• Die Isola Sacra (alt "Assis", dt. "heilige Insel") ist die zwischen Ostia Antica und dem Stadtteil Portus gelegene Insel, die im Westen vom Mittelmeer, im Süden und Osten vom Fluss Tiber und im Norden vom "Fossa Traiani" (oder Traiana) genannten künstlich angelegten Kanal zwischen Tiber und Mittelmeer begrenzt wird. Dabei befindet sich Portus nördlich und Ostia Antica südlich der Insel.


    Der Tiberhafen von Ostia unterliegt einigen Beschränkungen. So ist er ungeeignet für große Schiffe, da die Tibermündung bei Ostia stark versandet ist. Daher mussten Waren, die auf großen Schiffen ankamen, noch auf See in kleinere Schiffe umgeladen werden. Schiffe mit wenig Tiefgang konnten an den Tiberkais anlegen, doch reichte auch die Kapazität immer weniger aus, um Roms wachsenden Bedürfnissen gerecht zu werden.


    Im Jahr 42 n.Chr. begann unter Claudius der Bau eines künstlichen Hafens wenige Kilometer nördlich von Ostia. Vermutlich befand sich dort bereits eine kleine, natürliche Bucht. Ein riesiges Becken wurde errichtet, teilweise ausgehoben, geschützt durch zwei gebogene Molen und mit einem Leuchtturm. Es gibt eine lange und ununterbrochene nördliche Mole. Die südliche Mole ist kürzer. Einige mit Steinen beladene Schiffe wurden versenkt und als Fundament genutzt. Das Becken ist etwa 800 Meter breit und sieben Meter tief.


    Zwei Kanäle verbinden den Tiber mit dem Mittelmeer: Ein 20-35 Meter breiter Kanal im Norden von Portus und ein 45 Meter breiter Kanal im Süden. Letzterer ist zwar bekannt als "Fossa Traiani", doch gebaut wurde er bereits unter Claudius. Der große sechseckige Portus Traiani Felicis hingegen wäre wirklich in die traianische Regierungszeit gefallen und kann bisher noch nicht als vorhanden angesehen werden. Die auf der Karte abgebildete Bebauung auf der Isola Sacra (an der späteren Via Severiana) wird (unhistorischer Weise) Bauplatz eines kleinen Circus der Civitas Ostia.


    Sim-Off:

    ausschnittweise (frei) übersetzt von http://www.ostia-antica.org

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  • Nachdem man vom Atrium Municipalis aufgebrochen war, ging es erst westlich Richtung Hafen und dann über den Tiber auf die Isola Sacra. Es folgte der Weg auf einer langen, geraden Straße, die Ostia mit seinem Stadtteil Porticus verband.


    Während der Zeit, die sie unterwegs waren, erzählt Dives viel über die Häfen von Ostia, mit deren Entstehung schließlich auch die Entstehung der Isola Sacra einher geht. Ab und an trug auch Titinius Catienus seinen Teil zur Unterhaltung bei und schließlich erreichte man den von Dives und seinem Kollegen Catienus auserkorenen Baugrund...


    "Tja, und damit wären wir also auch schon angekommen...", meinte Dives und hoffte, dass er für genügend Unterhaltung gesorgt hatte, sodass die werten Senatoren diese kleine Tour nicht allzu negativ empfunden hätten.


    Gespannt blickte er in die Gesichter der Germanicer, um ihnen eine erste Reaktion zu entlocken...

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  • Sedulus kannte sich in Ostia ein wenig aus. Er mochte diese Stadt nicht. Er hatte hier unnötige Zeit verbracht um die Getreidespeicher zu bewachen. Etwas Gutes hatte Ostia allerdings, er hatte hier damals Paulina seine erste Frau kennengelernt. Trotzdem konnte er Ostia nicht leiden, es stank hier einfach zu sehr nach Fisch. 8) Schließlich war er endlich froh, als sie am Schauplatz des Geschehens angekommen waren.


    Endlich! Könnten wir uns vielleicht erst einmal für einen Moment irgendwohin setzen bevor wir hier weiter machen?


    Fragte er gerade heraus und blickte in die Gesichter der Anwesenden.

  • Darüber, dass Sedulus hier in Ostia bei den Urbanern gedient hatte, wa Dives natürlich bereits im Vorfeld genauso informiert worden, wie darüber, dass der Senator hier eine Fischerei sein Eigen nannte. Von der Abneigung gegen den Fischgeruch ahnte Dives folglich nichts, zumal gerade der am Tiberhafen (an dem sie ja vorbei gekommen waren) ja ganz frisch gefangen war...


    "Gerne. Lassen wir das Ganze ersteinmal auf uns wirken...", floskelte Dives und auf seinen Fingerzeig hin eilten einige Sklaven herbei, die sich bereitwillig auf Knie und Hände niederließen und auf diese Weise Sitzmöglichkeiten boten.


