Daphne

  • So langsam hielt der Sommer Einzug in Rom, und je mehr das Wasser des Tibers schwand, umso mehr stieg das Geruchslevel in der Ewigen Stadt an. Noch war es in erträglichem Rahmen, aber schon bald würde alles, was Rang und Namen hatte, sich auf ein Landgut flüchten und die Stadt mit ihrem Gestank ihrer eine Million fassenden Einwohner zurücklassen würde. Und somit würde auch das ganze Geld aus Rom erst einmal abziehen.
    Höchste Zeit also, dass Titus versuchte, noch ein wenig Ware loszuwerden, bevor das große Flüchten begann und solange noch etwas solvente Kundschaft in Greifweite war. Und so hatte er auch heute sein Podest wieder mit feiner Ware bestückt. Und eine besonders exquisite dazu.


    “Quiriten! Bürger unserer wundervollen Stadt! Kommt her, kommt zu mir und bestaunt, was ich euch heute anzubieten habe!“
    Er wartete, bis sich ein paar Leute versammelt haben, und gab seiner dunkelhaarigen Errungenschaft einen kleinen Wink, vorzutreten.
    “Seht sie euch an, diese wunderbare Frau. Zwanzig Jahre lang diente sie ihrem letzten Herrn, und hätte ihn die Not nicht dazu getrieben, sie mir zu verkaufen, sie würde ihm noch weitere zwanzig dienen. Eine geborene Sklavin, ihre Eltern gehörten schon ihrem letzten Herrn, gut erzogen, nie ungehorsam. Seht euch ihre Haut an, sie musste nie gepeitscht oder gebrannt werden. Ein gehorsames, fügsames Ding. Sie wird euch keine Schwierigkeiten machen. Sie kann alles, was man im Haushalt so braucht: Putzen, Waschen, Kochen, Servieren, und darüber hinaus ist sie noch ansehnlich und gesund!“ Leider hatte Titus nun nicht erfahren, wie viele Kinder sie schon bekommen hatte, so dass er ihre Fruchtbarkeit hätte anpreisen können. Aber das war ja vermutlich auch zweitrangig. Wer so eine brave Sklavin bekam, musste ja nicht zwangsläufig auch noch züchten. Das wäre ja nur das Sahnehäubchen des ganzen gewesen.
    “Das Anfangsgebot liegt bei fünfhundert Sesterzen! Wer bietet?“




    Sim-Off:

    Die Versteigerung geht bis Donnerstag, 18:59:59 Uhr - das bedeutet, alle Beiträge mit einem Zeitstempel ab einschließlich 19:00 Uhr werden nicht berücksichtigt. Editierte Gebotsbeiträge auch nicht. :)

  • Daphnes Blick war leicht zum Himmel gerichtet und die Sonne ließ sie immer wieder blinzeln. Sie versuchte zu vergessen wo sie gerade stand, aber es fiel ihr schwer die Gedanken und Gefühle einfach hinter sich zu lassen. Ihr ganzes Leben lang hatte sie nichts anderes gekannt als das Heim ihres Herrn, ihr zu Hause, aber nun war dies alles nicht mehr. Er hatte alles verloren und musste sein Hab und Gut hergeben, so auch sie.
    Das Gefühl in ihrem Bauch bestand aus einem Kribbeln und Ziehen, zum einen Teil Aufregung und zum anderen Teil Angst vor dem Unbekannten.
    Ihr Herr und seine Familie waren überwiegend gut zu ihr und den anderen gewesen. Es hatte nie einen Aufstand oder übles Gerede gegeben und Daphne hatte sich sehr wohl gefühlt und war ihren Aufgaben stets voller Hingabe nachgegangen. Vielleicht lag es auch wirklich daran, dass ihre Familie schon länger im Besitz seiner Familie gewesen war warum sie ihr Leben so nahm wie es war.


