• Kaum vom Forum kommend die ersten Schritte in die Taverna Apicia gesetzt, verspührte Dives ein leichtes Hungergefühl in Magen. Ja, so eine Kleinigkeit zum Mittag würde er jetzt gut vertragen können. Wie dies wohl die übrigen Leute der Runde sahen? Dives wollte schließlich nicht der einzige sein, der auch etwas zu essen bestellte. Antinoos und Aglaopes bräuchte er nciht zu fragen, aber Rufus...


    Und noch ein Problem tat sich auf: Wenn Dives das Essen nun so direkt ansprechen würde, wer garantierte ihm, dass sich nicht gleich alle eingeladen fühlten? Er wollte schließlich eine Runde schmeißen, was in seinen Augen nur auf die Getränke Bezug hatte. Speisen, so war er es aus seinen studentischen Zeiten gewohnt, zahlte jeder aus der eigenen Tasche. Dives leistete sich schließlich bereits mit seinen beiden Leibsklaven Antinoos und Aglaopes einen kostspieligen Luxus für einen jungen Mann, der lediglich den Status eines einfachen Bürgers hatte...


    "Wollen wir nicht einen Tisch nehmen? ... Wie wär's mit dem?", deutete Dives auf einen leeren Tisch, der sich von ihm gesehen auf der linken Seite nahe der Wand befand. Dort wäre man hoffentlich ungestört genug für nette Plaudereien und dennoch nicht abgeschieden, wie an so manchem Ecktisch. Gleichzeitig suggerierte Dives mit dem Vorschlag, nicht direkt an die Theke zu gehen, bereits unterschwellig, dass er vielleicht auch noch einen Happen zu sich nehmen würde, statt nur zu trinken...


    Gehorsam machte sich Antinoos gleich nach den Worten seines Herrn auf, den Tisch für die gesellige Runde 'einzunehmen' - völlig unabhängig davon, ob er dann auch tatsächlich genommen wedren würde. Doch allein für den Fall, DASS dieser Fall eintraf, musste schließlich sichergestellt sein, dass der Tisch auch noch entsprechend verfügbar war.


    'Jaja, Antinoos und Aglaopes... das Alpha und Omega...', dachte Dives. Die beiden waren wirklich ihr Geld wert! Und die Sache mit dem Alpha und Omega spiegelte sich ja auch in gewisser Weise in ihren Namen wieder, die beide man A begannen und im weiteren Verlauf noch mindestens ein O aufwiesen. Ein interessanter Zufall - aber andererseits auch nicht mehr als das.


    Diese Gedanken machten Dives doch glatt neugierig darauf, welche Geschichten es bei Rufus zu erzählen gab...


    Sim-Off:

    * Durch das Raue zu den Sternen.
    oder auch: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.




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  • Rufus war Dives in die Tarverne Apicia gefolgt. Es war schon recht voll um diese Zeit. Die Händler so wie auch diverse Kunden und Marktbesucher verbrachten hier die Mittagspause. Es war stadtbekannt, dass man hier gut und günstig essen konnte.


    Ja gerne. Nehmen wir den doch gleich, bevor er auch noch weg ist.


    Sie steuerten den Tisch an und nahmen platz. Auch andere Gäste wollten den Tisch haben, doch der eine Sklave oder was auch immer es war Dives`war ihnen zuvorgekommen. Sie wollten ihn noch davonjagen doch als Dives und Rufus hinzukamen gaben sie als sie Rufus erblickten kleinlaut nach.
    Er war muskulös und hatte große Hände. Damit hatte er schon oft die ein oder andere Watschn ausgeteilt.


    So, da wären wir also.


    Rufus setzte sich.


    Und du arbeitest also für den Curator Quintus Germanicus Sedulus.


    Fing Rufus an zu plaudern...

  • Dives nickte nur und ging mit den anderen dann zum Tisch. Antinoos wäre nach eigener Meinung, das war ihm anzusehen, auch allein ohne Probleme mit den anderen Gästen fertig geworden, die den Tisch angesteuert hatten. Objektiv jedoch war es durchaus gut gewesen, dass der muskulöse Rufus und der großgewachsene Dives zu ihm stießen. Und zusammen mit dem betagten Aglaopes war die Gruppe auch moralisch irgendwie im Recht. So gelangten sie dann also zu ihren wohl verdienten Plätzen.


    "Da wären wir also.", bestätigte Dives, nachdem er sich gesetzt hatte. Er schaute sich kurz und mehr flüchtig um. Den Grund dafür könnte er wohl selbst nicht sagen. Entdeckt hatte er auf jeden Fall niemanden, als er sich wieder der Runde zuwandte, in der Rufus eine Unterhaltung begann.


