Legionäre beim Feiern

  • Zitat


    Die Bestätigung folgte auf dem Fuße. Keine Erfahrung und seine Freunde spekulierten darauf, dass er ins Fettnäpfchen trat. Tat sie ihnen den Gefallen? Das was er außerdem geäußert hatte klang ehrlich. Das rechnete Alwina auf der Guthaben-Seite an. Keine Ohrfeige. seine Freunde warteten vergebens. Ein bisschen Baff war sie, dass er alles, ohne mit der Wimper zu zucken, heraus gebracht hatte.


    " Ich war hungrig, wollte nur etwas Essen, mich aufwärmen und nach Hause gehen." Nach Hause. Wie sich heraus gestellt hatte, nun doch kein zu Hause. Ihr gehörte keine Krume dieses Bodens, auf dem die Hütte stand. Sie hob die Schultern." Jetzt sitze ich hier am Tisch, trinke mit einem Legionär Met und müsste eigentlich längst zu Hause sein." Für den Notfall konnte sie im Barbier schlafen. Das Bettzeug war noch dort. Sie wollte es bis übermorgen geholte haben und nun musste sie wieder umdisponieren.
    Mit dem Mann, das ließ sie offen und unbeantwortet. Was sie bis jetzt von und über Römer erfahren hatte, verunsicherte sie. Ob es überhaupt möglich war, dass ein Römer und eine Hermunduri zusammen passten? War es nicht ein zu großer Unterschied ihrer Lebensweisen und Ansichten?
    Alwina griff zum Becher. Sie hatte Zeit es heute Abend heraus zu finden. " Trinken wir auf einen netten Abend." ein verschmitztes Lächeln. Sie stieß an seinem Becher an und trank. " Wie lange bleibst du denn bei der Legion und wirst du es genauso wie dein Vater machen?"


    Als Alwina sagte das sie etwas essen wollte deutete er mit einer Bewegung nochmal auf das Essen bzw. das was noch da war.
    "Ich kann dir auch noch was anderes bestellen wenn du lieber etwas anderes essen möchtest oder etwas eigenes."


    Als sie sagte das sie eigentlich schon zu Hause sein musste dachte er sie stünde gleich danach auf. Doch dies unterbliebt und prostete ihm sogar zu.
    Erfreut trank er mit.
    Die Frage sie er dann stellte verstand er erst auf eine Weise die ihn zu folgender Antwort brachte.
    "Nun ich hoffe ich mache es sogar besser als mein Vater. Dieser ist als Primus Pilus entlassen worden was natürlich schon eine großartige Leistung war. Aber ich möchte ihn noch übertreffen und meine Dienstzeit als Praefectus Castrorum beenden auch wenn das noch viele Jahre hin ist. Ich habe jedenfalls noch mindestens 23 Jahre vor mir bis die 25 Verpflichtungszeit um sind. Je nachdem wie es mir dann geht und was ich erreicht habe werde ich als Evocati noch länger dienen."


    Nachdem er dies gesagt hatte kam er jedoch uns grübeln und überlegte ob sie es anders gemeint hatte.


    "Oder hattest du das mit den Frauen gemeint?"

  • Na das war ihr einer. Will es besser machen als sein Vater. Achso, er meinte die Legion, stellte Alwina beruhigt fest. Mit dem Primus Pilus und Praefec....was er eben meinte, konnte sie nicht viel anfangen. Sie kannte sich in der Hierarchie der Legion nicht wirklich aus. Es war ein angesehener Rang, so empfand sie es nach seiner Schilderung und höher als der seines Vaters. Die Jahre die er dafür bei der Legion sein musste, ja bei ihrem Stamm war ein Mann sein Leben lang Krieger. Das war bei der Legion nicht so. Aber was war ein Evocati. Hörte sich wie ein streunender Hund an, sie musste kichern.


    " Was ist ein Evocati?" fragte sie vorsichtig " Ehm, das mit den Frauen, ja das meinte ich auch. Gibt es viele solche Frauen und das erlauben ihre Väter?" Die römischen Götter schien es nicht zu beunruhigen. So wie er erzählt hatte, war sein Vater kein Einzelfall.


