Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da

  • Der Wein tat das wozu er da war. Die Sinne berauschen. Ich hörte ihm schweigend zu. Er haderte mit sich, mit dem was war und wie es weiter ging. „ Hast du dich wirklich mit jedem, auch mit dem allerkleinesten und nichtigsten Gedanken von ihm getrennt? Du hast Gewissensbisse, du hast Angst dich vollends von ihm zu trennen. Ein kleiner Teil von dir kann ihn nicht vergessen.“ Es war nicht einfach von etwas zu lassen, was nicht nur eine Nacht währte.


    Unsere Blicke trafen sich, seine Hand, seine kleine Offenbarung, seine Augen, der Wein entfachten das Feuer in mir von Neuem. „ Dann zeige mir wie SEHR.“ Ich legte eine Hand in seinen Nacken zog ihn zu mir. ich war entschlossener den je. Unsere Lippen verschmolzen miteinander, ich forderte seine Zunge zu energischen wilden Spiel heraus, biss sanft zu. Meine andere Hand hatte den Weg zu seinem knackigen Hintern gefunden und knetete ihn mit wachsender Begierde. Löste mich für einen Augenblick von ihm. Warf ihm einen hungrigen, lüsternen Blick zu. Wurde es doch noch eine Nacht nach unseren Wünschen? Eher nach meinen Wünschen. Ich wollte an nichts anderes mehr denken. Diese Nacht, hier und jetzt, ohne Tabu, ohne wenn und aber. So wie beim ersten Mal. Nicht ganz wie beim ersten Mal. Es gab einen kleinen Unterschied.

  • Manchmal war Massas Scharfsinn unglaublich lästig!
    "Unsinn! Ich will NIE wieder etwas mit ihm zu tun haben!" beteuerte ich laut, "VERRATEN hat er mich, ich HASSE ihn!!
    Aber während ich es noch aussprach, oder genauer gesagt, in die Nacht rief, wußte ich schon, dass das bestenfalls die halbe Wahrheit war...
    Genug der Halbheiten. Ich erlaubte es dieser Nacht nicht, eine reine Enttäuschung zu sein - und war doch überwältigt, wie Massa, auf diesen einen Funken hin, so heftig aufflammte!


    Oh! Meine Augen wurden groß, ein wenig benommen ließ ich mich auf das Spiel der Zungen ein. Ich muß gestehen, dass ich, was die Hingabe anging, ziemlich außer Übung war (trotz meiner Behauptung eben). Und das ging ja alles so schnell! Er war mir mindestens drei Schritte voraus. Und es war alles so verboten – dass er, jünger, im Rang unter mir, hier auf einmal den Ton angab, wenn irgendjemand das erführe, würde mich Spott und Hohn den Rest meines Lebens verfolgen, oder was wenn er mich danach geringschätzen würde, und – Oh! seine Hände – und – OH! dieser hungrige Blick, er ging mir durch und durch..... Ich biss mir auf die Lippen, senkte die Lider... Aufregend war es natürlich, der Kitzel des Verruchten durchrieselte mich heiß, verdrängte die Mattigkeit. Außerdem hatte er mich HERAUSGEFORDERT. Ich streckte mich langsam, schenkte ihm meinen schönsten Augenaufschlag und vertraute ihm ebenso herausfordernd an:
    "Ich gehöre GANZ dir!"
    Ihn mit schmachtendem Blick umfangen haltend, beugte ich mich zu ihm, bis ich wieder die Wärme seines Körpers spüren konnte, öffnete die Schnalle seines Gürtels. Der rutschte mit einem leisen Klirren beiseite. Ich lächelte Massa zu, leckte mir flüchtig über die Lippen, spannte ihn ein wenig auf die Folter, während ich seinen Mannesstolz aus den Falten der Tunika befreite – um mich ihm dann ganz besonders HINGEBUNGSVOLL und kunstfertig zu widmen.... erfüllt von einer hitzigen Sehnsucht nach dem Rausch. Ich wollte mit ihm brennen, in seinem Feuer, ich war kein Adler, hatte keine Schwingen, ich ließ mich fallen, in dem Begehren zu fliegen...

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  • Sein Blick, der Augenaufschlag, hielten mich gefangen, das Klirren des cingulum’s steigerte die Begierde. Mein Blut rauschte nach unten, sammelte sich, wurde unter seiner Hingabe zum Vulkan der kurz vor dem Ausbruch stand. Mit fast fiebrigem Blick verfolgte ich seine Geschäftigkeit. Mein Atem ging schneller, lange hielt ich es nicht mehr aus. Wie in Trance, gierte ich nach ihm. Grub meine Hände in sein sich verrucht gut anfühlendes Hinterteil. Begann es zärtlich bestimmt für mich zu erobern. Bis .....ja, bis mich etwas zurück hielt. Dabei hatte ich heute die Gelegenheit ihn zu besitzen.


    Das Feuer tobte in mir, wollte ausbrechen. Ich konnte nicht! Es war festgeschrieben und unumstößlich. Für mich stand außer Frage, ich konnte die althergebrachten Grundsätze nicht verletzen. Mein Feuer brannte lichterloh, der Rausch erfasste mich. Ich verlor mich darin, ergab mich. Ließ ihn bestimmen, verging immer mehr. Explodierte förmlich unter seinen Zuwendungen, konnte mich nicht mehr zurück halten. Gut gebrüllt Löwe, hätte ich sagen können. Nur nicht da wo ich ursprünglich wollte. Beschämt sah ich ihn an, nach einer Erklärung suchend. Musste ich das? Nein, ich hoffte darauf, dass er es auch so verstand. Ich strich ihm sanft über die Wange, entschuldigend, tröstend, um Nachsicht bittend.