    "Achso... wir haben natürlich auch Decken.", fügte Dives dann noch hinzu. Es müsste hier niemand auf durchgeschwitzten Sklaventuniken sitzen. Soweit käme es noch! Zwei weitere Sklaven deckten die Sitzplätze, während wiederum weitere (Ja, bei senatorischem Besuch führt die Civitas auch mal ihren Sklavenstand vor. 8) ) sich bereit machten, Wein und leichtes Obst zu reichen...


    Jetzt stieg die Neugier des Iuliers dann aber langsam immer stärker. Was die beiden Germanicer wohl meinen würden? Schön eben war das Gelände ja zumindest schon einmal. So zumindest sah der Laie Dives die Sache, wenngleich auch schon sein Kollege, der Aedilis operum publicorum, das Areal für gut befunden hatte. Der war jedoch selbst kein richtiger Experte, wenn man stadtrömische Maßstäbe ansetzte. Insofern wog da die Meinung eines hochstudierten Magister Architecturae natürlich weit mehr, wie auch die deutlich größere Amtserfahrung von Sedulus verglichen mit dem Aedilis...


    Sim-Off:

    Wein ist in der WiSim.

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  • Decken? Das war wohl das Mindeste, das man erwarten konnte. Ansonsten hielt Germanicus Avarus diese Art der Sitzgelegenheit als durchaus spartanisch. Man hätte doch zumindest ein paar bequeme Armsesselstühlen mitnehmen können, um angemessen und vorallem bequem zu sitzen. Hier würde er schon nach wenigen Minuten einen schmerzlichen Rücken haben. Aber er wollte sich auch nicht zu senatorenhaft geben und hoffte darauf, das etwas mehr kam während seines Besuches, als ein stapaziöser Spaziergang und ein verschweißter Sklavenrücken.


    Wenig erfreut setzte er sich und ließ den Blick über die Isola Sacra gleiten. Wenigstens dieser Ausblick erhellte sein Gemüt.


    "Wirklich ein schöner Flecken Erde, wenn nicht Hafen und Stadt die Ruhe trüben würden, ein wunderbares Grundstückchen am Meer...."


    Aber für solcherlei Gedanken ...Finca oder Villa Mare und dergleichen war das Eilland ja auch nicht gedacht.

  • Von Avarus' Gedanken nichts ahnend, war Dives erstmal froh, dass jener Senator das Stück Land schön hieß. Nur seine genaue Formulierung war etwas irritierend: 'Grundstückchen am Meer'. Es klang irgendwie danach, als wenn er es unter einem völlig anderen Aspekt betrachtete, als Dives es eigentlich gehofft hatte. Nun, dann müsste Dives eben versuchen, ihm seinen Plan nochmal darzulegen, während die Sklaven Obst und verdünnten Wein reichten:


    "Naja, wenn es nach m... nach uns ginge ...", deutete Dives auf den Aedilis operum publicorum und fuhr dann mit allerhand verdeutlichenden Gesten fort,
    "..., dann soll hier zwischen Ostia-Zentrum und Portus auch gar nicht unbedingt Ruhe einkehren.", erklärte Dives. Senatorenvillen gab es bereits in anderen Ecken rund um Ostia. Außerdem würde neben dem Stadt- und Hafenlärm wohl auch die direkte Straßenverbindung zwischen Ostia und Portus einen negativen Punkt darstellen, der Reiche daran hindern würde, genau hier in ein Anwesen zu investieren.


    "Vielmehr dachten wir uns, dass diese stark wirtschaftlich geprägte Gegend hier ein bisschen kulturellen Aufschwung erfahren könnte und sollte. In der ganzen Civitas gibt es zur Unterhaltung nämlich gerade einmal ein Theater, sodass die Menschen hier den Weg nach Roma auf sich nehmen müssten, Zugang zu Gladiatorenspielen oder Wagenrennen zu bekommen." Und Avarus und Sedulus würde wohl die Reise nach Ostia so schnell nicht verdrängt haben, dass sie nun nicht mehr wüssten, dass 30km - zumal für einfachste römische Bürger - nicht gerade ein Pappenstiel waren.


    "Und ich wäre nicht in der Factio Veneta, wenn ich es nicht für wichtig erachten würde, dass im gesamten Imperium, in Ostia wie in Roma, der Wagenrennsport hoch gehalten wird. Deshalb soll auf diesem Grund und Boden ein kleiner Circus entstehen." Dass der natürlich mitnichten vergleichbar mit dem Hippodrom in Roma wäre, sondern wirklich nur für eben diese Civitas ausreichen müsste, verstand sich wohl von selbst - zumal Dives ja ausdrücklich 'klein' sagte.