    Die Sklavin atmete tief ein und schloss für einen Moment ihre Augen. Neben den übleren Gerüchen konnte sie auch den würzigen Duft verschiedener Speisen und Gewürze wahr nehmen und sie spürte die warmen Strahlen der Sonne auf ihrem Gesicht.
    Es war die Stimme des Händlers die sie wieder in das hier und jetzt beförderte und die Augen öffnen ließ. Das Klopfen ihres Herzens wurde mit einem Male schneller und der Schritt nach vorne, den sie nach der Aufforderung des Sklavenhändlers tat, war ein wenig hastiger als eigentlich beabsichtigt. Ein entschuldigendes und nur angedeutetes Lächeln umspielte für wenige Augenblicke ihre Lippen bevor sie ihren Blick auf die Leute richtete die wegen ihr stehen geblieben waren.
    Unsicher sah sie sich die Menschen an die dort standen, die miteinander sprachen, überlegten, teilweise etwas aßen.
    Würde überhaupt jemand Interesse an ihr haben? Und wenn nicht was geschah dann mit ihr? So schnell wie diese Gedanken aufkamen versuchte sie diese auch wieder aus ihrem Kopf zu vertreiben, denn es brachte nichts sich den Kopf über etwas zu zerbrechen was noch nicht eingetreten war.

  • 1100 Sesterzen rief Aculeo und drängte sich zwischen den Zaungästen hindurch direkt vors Podium. Nun stand er da, sah die "Ware" direkt vor sich welche er bei seiner Gebotsabgabe noch nicht sehen hatte können, und war beeindruckt. Wieder hat es ein hübsches Mädchen erwischt. Er konnte sich schon gut ausrechnen wer sie bekommen würde wenn er hier nicht den Zuschlag erhaltet. Irgend ein alter Lustknabe dem die Falten im Weg sein würden würde er sie bespringen wollen. Brrr... Aculeo schüttelte sich bei dem Gedanken, musste aber auch leicht amüsiert grinsen.

  • Als sie die ersten Gebote für sich hörte machte ihr Herz einen erneuten Sprung. Für Daphne war es das erste Mal verkauft zu werden. Wenn sie Erledigungen für ihren ehemaligen Herrn getätigt hatte, war sie schon öfters an Ständen von Händlern vorbeigekommen...hatte gesehen wie andere Sklaven verkauft wurden, sogar geschlagen weil sie nicht gehorchten und nicht das taten was die neuen Besitzer wollten.
    Das Gefühl was sie im Moment spürte war nicht zu beschreiben, doch sie würde ihr Schicksal nehmen wie es kam, das hatte sie schon immer.
    1000...vorsichtig blickte sie in die Richtung und sah den Mann an der soeben geboten hatte. Anhand seiner Kleidung konnte sie erkennen, dass es sich um jemanden aus der Praetorianergarde handelte und auch so von seiner Statur her, hätte sie wetten können, dass es sich um einen Soldaten handelte.
    Andere Männer begannen zu tuscheln und Daphne konnte die teilweise gierigen Blicke auf ihrem Körper spüren. Die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf und das Kribbeln in ihrem Bauch schien immer schlimmer zu werden. Und dann folgte auch schon das nächste Gebot....1100....Erleichtert stellte sie fest, dass es sich dabei nicht um einen der Männer handelte die sie mit den Blicken förmlich auszogen. Doch das Gebot sollte nicht lange halten, denn der Mann der zu den Praetorianern gehörte schien größeres Interesse an ihr zu haben...1500.


    Insgeheim schmeichelte es Daphne, dass die Gebote doch so rasch in die Höhe gingen. Die Sklavin wusste um ihre Qualitäten und ihre Treue, auch wenn es der Bieter nicht wissen konnte. Daphne hatte sich noch nie etwas aus aufsässigem Verhalten gemacht und konnte andere Sklaven nicht verstehen die dies taten. Es waren nicht nur die Konsequenzen die sie davor abschreckten etwas unüberlegtes zu machen, nein vielmehr sah sie auch viele Vorteile in ihrem Leben. Bis jetzt hatte sie immer zu Essen gehabt, einen Schlafplatz und Kleidung...wieviele Menschen hatten so etwas nicht und starben vielleicht elendlich auf den Gassen und Strassen der Städte?

  • 1500.....Aculeo stieg wieder mal das Blut in den Kopf. Ständig lungerten irgendwelche reiche Schnösel am Sklavenmarkt herum....wahrscheinlich um gerade ihn zu ärgern. Fehlte noch dass sie ihm nach Versteigerungsende die lange Nase drehten....


