Der erste Tag des Manövers

  • Thyrsus machte sich auf alles gefasst, nun wurde es endlich ernst und vor allem die Tiros konnten sich beweisen. Es wurde ja auch Zeit, endlich mal ein richtiger Kampf, endlich mal zeigen was man gelernt hatte, Optio und Centurio stolz machen und auch noch einmal dazu beitragen schneller den Tiro hinter sich zu lassen.

  • Die Arbeiten gingen schnell von der Hand, es wurden die
    restlichen Zelte abgebaut und Pfähle gezogen. Auch wenn wir uns alle beeilt hatte ,
    so konnten wir den rückstand nicht mehr aufholen. Wir waren kurz nach Mittag fertig.
    Verschwitzt und leicht auser atem standen wir nun in formation.

  • Die Sonne stand im Zenit, als ein Signal die Ankunft des Legaten verkündete. Er erwartete die marschfertig angetreten Cohorten der Legio II - gesäumt von den beiden Turmae - und fand sie auch vor. Im Hintergrund eilten noch einzelne Soldaten herbei. Es musste sich bei ihnen um die vor kurzem von der Wache abgelösten Männer handeln.


    Der Legat setzte nicht sofort an die Spitze und formierte die Kolonne, er umritt zunächst die angetretenen Männer. Es galt, eine Verbindung herzustellen, den Focus zu finden und den Einsatzwille zu stärken.


    "Soldaten der Legio Secunda!", rief der Legat mit voller Stimmlage. "Wir rücken heute aus, um den Truppenmarsch durch Feindesgebiet nachzuempfinden. Die Kameraden von der ALA werden versuchen, uns mit Schreien - den germanischen Weibern nachempfunden - und Trommeln in Angst und Schrecken zu versetzen, während wir durch Wälder marschieren, Flüsse überqueren oder unter ständiger Bedrohung unser Marschlager errichten. Wir werden es jedoch nicht dazu kommen lassen, dass sie unsere Nachhut angreifen können, unsere ungeschützten Flanken in dichten Wäldern attackieren oder uns am Aufbau von Formationen in freiem Gelände hindern. Wir sind das Schild und das Schwert Roms und wir treten heute an, um das zu beweisen!
    Zwei Tage werden wir durch das Gelände streifen, dann kehren wir als Unbesiegte in dieses Basislager zurück. Wir marschieren heute zunächst Richtung Nordosten. Ziel ist ein Fluss, den wir überqueren. Wir trainieren die Überquerung mit und ohne Brückenbau. Dahinter errichten wir einen Brückenkopf, der uns auch als Nachtlager dient. Auf dem Weg zum Fluss durchqueren wir ein Waldstück.
    Milites der Legio II, zeigt, was ihr gelernt habt, zur Ehre Roms, zur Ehre der Legion und für euch selbst!"


    Er strebte im ausgreifenden Schritt mit seinem Pferd der Spitze zu.


    "Milites, ad sinistram! Aequatis passibus pergite! Die Turmae flankieren den Zug." Hörner und Signum gaben den Befehl weiter.



    Parallel dazu erhielten die Männer der ALA eine Ansprache von ihrem Kommandeur Terentius Primus. Wenig später rückten die Turmae der ALA Numidia ebenfalls aus

  • Brigio blickte den Legionären nach, die aus dem Lagertor marschierten.
    Die meisten hatten noch keine richtige Schlacht erlebt, viele noch nie richtig gekämpft. Nun lag es an der Ala, ihnen einen kleinen Vorgeschmack zu geben.


    Brigio rief die Decuriones der Turmae II - IV und der Ausbildungsturma zu sich.
    Er teilte sie in Vorhut, Nachhut und Flankenschutz ein. Zu Scarpus sagte er.


    "Teile vier Mann von den Tirones als Kundschafter ein. Sie sollen möglichst unauffällig Fühlung zu den Legionären halten und Richtungsänderungen sofort melden."

  • Hadamar lauschte aufmerksam, als der Optio ihnen Bescheid gab, was nun anstand – und lief dann gemeinsam mit den anderen los, als der Wachwechsel kam, um schnellstmöglich ihr Zeug zusammenzupacken und sich ebenfalls abmarschbereit zu machen.