    "Wenn man die Längsseite an die Straße anlehnen würde, hier an der Querseite den Haupteingang mit vielleicht einem kleinen Platz davor, wo man auch eine Statue aufstellen oder einen schönen Brunnen errichten könnte...", malte Dives den fertigen Circus mit seinen Händen in die Luft. Er hatte bereits ein klares Bild vor Augen, wie es hier einmal aussehen könnte. Dann wandte er sich wieder den beiden Senatoren zu:


    "Natürlich wäre es für die Realisierung wichtig zu wissen, ob der Boden hier auch wirklich einen kleinen Circus tragen könnte, wie lange man etwa für den Bau eines solchen Projektes brauchen würde und nicht zuletzt natürlich auch, was der ganze Spaß die Civitas über den Daumen gepeilt kosten würde...", führte Dives aus. Zwar hatte er all diese Fragen auch schon vorab mit diversen Leuten aus Ostia besprochen, doch hatten sie wohl alle kaum die Erfahrung, die ein senatorischer Magister Architecturae oder ein Curator operum publicorum hatten.
    "Und wer könnte soetwas besser einschätzen, als ein Magister Architecturae und ein Curator operum publicorum?", beendete Dives seine Ausführungen mit einer rhetorischen Frage.

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  • Wurde er etwa vergesslich? Nein Sedulus hatte doch nichts davon erwähnt oder doch?


    So lauschte Avarus den Ausführungen und nickte ab und zu. Bei manch gesprochenen Wort blickte er kritisch auf das Gelände. Es war die Vision einer kleinen, aber bedeutenden Stadt. Fraglich nur, ob sie es zu stemmen vermochte und vorallem auch ob sich die Pferderennbahn rechnen konnte. Immerhin waren auch die Unterhaltskosten eines solchen Spektakeltempels imens.


    "Wie weit hat man denn in Ostia bereits die allgemeinen Planungen voran getrieben?"


    Fragte Avarus daher ersteinmal. Immerhin war das kein kleines Projekt. Vielmehr ein Gigant, den es an vielen Punkten zu untersuchen und zu berechnen gab.


    "... habt ihr euch zudem Gedanken darüber gemacht, wie ein solcher Betrieb in Ostia zukünftig unterhalten werden kann?"


    Zwei grundlegende Fragen, die vor jeder Ausführungsplanungsphase einer Baustelle geklärt sein sollten.

  • Ja, zwei wichtige Fragen, auf die Dives hoffentlich auch die passenden Antworten geben konnte:


    "Ostia und vor allem der Stadtteil Portus wachsen seit Jahren. Es zieht viele Händler, Handwerker und ähnliche in die Civitas, sodass es schlicht und ergreifend langsam Zeit wird, dass Ostia auch kulturell - neben dem Theater - sich etwas leistet. Neben den steigenden Steuereinnahmen ist derzeit außerdem eine Hafengebühr für anlegende Schiffe im Gespräch. Das verspricht zusätzliche Einnahmen, die für solch einen Zweck mehr als geeignet verwendte werden könnten." Damit sollten sich die laufenden Kosten decken lassen - neben üblichen Spenden, die es hin und wieder gab.


    "Für den Bau selbst gibt es bereits ein nicht kleines Volumen an Spendengeldern. Diese Gelder müssten lediglich speziell für dieses Projekt bewilligt werden, was aber kein Problem darstellen sollte. Mein Kollege und ich, wir kandidieren bei den nächsten Wahlen auf das Duumvirat...", zeigte Dives auf den Aedilis operum publicorum und deutete damit - hoffentlich deutlich genug - an, dass man das Projekt zur Not von oben durchdrücken würde. Weiterhin würden die Senatoren hoffentlich herauslesen können, dass das Projekt offiziell noch gar nicht existierte. Dives wollte das Prestige-Projekt hier schließlich nicht den amtierenden Duumviri überlassen, sondern selbst mit im Rampenlicht stehen.


    "Dabei sprechen wir übrigens von einer fast fünfstelligen Summe, wobei sich sicherlich auch noch großzügige Gönner finden lassen würden. Nicht zuletzt ist der Praefectus Urbi der Stadtpatron dieser Civitas.", wenngleich auch der ersteinmal überzeugt werden wollte. Dass das nicht unbedingt leicht werden würde, war klar, aber Avarus würde hoffentlich sehen, dass eben ein gewisser, mitnichten kleiner, finanzieller Aufwand stemmbar wäre.
    "Ansonsten ist dieses Gelände hier im Besitz der Civitas und wurde von meinem Kollegen für bebaubar befunden. Wir befinden uns hier zwischen den Stadtteilen Portus und Ostia-Zentrum, sodass auch die Lage aus unserer Sicht stimmen würde.", erklärte Dives zum Grundstück.


    "Von der Planung her steht nun eben die Einholung von Expertenmeinungen an, was die eben gestellten Fragen nach Eignung des Baugrundes, Dauer des Baus und voraussichtlichen Kosten betrifft. Da hoffen wir eben sehr, dass eure Erfahrung uns hier weiterhelfen kann. Anschließend würde ich, als Quaestor, mich kümmern, dass der Differenzbetrag zwischen veranschlagten Kosten und unseren Zahlungsmöglichkeiten noch zusammen kommt. Dann sind die nächsten Wahlen nicht mehr weit und kurz nach Amtsantritt würden die Ausschreibungen rausgehen können...", legte Dives die bisherige Planung dar.

