[Atrium] Furii hospiti


  • Tage nach der Ankunft eines Verwandten von Calli saß Lucius in seinem Atrium als Phocylides ihm den jungen Furius meldete. Lucius hatte damit gerechnet da er es so mit dem Cousin seiner Frau besprochen. Bei der kleinen Begrüßung hatte man sich auf ein kleines Anfangsgeplänkel beschränkt.


    Als der Furius das Atrium betrat stand er auf und ging ein Stück auf ihn zu.


    „Salve Furius. Es ist schön dass du den Weg wieder hier her gefunden hast. “

  • Gnaeus hatte sich nach einigen Tagen wieder zur Casa Iulia gegangen. Immer hin wollte er ja was davon haben das seine Cousine so günstig geheiratete hatte. Es war ein Wirklicher Glücksfall. Seine Cousine war von einfachem Stand und war nun mit einem Senator verheiratet. Ein echter Glücksfall für ihn! Obwohl er ja Familien mäßig nicht grade schlecht ausgestattet war. Aber ein Bisschen mehr konnte ja nie schaden wie er fand.


    Als er das Atrium betrat kam ihm der Hausherr schon entgegen und Grüßte ihn. Gnaeus erwiderte die Begrüßung. „Salve Senator Iulius. Schön das Du dir Zeit für mich nimmst.“

  • Lucius winkte ab als Calli´s Verwandter ihn mit dem Titel anredete. Unter Verwandten war das sicher nicht nötig.


    „Schenk dir den Titel unter Verwandten und setzt dich.“


    Lucius wies auf die Kline und setzte sich selbst auf seine. Dann nahm er einen der blauen Glasbecher von dem kleinen Tisch.


    „Willst du einen Schluck trinken Gnaeus?
    Ich hoffe du verzeihst mir die formlos anrede aber ich bin der Älter und es ist an mir die Art der Anrede zu wählen.“

  • Gnaeus nickte er wollte ja nur die Form wahren. Als jüngerem stand es ihm, wie der Senator schon festgestellt hatte, nicht zu auf Titel und förmlich anrede zu verzichten. Aber da es nun so war hatte er natürlich nichts dagegen. Also setzte er sich auf seine vier Buchstaben und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Senator. „Oh ja ich nehme gern einen Becher.“ Bestätigte er das Angebot ob er etwas trinken wolle.

  • Nach dem Gnaeus dem Getränk zu gestimmt hatte winkt Lucius einem Sklaven der einen Becher Füllen und zureichen sollte. Erst als sein Gast einen der Blauen Glasbecher in der Hand hielt, Prostete er ihm kurz zu. Dann tranken sie beide einen Schluck. Lucius hatte den Wein verdünnen lassen. Es war einfach noch zu früh am Tage um puren Wein zu trinken. Dann setzte er an dem Jungen mal auf den Zahn zu fühlen.


    „Nun Gnaeus erzähle mir ein Bisschen von Dir. Was hast Du bis jetzt gemacht und was hast Du vor.“

  • Gnaeus lümmelte sich bequem auf die Kline und ließ sich den Becher reichen. Dann trank er mit dem Man seiner Cousine einen Schluck. Aha der Mann wollte erst mal sehen was die Verwandtschaft so vor hatte. Na gut wenn Gnaeus diesen Mann nutzten wollte war klar das er erst mal von der Leber weg erzählen musste. „ Wie Du eist bin ich in Tarraco geboren und aufgewachsen. Mein Großvaterkennst du ja. Als meine Mutter starb bin auf einem seiner Güter groß geworden. Das hab ich auch zuletzt verwaltet. Aber ich bin der Sohn eines Ritters und auch wenn ich keine große Erbschaft gemacht hab. Hab ich von meinem Vater doch etwas bekommen das andere mit dickeren Konten nicht haben. Den Ordo meines Vaters kann mir keiner nehmen und so will ich meinem Vater nacheifern und die Ritterwürde erringen. Ich weiß das ich Hilfe dabei brauche kann.“ Er grinste den Senator an.

  • So so war das er hoffte auf Unterstützung. Na gut es war nur recht und billig das er bei dem Mann seiner Cousine danach fragte. Er nahm sich eine der Feigen aus der Schale auf dem Tisch und biss hinein.


    „So so und wie willst du das anstellen? Denn wie du schon sagtest hast du keine große Erbeschafft aus dem Nachlass deines Vaters gemacht. Du brauchst einen Patron der Dir hilft.“


    Sagte er grinsend denn es war klar als Angebot zu verstehen.

