[Villa Rustica] Iuliana Ostiensis

  • Hm hm hm das war natürlich noch nicht so berauschend. Klar waren Procuratoren wichtige Leute aber die Nützten ihm nichts wenn er sich um einen Platz im Senat bemühte.


    „Das ist natürlich noch nicht so berauschend. Auch wenn Procuratoren natürlich wichtige und einflussreiche Männer sind. Aber das wird schon. Wir werden mal wieder ein Fest in Rom veranstalten. Wenn ich wieder da bin. Da werd ich mal versuchen ein paar wichtige Leute ein zu laden.“

  • Gaius sah Centho an, dass er nicht allzu viel von seiner Tätigkeit als Notarius hielt. Man merkte, dass er sich mehr von ihm wünschte und ihn am liebsten in einer höheren Position als der eines einfachen Notarius zu sehen.


    "Keine Frage, die Procuratoren sind sehr mächtig und einflussreich. Aber Du weißt ja, dass ich diese Stelle nur belegt habe um mich ein wenig in den Archiven weiterbilden zu können und um einen Einstieg ins Berufsleben zu bekommen. Sobald ich diese Reise beendet habe werde ich zu Salinator gehen und ich hoffe und bin mir auch recht sicher, dass er mich.... aufgrund einiger Annehmlichkeiten.... die ich für ihn geleistet habe, bald deutlich mehr fördern wird."

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.

  • Lucius strich die Denke glatt die ihn bis auf das gebrochene Bein bedeckte und hörte Gaius zu. Dann sah er auf und lächelte ihn an.


    „Du bist ein fleißiger und bescheidener Mann Gaius das sind gute Eigenschaften! Aber du musst lernen das du dich mir durchsetzen musst wenn du etwas werden willst. Bescheidenheit ist gut aber zu viel davon kann hinderlich sein. Wenn ich wieder in Rom bin werde ich ein Abend essen geben bei dem ich die Familie und ein ein paar einflussreiche Senatoren eine laden werden. Damit wir alle etwas mehr Kontakt in die Richtung bekommen werde.“


    Sagte er und zwinkerte Gaius zu.

  • "Und dies hier müsste es sein!", sprach Dives zu seinem alten Freund Celer, den er zufällig in einer kleinen Taverne Ostias angetroffen hatte und ihm nun ein Dach über dem Kopf beschaffen wollte.


    | Potitus Asinius Celer


    "Wow! Dein Cousin muss aber ein reicher Mann sein!", rutschte es Celer beim Anblick des Anwesens raus. "Er ist Senator.", bemerkte Dives eher beiläufig. "Marcus, wie konntest du mir nur verschweigen...?!"


    | Antinoos
    CURSOR ET CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES


    "... verschweigen, dass er sein Cousin Senator ist?!", sprach plötzlich jemand die beiden vorlaut von der Seite an. Diese Stimme kannte Dives doch irgendwo her! Und erst recht diesen vorlauten Ton! Sich umblickend konnte er es nicht fassen und war außer sich vor Freude! "Cucuco! Alter Junge! Und ich dachte schon, dass sonst was mit dir und Aglaopes passiert ist!", fiel Dives seinem Sklaven um den Hals. An sich sicherlich eine etwas seltsame Situation, wenn sich die beiden nicht schon von klein auf gekannt hätten: Antinoos war bereits drei Jahre alt und der Sohn der Ornatrix von Dives Mutter, als Dives das Licht der Welt erblickte. Er wurde Dives Cursor und Custos Corporis, weshalb dieser ihn auch freundschaftlich "Cucuco" nannte. Ausgehend vom kindlichen Spieltrieb und aus kindlicher Naivität kam es, dass beide ein nahezu unzertrennliches Duo wurden, wenngleich Antinoos Dives nicht nur standestechnisch, sondern auch was seine Intelligenz und Bildung anging nicht das Wasser reichen konnte. "Aglaopes ist drinnen bei ..." - "Drinnen??? Was macht er da drinnen?!? Und wo wart ihr überhaupt so lange?!!", fuhr Dives Antinoos an, nachdem er sich abrupt von ihm gelöst hatte.
    Eigentlich hatte Dives die beiden schließlich damit beauftragt, dass sie den aufgelösten Hausstand von der kleinen Villa Suburbana auf Lesbus nach Roma in die Casa Iulia bringen sollten. Er selbst war bereits einige Tage früher aus Lesbus abgereist, um in Roma bereits alles soweit zu organisieren und vorzubereiten, wartete mittlerweile jedoch gefühlte Jahrzehnte auf den kleinen Umzugstross! Umso weniger konnte er nachvollziehen, dass die beiden hier gelandet waren - also nicht einmal bis nach Roma gekommen waren... "...", fehlten Antinoos wieder einmal die Worte. Es hatte sich folglich nicht viel getan seit sich die beiden das letzte Mal gesehen hatten. Rhetorik hatte er zumindest nicht mal eben in der Zwischenzeit studiert, '...obwohl er die Zeit dazu ja schon fast gehabt hätte!', dachte Dives verärgert.
    "Komm Marcus, sei nicht so hart mit ihm. Es gibt sicherlich ein Erklärung für all das hier.", versuchte Celer Dives zu beruhigen, wenngleich er selbst äußerst gespannt auf diese Erklärung sein würde. "Gehen wir doch erstmal rein...", stellte er sich zwischen Dives und Antinoos, legte seine Arme auf deren Schultern und ging einen Schritt. Dann nahm er den rechten Arm wieder von der Schulter Antinoos' und sagte etwas von oben herab: "Achso... Die Sachen dort drüben müssten noch mit..." Dabei deutete er auf eine größere Truhe, die Dives und er zuvor allein bis hierher geschleppt hatten. Und da er bereits in Kindertagen mit Antinoos um Dives' Aufmerksamkeit gewetteifert hatte, genoss er diesen Kommentar.
    "Jetzt warst du aber ein wenig streng.", meinte Dives zu Celer, während beide in Richtung der Porta schritten und die Truhe Antinoos überließen...


    | Aglaopes
    MEDICUS ET SCRIBA PERSONALIS, NOMENCLATOR ET PAEDAGOGUS A.D. - MARCUS IULIUS DIVES


    "Iulius!", öffnete Aglaopes freudig die Porta, bevor einer der beiden jungen Männer hätte klopfen können. "Aglaopes!", umarmte Dives den mit ausgebreiteten Armen in der Porta stehenden alten Griechen und hatte für einen Moment Tränen in den Augen. Es war, als wäre ein kleines Stück Familie wieder da! Und auch der eben noch vorhandene Ärger war wie weggeblasen. Dives hätte sich auch nie getraut den weisen Mann derartig anzufahren. Das war so, als er ihn zum Lehrer und Leibarzt bekam, setzte sich fort, als Aglaopes vom Paedagogus zum Privatsekretär und Nomenclator wurde, und würde wahrscheinlich auch immer so bleiben... "Lass dich ansehen, Iulius!", legte Aglaopes seine Hände auf Dives Schultern, nachdem sie die Umarmung gelöst hatten. "Du wirst langsam erwachsen, mein Junge.", stellte Aglaopes in einem lieben großväterlichen Ton fest. Und das war es wohl auch, was die Beziehung der beiden am besten beschrieb! Aglaopes hatte keine eigenen Kinder, ob wohl er sich stets Nachkommen gewünscht hatte.
    In seiner persischen Familientradition - Aglaopes hatte unübersehbar auch persische Wurzeln - gab es eine Schriftensammlung, die alles über die Generationen angesammelte Familienwissen umfasste und dem ältesten Sohn vermacht wurde. Über die Jahrhunderte kam so ein beträchtlicher Wissensschatz zusammen, der seit Aglaopes' Urgroßvater sogar eine eigene kleine Bibliothek in Alexandria füllte. Nur mit viel Mühe und durch zahlreiche Kontakte und gute Freunde konnte diese Bibliothek im Familienbesitz gehalten werden, nachdem die Römer Aegyptus zur römischen Provinz machten. Selbstredend lief das inoffiziell über gut gesonnene aegyptische Mittelsmänner, da Aglaopes' Familie seit dieser Zeit dem Sklavenstand angehörte. So war Aglaopes froh, als er die Aufgabe bekam, sich um den kleinen Iulius Dives zu kümmern. Mit der Zeit erfüllte dieser immer mehr Voraussetzungen und würde vielleicht eines Tages diesen Familienschatz erben können...
    "Aglaopes, wo wart ihr? Ich habe mich gesorgt.", unterbrach Dives die Gedanken des alten Mannes, bevor ein lauter Ruf alle Anwesenden aufhorchen lies:


