Hochzeitsfeier von Gaius Pompeius Imperiosus und Iunia Axilla

  • Die Rede ihres Vetters war kurz und prägnant, vielleicht nicht so ausschweifend, wie es der hohen Gesellschaft wohl angemessen gewesen wäre, aber Axilla hätte selbst nicht gewusst, was man noch hätte sagen können. Hätte ihr Vater noch mehr gesagt? Axilla wusste es nicht, sie hatte nie erlebt, dass er vor einer wirklichen Gesellschaft eine Rede gehalten hatte. Vor seinen Männern hatte er das sicherlich, und als Sohn aus iunischem Hause und vor allem von Axillas Großvater hatte er sicher auch eine Ausbildung in Rhetorik erhalten. Ritter war er auch gewesen. Aber hätte er deshalb hier blumige Reden geschwungen? Wohl eher nicht. Axilla erinnerte sich eher an die Eindrücklichkeit seiner Stimme in den kurzen, liebevollen Sätzen ihr gegenüber, nicht an falsche Komplimente.
    So lächelte sie Seneca nur zu, als der die Gäste einlud, und schritt mit Imperiosus an ihrer Seite voran zu den hergerichteten Tischen und Klinen. Sie selbst nahm an dem hergerichteten Korbsessel Platz und wartete, dass die Gäste selbständig Platz nahmen. Eine Platzordnung gab es sogesehen nicht, sie hatte ja auch bis zuletzt nicht gewusst, wer denn überhaupt kommen würde. Axilla vertraute darauf, dass die Leute schon ihren Platz finden würden, und zur Not waren ja alle Sklaven der Casa Iunia bereit, pflichtbewusst noch Korbsessel oder Klinen herbeizuschaffen und zu verrücken, so dass jeder so sitzen konnte, das man sich gut unterhalten konnte.


    Sie selbst hätte sich nur zu gern in eine stille Ecke gesetzt, doch ihr stand diese freie Wahl nicht zu. Recht zentral und gut sichtbar hatte sie Platz genommen, um so jedem Gratulanten, der jetzt vielleicht kommen und mit ihr noch ein wenig sprechen wollte, auch zur Verfügung zu stehen. Und vielleicht wollte der ein oder andere ihr auch jetzt etwas schenken, ehe der Zug zur Casa Pompeia in wenigen Stunden die Feier beenden würde, und so erst wieder am Empfang des nächsten Tages diese Gelegenheit sein würde. Axilla mühte sich, nicht in sich zusammenzusinken ob dieser Aussichten. Vor allem nicht ob der einen Aussicht, dass sich Salinator wohl kaum die Ehre streitig machen lassen würde, sich direkt zu Imperiosus und ihr zu setzen. Immerhin hatte er den höchsten Rang, nachdem der Kaiser wie erwartet nicht gekommen war (und – wie erwartet -nicht einmal auf das Schreiben geantwortet hatte).
    Und so ließ sie sich einschenken und lächelte freundlich, ließ ihren Blick über die dargereichten Speisen schweifen. Ihre Sklaven hatten wirklich alles sehr schön hergerichtet. Es gab gekochte Eier in einer scharfen, roten Sauce, zartes Hühnchen, in Milch gekocht, oder auf ägyptische Art mit feurigen, bunten Gewürzen, dazu jede Menge Gebäck und Brot, gegrillte Vögel, Pastinaken, Möhren, eingelegtes Obst... alles, was man im Winter an Leckereien bekommen konnte. Alles – nur keine Austern. Das hatte sie nach der Hochzeit von Decima Seiana und Terentius Cyprianus doch behalten.


    Sim-Off:

    Bedient euch in der Wisim


    P.S.: Da sich an anderer Stelle die Ereignisse grad überschlagen, bin ich nicht böse, wenn der ein oder andere seine Energien lieber auf die Reaktion darauf verwenden will als diese zeitlich viel früher stattfindende Hochzeit.

  • Macer und Albina folgten der Einladung zu Tisch und auf dem Weg dorthin kreuzten sie nicht ganz zufällig den Weg von Germanicus Sedulus und seiner Frau. "Salve, Germanicus!" grüßte Macer freundlich den Kollegen aus dem Senat, mit dem er sonst eher selten ins Gespräch kam. "Was macht die Sorge um die öffentlichen Bauwerke?", erkundigte er sich lächelnd nach den Amtsgeschäften des Curator operum publicorum, auch wenn Gespräche zu beruflichen Themen nicht unbedingt passend für ein gesellschaftliches Ereignis waren.

