[Atrium] Salutationes pro Lucio Iulio Centhone

  • Lucius überlegte. Was konnte sein neuer Klient tun? Er grübelte ein bisschen über die Lage nach. Da kam ihm ein Gedanke, wie er die zwei Sachen verbinden konnte. Er tippte sich mit einem Finger auf die Lippen.


    „Du könntest vorerst in der Villa meiner Frau als Verwalter arbeiten. Ich komme nur selten dazu dort nach dem Rechen zu sehen und hätte gern das da jemand die Zügel in die Hand nimmt. Bis wieder ein Verwandter von ihr dort wieder das sagen hat. Da könntest du dann sicher auch ein Cubiculum beziehen.“


    Schlug er vor.

  • Na dann war ja vorerst alles klar. Das gefiel dem Iulier der Klient hatte eine Aufgabe und er einen Verwalter der sich um das Haus seiner Frau kümmerte. Aber sofort aufbrechen? Hm…? Warum eigentlich nicht er war so oder so lange nicht da gewesen. Lucius stand auf und winkte Phocylides der seien Sänfte fertig machen lassen sollte. Der Sklave verschwand zügig um alles vor bereiten zu lassen.


    „Warum eigentlich nicht ich war schon wieder Wochen nicht dort. Wir werden gleich mal nach dem Rechten sehen.“


    Erwidert er seinem Klienten. Dann begab er sich Richtung Porta und auf die Straße.

  • *Gähn* Gaius hielt sich die Hand vor dem Mund. Es war früher Morgen. Die Sonne schimmerte hinter den roten Ziegeldächern der Häuser Roms hervor, aber die Straßen rund um die Casa Iulia waren fast menschenleer. Nur vereinzelt konnte man ab und zu ein paar römische Frühaufsteher erblicken. Ob sie nur einen Spaziergang machten, oder auf den Weg zur Arbeit waren, dass konnte Gaius schlecht einschätzen.
    Er stand vor dem Grundstück der Casa Iulia, um ein wenig frische Morgenluft zu schnappen bevor er sich auf den weg zum Atrium machen wollte, aber langsam begann ihm zu frösteln. So jetzt wird es aber Zeit, dachte er sich im stillen, während er zur porta ging.


    Er hatte Wonga vorraussichtlich die Porta offen halten lassen und so konnte Tricostus ohne anklopfen zu müssen gewähren. Ohne Umschweife ging er ins Atrium.


    Verginius Tricostus blickte sich um. Niemand zu sehen? Konnte sein Patron noch im Bett liegen? Nachdenklich ließ er sich auf eine Kline nieder und bediente sich an den frischen Weintrauben die auf den kleinen Tisch lagen.

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Ja seine Klienten kamen in der Regel alle erst zur hora Secunda und auch er war zur hora prima noch nicht so Fit. Da sein Klient Verginius Tricostus jetzt auch einige Zeit nicht hier gewesen war. War er wohl nicht mehr mit den zeitlichen Begebenheiten firm. Etwas verschlafen kam der Hausherr ins Atrium. Er trug erst mal nur einen Tunika mit breitem Purpursaum. In seine Senatorentoga ließ er sich gewöhnlich erst hier helfen. So war das Bild mit den Falten dann auch noch perfekte wenn, er sich auf den Stuhl der auf dem Podest vor dem Wasserbecken stand, hin setzte. Sein Klient hingegen war schon in die typischen, braune Bürger Toga gehüllt. „Salve Tricostus du bist früh dran. Aber ich freu mich das du auch gleich kommst wenn ich wieder einen Morgen empfang mache. Ich hoffe dass andere deinem Beispiel folgen. Es ist seit langem mein erster Empfang.“ (Natürlich sprach er ihn mit seinem Römischen Namen an es war ja immer hin sein Erfolg das er ihn trug.)Er sprach wehrend er mit ausgebreiten Armen dastand und zwei Sklaven um ihn herum wirbelten. Die Toga wurde da und dort zurecht gezupft und Falten hier und da zurecht geschoben.

