich nur zur Porta um dort zu warten. Währenddessen überlegte er, was sein Dominus an diesem Kerl wohl fand...Dass er Gefallen an ihm hat, das hat der Kelte gemerkt, aber da ihm die Tatsache, dass ein Mann einen Mann lieben kann eh eher befremdlich ist, kann er sich auch keine Gründe dafür vorstellen, warum gerade Dives...
    Und noch während er darüber nachdachte wurde er schon wieder aus seinen Gedanken gerissen, von den Worten des Iuliers. "Natürlich, bitte folge mir." Mit diesen Worten führte er ihn hinaus, zu den Pferden die dort angebunden warteten. Da die Laterne die an dem Sattel des einen Pferdes hing noch immer brannte konnte er sie auch schnell entdecken und so ging er schnell auf sie zu, löste die Zügel und führte sie zu dem Iulier, dem er dann die Zügel des für ihn gedachten Pferdes anbot.

  • Dives folgte nach draußen und war etwas erstaunt ob der angebotenen Zügel. Er besaß hier schließlich auch einige - genauer: zwei - Pferde: Casandra, ein Lichtfuchs, war eine Leihgabe des Senators Germanicus Sedulus und Bucephalus war ein rabenschwarzer Hengst aus der eigenen Zucht bei Bovillae. Letzterer war der erste kleine Zuchterfolg dieses iulischen Gestüts, wenngleich Dives mit dem Tier noch nicht so ganz auf einen gemeinsamen grünen Zweig gekommen war. Diese Tatsache hatte dem Pferd wohl letztlich auch den berühmten Namen eingebracht. Dennoch nahm der Duumvir bereits im nächsten Augenblick die Zügel beinahe mechanisch entgegen und bedankte sich mit einem ebenso mechanischen Nicken bei dem Boten.
    "Wie heißt du eigentlich?", erkundigte sich der Iulier nebenbei bei letzterem und stieg anschließend ohne größere Probleme auf das für ihn gedachte Pferd auf. Dann wartete er darauf, dass ihm der Weg gewiesen werden würde, denn so aus dem Stehgreif wusste er natürlich nicht, wo es lang ginge...

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  • Jetzt musste sich Axilla aber wirklich das Lachen herbe Verkneifen. Es zuckte nur kurz um ihre Mundwinkel, als der Iulier sich wirklich darüber echauffierte, dass niemand aus seiner Gens eine Flavia heiraten durfte. Eine Patrizierin aus einem Kaisergeschlecht! Und die Familiengeschichte der Iulii – zumindest dieser Iulii - war wie lang? Einhundert Jahre? Hundertfünfzig?
    “Aber, aber, Iulius. Du musst bedenken, wo deine Gens vor fünf Generationen noch war, und wo sie heute steht. Überhaupt anwesend zu sein, wenn ein Imperator eine Flavia einem seiner Verbündeten verspricht, ist wohl mehr, als andere Gentes diesen jungen Alters für sich verbuchen können. Und auch viele der älteren. Du vergisst, du sprichst mit einer Iunia. Mein Ahn stammt noch aus Troja und segelte mit Aeneas. Dennoch wäre es vor Wiedererlangung der Patrizierwürde absolut undenkbar, dass jemand meines Namens sich mit der Gens Flavia verbinden könnte.“
    Axilla kam sich gerade gräßlich altklug vor, aber Dives wirkte in diesem Moment unendlich jung auf sie. Mehr wie ihr Sohn und weniger wie der Duumvir von Ostia. Und dabei war er vermutlich älter als sie. Sollte er als Duumvir zumindest sein, wer wollte da schon einen jungen Burschen im Amt? Aber trotzdem fühlte sie sich in diesem Moment eher wie eine lehrreiche Mutter als wie eine Gesprächspartnerin auf Augenhöhe. Im Grunde sollte sich der Iulius das ja auch selber denken können.
    Eine Patrizierin und ein Iulius... nein, das war wirklich nicht zu denken. Selbst, sollten sie je einen Consular stellen, wären sie wohl noch unter der Würde dieser Familie.