    Und dann... dann ging es los. Gemeinsam mit seinem Contubernium nahm er Aufstellung ein und sah zu dem Legat, der an ihnen vorbeiritt und noch mal eine Ansprache hielt. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein leichtes Grinsen, je länger der Legat sprach. Das klang nach Aufregung... nach Abenteuer. Als der Legat damit endete, dass sie zeigen sollten was sie gelernt hatten, klopften die Soldaten auf ihre Schilde, und zustimmendes Gebrüll antwortete dem Legaten – ganz eindeutig siegesgewiss. Und auch Hadamar konnte sich dem nicht entziehen, der Stimmung, die sich aufbaute, der Vorfreude, fast schon Euphorie, die sich breit machte, und mit der sie nun losmarschierten.

  • Gute Idee kommentierte der Atier die Idee seines Kameraden und brüllte sogleich los.


    MAGONIDAS, BANDULF.....UND ZWEI WEITERE TIRII ZU MIR.......und so wartete er nun und Brigio bis sich die genannten eingefunden hatten um den Befehl entgegenzunehmen und auszuführen.....


    Scarpus seuzte schwermütig. Zur Zeit hatte er wieder mal überhaupt keine Lust zu irgendetwas aber ein war sicher....den inneren Schweinehund würde er wie so oft besiegen, niederringen und tief, tief vergraben.

  • Rhythmische Tritte der Caligae ließen die Luft scheinbar vibrieren, als sich drei römische Cohorten ins Manövergebiet begaben.
    Auf den ersten Meilen erstreckte sich lockerer Laubwald. Die gewählte Marschroute sah keine besonderen Anforderungen für Mensch und Tier vor, das Gelände wies nur kleinere Senken und flache Hügel aus. Der Tross befand sich - im Gegensatz zum Anmarsch - in der Mitte der Kolonne. Menecrates die komplette zweite Cohorte an den Schluss der Kolonne gestellt. Sie sollte für die Sicherheit aller im Rücken sorgen. Die Wege verlangten keine allzu langgestreckte Marschformation, sodass sechs Mann nebeneinander laufen konnten. Die Seiten des Trosses schützte jeweils ein Ein-Mann-Ordo und patrouillierende Reiter.


    Erstes Ziel der Kolonne stellte ein Fluss dar. Hier sollte die Überquerung bei drohender Feindannäherung geübt werden. Hier sollten Sicherheitsmaßnahmen trainiert werden, das kühle Agieren bei ungewohnter Beschallung, verstärkte Aufklärungsarbeit, sogfältige Nachhutleistung.


    Menecrates schickte fünf Meilen vor Erreichen des Ziels eine Turma zur Aufklärung voraus. Mit einem Aufeinandertreffen der gegnerischen Manövereinheiten rechnete er nicht, denn die Operationsführung war erst für den fünften Tag des Manövers angesetzt. Dieses Wissen teilte er jedoch mit keinem seiner Männer. Sie sollten keinesfalls nachlässig sein.

  • Corvinus marschierte in den Reihen seiner Centurie und befand sich an der Außenseite seiner 6er Reihe. Inzwischen beherrschte er das marschieren in Formation so gut das er nicht mehr ständig auf seinen Vordermann achten musste. Deshalb und auch weil es ihm geboten vorkam beobachtete er fast ununterbrochen das Gelände und schwieg dabei. Das Grinsen war ebenfalls von seinem Gesicht verschwunden. Zu gut erinnerte er sich an seine Kindheit in der er mehrere Quadenangriffe selbst erlebt hatte und die Geschichten seines Vaters und des Veterans hatten das übrige dazu getan.
    Andererseits wünschte er sich fast bald auf echte Germanen zu treffen. Das waren zwar keine Quaden aber die ein oder andere Rechnung hatte er noch offen und Barbar war Barbar seiner Meinung nach.

  • Zitat

    Gute Idee kommentierte der Atier die Idee seines Kameraden und brüllte sogleich los.


    MAGONIDAS, BANDULF.....UND ZWEI WEITERE TIRII ZU MIR.......und so wartete er nun und Brigio bis sich die genannten eingefunden hatten um den Befehl entgegenzunehmen und auszuführen.....