  • Dem Strom der Gäste zu den Klinen hin folgte auch die kleine Familia Flavia Graccha, ein wenig irritiert zuerst ob der freien Platzwahl, dann jedoch war Gracchus durchaus nicht unglücklich über diesen Umstand, bedeutete es doch gleichwohl eine Sitzposition ein wenig außerhalb der Reichweite des Praefectus Urbi sich suchen zu können. Während Antonia sich auf einen der Korbstühle platzierte, legten die beiden Gracchen sich auf eine Kline, von wo aus der Ältere den Vescularier durchaus noch gut im Blick hatte - denn genau genommen war er dem Praefectus außerhalb des Senates noch selten begegnet und darob durchaus neugierig, wie dieser im halbwegs privaten Umfeld agierte, wiewohl selbstredend der Besuch einer Hochzeit mehr öffentliche, denn private Angelegenheit war, indes durchaus ein wenig persönlicher als etwa der Besuch eines offiziellen Opfers. Das Festmahl letztlich gereichte dazu, dass Gracchus an der Feierlichkeit ein wenig mehr Gefallen fand, delektierte er doch insbesondere die scharfen Speisen, von deren Art es in der Villa Flavia stets viel zu wenige gab.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus legte den Kopf schief. Scheinbar hatte Sedulus noch immer ein schlechtes Gewissen wegen seiner Unverschämtheit in der Castra Praetoria! Aber Salinator hatte beschlossen, vorerst darüber hinwegzusehen, ihn aber weiter im Auge zu behalten. "Och, alles läuft soweit. Wie geht's den Kindern?" fragte er dann.


    Sedulus bekam halbwegs mit, dass sich Serrana mit ihrem Vetter unterheilt. Allerdings nicht genau über was aber er mußte sich ja auch auf Salinator konzentrieren was ihm schwer genug fiel. Irgendwie fühlte er sich heute nicht so fit wie sonst an solchen Festen.


    Danke der Nachfrage. Ihnen geht es soweit gut. Zumindest als wir das Haus verließen. Ich hoffe sie geben Ruhe und stellen nicht den kompletten Hausstand auf den Kopf in der Zeit in der wir nicht zuhause sind.


    Grinste Sedulus kurz.


    Sie werden einfach zu schnell groß... Und man hat kaum Zeit für sie.


    Salinator wollte Sedulus nicht wegen seinen Schwager befragen und wegen des Imperator schon gar nicht.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer und Albina folgten der Einladung zu Tisch und auf dem Weg dorthin kreuzten sie nicht ganz zufällig den Weg von Germanicus Sedulus und seiner Frau. "Salve, Germanicus!" grüßte Macer freundlich den Kollegen aus dem Senat, mit dem er sonst eher selten ins Gespräch kam. "Was macht die Sorge um die öffentlichen Bauwerke?", erkundigte er sich lächelnd nach den Amtsgeschäften des Curator operum publicorum, auch wenn Gespräche zu beruflichen Themen nicht unbedingt passend für ein gesellschaftliches Ereignis waren.


    Sedulus und Serran hatten sich wie die Anderen gerade zu Tisch begeben als sein Kollege der Senator Purgitius Macer samt seiner Frau auf sie zukamen.
    Sedulus nickte der Frau des Senators zu und antwortete lächelnd.


    Salve Senator Purgitius. Nunja, eines der Gebäude mußte ich für Besucher sperren lassen, da es zu gefährlich is, es zu betreten. Ich hielt es für das Beste! Im Frühjahr geht es dann zur Sache!


    Zumindest ging Sedulus davon aus. Allerdings konnte da noch einiges dazwischen kommen.

  • "Oh, welches denn?", erkundigte sich Macer interessiert. Es kam durchaus häufiger mal vor, dass ein Gebäude oder ein Teil eines Gebäudes gesperrt wurde, wenn Bauarbeiten nötig waren. Dafür gab es ja schließlich auch diesen Curatorposten, damit sich jemand darum kümmerte. Aber in letzter zeit hatte Macer nichts von einer Sperrung mitbekommen, so dass es ihn wirklich interessierte, welches Gebäude denn diesmal betroffen war. Nicht, dass er selber bald dort hin musste und dann vor einem Bauzaun stand.

  • Nun, es handelt sich um die Porticus Liviae. Es ist also jetzt kein sehr wichtiges Gebäude und ich hoffe die Leute können diese Sperrung ein klein wenig verschmerzen.