    Axilla dachte kurz an die einzige Flavia, die sie kannte: Flavia Nigrina. Sie hatte nur am Rande mitgekriegt, dass die Flavia bei Vescularius als Geißel war. Von einer Hochzeit hatte sie noch gar nichts mitbekommen. In diesem Moment fühlte sie sich schrecklich uninformiert. Sie hatte keine Ahnung, wer genau denn ihr neuer Mann werden würde – denn dass es wohl Nigrina war, stand außer Zweifel. Die anderen Flavier waren aus der Stadt geflüchtet, solange sie noch konnten.
    Bei diesen Gedanken bekam sie den auffälligen Rettungsversuch von Cassius nicht so deutlich mit. Aber war auch nicht so wichtig. Es war ja egal, auf welchen Tag genau der Iulius da wartete. Der, an dem er eine Patrizierin heiratete? Der war vermutlich in noch sehr weiter Ferne.
    “Nein, danke, ich bin schon sehr satt“, winkte Axilla auf die Frage nach dem Damhirsch ab. Hin und wieder hatte sie ein kleines Häppchen gegessen, aber für große Mengen fehlte ihr momentan der Hunger und auch der Platz in ihrem Magen. Das Kind drückte doch schon sehr auf ihre Eingeweide. Nicht mehr lange, bis es geboren sein würde.
    “Dein Cousin befindet sich also wieder auf dem Weg der Besserung? Das ist schön zu hören. Seine Gesundheit gab ja schon mehrfach Grund zur Sorge. Ich hoffe, es ist kein ernstes Leiden?“ Das war vielleicht nicht das beste Gesprächsthema, aber wenn ihre beiden Gesellschafter es schon angeschnitten hatten, konnte sie es ja auch vertiefen.

  • ... wurde an der Villa Iulia abgegeben


    Iunia Axilla Iulio Diviti s.d.


    Ich danke dir sehr für deinen Brief und entschuldige die späte Antwort. Doch mein nunmehr geborener Sohn erfordert doch sehr viel meiner Zeit, so dass ich die Beantwortung deiner Fragen auf einen ruhigeren Moment verschoben habe.
    Womit ich auch schon bei der Beantwortung deiner ersten Frage wäre: mein Befinden. Wie du dir sicher denken kannst, da ich dir diese Zeilen ja schriebe, habe ich die geburt gut überstanden. Mein Sohn, Cossus Pompeius Longus mit Namen, befindet sich ebenfalls wohl. Er ist ein gesunder Junge, der verspricht, ein großer Mann zu werden.


    Dafür habe ich für dich auch gleich Nachricht von meinem Architekten. Es wäre ihm selbstverständlich eine Ehre, sein Wissen beim Bau eines Tempels beisteuern zu können. Allerdings lässt er auch gleich einigeFragen an dich ausrichten, die im Vorfeld wohl geklärt sein müssen.
    Da es sich um den Neubau eines Tempels handelt, wie ich dienen Worten entnommen habe, lässt er anfragen, ob der Baugrund bereits von den Auguren und Priestern zum sakralen Ort geweiht und der Bau eines Tempels für das Gebiet geprüft und zugelassen wurde? Immerhin müssen umfangreiche Weihungen vorgenommen werden, ehe mit einem Bau begonnen werden kann. Und mit eben jenen sollte dir das Collegium Augurum oder dein Vetter Senator Iulius Centho eher weiter helfen können als ein Baumeister.
    Sofern diese notwendigen Rituale bereits vorgenommen und der Platz damit vorbereitet ist, bietet er sehr gerne seine Hilfe bei der Errichtung an und richtet sich bei der Findung eines Termins zur ersten Baubesprechung da gerne nach deinem Zeitplan. Auch wenn er zu bedenken gibt, dass die anstehenden Saturnalien vermutlich ein schlechter Zeitpunkt für geschäftliche Besprechungen sein werden.


    Was deinen Kollegen Cassius angeht, so richte ihm bitte meine Grüße aus. Ich werde sicher das eine oder andere Mal ebenfalls beim Bau des Tempels vorbeisehen und hoffe sehr auf ein Gespräch mit ihm. Das letzte habe ich sehr genossen.


    Vale bene!