    Scarpus seuzte schwermütig. Zur Zeit hatte er wieder mal überhaupt keine Lust zu irgendetwas aber ein war sicher....den inneren Schweinehund würde er wie so oft besiegen, niederringen und tief, tief vergraben.


    Adherbal rannte zu seinem Vorgesetzten
    "Tiro Magonidas meldet sich wie befohlen!"

  • Das Maschieren ging gut voran, die Flanken wurden durch Reiter gedeckt. An der Natur um uns herum konnte man bereits deutlich erkennen das es Herbst war, das konnte hier in Provincia Germania Superior alles bedeuten.
    Entweder man hatte Glück und es wurde nochmal warm, auch in der Nacht, oder man hatte Pech und es Regnete Tage lang und wurde bitter kalt.
    Aber ich versuchte mir nicht so viel Gedanken darüber zu machen, sondern mich auf meine Aufgabe zu Konzentrieren, den Centurio zu unterstützen.

  • Salve Magonidas grüsste Scarpus den Tiro.


    Eure Aufgabe ist es der Legion zu folgen und diese unter Beobachtung zu halten. Natürlich seid ihr dabei nicht zu sehen. Magonidas...richte dich nach den Germanen. Sie wissen ab besten Bescheid wie man sich in diesem Gelände zu verhalten hat und wie man sich unsichtbar macht.


    Sobald etwas ungewöhnliches vorfällt, sei es nun eine Abweichung der Marschroute oder etwas anderes möchte ich Meldung haben. Einer von euch soll dabei den Melder mimen und die Informationen ins Lager weiterleiten.

  • Das Haltesignal aus der Bucina des Legaten erklang und die Marschkolonne kam zum Stehen. Es störte Menecrates, dass die zur Aufklärung ausgesandten Equites noch nicht mit einer Meldung zurückkehrten. Er berücksichtigte dabei, dass die Reiter deutlich schneller als die Kolonne vorankamen, aber auch dass sie sicherlich konzentriert am Bestimmungsort vorgingen - keiner wollte Fehler machen. Nach Menecrates‘ Schätzung mussten sie etwa zwei Meilen vor dem ersten Tagesziel sein. Schon wollte der Legat Fußtruppen zur Unterstützung aussenden, als Hufgetrappel an sein Ohr klang.
    Er, der Tribun und die vorderen Reihen der Soldaten lauschten. Es handelte sich um zwei Reiter. Der Hufschlag der Pferde deutete auf ein zügiges, aber nicht überhastetes Tempo hin.


    "Einer bleibt zurück", sagte Menecrates zu seinem Tribun.
    Titus Ninnius Caudex nickte. "Der zweite verlangsamt", ergänzte der Tribunus Angusticlavius.


    Das Signal zum Weitermarsch erklang aus der Bucina. Für Menecrates stand fest, es handelte sich bei den Reitern um seine Vorhut. Wäre Gefahr in Verzug gewesen, hätte ihr Reittempo darauf hingewiesen und die üblichen Signale. Tross und Nachhut standen noch, als der Eques auf die inzwischen in Bewegung befindliche Marschspitze traf.


    "Legatus, Eques Appuleius Trogus meldet, das Gelände im Bereich des Flusses ist in weitem Umkreis frei von Hinweisen auf gegnerische Truppen. Wir haben mit besonderer Sorgfalt flussauf und -abwärts erkundet. Eine Meile nördlich befindet sich eine Flussweitung mit seichtem Wasserstand. Acht Männer überqueren dort den Fluss und erkunden das andere Ufer. Die restlichen sichern den Platz und den Rest des Weges für die Kolonne."


    Menecrates nickte, er fühlte sich gut ins Bild gesetzt. "Danke Appuleius Trogus. Verständige die Equites über unser Eintreffen. Fünf Centuriae werden eure Reihen verstärken und im Umfeld der von mir anvisierten Flussenge das Gelände sichern. Der Tross überquer den Fluss eine Meile nördlich an der seichten Stelle. Abite!"


    Menecrates wandte sich um und erteilte den fünf Centurionen, deren Centurien unmittelbar hinter ihm marschierten, den Abmarsch in erhöhtem Marschtempo. Sie sollten sich im Halbkreis um das Flussufer verteilen.


