• Der frechen Antwort, dass doch Vergil und Homer geschrieben hätten, dass die Römer vom Troianer Aeneas abstammten, setzte Rufus nicht minder keck Herodot entgegen. Keine Frage, hatten beide von den dreien bereits mehr als einmal gehört - wahrscheinlich war Antinoos der Einzige in der Runde, der mit diesen Namen nicht ganz so viel anfangen konnte.


    "Aber verzeih, ist nicht Herdot, der pater historiae, ebenso ein Grieche gewesen, wie auch Homer einer war? - Und... ganz im Gegenteil zu Vergil, der doch eindeutig Römer war?", stichelte Dives mit einem Grinsen weiter. Er selbst hielt die Griechen für durchaus gebildete Leute - und er hatte in seiner Jugend ja mit nicht wenigen Griech zu tun gehabt. Dennoch war er natürlich stolz darauf, selbst ein Römer zu sein.


    "Natürlich waren die Iulier seit jeher ein altes Adelsgeschlecht - sogar eines der ältesten! Doch starb die Hauptlinie mit den iulischen Kaisern Augustus, Tiberius und dessen Nachfolger aus. Die direkte Blutlinie reicht sogar nur bis zum Divus Iulius - jenem Iulier, der meinem Stammahn das Bürgerrecht gab." Dives überlegte einen Moment, wie er es nun erklären sollte. Dann hoffte er, eine verständliche Variante gefunden zu haben:


    "Mein Stammahn, der meine Gens begründete, gehörte nicht zu dem iulischen Zweig, dem die Augusti entstammten. Vorher gehörte er... ähm... zumindest nicht zu den Iuliern. Belesen, wie du scheinst, wirst du sicherlich wissen, dass der große Divus Iulius damals sehr vielen Menschen Bürgerrechte verliehen hat. Damit sind auch viele neue iulische Zweige entstanden, da es natürlich eine Ehrbezeugung war, wenn man sich nach dem Verleiher der Bürgerrechte 'Iulius' nannte. Einige dieser Gentes sind mit der Zeit wieder verschwunden, andere - wie meine Gens - leben heute verstreut im ganzen Imperium. Wir befinden uns hauptsächlich in Roma... wobei ich auch Verwandte in Misenum, Mantua und seit noch gar nicht so langer Zeit auch in Aegyptus habe."


    Dives blickte fragend zu Rufus, ob jener nun klarer sah. Unterdessen verpasste der alte Aglaopes dem drei Jahre älter als Dives seienden Antinoos einen Klapps auf den Hinterkopf. Jener hatte bereits bei den Worten 'Stammahn' und 'Bürgerrecht' abgeschaltet und sein Kopf nährte sich bereits langsam aber stetig der Tischplatte. Nach der Schelle jedoch war er ruckzuck wieder hellwach, warf Aglaopes einen teils bösen - teils schuldbewussten Blick zu und widmete sich dann wieder dem Wachen über seinen Herrn.


    "Beispielsweise leben auch in Germania Superior Iulier, mit denen ich jedoch nicht verwandt bin. Der dortige Flamen Divi Augusti der Provincia soll sogar aus diesem Zweig stammen...", ergänzte Dives. An den Namen konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern und auch wusste er nicht, ob jener ebenfalls aus einem iulischen Zweig stammte, der von Caesar das Bürgerrecht erhalten hatte. Doch es zeigte eben, dass es verschiedene Iulier gab und dass sie über das gesamte Imperium Romanum verteilt lebten!




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  • Rufus zuckte mit den Schltern. Wer hier nun was war und woher wer kam, war ihm eigentlich einerlei. Eines wußte er auf alle Fälle. Alle die, die hier nun aufgezählt wurden, dürfte so ziemlich keinen Schimmer voon Ton und der Ziegelherstellung gehabt haben.