    "Ja... naja... Sagen wir, ich tue ihm einen Gefallen.", meinte Dives. Da er kein Sklave war, implizierte 'arbeiten' ja ansonsten wohl auch eine Bezahlung. Gut, es gab auch ehrenamtliche Tätigkeiten, aber das war wohl eher nochmals etwas anderes...


    "Ursprünglich kenne ich ihn aus der Factio Veneta. Bist du auch in einer Factio?", wollte Dives wissen. Bei den Blauen hatte er ihn bisher noch nicht gesehen und auch in keiner Akte seinen Namen wahrgenommen... wenn er sich recht erinnerte.




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  • Rufus winkte gleich die Kellnerin herbei. Diese nickte, doch es dauerte noch einen Moment bie sie kam.


    Ja, ein schönes Plätzchen will ich meinen. Vorallem, weil es das Letzte hier war. Um diese Zeit ist es hier immer recht voll...


    Aha, einen Gefallen tat er dem Senator und Curator also.


    Die Blauen... Ja ich habe von ihnen gehört. Nein, ich selbst gehöre keiner Factio an. Ich schau mir lieber Gladiatorenspiele an. Das ist eher was für mich. Vielleicht hin und wieder noch ein Theaterstück wenn ich Zeit habe, aber dann auch nicht mehr. Und jetzt wo das Kind da ist, wird es noch schwieriger sein, sich hin und wieder davon zu stehlen.


    Rufus zuckte dabei mit den Schultern als wäre ihm die Spiele eh egal. Außerdem hatte er auch gerade genug mit der Ziegelei zu tun.

  • "Oh ja! Da lob ich mir die kleinen Tavernen in Städten wie Ostia: Klein und ruhig. Da kann man seinen Besuch noch richtig genießen, ohne den Schweiß der anderen Gäste in der Nase zu haben...", erklärte Dives. Dabei wanderten seine Augen zu den Nachbartischen, wo zum Teil wohl nicht gerade die Elite der Stadt speiste.


    "Gladiatorenspiele also. Nun da war ich bisher noch nciht sonderlich häufig. Ich weis nicht, aber dem Wagenrennsport kann ich irgendwie mehr abgewinnen..." Zum Theater sagte er zunächst nichts. Er war dem Schauspiel - als Zuschauer - durchaus nicht abgeneigt und ebenfalls hin und wieder Gast in den Theatern des Reiches, sofern seine Zeitplanung dies zuließ. Doch war er sich nicht sicher, inwiefern dies nicht eher eine verweichlichte Form der Unterhaltung war. Für einen Familienvater sicherlich nicht falsch, aber für einen jungen Spund von nichtmal 20 Jahren? Wie dem auch sei, ganz egal. Wenn man keine Ahnung hatte, ...!


    "Ja, Kinder nehmen einen sicherlich ganz schön in Beschlag. Wie ist nun das Leben als Familienvater?", erkundigte sich Dives. Er war schließlich noch jung und kannte das Leben als Elter nur vom Hören-Sagen. Denn von diesbezüglichen eigenen Erfahrung war Dives wohl noch ein ganzes Stück entfernt. Ersteinmal müsste er sich nämlich verheiraten - und er war noch nichtmal verlobt...




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  • Kann ich leider nicht beurteilen, ich war in Ostia noch in keiner Taverne. Zumal ich auch recht selten dorthin komme.


    Als Dives von wegen Schweiß anfing, bemerkte es auch Rufus. Dieser verzog bei diesem Geruch auch leicht angewidert die Nase.


    Ach, du hast es auch gerochen? Ist schon recht widerlich nicht wahr?


    Rufus zuckte mit den Schultern.


    So ist es eben. Jeder hat halt sein Favorit. Dem einen die Gladiatoren, dem anderen der Pferdesport. Wieder Andere bevorzugen sogar die Leichtathletik.
    Was das Theater anging, so schien sein Gegenüber wohl kein so große Freund zu sein, da er dieses Thema nicht weiter vortführte. Aber gut, war auch nicht sonderlich schlimm jetzt.


    So ist es. Nun ja, es ist lauter als sonst. Das Geschrei des Kindes kann mit unter schon an den Nerven zehren, vorallem in der Nacht, wo man ja doch seine Ruhe haben möchte. Aber was will man machen, nicht wahr.


    Da kam dann auch endlich die Bedienung. Sie war eine Augenweide für Jedermann und ihre Stimme erst. So zart und sanft. Irgendwie passte sie überhaupt nicht in diesen Schuppen, dachte sich Rufus und bestellte sich sogleich einen Becher Wein.

