Die Holzarena des Decrius Pandus am Rand des Aventin

  • Ruhig ließ der Hibernier die Überprüfung über sich ergehen, ehe der Schiedsrichter wieder beiseite trat und Kieran sich endgültig kampfbereit machte und schonmal eine gute Stellung einnahm. Eigentlich wollte er sobald der Kampf los gehen sollte auf seinen Gegner zustürmen und ihn am Angriff hindern, doch dieser war schneller.
    So konnte er also nur reagieren, wich etwas zurück und hob seinen Schild um den Stoß des Speeres abzuwehren. Als er die Erschütterung spürte biss er die Zähne zusammen, der Stoß war kräftig geführt. Anschließend drehte er sich leicht um sich wieder in eine Position zu bringen aus der er angreifen könnte und bewegte sich dann in großen Schritten, das Schild voran, auf seinen Gegner zu. Währenddessen erhob er auch seine sica leicht und machte sich bereit zuzuschlagen, sobald er nah genug wäre.

  • Durch den Ansturm seines Gegners blieb dem Hoplomachus nicht sehr viel, als zurückzuweichen, um seinen Reichweitenvorteil zu behalten. Als er merkte, dass ein simples Zurückweichen da nicht ausreichen würde, da die Arena schlicht nicht groß genug für lange Verfolgungsjagden war, kam etwas mehr Leben in den Gladiator. Eine schnelle Schrittfolge brachte ihn zur Seite, weiter auf die Seite von Kierans Schildarm, wo er einen tiefen Stoß antäuschte, nur um dann den Speer wie eine Schlange nach oben schnellen zu lassen, auf die Schulter seines Gegners gezielt, mit lockerer Drehung aus dem Handgelenk, um nicht vom Schild so einfach nur abzuprallen, sondern idealerweise daran entlang zu fahren und sein Gegenüber noch zu treffen, so er konnte. Das Publikum wollte schließlich Blut sehen!

  • "Gut geblockt!" rief ich, und "Jaa, treib ihn in die Enge!", was natürlich alles in dem allgemeinen Gejohle unterging. Es war schon nett, in so einer kleinen Arena, wo man so richtig nahe am Geschehen dran war, Blut und Schweiß sozusagen riechen konnte, die Stimmung kochte viel schneller hoch als in einem großen Rund.
    Aber was so einen Kampf noch viel interessanter machte, das war natürlich eine Wette.... um eine kleine Summe, ich wollte hier nicht zu sehr rumprotzen, nicht dass noch einer meinte, mich auf dem Rückweg überfallen zu müssen.
    "Zehn Sesterzen auf den Thraex!" brüllte ich, einmal nach rechts, einmal nach links zu den Leuten die da mit mir auf der Tribüne sassen, "na los, wer hält dagegen?!"
    Uh! Rasanter Speerstoß! Ich hielt den Atem an.



    Sim-Off:

    Wer hält dagegen? :D

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Schneller als erwartet gab der Gegner die Flucht auf und ging wieder zum Angriff über. Einen kurzen Moment lang glaubte der Kelte er hätte nun die Chance die Waffe des Gegners auf den Boden zu drücken, doch noch bevor er reagieren konnte schnellte die Waffe wieder nach oben. Da war keine Zeit lange zu überlegen, Kieran drückte den Schild weiter nach oben um zu versuchen den Speer über seine Schulter hinaus stoßen zu lassen. Doch er war nicht schnell genug und konnte die Höhe des Speers nur leicht verändern, so dass der gefährliche Stoß ihn zumindest noch an der Schulter streifte und eine Wunde zufügte. Erneut biss er die Zähne zusammen und obwohl er nicht umbedingt in der idealen Position war, er war zwar am Speer vorbei, jedoch hatte er der Seitwärtsbewegung seines Gegners nicht schnell genug folgen können, versuchte er nun seinerseits einen Angriff. Er drehte sich noch etwas weiter und auch die Waffe in seiner Hand drehte er, so dass die Spitze der gewölbten Klinge nach unten wieß, ehe er einen Hieb von oben auf den Rand des Schildes ausführte, versuchte seine Waffe an dem Schild zu verkanten und es seinem Gegner zu entreißen.