    Mag schon so sein. Aber wenn ich ehrlich bin, stört mich auch wenig ob Vergil Römer oder Grieche war, er war auch nur ein Geschichtenerzähler.


    Grinste der Händler breit auf die Frage Dives`hin. Dann hörte er wieder interessiert den Ausfürungen seines Gegenübers zu als dieser über die Iulier berichtete.


    Ah wußte ich es doch.


    Kommentierte er zwischen drin und nickte dann.


    Ja, so etwas hörte ich. Da hatten die Iulier mehr oder weniger Glück, dass sie einen solchen Großen Mann in ihren Reihen hatten, sonst wäre der Name deiner Gens schon längst ausgestorben.


    Schlußfolgerte Rufus und rief die Bedienung herbei. Er hatte jetzt doch langsam ein weing Hunger bekommen. Aber zuerst nahm er noch einen Schluck.

  • Geschichtenerzähler?? Dives kam nicht umhin, große Augen zu machen - und das konnte er gut. Dabei kam das Ozeanblau seiner Augen stets besonders stark zur Geltung und aufgrund seines jungen Alters erweckte er damit oftmals einen ganz unschuldigen Eindruck. Ganz so, als könnte er keiner Fliege etwas zuleide tun und ganz so, als würde er naiv jedes Wort für bare Münze nehmen. Vielleicht war er auch wirklich manchmal etwas zu blauäugig für diese Welt, doch Vergil ein Geschichtenerzähler?


    "Hüte deine Zunge... wenn der Divus Augustus das hört...", meinte er halb ernst und halb im Spaß. Jener war schließlich der, der ihn zu dem gemacht hatte, als was er heute galt: Der Homer Romas! Und sein Meisterwerk, die Aeneas, war - zumindest für einen Römer sicherlich - nicht nur eine einfache Geschichte. Es war ein maßgebendes Schulbuch der Zeit. Worauf sollte man vertrauen, wenn nicht auf die geschriebenen Worte großer Männer?



    "Einen großen Mann? Nein, vieler großer Männer bedurfte es, dass ich nun hier vor dir sitze!" Dives dachte ja garnicht daran, hier seine Ahnen kleinzureden. Oder verstand er Rufus einfach nur falsch? Welche Iulier hatten mehr oder weniger Glück? Die caesarischen Iulier und ihre Vorfahren? Oder meinte Rufus wirklich Dives' Ahnen? Er selbst glaubte, an Letzteres, weshalb er sich nun zu verteidigen begann.


    "Ich meine, allein mein Stammahn muss schon ein großer Mann gewesen sein. Wie sonst hätte er durch den Vergöttlichten auserwählt werden sollen für das Bürgerrecht? Und dann ist mein iulischer Zweig ja auch nicht ausgestorben, wie so manch anderer, was allein schon zweifelsohne heißt, dass es da noch so manche große Persönlichkeit in meinen Reihen gab... und gibt." Sein Cousin war schließlich Senator! Ja, er war schwer krank, während Rufus und Dives hier saßen, doch noch lange nicht am Ende seiner Kräfte und folglich längst nicht tot. Und wenn jemand groß war, dann doch wohl ein Senator...


    Wie bestellt und keinen Augenblick zu früh, tauchte mit dem letzten Wort Dives' die selbe Bedienung am Tisch auf, die auch schon die erste Bestellung entgegengenommen hatte. Allein ihr Auftauchen reicht und das letzte Gesprächsthema vor vollends vergessen oder verdrängt. Dives seinerseits orderte noch eine Kanne Wasser, da jene schon fast leer war. Das meiste davon hatte sicherlich er selbst in sich hinein geschüttet - mehr Wasser als Wein...