  • Bevor Dives auch nur die Chance auf eine Antwort hatte, trat eine Schönheit an den Tisch heran, dass es Dives zunächst die Sprache verschlug. Nachdem jedoch Rufus seinen Wein bestellt hatte (den Dives ja ausgeben wollte), erhöhte Dives die Bestellung gleich auf zwei Kannen Wein. Dazu orderte er Becher auch für sich selbst und seine beiden Untergebenen, die auch ruhig einen Becher haben durften. Dann noch eine Kanne Wasser, da Dives wusste, dass er und der Wein sich manchmal nicht sehr Freund waren. Zum Schluss bestellte er noch mehrere Portionen eines Salates mit Käse und Eiern. Er kam sich nun beinahe vor, als wäre ER hier der Familienvater - bei so vielen Bestellungen...


    "Wo waren wir? Familie...", meinte Dives dann zu Rufus, nachdem die Bedienung wieder abgezogen und beide wieder (mehr oder minder) unter sich waren.


    "Schlaflose Nächte. Oha, das stell ich mir nicht leicht vor. Kann man sich dann tagsüber überhaupt noch richtig auf die Arbeit konzentrieren?", erkundigte sich Dives und dabei keimte eine andere Frage in ihm auf, die den Curator später sicherlich auch interessieren würde:


    "Dabei fällt mir ein: Wann könntest du dann eigentlich die Ziegel zu den Baustellen liefern?" Wenn er sich nicht auf die Arbeit konzentrien könnte, dann würde es schließlich unweigerlich zu Verzug kommen...


    Hmm, damit war er jetzt doch ein wenig von den leichteren Themen abgekommen. Aber es wäre bestimmt auch im Interesse von Rufus, wenn man zu diesen leichten Themen zurückkommen würde. Insofern wartete Dives ersteinmal ab, was Rufus auf diese Fragen antwortete, und vielleicht würde er auch selbst wieder eine Überleitung finden... :P




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  • Rufus nickte.


    Naja du weißt schon. Ein Säugling will auch nachts gestillt werden und nicht nur am Tage. Und wenn die Kleine hunger hat und schreit, so werde auch ich wohl oder übel, nein eher übel aus dem Schlaf gerissen.


    Erklärte der Händler und nahm einen Schluck. Zuvor prostete er aber dem Spender mit einem Lächeln zu.


    Auf dich Herr!


    Er wischte sich einige Tropfen aus dem Wundwinkel.


    Das tut gut!


    Meinte er und überlegte wie lange die drei Lieferugen in etwa brauchen würden.


    Gibt es einen festen Termin an dem sie bereit stehen müssen?


    Fragte er zurück. Denn wenn das so wäre, müßte er seinen Leuten dampf machen und auch noch in der Nacht arbeiten lassen.

  • Auch Dives prostete der Runde zu und opferte einige Tropfen des 'Traubensaftes'. Das war wohl das erste Mal, dass auf sein Wohl getrunken wurde und nicht gleichzeitig sein Geburtstag gefeiert wurde - eine wahrliche Ehre. Dives genoss den Augenblick, wenngleich in eigenwilliger Atmosphäre.


    "Eine Tochter also! Wie heißt denn die Kleine?", erkundigte sich Dives. Da blieb nur zu hoffen, dass der Händler dennoch zufrieden mit dem Kind war und eventuell später noch einen Sohn zeugte. Unauffällig beschaute Dives seinen Gegenüber, aber im Endeffekt kam es ja eh auf die dazugehörige Frau an.


    "Einen konkreten Termin gibt es nicht...", begann Dives. Oder hatte Sedulus ein Datum genannt? - Nicht, dass er wüsste. "... allerdings spart jeder Tag eher, an dem mit den Reparaturarbeiten begonnen werden kann, dem Curator bares Geld. Es wird Herbst und der Regen wird häufiger... Du verstehst?" Ob vielleicht ein entsprechender Passus im Vertrag günstig gewesen wäre? Dann hätte der erfahrene Sedulus aber sicherlich etwas gesagt. Folglich gab es bestimmt soetwas, wie einen Standardwert. War nur die Frage, wo eben jener Wert lag...


    Einen Moment hielt Dives inne und rechnete. Den Ton für 4.000 Ziegel konnte man in einer vollbesetzten Tongrube in einer Woche erzeugen. Bei 16.500 Ziegeln müssten 4 Wochen bzw. ein Monat für den Ton ausreichen. Ausgehend davon, dass eine gewisse Menge auch vorrätig war und die Ziegelei wöchentlich voll beliefert wurde, sollte auch insgesamt eine Spanne von einem Monat zu erwarten sein. Nach diesem kurzen Überschlag, weichte Dives das Gespräch wieder etwas auf:


    "Ach, und nenn mich doch bitte Iulius...", sagte Dives mit einem Lächeln. Dieser Rufus hatte schließlich mit Sisenna Gabinius Rufus unterzeichnet, sodass stark anzunehmen war, dass er ein römischer Bürger war, wie Dives auch. Folglich könnte er nun seine scheinbare 'der-Kunde-ist-König-Strategie' mit dem 'Herrn' langsam ablegen. Es sollte ja wirklich eigentlich eher eine ungezwungene Unterhaltung zum Mittag werden...