    Er blieb nun still und wartete ab. Man sollte die Pferde nicht unnötig scheu machen. Die Versteigerung hatte gerade erst begonnen und nun jetzt schon den Preis in die Höhe treiben wäre ein Fehler denn jeder Anfänger machen würde...das ICH WILL ES UNBEDINGT HABEN...war mehr der Genickbruch eines jeden.

  • Eigentlich war Axilla nur auf der Suche nach einer neuen Ornatrix hierher auf den Sklavenmarkt gekommen. Ihr letzter Versuch, eine zu kaufen, war ja durch das Aufeinandertreffen mit Vala kläglich gescheitert. Nachdem der Germane sie erst einmal amtlich in den Senkel gestellt hatte, hatte Axilla nur noch den Wunsch gehabt, nach Hause zu gehen.
    Jetzt aber, einige Wochen später, war der Wunsch nach einer neuen Ornatrox doch wieder immanenter geworden. So sehr sich Lysandra auch bemühte, sie konnte es einfach nicht so gut oder ziepte und zog an Axillas Haaren herum, dass es weh tat. Also nützte alle Selbstgeißelung nichts, Axilla musste einfach auf den Sklavenmarkt gehen und sich umschauen.


    Wenn sie allerdings gewusst hätte, was sie jetzt wusste, sie hätte es sich überlegt. Eher zufällig war sie bei Titus Tranquillus stehen geblieben, als dieser anfing, siene Ware anzupreisen. Eine ausgebildete Sklavin klang ja eigentlich ganz prima, auch wenn Axilla abgesehen von der Ornatrix ja eigentlich nichts brauchte. Trotzdem war sie stehen geblieben.
    Bis... ja, bis sie eine stimme hörte, die ein Gebot abgab. Sie drehte sich so ruckartig danach um, dass Malachi neben ihr sich instinktiv anspannte und sich etwas verwirrt umsah. Aber offenbar gab es keinen Angreifer, den es abzuwehren galt, auch wenn seine Herrin so aussah.
    Es war ja nicht so, als ob Axilla nicht wusste, dass Terentius Cyprianus aus Ägypten abgereist war. Dass ein neuer Eparchos eingesetzt worden war, wusste sie aus der Actazentrale. Und im ersten Moment hatte sie sich sogar darüber gefreut, selbst obwohl sie den Annaer, der nachgerückt war, nicht kannte. Als sie dann aber erfahren hatte, welchen neuen Posten der Terentier erhalten würde, war es reines Glück gewesen, dass nichts in Griffweite gestanden hatte, das sie hatte zertrümmern können. Das hatte sie erst zuhause in einem wütenden Tobsuchtsanfall erledigt, bei dem sämtliche Sklaven sich zurückgezogen hatten und hinterher nur die Scherben der drei Vasen, zwei Glasflaschen und diverse andere Kleinigkeiten aufgesammelt hatten.


    Pluto hatte sie betrogen. So fühlte Axilla sich. Pluto, dem sie einen herrlichen schwarzen Ochsen geopfert hatte, hatte sie betrogen. Er hatte das Tier angenommen, aber seinen Fluch nicht wahr gemacht. Und jetzt stand das Opfer ihrer Verwünschung keine fünf Schritte neben ihr und bot auf diese Sklavin hier. Kerngesund! Nicht einmal Schnupfen hatte der Kerl anstandshalber!
    Oh, Axilla kochte regelrecht vor Wut, wenn sich das auch lediglich darin äußerte, dass sie ganz entgeistert zu ihm herüberstarrte und ihr Körper sich wie ein Brett versteifte. Am liebsten wollte sie auf ihn zugehen und ihn anbrüllen, ihn fragen, ob er Stolz auf den Mord an Urgulania war, und damit ungeschoren davon zu kommen. Nein, besser! Sie wollte ihn eigentlich gar nicht fragen, einfach auf ihn losgehen und ihm die Augen auskratzen würde auch schon reichen! Wobei... nein, das war mädchenhaft. Ihm ordentlich eine reinhauen wäre besser. Oh... ja... das klang fast nach einem Plan.
    Nur leider, leider waren hier zu viele Leute dazwischen, die das nicht verstehen würden. Die würden sie vielleicht an Ort und Stelle niederknüppeln. Auf jeden Fall einsperren. Und überhaupt, er sollte wissen, wer sie war und wieso sie das tat. Und... er würde sich sicher wehren. Wenn sie ihn nicht richtig traf, dann war das auch alles vergebens.