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/httpi662photobucketcomalbumsuu347Ka.jpg] | Faustus Mindius Serapio
    ADMINISTRATOR - VILLA RUSTICA IULIANA OSTIENSIS


    "Aglaooopes! Wo ist mein...?!?", stockte Serapio schlagartig, als er die kleine Menschenmenge an der Porta erblickte. Dives blickte verwirrt drein und brachte kein weiteres Wort hervor. Was war hier los? Was wurde hier gespielt? Celer schaute neugierig durch die Porta ins Innere der Villa. Einerseits war er neugierig auf die Villa selbst, in der er hoffte, für einige Zeit unterzukommen, andererseits war er gespannt zu erfahren, wer diese unbekannte Person war, die so laut gerufen hatte. Alle anderen Anwesenden waren ihm schließlich mehr oder weniger gut vertraut. Zumindest hatte er sie bereits früher einmal gesehen... Antinoos zog die schwere Truhe hinter sich her und war in Gedanken gerade damit beschäftigt Celer zu Pluto zu wünschen! 'Schon allein diese olle Kiste! Und dann noch seine Anwesenheit!', dachte er. Bei dem Geschrei Serapios hielt er inne und schloss seine Augen. 'Jetzt flippt Marcus gleich aus!' Er machte sich auf etwas gefasst...
    Nur Aglaopes stand weiterhin mit einem freundlichen Lächeln in der Porta: "Kommt doch am besten ersteinmal herein, Iulius!", sprach er zu jenem, woraufhin Serapio nun den gleichen irritierten Gesichtsausdruck zeigte, wie auch Dives. "Salve, Celer! Wie ich sehe, immernoch ein guter Freund von Iulius?! Das freut mich.", begrüßte Aglaopes auch Celer, nachdem Dives bereits an ihm vorbei ins Atrium geschritten war, in dem Serapio ebenfalls wartete. Dabei klang Aglaopes etwas argwöhnisch, da er nie sonderlich viel für diese Freundschaft übrig gehabt hatte. Weder war Celer ein einflussreicher Mann, noch hatte er irgendwelche nennenswerten Kontakte! Darüber hinaus lag ihm Antinoos stets jammernd in den Ohren, wenn Celer sich über längere Zeit blicken lies. "Salve, Aglaopes, alter Mann! Ich danke dir.", antwortete Celer ihm im Vorübergehen und rollte dann mit den Augen, als Aglaopes sein Gesicht nicht mehr sehen konnte. Mit einem frustrierten Gesichtsausdruck schlug Aglaopes die Porta direkt vor Antinoos' Nase zu und dachte 'Alter Mann?! Ich geb dir gleich Alter Mann!' - "Ehm, Aglaopes?", drang es von draußen durch die Porta. Mit einem "Entschuldige bitte..." öffnete Aglaopes wieder und auch Antinoos ging an ihm vorbei in das Atrium und rollte dabei die Augen. Nachdem die Porta wieder geschlossen war, bekam er dafür auch gleich eine Schelle auf den Hinterkopf von Aglaopes, der DIESES Augenrollen gesehen hatte und ohne schwere Truhe natürlich schneller im Atrium war, als Antinoos...

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  • So standen die fünf Herren nun also versammelt im Atrium der Villa Rustica und ein jeder von ihnen, einzig mit Ausnahme von Aglaopes, war gespannt, was eben jener nun erklären würde. Selbst Antinoos, der ja nun eigentlich den Inhalt dessen, was nun kommen würde, bereits kannte, war neugierig. Es ging hier schließlich darum, dass man sich vor seinem Herrn gut in Szene setzte und diesem Möchtegern-Besten Freund von Marcus zeigte, WER hier die Nummer eins an dessen Seite war! So schnell würde man sich nicht geschlagen geben; das war früher so und ist heute erst recht so! 'Und Schlacht, die zweite: Leg dich niemals mit einem echten Bithynier an!', dachte Antinoos in gewohnt plakativer Form, wenngleich etwas ungewöhnlich, dass er es diesmal nicht allen kundtat. Doch mochte das wahrscheinlich auch einfach nur daran liegen, dass er seit einiger Zeit heute nun das erste Mal wieder richtig etwas tun hatte müssen.
    "Gut, ich möchte euch zunächst ersteinmal vorstellen.", begann Aglaopes. "Ihr kennt euch ja noch...", richtete er seine Worte an Antinoos und die beiden Neuankömmlinge, "... und dies ist Faustus Mindius Serapio, der Administrator dieser Villa." Nickend nahmen Dives und Celer dies zur Kenntnis und nach kurzem Seitenblick zu jenen stimmte auch Antinoos mit ein. Dann wandte sich Aglaopes zu Serapio: "Das hier ist Marcus Iulius Dives, der junge Mann, von dem ich dir berichtet habe.", verkündete er voller Stolz. "Er ist der Cousin von Iulius Centho und Sohn von Caius Iulius Constantius, Centhos Onkel.", rief er auch die verwandschaftlichen Beziehungen in Erinnerung, über die er als Nomenclator Dives' natürlich stets gut informiert war. "Neben ihm steht sein alter Freund Potitus Asinius Celer." 'Ich weis auch nicht genau, was er hier macht.', dachte er sich noch seinen Teil und das war ihm auch anzusehen. 'Wer hier von uns beiden der Alte ist...', setzte Celer bei gezwungen freundlichem Lächeln einen Gedanken an. Er durfte sich jetzt nichts erlauben, schließlich wollte er hier eine vorübergehende Bleibe finden...


    "Also Iulius, was führt euch heuer zu mir?", übernahm Serapio darauffolgend das Wort. "Nun, mittlerweile gleich mehrere Dinge, werter Serpio.", antwortete Dives ruhig und beherrscht, jedoch mit immernoch leicht säuerlichem Unterton und dem dezenten Hinweis, dass er nicht gerne Iulius genannt wurde. Er bevorzugte Dives oder für enge Freunde und Verwandte auch Marcus. Dass er es Aglaopes nie hatte abgewöhnen können, ihn bei diesem Namen zu rufen, war schon mehr als genug für ihn. Daran lag es sicherlich auch, dass Serapio diesen kleinen Fauxpas beging. Bei seinem nächsten Versuch würde Serapio dann aber sicherlich richtig entscheiden... "Zunächst würde ich zum Beispiel gern erfahren, was meine beiden Leibsklaven hier zu suchen haben und weshalb sie nicht in Roma an der Casa Iulia eingetroffen sind, wo ich sie erwartet habe?!?" Dabei schaute er anfangs noch in die gesamte Runde, gegen Ende fixierte er Antinoos. Auf diesen konnte er aus der Runde der Anwesenden derzeit am einfachsten sauer sein und somit seinem Ärger zumindest geringfügig abladen. "Aber wir können doch nichts dafür! Aglaopes...!?!", verteidigte sich jener auch stante pede mit Hilfe suchendem Blick zu Aglaopes, während Celer in vollster Genugtuung sein Standbein, fragte sich dann, wieso sie überhaupt alle noch standen und lies sich einfach auf einer der umstehenden Klinen nieder. Es sah so aus, als würde das hier noch interessant werden...