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  • Wie es aussah genoss Dives es richtig den Gönner zu spielen. Rufus war es recht, der Wein schmeckte nicht schlecht. 8)


    Wir haben sie Lentidia genannt, nach der Großmutter meiner seits.


    Erklärte Rufus stolz bevor das Gespräch wieder in Richtung Arbeit schwenkte. Er dachte sich eigentlich, er hätte jetzt einmal Feierabend. Aber gut, als Händler hatte man wohl nie so richtig Feierabend.


    Es kommt drauf an. Wenn die Öfen erst einmal auf Temperatur sind geht es doch relativ rasch. Zum GLück habe ich an die Vier. Allerdings werden die Ziegel einen Tag luftgetrocknet, bevor sie dann in die Öfen kommen. Aber alles in allem dürfte es so in etwa auf einen Monat hinauslaufen denke ich. Einen Teil können wir dann natürlich schon eher liefern, so könnte mit den Arbeiten schon angefangen werden.


    Gab Rufus bereitwillig Auskunft.


    Also gut, wie du wünschst Iulius. Ich bin Gabinius aber besser unter dem Namen Ziegel-Rufus bekannt.


    Mitunter gab es schon die komischsten Spitznamen.

  • Dives trank zum Verdünnen des Weines noch einen halben Becher des Wassers nach, während er den Worten seines Gesprächspartners lauschte. Bei dem Spitznamen musste er dann unweigerlich schmunzeln und überlegte für den Bruchteil eines Augenblicks, ob er seinem Gegenüber auch den eigenen Cognomen anbieten sollte. Doch schnell waren diese Gedanken wieder aus seinem Kopf verbannt, denn soo gut kannte man sich schließlich auch nicht, noch schien Dives dieser Kontakt für sein politisches Weiterkommen nützlich zu sein (was eine Ausnahme natürlich gerechtfertigt hätte).


    "Gut, also Gabinius...", begann Dives - immernoch leicht lächelnd - mit der Gentil-Anrede. Das wäre in gewisser Hinsicht vielleicht sogar noch persönlicher als die allseits bekannte 'Ziegel-Rufus-Form'.


    "... könntest du denn THEORETISCH ab Beginn nächster Woche wöchentlich je eine große Ladung Ziegel an die Baustellen liefern? Also ich spreche so von 1.300 bis 1.400 Ziegeln... je Baustelle...", hakte Dives nochmal nach. Das käme bei den drei Baustellen dann etwa auf die 4.000 Ziegel, die Dives zuvor im Kopf als wöchtenliche Produktions-Leistung des Händlers überschlagen hatte.


    "Praktisch würde dich der Curator so zwei-drei Tage vor der ersten Lieferung informieren.", erklärte Dives so, als sei es wie alles andere bereits mit Sedulus abgesprochen. Dass es das noch nicht war und Dives das Thema auch nur angesprochen hatte, weil es ihm spontan als unbeachtet aufgefallen war, musste Rufus ja nicht unbedingt merken, wenngleich es ihm sicherlich schon aufgefallen war, dass dies hier gerade nicht sehr ungeschäftlich war. Hoffentlich hatte man das Thema bald hinter sich. Auch Dives wollte schließlich eigentlich entspannen und wandte sich so wieder dem Tochter-Thema zu...


    "Lentidia heißt deine Tochter? Ein seltenerer Name, oder?", fragte Dives nach, da ihm dieser Name irgendwie weniger geläufig war. Doch das musste bei weitem natrülich noch nichts heißen. Dives war ja noch ein sehr junger Mensch.


    "Woher kommt dieser Name, wenn ich fragen darf? Er hört sich etwas östlicher an... griechisch?", spekulierte Dives und war sich nahezu sicher, dass er damit falsch lag. Dafür gab es in benanntem Osten des Imperiums in der Vergangenheit einfach zu viele verschiedene kleine Reiche und dafür, dass der Name nun auch wirklich aus dem Osten kam, hatte Dives ja auch keine Garantie.
    Indirekt könnte man die Frage vielleicht sogar in die Richtung deuten, woher Rufus (und seine Familie) denn überhaupt kam...




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  • Rufus ließ sich die Zahlen rasch durch den Kopf gehen und nickte dann vorsichtig.