    Und bevor Marcer fragen konnte was denn das Problem war...


    Es ist eines der Gebäude von dem wir es vor Wochen im Senat hatten, von wegen öffentlicher Ausschreibungen. Die Säulen haben mehr gelitten als ich dachte. Es werden da einige ausgetauscht werden müssen!


    Erklärte Sedulus sogleich.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca


    Seneca lächelte breit über's ganze Gesicht..
    "Nichts lieber als das! Es würde mich unendlich freuen die Kleinen kennenzulernen, und natürlich auch Zeit mit dir und deinem Mann zu verbringen.", sagte Seneca erfreut, hatte er doch nicht mit einer Einladung gerechnet..
    "Sag mir einfach bescheid wenn ihr Zeit habt, ich habe nicht viel Übung im Umgang mit Kindern, aber ich schätze es wird höchste Zeit.", fügte Seneca noch an und konnte sich sein Lächeln weiterhin nicht verkneifen. Es war so als wäre seine Familie gewachsen, mal wieder, und diesmal nahm er sich vor die Verbindungen beisammen zu halten.


    "Wundervoll, dann schicke ich dir im Laufe der nächsten Woche einen Boten vorbei." strahlte Serrana aufrichtig beglückt über die unverstellte Freude ihres Cousins und hätte ihn am liebsten direkt jetzt mit nach Hause und ins Kinderzimmer geschleppt. Während Sedulus sich neben ihr mit Salinator über die Kinder unterhielt, wurde die Ehezeremonie vorbereitet und Serrana beobachtete, wie aus ihrer verwitweten Cousine wieder eine Ehefrau wurde. Während sie das frischgetraute Paar betrachtete, wurde ihr bewusst, dass sie nach wie vor so gut wie nichts über Axillas zweiten Mann wusste. Vielleicht war das aber auch gar nicht so schlecht so, immerhin hatte ihre kindische Neugier in bezug auf dessen Vorgänger, Aelius Archias, seinerzeit einige Dinge losgetreten, die Serrana auch heute noch recht schwer im Magen lagen. Nein, lieber gar nichts wissen und den gemeinsamen Umgang auf unverfängliche Floskeln beschränken, das war sicherer.
    Das Ende der Zeremonie riss sie wieder aus ihren Überlegungen, und auf die Aufforderung Senecas hin ging Serrana gemeinsam mit Sedulus hinüber zum Festmahl, wo sie auf den ehemaligen Consular Purgitius und dessen Gattin trafen, eine Tiberia, wenn sie sich nicht irrte.


    "Salvete Purgitius,....Tiberia...." grüßte sie freundlich und überlegte dabei im stillen, ob sie den beiden überhaupt schon einmal offiziell vorgestellt worden war. Falls nicht, konnte ihr Mann das jetzt ja immer noch nachholen.

  • Mit der Porticus Liviae hatte Macer in der Tat auch wenig bis gar nichts zu tun, so dass er die Einschätzung des Curators problemlos teilte, dass es sich um ein nicht ganz so wichtiges Gebäude handelte. "Das sollte in der Tat zu verschmerzen sein, gerade jetzt im Winter, wo man ohnehin kaum im Freien wandelt", kommentierte er daher. Er wusste nicht, ob und wie viele Schulen die Porticus als Klassenzimmer nutzten und ob diese sich dann nun einen anderen Ort suchen mussten, aber das war nun auch nicht sein Problem. "Die Ausschreibung ist schon veröffentlicht?"

  • Ja, dass denke ich mir auch.


    Lächelte Sedulus kurz.


    Sie sollte baldigst ausgehängt werden. Zumindest ist sie schon in Arbeit.


    Kam auch prompt die Antwort auf die Frage hin, wie es um die Ausschreibung stand.


    Ich weiß gar nicht, ob du meine Frau kennst Senator Purgitius Macer. Darf ich dir Iunia Serrana vorstellen.


    Es war schon eine Weile her, wo sich Sedulus bei einem mehr oder weniger öffentlichen Anlass mit seiner Frau hatte blicken lassen von daher wußte er jetzt nicht genau, in wie weit er sie schon mit diversen Senatoren und den wichtigen Eques bekannt gemacht hatte.