    Ihr wurde das zu viel. Sie hatte keine Lust über solcherlei Dinge nach zu denken. " Was trinkt ihr außer Met? Gibt es in der Legion das gleiche Essen wie hier? "

  • Corvinus kam nicht mal im entferntesten darauf das jemanden einzelne Begriffe zum Thema Legion nichts sagen würden. Dafür war das ganze in seinem bisherigen Leben angefangen von frühester Kindheit einfach zu präsent gewesen. Etwas anderes zu essen wollte sie scheinbar nicht und zur Ermunterung zuzugreifen nahm er sich selber noch eine Kleinigkeit. Zumindestens wollte er den Abend nicht nüchtern und hungrig beenden.


    Das kichern verstand er nicht so recht und deutete es für sich auf den bisher getrunkenen Met.


    "Also ein Evocati ist ein ehrbarer Veteran der seine Pflichtdienstzeit schon beendet hat. Er sich aber entschieden haben noch freiwillig weiter zu dienen. Sie bekommen dann einen höhere Stellung, Bezahlung usw."


    Die Sache mit den Frauen schien sie ja wirklich zu beschäftigen. Corvinus ging das eigentlich fast zu schnell. Er wollte an diesem Abend ja noch nicht seine zukünftige Frau kennenlernen oder besser gesagt war darauf vorbereitet. Andererseits... man wusste sowas ja nie vorher. Er versuchte seine Antwort so deutlich wie möglich zu machen.
    "Also wenn die beiden sich dazu entschieden haben zusammen zu sein oder halt ihr Vormund es mit ihm ausgemacht hat... na wie das halt mit dem verheiraten von Töchtern manchmal so läuft... Also jedenfalls wenn sie ein Paar sind warum sollen die Väter das dann nicht erlauben oder es Frauen geben die es deshalb nicht wollen würden? Die Heirat wird ja offiziell wenn seine Dienstzeit beendet ist und das kann ja durch Entlassung nach Ende der Dienstzeit sein oder halt durch vorzeitiges Ende zum Beispiel durch seinen Tod. Soweit ich weiß gibt es auch keinen Legaten der es nicht duldet das seine Männer außerhalb des Lagers eine Frau und Familie haben. Sie dürfen sie halt nur nicht mit ins Lager bringen, auf Feldzüge mitnehmen und sowas. Je nach Glauben ist es sogar möglich den Bund vor den Göttern zu schließen. Ich glaube nur bei den verrückten Christen geht das nicht. Anders ginge es doch auch gar nicht. Wenn jeder Legionär erst nach seiner Dienstzeit heiraten und Kinder zeugen würde... die meisten sind dann ja schon an die 50 oder älter. Da würde es ja kaum Söhne von Kriegern geben... ich denke so ließe sich kein Imperium mit vielen Barbaren an den Grenzen erhalten oder gar erweitern. Ich selber sehe das auch so. Außerdem hat meine Familie bei Noviomagus ja noch eine Villa Rustica mit Weinbergen usw. Da könnte meine Familie dann im Notfall immer hin. Auch wenn ich mit ganzem Herzen ein Legionär Roms bin, so bin ich auch ein Mann und Mitglied einer Familie mit Geschwistern und Eltern. Ich könnte gar nicht bis 50 warten um eine eigene Familie zu gründen. Mal ganz von den anderen Bedürfnissen abgesehen die man so... hat. Wie ich ja schon sagte bin ich niemand der eine Frau haben möchte die weint oder die man bezahlt hat... das ... gibt mir nichts. Da würde ich dann lieber ein paar Runden um den Campus laufen."


    Es musste der bisher getrunkenen Met gewesen sein der Corvinus letzte Sätze zu diesem bestimmten Thema so deutlich hatte werden lassen. Dies wurde ihm nach dem Aussprechen nun klar und er wurde tatsächlich ein wenig Rot. Hatte er doch gerade mit einer ihm fast unbekannten Frau die er durchaus anziehend fand über Sex gesprochen. Schnell versuchte er abzulenken.


    "Also nee leider nicht in der Legion gibt es meistens nur Puls oder was wir uns sonst so zubereiten können. Ich mag es ja am liebsten ein paar Fladen zu backen und diese dann mit Garum zu beträufeln. Dazu dann ein paar Zwiebeln oder sowas... das geht schon auch wenn es natürlich kein Vergleich mit dem Festessen hier ist. Zu Trinken gibt es tagsüber meistens Posca oder Wasser. Ich mag aber sehr gerne Wein. Meine Familie baut Wein an und hier auf dem Markt gibt es einen Händler Mormonidas oder so ähnlich der verkauft sehr sehr guten aber auch sehr teuren Wein. Jetzt wo ich Optio bin kann ich mir den vielleicht ab und zu leisten. Wenn du auch Wein magst lade ich dich mal auf einen Wein ein."