  • Die Frau hatte den Punkt der Erzählung verfehlt. Das hieß: Natürlich hatte die Frau den Punkt verfehlt. Der Iulier hatte seine Gens weniger mit der flavischen verglichen, als vielmehr mit der irgendwo aus dem provinziellen Norden stammenden, aus der es scheinbar jemand wert gewesen war eine Flavia zu ehelichen. Und dass der Name dieses nordischen Geschlechts ungenannt blieb, war wohl Indiz genug, dass der neue Kerl an der Seite dieser Flavia weder von hoher Geburt war noch der Nobilität angehörte! Statt also dies zu bemerken, kam Axilla lieber auf ihre eigene Gens zu sprechen und rieb Dives aus dessen Sicht recht uncharmant unter die Nase, wo sie stand und wo er stand, dass sie zu den sogenannten 'troianischen' Familien gehörte und er nicht... 'Du vergisst, du sprichst mit einer Iunia.' - Auf solchein 'Kompliment' könnte wohl jeder Gastgeber auch gut und gerne verzichten. Dives lächelte abschätzig, während er sich einen Kommantar dazu sparte.
    Überhaupt: Ging es nicht gerade noch um die Gunst des Vesculariers, in der die Iulii, wie der Duumvir zu veranschaulichen versucht hatte, eben bei weitem nicht so hoch standen, wie manch andere Gentes?! Wie zum Dis Pater kam die Iunia da jetzt auf die Idee, dass Dives seine Gens mit einer patrizischen zu vergleichen suchte?! Frauen... wirklich!


    "Du spielst an auf seinen Reitunfall vor.. ich weiß nicht.. drei Jahren oder so? Das würde ich jetzt aber nicht mit seiner aktuellen Lage vergleichen.", meinte Dives und verkniff sich zu sagen, welches Ereignis seinen Cousin nämlich in diese jetzige Lage gebracht hatte. Die schwangere Axilla würde sicherlich wohl kaum gerne die Geschichte von der im Kindbett verstorbenen Furia Calliphana hören wollen, an der Centho scheinbar sehr hing.
    "Und ein ernstes Leiden... Es ist nichts lebensbedrohliches, bedarf aber eben dennoch seiner Zeit.", blieb Dives vage und gab das Zeichen zum Abräumen des Hauptganges und Auftragen der mensa secunda. Birnenmuß mit Honig wurde in einer großen Schale serviert, aus der man sich mit einer Kelle bedienen konnte. Dazu gab es - ebenfalls Honiggesüßt - kleine Süßweinkuchen auf einer Platte. Der Iulier griff sofort zu einem der letzteren.


    "Na, dann wird er es ja hoffentlich überstehen.", versuchte Hemina wieder wegzukommen von diesem tristen Thema, zu dem er auch nicht viel beisteuern konnte. Während er sich etwas vom Birnenmuß auf seinen Teller kellte, kam er da lieber auf die Familiengeschichte der Iunia zu sprechen.
    "Und du kannst dich also auf die Iunii Bruti zurückführen? Dann erzähl ich besser nichts von meiner Verwandtschaft über drei Ecken zu den Cassii Longini, was? Ein Glück, dass sich unser Iulius hier nicht auf die Caesares zurückführt...", deutete er an und ließ den ersten Löffel Birnenmuß in seinem grinsenden Mund verschwinden. Eine Iunia, ein Cassier und ein Iulius, die auch noch alle zumindest in irgendeiner Weise mit den berühmtesten Vertretern ihrer Gentes zu tun hatten, saßen hier an einer mensa. Ja, doch, das hatte eine gewisse Komik, durchaus. Gerade dann, wenn das eigene Blut bereits ein wenig mit dem guten Wein verdünnt war...