    Um die Gemüter ersteinmal etwas abzukühlen nahm Serapio diese Geste Celers zum Anlass, um das Wort wieder zu gewinnen. "Aber, aber, meine Freunde! Tun wir es doch Celer gleich und setzten uns erstmal!" Eigentlich hatte Serapio nicht mit einem so langen Gespräch in dieser großen Runde gerechnet, weshalb er den Gästen nicht bereits früher schon eine Sitzmöglichkeit angeboten hatte. Doch um des Friedens willen in dieser Villa war er auch bereit einer Gesprächsrunde mit zwei Sklaven beizuwohnen...
    "Iulius, mein Junge, ich fürchte, hier ist ein etwas falscher Eindruck von der Situation auf dich entstanden.", begann Aglaopes nun mit Bedacht, bevor Antinoos ihm mit einem Blick zu Celer beisteuerte: "Genau!" Nach einem tadelnden Blick zur Seite und einer stummen Entschuldigung Antinoos', setzte Aglaopes fort, während sich auf Celers Gesicht wieder ein fieses Grinsen ob der Verfehlung Antinoos' ausbreitete. "Antinoos und ich waren auf dem Weg zu dir, doch hoffe ich sehr, dass es uns nicht zu verübeln ist, wenn wir nach einer kräftezehrenden Reise über See, und zudem beladen mit einer Menge Hab und Gut, zunächst eine nächtliche Unterkunft hier in Ostia gesucht haben!", flossen die Worte theatralisch aus Aglaopes Mund. "Mir war schließlich bekannt, dass dein Cousin Centho diese Villa in der Nähe besitzt und es wäre wohl auch mehr als unvernünftig gewesen zu derart abendlicher Stunde die Reise nach Roma fortzusetzen! Allein zum Schutze deiner Besitzungen entschieden wir, die Nacht hier zu rasten..." Seit Gnaeus Pompeius Magnus war man zwar auf dem Meer einigermaßen sicher geworden vor räuberischen Piraten, doch zu Lande und insbesondere des Nachts, war man vor solchen Attacken nie gefeit.
    "Soweit so gut, doch seid ihr ja sicherlich nicht erst gestern in Ostia gelandet. Was also ist passiert?", bemerkte Dives etwas kritisch. Und auch andernfalls hätten die beiden schließlich bereits längst auf der Via Ostiensis unterwegs nach Roma sein müssen! "So trafen wir des Abends also bei Serapio ein, welcher uns freundlicher Weise Unterschlupf gewährte.", erklärte Aglaopes weiter und wartete zu Serapio blickend auf eine Bestätigung dieser Angabe. "Ähm... das ist richtig, ja. Und... dann..." - "Und dann, am nächsten Morgen, als Antinoos und ich gerade wieder aufbrechen wollten, erzählte mir Serapio, dass er erkrank sei!" - "Ganz genau!", pflichtete Serapio ihm bei. 'Was ist denn hier los?! Das ist ja wohl mehr als unglaubwürdig!', protestierte Celer innerlich, während Antinoos überlegte 'Wir wollten aufbrechen?' - "Da blieb mir der Gastfreundlichkeit des Serapio gedenkend natürlich keine andere Wahl, als ihn vermittels meiner medizinischen Kenntnisse zu untersuchen und nachfolgend zu behandeln! Und ich glaube... Nein, ich bin sogar fest davon überzeugt, dass du, Iulius, als ehrenhafter Mann, diese Entscheidung zugunsten des Schützers deiner kostbaren Erbstücke unterstützen wirst!" Doch auch Dives schien nicht so recht überzeugt, von den Worten seines sonst so treuen Gefährten. Irgendetwas versuchte er zu verheimlichen, da war auch er sich sicher! "Was fehlte dir denn, Serapio? Du machst doch eigentlich einen ganz gesunden Eindruck...", erkundigte sich Dives also einfach mal mit gespielter Betroffenheit.


    "Ich..." - "Er hatte sich eine Vergiftung zugezogen!", fuhr Aglaopes wieder dazwischen. Er hatte Serapio schließlich um diesen Gefallen gebeten, sodass er nun auch bereitwillig eine kleine Geschichte herbeizauberte, die er sich natürlich schon zuvor grob zurechtgelegt hatte, wie sich verstand. "Die Behandlung zog sich etwas hin, aufgrund von einigen Komplikationen. Du weist ja, wie das ist: Es geschieht stets das Unvorhergesehene... Jetzt ist er, wie du gut feststelltest, wieder auf dem Damm und ich kann die Behandlung hiermit für abgeschlossen erklären." Aglaopes wusste natürlich, dass Dives medizinisch ein absoluter Laie war und er ihm das blaue vom Himmel erzählen konnte. Naja, zumindest beinahe... "Und beim nächsten Mal nicht wieder einfach leichtfertig zu solchen exotischen Meerestieren greifen!", belehrte er Serapio noch symbolisch. Dieser nickte nur kurz und die Anspannung stieg bei den Anwesenden. Würde sich Dives mit dieser Geschichte zufrieden geben? Selbst wenn er Lunte roch, so hätte er aber dennoch keinen Ansatzpunkt. Er würde nicht wissen, wo er hier einhaken müsste, um Licht ins Dunkel zu bringen! Das erkannte er schließlich auch selbst und sagte den Kopf leicht zur Seite geneigt und nickend: "Nun gut, Aglaopes. Du, wie auch Antinoos, ihr wart mir stets treu und habt mich unterstützt, wo ich es euch auftrug. Ich sehe also keinen Grund, weshalb ich euch nicht sollte vertrauen können."


    Eine gut überlegte Wortwahl! Dives beendete dieses Thema für den Moment, und für unqualifizierte Zuhörer schien er die Story geschluckt zu haben! So atmete Antinoos erleichtert auf, während Agaopes und Serapio wussten, dass es noch nicht völlig überstanden war! "Aber was ist...", begann Celer nun jedoch zu protestieren.

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  • Niemand der Anwesenden - mit Ausnahme Celers - war sonderlich scharf darauf, das Thema hier und jetzt weiter zu diskutieren. Dives passte der Zeitpunkt einfach noch nicht, da er sich zuerst ein genaueres Bild zu machen gedachte, indem er hier und da mit dem ein oder anderen ins Gespräch kommen würde. Erst dann würde er die Umstände des Verweilens seiner Leibsklaven auf dem Gut seines Cousins erneut zur Sprache bringen. Der Rest der Runde würde sogar liebend gerne gänzlich darauf verzichten, dieses Gespräch jemals wieder aufzugreifen. Sie würden wahrscheinlich jedoch nicht die Wahl haben, wenn die Zeit gekommen sein würde.
    So fiel Dives auch zügig seinem Freund Celer ins Wort, um dieses Thema für den Moment endgültig abzuschließen: "... Ja, mein Freund! Dazu kommen wir ja nun!" Aus dem versuchten Einwand Celers wurde die Einleitung zum nächsten Gesprächspunkt. "Serapio. Ich sprach ja vorhin von meheren Anliegen, die mich heuer hierher führen. Wie dich mein Cousin Iulius Centho sicherlich bereits informiert hat, gab er mir sein Einverständnis, dass ich, als naher Verwandter, während meines Aufenthaltes hier in Ostia in dieser Villa Rustica wohnen könne.", begann Dives. 'Aber das war doch gar nicht...' - "Das ist richtig, ja.", unterbrach Serapio die Gedanken Celers. "Das ist schonmal gut.", bestätigte Dives. "Ich habe heute auch in der Curia vorgesprochen und sehe zuversichtlich in die Zukunft, dass meine Pläne, hier die Magistratur zu erreichen, Gehör finden werden. Doch das ist nicht der Punkt.", rief sich Dives zurück von seiner Abschweifung. "Es geht darum, dass ich nach jenem Gespräch zufällig auf meinen alten Freund Potitus Asinius Celer getroffen bin.", legte er seinen Arm um den neben ihm Sitzenden. Celer konnte sich ein hämisches Grinsen in Richtung Antinoos nun nicht mehr verkneifen, woraufhin dieser sich auf die Zunge biss, um nichts zu sagen und damit nicht negativ aufzufallen. Aglaopes beobachtete dieses Affentheater und rollte nur mit den Augen. "Er benötigt für einige Zeit eine Bleibe.", fasste Dives das Problem selbst kurz und knapp zusammen. Er blickte mit erwartungsvollem Blick zu Serapio, der ebenfalls die Augenbrauen anhob, jedoch weniger voller Erwartung, als viel mehr sehr überrascht drein blickte. Einen Moment lang herrschte Ruhe, die nur durch irgendeinen Bediensteten aus einem anderen Teil der Villa gestört wurde.