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  • Hinsetzen hätte sich Sedulus schon wollen, allerdings nicht auf den Rücken eines Sklaven. So lehnte Sedulus dankend ab. Da hätte er ja auch Teutus hernehmen können.


    Wie, hier gibt es noch keinen Zoll? Ich dachte immer so etwas gäbe es hier schon.


    Da hatte sich Sedulus wohl geirrt.


    Oder was meinst du mit Hafengebühr? Doch nicht etwa für Anlegestellen?


    Dann grinste Sedulus, da er ahnte worauf Dives hinaus wollte. Sehr schlau! Doch wurde er auch gleich wieder ernst.


    Glaubst du denn wirklich, dass dies der richtige Ort für ein solches Vorhaben ist? Bedenke, der Circus würde von vier Seiten mit Wasser eingeschlossen. Wenn es Hochwasser geben sollte, wird man von ihm nicht mehr sehr viel sehen. Warum also ausgerechnet hier und nicht auf der anderen Seite des Tibers. Wäre es dort nicht sicherer für ein solches Gebäude? Und was die Planung angeht, so halte ich mich lieber raus, mein Onkel hier ist da eher der Fachmann für.


    Grinste Sedulus kurz und lief ein wenig auf und ab.

  • "Doch, doch.", entgegnete Dives mit einem so-Leid-es-mir-tut-aber-so-ist-es-Gesichtsausdruck. Er überlegte kurz, welche wichtigsten Fakten er mal eben schnell nennen könnte, ohne dass man zu sehr vom Thema ab käme. Der Circus sollte ja weiterhin im Vordergrund stehen.


    "Die Häfen von Ostia gehören zu den geschäftigsten Häfen im ganzen Imperium. Doch stößt der Hafenverwaltung seit geraumer Zeit sauer auf, dass es eine nicht gerade geringe Zahl von Schiffen bereits seit mehreren Jahren in den Häfen anliegt. Das verstellt aktiven Händlern wichtige Anliegeplätze und bringt folglich auch die Civitas um zusätzliche Einnahmen. Daher wird wohl die kostenfreie Liegezeit zeitlich begrenzt werden und für den darüber hinaus gehenden Aufenthalt von Schiffen in diesen Häfen werden Gebühren fällig.", erklärte Dives. Dabei ließ er bewusst ersteinmal außen vor, dass die Initiative für dieses Vorhaben von ihm selbst stammte. Wer wusste schon, wie die Senatoren - vor allem der Dives kaum persönlich bekannte Avarus - darauf reagieren würden? Gegebenenfalls würde Dives diese Information aber natürlich nachschießen. Was den Rest betraf, konnte Dives nicht wirklich genauer werden, da der Beschluss ja noch nicht gefasst war, sondern die entsprechende Sitzung der Curia noch ausstand.


    "Weil eben von mehreren Flüssen und dem Meer umgeben, ist dieser Ort aus meiner Sicht zusätzlich gut geeignet. Denn sollte der Tiber Hochwasser führen, fließt das Wasser über die zahlreichen Kanäle, wie den Fossa Traiani, schnell ins Meer ab und tritt eben nicht über die Ufer. Das ist es schließlich auch, was Ostia in dieser Hinsicht schützt. Und was die Gefahr vom Meer betrifft, so hat die Vergangenheit eigentlich zur Genüge gezeigt, dass Neptunus dieser Civitas freundlich gesonnen ist." Sowohl Erdbeben, als auch große Sturmfluten waren Dives hier nicht bekannt. Andernfalls hätte die Civitas sicherlich auch nicht das Stadtzentrum so nah und relativ offen und ungeschützt am Ufer belassen. Sollte es wirklich einmal zum Äußersten kommen, so wäre wohl auch jenes Stadtzentrum das Hauptproblem und nicht ein eventuell bis dato neugebauter kleiner Circus.

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  • "... und dieser Vorschlag Liegegebühren einzuführen, geht von welchem zeitlichen Rahmen aus?"


    Nun wollte Avarus das schon genauer wissen. Immerhin hatte er eine Vielzahl von Klienten, die sich dem Seehandel verschrieben hatten oder für eigene Produktionen Rohstoffe übers Meer schafften. Da war solch eine Information natürlich Gold wert. Zumal dann wenn es raus kam schnell die Liegebecken in umliegenden heute unbedeutenderen Häfen vergriffen waren. Da half es diesen Vorteil auszunutzen.


    Er kam zum Circus zurück. Eine fünfstellige Summe konnten gerade mal zehn Aurei sein oder aber fünfzig. Avarus entschied sich nicht zuviel zu erwarten.