  • Was war denn jetzt schon wieder verkehrt?! Kaum hörte ich auf, mich zu zieren, war willig mich ganz und gar erobern zu lassen – da wollte er auf einmal nicht mehr? So verschmäht zu werden machte mich nicht gerade glücklich... und gerade als ich mich fragte, ob es wohl daran lag, dass er mich in meinem lädierten Zustand nicht mehr attraktiv fand - oder doch eher daran dass er meine Zungenfertigkeit so sehr zu schätzen wußte - erfasste ihn schon die Ekstase, trug ihn hoch hinaus, während ich einsam auf dem Boden der Tatsachen zurückblieb. Fliegen war heute nicht drin. Ich war es leid... Unenthusiastisch richtete ich mich auf, streckte meinen Rücken, verzog den Mund zu einem ironischen Lächeln, als er mir so betreten über die Wange strich. Jetzt konnte ich perfekt nachfühlen, wie es ihm vorhin gegangen war! Ich spuckte aus, im hohen Bogen in den Sand, stand auf, zog meine Tunika zurecht, legte meinen Mantel um.


    "Lass uns zurückfahren, hm? Ich bin müde. Die Lotosblüten und all das zeige ich dir ein anderes Mal..." meinte ich, wobei ich still bei mir dachte, dass dieser Ausflug nicht wirklich zu einer Wiederholung animierte. Ich ging zu den Pferden, um sie loszubinden, schämte mich ein bisschen dass ich sie, die vom Rennen erhitzt gewesen waren, einfach ohne Decken hatte stehen lassen, weil ich so mit mir selbst und mit dem unergiebigen Liebesspiel beschäftigt gewesen war.
    Der Knoten ging nicht auf! Eine Kleinigkeit nur, doch eine die mich aufregte! Verbissen zerrte ich einhändig dran herum, nur um es schließlich doch Massa überlassen zu müssen, den Knoten zu lösen. Ich überließ ihm auch die Zügel, mit ein paar kurzen Anweisungen. Eine Weile lang stand ich dann still neben ihm auf der Biga. Aber eine Frage war da noch... schwebte eigentlich schon die ganze Zeit im Raum.
    "Massa..." fragte ich zögernd, "bist du trotzdem noch..... ich meine, wenn es klappt, dass ich nach Rom versetzt werde... bist du noch entschlossen mitzukommen?"

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  • Verletzt in allem was man sich denken kann. Betreten legte ich meinen cingulum an. Es klimperte, der Klang hörte sich für mich wie Hohn und Spott an. Hättest du es dir gegönnt. Nicht auf seine Kosten. Die Götter strafen ihn genug. Du bist viel zu weich. Halt dich raus. Du verstehst das nicht. Ich will ihn nicht zerstören, er ist mein Freund, Bruder, Geliebter?, der meine Unterstützung braucht. Er muss...



    Ein stummes Nicken, ich war bereit. Die Nacht, sternenklar, die beste Kulisse für unser Spiel. Vorbei, ausgeträumt, zunichte gemacht, durch diese Unpässlichkeit. Mit meinen Gedanken beschäftigt, merkte ich zu spät wie er sich abmühte den Knoten zu lösen. Sanft und bestimmt griff ich nach seinen Händen, löste den Knoten, nahm die Zügel. Seine Anweisungen befolgend, lenkte den Wagen vom See weg hinaus in die Wüste. In der Stille gingen mir tausende von Fragen durch den Kopf. Er stand neben mir, sprach kein Wort. War das unsere letzte Zusammenkunft? Ich hatte ihn enttäuscht. Umso unerwarteter kam für mich die von ihm gestellte Frage. Entschlossen mitzukommen....., war ich schon das erste Mal als er mich fragte. Wir hatten Pläne geschmiedet.....


    „Ich war beim Präfecten, nur gestaltete sich das Unterfangen anders als gewünscht. Der Präfect hat mich mit einer Aufgabe betraut, bevor ich dazu kam meine Bitte um Versetzung zu äußern. Es war ein Befehl......den konnte ich nicht verweigern. Geschweige denn um eine Versetzung bitten.“ Tief einatmend lenkte ich den Wagen an einem größeren Stein vorbei. „ Ich weiß nicht ob es hilfreich ist, wenn du ein Wort für mich beim Präfecten einlegst? “ Ob er damit etwas bewirken konnte? Ich hoffte es im Glauben an die Götter.

  • "Bestimmt. Das werde ich." versicherte ich ihm. So unglücklich das alles heute auch gelaufen war... ich war froh dass er es sich nicht vor lauter Enttäuschung anders überlegt hatte! Ich brauchte ihn. Das war vielleicht selbstsüchtig, aber wahr.
    Die kahle Landschaft glitt an uns vorbei, wie in einem blassen Traum, und meine Gedanken schweiften, ich weiß nicht warum, zu den letzten Saturnalien, und dem ganzen Unsinn, den wir da gemacht hatten... und wie schön er gesungen hatte... vor einer EWIGKEIT. Ich wandte den Kopf und betrachtete ihn von der Seite, die nachdenkliche Miene, wie konzentriert er das Gespann lenkte. Er machte das gut. Und ich, ich mußte unbedingt die Zügel meines Lebens wieder zu fassen bekommen.. und das hieß wohl zuallererst... die Sache mit dem Opium... Aber das würde ich morgen anpacken. Oder... übermorgen. Auf jeden Fall... bald.
    Ich gähnte, zu erschöpft um meinem Gedankenwirrwar weiter nachzuhängen, und überließ es vertrauensvoll Massa, uns von diesem romantischen Mondscheinausflug sicher zurückzubringen - jedenfalls bis zu unserem Treffpunkt, denn zusammen ins Kastell einzufahren kam leider nicht in Frage.

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