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  • “Ich glaube, das ist länger her...“, meinte Axilla nur vage, als Dives den Reitunfall ansprach. War Atticus damals schon auf der Welt gewesen? Ihr Sohn war definitiv älter als drei Jahre, aber Axilla war sich nicht sicher, wann Centho diesen angeblichen Reitunfall hatte, wegen dem er seine Kandidatur zur Wahl zurückgezogen hatte. Sie war sich aber ziemlich sicher, dass das vor mehr als 3 Wahlperioden war. Allerdings war das auch nicht wirklich wichtig. Axilla interessierte sich nicht so aufrichtig für die Gesundheit des Senators, wie sie sollte. Es war nur eine Möglichkeit der höflichen Kommunikation gewesen.
    Und offenbar auch keine besonders gute Möglichkeit, denn Dives blieb sehr, sehr vage, was den Gesundheitszustand seines Verwandten anging. Also wollte er offenbar nicht darüber reden, oder wusste nichts dazu zu sagen. So oder so aber glaubte Axilla ohnehin, dass sich der Iulier nur irgendwie aus der Öffentlichkeit hatte zurückziehen wollen und gar nicht wirklich krank war, ebenso wie sie den Reitunfall damals für einen Vorwand gehalten hatte,um sich irgendwie aus der Affäre zu ziehen, da er die Wahl damals wohl nicht gewonnen hätte. Aber auch das war etwas, was man so natürlich nicht sagen konnte.


    Da war Cassius schon ein besserer Gesprächspartner. Axilla gab sich gespielt beeindruckt und lachte den Mann leicht an. “Ach, solange er nicht König werden wollte, hätte er doch nichts zu befürchten“, scherzte sie mit. Es war schon interessant, wie klein die Welt manchmal war, und wie unsägliche Geschichten doch vergnügliche Gespräche hervorbringen konnten. “Und über ein paar Ecken bin ich mit ihnen verwandt. Allerdings auch nicht zu direkt.“ Ging auch gar nicht, waren die Iunii Bruti doch ebenso wie die Cassii Longini systematisch ausgelöscht worden. Ja, selbst die Tochter von Marcus Iunius Brutus, die eigentlich keine politische Stellung gehabt hatte, war getötet worden, von diversen Cousins und Cousinen ganz zu schweigen. Mit diesen Iunii Bruti war garantiert niemand mehr verwandt. Aber mit Lucius Iunius Brutus konnte man über einige Ecken durchaus noch eine Verwandtschaft ableiten.
    Axilla lachte kurz über einen abstrusen Gedanken, den sie auch sogleich auf der Zunge trug. “Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man bei dieser Konstellation ja beinahe an eine Verschwörung denken.“

  • Wärend Hemina über die scherzhafte Bemerkung grinste, lächelte der Iulier nur äußerst verhalten. Wollte Axilla ihm das jetzt also vielleicht auch noch unterstellen? 'Du vergisst, du sprichst mit einer Iunia.', klang es erneut großspurig in seinen Ohren. Zum Glück waren sie nun bereits bei der Nachspeise, sodass die Schwangere wohl hoffentlich auch bald wieder weg sein würde. Darauf gönnte sich Dives noch einen Süßweinkuchen!
    "Gegen wen sollten wir uns denn verschwören, zwei ostiensische Duumvirn und so eine bezaubernde Perle?", sponn der Cassier den Gedanken ein Stück weiter. Daraufhin grinste sein Collega in sich hinein. Er fand die Umschreibung der Iunia als 'Kugel'... Pardon... 'Perle' nämlich durchaus amüsant. Allerdings müsste er, wenn er nicht gerade von dem Süßweinkuchen abgebissen hätte, wohl Hemina zustimmen. Gegen wen sollten sie sich verschwören und mit welchen Mitteln? Gerade die beiden Männer hatten derzeit hauptsächlich in Ostia ihre Wirkungsstätte - und dort waren sie ja bereits Duumvirn. Aus seiner Sicht wäre da maximal sein Privatkrieg gegen den Aedil Herennius und dessen Mischpoke. Aber für den würde er bestimmt keinen der beiden anderen begeistern können.


    "Wir haben schließlich keinerlei Truppen und an unehrenhaftes Gift wird doch hoffentlich niemand von euch denken, oder? - Nein, alles, was ich anbieten kann, ist meine eigene Manneskraft...", sprach Hemina zu den beiden anderen und sah Axilla anschließend tief in die Augen. "... und ich würde sie dir jederzeit zur Verfügung stellen.", fügte er hinzu, wobei er die Manneskraft hier nun nicht mehr nur als Leistungskraft oder Schaffenskraft des Mannes aufzufassen gewillt war, sondern durchaus auch als Potenz...
    "Ich glaube auch, dass mehr nötig wäre, um einen Tyrann zu stürzen.", sagte Dives schlicht wennauch durchaus mehrdeutig dazu, bevor er einen Schluck trank und erneut von seinem Süßweinkuchen abbiss.