  • Gnaeus schmunzelte auf die Frag wie er das Anstellen wollte. Warum glaubten die Leute das es schwer war? Das war es doch eigentlich nur wenn man nicht der Sohn eines Ritters war. „Ich werden den Patron meines Vaters Fragen ob er traditionsgemäß das Patronat auch auf mich übernimmt. Ich denk das Marcus Vinicius Hungaricus sicher nicht die falsche Wahl sein kann. Auch wenn wie wir schon fest gestellt haben, ich keine große Erbschaft gemacht habe. Und Verwandte und hat man ja schließlich auch noch.“ Sagtet er dann und lächelte den Iulius an als ob er kein Wässerchen trüben könne.

  • Hm ja da hatte der Junge recht der Senator Vinicius Hungaricus war wirklich eine gute Wahl. Noch dazu wenn man da schon einen Fuß in der Tür hatte. Mit den Verwandten die man wohl auch noch hatte fühlte er sich wohl bewusst angesprochen.


    „Hm da hast du Recht er ist ein guter und einflussreicher Mann. Und wenn er Dir durch eine Tradition verbunden ist dann um so besser. Ich denke das er eine gute Wahl ist.“

  • Lucius war etwas überrascht gewesen als man ihm den jungen Furius meldete. So weit er wusste war dieser doch nach Germanien gegangen um dort mit seinem Patron zu arbeiten. Aber gut das war jetzt auch schon wieder einen Weile her und Marcus Vinicius Hungaricus hatte sich in die Provinz zurückgezogen. Nun ja man konnte also gespannt sein auf dass, was der Junge zu berichten hatte.
    Also ging Lucius ins Atrium wo der Junge Furius auf ihn wartete. „Salve Gnaeus.“ Begrüßte er den jungen Mann wie schon das letzte mal beim Praenomen denn er sah keinen Grund das zu ändern. Er sah sich der Familie Furia noch immer verbunden auch wenn Callis Tod nun schon so viele Jahre her war. „Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Wie lange ist es her, ein oder zwei Jahre? “ Genau konnte Lucius das nicht sagen.

  • Gnaeus musst nicht lange warten bis der Senator dann ins Atrium kam. Na als Senator hätte Gnaeus Besucher schon etwas warten lassen. Aber er war natürlich erleichtert als der Senator ihn dann auch wieder so freundlich begrüßt. Er schien wirklich einen Narren an seiner Familie gefressen zu haben. Na ja um so besser, damals hatte er ja mehr Kontakt zu seiner Cousine gehabt als zu dem Senator. Was für ein Glück für ihn das dieses einen Senator geheiratet hatte.


    "Salve. Ja schön mal wieder in Rom zu sein." Sagte Gnaeus ohne Titel und ohne Namen. Denn so richtig hatte er sich nicht daran gewöhnt hier einfach mit Vornamen um sich zu werfen. Er hoffte einfach das es nicht weiter auffallen würde denn der Senator hatte es ihm ja angeboten. "Nun nicht ganz zwei würde ich sagen." Beantwortete er die Frage nach der vergangenen Zeit. War das wirklich schon so lange her?

  • Lucius wies mit einer Hand auf eine Sitzgelegenheit. „Setzten wir uns doch.“ Als er Platz genommen hatte grinste er. „Wirklich? Es kommt mir länger vor.“ Dann aber fragte er dann nach. „Nun was führt dich wieder nach Rom und speziell hier her zu mir.“ Denn der Besuch des Furius überraschte ihn dann doch. Und auch wenn er mit Calli verheiratet war, war er doch sicher nicht der einzige der als Anlaufpunkt für den jungen Mann taugte.

  • Den Angebotenen Platz nahm Gnaeus gern an denn im Stehen zu reden je doch recht blöd wenn man sitzen konnte. Also setzte er sich auf seine vier Buchstaben. "Ja mir kommt es auch länger vor aber zum Glück verstreicht die Zeit dann doch nicht so schnell." Im Grunde hatte er in der Zeit viel erlebt also kam es ihm doch recht schnell vor aber das Tat nichts zur Sache. "Nun ich muss sagen seit sich mein Patron und mein Großvater aufs Land zurück gezogen haben. Fehlt es mir etwas an guten Ideen was ich als Nächstes machen soll. Wie du weist hat einer meiner ältern Brüder das Land meines Vaters geerbt und verloren. Damit bin ich nicht in der Lange den Zensus zu erfüllen um die Militia Equestris zu beschreiten. Nun ich bin nicht unvermögend aber ich weis nicht wie ich es anfangen soll meine Kariere zu beginnen. Bevor ich nach Germanien ging hatte ich mit dem Praefekten der Vigiles gesprochen. Ich wollte dort als Centurio oder wenigstens als Optio anfangen aber er verweigerte mir diesen Weg obwohl mein Vater dort Tribun war." Erklärte Gnaeus dem Iulius seinen Stand der Dinge. Es war ein Hickhack wie er fand warum hatte sich der man den da nur so quer gestellt? Er war der Sohn eines Eques und Enkel eines Consulars was gab es da zu über legen. Und dann wurde er persönlicher Sekretär eines Stadthalters aber auch das hatte ihn nicht weiter gebracht.

