Artemios

  • Der Osten war neuerdings wirklich sehr, sehr warenreich. Und auch heute hatte Titus wieder eine Ware von dort auf dem Podest, das er sein eigen nannte, um sie dem römischen Volk zu präsentieren.
    “Quiriten! Bürger dieser wundervollen Stadt! Schon oft habe ich die feinste Ware für euch aus den entferntesten Ländern hier präsentieren dürfen! Kommt her, und seht, was ich heute für euch habe!“
    Dem älteren Mann, der heute zur Auktion stand, wurde ein kleiner Wink gegeben, dass er ein wenig vorkommen und sich zeigen sollte. Bislang hatte der sich ja ganz gut gemacht, auch wenn er für einen guten Preis vielleicht etwas zu alt war.
    “Ja, viele von euch werden denken: Hat der alte Titus den Verstand verloren, uns so einen alten Sklaven andrehen zu wollen? Doch wagt einen zweiten Blick, werte Bürger. Der gute Artemios ist noch robust und gesund, darüber hinaus werdet ihr keine Scherereien mit ihm haben. Er ist ein ruhiger und gehorsamer Sklave.“
    Und das musste immerhin auch etwas wert sein, wenn man nachts ruhig schlafen konnte und keine Angst haben musste, im Schlaf erstochen zu werden!


    “Wie ein ordentlicher Grieche ist er gebildet, kann auch lesen, rechnen und schreiben. Mit der Sprache hapert es noch hier und da, aber er lernt sehr schnell. Das Anfangsgebot liegt bei 250 Sesterzen!“


    Sim-Off:

    Die Versteigerung geht bis Dienstag, 18:59:59 Uhr - das bedeutet, alle Beiträge mit einem Zeitstempel ab einschließlich 19:00 Uhr werden nicht berücksichtigt. Editierte Gebotsbeiträge auch nicht. :)

  • Mit erhobenem Haupt trat Artemios vor die ihn begaffende Menge. Es war schon eigenartig hier zu stehen, als unterstes Glied in der Kette dieser Gesellschaft.


    Bevor man ihn mit Gewalt aus seinem Haus geholt hatte, war ihm kaum etwas über das römische Imperium bekannt gewesen. Es war schlicht und einfach zu weit weg und somit keine Bedrohung und uninteressant.
    Und doch stand der Grieche nun hier, neben diesem gewitzten Menschenhändler, umgeben von dessen Kunden. Diese Tatsache entrang ihm fast ein Lachen. Ein lautes, trockenes Lachen. Aber es war wohl besser, angesichts dieser zu komischen, aber auch nicht gerade ungefährlichen Lage die Fassung zu bewahren.


    Schnell hatte er am Beispiel Mitgefangener aus seinem Dorf gelernt, was passierte, wenn man sich unangemessen benahm oder es gar wagte, seinem "Herren" zu widersprechen. Wieder musste Artemios fast lachen, war doch jeder Mensch Herr über sich selbst! aber an diesem Ort herrschten andere Sitten, und offenbar gab es auch andere Vorstellungen über den Menschen.
    Aus der Situation musste das Beste gemacht werden. Die Chancen, von hier zu entkommen, standen bei...einem Prozent? Vielleicht weniger. Nicht von hier, nicht aus dem Herzen Roms. So beließ der Grieche es dabei, sich mit erhobenem Haupt der Menge entgegenzustellen, wie ein Fels in der Brandung.


    Edit:

    Sim-Off:

    Ich hab so das dumme Gefühl, mich will niemand... 8o

  • Gähnende Leere vor dem Potest des Sklavenhändlers obwohl heute schon wieder ein Mann verkauft werden sollte. Wie konnte das sein? Daran war nur das Wetter schuld dachte sich Aculeo als er sich wieder einmal hinstellte und der Auktion beiwohnte.


    Dem Glücklichen schlug keine Stunde..oder eher...auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn? Aculeo war der einzige bis jetzt was ihm natürlich gleich zum bieten reizte.