    Hmm, zu jeder Baustelle... Ja, dass könnte man vielleicht so machen. Ich werde alles Nötige dafür in die Wege leiten.


    Er überlegte noch einmal kurz, doch so würde es gehen.


    Gut. Dann können seine Leute einstweilen mit den Arbeiten anfangen und es dauert auch nicht so lange, bis die Gabäude neu eingedeckt sind.


    Dann wurde das Gespräch wieder etwas persönlicher. Nicht das Rufus ungerne Geschäfte machte, davon lebte er ja. Aber es bedarf dafür gewisse Örtlichkeiten. Zumindest für ihn eben.
    Als die Frage nach dem Namen seiner Tochter kam, nickte er zustimmend.


    Genau. Naja was heißt selten... Kann sein. Du weißt ja, wie bei den Buben gibt es auch bei den Mädels diverse Modenamen. Mag sein, dass Lentidia schon etwas älter ist. Nein nein, griechisch ist er nicht. Ursprünglich kommt meine Familie aus dem Lande der Etruscer. Genauer gesagt aus Volaterrae.


    Erklärte Rufus bereitwillig. Rom hatte ja ewige Zeiten mit den Etruscern im Krieg gelegen. Zeitweise wurde Rom sogar von einem etruscischen König regiert, bis es den Römern zuviel wurde und ihn rauswarfen.
    Also gerade aus der anderen Richtung als Dives vermutetet.

  • Gut, damit könnte man die Geschäfte nun hoffentlich wirklich hinter sich lassen und sich einfach nur entspannen und leichteren Themen widmen. Sicher sein konnte man aber natürlich nicht, dass Dives bei einem späteren Thema vielleicht noch irgendetwas Unbesprochenes einfallen würde, was Sedulus später interessieren könnte... :D


    "Genau, so hatte ich mir das vorgestellt...", bestätigte Dives die kurze Ausführung von Rufus. Genügend Arbeiter hatte Sedulus schließlich nach eigenen Angaben zur Verfügung stehen. Da machte es nur Sinn, wenn man parallel an allen Dächern arbeiten lassen würde.


    "Oh, da lag ich ja vollkommen falsch! Bisher habe ich den Namen noch nicht so oft vernommen. Da er sich in meinen Ohren etwas in die griechische Richtung gehend anhörte und ich das Gros meiner Kindheit und Jugend in der Provinz Asia verbracht habe, hatte ich gefolgert, dass er selten ist.", erklärte sich Dives. So würde 'Ziegel-Rufus' sehen können, dass er keinerlei schlechte Absichten oder Vorurteile mit dieser Vermutung zum Ausdruck bringen wollte.


    "Aus dem Land der Etrusker. Na da warn ich dich diesmal besser vor, dass ich auf diesem Gebiet auch noch nicht sehr bewandert bin. Aber das konntest du dir jetzt sicherlich auch denken, bei dem, was ich eben schon gesagt habe..." Wenn Dives, offenkundig ein noch sehr junger Mann, bisher hauptsächlich in der Provinz Asia gelebt hatte, dann war schließlich irgendwie auch verständlich, dass er nicht von allen Dingen eine Ahnung haben konnte. Neben Kinder-Modenamen zählte eben auch die etruskische Vergangenheit Italias dazu, zumal letztere ja auch nicht mehr unbedingt so bekannt war. Geschichtlich war Dives 'Aeneas' da schon etwas eher ein Begriff...


    "Also bist du ein echter Nachfahre der Etrusker?", fragte Dives mit offensichtlicher großer Neugier. Dann hätte er hier die Möglichkeit, zumindest eine dieser Wissenlücken etwas zu füllen... wenn Rufus' Familie denn nicht selbst nur zugereist war und er selbst überhaupt noch ein paar Dinge aus der etruskischen Zeit überliefert bekommen hatte...




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  • Das freut mich!


    Lächelte Rufus. Was nun zu hoffen blieb, dass es keine Problem bei der Herstellung gab. Da würde er sehr sehr als aussehen. Aber bisher hatte eigentlich immer alles recht gut funktioniert.


    Wie gesagt, er wird heutzutage auch nicht mehr so verwendet, was eigentlich schade ist. Ich finde Lentidia ist ein schöner Name. Vielleicht auch deshalb, weil er so selten ist.


    Der Händler zuckte mit den Schultern und nippte an seinem Wein.


    Ach das macht doch nichts. Es ist lange her und kaum einer spricht noch von diesem alten Volk welches man auch als Piraten bezeichnet. Dabei haben die Römer von den Etruskern einiges übernommen. Wenn man nur die Kunst betrachtet...


    Rufus wollte nicht weiter ausholen und Dives damit langweilen. Wenn er noch Fragen hätte, würde es schon damit rausrücken.