    Nach dieser Unterbrechung wäre wohl sicherlich ein neues Thema angebracht, da Dives zu den alten Themen kaum noch Punkte fand. Ob es seinem Gegenüber genauso erging? Man hatte über Sport gesprochen, über die Familiengeschichten, über Kinder, über Namen, sogar vor der Religion hatte man nicht halt gemacht. Da fehlten ja quasi nur noch Militär und Politik, um alles grob abgedeckt zu haben. Wobei das letztere Thema aus Dives' Sicht zwar das interessantere von beiden war, jedoch wohl sicherlich nicht in diese Räumlichkeiten passte, wo die Wände Ohren hatten. Aus einem ähnlichen Grund hatte man ja auch das Thema der Götter nicht gestriffen...




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  • Rufus lächelte.


    Ich kann den Dives Augustus hier nicht sehen. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich einer Taverna wie dieser hier blicken läßt. Aber lass uns auf ihn trinken ja.


    Rufus hob seinen Becher um den anderen am Tische zuzutosten.


    Auf den Dives Augustus!


    Womöglich hatte er da sogar nicht so unrecht. Aber vielleicht waren es nicht wirklich große Männer, wer wußte dies schon genau. Aber er würde da nicht weiter darauf eingehen.


    Und wie hießen deine Ahnen bevor sie Iulier wurden?


    War zu diesem Thema seine letzte Frage bevor er nun zu bestellen begann.


    Ich hätte gern diesen köstlichen Schweinebraten mit Beilage den ihr hier habt. Ich habe noch keinen Besseren weit und breit gegessen.


    Rühmt Rufus dieses Gericht.


    Hast du gehört, in Aegyptus hat man eine Revolte niedergeschlagen. Was hälst du von dieser Sache?


    Fragte Rufus interessiert und kam auch promt auf eines der beiden Themen zu sprechen, welche sie noch nicht tangiert hatten.

  • Ei, da war man ja schon wieder gar nicht mehr so weit von der Religion entfernt. Dives hatte auch noch keine persönliche Begegnung mit Iuppiter, Iuno oder Minerva. Dennoch war er sicher, dass sie ihn - wie sicherlich auch jeden sonst - im Blick hatten. Folglich ließ er den ersten Teil dessen, was Rufus sagte, einfach unkommentiert und stieß einfach mit ihm an.


    "Auf den Divus Augustus!", prostete er Rufus, aber auch Antinoos und Aglaopes zu. Dann ein paar Weinspritzer für eben jenen Gottgleichen, bevor er den Becher zum Mund führte.



    "Die Vorfahren meines Stammahns?" Denn Ahnen wurden in der Regel ja nur die besonders verdienten Vorfahren genannt, die besonders viel erreicht hatten. Dives überlegte.
    "Ist das so wichtig?" Er hatte keinen Schimmer. Wieso auch? Er war Iulier und die Vorfahren seines Stamahns nicht. Müsste er sich trotzdem dafür interessieren und dies wissen? Dives war sich unschlüssig. Letztendlich wäre es aber aktuell sichelich nicht allzu schlimm, wenn er keine diesbezgliche Auskunft würde geben können - Rufus schien ja auf bestimmte Dinge glücklicherweise nicht ganz so viel Wert zu legen...


    Nach Rufus' Bestellung beugte sich die Bedienung etwas runter, um mit ihrem Kopf auf einer Höhe mit den Gästen zu sein. In der Taverne war es schließlich alles andere als leise. Ein verlegen lächelndes Schweigen von Dives und Aglaopes, ein offener, aer nichtssagender Mund von Antinoos waren die Antwort.
    "Danke.", meinte Dives und gab Antinoos einen Tritt unterm Tisch. Dann zog die Bedienung wieder ab und Dives war sich nicht sicher, ob sie überhaupt mitbekomen hatte... oder aber sie hatte es sogar beabsichtigt. Egal.


    "Eine Revolte?", fragte Dives nach, der in Gedanken immernoch nicht ganz sicher war, ob die Bedienung eine Intention dabei hatte oder nicht. Dann bekam er einen Tritt - diesmal vom alten Aglaopes, der wohl bemerkt hatte, dass Dives leicht abgelenkt war.