  • Hm hm hm aber was sollte Lucius da jetzt machen? Er war weder der Parton noch der Vormund des jungen Furius. Normal war es schon das er hätte wenigstens mit dem Centurionat bei den Vigiles anfangen hätte können aber warum? Seine Großvater und sein Patron waren steinreich. Warum hatte er sich von denen nicht Land geben lassen und hatte sich um den Ritterring bemüht um auch Tribun zu werden? „Hm und dein Großvater oder Patron haben Dir kein Land für eine Kariere als Eques gegeben? Ich meine warum hast du das nicht gemacht?“ Wie er fand eine berechtigte Frage. Denn er selbst konnte ihm keines geben das stand mal fest. Auch wenn er ihm gern helfen würde.

  • Diese Frage stellte Gnaeus natürlich vor ein massives Problem denn das hätte er wirklich mal tunen sollen. "Nun ich wollte mich erst mal positionieren und dann hat es sich nicht mehr ergeben." Das war alles mehr als ärgerlich aber was sollte er jetzt machen? Er hatte jetzt schon ein mulmiges Gefühl denn ganz offensichtlich hatte der Senator ihn nun etwas überfahren. Ja was warum hatte er da nicht vorgebaut? Es gab ganz offensichtlich keine vernünftige Erklärung dafür. "Könntest du mir eines leihen bis ich eine anderes habe?" Das war natürlich schon ganz schön gewagt dann warum sollte der Iulius das machen? Aber andererseits der brauchte keines dann der Brauchte das Land nur zum Zeitpunkt der Standeserhebung ein Ritter aber brauchte immer eines. Das war schon recht doof und fragen kostete ja nichts. Wobei er hier davon ausging das es im Sande verlaufen würde.

  • So so nicht mehr ergeben der junge Furius hatte es einfach schleifen lassen und stand nun da und wusste nicht was er tun sollte. Lucius kannte natürlich aus eigener Erfahrung wie es war das man seine Felle wegschwimmen sah aber das er ihm gleich Land übereignete wo er doch selbst so gut wie keines besaß. So grün war er sich mit dem Furius nun auch nicht. „Ich befürchte wir kennen uns noch nicht gut genug für solch einen großen Schritt. Denn ich selbst habe nicht all zu viel Land und will natürlich das das wenige was ich haben an meine Söhne geht. Und du warst jetzt auch schon mehrfach im Imperium unterwegs. Ich biete Dir aber an dich besser kennen zu lernen und mich umzuhören ob ich etwas für dich tun kann. Fürs erste biete ich Dir eine Stelle als mein Schreiber an um dich besser kennen zu lernen. Denn so wie ich dich verstanden haben bist du zur Zeit ohne Beschäftigung.“ Auch wenn er schon immer eine Schwäche für die Verwandten seiner verstorbenen Frau hatte so weit ging diese Schwäche dann doch nicht.

  • Auch wenn er sich das schon fast gedacht hatte war Gnaeus schon etwas enttäusch. Natürlich war der Iulius ihm nichts schuldig aber wenn man schon Anlauf nahm und so in die Bresche sprang dann war man natürlich genickt wenns nicht klappte. Und schon wieder Scriba Personalis zu werden danach stand ihm eigentlich nicht der Sinn aber welche Wahl hatte er schon. Er kannte in Rom wenig Leute die ihm Land geben konnten also dann doch wieder er Bursche eines Senators. Na hoffentlich machte sich das irgendwann man bezahlt im Lebenslauf. "Gut wenn du mich als Scriba Personalis willst dann werde ich versuchen dir gerecht zu werden." Na ja hoffentlich hatte Centho genug Kontakte die man Pflegen konnte.