    Hmm, dass ist eine gute Frage.


    Rufus kratzte sich am Kopf.


    Wenn dann nur ein kleiner Teil von mir. Der andere Teil ist doch eher römisch.


    Grinste er dann breit.

  • Endlich schien sich das Gespräch leichteren Themen zu widmen. Rufus erzählte viel über sich und seine etruskischen Vorfahren. Sehr interessiert hörte Dives ihm zu, denn wann konnte man schon mal aus erster Hand etwas über dieses alte Volk erfahren, das kaum noch präsent war in Italia - zumindest hatte Dives nichts dergleichen bisher gehört oder gesehen. Als sein Gegenüber dann etwas zu stocken schien, aus welchem Grund auch immer, fragte Dives gleich nach:


    "Piraten? Woher kommt diese Bezeichnung? Ich meine, sie waren doch nicht wirlich Piraten, oder?" Andernfalls saß hier der Nachfahre eines Piraten vor ihm, was ihm sicherlich schon ein etwas anderes Bauchgefühl geben würde. Doch nicht nur Dives schien dieser Punkt zu interessieren, denn sein Custos Corporis, Antinoos, der die Zeit zuvor mehr schlecht als recht zugehört hatte und bereits einige Male gelangweilt zur Seite geschaut hatte, als es um Kindernamen und Handelsgeschäfte ging, wurde bei diesem Thema hellhörig. Immernoch die Umgebung nach potentiellen Gefahren für seinen Herrn filternd blickte er nun immer wieder auch zu Rufus. Denn einerseits interessierte er sich natürlich für alles, was mit Kämpfen nur im Geringsten zu tun hatte, andererseits war es ein kleines Anzeichen einer Gefahr, wenngleich nicht wirklich davon auszugehen war, dass Rufus im nächsten Augenblick aufstehen und sich auf Dives stürzten würde...


    "Was ist, 'wenn man die Kunst betrachtet'? Ich habe bisher nur gehört, dass ein Teil der etruskischen Götter... zu uns übergelaufen sind.", meinte Dives und versuchte sich zu erinnern, wie der genaue Wortlaut dessen war, was er gehört hatte. So war es doch ziehlich unglücklich ausgedrückt und spiegelte nicht unbedingt die Einstelung wieder, die Dives zu den Göttern hatte. Doch auch mit gequältem Gesichtsausdruck wollte die Wort nicht zurückkommen. Es war wohl einfach zu lange her, dass er dies einmal gelehrt bekommen hatte.


    "Also, ich meine... ein Teil der etruskischen Götter waren würdig genug, um auch von Römern verehrt zu werden.", korrigierte er sich dann mit eigenen Worten. Zum Glück war es hier in der Taverne zu dieser Mittagszeit nicht gerade ruhig und Dives Worte würden an diesem Tisch bleiben. Auf seine beiden Untergebenen, wusste Dives, konnte er sich verlassen. Sie würde dicht halten. Und Rufus? Als entfernt mit Etruskern verwandter Mann würde er sich durch diese Worte hoffentlich eher 'entfernt geehrt' fühlen und den Fauxpas nicht gleich dem nächst-besten Tratschmaul unterbreiten...




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  • Was sollte Rufus darauf nun antworten? Er überlegte kurz und nickte.


    Nun ja, wenn man es so nimmt, eigentlich schon ja. Sie fuhren die Küste Italias entlang und machten sogar mit den Karthagern gemeinsame Sache.


    Erklärte Rufus halbwegs sachlich. Schließlich war er kein Geschichtsprof.
    Dann lächelte er als er die Anderen beobachtete als er so erzählte.


    Aber ihr braucht vor mir keine Angst haben. Ich glaube nicht, dass von meinen Ahnen noch so viel in mir ist, dass ich auch nur ansatzweise ein Pirat wäre.


    Und wieder mußte Rufus überlegen. Diese Fragen immer... 8)


    Nun ja. Ich sage es mal so. Die Etrusker waren wohl das ältere Volk. Von daher dürfte ihre Kunst wohl um einiges ausgeprägter gewesen sein, als die der Römer. Ich denke doch, dass die Römer sich einiges von den Etruskern abgeschaut haben.


    Und so dürfte es wohl auch gewesen sein. Davon ging Rufus zumindest aus.


    Naja, übergelaufen dürfte wohl das flasche Wort sein. Sagen wir, sie wurden eingegliedert und durften oder dürfen nun unter den römischen Göttern weilen.


    Er selbst hatte es ja nicht so mit Göttern, was ja niemand wissen mußte.