    Dann ergriff der damit etwas überfahrene Serapio vorsichtig das Wort: "Naja, ... ehm... Also was sagt den Iulius Centho dazu? Oder ist der bisher genauso ahnungslos, wie ich es bis eben war?" - "Ja, ganz recht! Mein Cousin lebt ja in Roma und ich bin Potitus... also Celer... erst vor wenigen Stunden hier in Ostia begegnet. Selbstredend werde ich bei meiner Ankunft in Roma mit Centho hierüber ins Gespräch kommen. - Auch hierüber.", verbesserte er sich und machte damit eine Andeutung, welche jeder in der Runde klar und deutlich verstand.
    "Soll ich...", reagierte Antinoos auch sogleich auf diese Spitze und ärgerte sich im nächsten Moment auch wieder sofort, dass er seine Klappe nicht halten konnte. "... Celers Sachen in ein Gästezimmer bringen?", setzte er seinen Satz mit einem übertrieben freundlichen Gesichtsausdruck fort, dass leicht zu erkennen war, wie er sich ärgerte. Ob der Spitze und des gemeinsamen Geheimnisses Serapios, Aglaopes' und Antinoos', stimmte Serapio auch sogleich zu: "Ja, okay. Aglaopes wird dir sicherlich behilflich sein." So würden gleich zwei Problemherde aus der Runde verschwinden und das taten sie auch prompt. Antinoos schleppte die Sachen und Aglaopes hielt ihm Türen und Trenn-Vorhänge auf. Dafür erntete Serapio einen notierenden Blick Dives'. Er hatte sich scheinbar nur allzu sehr an die beiden Leibsklaven Dives' gewöhnt. Das würde sich bald ändern, wenn Dives wieder nach Roma aufbracht und die beiden wieder mehr Zeit mit ihm verbrachten. Dives war ihr Herr und nur von ihm hatten sie Befehle anzunehmen.


    "Ist das ein Ja?", fragte Celer in die nunmehr geschrumpfte Runde. Da er dabei nicht genau wusste, ob er sich jetzt eher ein Ja wünschte, sodass er in dieser gut ausgestatteten Villa Rustica bleiben könnte, oder ein Nein, welches offenlegen würde, dass Serapio die beiden Sklaven wirklich nur aus dem Raum haben wollte, blieb die Frage Celers völlig neutral gestellt. "Für den Augenblick, ja.", antwortete Serapio, der ebenfalls um diese beiden Deutungen zu wissen schien. Diese ließen ihm aus seiner Sicht nur diese Wahl. "Wann sagtet ihr, kehrt ihr nach Roma zurück, Dives?", erkundigte er sich dann. Es war offensichtlich, dass er herauszufinden versuchte, wann Dives eine diesbezügliche Unterredung mit Centho führen können würde. "Ich plane, morgen Mittag hier abzureisen, sodass ich spätestens am Abend in Roma eintreffen sollte. Ein Bote sollte dich dann am Tag darauf erreichen und dich über die Entscheidung meines Cousins in Kenntnis setzen.", gab Dives zurück und machte einen zunehmend zufriedenen Eindruck. Das Problem Celer schien fürs Erste gelöst und er würde seinen Cousin schon dazu überreden können, dass auch Celer einen Platz in dem großen Komplex bekam. Seine Leibsklaven waren auch wieder aufgetaucht und er hatte auch bereits eine Idee, wie er der Geschichte, die sich hier abgespielt hatte, auf den Zahn fühlen würde...


    "In Ordnung." - "Super!!", freute sich Celer mit auch einiger Erleichterung, während sich die Runde der Männer erhob. "Könnt ihr mir das Anwesen auch gleich zeigen lassen?", konnte sich Celer nicht mehr zurückhalten. "Gut, ehm..." Doch bevor Serapio die Namen eines entsprechenden Sklaven gerufen hatte, der diese Aufgaben übernehmen würde, hatte Dives sich bereits eingeschaltet und Antinoos und Aglaopes wieder zu sich gerufen. Die Sachen mal eben in ein Cubiculum zu bringen dürfte ja nicht allzu schwierig sein. Und sofort kam Antinoos angehastet; wenig später folgte Aglaopes und betrat wieder das Atrium.
    "Antinoos, Aglaopes.", sagte Dives mit ernstem Blick. "Ich möchte, dass ihr Potitus und mir eine Führung durch die Villa gebt, sodass wir uns hier zurecht finden." - "Sehr gerne..." - "Ich war noch nicht fertig.", gab Dives Aglaopes eine verbale Schelle. Er war selbst etwas überrascht, dass er dazu im Stande war, hatte er doch sonst stets eine riesigen Respekt vor Aglaopes, der ihm zumeist als wandelndes Wissen zur Seite stand. Wahrscheinlich lag die Ernsthaftigkeit nun aber darin begründet, dass jener ihn auf so unerwartete Weise enttäuscht hatte - oder es war die Tatsache, dass Dives wirklich erwachsener geworden war, wie Aglaopes ja selbst bei der Begrüßung festgestellt hatte. "Du wirst mir bis morgen Mittag eine Liste besorgen über die hier in der Stadt ansässigen Händler und Geschäfte.", deutete Dives auf den über den Mund gefahrenen und Aglaopes wagte es nicht seine Stimme erneut zu erheben. Er beließ es bei einem leichten Nicken und begann innerlicht zu überlegen, wie er dieses Mammutprojekt innerhalb so kurzer Zeit bewältigen sollte. Dann wandte sich Dives an Antinoos: "Und wir beide werden uns morgen früh auf zum Portus machen. Ich erkläre dir auf dem Weg dorthin, was zu tun ist." Auch hier nur ein Nicken als Antwort. "Gut.", erhellte sich Dives' Gesicht merklich. "Dann lasset die Führung beginnen!"


    ~~~


    Bei einem solchen senatorischen Anwesen war se verständlich, dass sich die Führung einige Zeit hinzog. Erst am Abend saß man wieder gemeinsam an einem Tisch - zumindest die drei Bürger. Man sprach über die Villa und die Zukunftspläne, darüber, dass auch Celer eine Kandidatur zur Magistratur anstreben werden würde, und darüber, dass er hier in Ostia bleiben würde, bis Dives aus Roma zurück wäre. Er würde tagtäglich an den entsprechenden Stellen in der Stadt nach Informationen Ausschau halten, die die kommende Wahl ankündigten. Auch sagte er zu, Dives in diesem Fall so bald, wie nur möglich darüber in Kenntnis zu setzen, wann die Wahl angesetzt sein würde. Nach einem langen Tag mit vielen unerwarteten Ereignissen suchten alle doch schon recht frühzeitig ihre Cubicula auf, um sich für einen neuen Tag auszuruhen...

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  • Nach der freudig empfangenen Nachricht von seinem alten und neuen Weggefährten, hatte sich Dives ebenfalls schleunigst daran gemacht, seinem Freund für diese überaus bedeutsame Mitteilung zu danken. So traf am äußerst späten Abend noch ein Bote an der Villa Rustica des Iulius Centho zu Ostia ein und überbrachte jene schriftliche Worte Dives':


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/Payiosbreit1-1.jpg]
    Ad
    Potitus Asinius Celer
    Villa Rustica Iuliana
    Ostia, Italia



    Salve Potite,


    Ich danke dir ganz herzlich mein guter Freund! Du warst mir damit eine große Hilfe und ich hoffe, du weist, wie sehr ich dies zu schätzen weis! Ich werde nun baldigst wieder nach Ostia zurückkehren und meine Kandidatur sowohl der Stadt, als auch den Bürgern verkünden. Auch du solltest dir schon einmal ein paar Worte für beide Anlässe überlegen - das wird sicherlich nicht schaden...


    Was die Villa Rustica betrifft, so freue ich mich, dass du dich dort so langsam einlebst. Du weist, ich helfe immer gerne, wenn ich kann. Obwohl ich ja durchaus zugeben muss, dass es genau genommen mein Cousin ist, der dir hilft. Bei ihm solltest du dich also auch auf jeden Fall bedanken, wenn ihr euch begegnet!
    Vorerst jedoch wird dies sicherlich nicht zu erwarten sein, da mein Cousin schwer erkrankt ist und sich kaum aus dem Bett tragen kann. Damit steht es ihm derzeit auch sicher nicht gerade nach einer Reise nach Ostia. Doch sei versichert, dass ihr euch früher oder später auch noch kennen lernen werdet.


    Aus genau diesem Grund muss ich dir weiter auch mitteilen, dass ich mit meinem Cousin das Thema nicht wirklich ansprechen konnte. Du verstehst sicher, dass wir uns hier alle sehr sorgen und folglich dein Thema etwas in den Hintergrund gerückt ist. Doch die Gastlichkeit, die Lucius sonst immer an den Tag gelegt hat, lässt mich auch weiterhin davon ausgehen, dass es kein Problem darstellt, wenn du auch weiterhin dein jetziges Cubiculum in der Villa Rustica beziehst.


    Ich freue mich bereits auf unser Wiedersehen.
    Vale bene,


    Marcus Iulius Dives
    SODALIS - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA
    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA



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  • Sim-Off:

    Ashes on my head! 8o
    Rückdatiert auf: ANTE DIEM IX KAL OCT DCCCLXI A.U.C. (23.9.2011/108 n.Chr.)


