Wachdienst am Limes

Vom Lärm geweckt, richtete ich mich auf. Der Rücken schmerzte, doch war das jetzt nebensächlich. Ich ging ins Licht der ersten Sonnenstrahlen und kniff die Augen zusammen. Wischte mit den Händen über das Gesicht und öffnete sie wieder. Der Tribun Octavius stand vor mir.

"Heil euch Tribun,

verzeiht meinen Aufzug, aber ich bin erst heut Morgen zu Bett. Bitte setzt euch doch. Ich möchte euch die Situation erklären... "

Nachdem Brutus geendet hatte, stellte ein Soldat ihm eine Schüssel Essen hin und fragt, ob auch der Tribun etwas haben wollte. Doch dieser schien nachzudenken und so trat der Soldat wieder ab. Subdulus hingegen nahm noch einen Laib Brot und riss sich ein großes Stück ab, dann setzte er den Löffel an und nahm die dicke Gemüsebrühe zu sich.

Im Essen erzählte er von den Vorkommnissen der Nacht, vom Einfall vor einigen Tagen und von der Dringlichkeit den Limesverbund mehr zu befestigen.

Octavius hörte den Ausführungen des Centurios gespannt zu.
Danach meinte er nur knapp:

So laß uns das Loch endlich stopfen bevor es den Barbaren wirklich gelingen sollte hindurchzubrechen.
Wieviel Mann hast Du jetzt hier also mit den Auxiliaeinheiten Centurio Subdolus? Nur für den Fall der Fälle.

"Hm, ich habe fünf Trupps a 10 Mann als Patrolien draußen. Die Hilfstruppen umfassen 100 Mann mit leichter Bewaffnung und 100 Bogenschützen, welche ich fast alle zu eurem Schutz um das Leck positioniert habe. 30 Bogenschützen davon sind hier stationiert und würden einen Sturmangriff verteidigen. Dazu noch die Legionärsposten auf den Türmen... also hab ich noch 100 Männer frei, die im Notfall einzusetzen sind."

Hmm gut. Ich habe ein vollständige Cohorte. Nun ist die Frage wieviel Mann der Feind hat.
Die Hälfte lass ich hier um ein Lager zu errichten, der Rest wir einstweilen mit dem Ausbessern des Limes anfangen.

Als die beiden Offiziere die Hütte verließen gab Octavius die Order das die ersten zwei Manipel ein Lager errichten sollen wärend das Dritte mit den Ausbesserungsarbeiten zu beginnen hat.

So ließ er sich von Subdolus die Stelle zeigen und führte das dritte Manipel dorthin.

"Hier ist es nun, die Balken sind morsch geworden im Regen der vergangenen Jahre, der Druck war zu hoch und der Wall hat sich von innen heraus selbst zerstört. Vielleicht sollte man mehr Teer verwenden, um die Stämme zu schützen. Doch vorerst sollte eine Reperatur genügen.
Das Beste wäre wohl ein Steinwall, aber dafür hat der Staat kein Geld..."

...signierte Brutus und übergab die Stelle an Callidus. Sein Gang ging zurück zum Wachposten. Vielleicht würden wir den Tag nochmal in Ruhe erleben können. Sicher waren die Germanen von dem emsigen Treiben überrascht und verunsichert, konnten sie doch nicht sehen, wieviele Truppen hinter den Palisaten standen...

Als der Centurio Subdolus wieder gegangen war gab Octavius den Befehl mit den Ausbesserungsarbeiten zu beginnen.

Ein Teil der Männer machte sich daran Bäume zu fällen wärend andere sich am defekten Limes zu schaffen machten. So wurden die Reste der Palisade die auf ca. 30 Metern noch standen entfernt und neue Löcher gegraben bzw. die alten ein wenig tiefer.

Centurio Flavius, Du überwachst das Ganze hier! Ich schau mal wie weit das I. und II. Manipel mit dem Lager ist.

"Ja Tribun."

Nun Marcus Quintilius Drusus, Optio... üben wir wieder den Ernstfall? Meine Befehle waren doch klar oder? Keine Anzeichen von mehr Militär zeigen. Falls da drüben im Wald wirklich wer sein sollte, dann laß ihn ruhig kommen. Unsere Position ist hier eindeutig die Bessere und ich denke nicht, das die Germanen so dumm sein werden, es nicht auch zu sehen. Also immer schön ruhig Optio.

Alle Mann zurück auf Wachstation, das kleine "Aufstellung nehmen" ist vorbei!"

Er nahm Drusus bei den Schultern und führte ihn in die Wachhütte.

"Hier nimm erstmal einen kräftigen Schluck besten germanischen Wein. Der beruhigt und läßt uns die Dinge deutlich einfacher sehen.

Hm klar ist doch, das Rom keine Scharmützel hier in Germanien sehen möchte. Wir haben die Aufgabe die Grenze zu bewachen und Rom zu sichern. Unsere Aufgabe ist es nicht einen Konflikt vom Stamm zu brechen. Das Imperium braucht eine sichere und friedliche germanische Grenze. Ich hoffe ja, der Pfeil konnte bisweilen dem HQ weiter helfen.
Mal sehen vielleicht sitzen wir schon bald wieder zusammen in der Taverne, oben in der Stadt. Also laß uns das hier zu Ende bringen, wie es für Rom am Besten ist."