  • Mit der Vorstellung traf Germanicus Sedulus genau den richtigen, denn natürlich hatte Macer keinerlei Erinnerung daran, ob ihm Iunia Serrana schon einmal vorgestellt wurde. Er hätte sogar auf ihrer Hochzeit sein können und es möglicherweise nicht mehr gewusst. Immerhin kam er jetzt um großere Peinlichkeiten herum, da er die Vorlage des Senatskollegen einfach aufnehmen konnte. "Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen, Iunia Serrana", antwortete er daher und stellte im Gegenzug seine Frau vor. "Meine Frau, Tiberia Albina", erklärte er, auch wenn das bis auf den Namen wohl selbsterklärend war, dass die Dame an seiner Seite eben seine Frau war. Immerhin fiel ihm sogar etwas ein, wie er die nette Plauderei fortsetzen konnte. Zugegebenermaßen nichts kreatives, sondern das, was sich ohnehin aufdrängte bei dem Namen Iunia. "Du bist mit der Braut verwandt?", erkundigte er sich und vermied es tunlichst, einen Verwandtschaftsgrad zu raten. Das konnte nur schief gehen.

  • "Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Senator Purgitius." antwortete Serrana, die sich mittlerweile ziemlich sicher war, dass sie weder mit dem Purgitius noch mit seiner Frau jemals bereits persönlich gesprochen hatte. "Es ist mir auch eine Ehre dich kennenzulernen, Tiberia." wandte sie sich dann an dessen Gattin, die nur wenige Jahre älter zu sein schien als sie selbst. Auf die Frage des Senators sah Serrana unwillkürlich zu Axilla hinüber und nickte dann. "Ja, das bin ich. Axilla und ich sind Cousinen, unsere Väter waren Brüder." Nicht, dass das bedeutete, dass Axilla und sie ein auch nur ansatzweise enges oder gar freundschaftliches Verhältnis zueinander verband, aber das musste man den ahnungslosen Hochzeitsgästen ja nun wirklich nicht auf die Nase binden. "Es freut mich übrigens sehr, eine weitere Tiberia kennenzulernen. Tiberia Septima ist eine meiner besten Freundinnen, auf ihrem Landgut haben Quintus und ich einige Zeit nach der Geburt unserer Zwillinge verbracht."

  • Albina folgte der Unterhaltung wie immer mehr oder weniger aufmerksam, bekam es aber sogleich mit, als diese von renovierungsbedürftigen Gebäuden zu Interessanterem umschwenkte. "Es freut mich ebenso, dass wir uns endlich kennen lernen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Septima dich schon des Öfteren erwähnt hat, auch wenn ich sie leider selten in der letzten Zeit gesehen haben." erwiderte sie. Generell war Albina bewusst, dass sie gewisse soziale Verpflichtungen in der letzten Zeit ein wenig vernachlässigt hatte. Zu viel anderes, weniger Schönes hatte sie beschäftigt. Häufig also fehlte ihr Energie und Muße für solche Veranstaltungen, sodass sie diese mied, wenn es sich um weniger bedeutsame hielt. "Ihr habt Zwillinge?" fragte sie dann und blickte auch zum Gatten, den sie sich erinnerte bereits häufiger irgendwo gesehen zu haben. "Dann müsst ihr ja von den Göttern gesegnet sein."

  • Die Tiberia sah Sedulus an, als würde sie ihn irgendwoher kennen, doch wüßte Sedulus jetzt nicht wirklich woher und nickte ihr zur Begrüßung freundlich zu.
    Schließlich meinte er mit einem Lächeln als diese meinte Serrana und er, wären von den Göttern gesegnet.


    Mag sein das die Götter auch ein klein wenig dazu beigetragen haben, aber wie heißt es doch so schön: Ohne Fleiß keinen Preis!


    Und grinste nun noch mehr und zwinkerte Serrana zu.

  • Auch wenn Macer diesbezüglich nun wirklich nicht zu den Erfahrendsten gehörte, war er sich schon ziemlich sicher, dass Zwillinge nicht allzu viel mit Fleiß zu tun hatten. Selbst wenn die Aussage nur scherzhaft gemeint war und der Germanicer damit lediglich seine anscheinend überdurchschnittliche Potenz erwähnen wollte, war sich Macer sicher, dass eben jene auch ein Geschenk der Götter sein müsste. "Oh, ganz sicher ist das ein Geschenk der Götter!", pflichtete er daher Albina bei. "Jungen oder Mädchen?", fiel ihm dann eine weitere, unglaublich unkreative Frage ein, die man in so einer Situation wohl stellen musste.

