Triclinum | Ein Essen und ein Kennenlernen

  • Seneca versuchte sich jegliche Mimik beim Namen Salinator zu unterbinden, er blickte Axilla nur kurz in die Augen, mehr war auch nicht drin, dann wandte er sich wieder seinem Gesprächspartner zu..
    "Das klingt nicht übel Tribunus Pompeius, vielleicht bist du wirklich der richtige Patron für mich.", letztlich hatte er als Miles auch kaum Kontakt zu anderen höheren Persönlichkeiten, er könnte ja schlecht irgendeinen Senator auf während der Patroullie anquatschen oder ähnliches.. Pompeius' gönnerhaftes Grinsen mochte Seneca nicht, er ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen, und lehnte sich gelassen zurück während Imperiosus mit seiner Cousine sprach, er war ja schließlich auch nicht gekommen um nur über seine eigene Zukunft zu diskutieren...

  • Seneca sollte Imperiosus Klient werden? Axilla hatte ihre Gesichtsmuskulatur nicht so gut unter Kontrolle, um das zweifelnde Stirnrunzeln zu unterdrücken. Sicher, Imperiosus war nett, aber er hatte keinen Landbesitz und war im Moment noch nicht hoch genug auf dem Karriereweg angelangt. Er war ja auch noch jung, vielleicht grade mal zehn Jahre älter als Seneca. Wie alt waren die beiden überhaupt?
    Axilla hörte also nicht ganz so aufmerksam zu, als es um Imperiosus weitere Planung ging. Sie hörte nur Procurator und Rom und merkte, dass sie angesprochen worden war. “Ja, das wäre sicher sehr schön“, antwortete sie, ihr täuschendes Lächeln wiederfindend, und hoffte, dass ihre Antwort halbwegs passte.
    Seneca schien der Idee mit dem Patronat zuzustimmen, so dass Axilla ihren Mut zusammen nahm und in die Gesprächsbresche sprang. “Nun, das wäre sicher etwas, was man gut überlegen und nicht übers Knie brechen sollte. Vor allem, da es ja noch etwas anderes gibt...“ Axilla sah Seneca kurz mehr als fragend an, aber es blieb keine Zeit, sich abzusprechen, ob sie es nun sagen sollte oder nicht. Also entschied sie für sich selber und hoffte, nicht gleich von zwei Kerlen deswegen schief angeguckt zu werden.
    “Weißt du, ich war vor ein paar Wochen zufällig bei deinem Patron. Wegen Archias Erbe, weil das immer noch zum größten Teil beschlagnahmt ist. Ich wollte zumindest die Sklaven dann doch frei bekommen... und hab sie dann ja auch gekriegt vor ein paar Wochen. Ähmmm...“
    Axilla hatte das Bedürfnis, sich gerade aufzusetzen. Seitlich liegen war nicht gut, da wurde ihr gerade etwas übel. Also setzte sie sich hin, rang ein wenig mit den Händen.“Und naja, er und ich haben uns da so unterhalten, dass meine Männerwahl letztens nicht so gut war, aber dass es sicher eine gute Idee wäre, wenn einer seiner Klienten...“ Sie sah Imperiosus beim sprechen nicht an. Nicht mal ein bisschen. Sie sah zum Esstisch, zu den Blumen hinter Imperiosus, kurz auf ihre Füße und ihre Hände, kurz zur Decke, aber zu keinem der beiden Männer, bis sie endete und unausgesprochen ließ, was wohl jeder sich denken konnte.

  • Während ich in meinem Kopf schon die Einsatzmöglichkeiten für meinen potentiellen Klienten durchging, kam ich nicht umhin zu bemerken das Axilla selbst wohl auch etwas abwesend war. Zumindest warf sie mir auf meine Zukunftsplanung einen Standard-Gesprächs-Knochen hin, “Ja, das wäre sicher sehr schön“ war in etwa gleichwertig mit garkeiner Antwort ... also wurde ich stutzig, was sich noch verstärkte, als sie Seneca quasi riet sich das mit dem Klientenverhältnis nochmal genauer zu überlegen ...