    Axillas Entschlossenheit schwand mit jedem Schlag ihres rasenden Herzens, bis sie sich soweit unter Kontrolle hatte, keine Dummheit zu begehen. Nein, sie würde Mittel und Wege finden, ganz sicher. Irgendwie. Auch wenn die Götter ihr nicht halfen. Oder die Menschen. Aber sie musste den Tod ihrer Cousine rächen. Irgendwie. Nur eben... später. Ja, später war ein guter Zeitpunkt.
    Demonstrativ drehte sich Axilla von dem Mann ab – auch wenn dieser vermutlich von ihrem gesamten inneren Kampf nichts mitbekommen hatte. Vermutlich erinnerte er sich nicht einmal an sie, hatte er sie doch nur auf einer Feier von Silanus einmal kurz kennengelernt. Und sie mit einem Pferd verglichen, das gezähmt werden müsste. Aber ob er sich überhaupt daran erinnerte und an die Absicht, sie mit seinem Vetter zu verheiraten? Axilla zweifelte daran. Das war für sie alles aus einem anderen Leben, unendlich fern. Fast so, als hätte es nie stattgefunden.


    Aber so ganz konnte sie auch nicht nichts-tun. Dafür war sie dann doch zu sehr sie. Wenn sie ihm schon nicht jetzt die strafe geben konnte, die er in ihren Augen verdiente, so konnte sie ihn hoffentlich wenigstens ärgern, indem sie hier bei dieser Sklavin mitbot – die Axilla weder brauchte noch wirklich wollte. Aber ihr war grad jedes Mittel recht für ihre Rache, wie kleinlich es auch sein mochte.


    “Tausendundachthundert Sesterzen!“ rief sie einfach selbst und deutlich zum Sklavenhändler hinauf. War ihr doch egal, dass es sich für Damen nicht schickte, selbst über den Platz ein Gebot zu brüllen, sondern eher einen Sklaven brüllen zu lassen. Sie musste etwas tun, sonst würde sie an Ort und Stelle doch noch platzen.

  • Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo
    1500.....Aculeo stieg wieder mal das Blut in den Kopf. Ständig lungerten irgendwelche reiche Schnösel am Sklavenmarkt herum....wahrscheinlich um gerade ihn zu ärgern. Fehlte noch dass sie ihm nach Versteigerungsende die lange Nase drehten....


    Er blieb nun still und wartete ab. Man sollte die Pferde nicht unnötig scheu machen. Die Versteigerung hatte gerade erst begonnen und nun jetzt schon den Preis in die Höhe treiben wäre ein Fehler denn jeder Anfänger machen würde...das ICH WILL ES UNBEDINGT HABEN...war mehr der Genickbruch eines jeden.


    Du gibst wohl auch nie auf Aculeo.


    Grüßte Sedulus seinen Klienten als er von hinten an ihn heran trat und ihm die rechte Hand auf die Schulter legte.


    Was willst du denn mit der Sklavin? Sie mit nach Germanien nehmen? Dort gibt es doch Unmengen mehr davon.


    Sedulus hatte über die Worte Laevinas nachgedacht, und würde diese Sklavin hier seiner Frau schenken. Vielleicht würde sie dann von Adula ablassen. Aber dies war eh nur Wunschdenken.

  • Salve Germanicus Sedulus. Aculeo war verwundert seinen Verwandten und Patron wieder einmal hier zu sehen. Anscheinend suchte Sedulus ebenfalls eine weitere Unterstützung, für was auch immer.


    Ich bin hartnäckig grinste Aculeo und vom reichlichen Angebot sehe ich hier in Rom überhaupt nichts. Sklaven aus Germanien sind wohl unterwegs verloren gegangen. Oder die Händler halten sie absichtlich zurück um die Nachfrage in die Höhe zu treiben, und so auch den Preis.
    Aber du hast recht. Ich möchte sie nach Germanien mitnehmen.
    Das Haus wird ja nicht wirklich klein sein.


