Die Hochzeitsfeier von Appius Terentius Cyprianus und Decima Seiana

  • Die Einladung zur Hochzeit des Terentiers und der Decima hatte sie ein wenig überrascht. Dahinter steckte wohl die Absicht einfach für so etwas wie ein Familiengefühl zu sorgen. Denn wenn Primus es endlich gelang seiner Pflicht nach zu kommen, dann würden sie irgendwann mit dem Praefectus Praetorio verschwägert sein. Beziehungen waren eben alles und so war es auch nicht schwer, Valerian zu überzeugen, der Einladung nach zu kommen. Die Gelegenheit mal wieder sich schick zu machen. Nicht gerade einfach, da Rufus immer mal wieder ihr eine Haarnadel stibitzte und es als Schwert missbrauchte und dann triumphierend durch das Haus rannte. Für sie hieß das dann ihrem Sohn hinter her zu setzen, die Haarnadeln gegen ein anderes Spielzeug zu tauschen und dann eilig die Frisur zu richten, bevor ihr Sohn erneut die Haarnadeln an sich nahm. Irgendwie gelang es ihr dann doch die Haarpracht schließlich elegant aufzutürmen und mit den Haarnadeln zu sichern. Rufus wurde in der Obhut Veras gelassen, als es dann zur Casa Decima ging.


    Nicht zu spät und nicht zu früh erschienen sie, dem Anlass entsprechend heraus geputzt. Calvena hatte die Gelegenheit genutzt und sich ein neues Kleid gegönnt. Eine beinahe schlicht wirkende weiße Tunika, gehalten mit kleinen goldenen Fibeln. Während es vorne schon fast ein wenig spießig wirkte, hatte das Kleid im Rücken einen recht tiefen Ausschnitt. Gehalten wurde es mit einem schönen goldenen Gürtel.
    Als erstes fiel ihr Vescularius Salintor ins Auge. Der Stadtpräfekt war also auch geladen. Wie so oft hatte der Mann wert auf einen besonders pompösen Auftritt gelegt. Wie der Kaiser höchst selbst wirkte er.

  • Mit seiner Frau an seiner Seite betrat auch Sextus schließlich die Feier. Auch wenn seine volle Amtstracht sicherlich die nötige Macht seiner Aufgabe betonte und die übrigen Collegien auch nicht unbedingt modischere Kleidung trugen: Er fand er sah so... so... blöd aus. Die kurze Tunika aus heller Wolle war für das draußen derzeit vorherrschende Wetter etwas frisch, auch wenn der darübergelegte lange Mantel aus dem Leder eines Opfertieres Kälte, Wind und Regen doch gut abhielt. Der spitz zulaufende, konische Hut allerdings war dann doch trotz aller Ehre und Würde etwas gewöhnungsbedürftig, wenngleich die Flamines mit ihrer Kopfbedeckung sicher ähnlich albern aussehen mochten.


    Sich seiner Auffälligkeit also durchaus sehr bewusst betrat Sextus dennoch selbstsicher den Raum und behielt die stoisch gefasste und ernste Miene auch bei, obwohl er hier und da bekannte Gesichter erblickte. Eben jene würde er begrüßen, sobald er seine Aufgabe wahrgenommen hatte, so dass ihm niemand, erst recht nicht seine beiden Auftraggeber, vorwerfen könnte, er wäre nicht mit dem nötigen Ernst daran gegangen, die Zeichen des Tages zu lesen.
    Zu eben jenen begab er sich dann auch sehr zielstrebig und begrüßte sie, als er bei ihnen war, beide mit einem kleinen Nicken. “Decima, Terentius. Ich freue mich, dass ihr mir die Ehre zuteil werden ließet, die Opfer für diesen Tag und diese Verbindung auf das Wohlwollen der Götter zu prüfen.“ Soweit zur Höflichen Begrüßung, jetzt zur höflichen Überleitung an die anderen Gäste. “Bis ihr mit der Begrüßung eurer Gäste soweit fortgeschritten seid, dass das Opfer vollzogen werden kann, werde ich mir das Opfertier mit eurer Erlaubnis ansehen.“ Immerhin war auch das äußere Erscheinungsbild des Tieres schon ein Zeichen. Hatte man ihm zuviel Betäubungsmittel gegeben und es brach zusammen, galt das gemeinhin als sehr schlechtes, so dass Sextus hoffte, der kleinen Absprache kam nicht ein wirklich göttliches Zeichen dazwischen.