  • Es stimmte Gaius war eigentlich zu früh erschienen, allerdings konnte er dadurch noch eine Weile ungestört mit Centho reden, bevor noch andere Klienten und Bittsteller anwesend sein würden.


    Salve. Wenn du mir die Bemerkung gestattest, du siehst heute grausam aus...


    Tricostus grinste seinen Patron an, bei dem man deutlich blaue Ringe um die Augen herum sehen konnte.

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Noch wärend Lucius sich von den Beiden Sklaven ankleiden ließ began sein Klient gleich ihn komplimente zu machen. Mehr oder weniger jenach dem wie man es eben nahm aber wenigstens war er erlich. „Ich bemühe mich innerhalb der nächsten Stunde besser aus zu sehen.“ Sagte er mit fahlem Grinsen auch wenn er es nicht unfreundlich sagte. Immerhin wusste er selbst am bessten wie er aussah und das er im Gesicht noch blas und ehlend aussah das braucht ihm keiner sagen. „Sagt du warst auf Corsica deine Familie besuchen hörte ich. Wie gehte es deinem Vater und den Eltern was sagen sie das Du jetzt Bürger bist?“ Natürlich hatte er das nur gehört wo sein Klient gewesen war aber ein mal ins blaue Ratren dufte ja erlaubt sein.

  • Varus betrat das Atrium und schaute sich ein wenig um während er auf den Senator wartete. Er betrachtete eine Weile die Einrichtung und legte sich im Geiste seine Worte zu Recht.

  • Nun er schien noch nicht ganz aus der Mode gekommen zu sein. Auch wenn er nicht wusste wer dieser Helvetius war aber gut das war nichts ungewöhnliches. Er betrat das Atrium in dem sein Gast schon wartete. In seinem Haus trug er gewöhnlich nur Sandalen und eine Tunika. Diesmal eine grüne mit verziertem Saum. „Salve Helvetius was kann ich für dich tun.“

  • "Salve Senator", erwiederte Varus die Begrüßung.


    "Ich habe ein persönliches Anliegen und eine Bitte an dich. Da ich dazu etwas ausholen müsste wollte ich vorab fragen ob ich mein Anliegen hier vortragen soll oder wir woanders hingehen?"

  • Nun wenn er den Gast nun schon empfangen hatte was sprach als so dagegen das sie es jetzt auch im Atrium besprachen. Er zeigte auf eine Kline und setzte sich auf seine. „Nun warum sollten wir es nicht hier besprechen. Ich Empfange meine Gäste wie jeder Römer im Atrium und rede auch hier mit ihnen. Also was ist dein Anliegen?“

  • Varus setzte sich ebenfalls auf eine Kline.
    "Natürlich aber da ich ja unangemeldet hineingeplatzt bin wollte ich vorher fragen ob, wie und wo es dir gerade passt."


    Varus atmete noch einmal durch und setzte dann an.