    Übringens...wie geht es deiner Frau und den Kindern. Ich hatte noch nicht das Vergnügen die Kleinen kennenzulernen.

  • Sedulus schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Da hatte Aculeo wohl wieder einmal nicht richtig hingehört.


    Ich meinte nicht, dass weitere Sklaven aus Germanien hierher unterwegs sind. Woher sollte ich dies denn wissen. Ich sage nur, dass es weit mehr Sklaven in Germanien zu bekommen gibt und dann auch noch billiger außerdem quasi frisch vom Feld wenn du so willst.


    Dann stuzte Sedulus einen Moment lang.


    Haus? Welches Haus denn? Ich wußt ja gar nicht, dass du dir in Confluentes ein Haus zugelegt hast.


    Zumindest waren Sedulus letzte Informationen diese, dass sein Klient und Verwandter nach Confluentes wollte.


    Danke der Nachfrage. Serrana und den Zwillingen geht es sehr gut. Zumindest als ich sie verlassen habe.

  • Zitat

    Original von Iunia Axilla
    ...


    "2000" meinte Appius während er sich zum anderen Bieter, einer hübschen jungen Frau umdrehte. Tatsächlich kam sie ihm irgendwie bekannt vor, auch wenn er nicht drauf kam woher oder wann er sie mal gesehen hatte. So also lächelte er sie einfach nur freundlich an um sich dann wieder der Auktion zu widmen.

  • Wenn er sie erkannt haben sollte, dann hatte er sich gut unter Kontrolle. So sehr Axilla auch nicht zu ihm rüberschauen wollte, aus den Augenwinkeln blinzelte sie dann doch in seine Richtung und sah, wie er ihr zulächelte. Und sie überbot.
    Axilla atmete einmal kurz durch und sah zu Malachi hinüber. Wie immer sagte ihr Leibwächter nicht ein Wort, es war einfach nicht seine Art. Er sah nur ruhig zu ihr herunter. Wie sehr sie sich wünschte, er wäre Leander. Der Grieche hätte sie gefragt, ob sie wusste, was sie da tat. Ob sie sich sicher war bei dem hier, was sie da tat. Ob sie es sich nicht noch einmal überlegen wollte. Ob sie es sich überhaupt leisten konnte, so hoch mitzubieten.
    Nun, letztere Frage zumindest konnte sie noch mit einem Ja beantworten. Obwohl sie eine unverheiratete Frau war und als solche selbstverständlich keinen hochbezahlten Ritterposten bekleidete, hatte sie gut gewirtschaftet mit dem, was sie hatte. Axilla war nicht blöde, und auch nicht faul. Da Silanus ihr auch seine Grundstücke vermacht hatte und sie ein weiteres käuflich erwerben konnte, war sie sogar eigentlich sehr gut situiert für eine Drau. Eigentlich fast ein Wunder, dass sie sich bei der Suche nach einem passenden Mann so schwer getan hatte.
    Leisten konnte sie sich die Sklavin definitiv. Auch wenn sie sie eigentlich gar nicht brauchte. Sie wollte ja eigentlich nur eine Ornatrix und sonst nichts.


    Aber hier ging es schon gar nicht mehr darum, ob sie die Sklavin wirklich haben wollte. Im Grunde war es darum von Anfang an nicht gegangen. Hier ging es um Dinge, die so fernab von dieser Auktion (oder allem, was dem Wort Vernunft auch nur nahe kam) waren, dass diese Fragen schon beinahe überflüssig waren.
    Und so sah Axilla kurz hoch zu Malachi, der widerspruchsfrei zu ihr herunterblickte. Weder Zustimmung noch Ablehnung, einfach nur ein großes Nichts strahlte mit seinem Gesichtsausdruck zu ihr herunter. Kurz regte sich zwar ihr Gewissen, das nicht auf die Frage verzichten konnte, ob das hier richtig war, aber Axilla ließ sich davon gar nicht beirren. Das hier war richtig! Urgulania hätte dasselbe getan – sofern ihr nicht etwas noch besseres eingefallen wäre, was wahrscheinlich wäre.
    “Fünfundzwanzig Aurei!“ rief sie hoch zum Auktionator, ehe sie sich dann doch einmal etwas mehr zu dem Terentier umwandte und sein kleines Lächeln von eben etwas breiter und etwas selbstgefälliger einen Moment lang erwiderte. Auch wenn es nur ein kleiner Triumph war und vermutlich von kurzer Dauer, Axilla verspürte Genugtuung bei dem Wissen, es ihm zumindest schwer gemacht zu haben.