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  • Innerlich seufzte Axilla. Der Iulius war mindestens ebenso amüsant wie seine Verwandten, und die konnte Axilla im Groben und Ganzen nicht besonders gut leiden. Sie war wirklich sehr froh, schon so früh gekommen zu sein. Wäre Cassius nicht hier gewesen, der Abend wäre wohl sehr ruhig und mit höflichem Anschweigen verlaufen, ehe Axilla die Flucht ergriffen hätte. Der Iulius schien auch das letzte bisschen Humor verloren zu haben, er lachte nichtmal. Für Axilla waren Leute suspekt, die nicht lachten. Weshalb sie mit Kynikern und Stoikern meistens nicht besonders gut auskam. Dafür war sie selbst einfach zu fröhlich.
    Nach Außen aber lächelte sie unbeirrt weiter, wenngleich ihr Augenkontakt mehr Cassius galt als ihrem Gastgeber. Zumindest, bis dieser ihr ein unmoralisches Angebot machte, das eindeutig zweideutiger nicht hätte sein können. Jetzt musste Axilla wirklich lachen und sah ein wenig verlegen kurz beiseite. “Cassius, du bist wirklich schlimm. Ich möchte nicht wissen, wie viele gehörnte Ehemänner da draußen zu gerne Jagd auf dich machen würden.“ Wenn ihr Mann diesen Satz hier gehört hätte, wäre es einer mehr. Auch wenn Axilla ihm mit dem Cassier keine Hörner aufsetzen wollte.
    Während Axilla noch lachte, beteiligte sich der Iulius doch wieder am Gespräch, genauso humorlos wie zuvor. Wenigstens half es dabei, mit dem Lachen aufzuhören, wenn es auch sonst wenig charmant war. “Nun, man mag über unsere Ahnen sagen, was man will, doch Giftmord war mehr ein Mittel der Claudii, wenn ich mich nicht irre. Und eine einzelne Klinge genügt, um einen Tyrannen zu Fall zu bringen. Auch ganz ohne Truppen. Solange man hinterher nicht erwartet, selbst zum König aufzusteigen und bereit ist, für seine Überzeugung, das richtige zu tun, sein Leben zu lassen.“ Dies wiederum sagte Axilla nicht im Scherz oder so, dass man es als solchen hätte auffassen mögen. So war sie erzogen worden und es entsprang ihrer tiefsten Überzeugung. Ein Soldat weicht nicht zurück. Und wenn er dabei stirbt, dann war das eine ehrenvolle Sache, Und ebenso ehrenvoll war es, dafür zu sterben, dass dem Römischen Reich ein Dienst erwiesen wurde. Und wäre Axilla ein Mann und nicht so feige, sie würde die gelegentlichen Gedanken, die sie bezüglich des jetzigen Kaisers hegte, wirklich in die Tat umsetzen, und sich nicht einreden, dass ihre Kinder sie brauchten und ihre Tat das Leben ihres Sohnes und des noch ungeborenen Kindes gefährden konnte. Oder dass sie schwanger, wie sie war, ohnehin nichts ausrichten konnte. Ja, wenn Axilla ein Mann gewesen wäre, einige Dinge wären anders gewesen.

  • "Kie..." Im letzten Moment konnte sich der Hibernier nochmal zusammenreißen. Er hatte sich zwar daran gewöhnt, dass er mit seinem neuen Namen gerufen wurde, aber sich damit vorzustellen war noch immer ein Problem... "Ich meinte Lupus, Dominus." Nachdem er sich also vorgestellt hatte, zeigte er zuerst in die Richtung in die sie reiten würden und ritt dann, die Lampe in der Hand, vorneweg, um dem Iulier den Weg zum Gehöft zu zeigen...

