Tilla nickte, ja, sie waren ein Paar. Du erfährst es erst jetzt, weil ich mir nicht ganz sicher war. Jetzt bin ich mir sicher, dass es Liebe ist. versuchte sie die Herrin zu beruhigen. Nein, auf keinen Fall. Ich bin nicht schwanger! Wollte, konnte und mochte sie auch nicht sein. Zumindenst erhielt sie den Segen der Herrin und das entlockte ihr ein freudiges Lächeln. Tilla wusste, wie schwer es für Sklaven war eine Beziehung zu führen. Das Lächeln verschwand. Die Drohung war nicht zu überhören. Nein, sie wollte nicht da unten hin. Schon gar nicht gemeinsam mit Hektor. Tilla schüttelte mit dem Kopf, doch die Herrin schien das nicht wahrzunehmen.
Nun schickte sie sie auch noch weg. Für den Rest des Tages. Mit zitternden Knien erhob sich Tilla aus der Hocke und zog sich zurück, direkt in Hektors Arme hinein. Der sie dann auch mit sich zog. Doch Tilla hielt ihn auf. Warte, ich möchte ihr eine Nachricht hinterlassen. Sie schrieb ein paar Sätze auf die Tafel und übergab sie Priscas Leibsklaven Bernulf. Der nun zusammen mit Einar für die Sicherheit der Herrin zuständig war. Gib ihr das bitte. Wir sehen uns zu Hause wieder. Herrin, ich verspreche dir, dass ich nicht schwanger werde. Ich möchte, kann und will das nicht. Dann hätte ich andauernd Angst, dass mir jemand mein Kind wegnimmt und sich das Schicksal wiederholt. Dass Murdok auftaucht und es entführt. Zurück nach Ägypten, um doch noch den Fluch des Tränensteins einzulösen. Mutter Esther weiß bestimmt einige Mittelchen, ich werde sie besuchen gehen und darauf ansprechen. Ich glaube außerdem nicht daran, dass ich eine gute Mutter für mein Kind sein kann. Ich kann nicht sprechen. Ich kann seine Laute und ersten Worte nicht erwidern. Ich gehe mit Hektor. Wir sehen uns heute abend wieder. Deine Tilla.