  • Als Sedulus die letzten beiden Gebote hörte, glaubte er schon schlecht gehört zu haben. Er überlegte sich ob er den Kauf tätigen sollte oder nicht, bzw. ob er bei diesen Summen mitbieten solle. Zumindest würde es die Arbeit für Serrana mit den Zwillingen ungemein erleichtern wenn sie noch eine helfende Hand zur Unterstüzung hatte.


    Kurzum rief Sedulus sein Gebot in die Menge.


    3000

  • GENAU SO musste eine Auktion laufen. Titus hörte sich mit an, wie die Gebote hereinkamen. Nicht eine einzige Frage hatten die Bieter, keine nervigen Bedenken, kein gesteigertes Interesse an irgendwelchen Fremdsprachen oder sonst irgendwas. Nein, es reichte, dass das Mädel da war und hübsch aussah. Kurz überlegte er sich, ob er vielleicht gänzlich nur alte Sklavenbestände aufkaufen und wieder verkaufen sollte und das risikoreiche Geschäft mit Sklaven aus fernen Provinzen sein lassen sollte. Andererseits gab es auch nicht so viele gut ausgebildete Sklaven und Sklavinnen, so dass er den Gedanken gleich wieder verwarf.
    “Verkauft für 3000 Sesterzen!“ gab Titus dann schließlich den Zuschlag an Senator Germanicus.
    “Wenn du nach vorne treten magst, kannst du deine Ware gleich mitnehmen“, winkte er ihn noch zu sich heran, um ihm Daphne gleich mitzugeben.


    Sim-Off:

    Staatskasse 2

  • Sedulus marschierte prompt zu Titus Tranquillus um die Rechnung zu begleichen. Lange war es her, wo er das Glück bei einer Auktion für sich verbuchen konnte. So war es also an der Zeit gewesen, dass auch er einmal wieder Glück hatte. Zumindest empfand es Sedulus so.


    Hier sind die 3000 Sesterzen. Ja sicherlich, ich nehm sie gleich mit zu mir Nachhause.


    Dann blickte Sedulus die Sklavin an.


    So schönes Kind, hast du auch einen Namen?


    Wollte er natürlich wissen da er ja zu Beginn der Auktion ja nicht anwesend war. Womöglich wurde ja ihr Name auch schon genannt, was er ja nicht wußte.

  • Die Versteigerung der jungen Sklavin schien immer mehr Anklang zu finden, denn der Platz vor dem Podium füllte sich immer weiter. Was Daphne sehr verwunderte war die plötzlich auftauchende Stimme einer Frau. Eigentlich hatte sie auf ihren Marktbesuchen noch nie mitbekommen, dass eine Frau selber geboten hatte. Es waren immer die Diener die dies taten, da es sich nicht sonderlich schickte für eine Frau dies selber in die Hand zu nehmen, aber dennoch bewunderte Daphne die Frau. Sie war wunderschön und hatte einen gütigen Blick. Mit ein wenig Neugier, aber nicht aufdringlich, musterte sie vorsichtig die Frau. Sie strahlte etwas aus was Daphne nicht in Worte fassen konnte, aber sollte die Frau die Auktion gewinnen hatte Daphne es sicherlich gut...so glaubte sie. Daphne konnte andere Menschen eigentlich recht gut einschätzen auch wenn sie diese nicht kannte. Es war eine Gabe die sich mit der Zeit bei ihr entwickelt hatte, andere einzuschätzen. Auch wenn es ihrem ehemaligen Herrn schlecht ging, war es Daphne gewesen die es immer gespürt hatte.