    Doch als schließlich Salinator in der Unterhaltung auftauchte und sie von einem Besuch berichtete, roch ich den Braten, als gäbe es ein Feuer ... der Mann hatte mich verschachert wie ein übrig gebliebenes Stück Obst vom Vortag ... zwar war Axilla wunderschön und in meinem Innersten hätte ich sicher nichts gegen eine solche Verbindung gehabt, zumal sie sicher einige Vorteile hatte ... aber in meinem Kopf fragte ich mich warum Salinator sich so entschieden hatte, glaubte er nicht das ich selbst eine gute Partie finden würde ... oder wollte er nur sicher gehen das er die Wahl traf bevor ich es irgendwann selbst getan hätte? ...


    Nur mit Gewalt konnte ich diesen Gedanken entfliehen und in die Wirklichkeit zurückkehren, ich war verwirrt und bemerkte erst jetzt das ich Axilla immernoch mit offenem Mund anstarrte ... wie konnte sie mich nur so überfallen ... wie es wohl war sie als Frau zu haben ... warum war ich nicht vorher gefragt worden ... ob ihre Haut so weich war wie sie aussah ... ich hatte jegliche Kontrolle über meine Gedanken verloren, also floh ich in die Einzige Richtung die mir blieb ...


    "Ich .. äh hm ich weiß nicht was ich sagen soll Axilla! Ich bin überrascht, wenn das nur reicht ... warum bist du zu ihm .. warum bist du nicht erst zu mir gekommen? Sieh mich an Axilla, es geht doch ummich nichtwahr? Deswegen das Essen .. das Kennenlernen mit deinem Vetter ... du wolltest garnicht das ich sein Patron werde ... wolltest keinen Gefallen ..."


    Mein Verstand war an Zahlen und logische Folgen gewöhnt, er berechnete und plante, er überprüfte und besserte nach ... aber im Moment ging alles drunter und drüber, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen alles was ich im Moment hatte waren difuse Gefühle und auf die hatte ich schon seit Ewigkeiten nichtmehr gehöhrt ...

  • Ihn ansehen war leichter gesagt als getan. Axilla wollte ja nicht so damit herausplatzen, aber sie wollte ja auch nicht, dass sich die Iunii so komplett an die Pompeier banden. Imperiosus würde Seneca ja auch sicherlich helfen, wenn sie verschwägert waren. Und es war ein beunruhigender Gedanke für Axilla, wenn Seneca ebenfalls in die Nähe von Salinator gerückt wurde. Sie wollte ihn doch nur beschützen! Ein vielleicht abstruser Gedanke, bedachte man, dass er älter, mit Waffen geübt und ein Kerl war. Aber trotzdem konnte Axilla an diesem Gefühl nichts ändern.


    Und so sah sie schuldbewusst zu Imperiosus auf, den sie zum ersten Mal in ihrem Leben stammeln hörte. Offenbar war ihr Gespür, mit dem geringsten Aufwand das größte Chaos anzurichten, noch immer ungeschlagen.
    “Na, ich wollte ja, dass du und Seneca euch erst kennenlernt und dass es dann eben richtig ist. Aber... das hab ich ja nicht geplant mit Vescularius.“ Hilfesuchend blickte Axilla zu ihrem Vetter. Sie konnte Imperiosus auf gar keinen Fall erzählen, wie genau es dazu gekommen war, dass sie dem Präfectus Urbi überhaupt davon erzählt hatte. Sie hatte ja gedacht, dass er dann von seinem Tun ablassen würde, und nicht, dass er das nur für eine gute Idee hielt und dann weitermachte! “Das ist da einfach so... passiert. Das Gespräch kam eben darauf, und in dem Moment hab ich nicht darüber nachgedacht.“ Was stimmte. In dem Moment hatte sie wahrlich andere Sorgen gehabt.