  • Serrana, der man kaum einen größeren Gefallen tun konnte, als ihre Familie und sie selbst mit göttlichen Segen gleich welcher Art in Verbindung zu bringen, hatte gerade den Mund geöffnet, um der Tiberia begeistert zuzustimmen, als Sedulus ihr mit einer Bemerkung zuvor kam, die seine im Vergleich zu seiner Frau doch eher begrenzte Frömmigkeit deutlich unter Beweis stellte. Unauffällig, zumindest hoffte Serrana, dass es ihr halbwegs unauffällig gelungen war, stieß sie ihrem Ehemann den Ellenbogen in die von der Toga gut gepolsterte Seite und spürte, wie sie seit langer Zeit mal wieder rot anlief, Phänomen, das vor ihrer Eheschließung quasi an der Tagesordnung gewesen war.
    "Ich denke auch, dass Iuno uns besonders wohlwollend gesonnen war, wir haben ihr nach unser Rückkehr nach Rom auch sofort ein besonderes Opfer dargebracht." sagte sie schnell und atmete innerlich erleichtert auf, als der Purgitius sich einfach weiter unbeirrt durch den üblichen Fragenkatalog arbeitete. "Es sind ein Junge und ein Mädchen, beide kerngesund, den Göttern sei Dank. Wahrscheinlich würden sie die komplette Casa auf den Kopf stelle, wenn man sie ließe. Darf ich fragen, ob ihr auch Kinder habt?"

  • Die Rückfrage war wohl unvermeidlich gewesen und Macer gab sich Mühe, in keiner Weise besonders berührt davon zu wirken. Es wusste ohnehin wohl tatsächlich schon jeder, dass Albina und er schon lange genug verheiratet waren, um eigentlich langsam mal Kinder zu haben. "Nein, wir sind noch kinderlos", antwortet er daher. Bevor sie das Thema vertiefen konnten, fiel ihm zum Glück noch eine weitere Frage ein, die er stellen konnte. Dabei kam ihm zu Gute, dass er von fremden Familiengeschichten nun einmal in den seltensten Fällen etwas mitbekam und daher auch banale Dinge fragen konnte. "Wie alt sind sie denn?", lautete daher die Frage, denn eine Gefahr für die Casa ging wohl erst ab einem gewissen Alter der Kinder aus.

  • Die Zeremonie war beendet. Ich entschuldigte mich kurz beim Tiro. Eine für mich wichtige Angelegenheit war fällig ins Reine gebracht zu werden. Lange genug hatte ich es aufgeschoben. Axilla saß auf dem ihr zugedachten Platz der Braut. Wohlfühlen war gewiss etwas anderes bei ihr. Man sah es deutlich, dass ihr der Platz nicht behagte. Ich nach unserem Desaster bei Seiana's Hochzeit gleich dazu.
    Ungezwungen trat ich auf sie zu, blieb vor ihr stehen. Die Klinenplätze in ihrer Nähe standen mir nicht zu. Den Rang und Namen hatte ich nicht, dass ich mir das Recht heraus nehmen konnte. Es reichte, dass ich mir erlaubte sie vertraulich anzureden. " Axilla, meinen Glückwunsch zur Heirat. Mögen die Götter ihre behütenden Hände über diese Verbindung halten. Ich nehme das gleich zum Anlass meine bestehenden Schulden bei dir zu begleichen." Mit einem tiefen Griff in mein Münzsäckchen beförderte ich einen Aureus zu Tage. " 1 Aureus, meine Wettschulden. Möge er dir Glück bringen. Ein kleiner Versuch, die unangenehmen Erinnerungen an unsere missglückte Konversation zu mildern." Ein Lächeln wollte sich nicht so richtig einstellen. Ich hatte sie damals sehr angegangen.


    Sim-Off:

    P.S.: Da sich an anderer Stelle die Ereignisse grad überschlagen, bin ich nicht böse, wenn der ein oder andere seine Energien lieber auf die Reaktion darauf verwenden will als diese zeitlich viel früher stattfindende Hochzeit.
    Ich bin so frei :)