    Noch pünktlich, doch mehr schlecht als recht, kam Dives am Abend von der Curia Ostiensis wieder in der Villa Rustica seines Cousins an. Dabei führte ihn einer seiner ersten Wege ans Lararium des Hauses - natürlich jedoch erst, nachdem er besonders festlich umgezogen worden war. Morgens hatte er es verpasst, da er einen dringenden Termin in der Curia hatte, doch wenigstens jetzt musste er - als Iulier und Mitglied der Societas Claudiana et Iuliana - dem Mann gedenken, der heute 170 Jahre alt geworden wäre, dem Mann, der als Haupterbe des Divus Iulius testamentarisch adoptiert worden war, dem Mann, der schließlich als erster Imperator Caesar Augustus in die Geschichte eingegangen war, dem Divus Augustus Divi filius!


    Barfuß trat Dives an den - wieder einmal auf seinen Wunsch hin von den Sklaven des Hauses festlich dekorierten - Hausaltar heran. Nicht wenige kleine Statuetten aus Bronze und Marmor und einige Münzen lagen da und eine jede von ihnen zeigte das Antlitz dieses edlen Mannes, der vom Divus Iulius in dessen Weitsicht als Sohn angenommen worden war. In ebenso weiser Voraussicht hatte der Divus Iulius zuvor bereits den Stammahn von Dives nicht adoptiert, aber ihm zumindest das Bürgerrecht verliehen. Folglich war Dives nicht mit dem heutigen Jubilar verwandt, aber dennoch teilten sie eine gemeinsame Person in ihrer jeweiligen Geschichte.
    Mit einem Teil der Toga, die er nun trug, bedeckte Dives anschließend seinen Kopf, bevor er die Hände mit nach oben zeigenden Handflächen erhob und sprach:


    "Ihr iulischen Ahnen, die ihr sowohl groß in eurer Anzahl, als auch groß in euren Taten seid! Ich, Marcus aus dem Geschlecht der Iulier, genannt Dives, rufe euch anlässlich des 170. Jahrestages der Geburt des gottgleichen Divus Augustus Divi Filius, dem Haupterben und Sohn vor dem Gesetze des vergöttlichten Imperator Gaius Iulius Caesar Divus, der die iulisch-claudische Herrscherdynastie begründete und unserer Gens das Bürgerrecht gab, an!
    Ich werde nicht müde, euch dafür zu danken, dass ihr mir die Möglichkeit gebt, mich als Teil dieser Gens zu profilieren. So gabt ihr mir Kraft bei meiner Kandidatur zum Quaestor Ostiensis, die folglich von Erfolg gekrönt wurde, sodass ich heute als städtischer Magistrat vor euch stehe.
    Nun hoffe ich, dass ich euren Anforderungen gerecht werde und ihr meinen politischen Weg auch weiterhin unterstützen werdet, wenn ich in einigen Monaten zum Duumvir der Civitas kandidiere. Auf dass er ähnlich geradlinig, wenngleich vielleicht nicht derart steil, verläuft, wie der des heutigen göttlichen Jubilars.
    Dann will ich auch weiterhin als Iulier, als Sodalis der Societas Claudiana et Iuliana, als religiöser Mensch auf dieser Erde wandeln, um Ruhm und Ehre unserer Gens zu mehren.
    Als Zeichen dafür bitte ich euch, meine Gaben anzunehmen, die ich euch ehrfürchtig darbiete."


    Jetzt streute Dives den Weihrauch in die dafür vorgesehenen Behältnisse und bald umgab ein angenehmer Durft den Altar, den Raum und schließlich beinahe das ganze Haus. Es folgte die Opferung von Obst, Wein, Gebäck und schließlich einem großen Kuchen. Mit einer Rechtsdrehung beendete Dives das Gebet und machte sich auf ins Triclinium, wo sich die übrigen Bewohner der Villa Rustica bereits zu Feier des Tages versammelt hatten. In einem kleinen Fest ließ man den Tag gemütlich ausklingen...

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    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
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    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Nach dem es ihm wieder etwas Besser ging und es auch die Folgenden Tage so geblieben war und ihm seine Frau im Nacken saß. Hatte er sich auf gerafft und hatte einen Karren beladen lassen. Der kleine Manius und Aviana würden ihn begleiten den sie liebten beide das Landhaus in Ostia. Und so würde Calli mal Zeit für sich und Freundinnen haben. Was ja in letzter Zeit nicht sonderlich der Fall war. Sicher Würde sie sich die Nächsten Tage nur im Garten auf einen Kline legen und sich bei einer Lecktüre Verwöhnen lassen. Nach dem Sie das Stadthaus in Rom verlassen hatten. Musste der Senator sich in einem wilden Gefecht auf der Ladefläche seines Wagens mit seinen Kindern beweisen. So aus gelassen hatte er lange nicht mit seinen Kindern gespielt. Als sie Ostia erreichten war er völlig aus der Puste und hatte sich geschlagen gegeben. Sie lagen zu dritt in den Kissen und schlummerten ein wenig als der Karren hielt.


    Als eine Sklave sagt das sie da sein sprangen die Kinder vom Wagen wie die geölten Blitze von Jupiter selbst. Sie kreischten und rannten sofort zu den Ställen wo sie sofort die Tiere und die dazu gehörigen Sklaven in Beschlag nahmen. Lucius selbst stieg langsam aus dem Wagen und stütze sich auf einen Stock da das Bein noch immer nicht so recht wollte. Sicher würde Faustus ihn begrüßen wenn man ihn angemeldet hatte.

  • Angemeldet kam der Senator ja nicht gerade, doch bei so viel Aufregung auf der Villa Rustica war sehr schnell klar, dass es sich nur um den Eigner dieses Anwesens, Senator Iulius Centho und seine Familie, handeln konnte. Aber die "fehlende" Anmeldung war ja genau genommen auch gar keine, da er seine Villa natürlich immer besuchen konnte, wann ihm die Lust danach stand. So machte sich Serapio folglich flinken Schrittes auf, die senatorische Familie in Empfang zu nehmen. Auf dem Weg zur Porta wies er gleich mehrere Sklaven an, die entsprechenden Cubicula herzurichten, eine kleine Erfrischung für alle vorzubereiten und Dives, der noch in der Curia arbeitete, zu informieren...


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/httpi662photobucketcomalbumsuu347Ka.jpg] | Faustus Mindius Serapio
    ADMINISTRATOR - VILLA RUSTICA IULIANA OSTIENSIS


    "Lucius!", rief er voller Freude aus, dass es seinem Arbeitgeber scheinbar wieder deutlich besser ging. Andernfalls hätte er diese Reise sicherlich nicht auf sich genommen. Oder aber er war hier, um etwas mehr Entspannung zu suchen und den Heilungsprozess noch etwas zu beschleunigen, wer weis...


    "Wie geht es dir? Du siehst ein bisschen mitgenommen aus.", musterte Serapio den fast-Genesenen. Nun, vielleicht war es aber auch die Fahrt hierher, die sicherlich nicht einfach war, so wie das bein ausschaute.


    "Wie ich sehe, hast du deine Familie gleich mitgebracht...", begann Serapio mit Blick auf die Kinder, eh sein Blick auf den Wagen fiel, mit dem sie gekommen waren:
    "Wo hast du deine Frau gelassen? Oder traut sie sich nicht recht hinaus in diese ländliche Gegend?", feixte Serapio. Natürlich war Ostia alles andere als eine ländliche Gegend, doch verglichen mit Roma konnte man diesen Vergleich schon einmal machen...


    "Komm am besten ersteinmal herein. Ich habe ein paar Sklaven angewiesen uns eine kleine Erfrischung zu bereiten. Die Fahrt war bestimmt anstrengend und wir wollen dein Bein ja nicht zu sehr belasten." Serapio wies mit einer Hand auf die offene Porta, blieb jedoch zunächst stehen, um dem Senator unter den Arm greifen zu können, wenn sie hinein gehen würden. Die Kinder könnten ja auch noch ein wenig herumtoben, sofern Centho nichts dagegen haben würde. Dann wären die Erwachsenen zumindest für eine Weile einmal unter sich...