  • Seneca blickte ein wenig verwirrt in die Runde, wusste er doch nicht was er nun in diesem wirklich peinlich berührten Moment tun sollte, das schockierte Gesicht des scheinbar so gestandenen Tribuns schockierte ihn selbst ein wenig, und er befürchtete dass Axilla's Kalkül eventuell auf der Kippe stand, auch wenn natürlich nichts entschieden war.
    Er blickte seine Cousine ein wenig bemüht an, zog seine Augenbrauen leicht hoch, und presste seine Lippen ein wenig zusammen. Dass Axilla nicht wollte dass er sich nun ein wenig Zeit mit der Patronus Frage lässt, leuchtete ihm kurz darauf auch ein, Seneca hatte allerdings noch keine Ahnung von den Machtspielchen in Rom, und bei der Truppe hatte er dies als Miles schonmal gar nicht gelernt...
    "...Nun.", murmelte Seneca in die verstörend wirkende Gesellschaft, mehr wagte er nicht herauszubringen.

  • Einfach so passiert? Nun fühlte ich mich gleich noch mehr verraten ... wie konnte denn eine so entscheidende Frage wie eine Heirat einfach so passieren? Irgendwie wollte ich wütend aufstehen, rumbrüllen mich aufregen und Axilla ein dummes Huhn nennen und sie fragen was sie denn glaubte wie das so funktionieren sollte ... doch wenn ich ganz ehrlich war dann war mir das so absolut recht ... ich hatte mich bisher bei Frauen nie festlegen können weder bei Beziehungen noch bei allen anderen Dingen die man so mit diesen "Wesen" anstellen konnte ... vielleicht war es da so ganz gut, das mir jemand diese Entscheidung abnahm!? Vielleicht war Axillas Ruf aufgrund ihres Ex-Mannes nicht der Beste, aber für mich und meine Karriere war der Ruf nun wirklich nicht entscheidend ... außerdem war sie bildhübsch und sie kam aus einer guten Gens eine, mit der sich meine Gens durchaus bereichern ließe ... es war also absolut logisch sich für diese Verbindung zu entscheien zumal auch ein gewisser Teil meiner stark fühlenden Körperteile sich besonders viel von dieser Verbindung erhoffte ...


    "Hmm ... vielleicht hast du Recht, manchmal muss man wohl auch spontan sein und obwohl es sonst nicht meine Art ist bin ich in deinem Fall gerne bereit ein Risiko einzugehen!"


    Was? Risiko .. NEIN! Ganz ruhig, Ich, ganz ruhig ... Wir sorgen schon dafür das sich das ganze für uns lohnt ...

  • Im ersten Moment sah Imperiosus sie sehr anklagend an. Und da er Axilla ja auch aufgefordert hatte, ihn anzusehen, bekam sie es diesmal zu ihrem Leidwesen mit. Sie hätte ihm auf der einen Seite gern erklärt, wie es dazu gekommen war, und dass sie eigentlich keine andere Wahl gehabt hatte, dass es ihre einzige Hoffnung war, überhaupt etwas bei Salinator zu erreichen. Auf der anderen Seite wäre sie lieber an Ort und Stelle gestorben, als zuzugeben, dass Salinator mit ihr geschlafen hatte und sie sich nicht gewehrt hatte, außer den Worten im Vorfeld. Und sie konnte auch nicht sagen, dass sie das nicht gewollt hätte, denn so oder so wäre es eine Schande für sie. Vergewaltigt worden zu sein war nicht wirklich eine Entschuldigung für das, was geschehen war. Sie war weder Jungfrau gewesen noch alt und gebrechlich, so dass man es als besonders verwerflich hätte rechtfertigen können.
    Dann aber änderte sich etwas in Imperiosus Blick, wurde milder, zustimmender. Axilla kaute sich leicht auf der Unterlippe herum – und wollte Seneca erschlagen, der zu dem ganzen nur „Nun“ sagte und sonst nichts! Kurz sah sie zu ihrem Cousin, der da saß, mit Rüstung, jung und stark. Und alles, was er zur Ehrenrettung seiner Cousine sagte, war „nun“! Männer!
    Doch dann sprach Imperiosus wieder, und die kurzzeitigen Mordpläne an der gesamten Männerschaft waren erst einmal vergessen. War das ein ja? Das war ein ja. Oder? Einen Moment zögerte Axilla, dann umarmte sieImperiosus erst einmal und gab ihm einen Kuss. Einen richtigen. Auf den Mund. Und da er auf der Kline direkt neben ihr lag, konnte er sich auch nicht so wirklich ihrer spontanen Annäherung entziehen. Atemlos und erfreut zog sie sich wieder zurück. “Entschuldige, das war... Ich bin nur grade ziemlich glücklich.“ 'Erleichtert' wäre das wahrheitsgemäßere Wort gewesen. Axilla mochte Imperiosus zwar gerne, aber nicht mehr. Sie hätte auch jemand anderen geheiratet. Aber die Aussicht, dass es hier wegen ihres Verhaltens keine weiteren Probleme geben würde und sich wohl alles in Wohlgefallen auflösen würde, war doch sehr befreiend. Zumal sie keinen Ton über Salinator weiter hatte verlieren müssen. Und ganz sicher würde dieser sie in Ruhe lassen, wenn sie mit einem Mann aus seinem näheren Umfeld verheiratet war. Sie würde keine Repressalien befürchten müssen, weil sie sich seiner Nähe entzog, und doch wäre sie sicher. Das war außerordentlich erleichternd.
    Axilla lehnte sich wieder zurück, noch immer befreit lächelnd, und legte sich wieder auf die Kline. Jetzt musste man nur noch den Vertrag schließen, und alles wäre perfekt.
    Die Bemerkung, dass Imperiosus sie als Risiko eingestuft hatte mit seinen Worten, hatte sie da vor lauter Überschwänglichkeit gar nicht mitbekommen.