    "Ich möchte dich nicht vorher mit meiner bisherigen Lebensgeschichte belästigen und hebe mir diese eventuell für später auf. Ich stamme aus einer Soldatenfamilie aus Colonia Ulpia Traiana Poetovio in Pannonium. Ich bin väterlicherseits direkt blutsverwandt mit dem Ostia Stamm der Gens Helvetia, der wie es scheint bis auf dem Zweig den ich angehöre ausgestorben ist. Ich bin vor ein paar Tagen nach Rom gekommen um mich mit dem Pater Familias der Gens Helvetia, dem Senator Titus Helvetius Geminus zu treffen. Ich möchte in die Politik gehen und irgendwann den langen steinigen Weg des Cursus Honorum beschreiten. Titus Helvetius Geminus ist, wie mir von seinem Enkelsohn und momentanen Hausherren der Gens Helvetia in Rom berichtet wurde, aber so gut wie im Ruhestand. Nun ist mir natürlich bekannt das man viel mit den eigenen Fähigkeiten erreichen kann aber vieles aber auch nicht. Dafür braucht man, unter anderem einen Patron. Die Gens Helvetia ist eine Klientelgens der kaiserlichen Gens Ulpia. Wir Helvetier standen nicht zuletzt Ulpius Iulianus in unerschütterlicher Treue zur Seite und auch sein Sohn, Valerianus, konnte sich der absoluten Loyalität der Familie immer gewiss sein. Die schrecklichen Ereignisse der letzten Tage und Woche, die ich dir wo du doch in Rom warst als sich die Nachricht von dem feigen Mord verbreitete nicht erklären muss, haben verhindert das wir Helvetier nun, mit verdünnten aber dafür abgehärteten Reihen, wieder an die Seite der Gens Ulpia treten. Doch Klient eines Kaiser zu werden ist für einen jungen Römer vom Land wohl auch etwas hochgegriffen, glorreiche Vergangenheit hin oder her. Zusätzlich ist mit Valerianus ja auch der Rest seiner Familie ermordet worden, womit, soweit ich weiß, die Gens Ulpia ausgelöscht wurde. An dieser Stelle kommst du nun ins Spiel. Ich habe gestern erfahren das du ein Klient des Lucius Aelius Quarto, immerhin der leibliche Bruder von Kaiser Gaius Ulpius Aelianus Valerianus, bist. Ich hoffe nun das du die Großzügigkeit besitzt mich als deinen Klienten anzunehmen. Wodurch mir die Möglichkeit gegeben wäre einen ersten Schritt zu tun um die Gens Helvetia wieder dahin zu bringen wo sie schon einmal war."


    Nachdem er geendet hatte schluckte Varus einmal. Er hoffte die richtigen Worte bei dem ihm noch vorgestern unbekannten Mann getroffen zu haben.

  • Hm es war als hätte Quarto in nächster Zeit mehrere neue Klienten wenn alles gut ging. Aber so einfach wollte er es dem Mann natürlich nicht machen. Sicher würde er ihm helfen wie er es immer Tat wenn jemand mit der Bitte um Hilfe kam. Doch gehörte der Mann nicht zur Familie und Lucius wollte mal abklopfen was da noch so zu machen war. „Du willst also dass ich dich meinen Parton als Klienten empfehle. Gut gut aber Du musst mir schon etwas mehr geben als das du der Sohn einen Soldaten bist. Du verstehst das ich meinem Patron gegenüber verpflichtet bin und dem entsprechen vorsichtig mit Empfehlungen bin.“ Sagte er ruhig immerhin hatte er einen Ruf zu und das Ansehen seines Partons zu verlieren.

  • "Ich habe mich sicherlich undeutliche ausgedrückt Senator. Aber der Klient vom Bruder unseres ermorderten Kaisers zu werden habe ich in meinen künsten Träumen nicht erwartet. Ich hoffe ich beleidige dich nicht aber ich hatte gehofft das ich dein Klient werden kann um so den langen Weg vom Wiederaufstieg meiner Familie zu beginnen und dann irgendwann vielleicht meine Kinder sich wieder die Klienten eines Kaisers oder gar seiner Gens nennen dürfen."

  • Oh das hatte er wohl dann in den falschen Hals bekommen. Aber bei dieser umschweifenden Rede von dem Patronat seiner Familie mit der Kaiserlichen Gens. Und alles dann auch Quato ins Spiel gebracht wurde da muss wohl auf halber Strecke die Puste ausgegangen sein. Aber natürlich freute er sich das der Mann ihm Auge hatte. Er war nach dem Tod seiner Frau noch nicht lange wieder in Rom und dann gleich wieder einen neuen Klienten das war ungewöhnlich. „Oh dann haben wir wirklich an einander vor bei geredet. Aber ich freue mich natürlich, einen so würdigen Klienten unter den meinen zu wissen. Ich werde dich natürlich gern als meine Klienten wissen. Du bist dir über deine Plichten im Klaren nehme ich an.“ Er winkte eine Sklaven Wein zu bringen. Er würd nach dem Wein seine Klienten erst mal auf Herz und Nieren prüfen.