  • "Bedaure kein Geld!"
    Räusperte ich mich etwas verlegen. Natürlich hatte ich Geld, aber ich war halt zu geizig um es für nutzlose Wetten aufs Spiel zu setzen. Schiffsbauer war halt ein Knochenjob, wo jedes verdammte As mit viel Schweiß und vollen Körpereinsatz verdient wurde. "Aber mir persönlich ist auch vollkommen egal wer von diesen Typen da unten verliert oder gewinnt, Hauptsache es fließt Blut!"

  • Holla, was für ein hübscher Bursche. Dass der mir nicht gleich aufgefallen war! Ich lachte laut heraus über seine herzerfrischende Ehrlichkeit.
    "Wetten mußt du, wetten, dann ist es dir nicht mehr egal!" rief ich ihm zu. Und weil hier alles so aufgepeitscht war, und weil ich ausserhalb der Kreise war, in denen ich mich für gewöhnlich bewegte, musterte ich ihn kühn – so kühn dass mein Blick wohl deutlich sagte: Du gefällst mir! – und schlug übermütig vor:
    "Muß nicht Geld sein, ein anderer Einsatz geht auch."
    Unten kam es zum schnellen Schlagabtausch. "Jolín!!" fluchte ich, als Lupus an der Schulter erwischt wurde. "Na, so ein kleiner Kratzer macht ihn doch erst richtig wild, den Thraex – ja, gutes Manöver.... fiese Waffe die Sica, und jetzt ein hoher Stoß......." Aber was machte er denn da?

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Ich muss gestehen das ich seltsam überrascht war, als sich der Typ mit hochmütig herausfordernden Blicken nach mir umdrehte. Der Grund meines plötzlichen Erstaunens war allerdings weniger seine übermütige Art, noch das kesse Lächeln auf seinen Lippen, als vielmehr die simple Tatsache, das mich seine sonnengebräunten Gesichtszüge und die strahlenden blauen Augen auf eine frapante Art und Weise an Markus Iulius Dives, meines überaus gebildeten und diensteifrigen Vetters erinnerten. Genaugenommen hätte der Kerl da vor meiner Nase doch glatt Dives großer Bruder sein können und wer weiß, vielleicht war er das sogar, denn wir Plebejerpack von der Gens Iulia waren doch halt eine sehr fruchtbare und auch weitverzweigte Sippschaft. Auf seinen Vorschlag bezüglich eines alternativen Wetteinsatzes eingehend griff ich flluchs unter die hölzerne Bank und holte ein, in ein Stück Leinwand gehülltes Paket hervor.


    "Hmmm...ja ich hätte hier was!" "Ist ein Binsenkörbchen angefüllt mit ausgesuchten Leckereien." "Attisches Fladenbrot, Kräuterkäse mit Oliven, kaltes Spanferkel und ägyptischer Dattelkuchen." "Hat mir alles mein Frauchen zubereitet." "Wäre das ein passabler Wetteinsatz?" "Meine Futteralien gegen deine zehn Sesterzen?"

  • Verdammt! Ein gallischer Fluch ertönte zischend und leise, als Kieran unerwartet nahe kam und sein Schwert geschickt an die Kante des kleinen Rundschilds hängte, um beides nach unten zu reißen. Pugnax reagierte schnell, aber hatte nicht so viele Möglichkeiten. Er ließ zu, dass sein Schild nach unten ging, getrieben von der gegnerischen Klinge, öffnete damit notgedrungen seine Deckung. Schnell zog er den Speerschaft zwischen sich und seinen Gegner, diagonal gestellt, nicht zum Angriff zu gebrauchen, um so die Klinge, die sonst freies Feld direkt zu seinem Bauch hätte, zu parieren. Sein Schildarm vollendete den Halbkreis nach unten, durch die Reichweite befreit von der Sica, und versuchte, Kieran mit einem fast schon verzweifelten Trick wieder auf Abstand zu zwingen. Wie mit einer Faustwaffe, noch in derselben fließenden Bewegung, holte der Hoplomachus mit dem Schild aus und schlug in Richtung von Kierans Kopf, wohl wissend, dass es wohl nur den Helm zum Dröhnen bringen, den Gegner aber kaum verletzen würde. Das Kurzschwert dabei blitzte tückisch über dem Rand auf. Wenn er gut genug traf, konnte er damit vielleicht noch eine Wunde schlagen.