    "Für einen kleinen Holzbau sollte eine fünfstellige Summe schon reichen. Ich halte diesen Standort oberflächig gesehen für perfekt. Aber für eine Analyse müßte man die Erde aufschlagen. Ich halte nicht viel davon ein Gebäude auf altes Moorland zu setzen oder auf zuviel Sand zu bauen. Fels ist natürlich perfekt, aber ein anderer fester Untergrund reicht auch aus."


    Eine Pferderennbahn erzeugte imense Schwingungen. Das Schlagen der Hufe, das Poltern der Wagen. Bei einem Holzcircus erlebte der Zuschauer jede Runde rüttelnd mit. Sowas war nicht für die Ewigkeit gebaut, aber eben preiswert.


    "Man müßte schon zwei drei Meter runter graben, um den Boden angemessen zu untersuchen. Und es sollte an mehreren Stellen geschehen, um ganz sicher zu gehen."


    Das war doch mal eine Aufgabe!

  • Dives hatte das Gefühl, dass Avarus derartige Liegegebühren etwas ungelegen kamen. Dabei war ihm eigentlich kein Schiff des Senators in den Häfen Ostias bekannt - und er hatte die Erstellung der Liste persönlich überwacht! Doch vielleicht galt die Sorge auch den Freunden, Verwandten und Klienten des Germanicers - vielleicht auch denen seiner Gattin. Doch wie dem auch war, konnte Dives eigentlich ganz beruhigt sein, denn der Warentransport über Wasser war immernoch der billigste und Ostia der mit Abstand nächste und am günstigsten gelegene Anlegepunkt in der näheren Umgebung von Roma. Trotzdem versuchte er etwas zu beschwichtigen:


    "Wenngleich es wohl einen Konsens geben wird, was die Einführung besagter Gebühr selbst anbelangt, denke ich, dass vor allem die Gebührenhöhe wie auch die Länge der kostenfreien Liegezeit noch stark verhandelt werden, sodass ich beim besten Willen nicht sagen kann, welches Ergebnis am Ende dieser Debatte stehen wird.", antwortete Dives also ersteinmal. Er selbst ahnte wohl am wenigsten, wie viel Kraft ihn die Sitzung zu jenem Thema kosten würde, wie oft er kurz vor der Verzweiflung und Resignation stand. Da Dives aber einen positiven Eindruck hinterlassen wollte und dieser Senator Germanicus Avarus wesentlich angenehmer war, als er aufgrund der diversen eingeholten Meinungen zunächst befürchtet hatte, ließ er sich zu einer kleinen Spekulation hinreißen.


    "Ich kann vielleicht sagen, dass in etwa eine Marktwoche als kostenfreie Liegezeit angepeilt wird. Dementsprechend wird natürlich zunächst etwas weniger gefordert, wobei ich mir beinahe sicher bin, dass die im Feilschen trainierte Fraktion der Händler schon dafür sorgen wird, dass es mehr als nur besagte 8 Tage werden. Wenn du willst, dann kann ich dir auch eine Abschrift des veränderten Paragraphen nach Roma zukommen lassen, sobald er beschlossen wurde.", bot Dives schlussendlich zu diesem Thema noch an. Dann wäre der Senator zumindest in Roma einer der ersten, der über die genaue Verändung der Hafenverordnung Ostias im Bilde sein würde.


    Dann musste Dives kräftige Schlucken - natürlich möglichst unauffällig. Ein kleiner Holzbau? Für 'eine fünfstellige Summe'? Dabei war ja, was auch Dives offen gelassen hatte, noch nichteinmal klar, ob man nun von 100 Aurei (=10.000 Sesterzen 8) ) oder von gar von knapp 1.000 Aurei sprach! Da müsste Dives unbedingt nocheinmal genauer nachfragen. Während er also einigen kräftigeren Sklaven bedeutete, mal ein kleines Loch auszuheben, wandte er sich nochmals an Avarus:


    "Du sprachst von einem fünfstelligen Betrag für eine kleinen hölzernen Circus. Mir ist vollkommen klar, dass du das jetzt hier nicht auf den Aurei genau sagen können wirst. Aber vielleicht so eine grobe Richtung?", wagte sich Dives mal vor. Auf ein Vielfaches von 5.000 Sesterzen würde er es sicherlich in etwa schon runden können. Zumindest eventuell dann, wenn er eine erste Bodenprobe hatte. Drum schaute Dives zu der begonnenen Grabung. Bisher: Erde. Soviel konnte Dives erkennen. Geschulter war sein Auge allerdings nicht.


    "Und was meinst du, würde es kosten, den kleinen Circus aus Stein errichten zu lassen?" Das war schließlich Dives' eigentliche Vorstelltung. Er müsste ja nicht mit großen Marmorverzierungen verkleidet sein, da Ostia eh keine Stadt aus Marmor war. Die meisten Gebäude, natürlich abgesehen von den Tempeln, waren aus irgendwelchen roten oder rötlichen Steinen gebaut. Wäre Dives diesbezüglich etwas geschulter, wüsste er vielleicht sogar den Namen dieser Steine. Aber egal. Innerlich duckte er sich schonmal, wenn der Magister Architecturae ihm gleich zumindest den Differenzbetrag offenbaren würde. Der würde schließlich wohl weniger bodenabhängig sein - wenngleich auch nicht vollkommen.