  • Der Cassier schwieg auf Axillas Worte hin und war froh, dass sein Collega das Thema wieder in eine andere Richtung brachte. Was hätte er auch sagen sollen? Dass er den Frauen nur das zu geben versuchte, was deren Ehemänner ihnen offenbar nicht in der Lage waren zur Genüge zu geben? Er bezweifelte, dass dies besonders gut bei der Iunia angekommen wäre, bedeutete es doch in gewisser Weise, dass sie doch nicht so besonders wäre, wie er ihr bisher zu vermitteln versucht hatte. Dass er andererseits noch keinen Ehemann gehörnt hätte, wäre nicht nur nicht wahr, sondern auch schlicht unglaubwürdig. Manchmal war Schweigen eben tatsächlich Gold...
    Dives indes beschäftigte eher der nachfolgende ausgesprochene Gedanke Axillas. Natürlich war vor allem der Name Locusta ihm dabei sehr präsent im Kopf, hieß doch sogar eine Köchin der iulischen Casa zu Roma in Bezug auf diese Giftmischerin ironischerweise Locusta.


    "Willst du damit sagen, dass du einem Claudius grundsätzlich einen Giftmord, einen Kaisermord gar, zutrauen würdest?", erkundigte sich der Iulier sodann interessiert. Der Senator Claudius Menecrates war schließlich ein vom Vescularier proskribierter Mann! Doch während die Ermordung des Britannicus durchaus in Zusammenhang mit Locusta und dem claudischen Kaiser Nero stehen mochte, hatte Dives von einem claudischen Kaisermörder bisher noch nichts gehört. Im Gegenteil war es Iulia Agrippina, die Mutter Neros, der man nachsagte den vergöttlichten Claudius auf dem Gewissen zu haben. Dies jedoch sparte der Duumvir gekonnt aus. Er war nicht mit jener Iulia Agrippina verwandt, sodass sie folglich nicht zu seinen Ahnen gehörte. Daher waren ihre Taten auch nicht seine Taten. - Sie spielte also eigentlich keine Rolle, genau.
    "Ich meine, ich kenne weder ihn noch seine engere Verwandtschaft näher...", fügte er hinzu. Aus diesem Grund war es ihm praktisch unmöglich einzuschätzen, inwieweit der Senator tatsächlich zu einem Gift- und Kaisermord in der Lage wäre - geschweige denn überhaupt jemals einen solchen ernsthaft in Erwägung gezogen hatte.


    "Also ich denke ja, dass die Praetorianer das schon alles noch aufklären werden. Und dann ist es sicher nur eine Frage der Zeit bis auch etwas davon nach außen dringt...", meinte Hemina. Im Gegensatz zu seinem Collega, der gleich zwei Verwandte bei den Praetorianern hatte, hielt er es auch nicht für ausgeschlossen, dass die Schwarzröcke selbst einigen Anteil am Giftmord an Valerianus hatten. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass die Elitetruppen sich eines ungeliebten Kaisers entledigten.
    "... und dann wird ja vielleicht sogar die Acta darüber berichten. Das heißt... solange nicht die Decimer sowohl den Praefectus als auch die Rectrix stellen...", vermutete der Cassier.

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  • Jetzt überraschte der Iulius Axilla dann schließlich doch. Hatte sie sowas gesagt? Vielleicht hätte sie doch ein bisschen weniger Wein trinken sollen, sie erinnerte sich nicht gut genug an ihre Worte, um diese Interpretation eben jener auszuschließen, aber ihr war nicht bewusst, dass sie sich so ausgedruckt hatte. Und so blieb ihr nur, erstmal etwas perplex dreinzuschauen, als der Iulier sie fragte, ob sie glaubte, die Claudier hätten den jetzigen Kaiser ermordet – denn nichts anderes implizierte seine Frage ja.
    “Um die Wahrheit zu sagen, ich kenne keinen einzigen Claudier näher. Zumindest nicht, dass ich wüsste oder mich an eine formelle Vorstellung erinnern würde.“ Von den Tiberiern kannte Axilla ein paar, von den Aureliern sogar die meisten. Da war sie auf zwei Hochzeiten als Gast eingeladen gewesen. Flavier kannte sie auch einige. Einen hatte sie umarmt und an seiner Schulter geweint. Einem anderen hatte sie ein Veilchen gehauen. Aber Claudier? Soweit sie wusste, war sie da nie einem über den Weg gelaufen. “Ich weiß also nicht, ob diese nun den Kaiser ermordet haben oder nicht oder aus welchen Gründen sie proskribiert wurden. Offiziell ja wohl genau deswegen.“ Axilla zuckte etwas hilflos mit den Schultern. Sie konnte wohl kaum offen sagen, dass sie nicht glaubte, dass irgendwer auf dieser Liste auch nur irgendwas gemacht hätte. Es waren zu auffällig viele Leute darauf, die Gegner Salinators waren und zu viele Patrizier, die er so offenkundig nie leiden konnte. Und außerdem wusste Axilla ja ganz sicher, dass Salinator den Kaiser hatte umbringen lassen und sich selbst auf seinen Platz gesetzt hatte, indem er das Testament des Kaisers gefälscht hatte.