  • Ehrlich gesagt, war ich noch nie auf einer richtigen römischen Hochzeit. Die Ausstattung der Casa war geschmacklich gut getroffen. Man merkte Seiana's Handschrift, nicht zu pompös, hier und da einen Akzent gesetzt. " Ja, mit dir als Braut....." Lächelnd, den Fingerzeig verstehend, lenkte ich meine Schritte zu Faustus. In gebührendem Abstand blieb ich bei Faustus stehen. In das Gespräch einmischen wäre ungehobelt gewesen. Ein Becher Wein von einem Sklaven gereicht verkürzte die Zeit des Wartens auf einen geeigneten Augenblick, um Faustus bei seiner Tante Schützenhilfe zu leisten. Ich zwinkerte ihm zu. Meine Blicke gingen in die Runde. Es war bemerkenswert, wer alles zur Hochzeit erschien. Die Namen sagten mir wenig. Ihren Titeln zu Folge angesehene Römer. Kaum einen davon kannte ich. Genau genommen bis jetzt nicht mal eine Hand voll. Mal sehen was sich am Abend ergab. Runa war in der Menge aufgetaucht. Sehr schön,auf sie kam heute einiges zu.

  • Immer wieder lief Runa zu den Gästen die ihren Becher geleert hatten. Trotz der vielen Arbeit konnte sie immer wieder einen Blick auf die Gäste werfen. Sie alle schienen vergnügt und guter Laune zu sein. Ein wenig betrübt, dachte Runa an zu Hause und an das letzte Fest welches sie dort erleben durfte. Es war auch eine Hochzeit gewesen und es war viel gelacht und getanzt wurden.


    Immer wieder fiel ihr Blick auf ihren Herrn. Runa wollte, dass er zufrieden mit ihr war und sie nicht irgendwie seinen Missmut erregte.

  • Etwas gelangweilt ging Flavus zu Runa hinüber, auch wenn er wusste dass sie kaum Latein verstand, mit Hand und Fuß konnte man sich auch mit den wildesten Barbaren unterhalten. Er stellte sich ihr gegenüber und nickte ihr freundlich zu um ihr zu verstehen gegeben, dass er etwas von ihr wollte.
    "Runa, bring mir bitte etwas Wein und dazu etwas Brot mit Käse." Er deutete dabei auf das Essen was andere bereits in der Hand hielten, Flavus hatte keine große Lust sich durch diese Menschenmenge einen Weg zu bahnen, warum also nicht die Sklavin schicken? Theseus war nicht da, der wäre sicher besser dazu geeignet, aber gut. Wo war der überhaupt?

  • Antoninus war grade da bei seine Männer zu kontrollieren. Die Weisen Tuniken und Polierten Rüstungen sollten nicht nur am Anfang gut aussehen. Er hatte acht man nicht auf Posten eingeteilt sondern als Reserve zurück gehalten und das war auch gute so. zwei Männer hatte er schon ausgetauscht weil sie Wasserspritzer abbekommen hatten und die Rüstung sofort Flugrost bekommen hatte. Natürlich wäre das eine Zivilisten nicht aufgefallen und dem Präfekten heute sicher auch nicht, der hatte Andere Dinge im Kopf. Aber er wollte sich auf keinen Fall eine Blöse geben. So waren die Männer getauscht worden und polierte jetzt nach und wurden dann zu neuen Reserve. Auch zu dem jungen Iunius kam er und sah sich dessen Ausrüstung an.

  • Einer der Gäste kam auf sie zu und sie lauschte was er denn von ihr wollte. Er gestikulierte wild herum, dabei verstand Runa jene Worte schon, aber das konnte der Mann natürlich nicht wissen. Sie nickte ihm zu und verschwand in der Menge. Sie versuchte unauffällig ihren Weg zu finden.


    Als sie bei den Speisen ankam, stellte sie die Karaffe mit Wein erst einmal ab und nahm einen Teller. Sie legte Brot und Käse drauf und noch einige Trauben und Oliven. Dann schaute sie sich nach einem sauberen Becher um und schüttelte Wein ein. Ihre Karaffe war nun leer, so musste sie sich auch nicht überlegen wie sie alles zurück zu dem Mann bekam. Mit dem Teller in der einen und dem Becher in der anderen Hand kehrte sie zu dem Mann zurück und hielt ihm mit gesenkten Blick beides hin.