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  • Ah ja es war doch schon willkommen zu sein wenn man das auch in seinem Haus immer sein sollte. Aber Faustus war schon so lange im dienst er Familie das sich Lucius natürlich besonders freute das ihm ein solches Wohlwollen entgegen gebracht wurde. „Salve Faustus es ist schon dich zu sehen.“


    Dann winkte er ab. Das war etwas das er selbst wusste und nicht noch unter den Puls gerührt brauchte. Auch wenn Faustus es nur aus sorge ansprach. Er hasste es Krank zu sein!


    Dann aber hellte sich sein Gesicht wieder auf. Ja seiner Kinder die liebten es hier und auch Calli verbracht hier gern Zeit aber sie hatte sich wirklich mal Zeit für sich verdient. „Ja du weist ja wie die kleinen sind Tiere und das alles hier da gehen sie richtig auf. Was Calliphana angeht die hat die Nächsten Tage Kinder-frei. Sie hat sich mal ein paar Tage Ruhe verdient. Das war ein Grund mehr die Kleinen mit zu bringen. Eine anderer war das ich sie wohl kaum davon abhalten hätte können.“


    Ja rein kommen war eine gut Idee. „Ja das sollten wir. Ich kann noch nicht lange stehen.“ Sagte er und folgte erst mal seinem Verwalter ins Innere seines Landhauses. „Wie war die Ernte und die Erträge letztes Jahr? Ich hab die Zahlen überfolgen aber ich hätte es gern von Dir gehört.“ Genau gesagt hatte er die Listen gesehen aber nicht wirklich angesehen. Das war zu einem Zeitpunkt wo es ihm nicht so gut ging. Aber als Eigentümer musste er sich ja für sein Gut interessieren.

  • So traten die beiden also zunächst einmal ein. Das würde heute abend endlich mal wieder eine richtig gesellige Runde werden: Der Senator, seine beiden Kinder, sein Cousin, dessen Gast und letztlich der Verwalter der Villa! Damit hätte man das kleine Triclinium beinahe voll... Dennoch musste man ja andererseits nicht spraen, sodass man wohl trotzdem im großen Saal - zur Feier des Tages - speisen würde.


    Und kaum war man durch die Porta getreten und hatte es sich auf den marmornen Sitzbänken am Lichtschacht des Atrium gemütlich gemacht, da kam voll und ganz der Arbeitgeber in Centho heraus. Serapio hätte ihn vielleicht nicht allzu sehr bemitleiden sollten, wenngleich er sich wirklich Sorgen gemacht hatte. Aber jetzt war es ja nur logisch, dass Centho beweisen wollte, dass er zumindest im Köpfchen vollkommen fit war und sich sogleich über die Erträge des Anwesens zu informieren suchte.


    "Nun, das letzte Jahr hat durchschnittliche Erträge eingebracht... vielleicht mit einer kleinen Tendenz nach oben. Sagen wir also, es war leicht überdurchschnittlich." Das hörte sich doch schon wesentlich besser an. Hoffentlich würde Dives bald hier sein...


    "In diesem Jahr liegen wir bisher allerdings noch ein ganzes Stück zurück. Die äußeren Umstände waren einfach sehr ungünstig..." Innerlich rief Serapio Dives herbei. Wenn die beiden Iulier ersteinmal ins Gespräch kommen würden, würde der Senator zumindest vorübergehend von ihm ablassen. Zeit gewinnen. Serapio musste Zeit gewinnen!


    "Wenn du willst, dann lass ich die Aufzeichnungen nochmal holen. Wir haben ja hier die Originale und schicken dir in regelmäßigen Abständen Kopien. Vielleicht willst du in der Zwischenzeit etwas trinken?" Mit einem Handzeichen ließ Serapio eine junge Sklavin mit einem Tablett herbeieilen. Darauf standen zwei Becher und zwei Kannen, eine gefüllt mit Wasser, die andere gefüllt mit gutem Wein. Einen Sklaven die Listen holen schickte er jedoch noch nicht - solange der Senator dies nicht ausdrücklich wünschte. as würde nochmals etwas Zeit schinden...


    Sim-Off:

    Was für ein Betrieb ist das hier und was wird produziert? Dann schreib ich 'ne Liste... ;)

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  • Nun das letzte Jahr war also eher Durchschnitt gewesen. Na ja das war besser als Verluste rein zu fahren. Aber das war auf einem Gut auf dem mit Maße Sklaven arbeiteten auch schwer zu erreichen. Deshalb war er eigentlich zufrieden wenn die Gewinne da lagen wo sie sonst auch lagen. Man konnte eben auf einer bestimmten Flächen nur einen Bestimmten Ertrag erzielen das war nun mal so. Deshalb nickte er wohlwollen seinem Verwalter zu. „Das klingt doch alles ganz vernünftig man kann aus dem Boden eben nicht mehr raus hohlen.“ Sagt er verstäntnisvoll.


    Oh diesen Jahr waren schlechtere Bedingungen. Das war allerdings Ärgerlich aber wenig zu beeinflussen. Aber es konnte daran liegen das er als Besitzer seine Pflichen den Göttern gegenüber nicht nachgekommen war. Darum würde er das nicht negativ für Faustus auslegen. „Ihr habt den Fruchtbarkeitsgöttern geopfert nehme ich an.“ Eine Obligatorische Frage den Faustus war mit seiner Lebenserfahrung sicher fähig zu wissen wann er welchen Göttern opferte.


    Eigentlich verspürte er wenig Lust dazu aber als Eiger würde es jetzt nicht gut aussehen wenn er ablehnte. Außerdem wollte er zeigen das er durchaus noch noch in der Lage sein seinen Besitz zu verwalten. Er musste jetzt Stärke zeigen um wieder für voll da wahr genommen zu werden. „Ja das wäre gut. Ich hab deinen Kopien bekommen aber wie gesagt nur überflogen.“ In der Hand gehabt traf es eher aber das tat nichts zu Sache.


    Sim-Off:

    Also ein Landgut bringt Ernteerträge in Form von Getreide verkauftem Vieh und so weiter. Ohne eine Schweinezucht oder Getreidebauer zu sein quasi wie ein mittlerer Bauernhof. 50 sz die Woche das heißt in einem Sim-on Jahr (12 Wochen) 600 sz da ich zwei Landgüter habe und aber in Rom in der Villa nichts angebaut wird. Könnte man sagen das ich in einem Sim-on Jahr aus diesem Gut, Anbauertrag verkauftes Viel usw, 1200 sz ziehe. Also immer mal weniger mal weniger. Ist ja nicht ein Jahr wies andere. Viel spaß bei der Lieste ich weis das Du ihn haben wirst

  • Ein Nicken! Leicht üer dem Durchschnitt zu liegen, damit war der Eigentümer zufrieden. Ja, Serapio wusste, weshalb er Centho so schätzte. Er kannte durchaus auch Senatoren - zumindest erzählten Freund ihm ab und an von derlei Geschichten -, deren Augenmerk nur und ausschließlich auf den Gewinn ausgerichtet war. Da war ein durchschnittliches Jahr etwas Negatives und wenn man als Verwalter nicht die Vorjahresleistung übertraf, war man am Ende des Jahres - also gerade in den kritischen kühleren Monaten - arbeitslos und auf der Straße.


    "Selbstverständlich.", gab Serapio zur Antwort. Übermäßig viel hielt er zwar nicht davon, doch auf der anderen Seite könnte es auch nicht schaden, wenn man Götter um ihre Gunst bat. Und da er auch wusste, dass Centho als Augur stets einen besonderen Draht zu den Göttern suchte, war es natürlich umso wichtiger seinen (Centhos) Vorstellungen bezüglich der Opferungen nachzukommen.
    Mit einem Handwink schickte Serapio dann einen Sklaven die entsprechenden Dokumente zu holen. Es würde einen Augenblick dauern.


    Doch gerade in diesem Moment war von Draußen wieder erhöhte Aufregung hörbar! Das hörte sich doch an nach... Dives! Endlich! Wahrscheinlich begrüßte jener gerade (und das tat er auch) seine Nichte und seinen Neffen zweiten Grades, die Kinder Centhos. Dann legte sich das Geräusche-Durcheinander wieder und kurz bevor der Ianitor die Porta öffnete, konnte man nur zwei leise junge Männerstimmen wahrnehmen:


    | Potitus Asinius Celer


    "Oh man, gleich steh ich einem Senator gegenüber! Ich kann's gar nicht fassen!", erklang eine für Centho sicherlich unbekannte Stimme und man hörte deutlich, dass die erson etwas hibbelich und aufegregt war.
    "Bleib doch mal ganz ruhig! Das ist mein Cousin - der atmet die gleich Luft, wie du!" Diese Stimme klang da sicherlich wesentlich bekannter... Dann wurde die Porta geöffnet und man konnte deutlich die Freude in Dives' Gesicht erkennen. Tatsächlich war sein Cousin hier! Man hatte ihn also nicht an der Nase herumgeführt. Und ihm schien es zwar noch nicht wieder so zu gehen, wie zu dem Zeitpunkt, als sich die beiden kennengelernt hatten, doch sah er schon wesentlich besser aus, als zu der Zeit, als er in der Casa in Roma bettlegerig war.