  • "Klingt köstlich! Solchen Leckereien kann ich nicht widerstehen!" flirtete ich, ziemlich plump (aber das lag ganz bestimmt an der nicht zur Raffinesse einladenden Umgebung), den Blick anzüglich auf meinem hübschen Sitznachbarn, nicht auf seinem Vesperpaket.
    "Top, die Wette gilt!" Ich hielt ihm die (linke) Hand zum Einschlagen hin, dann ruckte mein Kopf wieder Richtung Arena.
    "Lupus! Ja! Lupus!! " brüllte ich begeistert, als er dem Hoplomachus den Schild wegriss – oder es jedenfalls einen Wimpernschlag lang so aussah. "Jetzt hat er ihn an den Eiern!"

  • "Top, die Wette gilt!" Ich hielt ihm die (linke) Hand zum Einschlagen hin...


    "Hey Kamerad was soll das denn???!!!" "Ich habe zwar nichts gegen Linkshänder, aber in diesem Fall wäre es wohl honorer außnahmsweise mal die rechte Hand zu benutzen!" "Wenn du schon mit mir Wetten willst, dann auf die ehrliche Tour oder lass es bleiben!!!"


    Streckte der Typ mir doch tatsächlich seine linke Hand entgegen! Womit er mir indirekt zu verstehen gab, das er mich eigentlich "linken" wollte!!! Verärgert über dieses freche Verhalten und den ungeschickt agierenden Hoplomachus brüllte ich hinunter in die Arena:



    "UND DU...DU MORSCHE HEXERE VON EINEM AMATEURHOPLOMACHUS, SIEH ZU DASS DU LAND GEWINNST, ODER WILLST DU ZULASSEN DASS DICH DIESE MICKRIGE LIBURNE VON PUGNAX DA IN DEN GRUND BOHRT???"

  • Tatsächlich dröhnte es ordentlich unter dem Helm des Kelten, auch wenn glücklicherweise nicht mehr geschah. Leicht benommen taumelte er einen Schritt zurück, ehe er sich schnell wieder fing, den Schritt wieder nach vorne ging und erneut zum Angriff überging. Sein Schwertarm holte weit aus und ließ die sica, dieses Mal mit der Klingenspitze nach oben, auf das Schild des Gegners zu sausen, während er gleichzeitig seinen Schild nach vorne stieß, genau auf den Schaft des gegnerischen Speers, der noch immer vor dessen Körper war, zu, in der Hoffnung diesen so zu zerbrechen.

  • Plump war hier offenbar noch bei weitem zu subtil. Und dann mißverstand er auch noch die gebotene Hand.
    "Reg dich ab Tonto!" schnauzte ich zurück. "Niemand will dich hier anschmieren, schon gar nicht für dein lumpiges prandium!"
    Also ob ich so was nötig hätte. Pah! Verärgert ballte ich die rechte Hand, es passierte mir zu oft dass ich die Dinge automatisch mit links machte, auch jetzt noch wo die rechte wieder einigermassen brauchbar war.
    Trotz der ungeklärten Wettsituation, mein Nachbar schien Feuer gefangen zu haben.
    "Pugnax ist der Hoplomachus." bemerkte ich bissig, dann feuerte ich wieder meinen Favoriten an, der zunehmend stärker wurde.
    "Heeee Jaaah Lupus!!! Dranbleiben, dranbleiben, immer feste drauf!!!"

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Ich war so damit beschäftigt den Hoplomachus vollzupöbeln, das ich zuerst gar nicht mitbekam was mein Kumpel mir da so trotzig an den Kopf warf. Erst bei "Pugnax ist der Hoplomachus" schalteten meine grauen Zellen wieder.