    "Der Rest aufschließen!"
    Fünf Centurien vergrößerten zusehends den Abstand zur Kolonne, während sich die Nachfolgenden bemühten, zur Spitze aufzuschließen. Die Maultiere wurden verstärkt angetrieben und die Nachhut sicherte weiter nach hinten ab.

  • Zitat

    Salve Magonidas grüsste Scarpus den Tiro.


    Eure Aufgabe ist es der Legion zu folgen und diese unter Beobachtung zu halten. Natürlich seid ihr dabei nicht zu sehen. Magonidas...richte dich nach den Germanen. Sie wissen ab besten Bescheid wie man sich in diesem Gelände zu verhalten hat und wie man sich unsichtbar macht.


    Sobald etwas ungewöhnliches vorfällt, sei es nun eine Abweichung der Marschroute oder etwas anderes möchte ich Meldung haben. Einer von euch soll dabei den Melder mimen und die Informationen ins Lager weiterleiten.


    Als Scarpus Adherbal befahl sich nach den Germanen zu richten sah es so aus als ob dieser auf eine Zitrone gebissen hatte. Er sagte aber zunächts nichts. Nachdem Scarpus geendet hatte blickte Adherbal sich um und suchte nach Bandulf. Dieser war ja ebenfalls gerufen worden und war dann wohl der Germane nachdem er sich richten musste. Eine Tatsache die ihm noch weniger schmeckte.

  • Primus ritt mit zwei Turmae an den Flanken der marschierenden Legionäre,...immer wieder bekam er Informationen von Speculatores die letztendlich nur bestätigten, daß die Marschroute frei war.
    Die topographischen Hindernisse waren dem Claudier bekannt, daher verzichtete Primus darauf ihn über Bachläufe, umgestürzte Bäume und sumpfige Wiesen zu informieren, sofern sie nicht von diesem allgemeinen Wissen um das Gelände abwichen.
    Es tat gut wieder im Sattel zu sitzen, die Grippe hatte ihn kalt erwischt, ebenso das Verschwinden von Valentina.Er hing seinen Gedanken nach, während sein Hengst ihn voranbrachte.
    Ein Frösteln überzog seine Schultern und er wurde eines besorgten Blickes gewahr. Lucius ritt neben ihm und hielt ihn mit Argusaugen im Blick. Primus mußte schmunzeln als er daran dachte, daß Lucius ihm zwei Wochen lang Wadenwickel und eine intensive Betreuung zukommen ließ.
    In seinen Fieberkrämpfen sah er oft die besorgte Miene seines alten Freundes,...aber er sah auch andere Gesichter,...er sah Tullia,...er sah Lupus...seine Brüder und seinen Vater. Letzteren gestreng wie eh und je. Dieser Blick war es der Primus wieder auf die Seite der Lebenden trieb. Um nichts in der Welt wollte er seinem Vater als Fiebertoter gegenübertreten.
    Beruhigend hob er die Hand. Sein Lächeln geriet etwas unheimlich, hatte er doch einiges an Gewicht verloren.
    Keine Sorge me amicus,...es ist das Wetter das mich frösteln läßt!
    In der Tat waren die Nächte kälter geworden, wenn auch die Götter das Manöver mit sonnigen Tagen begleiteten.
    Lucius nickte hielt den Freund jedoch weiter im Auge,...er würde den Atier wieder rufen lassen,...dieses verdammte Fieber hatte seinen Freund ziemlich ausgebrannt.
    Wieder kamen Nachrichten vom Gelände, aber keine Sichtung von Barbaren,...wo hatten die Mistkerle sich versteckt?