  • Seneca's leichte Schockstarre löste sich schlagartig als er dem Gespräch von Axilla und Imperiosus weiter zuhörte. Als sich Axilla dann auf die Kline des Pompeiers rüberbewegte drehte er sich ein wenig ab, und schenkte Wein in die Becher nach... Er blickte Axilla mit einem leichten Grinsen an, ein ehrliches aufrichtiges Grinsen, kein 'Unser Plan hat funktioniert' Grinsen.
    "Ich freue mich Axilla, Imperiosus.", sagte er und blickte dabei bei der Reihe nach an, dann schob er jedem der beiden ihre Becher ein wenig näher,
    "Darauf wäre ein Trinkspruch angebracht, denke ich.", nicht dass er schonmal so einen gehalten hätte, früher hörte er immer die seines Vaters welcher nach erfolgreichen Taten der Legio gerne einen Spruch auf den Lippen hatte, vielleicht war nun seine Zeit dazu gekommen..

  • Ein seltsames Gefühl beschlich mich als Axilla sich plötzlich zu mir hinüber beugte, ich kannte es gut, es war das Gefühl das mir beinahe nach jeder Entscheidung auflauerte ... die Befürchtung einen Fehler gemacht zu haben ... und gerade als es vollends aufzukeimen versuchte küsste Axilla mich und ich hatte vergessen was auch immer mich gerade noch mit Wiederwillen erfüllt hatte ... sie schien mir tatsächlich völlig verfallen zu sein, kein Wunder, immerhin war ich ein erfolgreicher Mann dessen Zukunft drohte sogar noch einflussreicher und mächtiger zu werden ... eigentlich war es ohnehin ein Wunder das die Frauen nicht scharenweise in Ohnmacht fielen wenn ich die Straße entlang ging ...


    Doch dann wurde ich von Seneca aus meinen kindischen Gedanken gerissen und versuchte mich wieder im hier und jetzt auf die aktuellen Gegebenheiten zu konzentrieren ... scheinbar war dieses Thema wahrlich unkompliziert über den Tisch gegangen, wobei ich zugeben musste das mich immernoch einige Fragen quälten, doch dafür war später sicher auch noch Zeit jetzt schrie das Leben ganz einfach nach einem Schluck Alkohol und wollte ich natürlich nicht im Weg stehen ...

