Curabitur nisl enim, et gaudium Vinicius Hungaricus

  • Mit einiger Verspätung tauchte schließlich auch Tiberius Durus auf. Eigentlich hatte er den Gastgeber noch nie gesehen und auch noch nie von ihm gehört. Doch da er ein Klient seines Patrons war, war es wohl respektvoll gegenüber dem Vinicier, zumindest zu erscheinen - selbst wenn er sich eigentlich zumindest eine persönliche Einladung durch diesen Furier erwartet hatte. Erstaunlicherweise war nicht nur Agrippa und sein Patron samt Gattin, sondern auch Purgitius Macer und Iulius Centho - nicht viele Römer konnten aus dem Stand so viele Senatoren an ihre Tafel bringen!


    "Salvete. Ich hoffe, ich bin nicht zu spät zur Gustatio."


    begrüßte er die Anwesenden und schenkte ihnen sein Politikerlächeln.

  • "Guten Abend Durus, du weisst gewiss auch einen guten Falerner zu schätzen ..."


    Dem Consular wir ein Kelch Wein angeboten.


    "Wir reden gerade über die Landwirtschaft und deren Erzeugnisse und wollte Macer gerade Pfirsiche anbieten, welche ich selber gezüchtet habe ..."

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Gerade bevor Macer antworten konnte, trat ein weiterer Consular ein. Nun war hier aber wirklich enorme Politprominenz versammelt. Da musste der Gastgeber glatt aufpassen, nicht unterzugehen oder von den anwesenden Politprofis in ihren Gesprächen schlicht nicht ernst genommen zu werden. Wobei es im Moment ja erstmal unverfänglich um Landwirtschaft ging. "Ja, gerne", erwiderte Macer daher auf die Frage nach den Pfirsichen und ließ sich gerne einen aus der Zucht Agrippa's geben. "Ich habe bisher noch nicht versucht, welche anzubauen und glaube auch, dass sie für diese Region eher untypisch wären. Mit dem Wein in Germania ist es übrigens gar nicht so schwierig wie man denkt. Ich habe einige recht erfolgreiche Weingüter gesehen, zumindest nach dortigen Maßstäben, wo der regionale Bedarf ja durchaus geringer ist als hier bei uns."

  • Landwirtschaft war ein Thema, das tatsächlich recht unverfänglich, aber dennoch überaus römisch war. Wie wohl die meisten hier Anwesenden, hatte auch der Tiberier Landgüter im gesamten Imperium - ohne sie natürlich wirklich selbst zu bewirtschaften. Dennoch besaß auch er ein gewisses theoretisches Wissen, das in dieser Gesellschaft einfach zum guten Ton gehörte.


    "Nunja, ich würde wohl doch einen guten Tropfen aus Italia bevorzugen. Germania mag Weine haben, aber sind sie nicht ein wenig sauer? Und wie man sagt, ist das Klima dort doch recht feucht?"


    Soweit Durus wusste, war zu viel Regen für den Weinbau ungünstig - ebenso wie eine zu große Fruchtbarkeit, die er im hohen Norden allerdings nicht befürchtete - selbst wenn er persönlich noch nie dort gewesen war.

  • "Natürlich sind die Regionen, die sich für den Weinbau eignen dort recht begrenzt", stimmte Macer zu. "Aber es gibt schon einige Flecken Erde, denen Sol wohlgesonnen ist und die sich ausreichender Wärme erfreuen und auch den passenden Boden bieten. Ich erwähnte eben schon, dass ich selbst auch während meiner Statthalterschaft geeignetes Land erworben hatte. An der Straße von Borbetomagus in die Belgica. Ich wäre wohl nicht der einzige gewesen, der dort ein kleines Landgut errichtete. Aber letztlich habe ich doch davon Abstand genommen, denn von Italia aus wäre es doch schwer zu erreichen und den Wein würde ich sicher nicht nach hierher importieren müssen." Und ein Landgut als reine Kapitalanlage zu betreiben, dass die Produkte regional verkaufte, die Gewinne aber an den Besitzer in Rom abführte, das war für einen Senator aus Macers Sicht eher unangemessen. Mit sowas konnten sich die Ritter beschäftigen.