    "Wie?" "Was?" " Pugnax ist der Hoplomachus?" " Aber ich dachte der andere wäre..."Bah! Wen interessieren schon die Namen räudiger Sklaven?" "Pugnax oder Lupus...alles derselbe Abschaum!" "Aber erklär mir bitte wieso du eine Wette unbedingt mit einen linken Handschlag besiegeln willst?" "Ist das hier in Rom so üblich?" "Bei mir, da wo ich herkomme, gilt das Reichen der linken Hand als ziemlich unhöflich, aber die Sitten und Traditionen sind ja von Region zu Region verschieden."

  • Ja, welcher war denn nun welcher. Seine Verwirrung war drollig, ich konnte mir das Lachen nur halb verbeißen und widersprach amüsiert:
    "Von wegen! Der Lupus, also der Traex, der ist alles andere als Abschaum! Ich sag dir, der kommt noch ganz groß raus. Sieh dir nur mal an wie der sich bewegt. Und der hat Kraft, der hat Feuer, jawohl, der hat das Herz eines Kämpfers! Ich sag dir Compagnero, der hat das Zeug dazu, der neue MACTATOR zu werden!!"
    Wobei ich auf den Arenagott anspielt, für den vor ein paar Jahren noch alle Welt geschwärmt hatte. Mactator, der große Mactator, ungeschlagener Held, Stern am Himmel unzähliger Verehrer (mich inclusive) – und mittlerweile schon wieder beinahe in Vergessenheit geraten.
    "Ähm..." Das mit der Hand, das war mir immer sehr unangenehm. Ich wollte halt keine Schwäche zeigen, das war hier in Rom ja auch nicht ratsam. Und ich empfand die Spuren der Verletzung immer noch als ein böses Gebrechen, die häßlichen Narben, die leichte Abweichung des Unterarmes, die Schwäche. Aber der Bursche neben mir, den würde ich eh nie wieder sehen, darum sagte ich unbefanger als sonst: "Nein, nein, ist auch hier nicht so üblich, hab bloß ne blöde Kriegsverletzung da rechts gehabt... ein Scheiß-Wüstenbarbar wollte mir den Arm abhacken, aber dafür bleichen jetzt seine elenden Knochen in der Scheiß-Wüste."
    Eigentlich konnte ich stolz auf meine Narben sein!
    "Und wo kommst du her? Du bist Seemann, oder?" Jedenfalls fluchte er wie einer.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • "MACTATOR"! "Ja!" "Den Namen habe ich schonmal gehört, allerdings hatte ich nie Gelegenheit ihn kämpfen zu sehen." "Du musst wissen ich lebe und arbeite erst seit ein paar Monaten in Rom." Nun Gaius Iulius Sabinus, der große Experte für Gladiatoren und Kampfspiele bist du ja nicht grade oder? Gib doch ruhig zu das du von diesen Dingen null Ahnung hast, dein Gegenüber merkt es doch sowieso! "Dieser...dieser Lupus, der Thraex den du da so anfeuerst, er manövriert um den Hoplomachus herum wie eine flinke angriffslustige Liburne um eine schwerfällige Quadrireme, immer nach einer schwachen Stelle suchend wo er sein Rostrum hineinrammen kann."Genug damit der Gladiatoren, mein Gegenüber gab mir zu erkennen, das er Soldat war, offensichtlich einer jener Veteranen welche letzten Sommer einen Aufstand in Ägypten blutig niedergeschlagen hatten. Daher rührte wohl auch das extrem tiefgebräunte Gesicht, was für Typen mit blauen Augen und blonden Haaren eher ungewöhnlich war. "Also dann habe ich ja einen echten Kriegshelden vor mir!" "Gütiger Mars, du hast warscheinlich schon viele Schlachten mitgemacht oder?" "Hier Kamerad nimm mein Prandium und stärke dich damit, möge der süße Dattelkuchen deinem Arm wohl bekommen und den Kämpfer Roms daran erinnern das auch Ägypten seine schönen Seiten hat!" Mit einer freundschaftlichen Geste (untermalt von einem charmant-sinnlichen Lächeln und in kindlicher Neugierde aufblitzenden braunen Augen) schob ich ihm das Futterpaket rüber. Klar war das mit einer unausgesprochenen Bitte verbunden, nämlich mir doch ein paar von seinen tollen Kriegsabenteuern zum Besten zu geben. "Ach ja, ich komme übrigens aus Confluentes." "Das liegt irgendwo in Germanien." "Mein Vater war dort Offizier beim örtlichen Präfekten." "Er ist dort an einer Seuche gestorben, habe ihn nie richtig kennengelernt." "Ich bin in einem Dorf im Sabinerland aufgewachsen und mit 14 nach Centumcellae gegangen wo ich das Handwerk des Schiffsbauers erlernt habe." "Nachdem ich dort meinen Meister gemacht hatte, bin ich vor etwa 9 Monaten nach Rom übergesiedelt und arbeite jetzt als Chefkonstrukteur auf der Bootswerft des Petronius Pulcher hier am Tieberufer des aventinischen Viertels." "Mein Name ist Gaius...Gaius Iulius Sabinus und wie lautet der deine?"