    "Ähm... ja? Äh... nein. Nein, ich hatte in letzter Zeit so viel um die Ohren: Meine Tätigkeit für die Factio, dann die Hilfe für den Curator, mein anstehender Umzug nach Ostia, mein kranker Cousin und letztlich noch die damit verbundene Extraarbeit in der Societas Claudiana et Iuliana. Das ist einfach so viel, dass ich manchmal abends einfach nur noch ins Bett falle. Aber erzähl, was ist passiert? Igendwelche afrikanischen Stämme oder gar der neue Praefectus Aegypti?" Denn soviel hatte er sich nämlich schon noch informiert, dass er wusste, dass es dort vor kurzem eine Änderung gab...




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  • Rufus schüttelte den Kopf.


    Nein es ist nicht wirklich wichtig für mich.


    Leider hatte er keine so schönen Einsichten wie die anderen an dem Tisch, da er leider mit dem Rücken zur Bedienung saß. Allerdings konnte er ihre festen Brüste ein wenig spüren, das war doch auch immer hin etwas. Doch kaum war die Schönheit wieder verscwhunden, so kam man auch gleich wieder auf den Krieg in Aegyptus zu sprechen.


    Also so genau weiß ich es auch nicht.


    Gestand der Händler.


    Aber ich meine gehört zu haben, dass es irgend so ein komischer Volksstamm gewesen sein muß. Es hat wohl auch nicht lange gedauert, und es war wieder ziemlich schnell alles unter Kontrolle. Ich höre so etwas ja auch meist nur wenn ich zum Laden gehe von daher dachte ich, dass du eventuell mehr darüber wüßtest.


    Wo dieser Iulier überall seine Finger im Spiel hatte, unglaublich.

  • Rufus hätte vielleicht seinen Spaß bei einem solchen Anblick gehabt, wie Antinoos ihn zweifelsfrei hatte, doch Dives...? - Aufgewachsen und erzogen von seiner Mutter und stets ohne vorbildgebende Vaterfigur... Da brauchte man sich nicht wundern, dass Dives eben in gewisse Bereiche des gesellschaftlichen Lebens nicht richtig eingeführt worden war. Stattdessen hatte er eben hier und dort, wo sich ihm eben gerade mal die Möglichkeit bot, seine Finger im Spiel. Diese Situation war ihm eher etwas peinlich, als dass er sie wirklich genoss.


    "Tja, mit unseren römischen Legionen ist eben nicht zu spaßen!", meinte Dives mit einem Gewinnerlächeln zum Thema der Aegyptus-Revolte. Wenn schon der Augustus sich kaum blicken ließ, so gaben doch zumindest die Legionen stets wieder Anlass dazu, stolz zu sein darauf, dass man ein Römer war!


    "Aber dass die sich auch ausgerechnet Aegyptus ausgesucht haben! Ist doch klar, dass das besonders gut bewacht wird. Ich meine, wenn selbst Senatoren da nicht ohne ausdrückliche Sondergenehmigung des Augustus hin dürfen..." Denen waren die Römer wohl kein Begriff?! Oder aber sie unterschätzten sie einfach maßlos. Egal, beides wäre Grund genug für eine ordentliche Abreibung!


    "Und weist du auch etwas über die Verluste?" Nicht dass es sich hier um eine Phyrrus-Sieg handelte, man also gewonnen hatte, doch einen erheblichen Preis dafür zu zahlen hatte. Dann wäre sein Siegerlächeln wohl ganz schnell wieder weg. Und wenn man schonmal dabei war, dann könnte Dives ja auch hier mal wieder ein bisschen Informationen tanken, denn Wissen ist Macht. Zumindest heißt es so und wer wüsste, wofür ihm dieses Kenntnisse vielleicht noch einmal dienlich sein könnten?