  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Aber er wollte hier nicht in das Gesprächfallen und wand sich zu Hungarianus und seiner Frau. „Consular Vinicius ich muss feststellen das wir uns noch nicht wirklich gut kennen. Und zu meiner Schande muss ich gestehen das ich deine bezaubernden Frau auch noch nicht kenne.“


    Der Consular hatte sich aus der Debatte um die Güte germanischer wie italischer Weine herausgehalten. Seiner Meinung nach wurde der beste selbstverständlich in seiner Heimat Pannonien gekeltert, wo der Weißwein so gülden wie die Sonne glänzte und der Rotwein die Farbe eines satten Rubins aufwies und der Geschmack den Gaumen schmeichelte. Das konnte er natürlich nicht bei seinem Gastgeber anbringen, wo dieser schon seine Weine anbot. Wie hätte das denn ausgesehen. Daher war ihm die Anrede des angekommenen Iuliers durchaus recht.


    Ah, Senator Iulius. begrüßte er diesen. Darf ich dir meine Frau Licinia Minor vorstellen? Sie ist die Tochter von Licinius Calenus.


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    Licinia mochte es natürlich nur zu gern, bezaubernd genannt zu werden. Welche Frau war schon immun gegen Komplimente?


    "Senator Iulius." Sie nickte ihm leicht zu. "Ich hatte gehofft, nicht die einzige Frau in dieser Runde zu sein." bemerkte Licinia mit tadelndem Unterton, gerichtet an die anderen Herren in der Runde. "Umso mehr freue ich mich über ein wenig Aufmerksamkeit und hoffe, daß heute nicht nur über Männerthemen gesprochen wird." Das war ein Seitenhieb gegen ihren Gatten, der - ganz Ehemann - für ihren Geschmack zu selten auf ihre Gesprächsbedürfnisse einging. Der hingegen würde genau das Gegenteil behaupten.

  • Der Consular stellte ihm seine Frau vor. Was seine sozialen Defizite gleich wieder ein Bisschen ausglich. Er wand ich kurz Licinia Minor zu die sich ihm ebenfalls zu gewandt hatte, als ihr Mann sie vorstellte. „Es ist mir eine Freude wehrte Licinia meine Frau lässt sich entschuldigen. Sie nach dem sie mich so liebevoll während meiner Krankheit gepflegt hat immer froh wenn sie mich mal ein paar Stunden los ist.“ Den letzten Teil sagte er mehr Scherzend auch wenn es wahr war. Denn die Letzten Monate hatte sie sich ausschließlich um ihn und die Kinder gekümmert und war nur froh etwas Zeit für sich zu haben. „Und es ist nicht an mir das Thema des Abends zu bestimmen. Das obliegt dem Gastherren. Da werden wir uns überraschen lassen müssen.“


    Dann wand er sich wieder an den Vinicius. „Du bist ein glücklicher Mann mit solch einer Frau an deiner Seite.“ Sagte er und zwar so das sein Blick zwischen dem Vinicius und seiner Frau hin und her gingen. Er wollte erst mal der Dame ein paar Komplimente machen. Schaden konnte es auf keinen Fall wenn die Frau eines Consular einem wohlgesonnen war.

  • "Ich muss gestehen, ich habe bisher keinen Wein aus Germanien probiert, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass er sauer ist. Vielleicht werde ich diese Versäumnis bei Zeiten nachholen und Wein aus Germanien probieren."


    Ein Tablett mit Pfirsichen wird gebracht.


    "Aber nun zu, probiert meine gezüchteten Pfirsiche, ich hab mich selbst darum gekümmert und baue Sie auf meinem Gut am Golf von Neapel an."


    Er verschling ein Stück des Pfirsiches.

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  • "Er kommt sicher nicht an die Qualität italischer oder auch hispanischer Weine heran, aber man braucht ihn auch nicht zu gering zu schätzen. Ich habe ihn immer gerne zum Essen getrunken", führte Macer weiter aus, auch wenn er kein ausgewiesener Weinexperte war. Zweifellos würde der Matinier ein wesentlich kundigeres Urteil abgeben können, wenn er denn dann die Probe einmal gemacht hatte.


    Dann wurden die Pfirsiche gebracht und Macer griff zu. Langsam kostete er ein Stück und bildete sich ein Urteil. "Hervorragend. Eine sehr gelungene Zucht." Er kostete ein weiteres Stück und sah sein Urteil bestätigt. "Ist die Zucht aufwändig?"

  • Der Consular nickte bei den Worten des Iuliers ihm zu, doch groß antworten konnte er nicht mehr, da die Pfirsiche aufgetragen wurden. Eine Obstzucht, so kam ihm in den Sinn, hatte er in seinen Vorstellungen von seinen möglichen Tätigkeiten im hohen Alter keinen Platz eingeräumt. Oliven und Wein, die schon ordinär typischen römischen Nahrungsmittel, an die hatte er gedacht und an keine anderen. Und schon bildeten sich neue Vorstellungen in seiner kleinen Traumwelt von der mußevollen Zeit des Alters.