  • Entzückend, wie unterwürfig sich die Germanin benahm, sehr entzückend. Flavus war erfreut darüber dass sie so gut gehorchte, ja da hatte Massa wirklich einen guten Einkauf getätigt.
    "Danke Runa, Ich bin übrigens Decimus Flavus." Ihm fiel gerade ein, dass Runa ihn noch nicht bewusst gesehen hatte. Nun war es an der Zeit sich der neuen Sklaven vorzustellen, denn auch gegenüber Sklaven gehörte es sich so, auch die sollten wissen wer hier wer war.

  • Tante Lucilla hatte Serapio voll in Beschlag genommen, einen Augenblick Luft für mich. Flavus stand alleine zwischen den Gästen. Ich schlenderte zu ihm hin, blieb hinter ihm stehen. Runa kam und hielt ihm Teller und Becher hin. " Wie findest du sie?" fragte ich Flavus über die Schulter hinweg, hinter ihm stehend. " Sie ist mein Hochzeitsgeschenk für Seiana." Bei ihr war sie gut aufgehoben. Der neue Haushalt, konnte frische Sklaven vertragen. Seiana konnte sie nach ihren Wünschen formen. Das war nicht alles, Runa sollte von mir eine wichtige Aufgabe übertragen bekommen.

  • Appius verlor langsam aber sicher den Überblick über die gäste zumal anscheinend immer mehr eintrudelten. So aber wandte er sich nach dem PU erstmal an seinen Patron:
    "Senator ich freue mich, daß du mit deiner Frau es geschafft hast herzukommen. Ein großer Tag für mich. Auch wenn es ja nicht meine erste Hochzeit ist." meinte er schmunzelnd zu Macer.
    Dann wandte er sich kurz zum Flottenpräfekten und dem Tiberier. Präfect die Freude ist ganz auf meiner Seite und willkommen bei uns." Seinem Adjudanten nickte er nur zu, um sich dann dem Tiberier zuzuwenden:"Senator, welch freudige Überraschung dich hier anzutreffen. Es freut mich, daß du kommen konntest." Naja nicht wirklich aber was mußte, mußte halt

  • Flavus erschrack beinah und hatte Mühe alles auf dem Teller zu halten. Wie kam ihm Massa nur so nah ohne dass er es bemerken konnte?
    "Hallo Massa, du hast mir einen Schrecken eingejagt. Was ich von ihr halte? Sie ist bildhübsch, wohlgeformt, leider spricht sie kein Latein, sonst wäre es sicher eine interessante Sklavin." Er musterte Runa etwas während sie wegging... Und dieser süße Hintern ist Gold wert...
    "Ein Geschenk für Seiana sagst du? Gut, dann bleibt Runa uns ja erhalten. Darf man erfahren was genau du mit ihr vorhast, was sie für Seiana tun soll? Ich denke kaum dass sie Seiana vor dem Terentier beschützen soll, zumal das Seiana sicher bestens selbst kann." Er musste lachen, dann Seiana war nicht gerade dafür bekannt zimperlich zu sein, im Gegenteil. Sie konnte ihre Frau besser stehen und sich besser behaupten als es mancher Mann konnte.

  • " Das mit dem Latein wird, bring es ihr doch bei." dabei sah ich Runa schmunzelnd an. Ich wandt mich wieder Flavus zu. "Schutz braucht auch die stärkste Hand." sagte ich mit einem vielsagenden Blick. " Du hat schon Recht, aber Runa ist jung, sie kann von Seiana nach ihren Wünschen geformt werden." Eine treue Sklavin konnte man immer gebrauchen. Ich war mir ziemlich sicher, das Runa es war, hatte sie es gut bei Seiana.

  • "Wir haben viele junge Sklaven in letzter Zeit, ebenso wie neue junge Bewohner." Er fing laut an zu lachen.
    Er musterte Runa erneut, er würde ihr sicher am Ende mehr beibringen, aber kein Latein. Außerdem wusste er nicht wie er das tun sollte. "Das mit dem Latein soll besser Theseus machen, der beherrscht beide Sprachen. Sollte ich was über diese Sklavin wissen?" Fragen war ja nie falsch, erst recht nicht wenn es um solche Schönheiten ging. Da bemerkte Flavus dass Seiana die Sklavin ja mitnehmen würde, Runa somit gar nicht in der Casa bleiben würde.
    "Ach, warum frage ich eigentlich... Runa wird ja nicht hier bleiben...Hat dir Seiana eigentlich davon erzählt, dass ich bei Senator Purgitius Macer einen Termin habe zwecks einer Anstellung als scriba?"