  • Am Tage nach seiner Ankunft in Rom hatte er seinen Schreiber ins Atrium rufen lassen. Der junge Furius hatte sich gut geschlagen und nun wollte er sich an seinen Teil der Abmachung halten. Er hatte nicht viel Land und würde es nicht verkaufen aber er würde dem jungen Furius wie vor Monaten besprochen ein Landgut leihen bis dieser sich von seinem Patron, seinem schwer reichen Großvater oder wem auch immer eines besorgt hatte. Denn der junge Mann hatte es Verdient nun doch zu versuchen in die Fußstapfen seines Vaters zu steigen. Und darum hatte er beschlossen das er ihm erst mal das Landgut bei Patavium überließ. „Guten morgen Philus. Ich möchte mich kurz mit dir unterhalten.
    Wie du dich sicher erinnerst standen wir vor längerer Zeit, als du mein Schreiber wurdest schon einmal hier und du hast mich gebeten dir ein Landgut zu überlassen. Ich kann dir keins Verkaufen aber ich werde dir um der Bande zwischen unseren Familien, meiner verstorbenen Frau zu liebe mein Landgut bei Patavium leihen bis du anderweitig zu einem gekommen bist. Ich werde es Dir also formell abtreten aber ich erwarte das du es mir testamentarisch vererbst solltest du sterben oder mir zurück gibst so bald du ein Anderes hast.“
    Dann reichte er dem Furius eine Pergamentrolle. Denn solch ein Schreiben sollte schon etwas beständiger sein als auf Wachs geschrieben. Sonst bestand der Iulische Senator ja auf das traditionelle römische Schreibgerät, der Tabula. Weil er Verschwendung hasste und die Tabula tat es in den meisten Fällen ja auch.




    Abtretungserklärung


    Hiermit trete ich Senator L. Iulius Centho Sohn des Tib. Iulius Maxentius,
    dass bonitarische Eigentum an mein Landgut bei Patavium das nach Quiritischem Recht mein Eigentum ist.
    An Gn. Furius Philus Sohn des C. Furius Helios ab.
    Eine Ersitzung wird mit dieser Übertragung auch nach zweijährigem Besetzt ausgeschlossen.


    L. Iulius Centho
    Senator und ehrenwertes Mitglied im Colleg der Auguren in Rom.


  • Oh jetzt war Gnaeus aber doch ganz schön geplättet als der Senator ihn da so früh am Morgen mit derart guten Nachrichten überfiel. Er nahm erst mal die Pergamentrolle entgegen und endrollte sie und las. Na gut damit gehörte ihm das Gut schon mal wenn auch nicht nach Quiritischem Recht und auch nur geliehen. Aber das war schon mal besser als alles was seine Großvater oder sein Patron getan hatten. "Ich danke dir. Ich werde es in meinem Testament festhalten, so wie du es gesagt hast." Ihm fiel ja fast ein Stein vom Herzen. Er konnte nun den Zensus erfüllen er meinte er könne Luftsprünge machen. Jetzt musste er es nur noch in den Ritterstand und es zu einem Posten schaffen. "Würdest du mir eine Empfehlung ausstellen, damit ich bei der Kanzlei mein Glück versuchen kann?"
    Denn ohne Weiteres würde es wohl immer noch holprig werden.

  • Nun natürlich wollte er ein Empfehlungsschreiben, den er hatte sich die letzten Monate bei ihm verdient gemacht und hatte als sein persönlicher Schreiber sehr ordentlich seinen Job gemacht.
    Auch das bestärkte Lucius dazu der Bitte des Furius doch wenigstens dahingehend nach zu kommen das er ihm wenigstes Land borgte. Das Empfehlungsschreiben verstand sich natürlich von selbst und er hatte es schon vorbereitete. Hier aber wieder auf dem praktischen für Römer typischen Schreibutensil. Denn die konnte man wieder verwenden oder eben auch nicht. Wenn nicht waren sie leicht zu stapeln. Erreichte dem Furius das Täfelchen. „Ich habe schon eines Vorbereitet. Eine Kopie werde ich an den Palast senden.“


    Ad
    IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS
    Palatium Augusti
    Roma


    Ich grüße dich Augustus.
    Ich will dir einen Mann für den Stand eines Eques Imperial empfehlen.
    Gn. Furius Philus ist der Sohn eines ehemaligen Tribunus Angusticlavius der Legio XXII, C. Furius Helios und über seine Mutter Enkel des ehrenwerten Consulars P. Matinius Agrippa. Wie sein Vater ist er Klient ehrenwerten Consulars M. Vinicius Hungaricus.
    Auch ist er ein Verwandter meiner verstorben Frau.


    Er ist in der Kriegskunst und im römischen Recht geschult und ich kann, da er die letzten Monate mein Scriba Personalis war, sagen das er in administrativen Aufgaben gut bewandert ist.


    Wie du siehst sind seine Referenzen ausgezeichnet und daher empfehle ich dir ihn dringend.
    Er will die Militia Equestris beschreiten und besitzt alle Voraussetzungen dafür.
    Solch ein Mann wird dir sicher gute Dienste leisten. Ich bin sicher das er die Aufgaben eines Procurator Annonae sehr gut bewältigen können wird.


    L. Iulius Centho
    Senator und ehrenwertes Mitglied im Colleg der Auguren in Rom.

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