  • Wieder um eine Erkenntnis reicher. Evocati, was es alles bei den römischen Kriegern gab. Sie waren weit besser organisiert als ihre, stellte Alwina fest. Der Kriegsherr versorgte sie, besser konnte es einem Krieger nicht gehen.
    Das Rot in seinem Gesicht war ihr nicht entgangen. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und sagte lachend. „ Du musst dich nicht schämen. Du siehst gut aus. Scheinst ein anständiger Kerl zu sein. Hier gibt es viele hübsche Mädchen. Zum Beispiel die eine Tochter von Mathayus Magonidas. Auf dem Forum hat ein Händler erzählt, im Haus Petronia ist eine junge Frau angekommen.“ Mit denen konnte Alwina nicht mithalten. Die Familien waren hier bekannt oder wurden es durch Geschäfte. Sie hatte keine Sippe, keinen Fürsprecher, an eine Heirat war nicht zu denken. Darüber war sie schon ein bisschen traurig.


    „ Das wäre so was , was du suchst. Für das nicht Weinen, kann ich keine Hand ins Feuer legen. Aber bezahlen musst du die nicht.“


    Der Met schmeckte immer besser. Ihre Schlucke wurden größer, sie nippte nicht mehr nur am Becher.


    „ Besuch sie Mal.“ Ein Stück Brot und ein Stück Käse. Ein Blick in ihren Becher. Der war leer. Ein frisch aufgefüllter Krug stand auf dem Tisch. Alwina schenkte nach. Ihr wurde warm. Die Röte stieg ihr ins Gesicht. Sie merkte, wie sie anfing zu glühen. Nur noch einen Becher schwor sie sich.


    „ Garum, das stinkt wie toter Fisch. Ich habe es hier das erste Mal gegessen. Euer Brot schmeckt gut, es ist weich, nicht so hart wie unseres. Das esse ich am liebsten.“


    Sie lehnte sich an seinen Arm, ohne sich dabei was zu denken.Es war schön, dass er da saß. Der Met hatte sie Müde gemacht. „ Wein, Wein, Wein du lädst mich dazu ein.“ Sang sie leise und kuschelte sich an seinen Arm. Hielt sich dran fest. „ Ja, wir gehen zusammen Wein trinken. Ich nehme dich beim Wort.“ Sie klimperte vor Müdigkeit mit den Augen, gähnte. Der Tag war anstrengend gewesen, der Met dazu. „ Ich muss jetzt gehen. Es war schön heute Abend. Danke für deine Einladung.“ Richtig Lust zum Gehen verspürte sie nicht. Am liebsten gleich hier an Ort und Stelle schlafen. Das ging nicht. Sie raffte sich auf und machte Anstalten aufzustehen.

  • Corvinus merkte wie er nun wirklich knallrot wurde und auch ihn wurde immer wärmer. Wobei das nur zum Teil am Met lag.


    Die Worte die sie dann von sich gab verwirrten ihn ganz schön. Er empfahl ihr andere Mädchen... Mathayus Magonidas... keine Ahnung wer das war. Haus Petronia... schien eine römische Gens zu sein aber auch die kannte er nicht. Seitdem er in Mogontiacum war, war heute ja das erste Mal das er das Lager verlassen hatte. Jedenfalls aus privaten Gründen und nicht als militärischen. Er überlegte eine Weile während sie weitererzählte und trank.


    Mit etwas unsicherer Stimme und mehr in ihr Ohr geflüstert als in den Raum gesagt sprach er dann.
    "Ich würde lieber dich besuchen als irgendwelche Fremden und ob ich für die nicht bezahlen müsste... nun da würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Du bist auch sehr... hübsch ... und ich mag deine Augen .... und mir gefällt das du eine Frau bist die auch mal was isst und trinkt und nicht nur an allem nippt." stotterte er sich zurecht.
    Als sie sich dann an ihn schmiegte wusste er gar nicht so recht was er machen sollte völlig verkrampft und mit jedem Muskel seines Körpers angespannt saß er zunächst da. Kurz blickte er zu Ferox rüber und legte dann ganz vorsichtig seinen Arm um Alwina und versuchte sich etwas zu entspannen. Als sie ihn so anklimperte wurden ihm die Knie ganz weich wenn er jetzt aufstehen müsste würde das bestimmt ein übles gewatschel geben. Doch dann sagte sie und tat etwas was ihm einen Stich versetzte.
    War es schon so spät...
    "Och ... so früh schon... wir können doch noch wenigstens den neuen Krug austrinken....".
    Ganz leicht hielt er ihre Hand fest und versuchte sie so am gehen zu hindern. Mit der kleinsten Kraftanstrengung würde er ihre Hand sofort freigeben aber ganz ohne Gegenwehr wollte er sie nicht ziehen lassen. Zumal Mogontiacum ja auch recht groß war und außer ihrem Namen wusste er noch gar nichts von ihr.