    "Weist du auch, wie lange das jetzt her ist? Also war das noch unter dem alten Praefectus Aegypti oder schon unter dem neuen? Du als Händler, bekommst sowas doch mit..." Ein bisschen Ermutigung zu Reden war sicherlich nicht verkehrt. Schön ein paar Fragen hier, eine dort und zwischendurch mal wieder ein paar eigene Worte, sodass es nicht so auffallen würde, wie Dives kleinen Informationen langsam und gemütlich zu Dives wanderten. Abschließend noch einen kleinen Zuspruch, das käme auch sicherlich nicht verkehrt und erhöhrte hoffentlich die Chancen, dass er etwas mehr erfuhr.




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  • Das Essen kam, und wieder beugte sich die Schönheit ziemlich tief über den Tisch. 8) Scheinbar war sie auf gutes Trinkgeld aus, oder sie hatte ihren Spaß daran, die Gäste ein wenig zu narren. Oder vielleicht sogar beides, wer wußte das schon.


    Leider war Rufus nur halb so gut informiert wie Dives gehofft hatte. So zuckte er lediglich mit den Schultern.


    Die Provinz wird nur deshalb so gut bewacht, weil wir unser ganzen Korn von dort bekommen. Es gab ja vor Jahren, noch unter dem alten Kaiser eine Revolte dort aber sie wurde kurz vor den Toren Roms niedergeschlagen. Wie hieß dieser Typ gleich noch einmal, irgendetwas mit Laeca...
    Über die Verluste habe ich überhaupt keine Informationen. Sie dürften allerdings so hoffe ich, nicht so hoch ausgefallen sein. Wäre ja auch der Hammer!
    Ich denke es war glaube ich noch unter dem alten Praefectus Aegypti?


    Ach hier war Rufus nicht so sicher. Er hatte auch andere Sachen im Kopf als eine Provinz weit weg von hier. Und meist verdrängte er auch gleich Dinge wieder, mit denen er kein Geld machen konnte und die für ihn unwichtig waren.

  • Ey! Das hätte aber auch anders ausgehen können. So wie sich die Dame beim Servieren dieses einen Essens anstellte, hätte Rufus beinahe noch etwas ganz Anderes auf dem Tisch vor sich, als nur das Bestellte! Einmal wäre bei Dives ja vielleicht noch unter 'versehentlich' abgehakt worden, doch das? Nein, unabsichtlich konnte das wohl kaum sein und da war Dives die Intention auch zweitrangig. Er fand es ganz schön... ganz schön billig! Wenn sie sich damit mal nicht das trinkgeld verspielt hätte.


    "Laeca... Den Namen hab ich auch mal gehört. Doch damals war ich versunken in meine Studientätigkeit auf Rhodus." Das war ja aber auch zum Verzweifeln. Konnte Dives denn hier gar nichts beitragen? Das wäre ja schon fast wieder etwas peinlich. Doch wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt bekanntlich von irgendwo ein Lichtlein her:


    "Verzeih, dominus, wenn ich mich einmische, aber vielleicht könnte ich den Herren weiterhelfen...?", meldete sich der betagte Aglaopes zu Wort. Da Dives diesem seinem ehemaligen Paedagogus irgendwie nicht so recht ins Wort fallen konnte (er war einfach nicht fähig seinen Lehrer nur als Sklaven zu betrachten), ließ er jenen sprechen. Aglaopes legte einen Acta-Artikel auf den Tisch, den er sich besorgte hatte. Schließlich musste er sich stets sehr für die Vorgänge dort im Süden interessieren, da er - wennauch nur inoffiziell über Kontaktmänner - eine kleine Bibliotheca* in Alexandria besaß.


    "Da steht, dass es an einigen Stellen schon kritisch geworden ist, sodass bestimmt auch Römer unter den Gefallenen sein werden, wenngleich hier niemand namentlich erwähnt wurde... Ah, und da steht, dass während der Statthalterschaft von Terentius geschah...", versuchte Aglaopes auf Dives' Fragen Antworten zu finden.