    Als Cassius dann die Decimer ansprach, entkam Axilla ein sehr gequältes Lächeln. “Ich denke, da hast du einen sehr wahren Punkt angesprochen, Cassius. Solange die Familie diese Posten stellt, wird denke ich wenig verlautbart werden. Schon gar nicht gegen den Willen des Kaisers, oder was Kritik an ihm äußern könnte.“ Und das sagte immerhin sie als Lectrix! Anfangs war es ja noch so gewesen, dass es durchaus kritische Stimmen gegeben hatte. Aber nachdem sich die Decimer dem Vescularier so dermaßen angebiedert und in seinen engeren Kreis eingeheiratet hatten, war damit auch Schluss.
    Kurz überlegte sie, ob es denn taktisch so klug war, dass ihr das doch so offen rausgerutscht war, nachdem der Iulius vorhin noch gemeint hatte, der Präfekt der Prätorianer zähle zu seinen... wie hatte er sich ausgedrückt? Freunde hatte er wohl nicht gesagt, aber sowas ähnliches. Axilla wusste es nicht mehr so genau. War ja auch schon eine Weile her. Vermutlich würde ihm daher wohl nicht passen, wenn sie und Cassius sich da einig waren, dass die Decimer nicht gerade dazu beitrugen, dass die Wahrheit über den Mord unbedingt ans Licht kam.

  • Ocella hatte die vergangenen Tage lange darüber nachgedacht, warum der Iulier wohl auf Ermittlungen bezüglich des Anschlags auf ihn verzichten wollte. Nun hatte er sich vorgenommen, persönlich mit ihm zu sprechen, um vielleicht seine Beweggründe in Erfahrung zu bringen. So war er am Nachmittag um die elfte Stunde gemeinsam mit seinem germanischen Leibwächter, den er immer dabei hatte, wenn er nicht im Dienst war, auf dem Weg zur Villa Iuliana und klopfte dort, als er angekommen war, laut an die Türe.


    KLOPF KLOPF KLOPF

  • Der Ianitor öffnete die Porta - zum unzähligsten Male allein am heutigen Tage. Und zu aller Überraschung war es auch bei diesem unzähligsten Öffnen eine wichtige Person aus dem Stadtrat, die er erblickte. Selbst der Herennier - und soviel bekam auch ein Ianitor dann doch noch mit, dass er wusste, dass Dives und der sich alles andere als grün waren - hatte sich ziemlich zeitnah nach dem Überfall hier blicken lassen. Es mochte unter Umständen sogar einer der ersten gewesen sein, der nach den erschreckenden Ereignissen wieder ein Wort mit dem Iulier gewechselt hatte. Denn selbstredend wurde nicht jeder so einfach zu dem angeschlagenen Mann persönlich vorgelassen, da jener natürlich nicht sonderlich erpicht darauf war seine derzeitige Schwäche auch noch zur Schau zu stellen. Dieser Herennius jedoch... war mit seinem wichtigen und eindringlichen Auftreten und seiner zur Schau gestellten Sorge um die Civitas ziemlich überzeugend gewesen - sogar mehr noch als der cassische Duumvir.


    "Salve und willkommen im Hause der Iulier! Bitte tritt ein!", begrüßte der Ianitor den Gast ersteinmal freundlich und trat mit einer einladenen Geste einen schritt zur Seite.
    "Ich nehme an, du möchtest dem Duumvir deine Genesungswünsche überbringen? Von wem darf ich diese ausrichten?", erkundigte er sich sodann und machte damit unterschwellig klar, dass man dieser Tage zwar recht leicht für einen kurzen Besuch in diese Villa kam, dass man deshalb aber noch lange nicht zum iulischen Duumvir vorgelassen wurde...