  • Diese Eigenart nur wenig zu essen, konnte sie nicht einordnen. Man musste richtig essen. Im Winter wegen der Kälte und im Sommer wegen der vielen Arbeit. Außerdem war es Verschwendung Essen übrig zu lassen. So was konnte sich bei ihnen keiner leisten.
    Das gesagte davor war nicht mehr ganz zu ihr durchgedrungen. Er musste sich nicht wundern, dass sie darauf nicht reagierte. Morgen, beim Rekapitulieren, fand sie bestimmt einzelne Fetzen davon wieder. Erinnerte sich an seinen starken Arm um ihre Schultern.


    Der Versuch aufzustehen wurde durch irgend etwas massiv behindert. Sie hing an etwas fest. Nein, sie hing nicht. Er hing an ihr. Nein, er hielt sie fest. Und im tiefsten Inneren fand das auch ein Teil von ihr nicht verkehrt. Und zwar der, der eben schon keinen Lust hatte zu gehen.
    Der müde Teil wurde nach hinten geschickt, verdrängt, so gut wie möglich ausgeklammert.


    " So früh? Ist es noch nicht so spät? Den Krug da? " Sie sah hinein. Da war vielleicht ein Becher raus. Stimmt. Den hatte sie getrunken. Gut war der Met und Corvinus war freundlich und süß, wie er so da saß. Und sie konnte sich anlehnen, er hatte nichts dagegen. Ach, ja. warum nicht. Irgendwie kam sie dann schon nach Hause.
    " Um den Met wäre es schade und alleine trinken, nein. Außerdem finde ich dich..." sie setzte sich. " Ich lass dich nicht alleine sitzen. Schenk ein. Zu Hause wartet niemand, da ist es egal wann ich gehe." sie lehnte sich wieder an seine Schulter. "Darf ich doch?" fragte sie und schmunzelte, hielt ihm dann noch den Becher hin. Wer wusste, wann sie wieder so einen gemütlichen Abend haben würde.

  • Gleich zwei Dinge die ihm sehr gut gefielen und noch mehr ins Schwitzen brachten.
    Sie blieb und lehnte sich wieder an ihn an.
    "Na... Natürlich darfst du. Solange du willst."


    Er schenkte ihr und sich selber nach. Er lehnte sich etwas an die Wand an die hinter ihnen war und war froß das sie keine Bank inmitten des Raumes hatten. Er legte seinen Arm ganz vorsichtig um sie, in der Hoffnung das sie sich an seinen Oberkörper schmiegte.
    Dann setzte er für seine Verhältnisse alles auf eine Karte. Ganz langsam wanderte seine Hand ihren Arm hoch. Am Kopf angefangen fing er an, so zärtlich es ihm möglich war, ihr ein wenig am Ohr und dahinter die Haare zu streicheln und zu kraulen.


    `Sie hatte gerade gesagt das sie niemanden hatte der auf sie wartete oder?´ arbeitete es derweil in seinem Kopf.

  • In Gedanken war sie in der Vergangenheit. Abend saß die Familie zusammen am Feuer. Ihr Bruder auf der rechten, sie auf der linken Seite ihres Vaters. Das Nesthäckchen saß auf seinem Schoß. Er kannte viele Geschichten. Sein Arm wärmte und beschützte sie. Seine Hand streichelte über ihr Haar während er erzählte.

    Sie kuschelte sich enger an Corvinus, legte ihren Kopf seitlich an seine Brust. " Es macht dir wirklich nichts aus?" fragte sie, hob leicht ihren Kopf und sah zu ihm hoch. Ihre Hand lag auf seiner Brust. " Weißt du, ich hatte mir eine Hütte zurecht gemacht und jetzt darf ich da nicht wohnen. Das Land hat angeblich jemand gekauft. Von wem? Die Götter verkaufen kein Land. Es gehört dem der dort lebt." Sie hatte ihren Kopf wieder an seine Brust gelehnt. Alwina kannte nur das Gesetz des Stärkeren. Man nahm es in Besitz und verteidigte es oder musst weiter ziehen und einen anderen Flecken Land suchen.