  • Imperiosus sagte nichts, wirkte aber auch nicht unglücklich. Er griff einfach nach seinem Weinbecher, als Seneca meinte, ein Trinkspruch solle ausgebracht werden. Axilla hatte immer gedacht, dass zuerst noch lang und breit über den Vertrag verhandelt werden würde, aber anscheinend interessierte die Männer das nicht. Und Axilla hatte da nur wenig Ahnung, ihr Ehevertrag mit Archias war erst nach der Hochzeit noch der Form halber aufgesetzt worden, damit da eben alles schriftlich auch festgehalten war. Doch die Kerle würden schon wissen, wie es richtig war.
    Und so nahm auch sie ihren Weinbecher – eigentlich wollte sie ja nichts trinken, aber dafür machte sie eine Ausnahme. Und ihren Gast geknutscht hatte sie sowieso schon, also konnte es in der Beziehung nicht peinlicher werden – und hob ihn an.
    “Auf die Pompeii und die Iunii?“ Es war fast mehr Frage denn Trinkspruch, aber Axilla hatte von diesen noch weniger Ahnung als von Eheverträgen.

  • Seneca hob seinen Becher, er wusste irgendwie dass auf ihn als "Mann im Haus" noch einige Arbeit zukommen würde, aber er konnte sich einigermaßen damit abfinden, und hoffte dass sich für seine Cousine endlich mal das Blatt zum guten Wenden würde...
    "Auf die Pompeii und die Iunii, mögen die Götter diese Verbindung mit wohlwollen beschützen, und unseren Familien große Tage bescheren.", das mit den Trinksprüchen würde Seneca mit der Zeit lernen, spätestens zur Hochzeit hätte er einen fantastischen Spruch auf den Lippen, solange hatte er noch Zeit zum Üben, darüber würden sich die Kameraden in der Castra sicherlich freuen...

  • Ich hob ebenfalls den Becher und sah die beiden Iunii an, zur Hälfte war ich voller Neugier was sich nun alles noch ergeben würde und welche Vorteile ich mit einer Frau an der Seite wohl noch so erringen konnte ... zum Anderen war ich immernoch etwas überrumpelt ...


    "Auf die wohl größte Überraschung in meinem bisherigen Leben und das sie unseren Familien eine glorreiche Zukunft beschert!"


    Ich leerte den Becher in einem Zug und ließ mich wieder auf die Kline fallen, fröhlich grinsend ... irgendwie fühlte ich mich gerade ganz besonders wohl, wahrscheinlich auch weil mein Vater mir stets gesagt hatte das einem die richtige Frau nicht einfach in die Arme fiel, sondern das man sie umwerben musste und das nur aus Liebe eine wirklich erfolgreiche Ehe erwuchs ... tja alter Sack, da hatte ich wohl doch wiedermal Recht behalten ...

  • “Per Baccho“, stimmte Axilla mit ein und schüttete einen großzügigen Schluck ihres Weines auf den Boden. Ein bisschen schlechtes Gewissen hatte sie schon wegen den Sklaven, die die Sauerei wegwischen mussten, aber zum einen hatte Bacchus ihr schon desöfteren deutlich gezeigt, dass mit ihm nicht zu Spaßen war, und zum anderen war das eine legitime Art und Weise, die Weinmenge in ihrem Becher zu reduzieren, so dass sie gar nicht erst in Versuchung kam, ihn zu trinken.
    Imperiosus schien da nicht so zimperlich zu sein – oder Bacchus ärgerte Männer einfach nicht so gerne wie junge Iuniae – er leerte seinen Becher in einem Zug, so dass ein fleißiger Sklave ihm nachschenkte. Axilla nahm nur einen Schluck, wenngleich einen großen, und stellte ihren Becher dann beiseite. Im Moment schien ja alles ziemlich klar und gut zu sein, und eigentlich sollte Axilla sich auch sehr freuen. Irgendwie freute sie sich ja auch, dass es geklappt hatte, nur... es war schon ein seltsames Gefühl, zu wissen, dass sie den Mann neben sich heiraten würde. Es war so... so... erwachsen. Und eigentlich fühlte sich Axilla nicht ganz so... erwachsen.


