Die Einladung zur Hochzeit des Terentiers und der Decima hatte sie ein wenig überrascht. Dahinter steckte wohl die Absicht einfach für so etwas wie ein Familiengefühl zu sorgen. Denn wenn Primus es endlich gelang seiner Pflicht nach zu kommen, dann würden sie irgendwann mit dem Praefectus Praetorio verschwägert sein. Beziehungen waren eben alles und so war es auch nicht schwer, Valerian zu überzeugen, der Einladung nach zu kommen. Die Gelegenheit mal wieder sich schick zu machen. Nicht gerade einfach, da Rufus immer mal wieder ihr eine Haarnadel stibitzte und es als Schwert missbrauchte und dann triumphierend durch das Haus rannte. Für sie hieß das dann ihrem Sohn hinter her zu setzen, die Haarnadeln gegen ein anderes Spielzeug zu tauschen und dann eilig die Frisur zu richten, bevor ihr Sohn erneut die Haarnadeln an sich nahm. Irgendwie gelang es ihr dann doch die Haarpracht schließlich elegant aufzutürmen und mit den Haarnadeln zu sichern. Rufus wurde in der Obhut Veras gelassen, als es dann zur Casa Decima ging.
Nicht zu spät und nicht zu früh erschienen sie, dem Anlass entsprechend heraus geputzt. Calvena hatte die Gelegenheit genutzt und sich ein neues Kleid gegönnt. Eine beinahe schlicht wirkende weiße Tunika, gehalten mit kleinen goldenen Fibeln. Während es vorne schon fast ein wenig spießig wirkte, hatte das Kleid im Rücken einen recht tiefen Ausschnitt. Gehalten wurde es mit einem schönen goldenen Gürtel.
Als erstes fiel ihr Vescularius Salintor ins Auge. Der Stadtpräfekt war also auch geladen. Wie so oft hatte der Mann wert auf einen besonders pompösen Auftritt gelegt. Wie der Kaiser höchst selbst wirkte er.