    " Aber Valgiso hat mir zwei Räume angeboten. In denen kann ich wohnen. Es gefällt mir da sehr gut." Der Rest ihrer Sachen aus dem Barbier fehlte, dann hatte sie alles zusammen. Den wollte sie morgen in ihr neues Heim schaffen. An eine letzte Nacht in der kleinen Hütte war, zu dieser fortgeschrittenen Zeit, nicht mehr zu denken.

  • `Wer zum Geier ist denn jetzt Valgiso´ ging es Corvinus durch den Kopf. Es gab wohl noch keinen der auf sie zu Hause wartete aber wohl einen der warten wollten...


    "G..Ganz im Gegenteil ich finde es sehr angenehm", sagte er auf die Frage ob es ihm wirklich nichts ausmachen würde.


    Corvinus rutschte, Alwina mit sich ziehend, noch etwas weiter auf der Bank so dass er jetzt mit dem Rücken in einer Bankecke saß. Das Kaminfeuer der Taberna brannte nun gegenüber und der Blick darauf wurde nur gelegentlich von vorbeikommenden Bedieinungen gestört. Gleichzeitig war der Tisch noch nicht zu weit weg als das keiner mehr an sein Getränk kam.


    Corvinus fragte sich gerade ob er versuchen sollte sie zu küssen und wenn ja wie man sowas versuchen sollte, als Alwina das Thema wechselte.
    "Öhm ... wie jetzt Hütte... wo denn? Hast du die gebaut oder gekauft? Warum solltest du da nicht wohnen dürfen. Klar das Land kaufen geht wahrscheinlich über deine finanziellen Mittel. Aber du kannst ja dem Besitzter ausfindig machen und ihm dann... Miete für das Land zahlen. Das gibt es bei den Bar... Germanen doch bestimmt auch das große Herrscher viel besitzten und es an kleinere verpachten?"


    Corvinus hatte nicht wirklich Ahnung ob das so ging aber auch bei ihm zeigte der Met langsam Wirkung und auch wenn er vom Land kam und sein Vater welches besaß, befand er sich da doch im Bereich von gefährlichem Halbwissen.


    "Wenn ich entlassen werde bekomme ich übrigens ein gutes Stück Land, so ein Iugerum, als Belohnung!" flechtete er noch kurz ein bevor ihm einfiel:
    "Wer ist denn Valgiso?"

  • Valgiso, der Name, ach stimmte Corvinus war Römer. Der römische Name war, wie war er denn gleich. Wes klang wie Hand in ihrer Muttersprache. Faustus! Den Rest des Namen brachte sie ohne Probleme zusammen. " Valgiso, Faustus Domitius Massula, ein älterer netter Mann, bei ihm darf ich den Sommer über Arbeiten. Bei den Bienen mit helfen."


    Sie holte ihren Becher vom Tisch und trank. " Ich bekomme Honig und Sesterzen, für die Arbeit bis zum Herbst." Stellte ihn zurück. " Nein die Hütte da, war halb verfallen. Da hat keiner gewohnt. Ich habe sie wieder aufgebaut. Silanus und Valgiso meinten ich muss dafür bezahlen." Alwina wollte sich nicht darüber streiten. Valgiso hatte sie noch nie belogen. Bei Silanus wusste sie nicht, woran sie war. Er behandelte sie herablassend, sie fühlte sich in seiner Nähe nicht sonderlich wohl. Das beste Mittel, aus dem Weg gehen. " Und Boduognatos ist ein guter Koch, er arbeitet bei Valgiso. Hat sich bisher um die Bienen gekümmert. Ihm nehme ich Arbeit ab, dann hat er mehr Zeit zum Kochen." Sie lehnte sich wieder an Corvinus.


    " Du bekommst Land? Woher weißt du , welches Stück dir gehört?

  • `Puhhh ein alter Mann für den sie Arbeiten kann´ Corvinus war erleichtert das dieser Valgiso kein Verehrer war.


    "Ja sag ich ja. Aber du musst das Land ja nicht gleich kaufen... kennst du das Wort mieten?"