    Nichts desto trotz musste sie es wohl sein, denn die Gelegenheit war jetzt da, über all das zu sprechen, was noch offen war. Und bevor sie heiraten konnten, gab es ja doch ein paar Dinge, die geregelt gehörten. Noch einmal wollte sie so ein Durcheinander wie bei Archias nicht haben. Auch wenn Imperiosus nicht aussah, als würde er Selbstmord begehen und den Praefectus Urbi ärgern. Aber Archias hatte am Anfang ja auch nicht so ausgesehen. Zumindest nicht so, als wolle er Selbstmord begehen. Das Ärgern des PU hätte Axilla schon damals geglaubt.
    “Also...wenn wir gerade dabei sind, mein ich, dann könnten wir doch auch gleich ein paar Punkte besprechen, oder? Ich meine... so etwas will ja gut ausgehandelt sein...“
    Axilla sah etwas verlegen zu Imperiosus herüber und kaute mal wieder leicht auf ihrer Lippe. Sie hatte keine Ahnung, wie sie sowas geschickt anfangen sollte, aber es gab ja durchaus Dinge, die geklärt werden sollten.
    “Zum Beispiel die Dos... ich weiß nicht, was du dir da vorstellst, welche Größenordnung wohl angemessen wäre. Und... ich hätte da auch... eine Bitte...“

  • Beinahe hätte ich laut losgelacht als Axilla von Handeln und Verträgen anfing, aber sie hatte natürlich absolut recht alles musste geplant und strukturiert werden, wir mussten abstecken inwieweit diese Heirat die Bezihung zu anderen Familien beeinflussen würde und dem mit Hilfe vobn Geschenken gegenseuern es mussten Steuern verlagert werden und ich sollte mir definitiv einen Überblick über die neuen Besitztümer meiner Frau machen ... Termine für Feiern klären, abschätzen welche Klienten eingeladen werden sollten um mit wem in Verbindung gebracht zu werden und welche ich geheim hielt ... viel zu viel für meinen betrunkenen Verstand auf jeden Fall ... aber dafür gab es eine einfache Lösung ... ich überlies das reden vorerst ihr und gab nur ab und an mein Garum dazu ...


    "Ganz in Ruhe Axilla, wir haben doch Zeit oder? Erzähl was dieer aufm Herzen liegt und ich sag dir was ich da machen kann! Wir sind ja nicht auf der Flucht!"


    Wobei ich eigentlich schon auf der Flucht war nur halt im Übertragenen Sinne ...

  • Sie hatten Zeit? Wirklich? Axilla wusste nicht, ob ihr das nun gefiel oder weniger gefiel. Eigentlich wäre sie schon gerne in nicht allzu ferner Zukunft wieder verheiratet. Bei Imperiosus aber klang es so, als würde er das nun erstmal gerne ein paar Monate – oder Jahre – ruhen lassen. Angesichts der Tatsache aber, dass sie ihn als Schutzschild brauchen wollte gegen etwaige Übergriffe seines Patrons – wobei dieser sich bei ihr auch nicht mehr gemeldet hatte, was ein Grund zur Hoffnung war – war sie sich nicht sicher, ob ihr das gefiel. Es war ja jetzt nicht so, als müsse sie durch eine rasche Heirat eine Schwangerschaft verdecken. Wie beim letzten Mal, wenn man es genau nahm. Aber trotzdem. Es verunsicherte Axilla eher, als dass es sie beruhigte.
    “Ähm, also... was mir wichtig wäre“, versuchte sie wieder zum eigentlichen Kern des Geschehens zurückzugelangen, “ wäre folgendes. Wie du vielleicht weißt, habe ich keine Geschwister. Also hat mein Vater auch keinen Erben. Und da wär es mir wichtig, also, wenn wir dann mal Söhne haben, dass die dann... auch für ihn opfern dürfen. Dass du das erlaubst. Und ich würde gern wollen, dass einer den Cognomen Atticus bekommt, zum Gedenken an meinen Vater.“ Ein bisschen doof kam sich Axilla schon vor, als sie das so vorbrachte. Sie war noch nicht einmal schwanger – zumindest hoffte sie inständig, dass Salinators Samen nichts in ihr hatte aufgehen lassen – und sie redete schon davon, welchen Namen sie für einen Sohn bevorzugen würde. Aber es war ihr wichtig. Wenn es überhaupt eine Sache auf dieser ganzen Welt gab, die für Axilla von existentieller Bedeutung war, dann war es diese.

  • Seneca hörte dem Gespräch stillschweigend zu. Er würde die Einzelheiten zu einem späteren Zeitpunkt sowie mit Imperiosus aushandeln müssen, da sollte Axilla nun ruhig ihre Wünsche äußern, sodass sich beide darauf einstellen konnten. Er nippte an seinem Becher und lehnte sich zurück, ab und zu blickte er einen der beiden in der Runde an...