    "Die Blemm... Blemmry... Blemmyr... Ich kann schon diesen barbarischen Stammesnamen nicht richtig aussprechen. Aber wer auch immer die nun sind, wenn sie uns angreifen, dann ist es nur richtig, dass wir uns auch verteidigen!" Nichts Anderes war schließlich stets die Rechtfertigung für alle möglichen Schlachten und Kriege der Vergangenheit gewesen; beginnend beim Brudermord bei Gründung der Stadt Roma. Und so wie es geschrieben stand, sah es zumindest sehr stark danach aus, als wenn es absolut notwenig gewesen wäre, Verteidigungsmaßnahmen zu ergreifen. Insofern als nickte Dives beim Lesen überzeugt, was die Einstiegsfrage von Rufus zumindest im Grundsatz beantworten sollte.


    "Dieser Tribunus Decimus scheint ja wirklich eine schützende Hand über sich zu gehabt zu haben. Nur, war es Mars, ist die Frage...", was im Klartext hieß: Ob damit die militärische Laufbahn für den Held noch weiter verfolgbar war, ließ sich wohl nicht so sicher sagen - und für die Anwesenden hier, die nicht dabei gewesen waren, ja eh nicht. Er wäre sicherlich bei Weitem nicht der erste Tribun, der nach einer Schlacht kampfunfähig irgendwo in der Verwaltung verschwand. Zu wünschen wäre ihm die Versetzung aber sicherlich nicht...


    Sim-Off:

    Nur zur Erinnerung: Dives ist noch kein Quaestor und folglich Serapio auch noch nicht bei den Praetorianern. ;)




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  • Erstaunt sah Rufus seinen Gegenüber an.


    Du hast noch von Laeca gehört? Aber doch sicher nicht von dem Laeca oder? Dieser Putschversuch ist doch mindestens schon um die 10 - 15 Jahre her, wenn`s denn reicht. So alt bist du doch noch gar nicht.


    Sicherlich meinte Dives einen anderen Laeca oder es lag allgemein eine Verwechselung vor. Wie dem auch war, Rufus kaute genüßlich auf seinem Braten herum. Es gab wirklich nichts Besseres. Von daher verstand er die Anderen nicht, dass sie nicht auch einen Happen zum Essen bestellt hatten.


    Ja, mit dem Namen habe ich mir auch schwer getan. Drum hab ich mich auch nicht weiter drum gekümmert wenn ich ehrlich bin. Mir hat die Tatsache ausgereicht, dass unsere Jungs siegreich waren!


    Und wieder verschwand ein Happen in Rufus`Mund und er spülte auch prompt nach.


    Vielleicht hatte er auch einfach nur gute Legionäre. So etwas ist auch schon sehr viel wert. Oder findest du nicht?

  • Natürlich war Dives noch nicht so alt. Er würde erst in einiger Zeit, genauer am ersten Wahltag in Ostia, 19 werden. Folglich hatte er diesen Laeca nie bewusst erlebt, wie man so schön sagte. Dennoch musste Dives in diesem Augenblick mehr als breit grinsen:


    "Janein, ich glaube schon, dass wir vom selben sprechen, obwohl ich noch recht jung bin.", entgegnete er, die kleine Pointe hinauszögernd. Dann blickte er für den Moment, der zwischen zwei Wimpernschlägen lag, zu Aglaopes. Danach meinte er dann (wieder zu Rufus):


    "Aber manche Kinder werden eben schon mit drei-vier Jahren..." Dives drehte seinen Kopf ganz langsam von Rufus wieder zu Aglaopes, bevor er fortsetzte:
    "... von gewissen alten Lehrern mit Politik gequält!", sagte Dives dann mit einer spaßhaften Verärgerung, sodass Antinoos sich zumindest ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Aglaopes setzte ein leichtes Lächeln auf, würde aber beim Willen der Götter, seinem Herrn jetzt sicherlich nicht widersprechen. Für den alten Greis hatte sich auf diesem Wege damals die Möglichkeit geboten, sich offiziell für dieses Thema interessieren zu können, was er natürlich prompt genutzt hatte.