    Dieses ernste Thema passte eigentlich nicht ganz zur Stimmung aber er konnte schon verstehen das es für sich immens wichtig war.
    Als sie sich wieder an ihn lehnte, legte er wieder seinen Arm um sie, fing aber nun an ihren Hals zu streicheln.


    "Ich krieg ja dann eine Entlassungsurkunde da steht alles drauf."


    So ganz genau wusste Corvinus das gerade selber nicht da es ja noch einiges hin war aber das man eine Urkunde bekam wo alles drauf steht wusste er noch.

  • Das Nachdenken fiel schwer. Alwina war auch nicht gewillt und in der Lage neues aufzunehmen. " Nein. Ich denke, so wie Valgiso es sagt, ist es die beste Lösung." Schweren Herzens hatte sie sich damit abgefunden.
    " Kannst du lesen ? " Für Alwina war es nie wichtig. Sie gaben ihre Geschichten mündlich von Generation zu Generation weiter. Sie brauchten keine Schrift. Geschäfte wurden per Handschlag besiegelt. Alles wurde mündlich oder durch das Gesetz des Stärkeren geregelt.


    " Wirst du hier bleiben? Ich habe einen Fontinalis von euch kennengelernt. Der musste weg von hier nach Mantua. Auf der anderen Seite der hohen Berge im Süden." Er war schon lange weg. Eine Antwort auf den Brief, dafür wollte sie Silanus fragen. Sie hatte sich noch nicht getraut. Jeden Tag hatte sie es hinaus geschoben, die viele Arbeit kam dazu. Sie musste es endlich auf den Weg bringen. Nach dem Umzug ins Lagerhaus hatte sie Zeit.


    Sein Streicheln, war angenehm. Alwina machte die Augen zu, legte ihre Arme um seinen Gürtel. " Ich werde Stoff weben. Für das Geld kaufe ich ein Stück Land bei den Salzquellen. Das gehört dann mir und die Chatten können es mir nicht mehr wegnehmen. " Sie verstand den Sinn des Kaufens von Land zwar nicht richtig, aber wenn es so war, dann musste sie viel Geld verdienen.

  • ´Verdammt jetzt hatte sie die Augen zugemacht, dachte Corvinus. Er hatte sich gerade dazu durchgerungen es zu waagen sie zu küssen, war sich nun aber nicht mehr sicher ob er es noch tun sollte. Sie würde ja so nicht sehen was kam und vielleicht würde er dann alles erreichte kaputt machen. Es schien aber so das sie sich wohlfühlte und sie schmiegte sich ja auch noch näher an ihn an.
    "Öhm ja ich kann lesen und schreiben... du nicht? Ich kann es dir beibringen wenn du möchtest. Ich kenne mehrere Fontinalis weiß nicht genau ob deiner dabei war."
    Er kannte nur einen Fontinalis der nach Italia versetzt worden war aber wollte nun nicht über den reden.


    "Bei den Salzquellen... wo ist das denn? Die Chatten können dir hier gar nichts wegnehmen. Dafür sorge ich schon, ich pass auf dich auf. Und über 5000 meiner Freunde auch."


    Sie hatte noch gefragt ob er hierbleiben würde. Bevor er darauf antwortete hob er mit seiner rechten Hand noch ganz leicht ihr Kinn an damit er, falls sie wieder die Augen öffnen würde, in sein Gesicht schauen konnte. Seine linke Hand wanderte derweil von ihrem Hals über ihre Seite hinnab und blieb auf ihre Hüfte liegen.
    "Wenn es Krieg gibt ist die Wahrscheinlichkeit groß das ich gehen muss. Aber nur für die Dauer des Kriegszuges. Die Secunda wird hier bleiben müssen und die Grenze halten und ich bin Teil der Scunda."


    Wie lange der Kriegszug gehen konnte erwähnte er jetzt mal nicht.

  • " Einer davon war's bestimm. Ja wenn du meinst, das ich das brauchen kann. Aber heute Abend nicht mehr." Der Griffel wäre nicht mehr in einer Linie übers Wachs gewandert. " Die Salzquellen liegen an der Uiserra. Das ist drei Tagesreisen zu Fuß nach Osten. Dort gibt es keine Römer, keine Siedlung mit vielen Häusern wie hier." Sie staunte nicht schlecht über die riesige Anzahl an Kriegern. " 5000 Krieger. Das sind sehr viele. " Für Alwina kaum fassbar. Wie bekam man so viele Männer zusammen.