    "Lucius!", rief Dives auf bereits halbem Weg zu seinem Verwandten, bevor er ihn mit einer herzlichen Umarmung, wie sich zwei Brüder umarmen würden, empfing. Dives war sichtlich aus dem Häuschen.


    "Das ist ja eine wunderbare Überraschung! Sag, wie geht es dir? Du siehst schon wesentlich besser aus, als noch in Roma! Endlich hat dein Gesicht wieder etwas mehr Farbe!" Dives meinte diese Worte durchaus ernst und ehrlich, wenngleich ein Außenstehender, der Centho nicht in der Casa Iulia zu Roma gesehen hatte, wohl sicherlich einen leicht verwirrten Eindruck von Dives bekommen hätte. Aber es kam eben auf die Sichtweise an: Blass war immernoch besser als kreidebleich...


    Unterdessen stand Asinius Celer mit leicht geöffnetem, lächelnden Mund in der Porta. Er war so unter Strom und Anspannung stehend, dass er glatt vergaß zu atmen. Sein Blick hing bei Centho - ein echter Senator! Wow...


    Sim-Off:

    letzte Frage zur Liste: Ist dein "Ponyhof" auch Teil dieses Landguts?

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  • Ja so war Faustus eben. Er war nie der große Redner gewesen. Obwohl er schon Geschichten gehörte hatte das er mit so mach anderem so manche Nacht durch gezecht und gefeiert hatte. Aber das war sicher lange her. Aber so war ihm das Nicken das er bekommen hatte ein gutes Zeichen. Denn so kannte er ihn.


    Dann hörte auch er das von draußen Stimmen zu hören waren aber er konnte das Gewirr nicht ganz zuordnen.


    Dann erkannte er seinen Cousin der in Begleitung kam aber den anderen man kannte er nicht. Gut das hieß aber nichts da er leider nicht so oft hier war. Nach der Begrüßung setzte er zu einer Antwort an. „Salve Marcus ja auch schön dich zu sehen.“ Entgegnete er das Willkommen heißen. „Na ja es geht zur Zeit und ich hoffe es bleibt derweilen so.“ Wie genau er aussah konnte er ja nun nicht beurteilen da er die schlimmen Fieberzeiten nicht richtig mitbekommen hatte. „Aber sag wer ist dein Freund der so schlecht Luft zu bekommen scheint. Da er den Mund nicht mehr schließen zu können scheint.“ Ja seinen Humor hatte er behalten.


    Sim-Off:

    Nein der Ponyhof ist bei Mantua. ;)

  • Mit zunehmender Zeit, die Serapio als Verwalter dieses senatorischen Anwesens tätig war, war gleichzeitig einhergegangen, dass er auch von seinem Wesen ruhiger geworden war und nicht mehr soo oft 'einen Drauf' machte. Es war eben doch etwas Anderes, wenn man hier so ganz und gar allein verwantwortlich war für ein Landgut. Das veränderte einen schon. In der Metropole Roma, wo tagtäglich irgendein Iulier (oder auch die Gemahlin eines Iuliers) zu Hause war, trug man - sei es bewusst oder unbewusst - nicht die volle Verantwortung. War Not am Mann, weil der Abend zuvor etwas zu ausschweifend gefeiert wurde, so war der Hausherr in der Regel doch zur Stelle und übernahm das Ruder - oder eben ein anderes Familienmitglied. Doch hier 'draußen'...


    Während der gesandte Sklave noch immer nicht mit den Zahlen und Listen zurück war, blitzten und funkelten Dives' blaue Augen nur so vor Freude und Begeisterung, ob des Besuchs seines älteren Cousins. Innerlich hatte er sich schon beinahe mit dem Gedanken abgefunden, dass er während seiner Zeit hier in Ostia wohl kaum noch mit einem Besuch zu rechnen hätte. Umso größer war nun natürlich die Freude über diese Irrtum!


    "Oh, ja..." Dives blickte zu Celer und deutete dann mit seiner Rechten auf ihn.
    "Das ist Potitus Asinius Celer, ein sehr guter Freund aus meiner Jugend in der Provincia Asia. Er trifft das erste Mal auf einen Senator, also sei vorgewarnt..." Und noch eh Dives diese letzten Worte gesprochen hatte, war Celer auch schon schnellen Schrittes an die beiden Iulier herangetreten, griff nach Centhos Hand, auf welcher der Senatorenring steckte und küsste in einer Verbeugung dieses Standessymbol.


    "Es ist mir eine außerordentliche Ehre, Senator Iulius!", sprach Celer dann und Dives schaute Centho mit einem augenrollenden Blick an, der Bände sprach. Das 'Ich hab's dir ja gesagt!', sparte er sich...


    Dann kehrte der Sklave zurück, welcher zuvor von Serapio nach den Unterlagen über die letzten Erträge geschickt worden war. Die tabulae hatte er ganz offensichtlich dabei. Weil er die Begrüßung der Herren nicht unterbrechen wollte, stellte er sich zunächst unauffällig in die Nähe der Gutsverwalters. Wie es sich für einen guten Sklaven gehörte, trat er also nicht in den Vordergrund, wäre jedoch jederzeit verfügbar.


    Jetzt war es an Centho zu bestimmen, in welcher Reihenfolge er die Dinge besprechen wollte. Er könnte sich zunächst mit Celer und Dives befassen, was Serapio durchaus recht wäre. Der war schließlich nicht sonderlich heiß darauf, seinem Arbeitgeber den aktuellen Rückstand bei den Erträgen zu erklären. Andererseits würde er eh nicht umhin kommen, sich zu erklären und Celer hätte Zeit, sich an die ehrenwerte Gegenwart Centhos (den er aus Dives' Erzählungen bereits kannte) zu gewöhnen.
    Es war also gehuppt, wie gesprungen. Beide Vorgehen hatten ihr Pro und Contra...

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  • Marcus schien von seiner Frage nach seinem Begleiter nicht sonderlich überrascht und stellte sein Freund gleich vor. So eine bekannter aus seiner Zeit aus Asia na gut. Es war schön dass sie sich hier wieder gefunden hatten. Hm gut die Massen der Bevölkerung die nicht in Rom wohnte hatte nun mal nicht so den Kontakt mit Senatoren. Weswegen er das nicht sonderlich ungewöhnlich fand. Was er aber ungewöhnlich fand war die Geste mit der er sich seiner Hand widmete. Aber vielleicht war das ein Brauch den er in Asia kennengelernt hatte. Ägyptisch war es auf alle Fälle nicht dann würde er es kennen. Aber im Osten herrschte ja so mach merkwürdige Sitte. „Salve Asinius es freut mich einen Freund meines Cousins kennen zu lernen. Setzt euch erst mal und lasst euch eine Erfrischung bringen. Ich bespreche mich nur noch kurz mit meinem Verwalter. Dann müsst ihr mir das Neuste über Ostia erzählen.“

    Dann wand er sich Faustus zu, zu dem sich grade wohl der gerufene Sklave begeben hatte. Da er seinen Verwaltern nicht liegen lassen wollte. „Nun Faustus ich lausch dir. Gib mir einen Abriss aber mach es nicht al zu ausführlich wir haben einen Gast.“ Da Marcus hier wohnte zählt er nur den Asinius zu den Gästen. Auch wen er wahrscheinlich als Freund von Marcus öfter hier war.