    Das Gebot der schönen Frau sollte aber nicht lange halten, denn der Soldat behielt auch weiterhin das Interesse an Daphne. Das Kribbeln in ihrem Bauch nahm langsam Ausmaße an die schon ins schmerzhafte übergingen, aber Daphne hielt sich tapfer und versuchte sich ihr Unbehagen nicht anmerken zu lassen.
    Es wunderte sie ein wenig, dass niemand fragte was sie ansonsten noch alles konnte und auch, dass niemand sie genauer betrachten wollte. Aber auf der anderen Seite war sie darüber auch ganz froh, denn sie hatte schon Verkäufe gesehen wo Sklaven wie Tiere behandelt worden waren. Ihr war es nur recht wenn so etwas bei ihr nicht passieren würde.


    Zu guter Letzt war es dann so weit. Die letzten Gebote wurden gerufen und es kam wie immer anders als gedacht. Daphne hatte schon fast geglaubt, dass die wunderschöne Frau das letzte Gebot rufen würde, aber ein anderer Mann kam ihr zuvor....


    ….verkauft für 3000.....


    Es war vorbei, sie hatte es überstanden, aber Daphne wusste nicht wie sie sich fühlen sollte, gut oder schlecht? Sie beschloss das zu machen was sie immer tat, es einfach auf sich zukommen lassen. Das Gefühl einfach nur ein Gegenstand zu sein der gekauft wurde verflog in dem Moment wo ihr neuer Herr sie ansprach. Er hatte eine freundliche Stimme und auch so wirkte er nicht wie jemand der ihr den Kopf abreißen würde, weswegen sie vorsichtig lächelte.
    „Ja Herr. Ich heiße Daphne,“ antwortete sie ihm mit ihrer sanften Stimme. Ein klein wenig unsicher stand sie vor ihm und dennoch lag eine gewisse Neugier in ihren blauen Augen die sie nicht verbergen konnte.

  • Jetzt erst betrachtete Sedulus seine neue Sklavin genauer. Sie war recht hübsch. Hoffentlich würde es Zuhause keine Probleme damit geben. Die anderen Sklavinen bis auf Saldir waren alles andere als gutaussehend. Allerdings taten sie, was man ihnen auftrug und mehr brauchte es ja auch eigentlich nicht.


    Daphne also. Ein schöner Name. Dann werd ich dich nun in dein neues Zuhause, die Casa Germanica bringen. Dort sehen wir dann, wo wir dich am besten Einsetzen können. Auf alle Fälle wird eine deiner Aufgaben sein, meine Frau ein klein wenig bei unseren Zwillingen zu unterstützen. Alles andere werden wir dann schon noch sehen.

  • Wieder huschte ein kleines Lächeln über ihre Lippen. Den Namen hatten ihre Eltern ihr gegeben, nicht ihr damaliger Herr aber er war einverstanden gewesen mit diesem Namen.
    Daphne nickte ihrem neuen Besitzer zu „Danke,“ sagte sie leise, denn sie sah es als Kompliment an, dass jemand ihren Namen schön fand obwohl er aus einem ganz anderen Land kam. Daphne hatte eine besondere Bedeutung in der griechischen Mythologie und sie hatte die Geschichte gemocht die ihre Mutter ihr immer wieder erzählt hatte.
    Zwillinge waren etwas seltenes, das wusste Daphne und ihr erster Gedanke war, dass die Götter es gut mit diesem Mann und seiner Frau gemeint haben, von daher konnten es auf keinen Fall schlechte Menschen sein, was ihr wiederum ein wenig ihre innerliche Anspannung nahm die sich zwischenzeitlich auf dem Podest aufgebaut hatte. Vollkommen weg war sie nicht, aber sie wurde mit jedem Schritt besser den sie hinter ihrem Herrn tat.

  • Zitat

    Original von Iunia Axilla
    ...


    3000 Sesterzen waren ihm dann doch etwas zuviel gewesen. So also hatte er zuschaut wie die Sklavin von den Germanicern gekauft wurde. Als die Auktion beendet war entschloss er sich, sich zu der hübschen jungen Frau zu begeben, die bei der Auktion mitgeboten hatte.
    Er hatte eine Schwäche für frauen und bei so einem hübschen Ding sowieso. Und zu guter letzt wollte er wissen, woher sie ihm so bekannt vorkam. Also schlenderte er zu ihr und begrüßte sie mit einem freundlichen :"Salve die Dame.ich bin Appius Terentius cyprianus, Gardepräfect Roms und ihr seit?"

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