  • Aufmerksam folgte Dives den kurzen Ausführungen von Rufus. Zwar war der kein Magister Historiae oder ähnliches, doch war das, was er erzählte dennoch keineswegs uninteressant! Die Etrusker standen also den Karthagern vergleichsweise nah und wurden manchmal auch als Piraten bezeichnet. Und natürlich die wichtigste Information für Antinoos, aber auch Dives und Aglaopes: In Rufus floss wohl weitaus weniger Piratenblut, als dessen erste Andeutungen hätten vielleicht vermuten lassen.


    "Du sagst, die Etrusker sind das ältere Volk. Wie alt sind die Etruker denn? Und stammen wir Römer nicht ursprünglich von den Troianern, allen voran Aeneas, ab? Und soweit ich weis, waren die Troianer ja auch nicht mehr unbedingt das, was man Barbaren nennen könnte, oder?" Ja, Dives war mit nichtmal 20 Jahren manchmal noch ein nervig wissbegieriger Kerl. Aber im Prinzip wäre es ja auch nur eine Frage der Zeit, bis Rufus Tochter in das Alter käme, in dem sie alles und jeden hinterfragt. Und falls er noch einen Sohn bekommen sollte, der dann vielleicht auch noch studiert, würde er wahrscheinlich noch häufiger mit gelöchertem Bauch dastehen. Insofern also vielleicht ein ganz gutes Training für spätere Zeiten... :P


    "Ja, eingegliedert klingt deutlich besser. Mir lag das Wort förmlich auf der Zunge...", versuchte Dives seine unglückliche Formulierung etwas zu entschludigen und zu überspielen. Letzteres würde aber wahrscheinlich erfolgreicher sein, wenn man nun rasch wieder von dem Fehler ablenkte und das Thema in eine andere Richtung führte oder aus einem anderen Blickwinkel versuchte zu beleuchten. Doch irgendwie fehlte Dives eine passende Idee, um geschickt aus dem Thema Götter herauszukommen oder es zumindest in eine Ecke zu drängen, die etwas weiter entfernt war von der Integration fremder Gottheiten in die römische Götterwelt...


    Aber wahrscheinlich wäre es eh nicht sonderlich ratsam, weiter über fremde und eigene Götter und jene, die scheinbar dazwischen standen, zu philosophieren. Ursprünglich aus anderen Kulturen stammende Götter könnten sich schließlich dadurch als 'unrömisch' betrachtet und folglich beleidigt fühlen! Und man konnte durchaus davon ausgehen, dass die Römer nur Götter 'adoptierten', die auch über eine gewisse Macht verfügten. Ergo: Man tat wohl besser daran, auch den Zorn und die Missgunst jener Unsterblichen nicht auf sich zu ziehen. Zudem konnte Dives ja auch nicht wissen, inwieweit dieser Rufus überhaupt römische Ansichten in religiösen Dingen vertrat. Das Gespräch sollte eine entspannte Atmosphäre haben und Rufus nicht stets überlegen müssen, was er einem Römer sagen durfte und was er besser nicht offen kundtat.


    Also beließ Dives dieses Thema und nippte noch einmal kurz am Weinbecher. Er wollte seinen Gegenüber ja auch nicht ausquetschen, wie einen Schwamm. Nein, er ließ nun auch mal Zeit für eine oder mehrere Gegenfragen - das musste in einer solchen Unterhaltung schließlich auch mal gestattet sein...




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  • Rufus winkte ab und lächelte dabei als er die Story um Aeneas hörte. Dies waren doch alles nur Mythen und Geschichten.


    Gibt es denn dafür auch Beweise?


    Stichelte er ein klein wenig.


    Also so etwas wie Belege wo man es schwarz auf weiß nachlesen kann? Die Etrusker kam ja auch aus Lydia so sagt man. Also gar nicht mal so weit entfernt von deinem Troia. Vielleicht stammen die Troianer auch von den Etruskern ab? Und was wäre dann? Auf alle Fälle hatten die Etrusker schon eine recht hohe kulterelle Stufe. Ob diese die Römer schon hatten bevor die Etrusker kamen und sich auf den römischen Königsthron breit machten, ist eine andere Frage...


    Zum Glück ließ der Iulier es mit den Göttern gut sein. Es war auch gar nicht so gut, über sie zu sprechen, eher im Gegenteil.


    So, jetzt haßt du einiges über mich erfahren, nun erzähl mir doch ein klein wenig von dir und deiner Familie.


    Gut, die Iulier waren früher eine patrizische Familie, aber dies war wie es schien nicht mehr der Fall.