  • Menecrates hatte sich vorgestellt, auf diesem Marsch verschiedene Situationen zu simulieren. Anfänglich sollte das Gebiet weitgehend bekannt sein, später - nach der Flussüberquerung - wollte er die Reiterei Aufklärungsarbeit leisten lassen, nicht derart umfänglich wie bei einem Marsch durch feindliches Gebiet, aber es sollten Ansiedlungen und natürliche Hindernisse erst durch die Erkundung bekannt werden, sodass nach geeigneten Wegen gesucht werden müsste. Er wollte auch verschiedene Marschordnungen und deren Effizienz ausprobieren. Das betraf auch seine eigene Position und die seiner Stabsoffiziere innerhalb der Kolonne. Der Nachteil der augenblicklichen Formation bestand eindeutig in dem verzögerten Wechsel in eine Schlachtordnung. Vorteil war der größtmögliche Schutz von Maultieren und deren wichtiger Last.
    Mittlerweile näherte sich die Marschkolonne dem Fluss bis auf eine Meile. Die zurückgelegte Strecke lag weit unter den Anforderungen eines Übungsmarsches, die zu tragende Last für Mann und Tier blieb jedoch gleich. Neben Wechseltuniken und Mantel trug jeder einzelne Legionär sein persönliches Kochgeschirr, Öl, Lampen, Ersatznägel für die Schuhe, Decke oder Fell, Kleinwerkzeug und nicht zu vergessen: die Nahrungsvorräte. Menecrates hatte angewiesen, Verpflegung für fünf Tagemitzuführen, Vorratsdepots hatte er nicht anlegen lassen. Außerdem erteilte er die Anweisung, die Maultiere nur mit den für sie vorgesehenen Schanzwerkzeugen, der Mühle und dem Zelt zu beladen. An zusätzlichen Maultieren führte er nur wenige mit. Sie transportierten sein eigenes Zelt, das des Tribuns und der Centurionen, Akten und Pläne sowie ein leichtes Pfeilgeschütz.
    Weil sich Menecrates jedoch nicht blind auf Absprachen verlassen wollte, hatte er sich für einen Flankenschutz und gegen das nachgeordnete Platzieren der Maultiere entschieden. Außerdem ließ er bereits jetzt die Männer in Sechserreihen marschieren. Nach der Flussüberquerung würde er diese Vorsicht noch verstärken und auf einen schnellen Wechsel in eine Schlachtaufstellung - für alle Fälle - sorgen. Möglicherweise würde er sogar den Tross aufteilen. Nun jedoch ging es zunächst um die Flussüberquerung.


    Die vorausgesandten Centurien trafen auf die Vorhut und Teile davon besetzten strategisch wichtige Punkte, die dem Schutz der nachfolgenden Marschkolonne während Brückenbau und Überquerung dienten. Ein anderer Teil entfernte grob das Buschwerk am Flussufer, damit sich der Raum zur Aufnahme der Soldaten vergrößerte und mehr Hände beim geplanten Brückenbau zufassen konnten.


    Wenig später traf die Spitze der Kolonne beim Flussufer ein und es ertönte das Haltsignal. Bis die letzte Cohorte aufgerückt war, würde noch Zeit vergehen, die Menecrates jedoch nutzen wollte.


    "Tross und die ersten fünf Centurien der zweiten Kohorte schwenken Richtung Norden ab. Ziel ist eine Furt. Die der Tross nehmen wird. Ein Mann - zu Übungszwecken nicht reitend! - begibt sich mit einem Seil ans andere Ufer. Das Seil wird zwischen den Ufern an Bäumen befestigt und dient den Infanteristen als Halteseil, während sie den Fluss schwimmend oder wartend überqueren. Es ist auf das Trockenhalten der Ausrüstung zu achten!
    Der Rest: Aufteilen zum Holzschlagen und Brückenbau. Die Spezialisten vor!"


    Menecrates lenkte sein Pferd an Primus heran, während die Offiziere bereits die Befehle an die Soldaten weitergaben, die gleich darauf mit den Arbeiten begannen.
    "Ich gehe davon aus, dass du dich der Abteilung anschließen wirst, die an der Furt den Fluss überquert", begann er das Gespräch. Sie hatten sich wegen Primus' Erkrankung am Vortag nur unzureichend absprechen können, daher die Nachfrage des Legaten. Über grundsätzliche Punkte waren sie sich ja bereits einig geworden.

  • Primus grüßte den Legaten und entgegnete,
    Natürlich Legatus,...wir werden den Tross schützen. Er warf einen Blick auf die Spezialisten die begannen mit dem Brückenbau. Was er bisher gesehen hatte war ein effizient funktionierender Militärapparat, bewährt seit hunderten Jahren. Lächelnd meinte er,
    ...und du Legatus?...begleitest du den Tross oder bleibst du hier?...wenn ich Barbar wäre, könnte ich mir vorstellen dieses Unternehmen hier zu unterbinden,...
    Was natürlich voraussetzte, daß der Barbar strategisch dachte,...ein Umstand der wenig Begeisterung bei ihm wachrief.
    5 Centurien waren ebenfalls ein lohnendes Ziel,...er war gespannt auf wen sich die "Barbaren" stürzen würden. Innerlich tippte er auf den Tross,...dort gab es etwas zu plündern.