    Und vor allem: wie lange dauert es, bis die Bäume nennenswerte Erträge abwerfen? warf Hungi gleich nach der Frage Macers hinterher.

  • "Dann könntest du mir auch einen bestimmten germanischen Wein empfehlen?"


    Er verschlingt ebenfalls eine Pfirsich.


    "Es braucht Zeit und Geduld. Früher war Geduld keine meiner Tugenden, aber mit dem Alter habe ich Geduld gelernt und lasse alles ein weniger gemächlicher auf mich einwirken. Ich habe diese Bäume bereits als Setzlinge bewirtschaftet. Es hat einige Zeit gedauert vom Setzling bis zur Frucht. Aber da mir die Landwirtschaft immer vergnügen bereitete habe ich diese Zeit gerne auf mich genommen."

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

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  • "Es dürfte nicht ganz leicht werden, hier überhaupt einen germanischen Wein zu bekommen", schränkte Macer ein. "Du wirst wohl schon einen Händler finden müssen, der ihn dir beschafft. Und dann würde ich mich an deiner Stelle an bestimmte Winzer wenden und nicht nur nach der Region oder dem Namen der Rebsorte gehen", gab Macer weitere Empfehlungen und versuchte damit zu umschiffen, dass es natürlich spontan keine Namen in seinem Gedächtnis parat hatte, die er nennen konnte.


    Zum Glück war das Gespräch inzwischen auch zur Pfirsichzucht weitergegangen und auch Vinicius Hungaricus schien Interesse an dem Thema zu haben. "Dann sollte ich wohl jetzt beginnen, wenn ich im Alter ebenfalls diese Früchte aus eigener Zucht genießen will?", fragte er nach, wie die recht vage beschriebene Zeitspanne wohl zu verstehen war. "Sind es die Eigenheiten des Klimas am Golf von Neapel, dass du dort anbaust, oder hat sich dies zufällig so ergeben?", erkundigte er sich dann weiter.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Mit einiger Verspätung tauchte schließlich auch Tiberius Durus auf. Eigentlich hatte er den Gastgeber noch nie gesehen und auch noch nie von ihm gehört. Doch da er ein Klient seines Patrons war, war es wohl respektvoll gegenüber dem Vinicier, zumindest zu erscheinen - selbst wenn er sich eigentlich zumindest eine persönliche Einladung durch diesen Furier erwartet hatte. Erstaunlicherweise war nicht nur Agrippa und sein Patron samt Gattin, sondern auch Purgitius Macer und Iulius Centho - nicht viele Römer konnten aus dem Stand so viele Senatoren an ihre Tafel bringen!


    "Salvete. Ich hoffe, ich bin nicht zu spät zur Gustatio."


    begrüßte er die Anwesenden und schenkte ihnen sein Politikerlächeln.


    Er hatte sich wohl einen Moment nicht intensiv um seinen Gästen gekümmert. Den Tiberius Durus ein weiterer Klient seines Patrons war herein gekommen. Ein Umstand der ihn besonders freute da der Mann im Ruf stand das er nur noch selten zu Gastlichkeiten kam und noch um so seltener bei Leuten die er nicht kannte. Der Name seines Großvaters hatte hier sicher den Ausschlag geben. Er nickte seinem Großvater freundlich zu als der dem Gast Wein anbot. Nichts nichtsdestotrotz stand er auf und ging dem Mann entgegen. „Salve Tiberius ich bin Furius Philus ein neuer Klient von Vinicius Hungaricus und der Enkel von Matinius Agrippa. Ich freue mich dich als weiteren Klienten unseres Patrons Kennen zu lernen.“ Begrüßte er den Tiberius.

  • "Salve, ich danke dir für deine Einladung."


    grüßte Durus den "Gastgeber", der sich allerdings etwas spät zu Wort gemeldet hatte und im Gespräch der großen Männer beinahe unterging. Vermutlich versuchte er, Kontakte für eine spätere politische Karriere zu knüpfen - ob das allerdings bei einer so großen Konzentration wichtiger Leute gelang, die sich darüber hinaus überhaupt nicht über Politik unterhielten, war dies fraglich.


    Da eine bessere Integration des Furiers allerdings wohl Aufgabe von Agrippa oder Hungaricus war, wandte sich der alte Tiberier wieder dem Gespräch über Landwirtschaft zu - von der Pfirsich-Zucht wusste er allerdings herzlich wenig.

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