    Dann wandte er sich wieder dem entstehenden Loch. Dass es nach etwa einem halben Meter Tiefe deutlich langsamer voran ging, war hoffentlich schonmal ein gutes Zeichen. Der Boden müsste in dieser Tiefe wohl relativ fest sein. Dives stellte sich neben die Grabenden und schaute mit Fragezeichen-Blick erst in die kleine Grube und dann zu den Senatoren...

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  • Er lauschte gespannt den Worten. Merkte dabei, das der Sklavenrücken recht schnell unbequem wurde und erhob sich damit, um vor seinem Gesprächspartnern im Stehen weiter zur Verfügung zu sein.


    "Das wäre eine gute Idee. Nicht das ich selbst darum bange, aber in gewisser Weise immer auf den neusten Stand zu sein, ist denke ich das Anliegen aller Politiker. Du kannst mir also gerne eine Abschrift zukommen lassen."


    Wenn er schon mal stand, konnte Avarus auch auf die Erdlöcher einen Blick werfen. Was er sah, war ansich recht gut, denn in den Grabungen bildeten sich keine feuchten Stellen. Das Grundwasser lag also in tieferen Schichten.


    "Stein ist zwar nicht Stein aber mit einer knappen oder reichlichen sechsstelligen Ziffer sollte die Civitas schon rechnen. Ich wüßte nicht wo in der Nähe Naturstein gewonnen würde. Die Ziegeleien in und um Ostia wären sicherlich schnell überfordert. Immerhin ist es eine aufstrebende Stadt wo nicht nur dieses Bauprojekt Jahr für Jahr große Massen von Ziegeln verzehrt. Aber ich denke, wenn man sparsam ist und wenig Prunk verbaut, schafft man es mit eiinhunderttausend Sesterzen auszukommen."


    Plus Nebenkosten, aber das wußte der Iulius sicherlich, das mit einem Preis niemals alle Verbindlichkeiten am Bau gemeint waren.


    Senator Avarus gesellte sich an die Seite des Marcus Iulius Dives und blickte ebenso hinab. Doch es war nicht unbedingt der Boden der ihn intressierte, sondern die Arbeit, die der Gräber verrichtete. Sein mühsames Kratzen verriet mehr, als eine Handvoll Staub aussagen konnte. Und Avarus mußte sich die Finger nicht schmutzig dabei machen.


    "Das schaut doch sehr gut aus. Ist es im gesamten Baugebiet wie hier sehe ich keine Probleme. Zumal das Grundwasser noch tiefer zu liegen scheint. Um Sicher zu gehen, würde ich da allerdings ein zwei Tage abwarten und schauen ob sich eine oder mehrere der Gruben von unten her füllen."


    Denn auch das Wasser wanderte durch verschiedene Schichten. Mal lag es etwas tiefer, mal stieg es an. Das sah man zwar auch nicht innerhalb von zwei Tagen, aber ganz ohne Grundwasser in den Baugruben würde es sowieso nicht abgehen. Man mußte es immer mit einrechnen.

  • Sedulus hielt sich vornehmlich zurück und lauschte den Ausführungen seines Freundes und seines Onkels. Es gab vieles Interessantes zu erfahren. Doch als


    Ich hätte auch gerne eine solche Abschrift!


    Meldete sich nun auch Sedulus mal wieder zu Worte und war verwundert, dass Dives`Sklaven auch gleich Werkzeug zum Buddeln mit hatten. Schließlich hatte er ja nicht wissen können was Avarus vor hatte. Auf alle Fälle war Sedulus davon überzeugt, dass man würde hier nicht wirklich bauen können.
    Schließlich gesellte er sich zu den Anderen um ebenso das gegrabene Loch zu begutachten. Von Wasser war keine Spur zu sehen, noch nicht. Seduus war sichtlich beeindruckt. Doch war er immer noch davon überzeugt, wenn es einmal eine Sturmflut geben würde, so wäre das hier alles für die Katz gewesen. Aber es war ja nicht sein Geld, was da hinweggespült werden würde. 8)

  • Hatte es dem Quästor die Sprache verschlagen? Nun das Wetter war gut, die Sonne wärmend. Also genoss Avarus die frische Briese vom Meer. Der salzige Geruch war etwas Feines. Zumindest wenn man ihn nicht ständig in der Nase spürte...