  • Ja, vielleicht war es eine seltsame Sitte, die Asinius Celer aus der Provinz mitgebracht hatte. Vielleicht jedoch zeigte es auch nur, dass er eben in Asia keinerlei Umgang mit derart einflussreichen Personen gehabt hatte - und Celers Familie ebenso wenig. Da jener fehlende Umgang mit Senatoren wohl auf der Hand lag, waren durchaus beide Szenarien möglich.
    Während Celer und Dives sich nun also im Atrium niederließen und ebenfalls mit Getränken bedient wurden - Centho und Serapio hatten schließlich bereits zuvor etwas bekommen -, ging Serapio vor ins Tablinum. Finanzielle Angelegenheiten regelte man doch immernoch besser dort, als in einem großen, offenen Atrium, wo zudem ja auch Celer, ein für Centho Fremder, saß. Der Sklave mit den tabulae folgte Serapio stante pede ins Tabularium, während zwei andere Sklaven Centho zu Hilfe eilten, so er dies denn zuließ...


    "Gut, also zunächst das vergangene Jahr, das leicht über dem Durchschnitt lag...", leitete Serapio ein, nachdem Centho ebenfalls im Tablinum eingetroffen und Platz genommen hatte. Die entsprechende tabula mit den Notizen wanderte vom Sklaven über Serapio zu Centho:


    ~~ OECONOMICVS IVLIANVS ~~


    ANNO DCCCLX A.U.C. PRO RVRE
    VILLA RVSTICA IVLIANA OSTIENSIS





    "Wie man sieht, ist die Summe mit 1220 Sesterzen leicht überdurchschnittlich, da wir über die Jahre einen Schnitt von 1200 Sesterzen erwirtschaftet haben. Dabei kommen über 70% der Einnahmen aus der Viehzucht, was dem Trend der Vergangenheit entspricht.", erklärte Serapio das Wichtigste nochmal kurz. Zwar hatte Centho nur einen groben Abriss gewünscht, doch lagerten hier eben nur die Originale. Und die waren natürlich - selbst die Übersichten - deutlich ausführlicher...


    "Da etwas Ähnliches von der Ertragsquote des Getreideanbaus auch gleich noch einmal bei der aktuellen Übersicht zu sehen sein wird, möchte ich vielleicht den Vorschlag anbringen, dass man eventuell den Getreideanbau überdenkt. Bei den Tiefpreisen, die aus Aegyptus kommen, können wir wohl nicht mehr lange profitabel auf diesem Gebiet sein. Vielleicht könnte man das Land ja anderweitig besser verwenden: Olivenanbau wäre eine Möglichkeit oder auch Weinreben..." Serapio griff hiermit schon einmal etwas vor. Aber dieser Punkt erschien ihm wirklich durchaus wichtig. Da wäre es sicherlich verschmerzbar, wenn der zweite Bericht einen kleinen Augenblick später kommen würde...

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  • Dann lies er sich die Liste geben und begann sie zu studieren. Es dauerte einige Augenblicke bis er mit den Einzelheiten fertig war. Ab und zu war ein Hm hm hm und ein leises ahr zu hören während sich Lucius über das Kinn fuhr. Man musste das Gelesene ja auch verstehen. „Und wenn wir das nächste Jahr den Roggen weglassen und dafür mehr Weizen anbauen? Oder noch ein paar Sklaven kaufen? Ich weis ich wollte Leute aus dem Ort auf den Feldern aber die Ausgaben für Landarbeiter scheinen mir zu hoch. Wir könnten sie anderweitig beschäftigen wenn du eine Idee hättest.“ Er wollte Arbeit für das Volk aber er war eben auch Grundherr. Wenn Faustus eine andere Idee hätte die Stadtbevölkerung in Lohn nun Brot zu bekommen dann könnte man es versuchen. Aber vermutlich war es eine Milchmädchenrechnung weil sie die Verluste dann eben an einer anderen Stelle hatten. Er trank einen Schluck aus seinem Becher. Wand aber seinen Blick nicht von der Tafel.


    „Hm hm Du hast wahrscheinlich Recht wir sollten das mit dem Getreide anbau vielleicht doch überdenken. Meinst du das Land ist gut für Oliven? Wein denk ich ehr nicht das lohnt doch nur an Südhängen. Hier ist das Land flach.“ Hinzu kam das Olivenbäume Jahrzehnte brauchten bis sie Früchte trugen. Aber Lucius War kein Bauer und wusste das nicht ganz genau und bräuchte da wohl einen Denkanstoß.

  • Auch Serapio war kein geborener Bauerssohn. Allerdings war dies nicht das erste Mal, dass er Centho von der Sinnhaftigkeit des Anbauwechsels überzeugen wollte. Wenige Monate nachdem er hier Verwalter geworden war, hatte er schon einmal ein entsprechendes Gespräch geführt, an welches sich Centho glücklicherweise nicht so recht zu erinnern schien. Damals hatte er einen ähnlichen Vorschlag gemacht, konnte jedoch keine genaueren Informationen geben, weshalb dereinst auch nichts aus den Plänen geworden war. Vielleicht verdrängte Centho auch jenes Ereignis, da er sehr an seinem Getreide zu hängen schien. Vielleicht, weil er gerade hierüber seine eigene Pferdezucht bei Mantua beliefern konnte...


    "Den Anbau von Oliven würde ich ebenfalls vorziehen und ich halte das Land sogar für sehr geeignet dafür.", begann Serapio vorsichtig. Die Idee war vorgebracht, der Senator schien nicht gänzlich abgeneigt - jetzt hieß es zu überzeugen!


    "Getreide ist in den letzten Jahren tendenziell immer billiger geworden, sofern die Zufuhr aus Aegyptus einwandfrei geklappt hat. Da das jedoch die Regel ist schrumpfen unsere Erträge aus der Getreideernte - unabhängig von der Sorte - kontinuierlich. Ein Umstieg auf nur eine Sorte ist da keine langfristige Lösung. Und auch die Ersetzung der Landarbeiter durch billigere Sklaven hat einen faden Beigeschmack: Sklaven sind zumeist weniger qualifiziert, was den Umgang mit römischem Gerät betrifft. So ergibt sich eine vergleichsweise lange Einarbeitungszeit, die mitunter durch Verständigungsprobleme nochmals verlängert wird. Nicht jeder kräftige Sklave ist im Stande Latein zu sprechen." Damit hoffte Serapio alle genannten Punkte des Senators abgearbeitet zu haben. Nun musste er die Alternative, den Umstieg, passend präsentieren:


    "Wenn wir nun aber zumindest den größten Teil der Anbaufläche in einem Olivenhain umwandeln, so wären die ersten Jahre sicherlich in einem gewissen Rahmen als Investition in die Zukunft anzusehen. Mit etwa 20 Jahren bringen die Olivenbäume dann die volle Kapazität. Doch der Vorteil liegt klar auf der Hand: Erstens säße der aegyptische Getreidepreis nicht im Nacken und damit wären wir folglich auch nicht jedes Jahr aufs Neue gezwungen unsere Preise etwas nach unten anzupassen. Dazu kommt, dass Oliven in zu Öl verarbeiteter Form deutlich teurer abzusetzen sind, während die Produktion weniger kostenintensiv ist. So sparen wir beispielsweise die Saat, da Minerva den Bäumen alle Jahre aufs Neue die Früchte schenkt. Und zumindest einen Teil der Kosten für Tagelöhner würden wir sparen, da durch den Wegfall der Aussaat natürlich dafür auch keine zusätzlichen Leute benötigt würden." Damit war er am Ende der sachlichen Ebene angelangt. Nun musste er noch persönlich werden, um Centho wirklich zu überzeugen. Jener schien dem Getreide schließlich sehr verbunden.


    "Eine gewisse Fläche könnte ja durchaus für das Getreide bleiben, welches deine Pferdezucht benötigt. Zumal die Tiere ja ebenfalls einen gewissen Raum brauchen, der mit der Zweifelderwirtschaft sehr gut zu schaffen ist. Den Großteil jedoch mit Oliven und die Einrichtung einer kleinen Olivenpresse, dann fließt das Öl. Nicht zuletzt hättest du hier dann ideale Kurmöglichkeiten, da Olivenöl medizinisch sehr viele Anwendungsmöglichkeiten hat..." und krank war der Senator ja nicht zum ersten Mal und auch jünger wurde Centho nicht.


    Letztendlich nützte es ja auch nichts, wenn man den Umstieg ewig herauszögern würde. Noch warf der Getreideanbau überhaupt etwas ab und durch eine allmähliche Umstrukturierung könnte man die anfänglich schwachen Jahre der Olivenernte noch etwas ausgleichen. Würde man erst auf den letzten Metern anfangen, so müsste man alles auf einen Schlag umrüsten, was dann auch die Viehzucht nur schwerlich auszugleichen im Stande wäre...

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