  • Nun war ich doch wieder misstrauisch geworden, warum um alles in der Welt war ihr der Name eines etwaigen Sohnes das wichtigste? Und warum kam sie damit gleich als erstes ...


    "Bist du schwanger, Axilla?"


    Die Überraschung und Besorgnis war mir anzusehen, natürlich wollte ich auch Kinder, aber wenn dann sollten es schon meine eigenen sein und angesichts der Tatsache das wir noch nie das Bett geteilt hatten wäre das im Moment wohl recht unwahrscheinlich gewesen ...

  • Axilla hatte mit vielem gerechnet. Allem voran hätte sie mit einem Nein gerechnet. Mit einem Aufbrausen, ob sie die Pompeii nicht ehre, oder sowas. Etwas, das sie würde erklären müssen. Gehofft hatte sie natürlich darauf, dass Imperiosus einfach ja sagen würde und die Sache damit geregelt wäre. Aber mit dieser Frage hatte sie jetzt nicht gerechnet, und der Schock war ihr nur allzu deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie starrte ihn entsetzt mit aufgerissenen Augen und offenem Mund an und keuchte nur einmal ungläubig. Es dauerte einen Moment, bis sie überhaupt etwas sagen konnte.
    “Neeeeiiin! Bin ich nicht! Wie kommst du darauf, dass ich schwanger wäre?“ Nun, gänzlich auszuschließen war es noch nicht, und schon beim letzten Mal hatte sie es nicht gleich bemerkt. Aber sie durfte von Salinator nicht schwanger sein, also war sie es auch nicht. Über alles andere wollte sie nicht einmal nachdenken.
    “Aber eigentlich hatte ich vor, das mit dir dann auf absehbare Zeit zu ändern“, setzte sie noch etwas beleidigt hinterher.

  • ... auf absehbare Zeit zu ändern“ ... mein Mund stand offen und ich hätte schwören können das ich zum ersten Mal in meinem Leben für eine Sekunde lang rot gewesen war ...


    "N .. Entschuldige bitte ich dachte nur wegen deinem Wunsch ... aber ich denke das geht in Ordnung solange sie beiden Familien die gleiche Ehrerbietung entgegenbringen, immerhin werden sie ja Pompeier sein!"


    Für einen kurzen Augenblick zweifelte ich noch kurz ob ich hier nicht zu leichtfertig mit dieser Erlaubnis gewesen war, doch wenn ich ehrlich darüber nachdachte spielte es keine Rolle. Meine Ahnen bedeuteten mir nichts, zumindest solange nicht wie ich keinen Vorteil aus ihnen ziehen konnte ...

  • Axilla war nur halb versöhnt. “Wenn ich schon schwanger wäre, wären das ja sowieso ein Iunius“, murmelte sie noch immer leicht beleidigt und merkte dabei nicht einmal, dass sie Imperiosus für einen Moment ins Stocken gebracht hatte. Erst einen Moment später realisierte sie, dass sie gewonnen hatte, doch war sie im Moment einfach noch zu gekränkt, um sich vernünftig darüber freuen zu können. Auch wenn es sie schon sehr viel versöhnlicher stimmte und sie sich doch wieder an ihre guten Manieren erinnerte.
    Sie räusperte sich kurz, überlegte einen Moment und begann ihre ganz persönliche Versöhnung, indem sie einfach näher zu Imperiosus rückte, so dass ihr Schenkel ihn ganz leicht berührte. “Und gibt es irgendwas, das du gerne wollen würdest? Was wir vielleicht klären sollten vor der Hochzeit?“ Sie bedachte ihn mit 'dem Blick'. Ja, der Blick, der von süßer Verheißung bis flammender Verführung alles sein konnte und doch eigentlich nur Mittel zum Zweck war. Zu dem Zweck, einen Mann um den Finger zu wickeln und ihn sich gut fühlen zu lassen. Aber das einzige, was Axilla wirklich wichtig war, hatte sie soeben bekommen. Der Rest war für sie reine Verhandlungssache.

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