  • Der Speer brach nicht. Als Waffe in diesen Veranstaltungen war er so gefertigt, dass auch ein schweres und scharfes Schwert ihn nicht einfach brechen konnte. Andernfalls wäre der Hoplomachus allzu leicht zu besiegen für seine Gegner, sofern diese nur hart genug zuschlagen konnten.
    Dennoch befand sich der Speerkämpfer in arger Bedrängnis. Zwar hatte sein Schlag seinen Schild befreit und seinen Gegner auch kurz zurückgedrängt, allerdings nicht weit genug, als dass er seinen Speer sinnig einsetzen konnte. Der Reichweitenvorteil konnte nicht genutzt werden, und im Nahkampf war der Speer eher hinderlich.


    Daher ließ der Hoplomachus ihn auch einfach los. Die Sicca tat ihr übriges dazu, dass der Speer seitlich von den Kämpfenden weggeschlagen wurde. Für das Publikum mochte es so aussehen, als habe Kieran seinen Gegner mit dem Schlag entwaffnet. Allerdings nur, um den Sekundenbruchteil später zu erleben, wie der Hoplomachus stattdessen seine zweite Waffe aus der Wölbung des kleineren Schildes hervorzog und Kieran mit einer wilden Angriffsfolge nun beharkte. Seine Reichweite hatte er verloren, und er hatte das kleinere Schild. Auch war sein Kurzschwert gerade und etwas kleiner als die Waffe seines Gegners. Allerdings machte er das durch Schnelligkeit bei den Angriffen wieder wett.

  • Der Kelte staunte nicht schlecht als sein Gegner seinen Speer weg warf, doch immerhin war sein Ziel damit indirekt erreicht.
    Als dann jedoch die schnelle Schlagfolge seines Gegenübers einsetzte war er noch erstaunter und wurde ein wenig zurück gedrängt, während er versuchte die Angriffe mit Schild und Schwert abzuwehren. Was jedoch nicht verhindern konnte, dass er einen einzelnen Schnitt an seinem rechten Oberarm erlitt. Die Verletzung brannte schmerzhaft und leicht zischend sog er die Luft ein, doch dann machte er sich wieder bereit für einen Gegenangriff. Erneut fing er einen Angriff mit seinem Schild ab indem er es leicht hob, ehe er die sehr kurze Pause zum nächsten Schlag nutzte um einen tiefen, seitwärts geführten Hieb gegen seinen Kontrahenten auszuführen.