  • Menecrates' Platz stand bereits fest, dennoch wiegte er den Kopf, bevor er antwortete. "Es ist sicherlich immer sehr gut, sich in die Gedankenwelt eines Gegners zu versetzen, um dessen Schritte vorauszuahnen und ihnen zuvor zu kommen. Ich glaube, als Germane wären beide Punkte - der Brückenbau und der Tross - von Interesse, weil wir uns mit der Brücke auf ein festes Standbein beim Vormarsch stellen können, dort auch einen Brückenkopf errichten können. Mit einem Fuß im Land - ich würde das als Germane zu verhindern suchen. Dass der Tross ebenfalls von besonderem Interesse ist, zumal sein Verlust uns schwer treffen würde, liegt auf der Hand. Vielleicht teilen sich ja die Gegner, weil sie sich nicht entscheiden können." Menecrates lächelte verschmitzt.
    "Wie dem auch sein, ein Kommandeur beim Tross reicht allemal, der andere, also ich, sollte beim Brückenbau bleiben, zumal der von meinen Einheiten ausgeführt wird.
    Wir sehen uns am anderen Ufer."
    Und Menecrates meinte damit gewiss nicht den Styx.

  • Corvinus als Teil der Centuria IV schwenkte nach Norden und marschierte noch etwas weiter.
    `Eine Furt mit dem Tross überqueren´ ging es ihm durch den Kopf. Wenn sie jetzt auf dem Weg in eine Schlacht gewesen wären hätte er ziemlich geflucht als Bewachung des Trosses abgestellt zu sein. Aber so... auch Corvinus konnte sich denken das der Tross wohl ein lohnendes Ziel für den Feind sein würde.

  • Es ging also Richtung Norden, eine Furt zu überqueren. Der Weg bis jetzt war ohne zwischenfälle geschafft, die Männer maschierten sauber und weit und breit war kein Feind zu sehen. Aber dieser würde noch kommen, da war ich mir sicher.
    So maschierten wir nun Richtung Furt, mit einem flauen Gefühl im Magen...


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Fünf Reiter der Vorhut, die Soldaten unter dem Kommando des Praefectus Terentius Primus und fünf Centurien der zweiten Cohorte aus der Legio Secunda strebten der Furt des Flusses zu. Maultiere und Soldaten hielten sich in ihrer Zahl etwa die Waage. Die Wegstrecke entlang des Ufers ließ nur eine Viererreihe beim Marschieren zu. Der Tross wurde gleichmäßig auf die einzelnen Centurien verteilt, sodass im Falle eines Angriffs eine Wendung zur Seite genügte, um die Bodentruppen in eine Schlachtaufstellung zu bringen. Trat diese Aufstellung ein paar Schritte nach vorn, würde der Tross in ihrem Rücken - auf der Flussseite - geschützt verbleiben.
    Eine römische Landmeile stellte keine besondere Herausforderung dar, deswegen gelangten der Tross und die Männer recht bald an die besagte Furt. Die Überquerung des Flusses für den Tross würde unter der Befehlsgewalt des Praefectus stattfinden. Einer Anweisung des Legaten folge leistend, suchten die Centurionen aber einen Freiwilligen, der ein Seil an die andere Flussseite bringen würde, damit die übersetzenden Infanteristen eine Halteleine zur Verfügung hatten. Im Augenblick wusste noch keiner von ihnen, ob es eine Strömung gab oder wie tief die Flussmitte überhaupt war. Ganz gleich, wie die Verhältnisse sein würden, der Legat hatte das Üben einer Flussüberquerung per Halteseil angeordnet.


    "Gibt es einen Freiwilligen für diese Aufgabe? Wenn nicht, dann bestimmen wir, wer ein Seil an das andere Flussufer bringt. Nachdem das Seil gespannt ist, erfolgt die Übersetzung von Mann und Tier nach Anordnung des Praefectus Alae."



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