    IANITOR - VILLA RUSTICA IULIANA OSTIENSIS

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  • Auf die Aufforderung des Ianitors betrat Ocella die Villa und bedeutete seinem Leibwächter, draußen zu warten. Als es dann um den Namen ging sagte Ocella trocken und ohne den Hauch einer Emotion: Aedilis Ostiensis Helvetius Ocella. Gleichzeitig warf er einen kurzen Blick auf seinen Siegelring mit dem Widderkopf, um alle Zweifel auszuräumen, dass es sich um den Aedil persönlich handelte. Auch machte er keine Anstalten, dem Ianitor seine Genesungswünsche zu überreichen, um klar zu machen, dass er ein persönliches Gespräch wünschte.

  • Der Ianitor nickte mit einem höflichen Lächeln und notierte sich geistig, dass er dem Duumvir also später noch Genesungswünsche vom ostiensischen Aedil Helvetius Ocella ausrichten müsste. Der Meinung seiend, dass seine unterschwellige Botschaft angekommen war, erkundigte sich der Sklave anschließend weiter:


    "Willst du dich dann noch kurz setzen, Aedil? Und vielleicht einen Becher verdünnten Wein?", bot er an und wies auf eine marmorne Bank im Atrium. Eventuell würde der Magistrat ja auch noch ein bisschen aus der Curia erzählen. Das würde den Iulier sicherlich später freuen.
    "Gibt es sonst noch irgendetwas, das ich dem Duumvir in deinem Namen ausrichten darf; vielleicht irgendwelche Neuigkeiten aus der Curia? Oder irgendetwas anderes?", fragte er weiterhin höflich lächelnd. Die Intention der Wortkargheit des Helvetiers war dem Ianitor vollends entgangen...




    IANITOR - VILLA RUSTICA IULIANA OSTIENSIS

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Ocella schaute den Ianitor kurz an, merkte dann, dass sich dieser wohl kaum durch sein auftreten umstimmen würde und der Iulier seinen Haushalt wirklich gut unter Kontrolle hatte und nickte dem Ianitor zu. Daraufhin setzte er sich auf die Bank fokussierte den Sklaven wieder und sprach dann: Einen Becher verdünnten Weins nehme ich gerne an. Ob er allerdings mit dem Sklaven über Curienangelegenheitenheiten sprechen wollte, mochte er noch icht ganz entscheiden. Wenige Augenblicke, nachdem ihm der Sklave bereits den Rücken gekehrt hatte, schob er dann doch noch nach: Richte dem Duumvir doch noch zwei Sachen aus: Einerseits wird es bald einen neuen Scriba geben. Zweitens gibt es Neuigkeiten bezüglich der Classis. Das sollte wohl erstmal reichen. Der Sklave würde wohl kaum mehr Details haben wollen, und wenn der Duumvir sie wollte, musste er den Helvetier schon vorlassen.

  • Der Ianitor gab einem der eher unauffällig umstehenden Sklaven ein entsprechendes Zeichen und sogleich eilte jemand, um den entsprechenden Wein zu besorgen. Er selbst - auch wenn dies in dieser Situation für den Gast anders ausgesehen haben mochte - hatte dem Helvetier nur den Rücken gekehrt, um diese Anweisung zu geben. Einfache Genesungswünsche gehörten schließlich nicht zu der Art Nachrichten, die er sofort zu überbringen hatte. Da kam es auf ein paar Stündchen absolut nicht an. Bei den folgenden Worten jedoch wurde er hellhörig. 'Classis' klang schon deutlich wichtiger. So drehte er sich erneut um und hakte nach:


    "Was gibt es für Neuigkeiten bezüglich der Classis? Irgendetwas Wichtiges, worüber der Duumvir sofort unterrichtet werden müsste?", sprach er ernst und sein höfliches Lächeln erstarrte. Unter diesen Umständen würde er den Helvetier vielleicht sogar zum persönlichen Gespräch mit dem Iulier anmelden... ja, gar anmelden müssen...




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