    Sie fühlte seine Hand an ihrem Kinn, den leichten Druck den er ausübte. Sie öffnete die Augen und sah ihn fragend an. " Nur für den Kriegszug? " vergewisserte sie sich. Das war bei ihren Kriegern nicht anders gewesen. " Denkst du die Chatten werden kommen?" Das war ihre größte Sorge. Sie wollte nicht wieder so einen Tag erleben.

  • '"Das aber ganz schön weit weg und auf der anderen Seite des Rhenus kann dich niemand vor den Chatten schützen. Bleib lieber hier da kann ich auf dich aufpassen."


    Eigentlich waren es ja sogar noch mehr als 5000 aber Corvinus wollte sie jetzt nicht mit Details langweilen.
    "Und das sind nur die der Secunda. Rom hat 30 Legionen und dann noch mal mindestens genausoviele Männer bei den Hilfstruppen wie die in Ala in Confluentes." Diese Informationen musste er aber zumindestens noch loswerden. Da war er zu sehr Militär und Legionär dafür. Doch der Ausflug ins dienstliche unterbrach er gleich wieder als sie ihn nun mit offenen Augen anblickte und es auch zugelassen hatte das er ihr Kinn hob.


    "Nur für den Kriegszug...", anwortete er und ganz langsam und mit unsicherem flauen Gefühl im Magen näherte sein Gesicht sich ihrem.
    "Sollen sie kommen verpassen wir ihnen eine blutige Nase und mehr...", hauchte er ihr noch zu bevor er ganz vorsichtig ihre Lippen mit seinen berührte.

  • Sie wollte Protest anmelden. Hermunduren gab es dort mehr als genug. Das Problem war, sie war ohne Sippe. Wen interessierte ein Mädchen ohne Sippe. Niemanden, nicht auf der anderen Seite des Rhenus.
    Sein Angebot auf sie aufzupassen, fand sie gut. Er passte hier am Limes auf, dass keine Chatten oder andere Stämme einfielen und die Stadt zerstörten. Anders konnte sie es sich nicht vorstellen. Schließlich war er Krieger, Legionär und die waren bei den anderen Legionären. Sie wohnten zusammen in diesem großen, mit Palisaden umgebenen, Lager.


    Seine Selbstsicherheit mit den Chatten beruhigte sie. Sein Gesicht kam näher. Sie unterdrückte mir Mühe den Reflex zurück zu gehen, war unsicher. Er war so nah. Alwina ahnte und spürte im selben Augenblick als seine Lippen ihre berührten, was er wollte. Sie wehrte sich nicht dagegen, ließ es geschehen. In ihrem Inneren brach das reinste Chaos aus. Darüber nachzudenken ob das richtig war, hatte sie gar nicht erst versucht. Nur eines tat sie, sie bestimmte wann der Kuss endete. Sie löste sich von ihm, sah ihn an. Sollte sie ihm böse sein, es dabei belassen, sich einen weiteren Kuss holen? Sie wusste es nicht, alles war durcheinander. " Ich... , der Krug ist leer...." Ihre Unsicherheit, wie sie sich verhalten sollte, war deutlich heraus zu hören.

  • Sim-Off:

    Ich darf doch? Wenn nicht, ignoriert mich einfach!


    Im Grunde glich diese Stadt fast jeder anderen, die ich bisher gesehen hatte. Jede Menge geschäftiger Leute, die unterwegs waren, um das eine oder andere zu erledigen. Auch die Häuser und die Läden hätte man in jeder anderen Stadt wieder finden können. Und zwischen all den Häusern und all der Geschäftigkeit traf man hie und da auf einen Tempel für irgendeinen Gott, eine Taverne aus es manchmal verlockend roch, ein Lupanar vor dem die Huren die Feier mit ihren Rufen lockten oder auf ein anderes Heiligtum für irgendwelche anderen Götter.


    Allmählich begann mein Magen zu knurren. Außerdem fühlte sich meine Kehle wie ausgetrocknet an. Zum Glück befanden sich noch einige wenige Münzen in meinem Beutel, den ich immer sicher unter meiner Tunika zu tragen pflegte. Für ein warmes Essen, was zu trinken und ein unkomfortabeles Strohlager für die Nacht konnte es vielleicht noch reichen. Also steuerte ich den erstbesten Laden an, was sich womöglich auch als handfeste Fehlentscheidung herausstellen konnte, was mir aber zu diesem Zeitpunkt ziemlich am Arsch vorbeiging.