    Dives nahm den letzten Käsewürfel von seiner Platte und ließ ihm sich schmecken. Das Essen war wirklich gut, da konnte er nicht meckern. Der Käse war weder zu weich, dass man sich ständig die Finger lecken musste, noch war er zu trocken, dass man glaubte, er käme aus der Wüste oder man hätte Sand im Mund. Nein, er war genau richtig geraten. Ob Rufus Gericht wohl auch passabel war?
    Einen Augenblick überlegt, entschied sich Dives, nicht das Essen zu begutachten. Nachher sah es wohlmöglich noch so aus, als würde er etwas abhaben wollen. Nein, da kehrte er lieber zum aktuellen Thema zurück.


    "Ja, vielleicht hatte er auch gute Legionäre. Aber selbst die besten Legionäre brauchen ja eine starke Führung in der Schlacht und müssen zudem vorher ausgebildet werden...", meinte Dives. Vielleicht war er etwas jung, aber er fand, dass man das durchaus glauben konnte, was da über diesen Tribunus Decimus berichtet wurde. Zwar hatte Dives weder das Wissen, wer genau wirklich die Ausbildung neuer Rekruten leitete, noch wie die Befehlsstrukturen im Gefecht nun genau aussahen, doch wenn es ohne Tribuni ginge, dann hätte man doch im Heer keine. Genauso würden diese Posten ja auch nicht gewissen Eliten vorbehalten sein, wenn sie jeder so einfach ausfüllen könnte. Auch, dass die Legionen so hohes Ansehen genossen, musste ja irgendwo her kommen. Das römische Militär war toll, fand Dives, wenngleich er sich selbst für ungeeignet befand. Nicht, dass er körperlich unfähig wäre - da hatten ihn die Götter schließlich mit einem großen und athletischen Körper ausgestattet, der das wahrscheinlich schon irgendwie durchstehen würde! Nein, vielmehr wäre Dives wohl etwas zu aufmüpfig, da er gern eigene Ideen und Vorstellungen in Projekte und ähnliches einbrachte - als Tiro folglich eher weniger erwünscht...


    Dann streifte Dives' Blick doch noch ganz kurz den Teller von Rufus. Na, lange würde man hier wahrscheinlich nicht mehr sitzen, dachte er sich und schaute kurz zu seinen Begleitern.




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  • Rufus zog die Augenbrauen hoch als er hörte, dass man Dives mit drei oder vier Jahren schon solche Sachen versucht hatte beizubringen. Wo war denn der da nur gelandet? Ging es ihm für einen Moment durch den Kopf. Aber gut, dies war nicht sein Problem und ihm war es mehr oder minder auch egal.
    Er verschlang sie letzten Bissen seines guten Gerichtes und machte seinen Becher leer. So, dass war es wohl dann. Die Pflicht rufte und er mußte schließlich auch noch den Einkauf des Tons überwachen bzw. gar selbst tätigen. Er würde sich gleich zu den Tongruben weiter nördlich auf machen. Dort gab es den besten Ton.


    Mag sein. Die Ausbilder haben ihre Arbeit also bestens ausgeführt. Was den Kommandanten angeht, so kann ich mir kein Urteil erlauben, da ich ihn nicht kenne.


    Rufus winkte die heiße Bedienung wieder herbei und überlegte sich ob er sich mit Dives einen kleinen Spaß erlauben sollte wenn sie abkassierte. 8)

  • Nicht im Ansatz wissend, was im Kopf des Rufus gerade vor ging und welchen Spaß er sich mit Dives erlauben wollte, sah Dives, wie der Händler nun also ebenfalls mit Essen fertig war und die Bedienung heran winkte.