  • Sim-Off:

    Ich hoffe, du hast nichts gegen ein kleines Gespräch. Der Weg ist schließlich lang... (siehe Karte zu Threadbeginn).


    | Potitus Asinius Celer


    Aus der Curia Ostiensis kommend führte die Männer der Weg zunächst nach rechts auf dem Decumanus Maximus entlang. An der Weggabelung mit dem Kreuzungsschrein ging es abermals nach rechts weiter, bevor es einige Zeit nur geradeaus zu laufen galt. (Dabei konnte man beim Blick in eine der nach links abgehenden Straßen übrigens die Baustelle des Tempels des Iuppiter Serapis sehen!)
    Am Tiber, knapp vor dem Tiberhafen und der Tibermündung ins Mare Nostrum, angekommen hatten die Herren sodann ein wenig Glück, dass sie sogleich eine der Fähren auf die andere Uferseite erwischten. Denn eine Brücke über den Fluss gab es hier bekanntlich nicht.


    "Ja, und das ist nun also die Isola Sacra, über die wir dort hinten dann nach Portus gelangen.", erklärte der Asinier geradeaus in die Ferne zeigend, wie er bereits auf dem Weg bis hierher dies und das über die Sehenswürdigkeiten, an denen man vorüberlief, berichtet hatte. Da diese Insel nun, abgesehen von diversen Grabesdenkmälern und einem ganz netten Ausblick, kaum etwas zu bieten hatte, rückte Celer sodann mit einer Frage heraus, die ihm schon im Kuriengebäude auf den Lippen lag:
    "Wenn du erlaubst, Decimus, dann würde ich dir ganz gerne eine Fragen stellen: Du bist nicht zufällig bekannt mit meinem Patron Iulius Dives? Ich frage nur, weil er mal erzählte, dass er vor mittlerweile wohl gut drei Jahren hier ein Theaterstück im Theatrum Ostiensis organisiert hat, zum dem auch nicht wenige Decimer als Ehrengäste geladen waren.", erkundigte und rechtfertigte er sich sogleich für seine Neugier. Man merkte ihm eben nicht selten an, dass er noch jung an Jahren war und sich in der städtischen Politik (wie in der Politik an sich) nicht so wirklich zu Hause fühlte.




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  • Sim-Off:

    absolut nicht, auch wenn Dexter ab und an vlt ablenkt ;)

    Die beiden 'Gesandten' der Socii Mercatorum Aurei folgten dem Decurio Asinius und erfreuten sich der zahlreichen Erklärungen und Informationen, die er zu so manchem Gebäude Ostias von sich gab. Zumindest Caius freute sich darüber Neues zu lernen, denn der Wissensdurst in ihm war noch lange nicht versiegt, dafür war er einfach viel zu kung und unerfahren. Ganz im Gegenteil zu dem alten Veteran Manilius Saxa, der eher einen Blick für die Frauen auf dem Forum übrig hatte, als für etwaige Details an öffentlichen Gebäuden.


    Dann setzten sie über den Tiber über und gingen noch ein paar Schritte stumm, bevor der Asinius wieder das Wort ergriff und dabei in Richtung ihres Ziels deutete, vorbei an diversen Denkmälern, die der einzige Blickfang auf dieser weitläufigen Insel waren. Ein doch recht langer Fußmarsch, lag daher noch vor ihnen.
    Plötzlich kam der junge Decurio mit einer Frage an, die Caius so niemals erwartet hätte. Es stimmte zwar, dass die ganze Familie vor einigen Jahren zu einem Theaterstück nach Ostia gefahren waren, das immer mal wieder Anlaß bot darüber ein paar Worte zu verlieren, doch war Dexter selbst nicht dabei gewesen. Folglich war ihm auch der Patron ihres Führers nicht persönlich bekannt. Aber ob er den Namen vielleicht schon einmal gehört hatte, war er sich nicht sicher. Durch aus möglich - doch dann vermutlich als unwichtig abgetan und irgendwo hinten im Kopf verräumt worden. Daher konnte er nur ehrlicher Weise gestehen:
    "Nicht, dass ich wüsste. Aber mein Onkel Decimus Serapio, oder meine Tante Decima Seiana, kennen ihn sicher persönlich. Die waren auch zu besagtem Theaterstück hier in Ostia.", antwortete er und versuchte dabei den Schmerz zu unterdrücken, den der Gedanke an diese beiden für ihn sehr wichtigen Personen in ihm auslösten. Seinen letzten Informationen zu Folge, die von ihm selber stammten, saßen Beide noch im Kerker der Castra Praetoria. Es war seither weder ein Bote, noch ein Brief seines Vaters, oder eines anderen Familienmitglieds in Ostia eingetroffen, der etwas anderes berichtet hätte, daher war Dexters Kenntnisstand bezüglich seiner Familie ein äußerst dürftiger.


    "Einen besonders schönen Ausblick hat man von der Isola Sacra." Seine Gedanken schweiften wieder etwas von diesem schmerzlichen Thema ab und sein Blick wanderte über das Mare Tyrrhenum.