    Ich trat ein und sagte artig: "Tach, äh Salvete!" Mannomann, wann begriff ich endlich, dass ich nicht mehr zu Hause war?! Aber hallo, wo war ich denn hier gelandet? Ein Haufen Helmträger, die sich’s hier gemütlich machten. Unter anderen Umständen hätte ich vielleicht wieder kehrt gemacht, denn mit den Kerlen vom Militär hatte ich es nicht so. Dennoch zögerte ich nicht und setzte mich an einen freien Platz.Der Hunger und Durst treibt uns manchmal zu Dingen an, die man besser gelassen hätte.
    Ich bestellte mir eine Cervisia und eine Schale Puls. Während ich so auf mein Essen wartete, beobachtete ich die anderen Leute, die sich hier so herumtrieben. Dabei ließ es sich nicht vermeiden, der einen oder anderen Unterhaltung zuzuhören. Der Kerl neben mir zum Beispiel, einer der Helmträger, prahlte vor einer Schönheit, was für ein toller Hecht er doch war. Ja ja, angeben konnten sie, diese Römer! Ich zog nur meine rechte Augenbraue hoch und dachte mir meinen Teil. Verdammmich, jetzt küsste er sie auch noch! Und die Kleine? Ging sie dem Kerl auf den Leim? Oder scheuerte sie ihm eine (so wie es bei mir immer passierte, wenn ich eine küsste)? Sie schien etwas unsicher zu sein.

  • Sim-Off:

    Kein Ding, doch zumindestens Corvinus wird dich im Moment erstmal ignorieren


    Der Kuss hatte verdammt gut "geschmeckt" und als Corvinus merkte das es ihr scheinbar auch gefiel oder zumindestens nicht unangenehm war wusste er gar nicht mehr woran er denken sollte. Nur mit Mühe gelang es ihm den Drang zu unterdrücken mehr zu fordern... lediglich seine andere Hand wanderte von ihrer Hüfte auf ihren Bauch wo Sie aber verharrte. Denn dann beendete sie den Kuss.
    Die folgenden Worte verwirrten ihn auch ziemlich.
    Der Krug leer... der war doch eben noch halb voll gewesen... ohne hinzuschauen ob er wirklich leer war bestellte er einen neuen. Anschließend schaute er ihr wieder in die Augen
    "Ich würde das gerne wiederholen..."

  • " Nein. Ich will gehen." Ihr war das ganze nicht mehr geheuer. Am Ende war es nichts anderes als bei den Schankmädchen. Das wollte sie nicht. Alwina setzte sich hin. Ihren Becher beachtete sie nicht mehr. Der frische Krug Met interessierte sie nicht. Das ganze kam ihr vor, als wollte er sich doch nur vor seinen Freunden beweisen. Auf einen Schlag war sie nüchtern. Nein, nicht mit ihr. Sie war nicht mehr glücklich darüber hier zu sitzen. " Danke für den schönen Abend." Das meinte sie wirklich, es war keine Höflichkeitsfloskel. Bis nach dem Kuss war alles in bester Ordnung gewesen. Alwina erhob sich, warf ihren Mantel über und ging. Ob das gut war, was sie da gerade tat? Vielleicht nicht, er war Legionär. Sie dachte an den Tag am Tor und verglich ihn mit dem heutigen Abend. Die zwei Männer waren in ihrem Verhalten grundverschieden. So schnell änderte sich niemand. Männer erst recht nicht.

  • Als ob sie ihm gerade eine Ohrfeige verpaßt hatte zuckte er zurück.
    'Verdammt... Verdammt... Verdammt... ich hab's versaut' ging es ihm durch den Kopf während Sie ihr Zeug zusammensuchte.
    Ein leises "Danke fand ich auch", war zunächst alles was er sagte. Doch etwas traurig war er schon.
    Nachdem sie gegangen war nippte er noch etwas an seinem Met. Plötzlich fiel ihm etwas siedend heiß ein. Er sprang auf, griff sich noch einen Teller mit fast unangerührtem Hühnchen und stürmte hinaus. Sein Geld, oder was davon über lies er auf dem Tisch liegen. Seine Brüder würden sich da schon drumm kümmern.
    Draußen schaute er die Gassen entlang und meinte ganz am Ende der einen Alwina zu sehen. Er rannte schnell hinterher und rief:
    "Alwina warte."

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