    "Ich kenne auch keine der genannten Personen persönlich...", meinte Dives mehr oder minder abschließend zu diesem Thema. Dabei machte seine Intonation deutlich, dass das für ihn aber auch nicht so ausschlaggebend war. Er war trotzdem stolz darauf, dass die Legionen so mutig und tapfer für für Roma, das Imperium und damit letztlich für jeden einzelnen römischen Bürger im Felde standen. Dann nahte die Bedienung:


    "Meinen Geldbeutel.", forderte Dives seinen Curstos Corprois, Antinoos, auf. Dives wollte schließlich die Getränke ausgegeben und zusammen mit seinen beiden Begleitern (die angenehm zurückhaltend diesbezüglich geblieben waren) hatte er eine große Käseplatte gegessen...




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  • Rufus unterließ den kleinen Scherz, welchen er mit Dives vorgehabt hatte schließlich kannte er ihn nicht gut genug und wußte nicht wie er darauf reagieren würde.


    Dann bedanke ich mich für die Einladung Iulius Dives und natürlich noch einmal für das Geschäft!


    Lächelte Rufus und bezahlte schließlich sein Mittagsessen. Dabei ließ er sich nicht lumpen und drückte der Bedienung ein gescheites Trinkgeld in die Hand und sah ihr so unauffällig es nur ging in ihren Ausschnitt. Wahrscheinlich aber, wäre ihr es eh egal gewesen.


    Ich hoffe wir können irgendwann einmal wieder ein solches Geschäft abschließen.


    Meinte er dann schließlich als er seinen Geldbeutel wegpackte.

  • 'Schade.', hätte Dives sicherlich gedacht, wenn er gewusst hätte, dass Rufus einen kleinen Spaß vorgehabt hatte. Schließlich lachte Dives gern und gern auch über sich selbst, solange man ihm nicht bösartig mitspielte. So aber sah zumindest derzeit alles nach einer ganz normalen Verabschiedung aus und ob des ausgebliebenen Scherzes war Dives natürlichkeinesfalls enttäuscht - er wusste ja schließlich nichts vohn dem Vorhaben.


    "Ach, dafür nicht!", entgegnete Dives. Eigentlich war es ja auch nicht er, mit dem der Händler das Geschäft nun machte und auch nicht er, der es ihm zugesprochen hatte und ebenfalls auch nicht er, der ihn schlussendlich dafür bezahlte... Im Grunde genommen war Dives wirklich nicht mehr, als ein Bote, der zunächst die Angebote eingeholt hatte und nun den Lohn dafür einfuhr, dass er schlussendlich hier eine gute Nachricht überbringen durfte. Dann bezahlte auch Dives, wobei sein Trinkgeld die Erwartungen der Bedienung wohl nicht ganz erfüllte. Zumindest schien sich dies im Blick der Frau leicht abzuzeichnen...


    "... Du, wenn der Curator Germanicus Sedulus wieder einen solchen Auftrag hat und mich um Mithilfe bittet, dann immer wieder gern!", lächelte Dives, während er seinen Geldbeutel wieder an seinen Custos Corporis gab. Dass dies jedoch in nächster Zeit eher weniger der Fall sein dürfte, da Dives nach Ostia ging und Sedulus einen frischen Mitarbeiter bekommen hatte (auch wenn Dives von jenem natürlich nichts wusste), war ja eine andere Geschichte.


    "Es hat mich auf jeden Fall gefreut deine Bekanntschaft zu machen!" und das meinte Dives durchaus ernst. Inwiefern ein einfacher Händler für Dachziegel ihm bei seiner startenden Karriere noch helfen könnte, wäre wohl für alle Beteiligten eine nicht zu beantwortende Frage, doch die Wege der Götter waren manchmal eben unergründlich. Dives fühlte sich gut unterhalten und wenn es seinem Gegenüber ebenso ergangen sein sollte, dann wäre das ja auch schonmal etwas...




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