  • Kaum hatte ich mein Geheimnis offenbahrt, da schlug er ganz andere Töne an. Halb geschmeichelt, halb widerwillig, antwortete ich ehrlich: "Ein paar." Im Grunde war es unmöglich von einer Schlacht wahrhaftig zu erzählen. Niemand der dabei war, der drinsteckte in dem Taumel von töten oder getötet werden, konnte wirklich wissen was geschehen war, erst im nachinein reimte man sich Dinge zusammen, formte Fetzen blutiger Bilder und glückliche Zufälle zu Geschichten von Heldentaten und gelungener Strategie. Aber das wollte natürlich keiner hören, also war es denkbar ungeeignet um einen hübschen Aventinburschen zu beeindrucken.
    Und er flirtete doch! Dieses unschuldig raffinierte Lächeln war für mich ein klares Signal. Für den Augenblick war ich vollkommen vom Kampf abgelenkt.
    "Ich danke dir." sprach ich, und folgte der Einladung, strich mit den Fingerspitzen leicht über seine Hand hinweg als er mir das Essen anbot. Dann brach ich mir ein Stück vom Kuchen ab und kostete. "Mhm! Sehr gut, das macht Lust auf mehr..."
    Aus Germanien also, und Schiffsbauer. Ich legte den Kopf schief als er sich vorstellte – ich hätte lieber noch ein wenig in der angenehmen Anonymität verweilt, denn sobald ich mich als Decimer vorstellte, fühlte ich die Verpflichtung auf mir lasten, mich anständig zu benehmen. Aber sei's drum.
    "Freut mich sehr, Sabinus. Weißt du, ich würd mich gern revanchieren und dich gleich noch auf einen Becher Wein einladen. Ich bin Faustus De... – HA! LUPUS!!" Der Speer flog in hohem Bogen davon und ein Aufbranden von Applaus ging durch die Reihen.
    "LUPUS!!!" johlte ich begeistert mit, da hatte mein Kelte sich einen gewaltigen Vorteil verschafft, aber der Hoplomachus zog gleich nach und Lupus wich zurück, wurde getroffen.
    "HABET!" gröhlte das Publikum, ich fluchte selbstvergessen und brüllte unwirsch: "Los, los, los, los du stinkfauler Kelte! Glaubst du der Kampf ist schon vorbei oder was! Vorwärts verdammt, auf ihn, sonst lernst du die Minen kennen!!"

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Pugnax war schnell, aber Kieran war für diesen Augenblick schneller. Der Hoplomachus konnte seinen Schild noch nach unten stoßen und so der Klinge des Gegners einen guten Teil ihrer Heftigkeit nehmen, aber der gekrümmte Stahl glitt an dem stark gewölbten, kleinen Schild nach unten weiter ab und traf den Hoplomachus schließlich schwer am Bein, so dass Blut spritzte und dann als warmer Schleier sein Bein hinablief.
    Mit einem tiefen Grunzen griff Pugnax nach vorn, nicht mit dem Schwert, sondern mit der Hand nach dem Schild des Gegners und stieß ihn mit Kraft zurück, erzwang so eine Trennung ihrer Körper und taumelte humpelnd zurück. Sofort war auch der summa rudis herbei und hielt Kieran von weiteren angriffen ab, während der Hoplomachus sich ans Bein griff, das noch immer blutete. “Kannst du kämpfen?“ fragte der Schiedsrichter den Hoplomachus, und der Helm machte eine Nickbewegung, auch wenn der Kämpfer darunter nicht so aussah, als ginge es ihm unbedingt gut. Aber dies war eine kleine Arena, getötete Gladiatoren machten den Betreiber arm. Außerdem wollte das Publikum einen vernünftigen und vor allen Dingen fairen Kampf sehen. Wenn ein Kämpfer sich nicht wehren konnte, war es eine Hinrichtung und kein Kampf mehr. Und die Wettparteien würden dem editor ebenfalls an den Kragen wollen, wenn so etwas passierte.


    Aber Pugnax bejahte die Frage, stellte sich wieder auf. Sein Bein blutete noch, aber es ließ nach. Er stand etwas unsicher und humpelte etwas, als er sich auf seinen Gegner wieder zubewegte. Dann aber hob er das Schwert, und die Menge johlte, weil er weiterkämpfen wollte. Der summa rudis nickte und zog sich wieder zurück, gab den Ring wieder zum Kampf frei.
    Diesmal aber griff Pugnax nicht an, sondern wappnete sich nur auf einen Angriff, ohne auf Kieran auch nur einen Schritt zuzumachen. Unter seinem Helm konnte man den Atem hören, aber aufgeben wollte er nicht.

  • Der Kelte war erfreut, dass er seinem Gegner so eine schwere Wunde zufügen konnte, sah er sich damit doch schon als sicherer Sieger, doch war er auch erstaunt, dass er dennoch nicht aufgab. Nun, dann würde er eben noch nachhelfen müssen. Sobald der Kampf also wieder freigegeben wurde, stürmte Kieran wieder auf seinen Gegner zu, das Schild voran und versuchte seinen Gegner damit zu rammen und zu Boden zu werfen, um ihn zum aufgeben zu bewegen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!