    250 Sesterzen ohne dabei die Stimme erheben zu müssen ließ er Titus wissen

  • Verus schluppte mehr oder minder lustvoll über den Markt. Er kratzte sich am Kinn als er den Sklaven auf dem Podest sah. Er sah griechisch aus, vielleicht war er gebildet und konnte seinem Fehlkauf etwas beibringen? Sena brauchte einen Lehrer und Verus selbst war zu faul dafür. Er drängte sich durch die Menge und hob die Hand. "Ich biete blind 1200 Sesterzen." Hoffentlich nicht schon wieder ein Fehlkauf aber immerhin konnten Fehlkäufe putzen, notfalls würde der Sklave dafür eingeteilt.

  • Da klingelte der Groschen doch noch...einer der zuviel davon hatte, anscheinend, machte ein Angebot dass mehrere Stellen übersprang. Paullus drehte sich um und erblickte Decimus Verus...


    Salve Decimus Verus. Na ich denke ein wenig niedriger hätte auch zum Erfolg gebracht..nicht wahr nicht? dann grinste er dem Decimer entgegen.


    Wie geht es dir überhaupt? Auch wenn du in der Casa Germanica als Gast wohnst begegnet man sich sehr sehr selten.


    Aculeo könnte das Angebot erhöhen doch die 250 Sesterzen die er angegeben hatte waren ja eigentlich schon zuviel um einen Sklaven zu erstehen für den keinerlei Verwendung war. Frei lassen könnte er ihn...hmmm...vielleicht sollte er doch noch bieten um dann diesen Gedanken in die Tat umzusetzen.

  • Nur zwei kleine Stimmen, mehr kam nicht. Vielleicht war der Markt wirklich mit griechischen Gelehrten überschwemmt und dementsprechend verseucht. Überhaupt brachte der gute Titus neuerdings mehr Sklaven unters Volk als in den vorangegangen Jahren zusammengenommen. Aber wer wollte sich beklagen, solange gekauft wurde, war es gut.
    “Dann für Tausendzweihundert Sesterzen an Decimus Verus.“ Möge seine Sehkraft weiterhin getrübt bleiben, wenn er dann nur brav weiterbot. Aber das sagte Titus freilich nicht laut.
    “Wenn du möchtest, kannst du deinen Sklaven gleich mitnehmen. Er ist wirklich pflegeleicht.“


    Sim-Off:

    Staatskasse 2

  • Artemios hatte sich schon "Sorgen" gemacht, weil ihn anscheinend niemand kaufen wollte. Aber im Ernst, er wollte nicht herausfinden, was ein erzürnter Sklavenhändler mit ungewollter Ware anstellte...und eins war ja klar: Sie ging nicht zurück zum Produktionsort.


    Doch dann zeigte anscheinend doch noch Jemand Interesse...naja, immerhin 2 Leute. Der Eine war lediglich, etwas lustlos wirkend, das Mindestgebot in den Raum.


    Der Andere jedoch bot gut das fünfache des Anfangspreises. Wieso, war dem Griechen nicht ganz klar, aber er war gespannt, ob er noch den Grund dafür erfahren würde.


    Und tatsächlich, da sich niemand weiter für ihn zu interessieren schien, ging er für 1200 Sesterzen, wie viel das auch immer war, an den Römer. Der Grieche begutachtete den Kerl genau, doch konnte nicht allzu viel in Erfahrung bringen. Doch er würde noch genug Gelegenheiten bekommen, schließlich war das der Mann, dem er jetzt "gehörte".