  • | Potitus Asinius Celer


    "Hm.", machte der Decurio auf die Erklärung, dass der Decimus keiner der einstigen Ehrengäste war.
    "Ja, ein netter Ausblick. Aber nochmal zurück zu der Theateraufführung: Du bist also mit den Decimern verwandt, die hier in Ostia waren, richtig? Wenn du damals aber nicht hier warst, wo warst du dann in dieser Zeit? Weil mein Patron meinte eigentlich, dass praktisch alle Mitglieder deiner Verwandtschaft hier waren, sofern sie sich in der Nähe aufhielten.", was zweifellos natürlich auch ein Irrtum oder gar auch nur eine Übertreibung seitens des Iuliers sein konnte. Bekanntlich war der der Politik schließlich weit mehr zugetan als Celer - und Politiker drehten und wendeten die Wahrheit ja schon manchmal gerne so, wie sie es gerade brauchten...
    "Warst du auf Reisen?", erkundigte sich der Asinier einfach nach einer möglichen Erklärung, die bei einem jungen, strebsamen Mann sicherlich nicht ganz unwahrscheinlich wäre. Viele Leute - von denen mit Geld, Macht und Einfluss, verstand sich - reisten ja durchaus mal zu Bildungszwecken nach Griechenland oder so.




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  • "Hahaha!", jetzt musste der junge Decimus aber doch lachen. "Da fehlt die innere Logik, oder?" Caius schmunzelte und freute sich beinahe über eine solche banale Nachfrage. "Na, ganz offensichtlich waren nicht alle Mitglieder meiner Gens in Ostia bei der Theateraufführung. Mein Vater, mein Bruder und Ich, wir waren alle nicht in Ostia, aber dennoch in Roma." Oder konnte es vielleicht sein, dass sein Vater erst später nachgekommen war aus Genua? Genau wusste Caius das nicht mehr, dafür hatte er den exakten Termin des Theaterspiels nicht mehr im Kopf, schließlich hatte er selbst ja bloß von Erzählungen darüber erfahren. So mehr oder weniger. "Und ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich über die Geschehnisse und Aufenthaltsorte innerhalb unserer Gens besser Bescheid weiß, als irgendein Iulius.", warf Caius dann noch mal arrogant klingend ein.


    Sein bisheriges Leben als 'auf Reisen' zu bezeichnen, wäre wohl auch ziemlich verkehrt, denn er war ja bloß in Genua, dann umgezogen nach Roma und zwischendurch mal in Ostia. Mehr hatte er in seinem kurzen Leben noch nicht von dem Imperium Romanum zu Gesicht bekommen. Aber das könnte sich ja durch ein etwaiges Militärtribunat noch ändern, sollte er es wirklich mal schaffen seinem Großvater nacheifern zu können.

  • | Potitus Asinius Celer


    Den Witz, über den der Decimus gerade lachte, offensichtlich passt habend blickte der Asinier jenen nur mit hochgezogenen Augenbrauen fragend an. Und auch mit der nächsten Aussage konnte er nicht viel mehr anfangen. Er hatte doch schließlich gerae eben erklärt, was ihm sein Patron berichtet hatte, oder nicht? Nicht grundlos hatte er dies mit einem 'eigentlich' und 'praktisch' ganz allgemein und einem 'sofern sie sich in der Nähe aufhielten' auch noch einmal ganz speziell eingegrenzt. Und nicht zuletzt: Woher sollte Celer wissen, wer sich wann in Roma aufgehalten hatte oder eben auch nicht? - Deshalb fragte er doch, oder?
    "Hm.", machte der ob dieser Reaktion etwas resignierte Decurio also erneut und setzte ein aufgezwungenes Lächeln auf, während er nicht ahnte, dass der junge Decimer offenbar nicht so gut über seine Eltern Bescheid wusste, wie er es vielleicht glaubte. Aber gut, mit dem letzten Satz hatte der Decimus zweifellos recht!
    "Ja, entschuldige diese Nachfrage. Ich dachte ja nur, weil damals sogar eine Vestalin deiner Gens extra hierher gekommen war...", was seiner Ansicht nach durchaus ein Indiz für die erwähnte nahezu vollständige Anwesenheit der decimischen Verwandtschaft war. Denn wann reiste eine Vestalin schonmal groß umher, wo die wenigen sich doch um das heilige Feuer im Tempel der Vesta und so vieles mehr in Roma kümmern mussten?! "Da hat sich mein Patron dann sicherlich geirrt.", schob er den Fehler letztlich weiter und schwieg eine Weile.


    "Bist du in Roma geboren?", fragte er dann relativ unvermittelt und hoffte damit nicht gleich den nächsten Lacher zu kassieren, weil über das Leben der ihm vergleichsweise fremden Person bisher noch nichts groß wusste. Vor seinem inneren Auge entfernte sich, obwohl sie stetig darauf zu gingen, Portus immer weiter von ihnen und der Weg wurde länger und länger. Das hier konnte ja noch heiter werden...




    DECURIO - OSTIA
    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

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