  • Varus war sich nicht ganz sicher aber wenn er den Senator eben richtig verstanden hatte war dieser bereit ihn zum Klienten zu nehmen. Er hatte ihn sogar als würdig bezeichnet sein Klient zu werden was Varus zusätzlich freute. Der zu bringende Wein war in Varus Augen ein weiteres Zeichen für das Wohlwollen seines Gegenübers.


    "Nun im Grundsatz bin ich mir der Pflichten eines Klienten gegenüber seines Patrons natürlich bewußt. Ich bin dir zur Treue verpflichtet und wir werden uns, wenn es zu dem Patronat kommt, gegenseitig nach besten Wissen und Gewissen unterstützen. Natürlich werde ich auch zur allmorgendlichen Salutatio erscheinen wenn du diese Tradition abhältst. Gibt es darüber hinaus noch Dinge die ich vergessen habe oder die du von mir erfahren möchtest?"

  • Ja Lucius hatte sich längst entschieden. Er würde den jungen Helvetius selbstverständlich als Klient nehmen. Die Gens war früher sehr angesehen und es dürfte nicht schwer sein den jungen Mann in gute Verhältnisse zu bringen. „Gut ich sehe wir verstehen uns. Es versteh sich das Du mit keinem Meiner weiteren Klienten oder meiner Familie Streit anfängst. Ansonsten habe ich nichts weiter das Du beachten musst.“ Somit war klar das sie nun die Sache besiegelt hatten. „Nun gut Helvetius ich würde sagen gehen wir die Sache gleich an. Wie sieht es mit deiner Bildung aus? Hast du schon den Cursus de rebus vulgaribus absolviert? Er ist nicht unwichtig wenn man in der Öffentlichkeit arbeiten will und um in ein Amt gewählt zu werden ist er sogar Pflicht.“ Hier waren die ersten Hürden die zu nehmen waren.

  • Varus war sich ein wenig unsicher ob er Fragen konnte was ihm auf der Zunge brannte. Doch dann entschied er sich die Frage zu stellen. Es nützte ja nichts so zu tun als ob er sich in Rom gut auskennen würde.


    "Nein bisher noch nicht. Ich bin erst vor ein paar Tagen in Roma angekommen, war davor gut 2 Wochen in Ostia um Familienangelegenheiten zu regeln und davor aus meiner Heimatstadt angereist.
    Mein Vater der im Ordo Decurionum von Colonia Ulpia Traiana Poetovio ist hat mir natürlich in paar Dinge beigebracht und ich habe ihn auch schon auf einigen Sitzungen begleitet, ja sogar schon ein paar mal für ihn gesprochen. Aber mehr leider noch nicht und der Ordo Decurionum in meiner Heimatstadt kann man natürlich auch nicht mit der Politik hier in Roma vergleichen.
    Es tut mir leid dies sagen zu müssen aber mir sind deine weiteren Klienten nicht bekannt. Werde ich sie morgen früh bei der Salutatio kennenlernen oder pflegst du diesen Brauch nicht?"


    Varus hoffte fast das Centho dies nicht tun würde, zumindestens nicht jeden Morgen.

  • Hm Hm Hm na ja das war ja kein Beinbruch. Dann hies es jetzt erst mal für den jungen mann fleißig studieren wie es aussah. „Nun dann denke ich sollten wir erst mal deine Studien in Angriff nehmen. Alles andere werden wir hinten anstellen müssen.“ Hm konnte man noch etwas anderes machen? Ja vielleicht. „Wie wäre es wenn ich dich erst mal für eine Stelle als Scriba Personalis bei einem Senator empfehle? Ich könnte Dir ein Schreiben mitgeben und du könntest dich zum Beispiel bei dem Senator Quintus Germanicus Sedulus vorstellen. Ich kenne ihn und eine seiner Verwandten. Versteh mich nicht Falsch ich würde dich auch nehmen aber Germanicus Sedulus ist Curator operum publicorum das würde dir sicher mehr Erfahrung bringen.“

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