  • Alles nur Mythen und Geschichten?! Da würde der Rufus bestimmt gleich Augen machen, denn mit seinen Argumenten untergrub er das falsche Argumentationsgerüst - nämlich sein eigenes:


    "Beweise? Allerdings gibt es die. Mit Tinte auf Papyrus geschrieben und in vielen Bibliothecae: Vergil und Homer werden dir doch bestimmt nicht ungeläufig sein.", stichelte Dives zurück. Worauf schließlich konnte man sich besser verlassen als die alten Geschichteschreiber? Vergil war schon über 100 Jahre tot, Homer noch wesentlich länger. Die werden wohl bestimmt auch gewusst haben, wovon sie da schreiben. Vor allem aber waren Schriften doch wohl auch etwas glaubwürdiger, als reine mündliche Überlieferungen, die Rufus für seine Seite ins Feld führte.


    "Aber wie sieht es bei den Etruskern aus? Gibt es da irgendwelche schriftlichen Belege, dass die aus dieser Richtung stammen?" Dieser kleine Wettstreit war wirklich sehr interessant und Dives führte in voller Begeisterung. Nicht zuletzt vertraten die beiden ja auch nicht nur irgendeine beliebige Partei, sondern die, der sie selbst mehr oder minder angehörten! Rufus war zumindest zu einem geringen Teil ein echter Etrusker und Dives war ein Iulier. Zwar hatte der Händler schon ganz richtig erkannt, dass Dives nicht mehr dem ursprünglichen patrizischen Zweig (der ja mit der iulisch-claudischen Dynastie eh ausgestorben war) oder einem der patrizischen Nebenzweige, aus welchem die Augusta zweifelsohne stammen musste, entstammte, doch wurde der erste Sohn des Aeneas, Iullus, dennoch hoch gehalten. Iulius Caesar verdankte Dives' Gens das Bürgerrecht und folglich hielt Dives ihn, wie auch seine Ahnen stets hoch!


    "...von mir und meiner Familie... Tja, viel kann ich dazu nicht sagen, da ich noch keine eigene Familie habe.", überspielte Dives mit Witz das sich in ihm langsam ausbreitende bedrückende Gefühl, das immer aufkam, wenn er über sich und seine Vergangenheit sprechen sollte. In jungem Alter beide Elternteile in einem so kurzen Abstand zu verlieren (denn unabhängig vom tatsächlichen Abstand, hatte Dives ja von beiden Schicksalsschlägen fast unmittelbar hintereinander erfahren), das veränderte schon vieles in einem. Drum sparte er auch weiter dieses persönliche Thema aus und ging stattdessen zur Gensgeschichte über:


    "Aber du meinst sicherlich meine Gens. Nun, vor über 150 Jahren erhielt der erste meiner Ahnen das römische Bürgerrecht durch den vergöttlichten Iulius, seinerzeit oftmals nur Caesar genannt. Seitdem war die Gens beinahe durchgehend im Aufstieg begriffen und brachte erst zwei große Ritterbrüder hervor, meine verstorbenen Großonkel, und vor nicht allzu langer Zeit dann sogar einen ersten Senator, meinen Cousin - ersten Grades...", gab Dives die Kurzform dessen wieder, was er in den Archiven der Casa Iulia und in der hauseigenen bibliotheca gelesen hatte. Seine Stimme am Ende ließ den Schluss durchaus zu, dass dies jedoch noch nicht das Ende dessen war, was die Gens in der Zukunft hoffentlich erwarten würde...




    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Sicher kannte Rufus diese beiden Namen. Wer kannte sie denn nicht? Schließlich war er kein armes Schwein vom Lande. Naja vielleicht vom Lande aber nicht unbedingt arm. Selbst da wo er her kam, gab es so etwas wie Schulen und auch Lehrer.


    Ich glaube ja eher, die Beiden hatten nur Langeweile und haben nette Geschichten erfunden so wie es Griechen nun einmal sehr gerne tun.


    Grinste Rufus frech. Aber er hielt nicht viel von Grechen und er machte da auch keine große Sache daraus.


    Tja was soll ich sagen... Sagt die der Name Herdot etwas? Er vertritt die Meinung, dass die Etrusker aus Kleinasien stammen, genauer gesagt aus Lydien. Irgendwann sind sie in die Toskana ausgewandert. Zumindest einige von ihnen...


    Dann hörte er neugierig den Worten des Iuliers zu und bemerkte, dass es diesem relativ schwer zu fallen schien, über seine eigene Familie zu sprechen. Aber Rufus wollte auch nicht großartig nachbohren und ließ er es gut sein.


    Hmm verstehe ich nicht. Ich dachte immer die Iulier wären schon seit je her ein altes Adelsgeschlecht. Jetzt sagst du mir, erst durch Iulius Caesar, hättet ihr das Bürgerrecht erhalten.


    Er kratzte sich am Kopf und schaute ein klein wenig irritiert.

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