Brutus nahm einen kräftigen Schluck und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. "So Optio Marcus, wollen wir mal schauen was der Limes so macht. Hol uns zwei Pferde, wir reiten zusammen."

Ein Meldereiter aus Moguntiacum traf am Turm III ein.

Ave Centurio Subdolus, ich habe Order den Optio Marcus Quintilius Drusus mit nach Moguntiacum zu nehmen für einen Sondereinsatz.
Wo finde ich den Mann?

Brutus schaute auf....

Dann ließ er sich das Schreiben zeigen und sagte...

"Nun ihr wollt mir einen wichtigen und guten Offizier nehmen, aber wie es ausschaut ist es rechtens. Nun er ist gerade in die Stallungen geeilt. Wartet kurz... Legionär! Bringt Drusus her, er soll die Pferde da belassen, wo sie sind."

Nachdenklich schaute Brutus drein.

Nun ich hoffe es ist wichtig, und zu Marcus, der gerade kam: "Viel Glück bei deinem neuen Auftrag, ich werde dich hier vermissen. Wir sehen uns dann in Moguntiacum."

Und zum Meldereiter gewandt...

Werde ich Ersatz bekommen? Dieser schüttelte den Kopf und meinte nur: "Davon weiß ich nichts Centurio."

"So fertig mit glotzen..., alle zurück auf ihre Posten."

Er ging in die Wachstube und zündete eine Öllampe an. Die Nacht dämmerte bereits wieder. Der Wein war nun einmal auf, also entschied sich Brutus den Abend zu genießen, so gut es eben ging.

Als Octavius wieder an den Turm III ankam war das Lager so gut wie fertig.

Zu einem Centurio des II. Manipels gewand fragte Octavius, Wieviel Männer hast Du die halbwegs ausgeruht sind?

"Hmm, etwa eine halbe Centurie wenn nicht ein paar Mann mehr, warum Tribun?"

Schicke die Männer dorthin wo das Loch im Limes ist bzw. war es müßte nun ausgebessert sein. Sie sollen das III. Manipel ins Lager schicken und sie selbst dort Wache halten falls es doch noch nicht vollständig geschlossen werden konnte. Die Auxillareinheiten können bis auf weiteres wieder zurück in ihr Castelllum.

"Jawoll Tribun! Ich werde die Männer persönlich an diese Stelle bringen."

Sehr gut Centurio!

Am nächsten Tag ging es daran den neuen Turm zu errichten.

Zwei Manipel machten sich daran Holz zu schlagen und und Löcher zu graben wärend ein Manipel die Augen offen hielt.

Es waren zwar keine Angriffe mehr erfolgt aber dies könnte ja auch die Ruhe vor dem Sturm sein.

So dachte sich Octavius *Besser ist besser.*

Also ließ er ein paar Mann an der Baustelle postieren und einige Andere Streife laufen.

Am nächsten Tag war es dann endlich soweit, der neue Turm mit der Bezeichnung IIIb war fertig gestellt und bemannt.
Es gab auch keine weiteren Zwischenfälle zu vermelden, trotzdem beschloss Octavius noch ein paar Tage mit der II. Cohorte am Limes zu verweilen nur um sicher zu gehen und den Gegner ein wenig einzuschüchtern.

Die letzten Tage waren so ruhig verlaufen, das Brutus genügend Zeit fand, sich und seine Männer auszuruhen. Tagsüber wurde Streife gelaufen und geritten, in der Nacht das Feld vor dem Limes hell mit Öl und Weidenranken erleuchtet. Kein Germane hatte sich mehr sehen lassen und keine Situation hatte harten Drill verlangt. So fragte er sich selbst langsam, wo die "Auserwählten" sein würden und vorallem, wann er und seine Einheit zurück in die Stadt kommen würden.

Der Dienst war nicht hart, aber die Thermen mehr als nötig und auch die Taverne lockte ihn zusehens. Außerdem gab es da Famlilienangelegenheiten... Nun er würde wohl in den nächsten Tagen mal in die Stadt reiten müssen, Wachdienst hin oder her, aber so konnte es auch daheim nicht weiter gehen. Genügend gute Offiziere hatte er ebenfalls, also was sollte schon geschehen. Die II. Cohorte in der Flanke... aber vielleicht waren seine Gedanken auch unbegründet.

Octavius ritt den Limes einige Kilometer entlang und schaute nach dem Rechten.
Er fragte einige Turmbesatzungen ob sie denn etwas verdächtiges gesehen hätten doch immer bekam er ein "Nein" als Antwort was ihn beruhigte.

Als er wieder auf dem Rückweg war dachte er darüber nach, ob man die II. Cohorte nicht wieder ins Legionscastell zurückverlegen sollte da sich die Lage am Limes ja soweit normalisiert hatte...

Ein weiterer Tag des Müßigganges, Brutus ließ die Soldaten ihre Ausrüstung säubern, dann die Wachhütte und den Weg durch das kleine Lager von Kraut befreien. Die Legionäre wurden langsam unruhig und so war es an Maßnahmen gegeben, sie abzulenken und ihnen zu zeigen, was es immerzu zu tun gab in der Legion.

Schon lang waren keine neuen Befehle herein gekommen, nicht das es ihm danach war, aber der Trupe konnte es nicht schaden, wenn sie nicht nur wie Weiber putzten und kochten...