  • Albina war von der recht prahlischeren Antwort des Germanicus zunächst etwas irritiert, bemühte sich aber, sich dies nicht anmerken zu lassen und lächelte schlichtweg milde. Seine Ehefrau schien etwas anderer Natur, da sie auf die Worte ihres Gatten hin leicht zu erröten schien. Gesunde Zwillinge, noch dazu ein Junge und ein Mädchen - zwangsläufig musste Juno es mit den beiden gut gemeint haben, was ALbina wieder zu der Frage führte, was Juno wohl gegen sie selbst haben mochte? Und prompt kam die unumgängliche Rückfragt, die Albinas Schwachstelle trafe. Sie bemühte sich, ihren Scham darüber nicht durchblicken zu lassen und war froh um die schnelle und unaufgeregte Antwort Macers. So lächelte sie schlichtweg weiter aufgesetzt, während sie sich bemühte keine negativen Gedanken aufkommen zu lassen. "Sind die beiden eure ersten Kinder?" fragte Albina interessiert. Bisher war das nicht erwähnt worden, und da sie nicht wusste, wie lange die beiden schon verheiratet waren, hätte es durchaus sein können, dass sie bereits ältere Kinder haben könnten. Vielleicht, dachte sie, sofern sie selbst jemals schwanger sein würde, könnte sie sich mit Serrana über das ein oder andere Detail des Kinderbekommens austauschen.

  • Die Gäste begaben sich zu Tisch und hier und da fingen Gespräche an. Mit halbem Ohr hörte Axilla bei dem Gespräch ihres Schwippschwagers mit Consular Purgitius zu – so die räumliche Trennung es denn zuließ, hatten sie sich doch nicht direkt zu Axilla und Imperiosus gesetzt. Kurz spitzte sie die Ohren, als Sedulus etwas von Baumaßnahmen und einer öffentlichen Ausschreibung erzählte, aber schnell legte sich ihr Interesse auch wieder. Nicht, weil der Ort oder der Umfang uninteressant wäre, so dass es nicht lohnen würde, wenn sie Kephalos einmal darauf schauen ließ. Aber... es war Germanicus Sedulus. Und der war der Vetter von Germanicus Avarus, bei welchem sich der Senat schon in einer Debatte lustig gemacht hatte, dass dieser ja der eigentliche Curator wäre, da er ohnehin alle Arbeiten erledige. So als Lectrix der Acta bekam man eine ganze Menge mit. Und Axilla wollte nicht den Eindruck erwecken, sie würde etwas nur bekommen, weil Serrana seine Frau war. Und so unbedingt musste sie mit den Germanici jetzt auch ncihts zu tun haben.
    Überraschenderweise war aber Vescularius Salinator gänzlich stumm. Kein Aufpoltern, kein unangebrachtes Verhalten und das gefürchtete Nähe-Suchen blieb auch aus. Das war ja schon beinahe ein erfolgreiches Essen zu nennen. Wenn es weiterhin so blieb, konnte Axilla im Grunde gar nichts falsch machen. Ihr Appetit war zwar vor lauter Nervosität noch immer in jenseitigen Gefilden zu suchen, dennoch nahm sie sich zumindest ein Stückchen scharf mariniertes Hühnchen auf die Platte vor sich und fing an, sich zu entspannen.


    Und dann traute sich doch einer der Gäste, direkt das Gespräch mit ihr zu suchen. Dass es ausgerechnet Decimus Massa war, damit hatte sie nun nicht unbedingt gerechnet. Aber es war eher eine freudige Überraschung. Oder zumindest halbfreudige, waren die Decimer doch auf andere Weise bekloppt als die Germanicer.
    Dennoch bekam eben dieser Decimer ein Lächeln, als er den Aureus überreichte. Axilla hatte das schon ganz und gar vergessen gehabt. “Den Aureus nehm ich gern, auch wenn ich mich an missglückte Konversationen gar nicht erinnern kann“, meinte sie charmant. Natürlich konnte sie sich noch an das Gespräch erinnern, aber es klang einfach sehr viel netter, wenn sie sagte, sie könnte es nicht. Und heute musste sie einfach nett sein. Sie konnte ja schlecht ihre eigenen Gäste anblaffen. Und so schrecklich war Massa nun auch nicht im Vergleich zu seinem Vetter Serapio. DER hatte sie wirklich beleidigt und sie feindselig behandelt. Dagegen war Massa ja fast ein handzahmer Welpe gewesen, der im Übermut einmal gezwickt hatte.
    So, jetzt musste sie nur noch etwas nettes zu sagen wissen, um die Konversation fortzuführen. “Und ist es bei der Classis auch so abenteuerlich wie in Ägypten bei der Legio? Oder sind die Piraten wegen des Winters friedvoller als die Blemmyrer ihrerzeit?“ Das war doch ein gutes Thema! Axilla war ein klein wenig stolz auf sich.

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