  • " Ich denke Seiana wird euch die casa nicht so ohne weiteres überlassen und öfter nach dem Rechten sehen oder Runa übernimmt das für sie, wenn sie zuverlässig genug ist." Mich wunderte, dass er den Part mit dem Latein dem Gemanen überlassen wollte. Sollte ich eventuell deutlicher werden? Er verstand schon irgendwann, was ich damit gemeint hatte. Latein war nicht alles im Leben einer Sklavin. " Scriba bei einem Senator, alle Achtung, der erste Schritt in die große Politik. Nein, Seiana hat mir nichts davon erzählt. Es war wenig Zeit für weitgreifende Gespräche. Dann zeig dem Senator, was du gelernt hast. Ich wünsche dir das Beste." einen Schluck auf die Wünsche. Mein Blick ging wieder zu Runa. " In Misenum wird sich was neues für mich finden. Die Stadt hat sicher einiges zu bieten."

  • Als Runa dem Mann den Teller und Becher hinhielt vernahm sie auf einmal Massas Stimme und blickte auf. Er stand genau hinter dem Mann der sich gerade vorgestellt hatte. Die beiden Männer fingen an sich zu unterhalten und obwohl das Mädchen nichts verstand war sie sich sicher, dass sie über sie redeten. Sie ging ein Stück weg, blieb aber nah genug, falls die beiden noch einen Wunsch hatten. Sie nahm deutlich die Blicke wahr, mit denen Flavus sie musterte und sie bekam ein ungutes Gefühl.

  • "Misenum, soso. Ja, soll ganz nett dort sein, aber wäre nix für mich. Auf Schiffen wird es mir immer übel, sehr sogar. Wie siehts eigentlich mit dem Training aus? Hast du vor deiner Abreise noch etwas Zeit mir den Schwertkampf näher zu bringen?" Er hatte nun verstanden was Massa meinte, es würde sicherlich seine Reize haben die junge Sklavin mal etwas mehr zu lehren als Latein.
    "Vielen Dank für deinen Segen, ich bin gespannt was mir der Termin erbringt, aber laut Seiana ist der Senator ein weißer Mann mit Erfahrungen in allen Bereichen, das sollte mir durchaus eine Hilfe sein."

  • "Danke Runa." Flavus machte eine entsprechende Geste, er wollte sie aber auch nicht fortschicken, wer wusste schon was Massa noch wollte. Man merkte ihr das Unbehagen an dass seine Blicke auslösten, aber trotz allem musste sie sich daran gewöhnen, dass die Männer sie so ansahen. Er wollte ihr nichts böses, daher fand er es etwas übertrieben, aber trotz allem verstand er sie etwas. Sie war trotz allem nur eine Sklavin.

  • " Nach der Hochzeit wird es knapp, aber 2 oder 3 Stunden finden wir für den Schwertkampf." Ich sah zu Serapio. " Da braucht jemand meine Unterstützung, wir sehen uns später." Ein freundschaftlicher Schlag auf die Schulter Flavus und schon war ich auf dem Weg zu Serapio.

  • Das Mädchen schaute weiter zwischen den beiden Männern hin und her. Dann schienen sie sich von einander zu verabschieden. Runa überlegte kurz, ob sie Massa folgen sollte, entschied sich dann aber um und holte sie eine neue volle Karaffe mit Wein. Sie ging zu Flavus und sah ihn fragend an Wein?

  • Nicht das Flavus bereits genug Wein hatte, aber sein Becher wurde wieder leer, also wollte er das ausnutzen. Er zeigte mit dem Kopf auf eine ruhigere Stelle mit zwei Sitzgelegenheiten und wieß runa an ihm zu folgen."Bring den Wein ruhig mit, den brauchen wir. Und keine Sorge, ich will nur reden."
    Er ging zu den Sitzgelegenheiten und nahm sich einen weiteren Becher den er vor Runa hinstellte. "Setz dich." Er zeigte auf den Stuhl, nun wollte er wissen was sie bereits gelernt hatte. Denn nun konnte er etwas vorweisen, wenn auch nicht viel davon. In einem sehr gebrochenen Germanisch sagte der Decimer "Du verstehen Latein?"
    Plötzlich sah er Theseus und machte dem Germanen deutlich dass er kommen sollte.

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