Als sein Helfer sich vor ihm auf den Boden warf, nahm der hirte dies lediglich zur Notiz, verzog etwas das Gesicht und machte dann nur. "Schade!" Eine Weile beobachtete er ihn noch, wie erledigt er da lag. Dann nahm er sich einige Weidenzweige und begann diese miteinander zu verflechten. "Bist wohl nichts Gutes gewöhnt, was? Wo kommt ihr beide eigentlich her? Lass mich raten, aus der Stadt!" Jemand der zwei linke Hände hatte, kam bestimmt aus der Stadt, dachte er verächtlich.
Nach einiger Zeit war sein Flechtwerk fertig, bereit es gegen die kaputten Teile der Einzäunung auszutauschen. "Auf, komm!" Er hoffte darauf, dass Linos ihm "wenigstens" dabei helfen konnte.
Unten in der Hütte herrschte eine gespannte Stimmung. Die Frau des Hirten hatte bisher kein einziges Wort mit mir gewechselt. Sie hatte nicht mal Danke gesagt. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Ich fragte sie etwas. Irgendetwas, damit wir ins Gespräch kamen. "Habt ihr auch Kinder?", fragte ich. Aber schnell begriff ich, dass das die falsche Frage gewesen war. Die Frau schaute mich nur ausdruckslos an und bellte dann: "Was geht dich das an?" Ich ärgerte mich, dass ich überhaupt den Mund aufgemacht hatte und stopfte weiter das Loch in einer Tunika.
So verging der Tag. Als langsam die Sonne zu sinken begann, hoffte ich nur Linos wäre bald wieder zurück. Die Frau hatte aus dem Gemüse einen Eintopf gekocht. Polternd ließ sie einige Holzlöffel auf den Tisch sausen. Endlich ging die Tür auf! Ich hörte nur die Stimme des Hirten, dann sah ich ihn auch. Aber was war mit Linos?