  • "Ach'," machte Verus. "Mir geht es soweit gut. Mein Amt füllt mich aus und sonst lebt man so in den Tag hinein. Und dir, Aculeo?" Verus blickte beiläufig zum Sklavenhändler und suchte in seinem Geldbeutel nach den entsprechenden Münzen, natürlich würde er diese Summe primär in Goldmünzen bezahlen. Er war zu faul, die kleineren Münzen abzuzählen. "Das dürfte stimmen." Verus bot dem Sklavenhändler die Münzen dar. "Ich möchte, dass der Sklave, wie gehabt, in die Casa Germanica geliefert wird." - orderte der Procurator beiläufig und blickte dann wieder zu Aculeo. Den Sklaven ignorierte er vorerst. Diesen würde er später, in der Casa, in Augenschein nehmen. Verus ließ sich ungerne in der Kommunikation unterbrechen. Der Sklave hatte noch Zeit. Nun blickte er doch noch mal zu Tranquillus: "Danke." Verus lächelte mit einem Nicken, um sich dann wieder gänzlich zu Aculeo zu wenden. Ein standesgemäßer Small-Talk bahnte sich an.

  • Wie immer Decimus Verus, wie immer. Es zerreisst mich förmlich vor Ungeduld etwas neues zu beginnen...du bist dir aber im klaren dass der Platz in der Casa doch begrenzt ist..ich mein nur wegen der Sklaven die sich langsam zu stapeln beginnen...Glaube nicht dass Sedulus vorhat aufzustocken.

  • Verus lächelte. "Ich werde mir bald eine neue Bleibe suchen. Ich habe da bereits ein kleines Stadthaus im Blick. Es ist vorzüglich für meine Interessen und es liegt in der Nähe meiner Arbeitsstelle. Keine Sorge, ich werde bald aus eurem Dunstkreis verschwinden." Er nickte scherzend, jedoch mit einer Spur Ernst.

  • Das wollte ich damit nicht sagen, bitte entschuldige. Du bist Gast im Hause Germanica. Und Freund meines Verwandten und Patrons. Und ich habe kein Recht eine Meinung abzugeben.
    Leicht verlegen lächelte Paullus den Decimer an. Hier hatte er wohl nicht gerade die richtigen Worte gewählt und war nun der Meinung Verus beleidigt zu haben.
    Ich finde es sollte öfter passieren dass Freunde das Haus bevölkern. Überhaupt dann wenn es sich um jemanden handelt der etwas zu erzählen hat.

  • "Nun ja. Ich bin nicht sonderlich geschwätzig. Inordnung, sobald ich anfange, zu schwatzen, schwatze ich ordentlich." Verus lachte erneut. Er klopfte Aculeo auf die Schulter. "Ich weiß, dass du mich loswerden willst, um aus meinem Zimmer ein neues Refugium für deine Wenigkeit zu machen." Er nickte ihm spaßend zu und signalisierte Aculeo damit, dass er ihm nicht böse war.

  • Dein Zimmer? Nein warum sollte ich auf deine Kammer scharf sein...schliesslich habe ich doch mein eigenes Kämmerlein in der Casa. Germanicus Sedulus hatte mir den Vorschlag gemacht solange er und Serrana in Mantua sind in der Casa zu wohnen. Und ich bin sehr bescheiden. Ich brauche nicht mehr als ein Bett und ein Dach über den Kopf. Alles andere wäre übeeflüssige Arbeitsbeschaffung. Du glaubst gar nicht wieviel arbeit es macht seine Dinge abstauben zu müssen...

  • Alt und Staubig? Das Alter kann man nicht aufhalten. Dafür bekommst du allerhand Informationen zu Gesicht..so glaub ich zumindest.
    Dass Verus nicht der gesprächigste war hatte Aculeo schon mitbekommen und so ließ er nun ab, den Decimer weiter zu belästigen.


    Ich werde nun gehen...und dich nicht mehr weiter behelligen mit meinen recht oberflächlichen Fragen...er grinste dabei.


    Wünsche dir jedenfalls viel Glück mit deinen neuen Arbeitern und falls man sich nicht wieder sieht....Alles Gute und Liebe noch für die Zukunft Decimus Verus.

  • Der Small-Talk verflüchtigte sich so schnell, wie er gekommen war. Verus schmunzelte immer noch. "Vale, Germanicus Aculeo." Er hob die Hand noch einmal zum Gruß und entschwand dann auch. Der Sklave würde ohnehin nach Hause geliefert werden.

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